Hallo, der Power Transformator in meinem Mischpult (PreSonus Studiolive AR8 USB) macht seit einiger Zeit nervige, hochfrequente Geräusche. Leider ist das Pult End of Service und der Support reagiert nicht auf meine Frage, ob das Power-PCB trotzdem noch lieferbar ist. Kann jemand einschätzen, ob das Problem behoben wäre, wenn ich den Transformator austausche? Oder kommt auch irgendein anderes Bauteil als Ursache in Frage? Wenn ich die Messleitung meines Multimeters an einen bestimmten Pin des Trafos halte, ist es plötzlich ruhig (die Messleitung muss dafür nicht mit dem Multimeter verbunden sein). Leider kann ich den Transformator trotz der Aufschrift PY-E40001-131-A nicht identifizieren, sodass ich ihn auch nicht bestellen kann :( Die Spannungen hab ich nur auf die Schnelle gemessen (siehe Anhang Spannungen.JPG) und kapiere eh nicht wieso das Ding so viele Pins hat. Bin für jeden Tipp dankbar, da das Pult ansonsten perfekt funktioniert.
Mix schrieb: > Oder kommt auch irgendein anderes Bauteil als > Ursache in Frage? Der Trafo könnte mit einem klingelnden Signal angesteuert werden. Das passiert manchmal, wenn z.B. ein SMPS Controller in den lückenden Betrieb geht. Zieht man wieder Last, ist das Birseln weg. Das scheint bei dir nicht der Fall zu sein, weil die Last ja wohl am Netzteil bleibt. Aber es könnte nicht schaden, mal die Sekundärseite des Trafos vor den Dioden zu oszillografieren und nach Unregelmässigkeiten zu schauen. Schuldig könnte z.B. ein gealteter Snubber sein (D101, R112). Primär messen wäre noch besser, birgt aber durch die direkte Netzverbindung hohe Risiken für Leib, Leben und Gerät.
Den Pin, wo es beim Anpieksen ruhiger wird, mal nachlöten? Und die anderen auch. Schief eingelötet (3. Bild) ist der Trafo - und nach dem Löten die Anschlüsse auf gleiche Länge geknipst. - Keine Werbung für gute Verarbeitung.
@ Matthias: Leider habe ich kein Oszilloskop (und auch keinen Trenntrafo :D). D101 und R112 könnte ich auf gut Glück natürlich mal ersetzen...? @ProbierMal: Ich hätte die Lötstellen jetzt rein optisch nicht als Problemursache vermutet, aber du hast recht, ist ja auch schnell gemacht. Dass der ganze Trafo schief eingelötet ist, hat mich auch gewundert. Allerdings sieht man auch, dass er links die Platine berührt, also die Seite hätte man auch gar nicht weiter durchschieben können. Schon mal vielen Dank euch beiden!
Mix schrieb: > D101 und R112 könnte ich auf gut Glück natürlich mal ersetzen...? Naja, nee. Miss die Bauteile mal durch (ein Multimeter wirst du ja hoffentlich haben) und fixe erstmal die Einbauposition des Trafos. Die Teile kannst du ohne Ausbau messen. Welcher Pin reagiert neuralgisch auf das Messkabel? @ ProbierMal: Gut gesehen!
Ok, die beiden Bauteile werde ich dann mal messen. Die Einbauposition werde ich nicht korrigieren können. Auf einer Seite liegt der Trafo schon auf und auf der anderen Seite wurden die Pins gekürzt. Aber an der Einbauposition kann es sowieso nicht liegen, sonst hätte der Trafo ja von Anfang an gefiept.
Mix schrieb: > Aber an der Einbauposition kann es sowieso nicht liegen, sonst > hätte der Trafo ja von Anfang an gefiept. Nicht unbedingt. Im Laufe der Zeit kann sich durch die subtile Vibration des Trafos die Geometrie ein wenig ändern und es fängt was an, hörbar zu schwingen. Du hörst ja auch nicht die Schaltfrequenz, sondern irgendein Gemisch von Subharmonischen. > Die Einbauposition werde ich nicht korrigieren können. Auf einer Seite > liegt der Trafo schon auf und auf der anderen Seite wurden die Pins > gekürzt. Hmm? Wenn man den mal sauber entlötet und dann richtig auf die Platine setzt, reichen die Pins allemal.
Hallo mixmaster, ich hoffe ich mach mich jetzt nicht zum Affen, aber IMHO könnte das ein "mechanisches" Problem sein. Mechanisches Schwingen, Resonanz etc. Mehr kann ich dazu erstmal leider nicht sagen. Gruß Marcus
@Matthias: Gut, dann versuche ich das mal. Danke dir! @Marcus: Ja, das denke ich auch. Ich konnte halt nur nicht einschätzen, ob das bedeutet, dass der Trafo defekt ist, andere Bauteile oder - so wie jetzt erstmal vermutet wird - die Lötstellen nicht sauber sind. Falls das neu löten nichts bringt und die Bauteile R112 und D101 in Ordnung sind, muss ich halt gucken, ob ich diesen Trafo irgendwie identifiziert kriege. Naja, eins nach dem anderen :)
Mix schrieb: > @Matthias: Gut, dann versuche ich das mal. Danke dir! > > @Marcus: Ja, das denke ich auch. Ich konnte halt nur nicht einschätzen, > ob das bedeutet, dass der Trafo defekt ist, andere Bauteile oder - so > wie jetzt erstmal vermutet wird - die Lötstellen nicht sauber sind. > > Falls das neu löten nichts bringt und die Bauteile R112 und D101 in > Ordnung sind, muss ich halt gucken, ob ich diesen Trafo irgendwie > identifiziert kriege. Naja, eins nach dem anderen :) Das ist sicher eine Hersteller spezifische BV (Bauvorschrift). Den Trafo wirst du nicht im Handel erhalten, sondern nur vom Hersteller als ET. Ein Oszi und Trenntrafo wären für die Fehlersuche sehr wichtige Geräte! Welche Ausgangsspannungen kannst du messen? Sind diese o.k.? Könnten Regelschwingungen eine Ursache sein, die sich mit dem Oszi 'zeigen' würden?
R112: 4,6 Ohm -> i.O. D101: 0,722 V und andersherum 0,497 V -> keine Ahnung, ob das jetzt am eingebauten Zustand liegt... Überarbeitung der Trafo-Lötstellen muss ich noch machen. @Thomas: Ok, das ist natürlich blöd für mich (bzw. die Umwelt, da ich dann ein neues Pult kaufen muss, wenn ich es nicht so behoben kriege). An Spannungen habe ich knapp 300 V und jeweils knapp 150 V gemessen (siehe Bild "Spannungen.JPG" im Startpost). Zwischen anderen Pins habe ich immer nur ~0 V gesehen. Ich kann nicht beurteilen, ob die ok sind. Geht das mit einem Multimeter (Voltcraft VC276 SE) irgendwie? Ich kann nur sagen, dass das Pult perfekt funktioniert und sobald es ca. 10-15 Minuten läuft (also warm genug ist?), das Fiepen weg (bzw. extrem reduziert) ist.
Vielleicht verstaerkte Anregung, da Kondensatoren auf der Platine nachgelassen haben. Stichwort Low ESR.
Mix schrieb: > Ich kann nur sagen, dass das Pult perfekt funktioniert und sobald es > ca. 10-15 Minuten läuft (also warm genug ist?), das Fiepen weg (bzw. > extrem reduziert) ist. Das hört sich nach ausgetrockneten Elkos auf der Sekundärseite an. Versuch mal mit mit einem Föhn die Elkos vorzuwärmen. Und schau ob das fiepen schneller aufhört.
Also der Trafo sitzt jetzt etwas gerader (siehe Anhang), aber besser kriege ich es nicht hin, da ich auf der Seite mit den vielen Pins nicht alle restlos frei gekriegt habe mit der Entlötpumpe. Es sind jetzt aber alle Lötstellen neu. Geändert hat es nichts. Elkos könnten eine Spur sein, es verändert sich definitiv mit der Temperatur, wenn ich im Bild Vorderseite.JPG direkt links neben dem Trafo den kleinen 10 µF Elko erwärme - aber ist das nicht die Primärseite (ich habe allerdings eh keine Ahnung inwiefern sich verschlissene Elkos auf der Sekundär- oder Primärseite anders auswirken)? Ganz oben links (wo der Heißkleber ist) kommt die Versorgungsspannung an.
Mach den 10µF schon mal neu - schaden tut es nicht. Aber welches ist denn nun der neuralgische Pin für dein Messkabel? PS: nur den Trafo wirst du nicht bekommen. Wie o.a., ist das ein kundenspezifisches Teil.
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Bearbeitet durch User
Mix schrieb: > aber ist das nicht die Primärseite Ist tatsächlich die Primärseite. Was steht auf dem IC mit den 8 Anschlüssen (U101) Der kleine Elko könnte für die Stabilisierung der Spannungsversorgung des IC sein.
@Matthias: Ja, werde ich machen @ 10 µF. Ist nur immer blöd mit dem einzeln bestellen... Vielleicht packe ich in die Bestellung vorsichtshalber ein paar andere Elkos, die auch auf der Platine benutzt werden. Habe es gerade noch mal probiert mit dem Messkabel. Es ist auf dem Foto Ruckseite.JPG der 3. Pin von oben, linke Seite im roten Viereck, also die Anode von D105. Ich konnte es jetzt aber insofern nicht mehr reproduzieren, als dass es mit dem Messkabel nicht mehr völlig ruhig war, aber die Frequenz verändert sich deutlich. @Kurt: Da steht UC3842A 62M A8QY drauf, siehe Anhang.
Mix schrieb: > es verändert sich definitiv mit der > Temperatur, wenn ich im Bild Vorderseite.JPG direkt links neben dem > Trafo den kleinen 10 µF Elko erwärme Wundert mich nicht. Mechanisch kleine Elkos verrecken regelmäßig als erste. Da ist halt weniger Elektrolyt drin, der im Betrieb allmählich verdunstet oder zersetzt wird. Es gibt noch einen weiteren Kandidaten, den ich ohne Prüfung erneuern würde: Er befindet sich links neben dem Widerstand R103. Die Wärme des Widerstandes sorgt für das beschleunigte Ableben des Elkos.
Mix schrieb: > @Matthias: Ja, werde ich machen @ 10 µF. Ist nur immer blöd mit dem > einzeln bestellen... Vielleicht packe ich in die Bestellung > vorsichtshalber ein paar andere Elkos, die auch auf der Platine benutzt > werden. Elkos kannste als Audiomensch immer mal gebrauchen. 10 Stück 10µF/63V und 10 Stück 1µF/50V, sowie ein paar 100µF/35V haben noch keinem geschadet :-)
@nachtmix: Guter Hinweis, danke. @Matthias: Das ist wohl wahr. Werde mir mal einen kleinen Elko-Vorrat zulegen. Wenn die unbenutzt rumliegen, verschleißen sie vermutlich auch nicht (kaum)?
So, hab jetzt ne Ladung Elkos bestellt. Dann hoffe ich, dass es nach dem Tausch ruhig ist. Schon mal vielen Dank für eure Hinweise und Tipps.
H. H. schrieb: > Hoffentlich geeignete. Glaube schon, habe viele Datenblätter verglichen: https://www.conrad.de/de/p/panasonic-eea-ga1v100h-elektrolyt-kondensator-radial-bedrahtet-2-5-mm-10-f-35-v-20-5-mm-1-st-1473870.html https://www.conrad.de/de/p/panasonic-eeu-fr1e470b-elektrolyt-kondensator-radial-bedrahtet-5-mm-47-f-25-v-20-5-mm-1-st-1465687.html https://www.conrad.de/de/p/europe-chemicon-eky-101ell470mjc5s-elektrolyt-kondensator-radial-bedrahtet-5-mm-47-f-100-v-20-x-h-10-mm-x-12-5-m-1505604.html https://www.conrad.de/de/p/nichicon-upw1v101mpd-elektrolyt-kondensator-radial-bedrahtet-3-5-mm-100-f-35-v-20-x-l-8-mm-x-11-5-mm-1-st-444642.html https://www.conrad.de/de/p/panasonic-eeu-fr1j101-elektrolyt-kondensator-radial-bedrahtet-5-mm-100-f-63-v-20-10-mm-1-st-1475926.html https://www.conrad.de/de/p/europe-chemicon-eky-350ell221mh15d-elektrolyt-kondensator-radial-bedrahtet-3-5-mm-220-f-35-v-20-x-h-8-mm-x-15-mm-1505572.html
Mix schrieb: > https://www.conrad.de/de/p/panasonic-eea-ga1v100h-elektrolyt-kondensator-radial-bedrahtet-2-5-mm-10-f-35-v-20-5-mm-1-st-1473870.html Ungeeignet
H. H. schrieb: > Kein Low-ESR Typ. Ok, Mist. Ist halt auch ätzend, dass im Datenblatt garkeine Angaben zur Impedanz gemacht werden. Also lieber den? https://www.conrad.de/de/p/yageo-sc035m0010b2f-0511-elektrolyt-kondensator-radial-bedrahtet-2-mm-10-f-35-v-20-x-h-5-mm-x-11-mm-1-st-442624.html
Mix schrieb: > H. H. schrieb: >> Kein Low-ESR Typ. > > Ok, Mist. Ist halt auch ätzend, dass im Datenblatt garkeine Angaben zur > Impedanz gemacht werden. > > Also lieber den? > https://www.conrad.de/de/p/yageo-sc035m0010b2f-0511-elektrolyt-kondensator-radial-bedrahtet-2-mm-10-f-35-v-20-x-h-5-mm-x-11-mm-1-st-442624.html Etwas besser. Weshalb nimmst du nicht auch einen Panasonic FR?
Gibt es nicht bei conrad (oder ich bin blind)...
Ach ok krass, bis 50 V hatte ich nicht geguckt. Dachte, es wird dann eh nur schlechter. Wieder was gelernt. Danke!
Hallo zusammen, habe erste einen Schwung Elkos auf der Sekundärseite getauscht, das hat nichts geändert. Dann habe ich noch die 3 kleinen auf der Primärseite getauscht und jetzt ist Ruhe! Vermutlich war es nur der kleine 10 µF Elko direkt links neben dem Trafo, der hatte ja auch auf den Heißluftfön reagiert. Im ausgebauten Zustand hat mein Multimeter außerdem 5 µF gemessen, das ist natürlich viel zu viel Abweichung. Also vielen Dank an euch alle für die Tipps! Und alles Gute fürs neue Jahr :)
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