Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Konstantstromquelle Impedanzunabhängig


von Bert S. (kautschuck)


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Hi

Ich bin gerade dran eine Konstantstromquelle zu simulieren, die mit bis 
zu 50V versorgt wird und einen einstellbaren Strom zwischen 0 und 3mA 
besitzen soll. Die Impedanz variiert zwischen 0 und 15kOhm und es sollen 
Strompulse mit bis zu 500Hz generierbar sein. Weiter möchte ich die 
angehängt Impedanz ermitteln können durch eine Strom und 
Spannungsmessung.

Wie im Anhang funktioniert das ganze soweit sehr gut mit einer Last R5, 
die entsprechend variiert wird. Nun möchte ich aber mit einer H-Brücke 
den Strom durch die Last in beide Richtungen fliessen lassen. Die 
angehängte Simulation funktioniert soweit einigermassen, das Problem ist 
halt, dass man für alle NMOS einen Treiber mit Ladungspumpe bräuchte. 
Hat jemand eine Idee, wie man die H-Brückentopologie vereinfachen 
könnte? Ich dachte auch schon an Hochspannungs-OPAMPS (also bis 60V), 
wobei man dann auch 4 bräuchte.

Frohe Weihnachten!

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Ein HV opamp genügt vollauf, TI.com hat den mit 130V im Programm.

von Bert S. (kautschuck)


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Andrew T. schrieb:
> Ein HV opamp genügt vollauf, TI.com hat den mit 130V im Programm.

Ok, dann müsste man den aber mit +-50V versorgen, oder sehe ich das 
falsch? Ich sehe aber gerade nicht, wie man den dann als 
Konstantstromquelle implementieren könnte, da ja kein externer 
MOSFET/BJT genommen werden kann.

von Andrew T. (marsufant)


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Implementierung so wie bei jeder KSQ mit nur einem opamp.


Externe Fet oder bist sind bei der Last die Du angegeben hast sowieso 
unnötig.

von ArnoR (Gast)


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Bert S. schrieb:
> Ich bin gerade dran eine Konstantstromquelle zu simulieren, die mit bis
> zu 50V versorgt wird und einen einstellbaren Strom zwischen 0 und 3mA
> besitzen soll.

> Wie im Anhang funktioniert das ganze soweit sehr gut

Das möchte ich mal anzweifeln. Mit R3=1k und einer Versorgungsspannung 
für U2 von 3V kann die Schaltung keine 3mA liefern, selbst mit einem 
idealen OPV nicht.

von HansPeterLoft (Gast)


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Die Versorgung ist 50V im Beispiel, nur der OPAMP hat für das Gate 3V

von ArnoR (Gast)


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HansPeterLoft schrieb:
> nur der OPAMP hat für das Gate 3V

Genau deswegen funktioniert es nicht.

von Michael B. (laberkopp)


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Bert S. schrieb:
> Wie im Anhang funktioniert das ganze soweit sehr gut

Ich wurde C4 weglassen und R1 verringern wenn du nicht absichtlich die 
Flanken anschrägen willst.

Bert S. schrieb:
> dass man für alle NMOS einen Treiber mit Ladungspumpe bräuchte

Ja, es kann ja sein, dass die 'low side' MOSFETs auf Grund geringer 
Lastimpedanz auch schon mit ihrem Source bei 45V hängen. PMOSFETs nützen 
an der +-Leitung (sind ja nur 3mA), aber nützen nicht low side.

Auch die Konstantstromquelle auf plus Seite verlagern und die H-Brücke 
auf GND hilft nicht, weil PMOSFETs dann ggf. eine Ansteuerspannung 
negativ von 0V brauchten, da kann man dann gleich NMOSFETs nehmen. Und 
bipolar hilft auch nicht, weil UBEreverse vielleicht überschritten wird, 
und mit Schaltungstricks, die den Strom verfälschen, geschützt werden 
müssten.

Auch die Gates mit 0V/60V zu schalten hilft nicht, weil UGSmax ggf. 
überschritten wird, und eine Z-Diode nach Source zum Gate-Schutz leitet 
Strom dort hin ab, wo du unverfälscht messen willst.

Aber für schlappe 3mA, wie wäre es mit Analogschaltern wie MAX14758 um 
die H-Brücke abzubilden ? Teuer aber einfach. Billiger wären PhotoMOS, 
aber ob die die 500Hz schaffen ist zweifelhaft

: Bearbeitet durch User
von Alfred B. (alfred_b979)


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Bert S. schrieb:
> das Problem ist
> halt, dass man für alle NMOS einen Treiber mit Ladungspumpe bräuchte.

Ach, weil die Stromsenke "darunter" das Source-Potential
auch der Lowside Fets (und zwar variabel, je nach Strom)
anhebt, meinst Du.

Nun ja...

Trotzdem wären ja zumindest die Sources der Lowside Fets
noch potentialgleich, und beide Lowside-Treiber könnten
daher auch gemeinsam versorgt werden.

Und vielleicht auch bei der Highside - wenn P-Channel.

Zwei Si4590DY (100V, Mouser) oder besser SH8MC5TB1 (60V,
Farnell) P+N Kanal Doppel-Mosfets nehmen und dafür noch
drei mal potentialgetrennt 10-12VDC bereitstellen - 1x
für die Senke, 1x lowside N-Ch, 1x Highside P-Ch. Weil
Bootstrap sowieso fragwürdig ist bei den Bedingungen:

500Hz sollen ja die MAXIMALE Schaltfrequenz sein, und
sonst wurde diesbezüglich auch null spezifiziert...

Mit galv. getr. Versorgung geht so was hingegen IMMER.
(Man braucht selbstverständlich auch High- und Lowside
Treiber. Für Halbbrücken gibt's die in 1 IC. Evtl. auch
für H-Brücken, aber damit habe ich keine Erfahrung.)


Würdest Du sagen, was das Ganze soll - was genau ist
die Last, und was der genaue Zweck - könnten sich aber
evtl. einfachere/bessere Ansätze finden lassen.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Bert S. schrieb:
> Die Impedanz variiert zwischen 0 und 15kOhm und es sollen
> Strompulse mit bis zu 500Hz generierbar sein.

Eine Quelle mit einer Impedanz von 0Ω ist so weit weg von einer KSQ, wie 
es weiter nicht sein könnte.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Wolfgang schrieb:
> Bert S. schrieb:
>> Die Impedanz variiert zwischen 0 und 15kOhm und es sollen
>> Strompulse mit bis zu 500Hz generierbar sein.
>
> Eine Quelle mit einer Impedanz von 0Ω ist so weit weg von einer KSQ, wie
> es weiter nicht sein könnte.

Ach wirklich? Bloß stand nirgends "QUELLE mit 0Ω".

Hättest Du komplett gelesen, was er schrieb, und/oder
sogar einfach mal kurz die Schaltpläne angesehen, ...

Keine Zeit, zu versuchen, richtig zu helfen, aber mit
180km/h vermeintl. TO-Kardinalfehler finden wollen. ;)


Weihnachts-Geschenk-Tipp:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schnelllesen

: Bearbeitet durch User
von HansPeterLoft (Gast)


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Danke für die vielen Ideen und Anregungen.

Der MAX14758 sieht sehr interessant aus. Was ich gerade noch gesehen ha 
e ist, dass Optokoppler so um die 10-20kHz abkönnen, dann wäre evtl. ja 
auch eine H-Brücke mit Optokoppler möglich, dann hätte ich keine 
Probleme mit der Treiberstufe, oder übersehe ich was?

von Wolfgang (Gast)


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Alfred B. schrieb:
> Ach wirklich? Bloß stand nirgends "QUELLE mit 0Ω".

Stimmt, da stand:

"... Konstantstromquelle  zu simulieren ... einstellbaren Strom zwischen 
0 und 3mA besitzen soll. Die Impedanz variiert zwischen 0 und 15kOhm und 
es sollen
Strompulse mit bis zu 500Hz generierbar sein."

Direkter geht der Bezug nun nicht. Es wird wohl schon die KSQ sein, die 
die Strompulse generiert. ;-)

von HansPeterLoft (Gast)


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Die Lastimpedanz variiert zwischen 0 und 15kOhm, die KSQ soll nur den 
eingestellten Strom halten

von Falk B. (falk)


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HansPeterLoft schrieb:
> Die Lastimpedanz variiert zwischen 0 und 15kOhm, die KSQ soll nur den
> eingestellten Strom halten

Ach was? Wer hätte DAS gedacht?

Und wo liegt das große Problem? Weder sind die 3mA, noch die 500Hz 
(Anstzeigszeit?) noch die 50V ein Problem, dafür gibt es tonnenweise 
preiswerte Bauteile.

von Robert M. (r0bm)



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Bert S. schrieb:
> Hat jemand eine Idee, wie man die H-Brückentopologie vereinfachen
> könnte? Ich dachte auch schon an Hochspannungs-OPAMPS (also bis 60V),
> wobei man dann auch 4 bräuchte.

Anstatt H-Brücke wäre auch eine bipolare Stromquelle denkbar. Die 
Stromrichtung durch die Last wird über die Polarität der 
Eingangsspannung umgeschaltet.
Auf spezielle Hochspannungs-OPV kann verzichtet werden. Angehängt ist 
eine modifizierte, bipolare Howland-Stromquelle in der ein normaler OPV 
für Hochspannungsbetrieb erweitert wurde (Bootstrapping).

Bert S. schrieb:
> Weiter möchte ich die angehängt Impedanz ermitteln können durch eine Strom
> und Spannungsmessung.

Die Spannung an "ZLoad" liegt am Ausgang von U2A an. Wird der 
Masseanschluß von "ZLoad" durch eine virtuelle Masse (invertierender OPV 
als Strom-Spannungswandler) ersetzt, lässt sich auch der Strom messen.

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