Forum: Haus & Smart Home Inverter Kühlschrank hat geringeren Anlaufsstrom?


von Bert K. (Gast)


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Hallo,

eben mal meinen alten Kühlschrank an einen Sinus Inverter (1000W 10min., 
kurz 1500W, 10kg) angeschlossen. Davor einen fetten und neuen LiFePo mit 
über 100A Dauer, fette Kabel und fette Verschraubungen, also alles 
optimal. Kühlschrank dann bei geöffneter Türe gestartet.

Kühlschrank lief wie gewohnt an, allerdings wurde kurz (ca. 0.5sec) das 
Licht im Kühlschrank merklich dunkler, um unmittelbar danach kurz 
(wieder ca. ca. 0.5sec) heftig aufzublitzen. Letzteres bereitet mir 
Sorgen, denn wenn weitere Geräte am Wechselrichter hängen, bekommen die 
eine satte Überspannung ab.

Hat jemand mal das Verhalten eines Inverter Kühlschrank bzgl. 
Einschaltstrom überprüft, geht das besser? Ich meine nicht, denn auch 
ein Inverter hat einen Kompressor, der irgendwann mal anlaufen muss.

Hatte mal jemand die Möglichkeit, die Anlaufströme von Inverter und 
konventionellem Kühlschrank messtechnisch zu vergleichen?

Oder anders gefragt: Macht es Sinn, sich für einen Inverter Kühlschrank 
zu entscheiden, wenn man sich die Option "Betrieb aus Wechselrichter" 
offen halten will? Oder ist das Jacke wie Hose?

Bert

von Thomas R. (thomasr)


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Du siehst die Reaktion der Regelung des Inverters, der mit dem hohen 
Anlaufstrom des Kompressors (über)belastet wird und das durch einen 
Überschwinger auszugleichen sucht.

Schalte andere Lasten dazu, dann ist das zumindest nicht so heftig. 
Dieses Verhalten liegt in dem Regelkreis des Inverters begründet und 
kann bei einem anderen Typ/Hersteller völlig anders ausfallen.

Ein Inverterkühlschrank und ein InverterWechselrichter sind ZWEI 
Regelsysteme hintereinander. Das kann sonstwas geben oder auch gut 
funktionieren, alles Glaskugel.

von Michael B. (laberkopp)


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Bert K. schrieb:
> Hat jemand mal das Verhalten eines Inverter Kühlschrank bzgl.
> Einschaltstrom überprüft, geht das besser

Ja. Inverter haben nicht einen so hohen Anlaufstrom wie konventionelle. 
Aber auch erhöhten Anlaufstrom um das Losbrechmoment zu überwinden.

von Bert K. (Gast)


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Was für ein Motortyp treibt eigentlich den Kompressor an?

Ich lese im bunten Netz:

- Bürstenmotor
- Kondensatormotor
- bürstenloser Motor

Von den Herstellern finden sich keinerlei Angaben.

von Bert K. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Inverter haben nicht einen so hohen Anlaufstrom wie konventionelle.

Diese Info fand ich auch im Netz. Leider nichts darüber hinaus.

Interessant wäre, erstens wieso und zweitens wie viel weniger.
Nach über einer Stunde suchen im Netz - NICHTS :-(

von Thomas R. (thomasr)


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Bert K. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Inverter haben nicht einen so hohen Anlaufstrom wie konventionelle.
>
> Diese Info fand ich auch im Netz. Leider nichts darüber hinaus.
>
> Interessant wäre, erstens wieso und zweitens wie viel weniger.
> Nach über einer Stunde suchen im Netz - NICHTS :-(

Inverter modulieren die Stromaufnahme in Abhängigkeit der Last, daher 
kommt die beworbene Einsparung: weniger Last = weniger Stromaufnahme, 
ein gewöhnlicher Motor läuft einfach leer weiter, meist als 
Spaltpolmotor mit geringem Wirkungsgrad.

Bei Kühlschränken (und jedem Kolbenkompressor bei A/C Kreisläufen) ist 
der Einschaltstrom aber ausschlaggebend weil der Kompressor (je nach 
Zustand des Kältekreislaufes) schon aus dem Stillstand gegen hohen Druck 
anarbeiten muß und extrem viel Strom aufnimmt. Das kann bei einfachen 
Kompressoren bis zum 10-fachen des Nennstromes sein.

Daran kann der vorgeschaltete Inverter nichts ändern, das muß er dem 
Motor kurzfristig zur Verfügung stellen können.

Einfache Kühlschrankkompressoren arbeiten mit Spaltpolmotoren, seltener 
mit Kondensatormotoren.

: Bearbeitet durch User
von Bert K. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Einfache Kühlschrankkompressoren arbeiten mit Spaltpolmotoren, seltener
> mit Kondensatormotoren.

Sicher? Bei Spaltpolmotoren lese ich im Wiki:

"Sie [die Spaltpolmotoren] werden als preiswerte Antriebsmaschinen mit 
geringen Leistungen bis etwa 300 Watt immer dann eingesetzt, wenn kein 
hohes Anlaufmoment erforderlich ist."

"Das Anlaufmoment beträgt etwa 50 % des Nennmomentes."

https://de.wikipedia.org/wiki/Spaltpolmotor#Vor-_und_Nachteile

Dazu passt nicht:

Thomas R. schrieb:
> Bei Kühlschränken (und jedem Kolbenkompressor bei A/C Kreisläufen) ist
> der Einschaltstrom aber ausschlaggebend weil der Kompressor (je nach
> Zustand des Kältekreislaufes) schon aus dem Stillstand gegen hohen Druck
> anarbeiten muß und extrem viel Strom aufnimmt.

von Gerd U. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Schalte andere Lasten dazu, dann ist das zumindest nicht so heftig.

Ob das hilft, wenn der Wechselrichter schon ohne zusätzliche Last 
überlastet ist?

Bert K. schrieb:
> Hatte mal jemand die Möglichkeit, die Anlaufströme von Inverter und
> konventionellem Kühlschrank messtechnisch zu vergleichen?

Da hat einer mal vor paar Monaten den Anlaufstrom eines konventionellen 
Kühlschrank messtechnisch ermittelt. Da liest man was von einem 
18-fachen Anlaufstrom gegenüber der Nennstromaufnahme:

https://www.akkudoktor.net/forum/migrated-forums-offtopic/anlaufstrom-kuehlschrank-bestimmen/

Da wird klar, warum Leute mit ihren 500 Watt China-Billig-Invertern 
keinen Fuß in die Türe bekommen werden.

von Thomas R. (thomasr)


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Bert K. schrieb:
> "Sie [die Spaltpolmotoren] werden als preiswerte Antriebsmaschinen mit
> geringen Leistungen bis etwa 300 Watt immer dann eingesetzt, wenn kein
> hohes Anlaufmoment erforderlich ist."
>
> "Das Anlaufmoment beträgt etwa 50 % des Nennmomentes."
>
>> Bei Kühlschränken (und jedem Kolbenkompressor bei A/C Kreisläufen) ist
>> der Einschaltstrom aber ausschlaggebend weil der Kompressor (je nach
>> Zustand des Kältekreislaufes) schon aus dem Stillstand gegen hohen Druck
>> anarbeiten muß und extrem viel Strom aufnimmt.

Deswegen haben diese Motoren ja auch eine Anlaufwicklung, die nach dem 
Anlauf mit einem PTC abgeschaltet wird. Damit wird das Anlaufmoment (und 
der Strom) zeitlich begrenzt erhöht.

von Gerd U. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Einfache Kühlschrankkompressoren arbeiten mit Spaltpolmotoren

Bei Youtube haben einige solche einfachen Kühlschrankkompressoren 
aufgeflext und den Motor ausgebaut. Das sieht mir nicht nach 
Spaltpolmotor aus:

https://www.youtube.com/watch?v=fbuaRaIWHXU

von Bert K. (Gast)


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Gerd U. schrieb:
> Da hat einer mal vor paar Monaten den Anlaufstrom eines konventionellen
> Kühlschrank messtechnisch ermittelt. Da liest man was von einem
> 18-fachen Anlaufstrom gegenüber der Nennstromaufnahme:
>
> 
https://www.akkudoktor.net/forum/migrated-forums-offtopic/anlaufstrom-kuehlschrank-bestimmen/

Das wären dann bei meinem Kompressor (120Wx18) über 2kW Anlaufstrom.
Damit war der Wechselrichter eindeutig überlastet.

Gerd U. schrieb:
> Das sieht mir nicht nach Spaltpolmotor aus ...

Geht mir ebenso.

Was in dem verlinkten Video leider nicht thematisiert wurde: Da Kolben 
und Zylinder ganz oben liegen, muss die Kapsel randvoll mit Öl gefüllt 
sein. Das würde bedeuten, dass der E-Motor komplett im Ölbad läuft. Kann 
das sein?

von Elektrofan (Gast)


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Bei üblichen Kühl- bzw. Gefrierschränken wurden Spaltpolmotoren nicht
verwendet, deren Wirkungsgrad ist zu schlecht.

"Früher" wurden Asynchronmotoren mit 'Widerstandshilfsphase'
verwendet: Diese Hilfsphase war relativ hochohmig -im Vergleich
zur Hauptwicklung- und sorgte daher beim Anlaufen für die Erzeugung
eines (elliptischen) Drehfeldes.
Nach Anlauf wurde diese Wicklung dann abgeschaltet
(durch ein stromabhängiges Relais), der Motor lief dann
quasi 'einphasig' weiter.

"Später" wurden die Antriebe verbessert, mit Kondensatorhilfsphase
z.T. mit Anlauf- UND Betriebskondensator, oder mit PTC statt Relais.

"Noch später" kamen dann die Invertermotoren auf;
deren elektronische Speisung ermöglicht unterschiedliche Drehzahlen
zwecks Anpassung des Kältekreislaufs.

von Bert K. (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> "Noch später" kamen dann die Invertermotoren auf;
> deren elektronische Speisung ermöglicht unterschiedliche Drehzahlen

Und was werden da für Motoren verbaut? Asynchron mit 3 Phasen?
Oder eher ein elektronisch kommutierter bürstenloser DC-Motor?

Die Frage ist weiterhin, wieso sich der Anlaufstrom gegenüber einem 
konventionellem Kompressor mit Ein/Aus-Antrieb verringern sollte. Auch 
wenn der Invertermotor tatsächlich pausenlos laufen sollte, so muss er 
zumindest ein Mal anlaufen. Wenn dann der Anlauf wegen Überlast 
scheitert, bringt auch der Inverter-Kühlschrank keinen Vorteil.

von oszi40 (Gast)


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Bert K. schrieb:
> zumindest ein Mal anlaufen

Genau das ist das Problem der meisten Motoren, dass sie schon beim Start 
gegen eine Last laufen müssen und deswegen der Anlaufstrom noch höher 
wird. Ein Anlaufstrombegrenzer wird Dir wenig helfen. Dann kommt es zum 
Versuch, den  Motorstrom zu begrenzen, was die Anlaufphase verlängert. 
Folge davon ist nur ein Schluckauf, wie Du ihn schon erlebt hast. Du 
brauchst einen leistungsfähigen Inverter, der wie ein Mann dagegenhält 
oder einen schwächeren Motor. Jetzt würde ich mehrfach den Anlaufstrom 
messen, sofern Dir es überhaupt möglich ist, diese Spitze zu erfassen. 
Dann könnte man eine passende Spannungsquelle + Wechselrichter >2kW 
suchen.

von Elektrofan (Gast)


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> Und was werden da für Motoren verbaut? Asynchron mit 3 Phasen?
> Oder eher ein elektronisch kommutierter bürstenloser DC-Motor?

Wahrscheinlich letztere.

> Die Frage ist weiterhin, wieso sich der Anlaufstrom gegenüber einem
> konventionellem Kompressor mit Ein/Aus-Antrieb verringern sollte.

Netzseitig (und darauf kommt's an!) wird der Anlaufstrom geringer.
Wg. des 3~Stellers
(gibt's eigentlich auch Ausführungen für 2 Phasen?).

von Bernd K. (bmk)


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Ich habe mir kürzlich einen 3000W Inverter von FCHAO zugelegt:
https://www.tueftler-und-heimwerker.de/fchao-ksc-3000w-wechselrichter-test/

Da gibt es keine Probleme mit hohen Anlaufströmen.
Der schafft sogar meine 40 Jahre alte Handkreissäge, die gelegentlich
am Hausnetz einen LS B16A auslöst.

von Shelly (Gast)


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Habe einen alten (ca. 20 Jahre) Miele Kühlschrank. der nimmt etwa 1kW 
Anlaufstrom, danach pendelt er ich bei ca. 140 Watt ein. Gemessen mit 
einem Shelly Steckdosenadapter.

von Peter G. (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Wahrscheinlich letztere.

Habe noch keine Branche erlebt, wo die Hersteller so mit Informationen 
geizen. Deshalb liest man auch immer "wahrscheinlich, möglicherweise, 
vielleicht" usw.

Habe hier einen ca. 1cm dicken Katalog eines allseits bekannten 
deutschen Herstellers von Kühlgeräten. Gefüllt mit Bildern von schönen 
jungen Frauen und hypermoderen Küchen für die Frau Doktor. 1cm absolut 
nutzlose Information.

von H. H. (Gast)


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Peter G. schrieb:
> Habe hier einen ca. 1cm dicken Katalog eines allseits bekannten
> deutschen Herstellers von Kühlgeräten. Gefüllt mit Bildern von schönen
> jungen Frauen und hypermoderen Küchen für die Frau Doktor. 1cm absolut
> nutzlose Information.

Der Flyer vom Pizzakurier ist wesentlich dünner, enthält aber viel 
Information.

von A-Freak (Gast)


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> Was in dem verlinkten Video leider nicht thematisiert wurde: Da Kolben
> und Zylinder ganz oben liegen, muss die Kapsel randvoll mit Öl gefüllt
> sein. Das würde bedeuten, dass der E-Motor komplett im Ölbad läuft. Kann
> das sein?

Nicht ganz

Da sind einzelne cm Füllhöhe Öl drin, und darin planscht ein Flügelrad 
daß das Öl hochspritzt

Der Kompressor ist zugleich so gebaut daß er das möglichst nicht 
milliliterweise einsaugt sondern nur einen feinen Nebel

von ACDC (Gast)


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Bert K. schrieb:
> Die Frage ist weiterhin, wieso sich der Anlaufstrom gegenüber einem
> konventionellem Kompressor mit Ein/Aus-Antrieb verringern sollte.

konventionell: Volle Spannung an den stehenden Motor. Strom ergibt sich 
aus dem Wicklungswiderstand.

Inverter: Ist wie ein DCDC Wandler. Hohe Spannung und kleiner Strom wird 
in hohen Strom (hohes Drehmoment) und klein Spannung transformiert.

Da die Leistung erst mit ansteigender Drehzahl steigt folgt daraus:

Ein Inverter Kühlschrank hat einen kleineren Anlaufstrom als der 
Betriebsstrom.

von oszi40 (Gast)


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ACDC schrieb:
> Ein Inverter Kühlschrank hat einen kleineren Anlaufstrom als der
> Betriebsstrom.

Die Theorie scheint gut, nur muß der Motor schon den mechanischen 
Anlaufwiederstand überwinden. Dazu braucht man Power.

von Elektrofan (Gast)


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> Dazu braucht man Power.

Bei Drehzahl 0 braucht man dazu Strom.

von Udo S. (urschmitt)


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oszi40 schrieb:
> Die Theorie scheint gut, nur muß der Motor schon den mechanischen
> Anlaufwiederstand überwinden. Dazu braucht man Power.

Das Drehmoment des Motors hängt in erster Näherung direkt vom Strom ab.
Bei niedriger Drehzahl (Anlaufen) hat ein herkömmlicher Asynchronmotor 
wegen des hohen Schlupfes ein niedrigeres Drehmoment als im Kipppunkt. 
Wird also ein Umrichter (Inverter) benutzt der eine Frequenzrampe zum 
Anlaufen fährt hat man ein besseres Drehmoment beim Anlaufen verbunden 
mit einem niedrigeren Wicklungsstrom weil man den Motor im maximalen 
Drehmomentpunkt hochfahren kann.
Da bei niedrigeren Frequenzen die notwendige Spannung auch niedriger 
ist, ist der aufgenommene Strom aus dem Netz nochmal geringer. 
(Schaltwandler)

Das gilt analog auch für einen BLDC.

von Tom T. Z. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Die Theorie scheint gut, nur muß der Motor schon den mechanischen
> Anlaufwiederstand überwinden. Dazu braucht man Power.

nein, dazu braucht man Drehmoment.

Das Problem bei (pseudo-) Drehfeldmotoren bei fester Frequenz: Man hat 
entweder einen sehr großen Schlupf mit geringem Drehmoment oder man 
"reißt" den Rotor mit extrem hohem Strom schnellstmöglich auf 
Nenndrehzahl.

Ein Kühlschrankmotor bei Fester Frequenz muss den Rotor gegen alle 
mechanischen Momente innerhalb einer halben Umdrehung des Feldes (10ms) 
auf Drehzahl bringen.

Leistung ~ Drehzahl * Drehmoment

Daher die hohe Anlaufleistung wenn man schnellstmöglich auf Nenndrehzahl 
muss.

Inverter (=Frequenzumrichter) haben eine Anlauframpe. Der FU fängt bei 
0Hz an und beschleunigt das Drehfeld dann kontinuierlich auf 
Nenndrehzahl. Das Drehmoment ist anfangs zwar auch hoch hat aber bei 
geringer Drehzahl auch entsprechend wenig Leistung.

von Bert K. (Gast)


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Shelly schrieb:
> Habe einen alten (ca. 20 Jahre) Miele Kühlschrank. der nimmt etwa 1kW
> Anlaufstrom, danach pendelt er ich bei ca. 140 Watt ein. Gemessen mit
> einem Shelly Steckdosenadapter.

Eben mit der technischen Hotline von Liebherr telefoniert, und erhalte 
folgende Auskünfte:

1. Nahezu alle Liebherr Geräte arbeiten mit der Invertechnologie, anders 
seien die geringen Verbräuche nicht zu erreichen

2. Zum Anlaufstrom dieser Geräte mit Invertechnologie wird genannt:
0.5 sec. 16A, dann 2 sec. 8A "Sattelleistung" (was immer das sein soll)

Das toppt die weiter oben genannte 18-fache Anlaufleistung eines 
konventionellen Kühlschranks mit Ein/Aus Steuerung, wo ich in dem 
Diagramm in der Spitze 7A lese. Also hat ein Inverter-Kühlschrank knapp 
die doppelte Anlaufleistung als ein Kühlschrank mit konventioneller 
Ein/Aus Steuerung.

Also nix mit:

Michael B. schrieb:
> Ja. Inverter haben nicht einen so hohen Anlaufstrom wie konventionelle.

@Michael B.: Woher hast du die Information?

von Bert K. (Gast)


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Nachtrag zu 1.

Der Kunde hat keine Möglichkeit, Geräte mit Inverter von Geräten ohne 
Inverter zu unterscheiden. Man ist wohl der Ansicht, dass der Kunde das 
nicht wissen muss.

von Bert K. (Gast)


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ACDC schrieb:
> Ein Inverter Kühlschrank hat einen kleineren Anlaufstrom als der
> Betriebsstrom.

Und die Erde ist eine Scheibe ...

von H. H. (Gast)


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Bert K. schrieb:
> 2. Zum Anlaufstrom dieser Geräte mit Invertechnologie wird genannt:
> 0.5 sec. 16A, dann 2 sec. 8A "Sattelleistung" (was immer das sein soll)

Man hat dir Unsinn erzählt.

von J. S. (jojos)


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Bert K. schrieb:
> Man ist wohl der Ansicht, dass der Kunde das
> nicht wissen muss.

nicht unbedingt. Auf meinenem Samsung klebt ein schilernder Aufkleber 
'10 Years Warranty on the digitalInverter'.

Gut, da muss der Kunde noch etwas Englisch können.

von Elektrofan (Gast)


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Tom T. Z. schrieb u.a.
> Ein Kühlschrankmotor bei Fester Frequenz muss den Rotor gegen
> alle mechanischen Momente innerhalb einer halben Umdrehung des
> Feldes (10ms) auf Drehzahl bringen.

Bei vielen Kühlschränken dauert es in der Gegend von 1 Sekunde,
bis die Hilfsphase abgeschaltet wird.

von Gerd U. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Bert K. schrieb:
>> 2. Zum Anlaufstrom dieser Geräte mit Invertechnologie wird genannt:
>> 0.5 sec. 16A, dann 2 sec. 8A "Sattelleistung" (was immer das sein soll)
>
> Man hat dir Unsinn erzählt.

Sehe ich ebenso, total abwegig. Vorsicht bei der Technik-Hotline von 
Liebherr, da sitzen ausgesuchte Orgelpfeifen.

J. S. schrieb:
> Auf meinenem Samsung klebt ein schilernder Aufkleber

Und, schon mal den Anlaufstrom gemessen?
Falls nicht, dann aber mal ran.

von Michael O. (michael_o)


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Kühlboxen mit Kompressotechnik sind seit ein paar Jahren mit dem LG 
Nachbau des Danfoss BD35 Kompressor zu bekommen. Kosten ab 200€ gibt bis 
über 50 Liter Innhalt, verbrauchen wenig, haben kaum Anlaufstrom und 
laufen mit 12V bis 24V und an 230V mit einem Mitgelieferten 5A Netzteil. 
Den Mehrverbrauch eines Wandlers und alter Kühlschranktechnik braucht es 
nicht mehr. Meine älteste Box ist eine von Waeco die ist jetzt 12 Jahre 
alt und viele Sommer im Wohnwagen und Kofferraum Wochenlang gelaufen.
HF Wechselrichter sind toll für Spielzeig, aber wenn zur Sache geht, 
hilft nur ein dicker 50Hz Ringkerntrafo im Ausgang. Erkennt man an der 
20kg++ Klasse auch vom Chinamann oder ordentlich von Victron.

MfG
Michael

von Bert K. (Gast)


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Michael O. schrieb:
> vom Chinamann oder ordentlich von Victron.

Kommen die Victron-Teile am Ende des Tages nicht auch vom Chinamann?

von Thomas R. (thomasr)


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Michael O. schrieb:
> Kühlboxen mit Kompressotechnik sind seit ein paar Jahren mit dem LG
> Nachbau des Danfoss BD35 Kompressor zu bekommen. Kosten ab 200€ gibt bis
> über 50 Liter Innhalt, verbrauchen wenig, haben kaum Anlaufstrom und
> laufen mit 12V bis 24V und an 230V mit einem Mitgelieferten 5A Netzteil.
> Den Mehrverbrauch eines Wandlers und alter Kühlschranktechnik braucht es
> nicht mehr. Meine älteste Box ist eine von Waeco die ist jetzt 12 Jahre
> alt und viele Sommer im Wohnwagen und Kofferraum Wochenlang gelaufen.
> HF Wechselrichter sind toll für Spielzeig, aber wenn zur Sache geht,
> hilft nur ein dicker 50Hz Ringkerntrafo im Ausgang. Erkennt man an der
> 20kg++ Klasse auch vom Chinamann oder ordentlich von Victron.
>
> MfG
> Michael

Die sind aber AUSDRÜCKLICH für geringe Anlaufströme konstruiert! Sonst 
würde das im geplanten Umfeld kaum gutgehen? Wer hat schon 50A 
Sicherungen in seinem Wohnmobil....

von Bert K. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Die sind aber AUSDRÜCKLICH für geringe Anlaufströme konstruiert!

Im Handel sah ich mal eine 2 Meter hohe Kühl-Gefrierkombi, die wurde 
ausdrücklich für den Betrieb an einem Wechselrichter (Inselanlage) 
beworben. Das stand was von "WR-Ready" (oder so ähnlich). Leider weiß 
ich nicht mehr, wo ich das Teil gesehen habe. Und Tante Gurgel weiß auch 
nichts :-(

von Thomas R. (thomasr)


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Es wäre ziemlich einfach einen KOMPRESSORkühlschrank mit geringem 
Anlaufstrom zu bauen. Man müsste nur den Kältekreislauf mit einem 
Bypassventil ausstatten, das den Kompressor beim Anlaufen entlastet. 
Kostet aber....

Es gibt jede Menge Kühlsysteme (Schränke/Truhen/was-auch-immer) die 
keinen hohen Anlaufstrom benötigen: Absorberkühlsysteme. Sind gang und 
gebe im Campingbereich wo auch der Betrieb auf Gas möglich sein soll.

Selbst unser alter Klimawindkanal mit 2MW Kälteleistung lief mit 
Ammoniak/R717, sonst hätte der Kompressoranlauf die Trafostation 
gegrillt (Quatsch, für solche Anlagengrößen gibt es natürlich 
entsprechende Anlaufschaltungen; die bessere Regelbarkeit war da 
wichtiger).

: Bearbeitet durch User
von Bert K. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Bert K. schrieb:
>> 2. Zum Anlaufstrom dieser Geräte mit Invertechnologie wird genannt:
>> 0.5 sec. 16A, dann 2 sec. 8A "Sattelleistung" (was immer das sein soll)
>
> Man hat dir Unsinn erzählt.

Habe die Technik von Liebherr per Mail kontaktiert und erhalte heute 
folgende ausführliche Antwort:

*****

Sehr geehrter Herr X,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Unsere Geräte können grundsätzlich an Notstromaggregate oder eine 
Photovoltaikanlage bzw. Wechselrichteranlage (sofern diese zum Beispiel 
bei Lichtflauten durch einen Netzanbieter unterstützt wird) 
angeschlossen werden.

Um einen störungsfreien Betrieb unserer Geräte zu gewährleisten, ist 
eine saubere Sinusspannung von 230 V , 50 HZ. zwingend erforderlich.

Zum Stromverlauf können wir folgende Angaben machen:

Anlaufspitze bis zu 16 A für die Dauer von ca. 0,5 sec
Sattel bis zu 8 A für die Dauer von ca. 2 sec

Die Stromaufnahme bei Normalbetrieb ist dem Typenschild des Gerätes zu 
entnehmen (Ampere-Angabe)

Der maximale Blockierstrom des Kompressors kann bei 8 A für die Dauer 
von ca. 30 sec oder bei 4 A für die Dauer von bis zu ca. 30 Minuten 
liegen.

Haben Sie noch weitere Fragen? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

*****

Also nochmal der gleiche "Unsinn" ?

von Bert K. (Gast)


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Die gleiche Anfrage per Mail an die Technik der Fa. Miele:

*****

Sehr geehrter Herr X,

vielen Dank, dass Sie sich vertrauensvoll an uns wenden.

Dass Sie wissen möchten, ob Sie Ihr Kühlgerät auch über einen 
Wechselrichter betreiben können, verstehen wir natürlich.

Leider liegen uns keine Werte über die Anlaufströme unserer Geräte vor. 
Die Leistungsaufnahme ist jedoch auf dem Typenschild vermerkt, danach 
sollte der Wechselrichter bemessen werden.

Bei so kleinen Leistungen fallen die Anlaufströme erfahrungsgemäß nicht 
weiter ins Gewicht. Ein Betrieb an einem Wechselrichter ist natürlich 
möglich, wichtig ist dabei, dass es sich um die richtige Netzform 
handelt: 230V, 50Hz.

*****

Offensichtlich hat die Technik dort keine Ahnung (fallen die 
Anlaufströme erfahrungsgemäß nicht weiter ins Gewicht). Was nicht 
verwundert, da Miele selbst keine Kühlschränke produziert.

von H. H. (Gast)


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Bert K. schrieb:
> Also nochmal der gleiche "Unsinn" ?

Ja.

von H. H. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Es wäre ziemlich einfach einen KOMPRESSORkühlschrank mit geringem
> Anlaufstrom zu bauen. Man müsste nur den Kältekreislauf mit einem
> Bypassventil ausstatten, das den Kompressor beim Anlaufen entlastet.
> Kostet aber....

Ist doch bei einem Kapillarsystem unnötig, da gibt es im Anlaufmoment 
normalerweise keine Druckdifferenz.

von Bert K. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Bert K. schrieb:
>> Also nochmal der gleiche "Unsinn" ?
>
> Ja.

Na toll !
Und wen geh ich jetzt fragen?

von H. H. (Gast)


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Bert K. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Bert K. schrieb:
>>> Also nochmal der gleiche "Unsinn" ?
>>
>> Ja.
>
> Na toll !
> Und wen geh ich jetzt fragen?

Nicht fragen, sondern messen.

von Harald A. (embedded)


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Bert K. schrieb:
> Michael O. schrieb:
>> vom Chinamann oder ordentlich von Victron.
>
> Kommen die Victron-Teile am Ende des Tages nicht auch vom Chinamann?

Das mag sein, allerdings spielt der Produktionsort fast immer nur eine 
untergeordnete Rolle. Entscheidend sind Auslegung, Qualität der 
Komponenten/Fertigung, und Qualitätssicherung. Von daher gibt es einen 
gewaltigen Unterschied zwischen richtigen Chinakrachern und Victron.

von Bert K. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Nicht fragen, sondern messen.

Wie misst man an einem noch nicht gekauften Kühlschrank?

Und welchen Kühlschrank soll ich kaufen?
Und der hat dann den geringsten Anlaufstrom von allen?

von H. H. (Gast)


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Bert K. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Nicht fragen, sondern messen.
>
> Wie misst man an einem noch nicht gekauften Kühlschrank?

Messgerät zum Händler mitnehmen.



> Und welchen Kühlschrank soll ich kaufen?
> Und der hat dann den geringsten Anlaufstrom von allen?

Eisschrank.

von Bert K. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Messgerät zum Händler mitnehmen.

Das wäre eine Idee.
Mit was für einem Messgerät müsste man da anrücken?

von H. H. (Gast)


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Bert K. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Messgerät zum Händler mitnehmen.
>
> Das wäre eine Idee.
> Mit was für einem Messgerät müsste man da anrücken?

Speicheroszi mit Stromzange und Verlängerungskabel mit an einer Stelle 
separtierten Adern.

von Thomas R. (thomasr)


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Dreheisenmeßwerk für 30A AC mit Schleppzeiger ;-)

von H. H. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Dreheisenmeßwerk für 30A AC mit Schleppzeiger ;-)

Zu träge.

von Thomas R. (thomasr)


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H. H. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Es wäre ziemlich einfach einen KOMPRESSORkühlschrank mit geringem
>> Anlaufstrom zu bauen. Man müsste nur den Kältekreislauf mit einem
>> Bypassventil ausstatten, das den Kompressor beim Anlaufen entlastet.
>> Kostet aber....
>
> Ist doch bei einem Kapillarsystem unnötig, da gibt es im Anlaufmoment
> normalerweise keine Druckdifferenz.

Je nachdem in welchem Zustand der Kreislauf abgeschaltet wurde. Läßt man 
einen abgeschalteten Kreislauf in Ruhe, gleichen sich alle Drücke an. 
Hat man aber während einer hohen Lastphase den Stecker gezogen und 
steckt nur kurze Zeit später wieder ein, muß der Kompressor vom Start 
weg gegen den verbliebenen Hochdruck ankämpfen.

Am schlimmsten wäre der vorherige Kopftransport eines Kühlschrankes und 
damit Öl im Orifice: das kann dauern und zieht mächtig Strom.

Diese Umstände sind dir offensichtlich bekannt aber nicht jedem hier im 
Forum.

von Udo S. (urschmitt)


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Thomas R. schrieb:
> Am schlimmsten wäre der vorherige Kopftransport eines Kühlschrankes und
> damit Öl im Orifice:

Ich habe gelernt dass man ein Kühlgerät nach jedem Transport erst mal 
12h ruhen lassen soll bevor man es in Betrieb nimmt.

von Udo S. (urschmitt)


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H. H. schrieb:
> Speicheroszi mit Stromzange und Verlängerungskabel mit an einer Stelle
> separtierten Adern.

Eine Strommesszange die einen Inrush Current messen kann sollte auch 
reichen.
Zum Beispiel die Benning CM P1 oder P2

Aber natürlich den Adapter dass man an eine Ader ran kommt.

von Ich bin begeistert! (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Hat man aber während einer hohen Lastphase den Stecker gezogen und
> steckt nur kurze Zeit später wieder ein, muß der Kompressor vom Start
> weg gegen den verbliebenen Hochdruck ankämpfen.

Der war gut!

> Am schlimmsten wäre der vorherige Kopftransport eines Kühlschrankes und
> damit Öl im Orifice: das kann dauern und zieht mächtig Strom.

Der war noch besser!
Welcher Moron macht jemals solche Sachen?

von H. H. (Gast)


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Kurzer Stromausfall, bzw Australier.

von Udo S. (urschmitt)


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H. H. schrieb:
> Kurzer Stromausfall

Das ist ja sogar das eigentliche Szenario.
Schliesslich soll der Inverter ja übernehmen falls der Strom ausgefallen 
ist.

von H. H. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Schliesslich soll der Inverter ja übernehmen falls der Strom ausgefallen
> ist.

Das kann eine USV, ganz ohne dass der Kühlschrank das merkt.

von Udo S. (urschmitt)


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H. H. schrieb:
> Das kann eine USV, ganz ohne dass der Kühlschrank das merkt.

Klar, aber so wie ich das verstanden habe (oder auch missverstanden :-)) 
will der TO Bernd K. seinen noch zu kaufenenden Kühlschrank bei 
Stromausfall mit dem Inselwechselrichter oder einem Notstromaggregat 
betreiben.

Also keine USV.

von H. H. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Das kann eine USV, ganz ohne dass der Kühlschrank das merkt.
>
> Klar, aber so wie ich das verstanden habe (oder auch missverstanden :-))
> will der TO Bernd K. seinen noch zu kaufenenden Kühlschrank bei
> Stromausfall mit dem Inselwechselrichter oder einem Notstromaggregat
> betreiben.
>
> Also keine USV.

Bis er umgesteckt hat ist der Druck schon ausgeglichen.

von Achim H. (pluto25)


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Das mit dem Druck ist Blödsinn genau wie das 24 Stunden warten. Das 
Warten macht nur dann Sinn wenn er so kalt ist das sich Kondeswasser 
bildet. (Wintertransport)
 Mit einenm richtigen Starter würde er erheblich weniger Anlaufstrom 
brauchen wenn er kurz stehen bleibt. Viel mehr Anlaufstrom braucht er 
nach dem Druckausgleich.
Allerding muß er Pause nachen bis der PTC Mist abgekühlt ist 
(3-5Minuten) sonst fehlt ihm die Hilfswicklung zum Anlaufen.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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A. H. schrieb:
> Das mit dem Druck ist Blödsinn genau wie das 24 Stunden warten. Das
> Warten macht nur dann Sinn wenn er so kalt ist das sich Kondeswasser
> bildet. (Wintertransport)

Na du hast ja davon gar keine Ahnung.

von Achim H. (pluto25)


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Ich habs ausgemessen. Aber erzählt ruhig weiter den selben Unsinn. Oder 
vielleicht eine Erklärung wozu gewartet werden soll? Dem Lieferfahrer 
freut das, er braucht den Probelauf nicht ab zu warten.

von H. H. (Gast)


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A. H. schrieb:
> Ich habs ausgemessen.

In deiner Phantasie.

von Guenter H. (bigfix)


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Bert K. schrieb:
> Kommen die Victron-Teile am Ende des Tages nicht auch vom Chinamann?

Designed in NL, Made in India - steht auf meinen Victrons

von Thomas R. (thomasr)


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A. H. schrieb:
> Ich habs ausgemessen. Aber erzählt ruhig weiter den selben Unsinn. Oder
> vielleicht eine Erklärung wozu gewartet werden soll? Dem Lieferfahrer
> freut das, er braucht den Probelauf nicht ab zu warten.

Und wir ganzen Konstrukteure sind Idioten? Hmmm, danke für die Blumen.

Aber: wieder ein Gerät mehr verkauft weil es vorzeitig ausfallen wird, 
Bingo!

von Stefan C. (stefan_c278)


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Hi Bert K.

ein paar Informationen zu Kühlschränken und deren Technik.

Wenn man jetzt keinen industriellen Kühlschrank her nimmt, der meist 
auch grössere Leistungen hat (nicht nur 50 - 200 Watt), dann ist die 
Technik recht einfach. Verbreitet sind hier zwei Techniken (Nr. 3 ist 
nur eine erweiterte Art von 2.):

1. Hubkolben mit Kappillarrohr
Meist ganz billige Varianten oder eher ältere Geräte, der Anlaufstrom 
liegt bei diesen Geräten bei rund dem 8-12 fachen des Betriebsstrom. Ist 
auch einfach zu erklären. Der Hubkolben muss recht viel Bauteile-Masse 
in Bewegung setzen und muss ausserdem noch kleine Ventile mit dem 
aufgebauten Druck öffnen.

2. Rollkolben mit Kapillarrohr
Hier wird ein kleiner Rollkolben in einer "Blechdose" gedreht, die 
Drehhung erfolgt vertikal auf der gleichen Achse, wie der Motor auch 
sitzt, diese Geräte haben einen Anlaufstrom der bei etwa dem 4-8 fachen 
des Betriebsstroms liegt. Manche teuren Modelle haben noch ein Ventil, 
welches beim Anlaufen einen Kurzschluss zwischen Hoch- und 
Niederdruckseite frei gibt, damit läuft der Verdichter mit recht kleinem 
Strom an, etwa 4-fach ist jedoch auch dort noch normal.

3. Rollkolben mit elektronischen Expansionsventilen
Sehr teure Modelle, gewerbliche oder auch Geräte mit grosser Leistung 
haben einen drehzahlabhängigen Verdichter, der mit einer PWM arbeitet. 
Diese Geräte laufen mit ca. 10-15% der Nennleistung an. In den Kisten 
steckt ein ganzer Berg von Elektronik. Diese Kühlgeräte sind sehr 
effizient, weil sie auch mit einer geringen Druckdifferenz zwischen 
Hoch- und Niederdruckseite arbeiten (können). Eine geringe 
Druckdifferenz bedeutet weniger Abwärme, das einer der Hauptgründe.

Alle Geräte können mit einem Inverter ohne Probleme betrieben werden, 
warum auch nicht.

Und noch ein paar Informationen zu Kühlgeräten:

Man muss sie nicht etliche Stunden in Ruhe stehen lassen, es reichen 
immer 1-2 Stunden, egal wann und wie sie transportiert wurden. Es geht 
lediglich darum, dass das Öl unten in den Motorraum des Verdichter 
zurück läuft, denn im Kompressionsraum des Verdicher führt es zu 
defekten, da Flüssigkeiten nicht komprimiert werden können

Winter- oder Sommertransport ist egal, Kondensat ist dem Gerät 
vollkommen "wurscht"!

Ein Druckausgleich braucht ca. 2-4 Minuten, daher haben die meisten 
neuen Kühlschränke eine kleine Elektronik mit einem Timer, der ein 
Wiederanlauf in kürzerer Zeit verhindert. Bei älteren Geräten ist ein 
sogenannter "Klixon" verbaut, ist nicht mehr als eine Überlastsicherung 
mit einem Bi-Metall.

Die meisten Verdichter werden in China gebaut, gefolgt von Indien, 
müssen halt billig sein, übrigens auch die Regelung dafür an den 
gleichen Orten.

Ich hoffe geholfen zu haben und sorry für die ziemlich lange Abhandlung.

Gruss und allen ein gutes Neues Jahr 2023

Stefan

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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@Stefan: Danke für die ausführliche und korrekte Darstellung!!

Ein Zusatz noch: bei liegendem Transport von Kühlaggregaten mit 
Kapillarrohr (vulgo Kühlschrank) findet eine Verlagerung des Öls statt 
(wie beschrieben). Bei der Wiederinbetriebnahme fehlt das Öl aber nicht 
nur dem Kompressor zum Überleben sondern verstopft auch gerne die 
winzige Kapillaröffnung. DAS kann dann Stunden dauern....

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