Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wie Literleistung Kompressor berechnen?


von Christian M. (likeme)


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Hallo,

ich habe mir einen Kompressor aus einem V2 Bauer Aggregat mit zwei 
Verdichterstufen gebaut, der sollte mal 16 Bar geliefert haben, was ich 
aber nicht herausfordere. Er schaltet bei 10 Bar ab. Zweck, Sandstrahlen 
ohne riesen Druckbehälter, klappt!
Der Motor hat ca. 4kW. Mich würde es interessieren wieviel Liter 
Luftleistung dieses Konstrukt jetzt erzeugt. Wie kann man das berechnen? 
Hubraum*Drehzahl? Oder spielt der Druck auch eine Rolle?

Vielen Dank
Christian

: Verschoben durch Moderator
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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hab zwar dabei keine Ahnung aber:

Umdrehungszahl x Hubraum

Oder so ähnlich würde ich auch tippen

: Bearbeitet durch User
von Michael P. (mipo)


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Na, bei einem mehrstufigen Kompressor sind die unterschiedlichen Stufen 
miteinander verbunden, d.h. im Grunde ist nur der erste Zylinder für die 
(Ansaug-) Luftleistung maßgeblich

von J. T. (chaoskind)


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Auch ohne wirkliche Ahnung, aber mein Gefühl sagt mir, zusätzlich zu 
Hubraum*Drehzahl sollte noch das Verhältnis von Hubraum zu Totvolumen 
mit eingehen, und das würde dir dann eine Druckabhängigkeit reinbringen.
Als grobe Schätzung sollte Drehzahl*Hubraum aber zumindest in der 
richtigen Größenordnung liegen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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könnte man jetzt fachsimpeln, wo diese Literleistung gemessen wird:

am Abgang des Kompressors bei maximalem Druck,
bei maximaler Öffnung ohne Schlauch dran
oder was von den Kolben in den Drucktank strömt?

wie ist diese Angabe definiert?

von Christian M. (likeme)


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Hmmmmm. Hier mal ne Kopie aus einem billigen Baumarkt Kompressor.

Technische Daten
- Netzanschluss 220-240 V | 50 Hz
- Max. Motorleistung (S2 | S2time) 1500 W (2 PS) | 15 min
- Motordrehzahl 2850 min^-1
- Pumpendrehzahl 2850 min^-1
- Ansaugleistung 165 L/min
- Abgabeleistung bei 0 bar 110 L/min
- Abgabeleistung bei 4 bar 75 L/min
- Abgabeleistung bei 7 bar 55 L/min
- Max. Betriebsdruck 8 bar
- Kesselinhalt 24 L
- Zylinderzahl 1 STK
- Schalldruckpegel LpA 75 dB (A)
- Schallleistungspegel LwA 97 dB (A

von Christian M. (likeme)


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> Technische Daten
> - Netzanschluss 220-240 V | 50 Hz
> - Max. Motorleistung (S2 | S2time) 1500 W (2 PS) | 15 min
> - Motordrehzahl 2850 min^-1
> - Pumpendrehzahl 2850 min^-1
> - Ansaugleistung 165 L/min
> - Abgabeleistung bei 0 bar 110 L/min
> - Abgabeleistung bei 4 bar 75 L/min
> - Abgabeleistung bei 7 bar 55 L/min
> - Max. Betriebsdruck 8 bar


Was mich wundert: wenn er 165L ansaugt, ich diese 165L aufs halbe 
Volumen, sprich 2 bar zusammendrücke, bleiben nur 80L übrig... denk ich 
da falsch?

analog 4 bar 40L

: Bearbeitet durch User
von Clemens S. (zoggl)


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Christian M. schrieb:
> Was mich wundert: wenn er 165L ansaugt, ich diese 165L aufs halbe
> Volumen, sprich 2 bar zusammendrücke, bleiben nur 80L übrig... denk ich
> da falsch?

Die Abgabeleistung entspricht wieder Luft bei Normaldruck.

Ansaugleistung =Abgabeleistung+Verluste durch Undichtigkeit

Um auf deine Rechnung zu kommen:75l auf 4 bar komprimiert gibt 18.75l im 
Kessel.

Sg

von Uwe B. (uwebre)


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Christian M. schrieb:
> Der Motor hat ca. 4kW. Mich würde es interessieren wieviel Liter
> Luftleistung dieses Konstrukt jetzt erzeugt. Wie kann man das berechnen?
> Hubraum*Drehzahl? Oder spielt der Druck auch eine Rolle?

http://www.drucklufttechnik.de/www/temp/drucklft.nsf/70479b556c5dc3b4c125662900334cdf/05C204C4C86BACBBC12566250057CA02?OpenDocument

Uwe

von Wolfgang (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Oder spielt der Druck auch eine Rolle?

Die Leistung des Motors wird u.a. benötigt, um die Luft zu komprimieren 
und damit den Druck zu erhöhen. Natürlich geht dann der Druck in die 
Berechnung ein.

Ganz ohne Druckaufbau wäre der Motor sogar überflüssig ;-)

von Udo S. (urschmitt)


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Christian M. schrieb:
> Was mich wundert: wenn er 165L ansaugt, ich diese 165L aufs halbe
> Volumen, sprich 2 bar zusammendrücke, bleiben nur 80L übrig

Nein, wenn du 165l auf 80l zusammendrückst kommt deutlich mehr als 2Bar 
heraus, ausser du machst das so langsam, dass die Temperatur der Luft 
sich der Umgebung anpassen kann.
Beim schnellen Komprimieren passiert das näherungsweise adiabatisch, das 
heisst die Temperatur des Gases steigt entsprechend und dadurch auch der 
Druck.

Ein Diesel (Sauger) hat auch nur eine Kompression von ca. 20:1, trotzdem 
hat man beim komprimieren im OT einen Druck von 40-60 Bar weil die 
Temperatur der Luft durch das Komprimieren bis auf 500-700°C steigt 
(ohne Kraftstoffeinspritzung).

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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Bei den Druckbehältern ist der Sicherheitsfaktor meist 1,5 die billigen 
8bar Baumarktkompressoren haben nen 12bar Behälter und das 
Sicherheitsventil spricht dann meist bei 10bar an.

Angenommen du hast nen 100 Liter Behälter und pumps da 10bar rein 
entspricht das 1000 Liter jetzt stoppst du einfach die Zeit wie lange 
das dauert und hast deine gemittelte Literleistung pro min. Am Anfang 
geht es etwas schneller weil keine große Last vorhanden ist und gegen 
Ende wirds etwas weniger, sieht man auch an der steigenden Stromaufnahme 
des Motors.

von Purzel H. (hacky)


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Von der Physik her ist die Leistung auch Druckdifferenz mal 
Volumenstrom, dazu kommen dann noch die Effizienzen. Der Motor selbst 
wird gut sein, zB 90%. Der Kompressor nicht unbedingt. Denn die Luft 
wird erst mal noch heiss, die Waerme ist Abwaerme, heisst Verlust. Kann 
man aber rechnen

von Uli S. (uli12us)


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Nicht rechnen, messen. Einen Behälter mit bekanntem Volumen dahinter 
hängen und dann die Zeit stoppen bis X bar erreicht sind. Dann Volumen x 
Druck /Minuten.

von Armin X. (werweiswas)


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Christian M. schrieb:
> Was mich wundert: wenn er 165L ansaugt, ich diese 165L aufs halbe
> Volumen, sprich 2 bar zusammendrücke, bleiben nur 80L übrig... denk ich
> da falsch?

Der Beitrag von Chaoskind bringt es auf den Punkt.
Die Ansaugleistung ist rechnerisches Hubvoĺumen mal (Leerlauf)Drehzahl 
des Motors. Marketing halt.
Wenn der Kolben verdichtet bleibt immer ein geringer Totraum welcher 
nicht ganz leer gepresst wird. Geht der Kolben wieder runter nimmt er 
dieses Totvolumen wieder mit in den nächsten Zyklus. Je höher nun der 
Druck desto mehr bleibt im Totraum zurück. Dann kommt nun noch eine 
verringerte Drehzahl sowie geringe Undichtigkeiten an den Ventilen dazu 
und schon halbiert sich bei den Billigen Geräten das Fördervolumen 
nahezu.

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