Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug kleines Punktschweißgerät


von InterWebz (Gast)


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Hey,

ich suche ein Punktschweißgerät für die Werkstatt.
So die Größe mit der man Batterien zusammen punkten kann.
Muß nicht portabel sein.
Google liefert mir soviel China das ich keinen Wald sehe.

Falls jemand Erfahrung hat würde ich mich über einen Tipp zu einem "ich 
probiersmal aus"-Gerät freuen(<200€).

von Sebastian W. (wangnick)


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So etwas suche ich auch immer noch ...

LG, Sebastian

von W.S. (Gast)


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InterWebz schrieb:
> Falls jemand Erfahrung hat würde ich mich über einen Tipp zu einem "ich
> probiersmal aus"-Gerät freuen(<200€).

Erfahrung mit sowas hab ich - allerdings nur negative: Das billige Zeugs 
taugt nix.

W.S.

von Toxic (Gast)


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InterWebz schrieb:
> Gerät freuen(<200€).

Wenn du bereit bist so um 150€ auszugeben,probier es damit:
Der Entwickler ist Deutscher und kannst ihn direkt ansprechen..
Der Aufbau ist gut und ueber das Display kann man verschiedene 
Einstellungen vornehmen.Der Typ verkauft seinen Spotty seit Jahren und 
wird auch staendig weiterentwickelt
https://malectrics.eu/
https://malectrics.eu/arduino-spot-welder-quick-start-guide-v4-de/

Du kannst auch nur die Platinen bestellen und sie selbst bestuecken.Die 
Quell-Software stellt er auch zur Verfuegung (zumindest war dies noch 
vor einigen Monaten der Fall).Dies duerfte den Preis auf vielleicht 50€ 
druecken.
Dennoch:ich denke ,dass das komplette Geraet sein Geld wert ist.
Ich hab mir meinen eigenen Spotty entworfen,welcher mich mit allem drum 
und dran etwa 30€ gekostet hat.Ich kann aus Efahrung sagen,dass der 
Programmier-Entwicklungsaufwand hoch ist - je nachdem wieviele 
Funktionen man implementieren moechte.
Aufjedenfall ist Malectrics Spottyversion wesentlich komfortabler als 
die meisten Chinaentwicklungen und auch Werkstatttauglich

von Thomas R. (thomasr)


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Aus einem Mikrowellentrafo und CN Steuerung gebaut. Funktioniert seit 
Jahren gut. Das größte Problem war die Verbindung der 35mm² 
Schweißleitungen mit den massiven Kupferlektroden.

von Toxic (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Aus einem Mikrowellentrafo und CN Steuerung gebaut.

Aus fotografischer Sicht gesehen:
Ein schoenes Bild.Keine Lichreflexionen,keine Unschaerfe durch 
Verwackeln,keine optische geometrischen Verzerrungen,hohe 
Schaerfentiefe,gute Ausleuchtung,alles im Fokus.
Bewertung 9.5 von 10 moeglichen Punkten - ich nehme schon fast an,dass 
du in der Architekturfotografie bist

Jetzt fehlt eigentlich nur noch die nebensaechliche Angabe des 
Schaltplanes,des Aufbaus und die in etwa geschaetzte Zeit fuer den 
Zusammenbau.
Solange das nicht zur Verfuegung steht weiss man nur,dass du ueber einen 
geheimnisumwobenen Spotty verfuegst.Damit ist dem TO aber leider nicht 
geholfen.

W.S. schrieb:
> Erfahrung mit sowas hab ich - allerdings nur negative: Das billige Zeugs
> taugt nix.

Nicht unbedingt:
Es gibt da einen ca.20€ teuren Ebay-Spotty der in der Tat etwas 
"schusselig" entworfen ist und gerne mal die Graetsche macht aber bei 
nachtraeglicher simpler Korrektur zuverlaessig arbeitet.
Warum auch nicht. 5 Powermosfets,Schutzdioden,Microchips Gatetreiber und 
ein bischen uC-Steuerung.
Den fast exakt gleichen Aufbau findet man auch in superteuren 
Ebay-Spotties bei denen man fuer unnoetige goldene Schrauben,Muttern und 
Metallplatten eben einen Haufen Geld bezahlt.
Na gut:wenn ein Hobbyist meint 3000A zu benoetigen um 2 kleine Zellen 
oder sogar Muttern miteinander zu verbinden/verschweissen,dann duerfte 
er um jedes Milliohm kaempfen wollen um diesen Strom bei niedriger 
Spannung auch geliefert zu bekommen.

von Thomas R. (thomasr)


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Jo, stimmt. Bin aber bei Interesse gerne bereit "auszupacken". Ich 
schreibe aber keine Romane wenn kein Interesse besteht. Wenn der TO 
lieber ein Akkubetriebenes oder gar Kondensatorbank will, wäre das 
Verschwendung :-)

von Toxic (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Jo, stimmt.

OK - so geht's mir manchmal auch.....aergerlich vor allen Dingen,wenn 
man vom TO gar nichts mehr hoert

von Grummler (Gast)


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Thomas R. schrieb:

> Bin aber bei Interesse gerne bereit "auszupacken".

Also, Interesse ist schon vorhanden.
Kompletter Schaltplan kann gerne, muss aber nicht unbedingt.
Ein paar technische Eckpunkte wären aber schon interessant.


> Ich schreibe aber keine Romane wenn kein Interesse besteht.
> Wenn der TO lieber ein Akkubetriebenes oder gar
> Kondensatorbank will, wäre das Verschwendung :-)

Ahh okay... also ist's schonmal kein Kondensator-Impuls-Gerät.

von Grummler (Gast)


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Toxic schrieb:

> Na gut:wenn ein Hobbyist meint 3000A zu benoetigen [...]

Naja, ich wundere mich eher, dass man mit 600A beim
Punktschweissen überhaupt eine Schnitte vom Teller ziehen
kann...

Bei 1mOhm Widerstand an der Kontaktstelle sind das gerade
mal 400W...

von Uli S. (uli12us)


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Ich hab mir, mangels genügend programmier und elektronik Fähigkeiten und 
der simplen Tatsache, dass selbst sinnlos vergeudete Freizeit auch nen 
Wert hat ein China Teil gekauft, besteht aus nem dicken Trafo und ner 
doch recht aufwendigen Steuerung. Damit kann man zuverlässig die Akkus 
schweissen.
Leider braucht man dafür aber einen zumindest C besser K16 Automaten 
oder ne alte Schraubsicherung. Es handelt sich um den Typ Sunkko 908A. 
Es gibt auch noch AD und AD+, Das sind dieselben Teile, bloss mit nem 
Schleifgerät für Elektroden und ner zusätzlichen Digitalanzeige, die 
aber eh Unsinn ist, weil man ja damit keine industrielle Fertigung 
aufbaut. Da reicht dann auch Taster UVW, Drehung X. Aber wers braucht, 
bzw zu brauchen glaubt.

von InterWebz (Gast)


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Hallo,

danke für den Tipp.
So ziemlich genau das was ich gesucht hab. Mit gut zu findender Doku, 
Möglichkeiten was dran zu individualisieren und aus der Nähe.
Atm. out of stock, aber ich bleib da mal dran.
Gefällt mir :D

Toxic schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Jo, stimmt.
>
> OK - so geht's mir manchmal auch.....aergerlich vor allen Dingen,wenn
> man vom TO gar nichts mehr hoert

Mensch Maier, ich war einen Tag nicht im Thread weil ich noch Schlüpper 
für die Holde gekauft hab, aber hauptsache µC-Forum-Attitüde.....

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Toxic schrieb:
> InterWebz schrieb:
>> Gerät freuen(<200€).
>
> Wenn du bereit bist so um 150€ auszugeben,probier es damit:
> Der Entwickler ist Deutscher und kannst ihn direkt ansprechen..
> Der Aufbau ist gut und ueber das Display kann man verschiedene
> Einstellungen vornehmen.Der Typ verkauft seinen Spotty seit Jahren und
> wird auch staendig weiterentwickelt
> https://malectrics.eu/
> https://malectrics.eu/arduino-spot-welder-quick-start-guide-v4-de/

Das Zeugs von Malectics ist sehr gut, meinen habe ich auch damit gebaut.

<<< Beitrag "Old-Papa hebt ab - noch ein Punkter" >>>

Funktoniert bis heute mit dem selben Akku, musste bisher so 4-5x laden, 
ca. 2000 bis 5000 Punkte habe ich damit schon gesetzt (aber nie 
gezählt).
Meistens Akkufahen, gelegentlich auch auch mal Edelstahl bis 0,5mm

Mein Bastelkumpel hat so eine Billigschachtel mit eingebautem LiPo, die 
hat bisher auch funktioniert.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Werkzeugfetischist (Gast)


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Ich hatte das mit Mikrowellentrafo mal als Thema für ein FH-Projekt 
durchführen können.

Im Anhang mal der technische Teil der Präsentation.
(Hatten auch ein BWLer-Team dabei mit theoretischer Firmengründung...)
Wir mussten für den Dozenten sogar ne Gefährdungsbeurteilung machen und 
deswegen Maßnahmen wie Temperaturüberwachung, Temperatursicherung, 
Lüfter, Watchdog usw umsetzen.

Fazit ist leider dass das Ding so zu wenig Bums hat.
Zwar ist die Idee mit der Werkzeugkiste super praktisch, aber durch 
Kabelschuhe/Schraubverbinder/Stecker/Leitungslänge geht im Endeffekt zu 
viel Energie verloren, bzw. der Übergangswiderstand ist zu groß und es 
fließt zu wenig Strom, ca. 700A RMS
(Subjektives empfinden nach dem Versuch damit zu schweißen, für 
ausreichend gute Verbindungen mussten Zeiten im 0,5...1,5 
Sekundenbereich gewählt werden was dazu führte dass die Schweißstellen 
sichtbar zu heiß wurden, glühten)
Auch hatten wir so nen unnötig großen Arduino mit Touchdisplay, da die 
anderen im Team programmierten und sich so mit auf die 
Wiederholungsprüfung Informatik vorbereiten konnten.

Heute würde ich entweder zwei Trafos parallel nehmen oder nur das Kabel 
direkt durchführen und die Elektroden anlöten. So steht das Ding leider 
ungenutzt im Keller meiner Eltern, wenn ich mal was punkten muss nehme 
ich 2 je 2F Car-HiFi Kondensator, lade die je nach Bedarf und schalte 
sie mit einem alten schweren Motorschütz (3 Phasen parallel), da hat 
dann auch ein 25mm² 2x50cm gut funktioniert, das hatte ich vorher schon 
als Provisorium.


Hier noch eine andere tolle Umsetzung aus dem Forum:
Beitrag "Punktschweissgerät mit MOT"

von W.S. (Gast)


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Grummler schrieb:
>> Na gut:wenn ein Hobbyist meint 3000A zu benoetigen [...]
>
> Naja, ich wundere mich eher, dass man mit 600A beim
> Punktschweissen überhaupt eine Schnitte vom Teller ziehen
> kann...

Es kommt nicht so sehr auf die Stromstärke an, sondern auf die 
applizierte Energie. Bei den Punktmaschinen, die ich aus meiner 
Jugendzeit her kenne, lagen die Ströme so im Bereich 8..12 kA, dafür lag 
die Schweißzeit so im Bereich unter 100 ms (wimre). Damit konnte man 
normales Eisenblech im Bereich um 1 mm Dicke schweißen. Pro Tritt auf 
den Fußhebel der Maschine kam nur ein dumpfes 'UMPF' und der Punkt war 
gesetzt - ohne daß das umliegende Material spürbar heiß wurde.

Wenn der Strom deutlich geringer ist, müßte man länger brutzeln und dann 
wird die ganze Umgebung der Schweißstelle heiß. Hat irgendwie eine 
Ähnlichkeit mit einem zu schwachen Lötkolben.

W.S.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Nun, ich noch mal...

Ich habe ja schon den einen oder anderen Punkter gebaut und auch welche 
restauriert.
So richtig für Männerbleche (z. B. 2x 3mm) reicht meine große Zange, die 
laut Typenschild 8000A bei ca. 2,7V AC macht. (AC im Leerlauf)
Meine Eigenbaumaschine (hier im Forum ausführlich vorgestellt) macht so 
etwa 2500A bei ca. 3-4V AC (AC im Leerlauf) Das hat schon gelegentlich 
für ca. 2x 2,5mm gereicht.
Beide kann ich von 0,1 bis etwa 3 Sekunden einstellen, meine Eigenbau 
sogar mit Vorimpuls bis 500ms
Mein jetziger kleiner Akkupunkter (Link oben) macht laut Eigenmessung 
etwa 600-900A bei ca. 11V DC (im Leerlauf).
Damit geht 2x 0,5mm gerade noch gut, drüber klebt das nur. Eingestellt 
für Akkus etwa 10-15ms max. geht bis ca. 150ms.

Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Entscheidend ist die Energiemenge pro qmm Fläche. Beim Akkupunkter sind 
die Spitzen etwa 1mm (und etwas ballig)
Beim Eigenbau ca. 3mm und beim großen Monster etwa 5mm
Je dicker das Blech, desto größer müssen die Durchmesser der Spitzen 
(Elektroden) sein, um noch halbwegs das Material aufschmelzen zu können.

Beim Elektrodendurchmesser und den Schweißzeiten muss man immer erstmal 
etwas an Probestücken experimentieren, irgendwann bekommt man ein Gefühl 
dafür.

Also, Pauschalaussagen wie "600A ziehen nichts vom Teller" sind 
unangebracht, es kommt auf die Aufgabe und das Material an. Im Röhrenbau 
z. B. (Elektronenröhren) wird mit noch kleineren Strömen gearbeitet und 
auch mit kurzen Zeiten.

Old-Papa

von Grummler (Gast)


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W.S. schrieb:

> Grummler schrieb:
>>> Na gut:wenn ein Hobbyist meint 3000A zu benoetigen [...]
>>
>> Naja, ich wundere mich eher, dass man mit 600A beim
>> Punktschweissen überhaupt eine Schnitte vom Teller ziehen
>> kann...
>
> Es kommt nicht so sehr auf die Stromstärke an, sondern auf
> die applizierte Energie.

"Die Leistung geht mit dem Quadrat", wie mein Professor
sagte; die Energie hängt aber nur linear von der Zeit ab
(bei konstanter Leistung).

Hohe Energie ist also leichter über größeren Strom als
über längere Einwirkzeit zu erreichen -- zumal mit
wachsender Zeit auch die Wärme(ab)leitung immer störender
wird.


> Bei den Punktmaschinen, die ich aus meiner Jugendzeit
> her kenne, lagen die Ströme so im Bereich 8..12 kA, dafür
> lag die Schweißzeit so im Bereich unter 100 ms (wimre).

Ja, das ist so ungefähr die erwartete Größenordnung.


> Damit konnte man normales Eisenblech im Bereich um
> 1 mm Dicke schweißen. Pro Tritt auf den Fußhebel der
> Maschine kam nur ein dumpfes 'UMPF' und der Punkt war
> gesetzt - ohne daß das umliegende Material spürbar
> heiß wurde.

Ja.
Diese Erfahrung stimmt mit der Aussage aus einem Paper
über Kondensator-Impuls-Schweissen überein, dass
Schweisszeiten in dieser Größenordnung den Vorteil
haben, dass Wärmeleitung noch nahezu keine Rolle spielt.
Der allergrößte Teil der elektrischen Energie wird
tatsächlich in der Schweissstelle umgesetzt.


> Wenn der Strom deutlich geringer ist, müßte man länger
> brutzeln und dann wird die ganze Umgebung der
> Schweißstelle heiß. Hat irgendwie eine Ähnlichkeit mit
> einem zu schwachen Lötkolben.

Ja -- eben, daher meine Verwunderung. -- Mir ist aber
gerade eingefallen, dass ein kleinerer Schweisspunkt wegen
des geringeren Querschnittes mit einem deutlich erhöhten
Widerstand einhergeht. Das verbessert die Verhältnisse wieder,
weil der Spannungsabfall (und somit auch die Leistung bzw.
die Energie) ja proportional zum Widerstand steigt.

Interessant. Wieder was gelernt.

von Mark B. (markbrandis)


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Nur mal so aus Interesse:
Wie werden technisch die hohen Stromstärken in so einem Gerät erzeugt? 
Lädt man da einen ordentlich dicken Kondensator auf, und entlädt den 
dann innerhalb sehr kurzer Zeit im Moment des Schweißens?

Fragt einer der es mit Starkstrom nicht so sehr hat, sondern eher mit 
Bits und Bytes.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Mark B. schrieb:
> Nur mal so aus Interesse:
> Wie werden technisch die hohen Stromstärken in so einem Gerät erzeugt?
> Lädt man da einen ordentlich dicken Kondensator auf, und entlädt den
> dann innerhalb sehr kurzer Zeit im Moment des Schweißens?

Kondensatorpunkter gibt es durchaus, mein allererster für Akkus war ein 
solcher. Rund 320.000uF wurden von ca. 6V auf bis zu 32V aufgeladen und 
dann quasi als Kurzschluss in ca. 5ms über den Schweißpunkt entladen. 
Gesteuert über 5 Stück potente FETs mit sehr geringem RdsOn.
Über eine Stromzange mit Peak-Detekt habe ich so ca. 300A gemessen, 
allerdings sehr abhängig vom Blech und den Eletroden (auch deren 
Anpressdruck)

> Fragt einer der es mit Starkstrom nicht so sehr hat, sondern eher mit
> Bits und Bytes.

Ansonsten wird das sehr häufig eben mit einem stinknormalen 
Transformator gemacht, wobei dieser auch besonders geformt sein kann.
Vereinfacht gesagt kann man aus 240V AC bei einer Untersetzung von 100:1 
2,4V generieren. Und wenn die Steckdose 10A liefert, dann hat man eben 
1000A (da 100fach).

Meine große Zange steckt an einer 400V/25A Dose, was theoretisch bei 
einer 1:100er Untersetzung 10.000A ermöglichen würde. In der Praxis hat 
man Spannungsabfälle in allen Leitungen und Dosen, real soll diese 8000A 
können. Sie hat auch eine noch größere Untersetzung.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Hier das Innenleben meines Schweißgerätes.

Der Trafo stammt von einer gewöhnlichen Mikrowelle und wurde brutal (mit 
einer Metallsäge) seiner Sekundärwicklung beraubt. In die Aussparungen 
im Joch passen dann entsprechend viele Windungen anständiger 
Schweißleitung. Ich habe 16mm², 25mm² und 35mm² probiert: am besten geht 
es mit dem 35mm². Die Kupferspitzen sind massiv mit angedrehten Spitzen. 
Der Übergang von den Spitzen zur Leitung ist etwas tricky: 
Pressverbinder für 35mm² auf der einen Seite, passend abgedrehte 
Elektrode auf der anderen und dort verlötet. Damit leider nicht 
austauschbar. Die Hitzeentwicklung bei längerem Gebrauch (siehe 
Beispielbild) ist schon unangenehm und erfordert dann "Überzieher" aus 
einem passenden Schlauchstück.

Die Steuerung gab es mal von einem Tüftler aus den Niederlanden fertig 
zu kaufen. Sollte aber auch andere im Netz geben.

https://avdweb.nl/popular/spotwelder/spot-welder-controller-with-tft-display

Der Lüfter war noch nie in Aktion, der Trafo wird nur handwarm.

Vorher hatte ich es mit Kondensatorweldern probiert. Nach diversen 
Reinfällen bei der Beschaffung passender Kondensatoren (die oft 
angebotenen Stützkondensatoren für Kfz Audio sind wohl meistens 
Fälschungen: jedenfalls habe ich keine echten 1F zusammenbekommen) und 
Berichten über defekte POWERMOSFETS bin ich auf den Trafo umgestiegen. 
Da weiß man was man hat :-))

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Thomas R. schrieb:
> Hier das Innenleben meines Schweißgerätes.
>
> Der Trafo stammt von einer gewöhnlichen Mikrowelle und wurde brutal (mit
> einer Metallsäge) seiner Sekundärwicklung beraubt. In die Aussparungen
> im Joch passen dann entsprechend viele Windungen anständiger
> Schweißleitung. Ich habe 16mm², 25mm² und 35mm² probiert: am besten geht
> es mit dem 35mm².

Wenn die Kabel zu dick oder zu viele Windungen, fährt man den Kern in 
die Sättigung. Dann steigen nur noch Verluste (wird warm), das wars.
2 bis 4 aus 35qmm sind gut machbar.

> Die Steuerung gab es mal von einem Tüftler aus den Niederlanden fertig
> zu kaufen. Sollte aber auch andere im Netz geben.
>
> https://avdweb.nl/popular/spotwelder/spot-welder-controller-with-tft-display

Genau diese (Vorgängerversion) habe ich in meinem größeren Eigenbau 
benutzt. Funktioniert prima.

> Der Lüfter war noch nie in Aktion, der Trafo wird nur handwarm.
>
> Vorher hatte ich es mit Kondensatorweldern probiert. Nach diversen
> Reinfällen bei der Beschaffung passender Kondensatoren (die oft
> angebotenen Stützkondensatoren für Kfz Audio sind wohl meistens
> Fälschungen:

Ich hatte bei meinem ersten diese bierdosengroßen ElKos aus alten 
Servern benutzt, drei Sück, zusammen 320.000uF für 35V, das hat 
brauchbar funktioniert (wahrscheinlich heute noch, ich habs verkauft).

> jedenfalls habe ich keine echten 1F zusammenbekommen) und

1F sind auch nur nötig, wenn man diese blöden 12V KFZ-Dinger nimmt, weil 
man eben nur 12V hat.

> Berichten über defekte POWERMOSFETS bin ich auf den Trafo umgestiegen.
> Da weiß man was man hat :-))

Die FETs sind immer ein Problem, wichtig ist kleiner RdsOn und die 
nötigen Ampere. Ich hatte 5 Stück parallel mit ca. 5cm langen 
Surcezuleitungen als Surcewiderstände zur besseren Stromverteilung. 
Nicht ein Ausfall. Vorher hatte ich mit BUZ-irgendwas vom Reichelt 
versucht, alle gestorben!

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
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