Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Interesseantes Leuchtmittel in Thailand


von Wolfgang B. (changman)


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Moin, ein Freund ist gerade auf KoSamui/Thailand und
hat diese Lampe an einer Strandbar gesehen.
Kennt jemand diese Bauart?

von Achim M. (minifloat)


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von Thomas R. (thomasr)


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Besondere Art der Quecksilberdampflampe mit eingebautem „Vorschaltgerät“ 
in Form eines Halogenstabes. Gab es früher auch in D, für direkten 
Einsatz an 230 Volt ohne externes Vorschaltgerät.

von Achim M. (minifloat)


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Ahja, um den fehlenden Rotanteil der Quecksilberdampf-Lampe 
auszugleichen, noch ein herkömmlicher Wolframbrenner mit eingebaut. Der 
kann auch weit im Rotanteil betrieben werden, muss er wahrscheinlich 
auch. Clever.

mfg mf

von Thomas R. (thomasr)


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Achim M. schrieb:
> Ahja, um den fehlenden Rotanteil der Quecksilberdampf-Lampe
> auszugleichen, noch ein herkömmlicher Wolframbrenner mit eingebaut. Der
> kann auch weit im Rotanteil betrieben werden, muss er wahrscheinlich
> auch. Clever.
>
> mfg mf

Das praktische war, daß man sofort Licht hatte, weil der Halogenstab 
direkt auf voller Leistung lief, während sich das Quecksilber erst noch 
erhitzen mußte. Die Lichtfarbe änderte sich entsprechend.

von Verweis auf anderen Beitrag (Gast)


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von Peter D. (peda)


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Da wird wohl früher mal ein Leuchtturm gestanden haben.

von H. H. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Da wird wohl früher mal ein Leuchtturm gestanden haben.

Und dann kam die USS Montana...

von olaf (Gast)


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Mich wundert ja das man den Brenner ohne Leuchtstoff betreiben kann.
Selbst wenn das aeussere Glas hoffentlich den UV-Anteil filtert,
die hat doch dann einen einstelligen CRI.
Sollte es in der Naehe der Lampe nach Ozon riechen, besser nicht
da sitzen bleiben. .-)

Olaf

von Thomas R. (thomasr)


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olaf schrieb:
> Mich wundert ja das man den Brenner ohne Leuchtstoff betreiben kann.
> Selbst wenn das aeussere Glas hoffentlich den UV-Anteil filtert,
> die hat doch dann einen einstelligen CRI.
> Sollte es in der Naehe der Lampe nach Ozon riechen, besser nicht
> da sitzen bleiben. .-)
>
> Olaf

Wieso, das ist doch eine Quecksilberdampflampe mit sichtbarem Licht? Die 
CRI waren nicht berauschend aber besser als Natriumdampf. Beides 
Emittenden von sichtbarem Licht wo nichts mit Leuchtstoff "gewandelt" 
werden muß. Manche der in D verkauften hatten lediglich eine weiße 
Innenbeschichtung für einen Streueffekt.

von Udo S. (urschmitt)


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von S. D. (der_nachtfuchs)


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Thomas R. schrieb:
> Wieso, das ist doch eine Quecksilberdampflampe mit sichtbarem Licht? Die
> CRI waren nicht berauschend aber besser als Natriumdampf. Beides
> Emittenden von sichtbarem Licht wo nichts mit Leuchtstoff "gewandelt"
> werden muß. Manche der in D verkauften hatten lediglich eine weiße
> Innenbeschichtung für einen Streueffekt.

Die Quecksilberdampflampen (HQL) haben einen Leuchtstoff als 
Innenbeschichtung. Erkennbar daran, dass die Lampe beim Start rosa 
leuchtet. Das liegt daran, dass der kalte Brenner teilweise nur die 
Spektrallinien ausstrahlt, die den Leuchtstoff anregen, die anderen 
Linien kommen erst dann, wenn der Brenner heiß ist. Und erst dann 
mischen sich die Farben zu einem "weiß" zusammen.

Quecksilberdampflampen ohne Leuchtschicht heißen HQA.

von E34 L. (nostalgiker)


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In den USA heißen die "Color Corrected" welche einen Leuchtstoff haben.

In Europa sind die natürlich (warum auch immer) seit 2015 verboten.

von Thomas R. (thomasr)


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S. D. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Wieso, das ist doch eine Quecksilberdampflampe mit sichtbarem Licht? Die
>> CRI waren nicht berauschend aber besser als Natriumdampf. Beides
>> Emittenden von sichtbarem Licht wo nichts mit Leuchtstoff "gewandelt"
>> werden muß. Manche der in D verkauften hatten lediglich eine weiße
>> Innenbeschichtung für einen Streueffekt.
>
> Die Quecksilberdampflampen (HQL) haben einen Leuchtstoff als
> Innenbeschichtung. Erkennbar daran, dass die Lampe beim Start rosa
> leuchtet. Das liegt daran, dass der kalte Brenner teilweise nur die
> Spektrallinien ausstrahlt, die den Leuchtstoff anregen, die anderen
> Linien kommen erst dann, wenn der Brenner heiß ist. Und erst dann
> mischen sich die Farben zu einem "weiß" zusammen.
>
> Quecksilberdampflampen ohne Leuchtschicht heißen HQA.

Ja doch aber hier geht es ausdrücklich um die Version mit 
Halogenstrahler, da wäre eine Leuchtschicht wohl eher kontraproduktiv?!

In meinen Jugendjahren habe ich mit einem solchen Leuchtmittel meine 
Platinen belichtet ohne zusätzliches Vorschaltgerät (sinnvollerweise mit 
dem Halogenstab auf der abgewandten Seite).

: Bearbeitet durch User
von olaf (Gast)


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> Wieso, das ist doch eine Quecksilberdampflampe mit sichtbarem Licht?

Ich kenne diese Quarzbrenner nur so das sie krass UV erzeugen
und deshalb im inneren eines Glaskoerpers mit Leuchtstoff sind.

> In meinen Jugendjahren habe ich mit einem solchen Leuchtmittel meine
> Platinen belichtet

Ich auch. Allerdings nur mit dem Quarzbrenner! Das Aussenglas hatte ich 
entfernt. Damit konnte man auch 100 EPROMS auf einmal in 30cm abstand 
loeschen. Und mein Kinderzimmer war dann voller Ozon.
Wuerde man heute wohl so nicht mehr machen. :)

Olaf

von H. H. (Gast)


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olaf schrieb:
> Damit konnte man auch 100 EPROMS auf einmal in 30cm abstand
> loeschen.

Tim Taylor!

von Mario M. (thelonging)


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In Thailand sind damit die Fischerboote ausgestattet, die nachts 
Tintenfisch fangen. 
https://www.dreamstime.com/photos-images/squid-fishing-boat-light-bulb.html

von Ex Oriente Lux (Gast)


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Am Rande:
wegen den Natrium/Quecksilberdampf kann/Konnte man immer noch in Berlin 
die einzelnen Sektoren auseinanderhalten: 
https://www.welt.de/wissenschaft/article115488999/Gluehbirnen-zeigen-noch-immer-Ost-West-Teilung.html

von S. D. (der_nachtfuchs)


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Thomas R. schrieb:
> Ja doch aber hier geht es ausdrücklich um die Version mit
> Halogenstrahler, da wäre eine Leuchtschicht wohl eher kontraproduktiv?!

Es gibt die Mischlichtlampen auch mit Leuchtschicht und Halogenstab. Die 
Schicht mindert die Lichtleistung des Strahlers kaum, da dieser nach der 
Aufwärmphase eh nur mit verringerter Leistung läuft und eher gelbliches 
Licht abgibt. Die Leuchtschicht unterstützt dann die Umwandlung des UV 
vom Brenner. Damit wird das Spektrum der Lampe kontinuierlicher und der 
Farbwidergabeindex verbessert. Du hast Recht, eine Beschichtung würde 
normalerweise den Lichtoutput mindern, in diesem Fall aber nicht ;-)

> In meinen Jugendjahren habe ich mit einem solchen Leuchtmittel meine
> Platinen belichtet ohne zusätzliches Vorschaltgerät (sinnvollerweise mit
> dem Halogenstab auf der abgewandten Seite).

Ich hatte nur eine einzige Mischlichtlampe. Ansonsten hab ich immer 
Quecksilberdampflampen verwendet und mangels Vorschaltgerät einen 
Halogenstrahler in Reihe geschaltet. Später auch mit Metalldampflampen, 
das hat aber nie so gut geklappt.

von Gerald B. (gerald_b)


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S. D. schrieb:
> Ansonsten hab ich immer
> Quecksilberdampflampen verwendet und mangels Vorschaltgerät einen
> Halogenstrahler in Reihe geschaltet. Später auch mit Metalldampflampen,
> das hat aber nie so gut geklappt.

Ich konnte mich glücklich schätzen, ein Vorschaltgerät für die kleine 
125W Quecksilberdampflampe zu haben. Das Vorschaltgerät war aus einer 
Lampe, die in einer chemischen Fabrik zuvor ihren Dienst tat. An das 
Blechpaket des M85 Kerns war ein Haltewinkel angenietet. Der Alu-Niet 
war in der aggresiven Atmosphäre der Chemiebude abgefault, das 
Vorschaltgerät durch den Tränklack aber ansonsten in Ordnung :-)

Beitrag #7295259 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Peter N. (alv)


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Thomas R. schrieb:
> In meinen Jugendjahren habe ich mit einem solchen Leuchtmittel meine
> Platinen belichtet ohne zusätzliches Vorschaltgerät (sinnvollerweise mit
> dem Halogenstab auf der abgewandten Seite).

Bevor ich ein Platinenbelichtungsgerät mit Leuchtstoffröhren hatte, habe 
ich auch so eine Lampe verwendet, hieß glaubich "Vitalux" o.ä. 
Vorwiderstand war aber nur ein normaler Glühfaden.

Die Lampe war eigendlich für den Einsatz in Ställen oder Tiergehegen 
gedacht, damit die Tiere auch etwas UV abbekommen.

Wenn der Brenner dann "brannte" empfand ich das Licht als ziemlich 
unangenehm (kopfschmerzenerzeugend).

von Alfred B. (alfred_b979)


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S. D. schrieb:
> Ansonsten hab ich immer
> Quecksilberdampflampen verwendet und mangels Vorschaltgerät einen
> Halogenstrahler in Reihe geschaltet. Später auch mit Metalldampflampen,
> das hat aber nie so gut geklappt.

Na ja, HQI, CDM und Konsorten möchten ja i.A. auch ihren
Entladungsstrecken-ionisierenden Zündpuls (mehrfaches der
Netzspannung, ein paar kV) über ein separates Zündgerät
erzeugt haben. Bis auf die paar mit eingebautem solchen,
oder gar welche (normalerweise Hochleistungstypen im kW-
Bereich, und das geht einfacher an 380/400VAC als 230VAC)
die den sog. "Penning-Effekt" zur Zündung des Lichtbogens
nutzen.

HQL hingegen (siehe Bild der Mischlichtlampe) haben eine
sog. Hilfselektrode (über einen Widerstand geführt, denn
darüber soll und darf ja auch nicht der Betriebsstrom...
sonst hätte man ungewollt eine Kurzbogenlampe, und lange
würde das sicher nicht gut gehen).

: Bearbeitet durch User
von S. D. (der_nachtfuchs)


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Alfred B. schrieb:
> S. D. schrieb:
>> Ansonsten hab ich immer
>> Quecksilberdampflampen verwendet und mangels Vorschaltgerät einen
>> Halogenstrahler in Reihe geschaltet. Später auch mit Metalldampflampen,
>> das hat aber nie so gut geklappt.
>
> Na ja, HQI, CDM und Konsorten möchten ja i.A. auch ihren
> Entladungsstrecken-ionisierenden Zündpuls (mehrfaches der
> Netzspannung, ein paar kV) über ein separates Zündgerät
> erzeugt haben. Bis auf die paar mit eingebautem solchen,
> oder gar welche (normalerweise Hochleistungstypen im kW-
> Bereich, und das geht einfacher an 380/400VAC als 230VAC)
> die den sog. "Penning-Effekt" zur Zündung des Lichtbogens
> nutzen.
>
> HQL hingegen (siehe Bild der Mischlichtlampe) haben eine
> sog. Hilfselektrode (über einen Widerstand geführt, denn
> darüber soll und darf ja auch nicht der Betriebsstrom...
> sonst hätte man ungewollt eine Kurzbogenlampe, und lange
> würde das sicher nicht gut gehen).

Ich hab schon ein Zündgerät mitverwendet damals (das einzige, das ich 
hatte).
Allerdings zuerst die "Bauernlösung", eine Leuchtstofflampendrossel in 
Reihe zur Lampe, und einen elektronischen Starter parallel zur Lampe. 
Ging nicht gut, aber für "manchmal" hat es gereicht :D
Damals war ich vielleicht 10 oder so...

Heute natürlich alles mit entsprechendem Equipment.

Freut mich, dass du dich mit Entladungslampen so gut auskennst!

von Apteryx (Gast)


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H. H. schrieb:
> Und dann kam die USS Montana...

Urban legend

von Werner H. (werner45)


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@Peter N.:
Der stechende Kopfschmerz kam warscheinlich vom gebildeten Ozon, in 
frischer Luft verschwindet er aber schnell wieder. Quecksilberlampen 
immer nur mit Lüftung oder Absaugung betreiben.

Früher waren auch die "Höhensonnen" verbreitet, zuerst mit externem 
Vorwiderstand, dann mit integriertem Vorwiderstand in Form zweier matter 
Quarzrohre neben dem Quecksilberbrenner, die auch noch angenehme Wärme 
abstrahlten. Alle mit Zeitschaltuhr. Quasi Heim-Solarien.

von S. D. (der_nachtfuchs)


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Werner H. schrieb:
> Früher waren auch die "Höhensonnen" verbreitet, zuerst mit externem
> Vorwiderstand, dann mit integriertem Vorwiderstand in Form zweier matter
> Quarzrohre neben dem Quecksilberbrenner, die auch noch angenehme Wärme
> abstrahlten. Alle mit Zeitschaltuhr. Quasi Heim-Solarien.

Solche Brenner waren das :)
Schön UV-B und UV-C auf die Gesichtshaut....

> Der stechende Kopfschmerz kam warscheinlich vom gebildeten Ozon, in
> frischer Luft verschwindet er aber schnell wieder. Quecksilberlampen
> immer nur mit Lüftung oder Absaugung betreiben.

Je nach Beschaffenheit des Glases des Brenners können Wellenlängen bis 
unter 200 nm aus dem Brenner treten. Diese erzeugen dann Ozon (machen 
aus 3 O2-Molekülen 2 O3-Moleküle). Bei den meisten Quecksilberbrennern 
ist das der Fall. Auch bei UV-Strahlern zur Luft- und 
Oberflächenentkeimung - das nennt man Full Spektrum. Da kommt dann von 
185 nm bis 2 µm alles raus.
Spezielle HG-Brenner haben eine von außen aufgedampfte, metallische 
Beschichtung, um Infrarot wieder in den Brenner zurückzuwerfen, damit 
braucht der Brenner weniger Energie, um auf Temperatur zu bleiben.

Sogenannte "ozonfreie" Entladungslampen haben ein Spektrum ab 253 nm 
bzw. 280 nm, welches zum UV-C gehört und zelltötend wirkt, aber keine 
Sauerstoff moleküle mehr aufspaltet.

Kopfweh kann man aber auch vom allgemeinen Spektrum solcher Lampen 
bekommen, wenn man empfindlich ist.

von Peter N. (alv)


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Werner H. schrieb:
> @Peter N.:
> Der stechende Kopfschmerz kam warscheinlich vom gebildeten Ozon, in
> frischer Luft verschwindet er aber schnell wieder.

Würde das nicht "elektrisch" riechen, wie bei alten Kopieren und 
Laserdruckern?

Aber die Kopfschmerzen kamen irgendwie von den Augen.
Lichtfarbe oder Flimmern kann ich nicht sagen...

: Bearbeitet durch User
von Hermann S. (diphtong)


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Peter N. schrieb:
> Werner H. schrieb:
>> @Peter N.:
>> Der stechende Kopfschmerz kam warscheinlich vom gebildeten Ozon, in
>> frischer Luft verschwindet er aber schnell wieder.
>
> Würde das nicht "elektrisch" riechen, wie bei alten Kopieren und
> Laserdruckern?

Ne, Ozon riecht nicht "elektrisch"...eher ein angenehmer süßer Duft.
Beim Schweißen riecht man das auch oft.

von Peter N. (alv)


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Hermann S. schrieb:
> Ne, Ozon riecht nicht "elektrisch"...eher ein angenehmer süßer Duft.

Und was erzeugt bei elektrischen Entladungen dann diesen "elektrischen" 
Duft?

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,
Peter N. schrieb:
> Hermann S. schrieb:
>> Ne, Ozon riecht nicht "elektrisch"...eher ein angenehmer süßer Duft.
>
> Und was erzeugt bei elektrischen Entladungen dann diesen "elektrischen"
> Duft?
Das steht bestimmt im Lexikon unter: -Einzig allgemeingültige Definition 
von "Elektrischer Duft"-  :-)
Und da es bekanntermassen nur eine echte Definition von "elektrischer 
Duft" gibt wird die von Hermann nachdrücklich verteidigt. ;-)

Tatsächlich dürfte es eine reine Generationen- / Erfahrungsfrage sein 
was darunter verstanden wird...

Ich assoziieren aber auch meist Ozon damit. Oder auch die 
Geruchsmischung die vor allem bei älteren Kohlemotoren (Bohrmaschine) 
etc. entsteht.
Und süßlich ist, wie auch angenehm, das letzte was mir als 
Geruchsbeschreibung zu Ozon einfällt.
Süßlich kenne ich eher von alten Geräten wo bestimmte Trafolacke oder 
auch Pertinax Pcb diesen Geruch verströmen...

Beim Schweißen entsteht übrigens je nach Methode sehr viel: als 
reaktionsprodukt aus der luft z.b. auch Stickoxide

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Carsten S. schrieb:
> Süßlich kenne ich eher von alten Geräten wo bestimmte Trafolacke oder
> auch Pertinax Pcb diesen Geruch verströmen...

Der Geruch aus alten Röhrenradios?

Aber auch diesen Geruch kann ich mit nichts Natürlichem assoziieren, 
somit kommt mir "süßlich" gar nicht erst in den Sinn.

von Michael K. (kreien)


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Ach wie schön, Danke fürs Teilen. Das ist eine Mischlichtlampe, bei 
Osram wurden die unter der Bezeichnung HWL angeboten. Wikipedia bietet 
auch weitere Infos, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Mischlichtlampe .

Da der Lampe aus Thailand die weiße Leuchtstoffbeschichtung fehlt, die 
die UV-Strahlung in sichtbares Licht umwandelt, scheidet das 
Leuchtmittel für allgemeine Beleuchtungszwecke aus und eignet sich 
hingegen als Entkeimungsstrahler (z. B. Trinkwasser) sowie sonstige 
Spezialzwecke.

Man sollte bei eingeschaltetem Leuchtmittel ohne Schutzbrille, aufgrund 
emittierter UV-Strahlung, auf keinem Fall dort hereinschauen.

Schlussendlich fungiert der in Serie geschaltete Halogenstab als 
Vorwiderstand und ersetzt das induktive Vorschaltgerät. Diese 
Strombegrenzung ist aufgrund der Stoßionisation von 
Quecksilberdampf-Hochdrucklampen nötig. Ein Vorteil der HWL-Lampen war, 
dass man sie ohne Umrüstung in jede E27-/E40-Fassung schrauben konnte. 
Die Nachteile sind ein schlechter Wirkungsgrad und – verglichen mit 
Gasentladungslampen und aufgrund der Glühwendel – eine verkürzte 
Lebensdauer.

Übrigens, die HWL-Mischlichtlampen müssen genauso wie die HQL-Lampen 
abkühlen, bevor einer Wiederzündung infrage kommt. HWL-Lampen waren 
schon Anfang der 1990er-Jahre in Deutschland ein Spezialartikel mit 
geringer Bedeutung. Ich habe noch eine HWL-Lampe im Einsatz. Wer glaubt, 
dass der Vorwiderstand-Wendeldraht zu einer verbesserten 
Farbwiedergabestufe bzw. weniger Blauanteil führt, wird enttäuscht sein, 
das Ding leuchtet in einem Kaltlichtspektrum wie eine normale HQL-Lampe.

: Bearbeitet durch User
von S. D. (der_nachtfuchs)


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Michael K. schrieb:
> Da der Lampe aus Thailand die weiße Leuchtstoffbeschichtung fehlt, die
> die UV-Strahlung in sichtbares Licht umwandelt, scheidet das
> Leuchtmittel für allgemeine Beleuchtungszwecke aus und eignet sich
> hingegen als Entkeimungsstrahler (z. B. Trinkwasser) sowie sonstige
> Spezialzwecke.
>
> Man sollte bei eingeschaltetem Leuchtmittel ohne Schutzbrille, aufgrund
> emittierter UV-Strahlung, auf keinem Fall dort hereinschauen.

Das betrifft langwelliges UV, also UV-A, welches teilweise durch manche 
Glaskolben passieren kann. Bei allen Entladungslampen für 
Beleuchtungszwecke wird der Kolben aus einem Glas gefertigt, das für 
UV-B und alles drunter nicht durchlässig ist. Zum Entkeimen ist UV-C 
erforderlich, welches nur aus Lampen mit zerbrochenem Außenkolben 
austreten kann.

> Schlussendlich fungiert der in Serie geschaltete Halogenstab als
> Vorwiderstand und ersetzt das induktive Vorschaltgerät.
> [...]
> Die Nachteile sind ein schlechter Wirkungsgrad und – verglichen mit
> Gasentladungslampen und aufgrund der Glühwendel – eine verkürzte
> Lebensdauer.

Ohmsche Strombegrenzungen sind immer verlustbehaftet, da Abwärme erzeugt 
wird. Im Fall des Halogenstabs als Vorwiderstand in der HWL vielleicht 
sogar erwünscht:
Der Brenner bekommt dann im kalten Zustand einen höheren Anlaufstrom als 
von einem Vorschaltgerät. Die Halogenröhre strahlt viel Wärme ab, was 
den Brenner zusätzlich aufheizt, wodurch er schneller auf 
Betriebstemperatur kommt und sein volles Licht abgibt.

> Wer glaubt, dass der Vorwiderstand-Wendeldraht zu einer verbesserten
> Farbwiedergabestufe bzw. weniger Blauanteil führt, wird enttäuscht sein,
> das Ding leuchtet in einem Kaltlichtspektrum wie eine normale HQL-Lampe.

Hast du mal eine Mischlichtlampe ohne Leuchtstoff gesehen? Der Glühdraht 
hat noch eine beachtliche Helligkeit, selbst wenn der Brenner 
hochgelaufen ist. Die Gelb- und Rotanteile des Halogenstabs mischen sich 
zu den blauen und grünen Anteilen des HG-Brenners. Die Lampe wird 
dadurch natürlich nicht warmweiß, hat aber ein kontinuierlicheres 
Spektrum* - und sieht nach meiner Erinnerung nicht ganz so kaltweiss aus 
wie eine reine HQL. Für einen guten CRI reicht es jedoch bei weitem 
nicht.

* bezogen auf HWL160

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