Hallo, eben mal meinen alten Kühlschrank an einen Sinus Inverter (1000W 10min., kurz 1500W, 10kg) angeschlossen. Davor einen fetten und neuen LiFePo mit über 100A Dauer, fette Kabel und fette Verschraubungen, also alles optimal. Kühlschrank dann bei geöffneter Türe gestartet. Kühlschrank lief wie gewohnt an, allerdings wurde kurz (ca. 0.5sec) das Licht im Kühlschrank merklich dunkler, um unmittelbar danach kurz (wieder ca. ca. 0.5sec) heftig aufzublitzen. Letzteres bereitet mir Sorgen, denn wenn weitere Geräte am Wechselrichter hängen, bekommen die eine satte Überspannung ab. Hat jemand mal das Verhalten eines Inverter Kühlschrank bzgl. Einschaltstrom überprüft, geht das besser? Ich meine nicht, denn auch ein Inverter hat einen Kompressor, der irgendwann mal anlaufen muss. Hatte mal jemand die Möglichkeit, die Anlaufströme von Inverter und konventionellem Kühlschrank messtechnisch zu vergleichen? Oder anders gefragt: Macht es Sinn, sich für einen Inverter Kühlschrank zu entscheiden, wenn man sich die Option "Betrieb aus Wechselrichter" offen halten will? Oder ist das Jacke wie Hose? Bert
Du siehst die Reaktion der Regelung des Inverters, der mit dem hohen Anlaufstrom des Kompressors (über)belastet wird und das durch einen Überschwinger auszugleichen sucht. Schalte andere Lasten dazu, dann ist das zumindest nicht so heftig. Dieses Verhalten liegt in dem Regelkreis des Inverters begründet und kann bei einem anderen Typ/Hersteller völlig anders ausfallen. Ein Inverterkühlschrank und ein InverterWechselrichter sind ZWEI Regelsysteme hintereinander. Das kann sonstwas geben oder auch gut funktionieren, alles Glaskugel.
Bert K. schrieb: > Hat jemand mal das Verhalten eines Inverter Kühlschrank bzgl. > Einschaltstrom überprüft, geht das besser Ja. Inverter haben nicht einen so hohen Anlaufstrom wie konventionelle. Aber auch erhöhten Anlaufstrom um das Losbrechmoment zu überwinden.
Was für ein Motortyp treibt eigentlich den Kompressor an? Ich lese im bunten Netz: - Bürstenmotor - Kondensatormotor - bürstenloser Motor Von den Herstellern finden sich keinerlei Angaben.
Michael B. schrieb: > Inverter haben nicht einen so hohen Anlaufstrom wie konventionelle. Diese Info fand ich auch im Netz. Leider nichts darüber hinaus. Interessant wäre, erstens wieso und zweitens wie viel weniger. Nach über einer Stunde suchen im Netz - NICHTS :-(
Bert K. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Inverter haben nicht einen so hohen Anlaufstrom wie konventionelle. > > Diese Info fand ich auch im Netz. Leider nichts darüber hinaus. > > Interessant wäre, erstens wieso und zweitens wie viel weniger. > Nach über einer Stunde suchen im Netz - NICHTS :-( Inverter modulieren die Stromaufnahme in Abhängigkeit der Last, daher kommt die beworbene Einsparung: weniger Last = weniger Stromaufnahme, ein gewöhnlicher Motor läuft einfach leer weiter, meist als Spaltpolmotor mit geringem Wirkungsgrad. Bei Kühlschränken (und jedem Kolbenkompressor bei A/C Kreisläufen) ist der Einschaltstrom aber ausschlaggebend weil der Kompressor (je nach Zustand des Kältekreislaufes) schon aus dem Stillstand gegen hohen Druck anarbeiten muß und extrem viel Strom aufnimmt. Das kann bei einfachen Kompressoren bis zum 10-fachen des Nennstromes sein. Daran kann der vorgeschaltete Inverter nichts ändern, das muß er dem Motor kurzfristig zur Verfügung stellen können. Einfache Kühlschrankkompressoren arbeiten mit Spaltpolmotoren, seltener mit Kondensatormotoren.
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Thomas R. schrieb: > Einfache Kühlschrankkompressoren arbeiten mit Spaltpolmotoren, seltener > mit Kondensatormotoren. Sicher? Bei Spaltpolmotoren lese ich im Wiki: "Sie [die Spaltpolmotoren] werden als preiswerte Antriebsmaschinen mit geringen Leistungen bis etwa 300 Watt immer dann eingesetzt, wenn kein hohes Anlaufmoment erforderlich ist." "Das Anlaufmoment beträgt etwa 50 % des Nennmomentes." https://de.wikipedia.org/wiki/Spaltpolmotor#Vor-_und_Nachteile Dazu passt nicht: Thomas R. schrieb: > Bei Kühlschränken (und jedem Kolbenkompressor bei A/C Kreisläufen) ist > der Einschaltstrom aber ausschlaggebend weil der Kompressor (je nach > Zustand des Kältekreislaufes) schon aus dem Stillstand gegen hohen Druck > anarbeiten muß und extrem viel Strom aufnimmt.
Thomas R. schrieb: > Schalte andere Lasten dazu, dann ist das zumindest nicht so heftig. Ob das hilft, wenn der Wechselrichter schon ohne zusätzliche Last überlastet ist? Bert K. schrieb: > Hatte mal jemand die Möglichkeit, die Anlaufströme von Inverter und > konventionellem Kühlschrank messtechnisch zu vergleichen? Da hat einer mal vor paar Monaten den Anlaufstrom eines konventionellen Kühlschrank messtechnisch ermittelt. Da liest man was von einem 18-fachen Anlaufstrom gegenüber der Nennstromaufnahme: https://www.akkudoktor.net/forum/migrated-forums-offtopic/anlaufstrom-kuehlschrank-bestimmen/ Da wird klar, warum Leute mit ihren 500 Watt China-Billig-Invertern keinen Fuß in die Türe bekommen werden.
Bert K. schrieb: > "Sie [die Spaltpolmotoren] werden als preiswerte Antriebsmaschinen mit > geringen Leistungen bis etwa 300 Watt immer dann eingesetzt, wenn kein > hohes Anlaufmoment erforderlich ist." > > "Das Anlaufmoment beträgt etwa 50 % des Nennmomentes." > >> Bei Kühlschränken (und jedem Kolbenkompressor bei A/C Kreisläufen) ist >> der Einschaltstrom aber ausschlaggebend weil der Kompressor (je nach >> Zustand des Kältekreislaufes) schon aus dem Stillstand gegen hohen Druck >> anarbeiten muß und extrem viel Strom aufnimmt. Deswegen haben diese Motoren ja auch eine Anlaufwicklung, die nach dem Anlauf mit einem PTC abgeschaltet wird. Damit wird das Anlaufmoment (und der Strom) zeitlich begrenzt erhöht.
Thomas R. schrieb: > Einfache Kühlschrankkompressoren arbeiten mit Spaltpolmotoren Bei Youtube haben einige solche einfachen Kühlschrankkompressoren aufgeflext und den Motor ausgebaut. Das sieht mir nicht nach Spaltpolmotor aus: https://www.youtube.com/watch?v=fbuaRaIWHXU
Gerd U. schrieb: > Da hat einer mal vor paar Monaten den Anlaufstrom eines konventionellen > Kühlschrank messtechnisch ermittelt. Da liest man was von einem > 18-fachen Anlaufstrom gegenüber der Nennstromaufnahme: > > https://www.akkudoktor.net/forum/migrated-forums-offtopic/anlaufstrom-kuehlschrank-bestimmen/ Das wären dann bei meinem Kompressor (120Wx18) über 2kW Anlaufstrom. Damit war der Wechselrichter eindeutig überlastet. Gerd U. schrieb: > Das sieht mir nicht nach Spaltpolmotor aus ... Geht mir ebenso. Was in dem verlinkten Video leider nicht thematisiert wurde: Da Kolben und Zylinder ganz oben liegen, muss die Kapsel randvoll mit Öl gefüllt sein. Das würde bedeuten, dass der E-Motor komplett im Ölbad läuft. Kann das sein?
Bei üblichen Kühl- bzw. Gefrierschränken wurden Spaltpolmotoren nicht verwendet, deren Wirkungsgrad ist zu schlecht. "Früher" wurden Asynchronmotoren mit 'Widerstandshilfsphase' verwendet: Diese Hilfsphase war relativ hochohmig -im Vergleich zur Hauptwicklung- und sorgte daher beim Anlaufen für die Erzeugung eines (elliptischen) Drehfeldes. Nach Anlauf wurde diese Wicklung dann abgeschaltet (durch ein stromabhängiges Relais), der Motor lief dann quasi 'einphasig' weiter. "Später" wurden die Antriebe verbessert, mit Kondensatorhilfsphase z.T. mit Anlauf- UND Betriebskondensator, oder mit PTC statt Relais. "Noch später" kamen dann die Invertermotoren auf; deren elektronische Speisung ermöglicht unterschiedliche Drehzahlen zwecks Anpassung des Kältekreislaufs.
Elektrofan schrieb: > "Noch später" kamen dann die Invertermotoren auf; > deren elektronische Speisung ermöglicht unterschiedliche Drehzahlen Und was werden da für Motoren verbaut? Asynchron mit 3 Phasen? Oder eher ein elektronisch kommutierter bürstenloser DC-Motor? Die Frage ist weiterhin, wieso sich der Anlaufstrom gegenüber einem konventionellem Kompressor mit Ein/Aus-Antrieb verringern sollte. Auch wenn der Invertermotor tatsächlich pausenlos laufen sollte, so muss er zumindest ein Mal anlaufen. Wenn dann der Anlauf wegen Überlast scheitert, bringt auch der Inverter-Kühlschrank keinen Vorteil.
Bert K. schrieb: > zumindest ein Mal anlaufen Genau das ist das Problem der meisten Motoren, dass sie schon beim Start gegen eine Last laufen müssen und deswegen der Anlaufstrom noch höher wird. Ein Anlaufstrombegrenzer wird Dir wenig helfen. Dann kommt es zum Versuch, den Motorstrom zu begrenzen, was die Anlaufphase verlängert. Folge davon ist nur ein Schluckauf, wie Du ihn schon erlebt hast. Du brauchst einen leistungsfähigen Inverter, der wie ein Mann dagegenhält oder einen schwächeren Motor. Jetzt würde ich mehrfach den Anlaufstrom messen, sofern Dir es überhaupt möglich ist, diese Spitze zu erfassen. Dann könnte man eine passende Spannungsquelle + Wechselrichter >2kW suchen.
> Und was werden da für Motoren verbaut? Asynchron mit 3 Phasen? > Oder eher ein elektronisch kommutierter bürstenloser DC-Motor? Wahrscheinlich letztere. > Die Frage ist weiterhin, wieso sich der Anlaufstrom gegenüber einem > konventionellem Kompressor mit Ein/Aus-Antrieb verringern sollte. Netzseitig (und darauf kommt's an!) wird der Anlaufstrom geringer. Wg. des 3~Stellers (gibt's eigentlich auch Ausführungen für 2 Phasen?).
Ich habe mir kürzlich einen 3000W Inverter von FCHAO zugelegt: https://www.tueftler-und-heimwerker.de/fchao-ksc-3000w-wechselrichter-test/ Da gibt es keine Probleme mit hohen Anlaufströmen. Der schafft sogar meine 40 Jahre alte Handkreissäge, die gelegentlich am Hausnetz einen LS B16A auslöst.
Habe einen alten (ca. 20 Jahre) Miele Kühlschrank. der nimmt etwa 1kW Anlaufstrom, danach pendelt er ich bei ca. 140 Watt ein. Gemessen mit einem Shelly Steckdosenadapter.
Elektrofan schrieb: > Wahrscheinlich letztere. Habe noch keine Branche erlebt, wo die Hersteller so mit Informationen geizen. Deshalb liest man auch immer "wahrscheinlich, möglicherweise, vielleicht" usw. Habe hier einen ca. 1cm dicken Katalog eines allseits bekannten deutschen Herstellers von Kühlgeräten. Gefüllt mit Bildern von schönen jungen Frauen und hypermoderen Küchen für die Frau Doktor. 1cm absolut nutzlose Information.
Peter G. schrieb: > Habe hier einen ca. 1cm dicken Katalog eines allseits bekannten > deutschen Herstellers von Kühlgeräten. Gefüllt mit Bildern von schönen > jungen Frauen und hypermoderen Küchen für die Frau Doktor. 1cm absolut > nutzlose Information. Der Flyer vom Pizzakurier ist wesentlich dünner, enthält aber viel Information.
> Was in dem verlinkten Video leider nicht thematisiert wurde: Da Kolben > und Zylinder ganz oben liegen, muss die Kapsel randvoll mit Öl gefüllt > sein. Das würde bedeuten, dass der E-Motor komplett im Ölbad läuft. Kann > das sein? Nicht ganz Da sind einzelne cm Füllhöhe Öl drin, und darin planscht ein Flügelrad daß das Öl hochspritzt Der Kompressor ist zugleich so gebaut daß er das möglichst nicht milliliterweise einsaugt sondern nur einen feinen Nebel
Bert K. schrieb: > Die Frage ist weiterhin, wieso sich der Anlaufstrom gegenüber einem > konventionellem Kompressor mit Ein/Aus-Antrieb verringern sollte. konventionell: Volle Spannung an den stehenden Motor. Strom ergibt sich aus dem Wicklungswiderstand. Inverter: Ist wie ein DCDC Wandler. Hohe Spannung und kleiner Strom wird in hohen Strom (hohes Drehmoment) und klein Spannung transformiert. Da die Leistung erst mit ansteigender Drehzahl steigt folgt daraus: Ein Inverter Kühlschrank hat einen kleineren Anlaufstrom als der Betriebsstrom.
ACDC schrieb: > Ein Inverter Kühlschrank hat einen kleineren Anlaufstrom als der > Betriebsstrom. Die Theorie scheint gut, nur muß der Motor schon den mechanischen Anlaufwiederstand überwinden. Dazu braucht man Power.
> Dazu braucht man Power.
Bei Drehzahl 0 braucht man dazu Strom.
oszi40 schrieb: > Die Theorie scheint gut, nur muß der Motor schon den mechanischen > Anlaufwiederstand überwinden. Dazu braucht man Power. Das Drehmoment des Motors hängt in erster Näherung direkt vom Strom ab. Bei niedriger Drehzahl (Anlaufen) hat ein herkömmlicher Asynchronmotor wegen des hohen Schlupfes ein niedrigeres Drehmoment als im Kipppunkt. Wird also ein Umrichter (Inverter) benutzt der eine Frequenzrampe zum Anlaufen fährt hat man ein besseres Drehmoment beim Anlaufen verbunden mit einem niedrigeren Wicklungsstrom weil man den Motor im maximalen Drehmomentpunkt hochfahren kann. Da bei niedrigeren Frequenzen die notwendige Spannung auch niedriger ist, ist der aufgenommene Strom aus dem Netz nochmal geringer. (Schaltwandler) Das gilt analog auch für einen BLDC.
oszi40 schrieb: > Die Theorie scheint gut, nur muß der Motor schon den mechanischen > Anlaufwiederstand überwinden. Dazu braucht man Power. nein, dazu braucht man Drehmoment. Das Problem bei (pseudo-) Drehfeldmotoren bei fester Frequenz: Man hat entweder einen sehr großen Schlupf mit geringem Drehmoment oder man "reißt" den Rotor mit extrem hohem Strom schnellstmöglich auf Nenndrehzahl. Ein Kühlschrankmotor bei Fester Frequenz muss den Rotor gegen alle mechanischen Momente innerhalb einer halben Umdrehung des Feldes (10ms) auf Drehzahl bringen. Leistung ~ Drehzahl * Drehmoment Daher die hohe Anlaufleistung wenn man schnellstmöglich auf Nenndrehzahl muss. Inverter (=Frequenzumrichter) haben eine Anlauframpe. Der FU fängt bei 0Hz an und beschleunigt das Drehfeld dann kontinuierlich auf Nenndrehzahl. Das Drehmoment ist anfangs zwar auch hoch hat aber bei geringer Drehzahl auch entsprechend wenig Leistung.
Shelly schrieb: > Habe einen alten (ca. 20 Jahre) Miele Kühlschrank. der nimmt etwa 1kW > Anlaufstrom, danach pendelt er ich bei ca. 140 Watt ein. Gemessen mit > einem Shelly Steckdosenadapter. Eben mit der technischen Hotline von Liebherr telefoniert, und erhalte folgende Auskünfte: 1. Nahezu alle Liebherr Geräte arbeiten mit der Invertechnologie, anders seien die geringen Verbräuche nicht zu erreichen 2. Zum Anlaufstrom dieser Geräte mit Invertechnologie wird genannt: 0.5 sec. 16A, dann 2 sec. 8A "Sattelleistung" (was immer das sein soll) Das toppt die weiter oben genannte 18-fache Anlaufleistung eines konventionellen Kühlschranks mit Ein/Aus Steuerung, wo ich in dem Diagramm in der Spitze 7A lese. Also hat ein Inverter-Kühlschrank knapp die doppelte Anlaufleistung als ein Kühlschrank mit konventioneller Ein/Aus Steuerung. Also nix mit: Michael B. schrieb: > Ja. Inverter haben nicht einen so hohen Anlaufstrom wie konventionelle. @Michael B.: Woher hast du die Information?
Nachtrag zu 1. Der Kunde hat keine Möglichkeit, Geräte mit Inverter von Geräten ohne Inverter zu unterscheiden. Man ist wohl der Ansicht, dass der Kunde das nicht wissen muss.
ACDC schrieb: > Ein Inverter Kühlschrank hat einen kleineren Anlaufstrom als der > Betriebsstrom. Und die Erde ist eine Scheibe ...
Bert K. schrieb: > 2. Zum Anlaufstrom dieser Geräte mit Invertechnologie wird genannt: > 0.5 sec. 16A, dann 2 sec. 8A "Sattelleistung" (was immer das sein soll) Man hat dir Unsinn erzählt.
Bert K. schrieb: > Man ist wohl der Ansicht, dass der Kunde das > nicht wissen muss. nicht unbedingt. Auf meinenem Samsung klebt ein schilernder Aufkleber '10 Years Warranty on the digitalInverter'. Gut, da muss der Kunde noch etwas Englisch können.
Tom T. Z. schrieb u.a. > Ein Kühlschrankmotor bei Fester Frequenz muss den Rotor gegen > alle mechanischen Momente innerhalb einer halben Umdrehung des > Feldes (10ms) auf Drehzahl bringen. Bei vielen Kühlschränken dauert es in der Gegend von 1 Sekunde, bis die Hilfsphase abgeschaltet wird.
H. H. schrieb: > Bert K. schrieb: >> 2. Zum Anlaufstrom dieser Geräte mit Invertechnologie wird genannt: >> 0.5 sec. 16A, dann 2 sec. 8A "Sattelleistung" (was immer das sein soll) > > Man hat dir Unsinn erzählt. Sehe ich ebenso, total abwegig. Vorsicht bei der Technik-Hotline von Liebherr, da sitzen ausgesuchte Orgelpfeifen. J. S. schrieb: > Auf meinenem Samsung klebt ein schilernder Aufkleber Und, schon mal den Anlaufstrom gemessen? Falls nicht, dann aber mal ran.
Kühlboxen mit Kompressotechnik sind seit ein paar Jahren mit dem LG Nachbau des Danfoss BD35 Kompressor zu bekommen. Kosten ab 200€ gibt bis über 50 Liter Innhalt, verbrauchen wenig, haben kaum Anlaufstrom und laufen mit 12V bis 24V und an 230V mit einem Mitgelieferten 5A Netzteil. Den Mehrverbrauch eines Wandlers und alter Kühlschranktechnik braucht es nicht mehr. Meine älteste Box ist eine von Waeco die ist jetzt 12 Jahre alt und viele Sommer im Wohnwagen und Kofferraum Wochenlang gelaufen. HF Wechselrichter sind toll für Spielzeig, aber wenn zur Sache geht, hilft nur ein dicker 50Hz Ringkerntrafo im Ausgang. Erkennt man an der 20kg++ Klasse auch vom Chinamann oder ordentlich von Victron. MfG Michael
Michael O. schrieb: > vom Chinamann oder ordentlich von Victron. Kommen die Victron-Teile am Ende des Tages nicht auch vom Chinamann?
Michael O. schrieb: > Kühlboxen mit Kompressotechnik sind seit ein paar Jahren mit dem LG > Nachbau des Danfoss BD35 Kompressor zu bekommen. Kosten ab 200€ gibt bis > über 50 Liter Innhalt, verbrauchen wenig, haben kaum Anlaufstrom und > laufen mit 12V bis 24V und an 230V mit einem Mitgelieferten 5A Netzteil. > Den Mehrverbrauch eines Wandlers und alter Kühlschranktechnik braucht es > nicht mehr. Meine älteste Box ist eine von Waeco die ist jetzt 12 Jahre > alt und viele Sommer im Wohnwagen und Kofferraum Wochenlang gelaufen. > HF Wechselrichter sind toll für Spielzeig, aber wenn zur Sache geht, > hilft nur ein dicker 50Hz Ringkerntrafo im Ausgang. Erkennt man an der > 20kg++ Klasse auch vom Chinamann oder ordentlich von Victron. > > MfG > Michael Die sind aber AUSDRÜCKLICH für geringe Anlaufströme konstruiert! Sonst würde das im geplanten Umfeld kaum gutgehen? Wer hat schon 50A Sicherungen in seinem Wohnmobil....
Thomas R. schrieb: > Die sind aber AUSDRÜCKLICH für geringe Anlaufströme konstruiert! Im Handel sah ich mal eine 2 Meter hohe Kühl-Gefrierkombi, die wurde ausdrücklich für den Betrieb an einem Wechselrichter (Inselanlage) beworben. Das stand was von "WR-Ready" (oder so ähnlich). Leider weiß ich nicht mehr, wo ich das Teil gesehen habe. Und Tante Gurgel weiß auch nichts :-(
Es wäre ziemlich einfach einen KOMPRESSORkühlschrank mit geringem Anlaufstrom zu bauen. Man müsste nur den Kältekreislauf mit einem Bypassventil ausstatten, das den Kompressor beim Anlaufen entlastet. Kostet aber.... Es gibt jede Menge Kühlsysteme (Schränke/Truhen/was-auch-immer) die keinen hohen Anlaufstrom benötigen: Absorberkühlsysteme. Sind gang und gebe im Campingbereich wo auch der Betrieb auf Gas möglich sein soll. Selbst unser alter Klimawindkanal mit 2MW Kälteleistung lief mit Ammoniak/R717, sonst hätte der Kompressoranlauf die Trafostation gegrillt (Quatsch, für solche Anlagengrößen gibt es natürlich entsprechende Anlaufschaltungen; die bessere Regelbarkeit war da wichtiger).
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H. H. schrieb: > Bert K. schrieb: >> 2. Zum Anlaufstrom dieser Geräte mit Invertechnologie wird genannt: >> 0.5 sec. 16A, dann 2 sec. 8A "Sattelleistung" (was immer das sein soll) > > Man hat dir Unsinn erzählt. Habe die Technik von Liebherr per Mail kontaktiert und erhalte heute folgende ausführliche Antwort: ***** Sehr geehrter Herr X, vielen Dank für Ihre Anfrage. Unsere Geräte können grundsätzlich an Notstromaggregate oder eine Photovoltaikanlage bzw. Wechselrichteranlage (sofern diese zum Beispiel bei Lichtflauten durch einen Netzanbieter unterstützt wird) angeschlossen werden. Um einen störungsfreien Betrieb unserer Geräte zu gewährleisten, ist eine saubere Sinusspannung von 230 V , 50 HZ. zwingend erforderlich. Zum Stromverlauf können wir folgende Angaben machen: Anlaufspitze bis zu 16 A für die Dauer von ca. 0,5 sec Sattel bis zu 8 A für die Dauer von ca. 2 sec Die Stromaufnahme bei Normalbetrieb ist dem Typenschild des Gerätes zu entnehmen (Ampere-Angabe) Der maximale Blockierstrom des Kompressors kann bei 8 A für die Dauer von ca. 30 sec oder bei 4 A für die Dauer von bis zu ca. 30 Minuten liegen. Haben Sie noch weitere Fragen? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht. ***** Also nochmal der gleiche "Unsinn" ?
Die gleiche Anfrage per Mail an die Technik der Fa. Miele: ***** Sehr geehrter Herr X, vielen Dank, dass Sie sich vertrauensvoll an uns wenden. Dass Sie wissen möchten, ob Sie Ihr Kühlgerät auch über einen Wechselrichter betreiben können, verstehen wir natürlich. Leider liegen uns keine Werte über die Anlaufströme unserer Geräte vor. Die Leistungsaufnahme ist jedoch auf dem Typenschild vermerkt, danach sollte der Wechselrichter bemessen werden. Bei so kleinen Leistungen fallen die Anlaufströme erfahrungsgemäß nicht weiter ins Gewicht. Ein Betrieb an einem Wechselrichter ist natürlich möglich, wichtig ist dabei, dass es sich um die richtige Netzform handelt: 230V, 50Hz. ***** Offensichtlich hat die Technik dort keine Ahnung (fallen die Anlaufströme erfahrungsgemäß nicht weiter ins Gewicht). Was nicht verwundert, da Miele selbst keine Kühlschränke produziert.
Thomas R. schrieb: > Es wäre ziemlich einfach einen KOMPRESSORkühlschrank mit geringem > Anlaufstrom zu bauen. Man müsste nur den Kältekreislauf mit einem > Bypassventil ausstatten, das den Kompressor beim Anlaufen entlastet. > Kostet aber.... Ist doch bei einem Kapillarsystem unnötig, da gibt es im Anlaufmoment normalerweise keine Druckdifferenz.
H. H. schrieb: > Bert K. schrieb: >> Also nochmal der gleiche "Unsinn" ? > > Ja. Na toll ! Und wen geh ich jetzt fragen?
Bert K. schrieb: > H. H. schrieb: >> Bert K. schrieb: >>> Also nochmal der gleiche "Unsinn" ? >> >> Ja. > > Na toll ! > Und wen geh ich jetzt fragen? Nicht fragen, sondern messen.
Bert K. schrieb: > Michael O. schrieb: >> vom Chinamann oder ordentlich von Victron. > > Kommen die Victron-Teile am Ende des Tages nicht auch vom Chinamann? Das mag sein, allerdings spielt der Produktionsort fast immer nur eine untergeordnete Rolle. Entscheidend sind Auslegung, Qualität der Komponenten/Fertigung, und Qualitätssicherung. Von daher gibt es einen gewaltigen Unterschied zwischen richtigen Chinakrachern und Victron.
H. H. schrieb: > Nicht fragen, sondern messen. Wie misst man an einem noch nicht gekauften Kühlschrank? Und welchen Kühlschrank soll ich kaufen? Und der hat dann den geringsten Anlaufstrom von allen?
Bert K. schrieb: > H. H. schrieb: >> Nicht fragen, sondern messen. > > Wie misst man an einem noch nicht gekauften Kühlschrank? Messgerät zum Händler mitnehmen. > Und welchen Kühlschrank soll ich kaufen? > Und der hat dann den geringsten Anlaufstrom von allen? Eisschrank.
H. H. schrieb: > Messgerät zum Händler mitnehmen. Das wäre eine Idee. Mit was für einem Messgerät müsste man da anrücken?
Bert K. schrieb: > H. H. schrieb: >> Messgerät zum Händler mitnehmen. > > Das wäre eine Idee. > Mit was für einem Messgerät müsste man da anrücken? Speicheroszi mit Stromzange und Verlängerungskabel mit an einer Stelle separtierten Adern.
Dreheisenmeßwerk für 30A AC mit Schleppzeiger ;-)
H. H. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Es wäre ziemlich einfach einen KOMPRESSORkühlschrank mit geringem >> Anlaufstrom zu bauen. Man müsste nur den Kältekreislauf mit einem >> Bypassventil ausstatten, das den Kompressor beim Anlaufen entlastet. >> Kostet aber.... > > Ist doch bei einem Kapillarsystem unnötig, da gibt es im Anlaufmoment > normalerweise keine Druckdifferenz. Je nachdem in welchem Zustand der Kreislauf abgeschaltet wurde. Läßt man einen abgeschalteten Kreislauf in Ruhe, gleichen sich alle Drücke an. Hat man aber während einer hohen Lastphase den Stecker gezogen und steckt nur kurze Zeit später wieder ein, muß der Kompressor vom Start weg gegen den verbliebenen Hochdruck ankämpfen. Am schlimmsten wäre der vorherige Kopftransport eines Kühlschrankes und damit Öl im Orifice: das kann dauern und zieht mächtig Strom. Diese Umstände sind dir offensichtlich bekannt aber nicht jedem hier im Forum.
Thomas R. schrieb: > Am schlimmsten wäre der vorherige Kopftransport eines Kühlschrankes und > damit Öl im Orifice: Ich habe gelernt dass man ein Kühlgerät nach jedem Transport erst mal 12h ruhen lassen soll bevor man es in Betrieb nimmt.
H. H. schrieb: > Speicheroszi mit Stromzange und Verlängerungskabel mit an einer Stelle > separtierten Adern. Eine Strommesszange die einen Inrush Current messen kann sollte auch reichen. Zum Beispiel die Benning CM P1 oder P2 Aber natürlich den Adapter dass man an eine Ader ran kommt.
Thomas R. schrieb: > Hat man aber während einer hohen Lastphase den Stecker gezogen und > steckt nur kurze Zeit später wieder ein, muß der Kompressor vom Start > weg gegen den verbliebenen Hochdruck ankämpfen. Der war gut! > Am schlimmsten wäre der vorherige Kopftransport eines Kühlschrankes und > damit Öl im Orifice: das kann dauern und zieht mächtig Strom. Der war noch besser! Welcher Moron macht jemals solche Sachen?
H. H. schrieb: > Kurzer Stromausfall Das ist ja sogar das eigentliche Szenario. Schliesslich soll der Inverter ja übernehmen falls der Strom ausgefallen ist.
Udo S. schrieb: > Schliesslich soll der Inverter ja übernehmen falls der Strom ausgefallen > ist. Das kann eine USV, ganz ohne dass der Kühlschrank das merkt.
H. H. schrieb: > Das kann eine USV, ganz ohne dass der Kühlschrank das merkt. Klar, aber so wie ich das verstanden habe (oder auch missverstanden :-)) will der TO Bernd K. seinen noch zu kaufenenden Kühlschrank bei Stromausfall mit dem Inselwechselrichter oder einem Notstromaggregat betreiben. Also keine USV.
Udo S. schrieb: > H. H. schrieb: >> Das kann eine USV, ganz ohne dass der Kühlschrank das merkt. > > Klar, aber so wie ich das verstanden habe (oder auch missverstanden :-)) > will der TO Bernd K. seinen noch zu kaufenenden Kühlschrank bei > Stromausfall mit dem Inselwechselrichter oder einem Notstromaggregat > betreiben. > > Also keine USV. Bis er umgesteckt hat ist der Druck schon ausgeglichen.
Das mit dem Druck ist Blödsinn genau wie das 24 Stunden warten. Das Warten macht nur dann Sinn wenn er so kalt ist das sich Kondeswasser bildet. (Wintertransport) Mit einenm richtigen Starter würde er erheblich weniger Anlaufstrom brauchen wenn er kurz stehen bleibt. Viel mehr Anlaufstrom braucht er nach dem Druckausgleich. Allerding muß er Pause nachen bis der PTC Mist abgekühlt ist (3-5Minuten) sonst fehlt ihm die Hilfswicklung zum Anlaufen.
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A. H. schrieb: > Das mit dem Druck ist Blödsinn genau wie das 24 Stunden warten. Das > Warten macht nur dann Sinn wenn er so kalt ist das sich Kondeswasser > bildet. (Wintertransport) Na du hast ja davon gar keine Ahnung.
Ich habs ausgemessen. Aber erzählt ruhig weiter den selben Unsinn. Oder vielleicht eine Erklärung wozu gewartet werden soll? Dem Lieferfahrer freut das, er braucht den Probelauf nicht ab zu warten.
Bert K. schrieb: > Kommen die Victron-Teile am Ende des Tages nicht auch vom Chinamann? Designed in NL, Made in India - steht auf meinen Victrons
A. H. schrieb: > Ich habs ausgemessen. Aber erzählt ruhig weiter den selben Unsinn. Oder > vielleicht eine Erklärung wozu gewartet werden soll? Dem Lieferfahrer > freut das, er braucht den Probelauf nicht ab zu warten. Und wir ganzen Konstrukteure sind Idioten? Hmmm, danke für die Blumen. Aber: wieder ein Gerät mehr verkauft weil es vorzeitig ausfallen wird, Bingo!
Hi Bert K. ein paar Informationen zu Kühlschränken und deren Technik. Wenn man jetzt keinen industriellen Kühlschrank her nimmt, der meist auch grössere Leistungen hat (nicht nur 50 - 200 Watt), dann ist die Technik recht einfach. Verbreitet sind hier zwei Techniken (Nr. 3 ist nur eine erweiterte Art von 2.): 1. Hubkolben mit Kappillarrohr Meist ganz billige Varianten oder eher ältere Geräte, der Anlaufstrom liegt bei diesen Geräten bei rund dem 8-12 fachen des Betriebsstrom. Ist auch einfach zu erklären. Der Hubkolben muss recht viel Bauteile-Masse in Bewegung setzen und muss ausserdem noch kleine Ventile mit dem aufgebauten Druck öffnen. 2. Rollkolben mit Kapillarrohr Hier wird ein kleiner Rollkolben in einer "Blechdose" gedreht, die Drehhung erfolgt vertikal auf der gleichen Achse, wie der Motor auch sitzt, diese Geräte haben einen Anlaufstrom der bei etwa dem 4-8 fachen des Betriebsstroms liegt. Manche teuren Modelle haben noch ein Ventil, welches beim Anlaufen einen Kurzschluss zwischen Hoch- und Niederdruckseite frei gibt, damit läuft der Verdichter mit recht kleinem Strom an, etwa 4-fach ist jedoch auch dort noch normal. 3. Rollkolben mit elektronischen Expansionsventilen Sehr teure Modelle, gewerbliche oder auch Geräte mit grosser Leistung haben einen drehzahlabhängigen Verdichter, der mit einer PWM arbeitet. Diese Geräte laufen mit ca. 10-15% der Nennleistung an. In den Kisten steckt ein ganzer Berg von Elektronik. Diese Kühlgeräte sind sehr effizient, weil sie auch mit einer geringen Druckdifferenz zwischen Hoch- und Niederdruckseite arbeiten (können). Eine geringe Druckdifferenz bedeutet weniger Abwärme, das einer der Hauptgründe. Alle Geräte können mit einem Inverter ohne Probleme betrieben werden, warum auch nicht. Und noch ein paar Informationen zu Kühlgeräten: Man muss sie nicht etliche Stunden in Ruhe stehen lassen, es reichen immer 1-2 Stunden, egal wann und wie sie transportiert wurden. Es geht lediglich darum, dass das Öl unten in den Motorraum des Verdichter zurück läuft, denn im Kompressionsraum des Verdicher führt es zu defekten, da Flüssigkeiten nicht komprimiert werden können Winter- oder Sommertransport ist egal, Kondensat ist dem Gerät vollkommen "wurscht"! Ein Druckausgleich braucht ca. 2-4 Minuten, daher haben die meisten neuen Kühlschränke eine kleine Elektronik mit einem Timer, der ein Wiederanlauf in kürzerer Zeit verhindert. Bei älteren Geräten ist ein sogenannter "Klixon" verbaut, ist nicht mehr als eine Überlastsicherung mit einem Bi-Metall. Die meisten Verdichter werden in China gebaut, gefolgt von Indien, müssen halt billig sein, übrigens auch die Regelung dafür an den gleichen Orten. Ich hoffe geholfen zu haben und sorry für die ziemlich lange Abhandlung. Gruss und allen ein gutes Neues Jahr 2023 Stefan
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@Stefan: Danke für die ausführliche und korrekte Darstellung!! Ein Zusatz noch: bei liegendem Transport von Kühlaggregaten mit Kapillarrohr (vulgo Kühlschrank) findet eine Verlagerung des Öls statt (wie beschrieben). Bei der Wiederinbetriebnahme fehlt das Öl aber nicht nur dem Kompressor zum Überleben sondern verstopft auch gerne die winzige Kapillaröffnung. DAS kann dann Stunden dauern....
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