Hallo zusammen, ich würde gerne die Standheizung unseres Autos besser fernbedienbar machen. Die Standheizung hat eine Fernbedienung, die ich dazu einfach ins Auto legen würde und die Taster entsprechend schalten. Meine Frage ist nun, wie dies am einfachsten umzusetzen wäre. Ich stelle mir dabei ein altes Android Handy vor, welches im Auto bleibt und über die 12V Steckdose im Kofferraum bei der Fahrt geladen wird. Das Handy sollte dann permanent per WireGuard (VPN) mit Zuhause verbunden sein und idealerweise über MQTT mit dem Rest der Welt reden (Infrastruktur für WireGuard, MQTT usw vorhanden) Wie bindet man am besten die Schnittstelle zur Hardware an? Ich habe schon mal einen Arduino Nano clone am USB-C meines Handys betrieben (nur Terminal Software). Ist das ein sinnvoller Weg? Oder doch lieber etwas Arduinomäßiges mit Bluetooth? USB hätte den Charme gleich vom Handyakku versorgt zu werden. Mit welcher Software geht man da ran? Steigt man da in Android Programmierung ein oder gibt es einen direkteren Pfad? In kurz: Ich will einen Mikrocontroller an ein Android Handy anklemmen um diesen per MQTT zu steuern. Vielen Dank für Vorschläge Philipp PS: Einfach ein ESP32 per WLAN und Tethering wird wohl zum einen viel Strom brauchen und zum anderen gibt das Android Handy den VPN Tunnel beim Tethern nicht durch.
Philipp C. schrieb: > Steigt man da in Android > Programmierung ein oder gibt es einen direkteren Pfad? ersteres. Oder du findest eine passende Software - die Suchmaschine deiner Wahl ist dein Freund.
Philipp C. schrieb: > Mit welcher Software geht man da ran? Steigt man da in Android > Programmierung ein oder gibt es einen direkteren Pfad? > In kurz: Ich will einen Mikrocontroller an ein Android Handy anklemmen > um diesen per MQTT zu steuern. Eventuell ist Python auf termux eine Möglichkeit. LG, Sebastian
Sowas habe ich vor 20 Jahren mit einem alten Nokia gemacht: Die Standheizung wurde aktiviert, wenn man das Handy angerufen hat. Ein simpler Transistor + RC Glied hing am Audio-Out des Headset-Anschluß und triggerte die Heizung. Nur bei meiner Handynummer war ein Klingelton hinterlegt, das war (damals) als Security für mich ausreichend. Vielleicht kannst du die Idee aufgreifen. Kopfhöreranschluß oder auch Vibrationsmotor sind die am einfachsten (und Wahrscheinlich einzigsten) anzapfbaren (GP)IOs und möglicherweise für deine Zwecke ausreichend. Ansonsten musst du wohl wirklich mit einem Mikrocontroller an die USB/Bluetooth/WLAN Schnittstelle ran und viel programmieren. Android unterstützt auch HID Controller. z. B. USB Tastatur, bei der du die Num-Lock LED verwendest Gruß Roland
Roland P. schrieb: > Android unterstützt auch HID Controller. z. B. USB Tastatur, bei der du > die Num-Lock LED verwendest Ist gar nicht nötig. Man kann sein Gerät mit eigenem "nativem" USB-Protokoll umsetzen und dann mit dem UsbManager aus der App drauf zugreifen: https://developer.android.com/reference/android/hardware/usb/UsbManager Braucht nur eine (einmalige) Bestätigung des Users für die Permission. Spart die Fummelei mit Serial Port o.ä. Über Control Transfers könnte man dann sehr einfach IOs ansteuern. Braucht natürlich ein USB-Host/OTG fähiges Android-Gerät. Als Mikrocontroller dann einen mit USB-Peripherie nehmen wie z.B. STM32F103 oder ESP32S3. Wenn man die dazugehörige USB-Library nimmt muss man auch nicht allzu viel programmieren, insbesondere wenn man nur den Control Transfer braucht.
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Raspberry Pi mit GSM Modul ist einfacher. Da ist alles offen und es gibt Demos zu hauf.
Thomas schrieb: > Raspberry Pi mit GSM Modul ist einfacher. Da ist alles offen und es gibt > Demos zu hauf. ... und die Autobatterie nach 2 Tagen komplett leer.
Das Problem bei Android ist, dass die Energiesparmaßnahmen der Geräte immer restriktiver werden. Bei meinem ersten Smartphone hatte ich das als App Entwickler noch voll unter keiner Kontrolle. Seit dem ist es schrittweise immer schwieriger geworden, App im Hintergrund oder ständig im Vordergrund laufen zu lassen. Mein hält Apps mit Hintergrund Aktivität immer nach 3 Wochen ab - selbst wenn ich eingestellt habe, dass es sie in Ruhe lassen soll. Eine permanente Internet Verbindung geht auch nicht. Jede App, die auf einen Socket lauscht, schläft irgendwann ein. Jede App die regelmäßig Daten überträgt, tut es auch. Ich habe nur eine einige App, die nie ausfällt: Die von unserer Müllabfuhr. Sie informiert mich zuverlässig, wann ich die Mülltonnen raus stellen muss. Vielleicht weil sie auf einem Timer basiert. Auf jeden Fall ist das ein Knackpunkt, mit dem du dich auseinander setzen musst. Lokale Kommunikation mit Elektronik funktioniert bei mir via WLAN am zuverlässigsten. So kam ich auf dieses Projekt: http://stefanfrings.de/wlan_io/index.html . Da ist der externe Mikrocontroller der Server (Listener) und das Smartphone verbindet sich bei Bedarf. Heute würde ich mal einen Rasberry Pi Pico W versuchen. Unterschätze nicht die Stromaufnahme. Geräte die ständig Empfangsbereit sind, nehmen auch ständig Strom auf. Bei WLAN besonders viel. Eventuell ist es besser, einen Cloud Service oder Webhoster in Anspruch zu nehmen, so der Mikrocontroller bzw das Smartphone in regelmäßigen Intervallen Kommandos abholt. Dann muss es nicht ständig online sein. Oder du machst es per SMS. Es ist relativ leicht, eine App so zu programmieren, dass sie auf den Empfang von SMS reagiert und deren Textinhalt auswertet. Nur kosten SMS leider in den meisten Verträgen etwa 10 Cent. Ich hatte vor langer Zeit mal ein Projekt gesehen, wo jemand die Klinkenbuchse verwendet hat, um mit externer Elektronik zu kommunizieren. Sogar bidirektional. Leider entfällt auch diese Schnittstelle zunehmend.
An SMS hätte ich auch gedacht. Bei entsprechender Programmierung sollte das doch an einer Powerbank ein paar Tage durchhalten, oder? Hat da jemand Erfahrung? Die Powerbank lädt dann am Zigarettenanzünder wenn die Karre läuft. Autobatterie geht also nie leer. Wenn der Wagen länger als x Tage steht ist halt nur die Heizung nicht mehr erreichbar. SMS / Telefon Flat kostet mich bei Congstar 12€ inkl. 3GB Daten. Problem wird eher die SIM für das GSM Modul sein. Gibt es das überhaupt noch kostenlos für reine Verfügbarkeit?
Vielen Dank für die Infos hier! Ich bin nun dabei mir anzusehen, wie es mit Kivy funktionieren könnte. Speziell über lange Zeit mal per MQTT zu kommunizieren werde ich mir mal ansehen. Wenn das regelmäßig abgeschossen wird, dann wäre es natürlich sehr unschön.
Thomas schrieb: > SMS / Telefon Flat kostet mich bei Congstar 12€ inkl. 3GB Daten. Gibt's seit vielen Jahren bei Penny/Ja! und NORMA für 8 Euro im Telekom-Netz. Selbstverständlich mit LTE und auch WLAN-Telefonieren geht.
Thomas schrieb: > Bei entsprechender Programmierung sollte > das doch an einer Powerbank ein paar Tage durchhalten, oder? Hat da > jemand Erfahrung? Die Powerbank lädt dann am Zigarettenanzünder wenn die > Karre läuft. Die meisten Powerbanken können nur durch Umstecken des Kabel abwechselnd laden und entladen. Als USV mit automatischer Umschaltung taugen nur wenige. Thomas schrieb: > Problem wird eher die SIM für das GSM Modul sein. Gibt es das überhaupt > noch kostenlos für reine Verfügbarkeit? Nein
Ein kurzer Test mit einem ganz simplen Tool, welches einfach auf einem MQTT Topic lauscht und den Payload dann zurücksendet zeigt leider, dass bereits einige Minuten nach Abschalten des Displays Ruhe ist. Probiert habe ich es mit einem Android 10 Handy. Morgen mal schauen ob man mit einem Service weiterkommt.
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