Forum: Offtopic Experimentiereinstieg für Kids


von lagerlimmo (Gast)


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Hallo,

mal eine Frage Richtung Geschenkideen für Kinder. Bastelbegeisterter 
Achtjähriger, der nicht auf den Kopf gefallen ist und ich kann mir 
vorstellen, dass auch Elektronik was für ihn sein könnte. Bei den 
Kosmos-Kästen und Konsorten bin ich irgendwie skeptisch. Ich dachte da 
an Breadboard und THT Standardbauteile, von denen ich genug hätte um ein 
kleines Sortiment zusammenzustellen.

Nur ohne gut gemachte, didaktisch klug und kindgerechte Anleitungen ist 
das auch nix. Mama und Papa (der macht zumindest auch was mit Technik) 
sind nicht unbedingt Elektronikfans. Habt ihr Erfahrung mit Büchern für 
diese Altersgruppe (denke bis 10 Jahre ist auch noch vertretbar)?

: Verschoben durch Moderator
von 60/40 (Gast)


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Ist der Kosmos Kram nicht mittlerweile auch schon 0815-Steckbrett und 
THT Bauteile?

von OKW (Gast)


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Ich habe mich als Kind am meissten ueber einen Chemiebaukasten gefreut.

Da gab es Salzsaeure, Salpetersaeure, Schwefelsaeure, Natronlauge
und diverse Metalle, Salze.
Dazu noch einen Tablettenspirituskocher, Reagenzglaeser, ein
recht primitives Stativ und ein paar Becherglaeser und noch
sicher einiges mehr von dem ich heute nichts mehr weiss.

Damit konnte man aber zu Beispiel H2S erzeugen.

Da kommt Elektronik nicht mit.

von pegelwendler (Gast)


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OKW schrieb:
> Chemiebaukasten

War früher lustig, heute leider durch die Bank weichgespült, auf 
maximale Sicherheit getrimmt und langweilig. Als Kind/Jugendlicher wird 
es nun mal dann interessant, wenn es knallt, leuchtet oder stinkt.

Ich glaube, dass die interessantesten Sachen die sind, die das Kind auch 
gebrauchen kann. Als Beispiel möchte ich mal eine Modelleisenbahn in den 
Raum werfen. Erstmal hinstellen, macht Spaß. Dann soll sie vielleicht 
irgendwann mal schneller und langsamer werden, rückwärts fahren, Lichter 
bekommen, Schranken bekommen, usw.
Setzt natürlich etwas Platz im Kinderzimmer voraus.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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In welcher Beziehung stehst Du zu dem achtjährigen Kind? Bist Du 
(mindestens) Patenonkel oder so? Sonst würde ich mich nicht zu weit aus 
dem Fenster lehnen. Ein Elektronik-Bastelkasten für einen Achtjährigen 
halte ich für verfrüht. Eher sind Spielchen wie z.B. Batterie, Schalter, 
Lämpchen okay. Da geht schon viel, z.B. Wechselschaltung, 
Kreuzschaltung. Das haben nicht einmal 99% der Erwachsenen drauf.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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OKW schrieb:
> Ich habe mich als Kind am meissten ueber einen Chemiebaukasten gefreut.
>
> Da gab es Salzsaeure, Salpetersaeure, Schwefelsaeure, Natronlauge
> und diverse Metalle, Salze.
> Dazu noch einen Tablettenspirituskocher, Reagenzglaeser, ein
> recht primitives Stativ und ein paar Becherglaeser und noch
> sicher einiges mehr von dem ich heute nichts mehr weiss.

Alles streng verboten heute. Maximal das Auflösen von Salz in Wasser ist 
noch erlaubt, aber auf keinen Fall gleichzeitig Zucker dazuschütten! 
H2S-Synthese in der Schule löst heute Katastrophenalarm mit 200 
Einsatzkräften aus.

Wenn ich selber zurückdenke wäre mit 8 Jahren eher was 
elektromechanisches geeignet. Der Klassiker: eine echte Klingel, daraus 
oder extra ein Elektromagnet, dazu diese merkwürdigen Schwertschalter 
(gabs neulich einen Fred dazu), paar Glühbirnen und vielleicht ein 
Elektromotor in einer Bastelversion (gibt ja sogar Motorbausätze aus 
Holz/Plastik/Pappe). Widerstandsdrähte zum Styropor Schmelzen. Oder wenn 
er schon Lego oder Fischertechnik hat da irgendwelche Leuchtbausteine, 
Taster und Motoren dazu. Am Ende muß irgendwas rauskommen, Lärm, 
Bewegung oder Gestank (entfällt ja wg. keine Chemie.)

Oder für den Anfang den Conrad-Adventskalender, geringe 
Eintrittsschwelle und am Ende kann man bei Nichtgefallen alles unter 
ständigem Rühren in den Ausguß geben (was man bei einem 100-Euro-Kasten 
nicht macht.)

Ein Schulfreund hatte in der 5., 6. Klasse einen Philips-Baukasten für 
ein Radio, mit diesen Federkontakten. Wir haben es nicht funktionierend 
hinbekommen und hatten natürlich keinerlei Kompetenz, den Fehler zu 
finden. Das war eine Sackgasse, zumal man eben nur stumpf nachbauen 
konnte, aber nicht etwas selber machen.

: Bearbeitet durch User
von Deja (Gast)


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Hallo

Hat hier ein Witzbold einen alten Thread in nahezu 1:1 und unter 
mehreren Namen wieder reingestellt?

Irgendwie kommt mir der Thread arg bekannt vor...

von quotendepp (Gast)


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Deja schrieb:
> Hallo
>
> Hat hier ein Witzbold einen alten Thread in nahezu 1:1 und unter
> mehreren Namen wieder reingestellt?
>
> Irgendwie kommt mir der Thread arg bekannt vor...

Fehler in der Matrix. Hast du die Blonde im roten Kleid gesehen?

von Xmas Onkel (Gast)


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lagerlimmo schrieb:
> mal eine Frage Richtung Geschenkideen für Kinder. Bastelbegeisterter
> Achtjähriger, der nicht auf den Kopf gefallen ist und ich kann mir
> vorstellen, dass auch Elektronik was für ihn sein könnte.

Nein, zu jung für elektronik, schon für den Spannungsteiler, warte bis 
zwölf. Und der klassiche Einstieg läuft über Mechanik, wie Lego oder 
Anker-Steinbaukasten - da lernt man den Aufbau nach Anleitung - das ist 
die grundlage fürs Experimentieren. Dann kommen einfache Drahtaufbauten 
wie LED, Klingel, schalter etc. Schau mal Charles Platt: "Make 
elektronik"

von Lothar J. (black-bird)


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Suche mal nach sowas:
 https://picclick.de/alter-Elektro-Baukasten-von-PIKO-Spielzeug-Deko-G19076-384980101018.htm

Wenn er vollständig ist, mit Anleitung, dann ist da maximaler Spielspaß 
garantiert. Denn der Achtjährige kann fast alle Experimente auch ohne 
elterliche Unterstützung und Animation durchführen.

Blackbird

PS: Es gab noch einen größeren, mit Einzelteilen für einen E-Motor in 
zwei Varianten.

Für ältere Kinder dann die Polytronik-Baukästen, ebenfalls mit sehr 
guter Anleitung.

Gibts immer noch bei ebay.

: Bearbeitet durch User
von olaf (Gast)


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> Irgendwie kommt mir der Thread arg bekannt vor...

Du bist halt der einzigste hier noch ohne Alzheimer.

Olaf

von Heinzelmännle (Gast)


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olaf schrieb:
>> Irgendwie kommt mir der Thread arg bekannt vor...
>
> Du bist halt der einzigste hier noch ohne Alzheimer.

Nix Alzheimer, Weihnachten ist halt jedes Jahr. Oder sonst Gelegnheit 
für Spielzeugskits.

https://www.google.com/search?q=site%3Amikrocontroller.net+baukasten

Beitrag #7282833 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7282869 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7282888 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ideen für Geschenke:

Mechanik Baukästen: Eitech
Breites Sortiment. Standard M4 Schrauben. Viele Extras in kleinen Sets 
möglich.

Lego Boost oder Lego Mindstorms
Wenn kein Interesse für Programmierung besteht ist das Lego nix.
Boost 5 bis 8 Jahre, Mindstorms ab 8..9 Jahre. Kommt darauf an wie viel 
Lego Erfahrung der kleine hat.
Nachteil: Man kann nichts eigenes dazu basteln, man ist auf die 
intelligente Lego-Steine angewiesen.
Die intelligente Steine zwischen Boost<>Mindstorms nicht zueinander 
kompatibel.

von Thomas M. (elo-ocho)


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Moinsen,

was ist denn mit einem Micro:Bit oder Calliope?

Da kann man was in Scratch oder Makecode programmieren und kann dann die 
Hardware dazu selber bauen, da reicht ein billiger Einsteigerkasten mit 
LED und Vorwiderständen.

Später dann können "größere" Harwaredinge dazukommen, z.B. Roboter aus 
Pappe und einigen Servos oder Motoren.

Man kann auch gleich auf fertige Roboter setzen, wo der Micro:Bit nur 
reingesetzt wird.

Lässt sich recht günstig mit loslegen und dann unbegrenzt erweitern.

Ocho

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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quotendepp schrieb:
>> Irgendwie kommt mir der Thread arg bekannt vor...
>
> Fehler in der Matrix. Hast du die Blonde im roten Kleid gesehen?

💃

Vor einem Jahr gab es hier tatsächlich schon mal so einen Baukasten 
Thread:

Beitrag "Empfehlung Elektronik-Baukasten für Kind 8 Jahre"

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Hier eine Seite mit Links und einigen Anmerkungen:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Experimentierk%C3%A4sten

von Sebastian W. (wangnick)


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lagerlimmo schrieb:
> Bastelbegeisterter
> Achtjähriger, der nicht auf den Kopf gefallen ist und ich kann mir
> vorstellen, dass auch Elektronik was für ihn sein könnte. Bei den
> Kosmos-Kästen und Konsorten bin ich irgendwie skeptisch. Ich dachte da
> an Breadboard und THT Standardbauteile, von denen ich genug hätte um ein
> kleines Sortiment zusammenzustellen.

Macht nicht viel her, fand ich als Kind aber genial: 
http://www.dein-labor.tu-berlin.de/sites/default/files/uploads/Motorbau_Anleitung_B%C3%BCroklammern.pdf

LG, Sebastian

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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OKW schrieb:
> Da gab es Salzsaeure, Salpetersaeure, Schwefelsaeure, Natronlauge
> und diverse Metalle, Salze.
> Dazu noch einen Tablettenspirituskocher, Reagenzglaeser, ein
> recht primitives Stativ und ein paar Becherglaeser und noch
> sicher einiges mehr von dem ich heute nichts mehr weiss.
> Damit konnte man aber zu Beispiel H2S erzeugen.

Wenn dein Kasten einen Tablettenspirituskocher beinhaltete, gab es mit 
Sicherheit!
> Da gab es Salzsaeure, Salpetersaeure, Schwefelsaeure, Natronlauge...
das alles nicht!
Deine Erinnerungen haben dich sehr im Stich gelassen. ;-)
Salpetersäure und Schwefelsäure gab es schonmal gar nicht!

> Damit konnte man aber zu Beispiel H2S erzeugen.
Das hast du aber nur geträumt. ;-)

Der KOSMOS Chemiekasten der 60er Jahre enthielt einen Spiritusbrenner 
keinen Esbit-Kocher! Die Ausstattung war eigentlich ordentlich, aber an 
den oben angeführten Chemikalien fehlte es an vielen Ecken. Das durfte 
nicht verschickt werden. Also stand der Papa mit Filius dann samstags 
nach Weihnachten kurz vor Ladenschluss in der Apotheke und erwartete, 
dass man ihm alle gewünschten Sachen in der gewünschten Konzentration in 
Windeseile doch abfüllen und -wiegen sollte. Das zupfte man ja nicht 
eben aus dem Ärmel; für Apotheke ungewöhnliche Konzentrationen, wenig 
oder gar nicht gebräuchliche Salze usw.  ... grosses Erstaunen, ... und 
dann sollte das auch mehr als ein paar Pfennige kosten?? Was ich hier 
erzähle, ist live passiert, Lebenserfahrung.
Chemie ist ja nicht nur, wenn es 'kracht und stinkt', wie immer 
unterstellt wird. Es soll ja auch ein bisschen Lerneffekt dabei sein. 
Für einen 8jährigen ist das noch nichts.

Sebastian W. schrieb:
> Macht nicht viel her, fand ich als Kind aber genial:
> 
http://www.dein-labor.tu-berlin.de/sites/default/files/uploads/Motorbau_Anleitung_B%C3%BCroklammern.pdf

So etwas gab es schon vor 60 Jahre. Interessant, aber leider ohne 
Dauereffekt.

Gibt es heute noch Vergleichbares wie den KOSMOS Elektromann?
Ob der heute noch sinnvoll wäre?

Ich weiss auch nichts; wenn sie heutzutage in diesem Alter schon mit dem 
Handy daddeln..., was soll/muss man ihnen als Anreiz/Lockmittel 
präsentieren?
Ohne sie an die Hand zu nehmen, wird das eh nix.
Nicht zu vergessen: der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.

73
Wilhelm

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Schau dir das mal an http://stefanfrings.de/klippklapp/index.html

Ist für 8 Jahre vielleicht noch ein bisschen zu früh, aber ich kenne den 
Jungen nicht.

Lego Boost habe ich mir mal zusammen mit dem Filius meiner Chefin 
angeschaut. Hat uns beiden gefallen.

von Christian E. (cerker)


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Xmas Onkel schrieb:
> lagerlimmo schrieb:
>> mal eine Frage Richtung Geschenkideen für Kinder. Bastelbegeisterter
>> Achtjähriger, der nicht auf den Kopf gefallen ist und ich kann mir
>> vorstellen, dass auch Elektronik was für ihn sein könnte.
>
> Nein, zu jung für elektronik, schon für den Spannungsteiler, warte bis
> zwölf. Und der klassiche Einstieg läuft über Mechanik, wie Lego oder
> Anker-Steinbaukasten - da lernt man den Aufbau nach Anleitung - das ist
> die grundlage fürs Experimentieren. Dann kommen einfache Drahtaufbauten
> wie LED, Klingel, schalter etc. Schau mal Charles Platt: "Make
> elektronik"

Ich habe mit 5 oder 6 den KOSMOS X1000 bekommen (und mir dann selbst das 
lesen beigebracht weil meine Mutter sich irgendwann weigerte mir die 
Anleitung vorzulesen) mit 8 gabs dann den X3000 und mit 10 die 
Lötstation.

Während ich die Kästen hatte, habe ich auch (teilweise mit zusätzlichen 
Bauteilen aus Vaters Sammlung) Schaltungen aus Elektor 300,301 
nachgebaut.

Auf dem X3000 stand irgendwas von ab 14 oder so ;)

Gruß,
Christian

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Christian E. schrieb:
> und mir dann selbst das
> lesen beigebracht weil meine Mutter sich irgendwann weigerte mir die
> Anleitung vorzulesen

:))

Kenne ich. Meine Eltern waren genervt und wollten mir die 
Micky-Maus-Hefte nicht mehr vorlesen. Da blieb nur lesen lernen... Was 
angesichts der situativen Sätze recht gut funktionierte, d.h. ich ahnte 
ja im Comic, was der cholerische Donald (meine absolute Lieblingsfigur) 
gerade sagen könnte.

von Al. K. (alterknacker)


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Christian E. schrieb:
> Ich habe mit 5 oder 6 den KOSMOS X1000 bekommen

Warum immer mit angebotenen fertigen Ramschkästen.
Macht alles selbst, möchte keinen Link setzen!

von Carsten S. (dg3ycs)


Angehängte Dateien:

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Xmas Onkel schrieb:
> Nein, zu jung für elektronik, schon für den Spannungsteiler, warte bis
> zwölf.
Blödsinn!
Natürlich werden die meisten mit 8 noch nicht die komplette Theorie 
verstehen. Zuerst ist es natürlich mehr spielen und einfach nachbauen. 
Aber halbwegs anschaulich aufbereitet kann eine ganze Reihe doch 
zumindest die ersten Ansätze verstehen.

Ich habe meinen ersten Elektronikkasten (X1000) tatsächlich mit 8 3/4 
Jahren zu Weihnachten bekommen. Ist sogar im Bild festgehalten!
Eigentlich wollte ich ja einen Chemiekasten - aber irgendwie war das 
meinen Eltern, angesichts der bisher von mir durchgeführten 
Chemieexperimente ;-) , NATÜÜÜÜÜRLICH völlig unverständlicherweise, 
nicht ganz geheuer. Dachten mit Elektronik kann ich weniger Dummheiten 
machen...
(Was haben die sich geirrt ;-))
 -ok für das frühe Alter stimmte es dann doch-)

Fand zu dem Zeitpunkt aber sowohl Chemie wie auch Mechanik/Elektronik 
interessant. Natürlich erst einmal nur mit einem Hauch von 
Einsteigerwissen, noch auf reinem Spielniveau.
Aber dadurch war die Grundlage gelegt das ich immer mehr in Richtung 
Elektronik geschwenkt bin und statt Chemie auch beruflich diesen Weg 
eingeschlagen habe. Chemie ist dann immer weiter in den Hintergrund 
gerückt, aber immerhin Nebenhobby geblieben..

Mit 8-9 habe ich dann schon ungefähr verstanden was ein Widerstand, 
Kondensator, LED etc ist. Prinzipiell war es aber noch eher Nachbauen 
und sich freuen wenn etwas Krach macht oder blinkt. Spannungsteiler/LED 
Vorwiderstand tatsächlich nachrechnen war so ab ende 9 Anfang 10. usw. 
usv.

Mit den von dir für den ERSTKONTAKT vorgeschlagenen 12 Jahren hatte ich 
schon meinen ersten defekten Fernseher (zum Leidwesen meiner Eltern) 
selbst repariert und am 2. Weihnachtstag in meinem 12 Lj lief auch der 
erste von mir für mich selbst reparierte Videorecorder wieder. Immerhin 
10 Jahre noch...
Das Buch "Einführung in die Elektronik" (Jean Pütz) wurde 
durchgearbeitet und die vorgegebenen Experimente des (mittlerweile) 
X4000 verlassen bzw. diesen bereits massig ergänzt.

Aber natürlich ist gerade in dem Alter 8-14 die Spannweite der 
Entwicklung/des Wissenstandes zwischen den Kindern gleichen Alters sehr 
groß. Vielleicht größer als in allen anderen Lebensphasen.

Xmas Onkel schrieb:
> Und der klassiche Einstieg läuft über Mechanik, wie Lego oder
> Anker-Steinbaukasten - da lernt man den Aufbau nach Anleitung - das ist
> die grundlage fürs Experimentieren.

Lego etc. ist doch alles schon deutlich früher...
Duplo habe ich soweit ich zurückdenken kann. Gibt Bilder von VOR meinem 
3en Geburtstag wo bereits Duplo zu sehen ist. Bauklötze sowieso.
Erstes "normalgroßes" Lego mit 3 oder 4, Lego Technik erstemal mit 5 
oder sechs.
Dazu hatte ich noch ab vier ein Bausystem mit dem ich mit meinem Pa (und 
später auch alleine) viel gebaut habe. Seilbahn durchs Zimmer, Auto etc.
Das waren so kleine runde dunkelblaue Röhrchen in allerlei Variationen 
(gerade, gebogen, T Stück, kreuzung etc. die mit gelben Verbindern zum 
Einstecken verbunden wurden. Dazu gab es auch Räder etc. ) Keine Ahnung 
wie das hiess, Laut meinen Eltern mal vom Flohmarkt mitgebracht aber nie 
irgendetwas mehr zur Erweiterung gefunden. Vielleicht kennt es ja noch 
Jemand!
Die Beschäftigung damit war definitiv mehr Mechanikbildend als mit Lego 
(ohne technik). Wurde dann halt, gerade als es immer mehr wurde, vom 
Lego technik abelöst. Wobei es mit Lego TEchnik damals ja noch anders 
war: Es gab nicht die Sammelbaukästen wo ein Ausstellungsmodell gebaut 
wurde, sondern Kästem fast nur mit universellen Teilen und 
Anleitungsheftchen wo dann auch mal gleich 10 BauVORSCHLÄGE zum Einstieg 
drin waren. Wieder auseinanderbauen und dann auch selbst etwas 
konstruieren war bei uns zu der Zeit damals normal und dazu war es auch 
wohl gedacht.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Carsten S. schrieb:
> Mit den von dir für den ERSTKONTAKT vorgeschlagenen 12 Jahren hatte ich
> schon meinen ersten defekten Fernseher (zum Leidwesen meiner Eltern)
> selbst repariert

Den weißen Fernseher auf dem linken Bild im Hintergrund? Sieht nach 
einem LOEWE aus, die hatten solche Embleme wie ich es rechts oben auf 
dem Gehäuse zu erkennen glaube. "Glaube" deshalb, weil ich es wegen der 
geringen Größe nicht sicher erkenne.

(Anorganische) Chemie war auch ein ernstes Hobby von mir in der Jugend. 
Bin aber weder Techniker noch Chemiker geworden.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Al. K. schrieb:
> Christian E. schrieb:
>> Ich habe mit 5 oder 6 den KOSMOS X1000 bekommen
>
> Warum immer mit angebotenen fertigen Ramschkästen.
> Macht alles selbst, möchte keinen Link setzen!

Natürlich kann man alles selbst machen...
Wenn man dann die Teile zusammenrechnet ist das auch noch billiger etc.
Aber zum einen braucht derjenige der das dann zusammenstellt das nötige 
Hintergrundwissen, zum anderen ist der Didaktische Leitfaden da ein 
Problem.
Kann man natürlich auch erstellen, das ist aber viel Arbeit.

Und ohne solch einen didaktischen roten Faden - gerade für ein Kind als 
Erstkontakt- das kannst du vergessen!

Es steht zwar alles irgendwo im Netz. Sicher gibt es auch zu praktisch 
allen Themen auch hier und da eine gut verständliche kindgerechte 
Erklärung. Aber danach zu suchen und auch wissen wonach man sucht ist 
als Einsteiger doch das Problem!

Wir haben das Paradox das Wissen noch nie so einfach zugänglich war wie 
heute in Zeiten des Jedermaninternets.
Gleichzeitig haben wir es, gerade für absolute Einsteiger in einem 
komplexen Thema, fast noch nie so schwer gehabt auch die "RICHTIGEN" 
Informationen passend zum Bedarf einfach zu finden.
Die gehen in der Masse unter und es fehlt der rote Faden.

Die Phillips Kästen kenne ich nicht so wirklich. Aber sowohl bei den 
Kosmos Kästen als auch bei den Busch Kästen der 80er/90er Jahre war das 
gegeben.
Bei den X1000/X2000 eher auf jüngere zugeschnitten (Daniel Düsentrieb, 
Rahmenhandlung, Kindgerechtere Erklärungen). Die Kästen von Busch sowie 
die Kosmos X3000/4000 dann so für die etwas älteren dann mit etwas mehr 
Tiefgang wo auch mal Physik und etwas Mathe im Spiel waren.

Dazu muss ich sagen das ich die öfter geäusserte Kritik an den 
Stecksystemen und zugehörigen Modulen (sei es Kosmos mit dem 
Kosmotronic, Phillips mit den Federn oder Busch mit den Litzen und 
Nöppeln) im Vergleich  zu einem Breadboard für den Zweck "ERSTKONTAKT" 
so überhaupt nicht nachvollziehen kann.

NAtürlich ist ein Breadboard universeller, man kann alle Bauteile 
verwenden ohne große Biegeorgien oder selbst Module zu basteln etc.
Aber halt auch unübersichtlicher und fehleranfälliger.

Kontaktprobleme, nicht wirklich klemmende Bauteile wegen 
unterschiedlicher Drahtstärken und was es nicht sonst noch so alles bei 
den Breadboardaufbauten gibt hatte ich bei den Kosmoskästen mit 
Originalteilen nie. Breadboard ist dagegen echt fummelig.
Für jemanden mit Erfahrung kein Problem. Aber ein Anfänger, noch dazu 
ein Kind, da will man nich tnoch zig andere Fehlerquellen haben sondern 
zu Anfang soll es einfach funktionieren.

Wenn der Einstieg dann geschafft ist, DANN kann man ergänzen, erweitern 
oder ganz umsteigen.

Aber letztendlich ist das alles eh nur noch Theorie!
Wenn ich das richtig gesehen habe gibt es diese Art von Kästen doch gar 
nicht mehr. Nur noch so Projektbaukästchen, aber keinen mehr der so 
Aufeinander aufbaut. Von Stromkreis aus Batterie und Lampe (bzw. LED mit 
Vorwiderstand) zu komplexen Schaltungen inkl. OPs und Digitaltechnik.
Oder habe ich da etwas übersehen?

Andererseits ist das heute auch eine schwierigere Situation. In den 
70er, 80er und frühen 90er Jahren fanden viele etwas was blinkt, Töne 
erzeugt oder mit dem gar ein Radio zusammenstecken konnte noch wirklich 
toll und aufregend. Zumindest wenn man es selbst machen konnte.
Aber heute ist es schwer DAMIT noch ein Kind zu begeistern. Das was 
begeistern würde ist aber schon so weit von Grundlagen entfernt das ein 
Aufarbeiten von den Grundlagen an eher unrealistisch ist.
ICh denke das wird ein gewichtiger Grund beim Verschwinden der 
Elektronikkästen sein.

Gruß
Carsten

P.S.: Bei all der Diskussion was denn geeignet bzw. richtig wäre ist 
aber eines bis jetzt zu kurz gekommen:
ISt denn überhaupt ein echtes Interesse des Kindes da? Denn eines habe 
ich bei diesen Experimentierkästen nie gehört: Das ein nicht vorhandenes 
Interesse dadurch erst geweckt wurde. Verstärkt und Anreiz geschaffen 
sich mehr damit zu befassen - definitiv JA.
Aber komplett wecken eher nicht.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Carsten S. schrieb:
> Ist denn überhaupt ein echtes Interesse des Kindes da? Denn eines habe
> ich bei diesen Experimentierkästen nie gehört: Das ein nicht vorhandenes
> Interesse dadurch erst geweckt wurde.

So ist es. Ich war als Kind und auch später vielseitig interessiert, 
aber ich wusste auch, was ich wollte (und was nicht). Ja, mich dünkt, 
dass mancher Elektroniker die Interessen seines Kind mit einem 
Kosmos-Kasten in die gewünschte Richtung lenken will. Bei mir hätten 
derlei Versuche nicht gefruchtet. Schenkt den Kids lieber einen Fußball, 
damit können sie mit Freunden an der frischen Luft bolzen (habe ich 
übrigens auch getan, ich war kein Stubenhocker).

von Carsten S. (dg3ycs)


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Rainer Z. schrieb:
> Den weißen Fernseher auf dem linken Bild im Hintergrund? Sieht nach
> einem LOEWE aus, die hatten solche Embleme wie ich es rechts oben auf
> dem Gehäuse zu erkennen glaube. "Glaube" deshalb, weil ich es wegen der
> geringen Größe nicht sicher erkenne.

Nee, den nicht... Der hat dafür etwa 1 Jahr zu früh den Geist endgültig 
aufgegeben und wurde durch einen Nokia ersetzt.
Wobei der auch Platzmäßig nicht wirklich in mein Zimmer gepasst hätte.

Das war tatsächlich ein Loewe Colour Sensotronic (Hat mich selber mal 
interessiert, deshalb hatte ich das schon mal durch Bildersuche 
langwierig ermittelt.) Modellnummer weiß ich gerade nicht, müsste auf 
dem anderen Rechner sehen, da habe ich das damals gefundene Prospekt.
Nach einer schnellen Suche mit Loewe Colour Sensotronic und den in Frage 
kommenden Baujahren sollte aber F1250 passen.
Meine Eltern ahben den 1975 als Hochzeitsgeschenk bekommen und der hat 
immerhin vier Umzüge mitgemacht.

Das selbstreparierte Gerät war ein kleiner portabler SW TV der keinen 
Ton mehr hatte. Eltern hatten nicht damit gerechnet das ich den 
repariert bekommen und gesagt das ich den wenn behalten kann...
(Naja, beim Thema Strom und Unfall waren die vielleicht etwas Blauäugig 
zumal ich schon einiges Früher an 230V Geräten gebastelt habe. War aber 
selbser vorsichtig und ist alles gutgegangen ;-) )

> (Anorganische) Chemie war auch ein ernstes Hobby von mir in der Jugend.
> Bin aber weder Techniker noch Chemiker geworden.
Muss ja auch nicht.
Wichtig finde ICH nur das man etwas macht wo man auch interesse dran 
hat.
Wobei es ja leider so ist das viele da keine Wahl haben. Gehört schon 
ein wenig Glück dazu.

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Rainer Z. schrieb:
> Schenkt den Kids lieber einen Fußball,
> damit können sie mit Freunden an der frischen Luft bolzen (habe ich
> übrigens auch getan, ich war kein Stubenhocker).

DAS hat bei mir nicht Funktioniert (speziell auf Fussball bezogen). Da 
hat mein Pa mich nie für interessieren können. Weder passiv noch aktiv.
Als Kind habe ich viel Tischtennis und als teenie dann im Verein 
Badminton und etwas Kampfsport...
Stubenhocker in dem Sinne war ich zum Glück (ausser einem halben Jahr 
mit 14...) auch nie. viele Ruhige Abende und Wochenende nicht raus haben 
bei mir erst jenseits der 30 angefangen...

Bei gutem Wetter waren wir draussen, drinnen vor dem war nur bei 
schlechtem Wetter angesagt. Egal ob mit sechs Jahren bei Lego und 
Matchboxautos oder mit 10 bei TV/C64/NES. Und das ganz ohne das uns da 
irgendwelche Vorschriften gemacht werden mussten.
Als Kind habe ich meine Elektronikbastelleien oft Abends zwischen 
Abendessen und Bettzeit sowie Vormittags am Wochenende gemacht wenn 
nicht ein Kumpel bei mir übernachtet hat, in älteren JAhren dann 
zwischen Schule und Abends zum Kumpel/Freundin bzw. am Wochenende 
Nachmittags.

Aber ich glaube wir kommen etwas vom Thema ab. Sind ja alles schon ein 
paar Jahrzehnte her. Also genug OT ;-)

Gruß
Carsten

von Cyblord -. (cyblord)


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Al. K. schrieb:
> Warum immer mit angebotenen fertigen Ramschkästen.

Ach Gott, für diese "Ramschkästen" hättest du früher in der Zone doch 
deinen rechten Arm gegeben.
Wobei, das galt ja schon für richtigen Kaffee.

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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@T0 Sowas funktioniert nicht mehr in der heutigen Generation "Daddel".

von Le X. (lex_91)


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Christian M. schrieb:
> @T0 Sowas funktioniert nicht mehr in der heutigen Generation "Daddel".

Sowas hat früher auch nur bei, keine Ahnung, einem von 100 funktioniert.

von Al. K. (alterknacker)


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Cyblord -. schrieb:
> Ach Gott, für diese "Ramschkästen" hättest du früher in der Zone doch
> deinen rechten Arm gegeben.

Du hast wirklich keine Ahnung was es Anfang der 50 ende der 50er gab.
Dein Roter Faden scheint bissel Mürbe zu sein.

..aber in jeden Thread politisch rein kotzen, ist scheinbar deine letzte 
Lebensaufgabe.

Nehme an das dein gekotze und meine Antwort zu recht gelöscht wird.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Carsten S. schrieb:
> Ich habe meinen ersten Elektronikkasten (X1000) tatsächlich mit 8 3/4
> Jahren zu Weihnachten bekommen. Ist sogar im Bild festgehalten!
> Eigentlich wollte ich ja einen Chemiekasten - aber irgendwie war das
> meinen Eltern, angesichts der bisher von mir durchgeführten
> Chemieexperimente ;-) , NATÜÜÜÜÜRLICH völlig unverständlicherweise,
> nicht ganz geheuer. Dachten mit Elektronik kann ich weniger Dummheiten
> machen...

Ich hatte den Vorteil, daß von meinem älteren Bruder noch einiges 
vorhanden war. Aber leider den Nachteil völlig unverständiger Eltern.

Immerhin hatte ich so mit vielleicht 10 den All-Chemist. Wobei als 
allererstes der Spirituskocher explodiert ist. Naja, zum Glück nur eine 
Verpuffung, bei der es den Deckel aus der Aludose rausgehauen hat, aber 
davon hätte auch das Wohnzimmer abbrennen können. Und ich saß direkt mit 
dem Gesicht davor. Irgendwie nicht ganz ausgereift bzgl. Rückzündung 
durch den Docht.

> interessant. Natürlich erst einmal nur mit einem Hauch von
> Einsteigerwissen, noch auf reinem Spielniveau.
> Aber dadurch war die Grundlage gelegt das ich immer mehr in Richtung
> Elektronik geschwenkt bin und statt Chemie auch beruflich diesen Weg
> eingeschlagen habe. Chemie ist dann immer weiter in den Hintergrund
> gerückt, aber immerhin Nebenhobby geblieben..

Da würde ich gerne auch ab und zu mal was machen, aber heute ist man ja 
bereits mit dem Besitz von vielen Chemikalien weit im strafbaren Bereich 
und wenn man irgendein früheres Schulexperiment durchführt, landet man 
auf internationalen Terrorlisten.

> Aber natürlich ist gerade in dem Alter 8-14 die Spannweite der
> Entwicklung/des Wissenstandes zwischen den Kindern gleichen Alters sehr
> groß. Vielleicht größer als in allen anderen Lebensphasen.

Ich habe den Eindruck, daß viele Mitmenschen so bei 14 stehengeblieben 
sind und den Stand über die Lebensjahrzehnte beibehalten. Mit 
gleichzeitigem Vergessen von dem wenigen was sie mal wußten. Gut, mir 
sind mittlerweile auch fast alle Dinosaurier entfallen. Auch wenn ich 
neulich Stegosaurusse sofort als solche erkannt habe. :)

> Dazu hatte ich noch ab vier ein Bausystem mit dem ich mit meinem Pa (und
> später auch alleine) viel gebaut habe. Seilbahn durchs Zimmer, Auto etc.
> Das waren so kleine runde dunkelblaue Röhrchen in allerlei Variationen
> (gerade, gebogen, T Stück, kreuzung etc. die mit gelben Verbindern zum
> Einstecken verbunden wurden. Dazu gab es auch Räder etc. ) Keine Ahnung
> wie das hiess, Laut meinen Eltern mal vom Flohmarkt mitgebracht aber nie
> irgendetwas mehr zur Erweiterung gefunden. Vielleicht kennt es ja noch
> Jemand!

Plasticant!

Hatte ich auch, wobei ich schwören könnte, den Namen jetzt zum ersten 
Mal zu lesen. Wenn ich mich recht entsinne, waren auf meinem uralten 
Kasten irgendwelche Sachen aus der Schwerindustrie nachzubauen. So 
Richtung Seilbagger. Der Gedanke daran weckt gerade verschollene 
Erinnerungen. Wenn man lange genug im Netz sucht, findet man irgendwann 
genau die Kästen, die man vor einem halben Jahrhundert hatte.

Das spannende an diesen Teilen waren die "Stegplatten", die man jeweils 
in einem Röhrchenquadrat als Verkleidung einklemmte. Bei Constri wurden 
sie über Nut&Feder eingeschoben und hielten freitragend.

> Die Beschäftigung damit war definitiv mehr Mechanikbildend als mit Lego
> (ohne technik). Wurde dann halt, gerade als es immer mehr wurde, vom
> Lego technik abelöst.

Das normale Lego war zum Nachbilden von statischen Formen, eigentlich 
nur Häusern und anderen Bauwerken. Für Mechanik gab es Fischertechnik. 
Da bekam ich mit 3 den ersten Kasten und war ganz enttäuscht, daß mein 
Kindergarten sowas nicht hatte, sondern nur Kinderkram wie Lego und 
Constri. :)

Die damaligen Kästen haben die Phantasie sicherlich mehr angeregt und 
Kreativität gefördert, als die heutigen "stecke diese 10 Ferrariteile zu 
einem Ferrari zusammen"-Kästen. Der Höhepunkt des Grauens waren dann die 
"Transformer."

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Wollvieh W. schrieb:
> Die damaligen Kästen haben die Phantasie sicherlich mehr angeregt und
> Kreativität gefördert, als die heutigen "stecke diese 10 Ferrariteile zu
> einem Ferrari zusammen"-

Die heutigen Legotechnik-Bausätze sind wesentlich größer und komplexer 
als das was ich von früher noch kenne.
Auch die Möglichkeiten der Programmierung sind heute im Vergleich zu 
früher gigantisch.
(Auch wenn Lego da früher, den begrenzten Mitteln der Zeit geschuldet, 
sehr kreativ war. Mitte der 90iger gab es einen Truck den man durch das 
Scannen von als Barcode kodierte Anweisungen und Kontrollstrukturen 
programmieren konnte).

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Meine Eltern haben frühzeitig erkannt daß ich technisch interessiert war 
und haben mich im Laufe einiger Geburtstagstage und Weihnachtsfeste mit 
allen möglichen Experimentierkästen beglückt - wofür ich noch heute 
dankbar bin.

Es begann mit einem Kosmos Physikus als ich in die Schule kam. Dann der 
Elektromann, die Grundlagen der Elektotechnik samt selbstgebautem Motor. 
Mein liebster Kosmos-Kasten war der Radiomann, den ich mit 7 oder 8 
bekam. Detektor, Audion (und später mit Zusatzkästen der erste Superhet 
- auch wenn mir die Funktiondeines Supers erst Jahre später klar wurde). 
Sender konnte man auch bauen, wenn auch im Anleitungsheft nicht 
beschrieben.

Zunächst nur nach Anleitung nachgebaut, das Verständnis kam nach und 
nach mit der Zeit. Teile gab es in den Kästen genug, so daß genügend 
Raum für neue, eigene Experimente war.

Von allen Kästen blieben nur sehr wenige Teile übrig, weil ich sie immer 
wieder zu neuen Dingen kombiniert habe.

Wenn ich den aktuellen Kosmos Radiomann sehe, dann kommen mir fast die 
Tränen. Ein fertiger Empfänger in einem Pappgehäuse, den man nur mit ein 
paar Kabeln zusammenstecken muß. Wo bleibt da der didaktische Ansatz, 
die Experimentierfreude?

Ich hatte auch viele Bastelbücher. Experimente mit Netzspannung, 
heutzutage undenkbar ('Bastelbuch für Jungen' von Wollmann). Wie auch 
chemische Versuche wo es rauchte und knallte.

Letztens habe ich nach einem Kasten für Linolschnitt gesucht. In 
mehreren Läden war die Auskunft: 'machen sie in der Schule nicht mehr, 
viel zu gefährlich'!

von Stefan F. (Gast)


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Ich staunte nicht schlecht, als ich erfuhr, dass in dem Kindergarten 
meines zweiten Kindes nur Scheren aus Plastik verwendet wurden. Alles 
was man damit nicht schneiden konnte (also fast alles) haben die 
Erzieher geschnitten.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Wir hatten mal ein Pappvögelchen ausgeschnitten, das dann 
ziehharmonika-gefaltete Flügel aus Papier bekam. Ich habe den dafür 
nötigen Schnitt mit der stumpfen Schere so gemacht, daß ich den Vogel an 
der Schnittstelle gefaltet habe und ein Dreieck einschnitt, was nach dem 
Auffalten eine Raute ergab, in die der Flügel geschoben werden konnte.

Wie ich dann erfuhr, war das aber falsch, denn wir Kinder durften den 
Schlitz gar nicht machen, sondern nur die Kindergärtnerin mit dem 
Messer. Ich war völlig empört, daß wir wie kleine Kinder behandelt 
wurden und mein Vogel dann gar nicht selbstgebastelt war, wenn da jemand 
anderes dran rumwerkelt.

Ich glaube ja, daß alles Übel unserer Zeit daher rührt, daß die Kinder 
im Kindergarten keine Laternen mit echten Kerzen mehr bekommen. Wem das 
Ding einmal abgebrannt ist oder wer sich gar die Finger verbrannt hat, 
der hat was fürs Leben gelernt. Heute schüttet man zum ersten Mal mit 18 
einen Liter Grillanzünder direkt in die Flammen und wundert sich.

Den Kindern der heutigen Zeit kann man allerdings wohl deshalb keine 
richtigen Scheren geben, weil sie dann dem Nachbarn die Augen 
ausstechen. Irgendwo muß sich ja entwickeln, was auf den Schulhöfen 
weitergeht.

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Wollvieh W. schrieb:
> Den Kindern der heutigen Zeit kann man allerdings wohl deshalb keine
> richtigen Scheren geben, weil sie dann dem Nachbarn die Augen
> ausstechen. Irgendwo muß sich ja entwickeln, was auf den Schulhöfen
> weitergeht.

Ich teile deine Einschätzung ausdrücklich nicht.

Aber nehmen wir kurz für ein Gedankenexperiment an deine Einschätzung 
der Lage wäre korrekt: dann hätten es du und deine Generation verbockt, 
die Kleinen wären eure Opfer.

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