Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Dampfmaschine


von werfragt (Gast)


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Wurde in Modelldampfmaschinen Asbest verwendet? Meine Dampfmaschine 
stammt wohl aus den 1920-1950er Jahren, an den Seitenwänden der 
Brennkammer befindet sich an den Wänden eine Art Pappe, isolieren tut 
sie nicht wirklich.

von Max M. (zbmax)


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hast ein Bild von der Pappe?

von Sauron (Gast)


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aus der Wikipedia

von Schlaumaier (Gast)


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Lies mal den Artikel.  Hat prima Fotos die dir sicher helfen.

https://www.obi.de/magazin/bauen/baustoffe/asbest-erkennen

von Lauron (Gast)


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Sauron schrieb:
> aus der Wikipedia

Kannste mal aufhören standing irgendwelche Screenshots zu posten? Nervt 
echt auf Mobilgeräten.

von Hmmm (Gast)


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werfragt schrieb:
> Meine Dampfmaschine stammt wohl aus den 1920-1950er Jahren

Falls es eine Wilesco ist, einfach mal beim Hersteller anfragen.

Sauron schrieb:
> aus der Wikipedia

Da sind aber ziemlich sicher ausgewachsene Dampfmaschinen gemeint.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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werfragt schrieb:
> an den Wänden eine Art Pappe

Ist das so weißes faseriges Zeug?

mfg

von werfragt (Gast)


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Weiß bis Grau, Fasern erkennbar, aber Oberfläche fast glatt, sehr gut 
mit selbstgeschöpften Papier vergleichbar (siehe: 
https://heiterkram.blogspot.com/2017/05/papier-liebelei.html)

von werfragt (Gast)


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Hmmm schrieb:
> werfragt schrieb:
>> Meine Dampfmaschine stammt wohl aus den 1920-1950er Jahren
>
> Falls es eine Wilesco ist, einfach mal beim Hersteller anfragen.
>

Hersteller sowie Baujahr unbekannt, stammt vermutlich aus den 60er. Dort 
hat man ja fast überall Asbest verbaut, ob sinnvoll oder nicht.
Es ist zwar eine Prägung auf einer Maschine, aber ich vermute, dass das 
eine Nachbildung einer echten Maschine ist und der aufgedruckte 
Hersteller vermutlich große Dampfmaschinen gebaut hat. Wilesco könnte 
ich ja trotzdem mal Fragen, denn falls die Asbest verbaut haben, werden 
es die anderen vermutlich auch getan haben.

von Schlaumaier (Gast)


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werfragt schrieb:
> denn falls die Asbest verbaut haben, werden
> es die anderen vermutlich auch getan haben.

Das Asbest-Ersatzstoffe selbst heute noch sauteuer sind, ist es sehr 
wahrscheinlich das da Asbest drin ist.

Aber du kannst ja Wilesco fragen, was sie als Ersatzstoff benutzen. 
Falls du die Dampfmaschine restaurieren willst. Vielleicht verkaufen sie 
dir sogar das Zeug. Die sind für guten Kundenservice eigentlich bekannt. 
Was ich auf einigen Modellbauveranstaltungen damals (vor Corona) gehört 
habe.

von werfragt (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> werfragt schrieb:
>> denn falls die Asbest verbaut haben, werden
>> es die anderen vermutlich auch getan haben.
>
> Das Asbest-Ersatzstoffe selbst heute noch sauteuer sind, ist es sehr
> wahrscheinlich das da Asbest drin ist.
>
> Aber du kannst ja Wilesco fragen, was sie als Ersatzstoff benutzen.
> Falls du die Dampfmaschine restaurieren willst. Vielleicht verkaufen sie
> dir sogar das Zeug. Die sind für guten Kundenservice eigentlich bekannt.
> Was ich auf einigen Modellbauveranstaltungen damals (vor Corona) gehört
> habe.

Braucht man den Asbest überhaupt?

von Volldampf (Gast)


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werfragt schrieb:
> Braucht man den Asbest überhaupt?

Ja, zwingend. Seit der verboten ist gibt es auch keine Dampfmaschinen 
mehr.

von Schlaumaier (Gast)


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Volldampf schrieb:
> Ja, zwingend. Seit der verboten ist gibt es auch keine Dampfmaschinen
> mehr.

Quatsch.

Das wäre Wilesco längst pleite.

https://www.wilesco.de/dampfmaschinen

Und in der gesamte Industrie werden Asbest-Ersatzstoffe eingesetzt. Sie 
sind nur wie gesagt teurer.

Einer der bekannteren Hersteller ist z.b. Rockwool.

von Thomas R. (thomasr)


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Worin liegt jetzt das Problem? Auch wenn es denn Asbest ist, dann kann 
es doch da bleiben?

Asbest ist kein Zyankali: man braucht schon eine längere Exposition mit 
hohem Feinanteil, damit das eine Wirkung hat. Selbstverständlich müssen 
bei (sich wiederholenden) gewerbsmäßigen Handhabungen die Handwerker 
geschützt werden. Eine gelegentliche Exposition als Bastler ist nach 
überwiegender Auffassung unkritisch. (Es gibt aber keinen „unteren 
Grenzwert“)

Als Lehrling mußte ich mit der Flex massenhaft Asbestzementplatten 
zuschneiden. Vor ca. 10 Jahren haben wir die Nachtspeicheröfen aus der 
Wohnung von Schwiegermutter selbst fachgerecht entsorgt.

Man kann alles übertreiben….

: Bearbeitet durch User
von werfragt (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Volldampf schrieb:
>> Ja, zwingend. Seit der verboten ist gibt es auch keine Dampfmaschinen
>> mehr.
>
> Quatsch.
>
> Das wäre Wilesco längst pleite.
>
> https://www.wilesco.de/dampfmaschinen
>
> Und in der gesamte Industrie werden Asbest-Ersatzstoffe eingesetzt. Sie
> sind nur wie gesagt teurer.
>
> Einer der bekannteren Hersteller ist z.b. Rockwool.

Wofür wird der Asbest in der Dampfmaschine denn benötigt, die müsste 
doch auch ohne laufen?

von werfragt (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Worin liegt jetzt das Problem? Auch wenn es denn Asbest ist, dann
> kann
> […]
> Man kann alles übertreiben….

Ja klar bleibt der Asbest drin, ich baue den sowieso nicht aus. Traue 
ich mich nicht. Asbest kann auch nur mit einer Faser Lungenkrebs 
auslösen, du meinst Asbesthose. Mag sein das bei einer Faser Lungenkrebs 
unwahrscheinlich ist, aber ich muss mein Lungenkrebsrisiko ja nicht 
unnötig in die höhe treiben. Ich bin mir bewusst das ich dauerhaft 
Asbest einatme, allein schon da es immer in der Luft ist, z.B. durch 
alte Bremsscheiben. Außerdem löst Asbest bei mir ein Unbehagen aus, ich 
möchte eine Dampfmaschine mit Asbest nicht im Raum haben.
Ist auch echte keine besondere Dampfmaschine, kein Hersteller, kein 
Baujahr, Teile fehlen, lässt sich nicht nutzen, sehr angelaufen

von Sauron (Gast)


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Lauron schrieb:
> Kannste mal aufhören standing irgendwelche Screenshots zu posten? Nervt
> echt auf Mobilgeräten.

Kannst mal aufhören dein Handy zu benutzen ? Nervt echt auf meinem PC

von DerEinzigeBernd (Gast)


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werfragt schrieb:
> z.B. durch alte Bremsscheiben

Die sind aus Metall. Du meinst alte Bremsbeläge, aber wie alt bitte 
müssten die sein, um asbesthaltig zu sein?

Du kannst natürlich aus Angst die Dampfmaschine wegwerfen, aber dann 
solltest Du konsequenterweise auch Dein Haus wegwerfen, denn da war die 
Maschine ja drinnen. Innen drinnen!

von Dirk L. (garagenwirt)


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Ja mei, da ist in der Dampfmaschine wohl Asbest verbaut...
Da das eigentlich nicht berührt wird sollte sich das Risiko in Grenzen 
halten.
Aber sei es drum... Asbest ist gefährlich!!!!
Du weist das, ich weis das, aber mein Nachbar schnappt sich die Flex und 
macht in seinen schönen Welleternitplatten einen Ausschnitt um sein 
neues Kantholz vom Carport dort durchzuführen. Die Staubfahne ging durch 
das halbe Dorf...

von Thomas F. (igel)


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werfragt schrieb:
> Asbest kann auch nur mit einer Faser Lungenkrebs
> auslösen, du meinst Asbesthose.

Man kann auch von einem Meteoriten erschlagen werden. Das Risiko ist 
wahrscheinlich ähnlich hoch.

> Ich bin mir bewusst das ich dauerhaft Asbest einatme, allein schon da es immer > 
in der Luft ist, z.B. durch alte Bremsscheiben.

Wie alt denn? Bremsscheiben sind seit 1930 aus Stahl oder Grauguss. 
Falls du Bremsbeläge meinst: Die sind seit den 1970er Jahren asbestfrei.

Hast du schon an das Formaldehyd in den alten Sperrholzplatten deiner 
Wohnung gedacht? Und die Weichmacher im PVC-Boden? Und die Milben im 
Teppichboden? Und ....

Vergiss das bisschen Asbest solange zu es nicht in der Kaffeemühle 
zermalst und dann schnupfst.

von Willi (Gast)


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Man kann das Asbest doch auch streichen,  damit es nicht abrasiert.

von Stefan M. (derwisch)


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Und Erternit Platten kann man auch nass bearbeiten...

Man kann aber auch ein Schnitzel vom Asbestteller essen.
Mach dir also wegen der Dampfmaschine keinen Kopf.
Solange du die Isolierung nicht trocken im Mixer ohne Deckel 
zerkleinerst, wird nichts passieren.
Viel Spass mit der Dampfmschine...

von DerEinzigeBernd (Gast)


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Thomas F. schrieb:
> Hast du schon an das Formaldehyd in den alten Sperrholzplatten deiner
> Wohnung gedacht?

Sperrholz? Du meinst Presspan. Eternit wurde bis 1989 mit Asbest 
produziert, danach nicht mehr. Je nach Alter des Carports also kein 
Anlass zur Hysterie, sonst halt nicht gerade in der Staubfahne 
aufhalten.

von Werner H. (werner45)


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Das Mineral Asbest ist an sich ungefährlich, nur der lungengängige STAUB 
kann toxisch wirken. muß aber nicht. Staub entsteht beim 
Schleifen/Flexen oder bei Dächern durch Wetter und WIND. Hier hilft 
Anstreichen, um die Fasern einzubetten (es gibt aber keine gesetzliche 
Verpflichtung dazu).

Bei Feuerungen kann man keine Farbe verwenden, wohl aber "Wasserglas" 
(Natron- oder Kali-) aus dem Baumarkt. Das ist verflüssigte Kieselsäure, 
die vom CO2 in der Luft in wenigen Wochen in eine Glasur umgewandelt 
wird, die alle Fasern sicher einbettet. Die Glasur widersteht sogar 
Glühhitze.

Wenn Du die Asbestteile Deiner Dampfmaschine mit Wasserglas einpinselst, 
bist Du auf der sicheren Seite und kannst sie wieder befeuern.

Nebenbei: Beim Verlegen von Aufputz-Schaltern und -Steckdosen auf Holz 
war es früher zwingend vorgeschrieben, Asbestpappe (ca. 4mm stark) gegen 
Brandgefahr unter die Dosen und Schalter zu montieren. Die konnte man 
mit Messer oder Blechschere gut zuschneiden. In Uraltbauten manchmal 
noch zu finden.
Es gab sogar feuerfeste Kleidung und Handschuhe aus Asbestgewebe für die 
armen Schwerarbeiter an den Schmelzöfen.

von Monday Sanscheihne (Gast)


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Dirk L. schrieb:
> Ja mei, da ist in der Dampfmaschine wohl Asbest verbaut...
> Da das eigentlich nicht berührt wird sollte sich das Risiko in Grenzen
> halten.
> Aber sei es drum... Asbest ist gefährlich!!!!

Stimmt. Solange Asbest nicht bearbeitet wird, ist die Gefahr sehr 
gering. Da sollte man keine Angst vor haben.

Die Leute, die solche Angst davor haben, werden sich auch nicht komplett 
biologisch ernähren. Ich persönlich würde die Gefahren durch Carragen 
oder sonsten Mist in "modernen" Lebensmitteln höher einstufen, also eine 
fest verbaute Platte Asbest.

Thomas R. schrieb:
> Als Lehrling mußte ich mit der Flex massenhaft Asbestzementplatten
> zuschneiden.

Und rauchen ist gesund, siehe Helmut Schmidt ;)

werfragt schrieb:
> Asbest kann auch nur mit einer Faser Lungenkrebs
> auslösen, du meinst Asbesthose

Ja, aber man kann sich auch in die Asbest*hose* machen ;)

Weiß du, wie viel Welleternit noch auf den alten Industriehallen liegt? 
Hektarweise je Industtriegebiet... Was glaubst du, wie viele Millionen 
Fasern da so durch die Lüfte wehen. Interessiert keine Sau. Wenn Asbest 
wirklich soooo tödlich wäre wie alle behaupten, dürfte es die Dächer 
nicht mehr geben.

Ja, Respekt und sicherer Umgang, aber keine Angst. So sehe ICH das.

von Schlaumaier (Gast)


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Monday Sanscheihne schrieb:
> Wenn Asbest
> wirklich soooo tödlich wäre wie alle behaupten, dürfte es die Dächer
> nicht mehr geben.

Auf den Dächern ist es auch ungefährlich.

1. Es wird nicht bearbeitet und wird vermutlich durch Siffe zusätzlich 
gebunden.

2. Es geht nicht darum das du mal ne Asbestfaser einatmest. Damit wird 
der Körper mehr o. weniger fertig.

Es geht darum das mit Mio. von Partikel einatmest wenn du dich in 
trockenen Häusern mit Asbest DAUERND aufhältst, oder noch schlimmer es 
ein Werkstoff ist, mit den du arbeiten musst.


Frei nach den Motto.   DIE MASSE MACHT ES AUS

Überleg mal was die Abkürzung  ppm  bedeutet.

Antwort (übersetzt) : Teile Per Mio.  Und wie bei jeden anderen Chemie 
gilt auch, zu viel ist ungesund. Wenn es anders wäre wären wir alle TOT. 
Immerhin wir jede Menge Säure etc. zu Zubereitung unseres 
"Lebens"-Mittel benutzt.

von Monday Sanscheihne (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> [...]

Machst du das eigentlich absichtlich?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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werfragt schrieb:
> du meinst Asbesthose

Nur wer zu viel von dem Asbest bekommen konnte, dem quillt die 
Asbesthose aus allen Ritzen über bei der Flucht.

mfg

von Schlaumaier (Gast)


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Monday Sanscheihne schrieb:
> Machst du das eigentlich absichtlich?

Die Bildung der ungebildeten versuchen zu verbessern.  Eigentlich JA.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Mit Mörser kleinmalen und ne Linie ziehen!
Nach 20Jahren weisst bescheid....

von Carsten S. (dg3ycs)


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Schlaumaier schrieb:
> 2. Es geht nicht darum das du mal ne Asbestfaser einatmest. Damit wird
> der Körper mehr o. weniger fertig.
>
> Es geht darum das mit Mio. von Partikel einatmest wenn du dich in
> trockenen Häusern mit Asbest DAUERND aufhältst, oder noch schlimmer es
> ein Werkstoff ist, mit den du arbeiten musst.
>
> Frei nach den Motto.   DIE MASSE MACHT ES AUS

Hinsichtlich Asbestose hast du recht...
Das ist eine Berufskrankheit an der praktisch nur diejenigen erkranken 
die lange und Intensiv mit Asbeststaub ohne hinreichend Schutz zu tun 
hatten.

Die Ursache für die Asbestose ist das ein Teil der Asbestfasern in so 
kleine Stückchen zerfallen das diese Lungengängig sind. Gleichzeitig 
aber von der Struktur so das diese sich dort festsetzen und sogar 
teilweise ins Gewebe eindringen. (Scharfe Bruchkanten?Weiß es nicht 
mehr, müsste jetzt nachschlagen warum)
Nicht jede einzelne Faser ist Lungengängig und selbst von den 
Lungengängigen die eingeatmet werden setzt sich lange nicht jede Faser 
fest.
Wenn sich eine Faser aber festsetzt führt das zu einer kleinen lokalen 
Entzündungsreaktion die ein winzigstes Stückchen Lungengewebe vernarbt. 
Ein paar Stellen haben natürlich keinen Einfluss auf die Lungenfunktion, 
aber wenn es dann mit der ZEit immer mehr stellen werden bedeutet dies 
das auch viele winzige Stellen plötzlich zusammen eine große Fläche 
ergeben. Und das ist dann ein Problem.

Aber Asbestose ist nicht das einzige Risiko! Das andere Risiko ist halt 
Lungenkrebs der durch Asbeststaub hervorgerufen werden kann. Da gilt das 
was bei allen CMR-Stoffen gilt: Es gibt keine Sichere Dosis, es gibt nur 
Wahrscheinlichkeiten!
Im Prinzip hat durch Asbest ausgelöster Lungenkrebs dieselbe Ursache wie 
bei der Asbestose. Es ist ja schon lange bekannt das, je nach 
Körperorgan und Entzündungsart, mit unterschiedlicher Häufigkeit, 
Entzündungsherde zur Entartung von Körperzellen Führen können uns so 
dann Krebs entstehen kann.
Damit bedeutet jeder einzelne winzige Entzündungsherd ein, wenn auch 
ganz ganz winzig kleines, Krebsrisiko.
Bei einer einzelnen eingeatmeten Faser ist die Wahrscheinlichkeit das 
diese über die Kette "Lungengängig, festsitzen, Entzündung, Krebs" zum 
Tode oder Schwerbehinderung führt vielleicht in der Größenordnung von 
dem oben geschrieben "Tod durch Meteoritentreffer". Unwahrscheinlich, 
kommt aber vor. Alle paar Jahrzehnte mal einer auf der Welt...
Bei einigen hundert bis tausend Fasern (Was schon bei einem ungeschützen 
Arbeitsnachmittag mit der bearbeitung alter Eternitplatten locker 
überschritten werden kann) Ist man dann beim sechser im Lotto.
Einen Sechser haben mehrere zehn Leute alleine in Deutschland jedes 
jahr. Trotzdem ist die Chance selbser dazuzugehören extrems klein.

MAcht man so etwas öfter, dann kommt man in Bereiche wo man wirklich 
ernsthaft damit rechnen muss das man wirklich krank wird.

Generell muss man aber sagen das im Bezug auf "Gefahrstoffe" 
mittlerweile bei einigen (auch und gerade Politiker, Reichlich auch in 
der Normalbevölkerung) wohl aufgrund fehlender NAturwissenschaftlicher 
Grundlagen der Verstand aussetzt und statt gesunder vorsicht und 
sachkundiger Umgang einfach nur Panikmache aufkommt.

Sieht man selbst hier im Forum schon manchmal bei so profanen Themen wie 
Bleilot. Was da einige für Horromärchen (Bleidampf...) verbreiten.
Wo "beim Arbeiten nicht essen und anschließend Händewaschen" völlig 
ausreichend ist das für normale Hobbyhandwerker sowieso geringe Risiko 
auf sicher NULL zu reduzieren.
(In den Händen von Kindern die dann möglicherweise daran lutschen und 
kauen ist natürlich etwas VÖLLIG anderes. Aber selbst da würde ein 
einmaliges Versehen noch folgenlos bleiben. Bei mehrfacher Wiederholung 
allerdings könnten die Folgen ernsthaft sein)

Gesunde Vorsicht wenn ich da z.b. eine erhaltenswerte historische 
Modelldampfmaschine hätte wo ich den Verdacht hätte das da Asbest drin 
wäre würde bedeuten das ich die verdächtige Substanz entweder 
untersuchen lasse und die Maschine so lange gut einpacke. Oder wenn ich 
die Untersuchung nicht machen will bzw. wenn die entfernung zwingend 
notwendig ist, das ich diese keinesfalls ungeschützt im Haus/der Wohnung 
bearbeite.

Statt dessen mit etwas Schutz, am besten zusätzlich zumindest die 
kritischen Stellen angefeuchtet, das Ding im Garten auf Erde soweit 
demontieren das man das Zeug restlos entfernen kann (das entfernte gut 
Staubdicht einpacken und bei Gelegenheit zur Problemstoffsammlung, dann 
mit viel Wasser alles an Rückständen von der Maschine waschen (und die 
Fasern gut in die Erde einspülen, mit dreck dran ist da nichts mehr mit 
Lungengängig...), danach kann man das entfernte durch aktuelle 
unproblematische Stoffe ersetzen und alles wieder zusammenbauen. (Die 
letzten Schritte können dann auch wieder in der Bastelstube erfolgen)
Die andere Frage ist natürlich ob das an seinem jeweiligen Wohnort 
(Staat, Bundesland/Stadt) so erlaubt ist. Aber das muss jeder für sich 
selbst recherchieren und mit dem Wissen dann für sich die Konsequenzen 
ziehen.

Und vor allem EINES nicht vergessen: Asbestfasern kommen so oder so 
schon natürlich in der Natur vor. Nicht überall, aber je nach Geologie 
an den verschiedensten Orten. Schon vor dem Menschen.
Und spätestens seit der Massennutzung sowieso überall.
Praktisch die gesamte vor 1980 geborene Bevölkerung wird in der einen 
oder anderen Form sicher schon mit Asbeststaub in Kontakt gekommen sein. 
(Die Handwerklich arbeitenden vor 1970 geborenen sicher sogar 
reichlich). Und auch viele nach 1980 geborene noch. Die sind nicht alle 
krank und werden es deshalb auch nicht.
Daher KEINESFALLS LEICHTSINNiG sein, das ist und bleibt potentiell ein 
Gefährliches Zeug.
In der schwach gebundenen Form ohne Versiegelung sollte man innerhalb 
von Wohn., Arbeits, aber selbst Lager und Technikräumen keinesfalls mehr 
akzeptieren.
(Versiegelt oder stark gebunden ist OK so lange nicht mechanisch 
bearbeitet)

Aber mit wachem Verstand und einigen Vorsichtsmaßnahmen bei vernünftig 
überlegtem Umgang besteht keinerlei Grund zur Panik.
Und Gefährlich ist nur der reine saubere feinste Staub. Nicht der 
Feststoff und nicht einige zehn Fasern als Bestandteil von 
Mutter/Lehmboden...
Zumal ja auch bei den noch erlaubten verbauten alten Eternitplatten 
immer mal die eine oder andere Faser freigesetzt wird und dann im Kanal 
oder auf der Erde landet...

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (werner45)


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Schlaumaier schrieb:
> Auf den Dächern ist es auch ungefährlich.
> 1. Es wird nicht bearbeitet und wird vermutlich durch Siffe zusätzlich
> gebunden.

Das ist einfach falsch!
Es wird bearbeitet, und zwar vom Wetter.

Steige mal auf eine Garage mit Well-Eternit und schau Dir die Oberfläche 
an:
Jede Menge schön von der Oberfläche abstehende Nadeln, die werden vom 
Sturm abgebrochen und durch die Luft transportiert, im Schlammbelag der 
Dachrinne sind auch Massen. Da Asbest doppelbrechend ist, kann man ihn 
in einem Polarisations-Mikroskop gut erkennen. Das funktioniert auch ein 
einem einfachen Mikroskop und improvisierter Polarisationseinrichtung 
mit Pola-Sonnenbrillen.

Trotzdem, wenn Asbest wirklich so gefährlich wäre, wie es behauptet 
wird, gäbe es garantiert die gesetzliche Verpflichtung, ALLE 
Eternitdächer regelmäßig mit einem Anstrich zu versehen. Gibt es aber 
nicht.

Die Asbest-Sanierung von Gebäuden scheint mir eine 
Arbeits-Beschaffungs-Maßnahme für die angeblich notleidende Baubranche 
zu sein.

von Schlaumaier (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Trotzdem, wenn Asbest wirklich so gefährlich wäre, wie es behauptet
> wird, gäbe es garantiert die gesetzliche Verpflichtung, ALLE
> Eternitdächer regelmäßig mit einem Anstrich zu versehen.

Asbest ist gefährlich.

Corona auch.  Aber an der frischen Luft war nie eine Maskenpflicht.

Grund ist der selben wie Asbest.  Das bisschen was wir an der frischen 
Luft abbekommen ist nur ein Milo.  Teil von  den was wir sonst an Dreck 
jeden Tag schlucken müssen.

Risikominimierung halt.

Ist wie beim Auto.  Das bisschen Dieselabgase überleben wir bis heute. 
Aber am Auspuff schnüffeln ist nicht so der Bringer ;)

von Musik og F. (musikog_f)


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1972 kam das Verbot Asbest in thermischer Isolierung zu verwenden.
Alles davor: Asbest kann im Isoliermaterial vorkommen. Asbest war billig 
und hat phantastische Eigenschaften. Asbestpappe verbaute z.B. jeder 
Elektrikker. Gewissheit gibt leider nur die Laboranlyse.
(Schluss mit Asbest in Faserzement war erst 1995)

Nun ist es aber nicht so dass man nicht mit Asbest arbeiten darf. 
Immerhin stehen die Asbestbauten ja. Also ASI. In deinem Fall ist die 
ASI einfacher als eine Laborfreimeldung:
Tyvek Anzug mit Kaputze, Gummistiefel, Gummihandschuhe und Atemschutz.
Am Besten arbeitest du in einem Müllsack, draussen.
Dann waschen, das Tyvek und den Rest mit in den Müllsack, zukleben und 
auf den "Wertstoffhof" damit.

Als Ersatz bietet sich eine Steinwollenlamellmatte (Rockwool oder 
anderer Hersteller) an. Schmelzpunkt ist > 1000 C.

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