Forum: PC Hard- und Software Unterstützung bei der Installation und Support für Subversion


von Hans K. (gamp)


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Hallo,

wir würden gerne bei uns in der kleinen Firma Subversion verwenden.
Jetzt bestehen sorgen, dass man das nicht gescheit ans Laufen bringt und 
die Repositorys evtl. mal Schaden nehmen und hier nichts mehr läuft. 
Natürlich würden regelmäßig Backups gemacht, aber es ist und bleibt ein 
heißes Eisen, da leider keiner eben genau weiß wie das geht.

Um nun den Qualitäts-Beauftragten und den Prozess-Auditor zufrieden zu 
stellen wird jetzt eine Fachfirma gesucht. Ich habe nur leider keinen 
Plan, auf welcher Art von Platform ich dannach suchen soll. Sowas steht 
ja auch nicht im Telefonbuch.

Hat jemand einen Tip?!

von Alte weiße frau mit Pines (Gast)


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git verwenden.

von J. S. (jojos)


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kann auch git empfehlen. Google liefert zu 'git Schulung' reichlich 
Ergebnisse, kommerzielle Anbieter sowie Udemy oder sonstige YT 
Einstiege.
Server aufsetzen ist dank fertiger Templates auch kein Hexenwerk, 
gitlab-CE oder jetzt gibt es auch ein schlankeres gitea.

von Hans K. (gamp)


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Danke für die Antworten erstmal. An GIT haben wir natürlich auch erst 
gedacht. Auf den ersten Blick scheint man aber von zentral gespeicherten 
Repositorys besser Backups machen zu können als von dezentralen.

Ich bring mal einen naiven Gedanken:
Was ist, wenn jemand eine Änderung macht. Nach erledigter Arbeit wird 
der PC heruntergefahren.
Backups werden in der Nacht gemacht, allerdings ist garkein PC 
eingeschaltet.

von J. S. (jojos)


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Auch bei git hat man einen (oder mehrere) Remotes wo man seine Kopie 
hinschiebt. Das jedes lokale Repo eine komplette Historie enthalten kann 
ist doch ein geniales Feature.
Wichtig ist ein guter Workflow und das nicht jeder gleich in den main 
branch schreiben darf.

von Εrnst B. (ernst)


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Hans K. schrieb:
> Auf den ersten Blick scheint man aber von zentral gespeicherten
> Repositorys besser Backups machen zu können als von dezentralen.

nur weil man git "dezentral" ("distributed graph") nutzen kann, heißt 
das nicht, dass man es auch muss. Genauso kannst du einen zentralen 
Git-Server (bare repo oder mit Oberfläche gitlab/gitea/...) hinstellen, 
in den die Entwickler ihre Branches zu pushen haben.

Wenn ein Entwickler Daten an der Versionsverwaltung und Backup 
vorbeischummeln will, kriegt er das in beiden Systemen hin.

von Soeren K. (srkeingast)


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Nimm wirklich lieber git. Wir haben vor ca 7 Jahren von SVN auf git 
umgestellt - und das fand ich schon spät.

Zum Rest wurde schon alles gesagt, wenn jemand nicht „pusht“ dann ist es 
eben noch nicht Remote. Daher sollte man das auch regelmäßig tun.

Bei SVN wäre das aber nicht anders wenn jemand nicht regelmäßig 
„comittet“

von Wilhelm W. (Gast)


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1. git statt svn
2. Deine Kernfrage zielt auf "keiner eben genau weiß", QM, Prozess und 
Audit. Du könntest dir vor Ort einen 
IT-Dienstleister/Web-Frickler/ähnliches suchen. Wenn die einigermaßen 
auf Höhe der Zeit sind, nutzen die selbst Versionsverwaltung und würden 
dir bestimmt auch Support gegen Münzeinwurf anbieten. Wird aber teuer 
und ist (meine Erfahrung) auch nicht das Gelbe vom Ei.

Mein Tipp: Sprich mit deinem QM/Auditor ab, dass ihr In-House-Kompetenz 
für dieses Thema aufbaut, so richtig mit Verantwortlichem, Prozess- und 
Anwenderdokumentation, etc. Hat den Vorteil, dass es euch (a) günstiger 
kommt und ihr (b) dann anschließend genau wisst, was da wie läuft und 
das System auch euren eigenen Vorstellungen anpassen könnt. Das ganze 
System aufzusetzen ist auch nicht so dramatisch, lässt sich mit 
Büchern/Web, ggfs. vielleicht noch einer Schulung und (ganz wichtig) 
gesundem Menschenverstand lösen.

Aus QM-Sicht ist nur wichtig, dass der Prozess definiert und 
dokumentiert ist und beherrscht wird, das wäre dann gegeben und ihr 
könnt euch den Stress mit Externen sparen.

von Frank K. (fchk)


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Hans K. schrieb:

> wir würden gerne bei uns in der kleinen Firma Subversion verwenden.
> Jetzt bestehen sorgen, dass man das nicht gescheit ans Laufen bringt und
> die Repositorys evtl. mal Schaden nehmen und hier nichts mehr läuft.
> Natürlich würden regelmäßig Backups gemacht, aber es ist und bleibt ein
> heißes Eisen, da leider keiner eben genau weiß wie das geht.

Hast Du es schon mal mit einem Buch versucht?

https://svnbook.red-bean.com/

Das ist DAS svn-Buch von den Entwicklern. Da steht alles drin, was es zu 
svn zu wissen gibt, inkl. Server-Konfiguration mit svnserve (einfach) 
und apache plus mod_svn (nicht ganz so einfach) und Backups etc. Lesen, 
kleines Testsystem aufbauen und sich daran einarbeiten und dann 
ausrollen.

Das Buch gibts wahlweise auch auf Papier.

fchk

von Stefan F. (Gast)


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Ich fürchte, dass der Wechsel zu git für Hans K. nichts nützt, denn auch 
Subversion funktioniert normalerweise sehr zuverlässig.

Git ist etwas komplexer zu bedienen. Wenn seine Leute schon mit 
Subversion Bockmist bauen, dann wird das mit Git wohl erst recht 
passieren.

Ich würde her mal nachforschen, was genau schief gelaufen ist. Da kann 
durchaus ein Hardwaredefekt hinter stecken.

Hier ist mein Aufsatz zu Git: http://stefanfrings.de/git/index.html

von Le X. (lex_91)


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Stefan F. schrieb:
> . Wenn seine Leute schon mit Subversion Bockmist bauen, dann wird das
> mit Git wohl erst recht passieren.
> Ich würde her mal nachforschen, was genau schief gelaufen ist.

Wo liest du sowas aus dem Eröffnungsbeitrag?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Hans K. schrieb:
> wir würden gerne bei uns in der kleinen Firma XXXXX verwenden. Jetzt
> bestehen sorgen, dass man das nicht gescheit ans Laufen bringt und
> die Repositorys evtl. mal Schaden nehmen und hier nichts mehr läuft.

Ja. So ist das mit jeder Software. Man muß sich darauf einlassen und 
ein Minimum an Eigenleistung erbringen. Sonst geht es irgendwann mal 
schief. Ganz egal ob das GIT oder SVN oder CVS oder sonstwas ist.

Man kann (in gewissen Grenzen) Zeit gegen Geld traden, indem man 
konstenpflichtige 3rd-Party Services in Anspruch nimmt. Dann muß man 
sich z.B. nicht um Backups kümmern. Das war es dann aber.

Speziell bei einen Versions-Kontrollsystem würde ich aber auch darauf 
achten, die Anwender auch zu schulen. Und speziell bei GIT, wo man so 
viel Möglichkeiten hat, den Workflow zu organisieren, würde ich es für 
zwingend erachten, den Workflow zu dokumentieren.

von Rolf M. (rmagnus)


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Alte weiße frau mit Pines schrieb:
> git verwenden.

Das würde ich zwar auch empfehlen, ändert aber an der Problematik 
nichts.

Εrnst B. schrieb:
> nur weil man git "dezentral" ("distributed graph") nutzen kann, heißt
> das nicht, dass man es auch muss. Genauso kannst du einen zentralen
> Git-Server (bare repo oder mit Oberfläche gitlab/gitea/...) hinstellen,
> in den die Entwickler ihre Branches zu pushen haben.

Ich würde sagen, dass das das übliche Nutzungsszenario ist.
Der Vorteil bei git gegenüber svn ist, dass mir das Repo immer noch zur 
Verfügung steht, wenn ich mal keine Server-Verbindung habe. Ich kann 
immer noch z.B. commits machen oder gegen frühere Versionen diffen. Bei 
svn ist dafür eine permanente Serververbindung nötig.

Wilhelm W. schrieb:
> Mein Tipp: Sprich mit deinem QM/Auditor ab, dass ihr In-House-Kompetenz
> für dieses Thema aufbaut, so richtig mit Verantwortlichem, Prozess- und
> Anwenderdokumentation, etc. Hat den Vorteil, dass es euch (a) günstiger
> kommt und ihr (b) dann anschließend genau wisst, was da wie läuft und
> das System auch euren eigenen Vorstellungen anpassen könnt. Das ganze
> System aufzusetzen ist auch nicht so dramatisch, lässt sich mit
> Büchern/Web, ggfs. vielleicht noch einer Schulung und (ganz wichtig)
> gesundem Menschenverstand lösen.

Da muss man vorsichtig sein, denn in der Regel ist das nicht genug 
Arbeit, dass das ein Mitarbeiter dediziert machen kann. Wenn dann aber 
irgendeiner auserkoren wird, das "nebenher" zu machen, dann bleibt das 
Zeug liegen, wenn der in einem Projekt vergraben ist. Und wenn der mal 
im Urlaub oder krank wird und dann der Server ausfällt, wird's blöd. 
Klar kann man noch einen Vertreter befähigen, aber ich hab schon erlebt, 
wie schlecht das funktionieren kann. Es ist halt für die Entwickler ein 
recht essenzielles System, das stabil, sauber und sicher funktionieren 
muss, inklusive allem, was es da bei Servern allgemein zu beachten ist.
Dann doch lieber extern die Kompetenz einkaufen.

Axel S. schrieb:
> Speziell bei einen Versions-Kontrollsystem würde ich aber auch darauf
> achten, die Anwender auch zu schulen. Und speziell bei GIT, wo man so
> viel Möglichkeiten hat, den Workflow zu organisieren, würde ich es für
> zwingend erachten, den Workflow zu dokumentieren.

Dann ist es aber mit git alleine nicht getan. Da braucht man dann noch 
einen Issue-Tracker wie Jira oder Gitlab.

von Hans K. (gamp)


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Danke soweit für die konstruktiven Vorschläge.
Ich muss zugeben, dass mir nicht klar war, dass GIT auch als 
Server-Lösung funktioniert. Ich habe mir das mal hier
    https://git-scm.com/book/en/v2
angeschaut.

Wilhelm W. schrieb:
> Mein Tipp: Sprich mit deinem QM/Auditor ab, dass ihr In-House-Kompetenz
> für dieses Thema aufbaut, so richtig mit Verantwortlichem, Prozess- und
> Anwenderdokumentation...
Das kommt sowieso, auch soll das Know-How Intern aufgebaut werden. Der 
Entwicklungsprozess ist momenentan vollständing dokumentiert und soll 
dahingehend erweitert werden.

Wir haben natürlich keine Person, die sich Vollzeit um die IT kümmert, 
das wird so nebenher gemacht, und wenn es eng wird kommt der 
IT-Dienstleister. Leider hat er keine Ahnung von 
Versionsverwaltungssystemen, muss er auch nicht.

Le X. schrieb:
> Stefan F. schrieb:
>> . Wenn seine Leute schon mit Subversion Bockmist bauen, dann wird das
>> mit Git wohl erst recht passieren.
> Wo liest du sowas aus dem Eröffnungsbeitrag?
Danke Le X. Um es nochmal klar zu stellen, bisher wurde noch nichts 
installiert.

Zurück zum Thema: Ich musste feststellen, dass es für GIT definitiv mehr 
Ansprechpartner gibt, als für SVN (wenn es überhaupt welche gibt). Das 
ist definitiv ein Argument für GIT. Damit kann ich erstmal arbeiten.
Danke!

von Rudolf (Gast)


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Hans K. schrieb:
> Zurück zum Thema: Ich musste feststellen, dass es für GIT definitiv mehr
> Ansprechpartner gibt, als für SVN (wenn es überhaupt welche gibt)

gab

SVN verwendet kein Mensch mehr der bei Verstand ist wenn er nicht 
unbedingt muss. Historisch wurde das durchaus genutzt und hatte eine 
gewisse Verbreitung, aber wenn jemand ein System einführt, dann greift 
eigentlich keiner mehr zu Subversion sondern heutzutage direkt zu git.

Gibt natürlich immer ein paar Ewiggestrige welche darauf beharren dass 
git so kompliziert sei und SVN deutlich einfacher, das ist natürlich 
Blödsinn, wenn mehrere Entwickler an einem Projekt arbeiten ist eine 
Zusammenarbeit mit SVN kaum sinnvoll möglich. Die paar Grundbefehle 
beherrscht ein Entwickler nach 2 Minuten, wenn die Mitarbeiter nicht 
dazu fähig sind würde ich mir als Arbeitgeber direkt die Förderung vom 
Staat für die Anstellung von geistig "besonderen" holen.

Du willst einen Server bei euch in der Firma mit Bitbucket/Gitlab/etc. 
welcher eine Weboberfläche für Pull Requests usw. bietet, alles andere 
ist Murks. Zudem willst du eine Lösung an die du z.B. einen Jenkins für 
automatische Builds anbinden kannst (lasst euch auf keinen Fall Bamboo 
andrehen, der totale Rotz).

Als Ticketsystem ist Jira nicht schlecht.

von Rolf M. (rmagnus)


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Rudolf schrieb:
> SVN verwendet kein Mensch mehr der bei Verstand ist wenn er nicht
> unbedingt muss.

Ziemlicher Quatsch. git ist halt flexibler und kann mehr und wird daher 
heute bevorzugt verwendet, aber svn ist ein solides Versionierungstool.

> Historisch wurde das durchaus genutzt und hatte eine gewisse Verbreitung,

Es war das bei weitem meistgenutzte Versionierungstool.

> Gibt natürlich immer ein paar Ewiggestrige welche darauf beharren dass
> git so kompliziert sei und SVN deutlich einfacher, das ist natürlich
> Blödsinn, wenn mehrere Entwickler an einem Projekt arbeiten ist eine
> Zusammenarbeit mit SVN kaum sinnvoll möglich.

Steile These. Immerhin wurde über viele Jahre hinweg der weit 
überwiegende Teil aller OpenSource-Projekte damit sehr gut über die 
ganze Welt verteilt entwickelt, egal ob das jetzt z.B. Firefox, KDE oder 
GCC ist. Alle haben sie das verwendet, und es hat sehr gut funktioniert.

> Du willst einen Server bei euch in der Firma mit Bitbucket/Gitlab/etc.
> welcher eine Weboberfläche für Pull Requests usw. bietet, alles andere
> ist Murks.

Oben wirfst du svn vor, angeblich für Zusammenarbeit unbrauchbar zu 
sein. Nun, wie du hier feststellst, ist git das für sich alleine ohne 
diese Zusätze auch.

> Zudem willst du eine Lösung an die du z.B. einen Jenkins für automatische
> Builds anbinden kannst (lasst euch auf keinen Fall Bamboo andrehen, der
> totale Rotz).

Bamboo funktioniert bei mir recht gut, auch wenn ich mir für die 
automatische Übernahme der Testergebnisse aus ctest was basteln musste, 
weil's kein brauchbares Bamboo-Plugin dafür gab. Allerdings habe ich 
nicht den Vergleich zu Jenkins.

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Rolf M. schrieb:
> Bamboo funktioniert bei mir recht gut, auch wenn ich mir für die
> automatische Übernahme der Testergebnisse aus ctest was basteln musste,
> weil's kein brauchbares Bamboo-Plugin dafür gab. Allerdings habe ich
> nicht den Vergleich zu Jenkins.

Jenkins kann auch nicht zaubern.
Je nachdem was du Automatisieren möchtest und ob du noch Testergebnisse 
auswertest usw. brauchst du auch jede Menge gluecode.
D.h. bei komplexeren Builds häkelst du dir auch ein Sammelsurium an 
Skripten um deine Jobs zu wrappen.

Von dem her haben beide Systeme ihre Darseinsberechtigung, genau wie bei 
der Diskussion bzgl. git und svn.

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