Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PFC Drossel Anbieter


von Horst (Gast)


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Moin, Ich suche induktive Elemente und muss festellen das es kaum noch 
Anbieter gibt im Hochstrombereich.
Ich möchte eine 1kw pfc aufbauen und brauche laut TI Beispiele etwas wie 
210µH und 15A.
Würth hat sowas aus dem Programm genommen und wickeln lassen oder selber 
bauen will ich nicht wenn es doch etwas fertiges gibt.

Kennt einer noch einen Distrie der im Bereich der Ströme etwas anbietet, 
oder muss ich jetzt ernsthaft in China bestellen?

Im Anhang was ähnlies was Würth früher angeboten hat.
Kasche.de ist ja auch einer der nicht unbedinhgt Kleinstückzahlen 
liefern wird. Mehr als 10€ sollte sie denke ich mal nicht kosten.

: Verschoben durch Moderator
von H. H. (Gast)


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Muss es denn ein Ringkern sein? Andere Kerne lassen sich doch problemlos 
bewickeln, du wirst ja nur einige 10 Windungen brauchen.

von H. H. (Gast)


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Horst schrieb:
> Mehr als 10€ sollte sie denke ich mal nicht kosten.

Das wird allerdings in Kleinststückzahlen ehr nichts werden.

von Horst (Gast)


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Muss nicht, aber für Kerne werden ja mittlerweile auch Apothekerpreise 
aufgerufen. So ein nackter PQ3030 komplett kostet ja auch schon fast 
20€.

von H. H. (Gast)


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Horst schrieb:
> Muss nicht, aber für Kerne werden ja mittlerweile auch
> Apothekerpreise
> aufgerufen. So ein nackter PQ3030 komplett kostet ja auch schon fast
> 20€.

Das hat der schon die ganze Zeit gekostet, in Kleinststückzahlen.

von Falk B. (falk)


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Horst schrieb:

> Kennt einer noch einen Distrie der im Bereich der Ströme etwas anbietet,

https://www.nkl-emv.de/

Von denen beziehen wir auch Drosseln für unsere PFCs im gleichen 
Leistungsbereich.

von Horst (Gast)


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ok, dann bin ich wohl verwirrt von den Aliexpress Preisen. Da kosten die 
zwischen 4€ und 12€

von Horst (Gast)


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Auch kleine Stückzeahlen. Wenn das Projekt etwas wird rechne ich so mit 
"nur" 20 pro Jahr.

von H. H. (Gast)


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Horst schrieb:
> ok, dann bin ich wohl verwirrt von den Aliexpress Preisen. Da kosten die
> zwischen 4€ und 12€

Du solltest bedenken, dass da meist "PMPO" genannt wird.

von Horst (Gast)


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Horst schrieb:
> Auch kleine Stückzeahlen. Wenn das Projekt etwas wird rechne ich so mit
> "nur" 20 pro Jahr.

Auch kleine Stückzeahlen. Wenn das Projekt etwas wird rechne ich so mit
"nur" 20 pro Jahr.

Mal ein RSP-900 in der gleichen Leistungsklasse mit HF Litze gewickelt.

von Hartmut  . (rio71)


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von H. H. (Gast)


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von Horst (Gast)


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Danke, die habe ich gesehen. Aber mit 3A kann ich höchstens 200 - 300 
Watt PFC machen. TDK hat auch höhere Standart Bauteile mit PM Kernen. 
Aber auch nicht lieferbar. Interleave u.s.w. muss jetzt aber nicht auch 
noch sein.

Gehe ich mal vom Meanwell aus welches 750 Watt (mit PQ35) 
Ausgangsleistung hat, sollte ich mit meinem PQ4040 Kern gut meine 1kW 
machen können, auch wenn die Würth Drossel wesendlich kleiner ist von 
den Maßen her.

von Markus W. (dl8mby)


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Nur aus Neugierde, da ich gerade in meinem
Bestand auf zwei Drosseln der im Anhang
gezeigten Bauart gestoßen bin.
Drahtdurchmesser 2,2mm (mit Lack!)
0.89mH und 0.3 Ohm.

Wo würde man diese den Leitungsmäßig ansiedeln?

4kW?

LG+Danke!

Markus

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Markus W. schrieb:
> Nur aus Neugierde, da ich gerade in meinem
> Bestand auf zwei Drosseln der im Anhang
> gezeigten Bauart gestoßen bin.
> Drahtdurchmesser 2,2mm (mit Lack!)
> 0.89mH und 0.3 Ohm.

Naja, aber HF-mäßig ist das nicht so dolle. Von den 2,2mm Durchmesser 
bleiben bei 100kHz nicht merh soviel übrig.

> Wo würde man diese den Leitungsmäßig ansiedeln?
>
> 4kW?

Das kann man so allgemein gar nicht sagen. Dicker Draht allein reicht 
nicht. 2,2mm Durchmesser sind 3,8mm^2 Querschnitt. Macht bei den 
üblichen 2-5A/mm^2 gerade mal 8-20A bei niedrigen Frequenzen (50Hz). Bei 
100kHz hat man nur noch ca. 0,2mm effektive Eindringtiefe und der 
AC-Widerstand geht durch die Decke. Die Proximity-Verluste tun ihr 
Übriges dazu.

https://de.wikipedia.org/wiki/Skin-Effekt#Berechnung

von Horst (Gast)


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In TDK oder die alten Epcos Unterlagen steht ein Wert Ptrans 
(übertragbare Leistung). Die beziehen sich dabei fast immer auf einen 
Durchflusswandler in Brücken oder Halbbrücken treiber. Natürlich must du 
genau wissen was für ein Kern das ist mit welchen Werten, Luftspalt 
u.s.w.. N27 ist aber kaum für solche Leistungen.

Gibt nen Tool mit dem man spielen kann, aber es gibt viele Parameter die 
letztlich mit einfließen. Wichtigste ist aber wohl Kerngewicht (Größe) 
Material und Frequenz um einen Eindruck zu bekommen zu bekommen.

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Falk B.,

ich war der Meinung, dass ein PFC sich immer auf die
verwendete Netzfrequenz bezieht als in diesem Fall auf
die 50 Hz.

Die 0.89mH habe ich auf die Schnelle nur mit dem Transistor-
tester gemessen, also nur so ein Richtwert.

Die Spulen sind übrigens aus einer alten Rack-USV, die ich
mal entsorgt habe. Habe damals auf die Leistung nicht geachtet,
wollt mir nur die Leistungsteile sichern, bevor das ganze
Ding im Schrottcontainer verschwindet. Ich denke aber
das die USW mindestens 5kW hatte.

Die BV Nummer könnte auf alte Siemens-Teile hindeuten, muss
ich mal googeln.

Wollte aber den Thread jetzt nicht deswegen karpern, die Frage
kam nur beim Querlesen auf.

Danke für Eure Hinweise.

Markus

von Horst (Gast)


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Hallo Markus, kein Problem

Ist ja zur Diskussion gedacht und ich tausche gerne meine Erfahrungen. 
Beruflich baue ich eher im Bereich von 100 Watt. Privat habe ich halt 
ein schon lange anhaltendes Interesse an Leitungstechnik.
Um es mal mit den Worten von Heinz Schmidt Walter auszudrücken der 
vielen sicher durch seine Webseite bekannt ist: "Es kommt darauf an ob 
man mit dem Raum auskommt um den Draht zu wickeln, die Herstellerangaben 
sind nur grobe Werte". Ich habe den Mann kurz vor der Pansionierung noch 
kennengelernt. Leider hatte er nur noch wenig für Plaudereien mit 
vorlauten (Fern) Studenten übrig.
Sinngemäß kann man aber viel mehr Leistung übertragen wenn man alles 
ausnutzt an Reserven und nicht zu vergessen aktueller Technik. Die Epcos 
Unterlagen sind dreißig Jahre alt.
Ich hatte mir mal einen PM74 Kern zugelegt um damit 3KW zu übertragen. 
Leider scheiterte das Projekt an der Finazierung. Unter Lebensgefahr 
habe ich den Kern aber Problemlos in den Bereich bringen können. War 
aber auch mit HF Litze gewickelt und kurz darauf ist der ganze wertvolle 
weiße Rauch entwichen aus den Transistoren. Und da die nicht ohne Rauch 
laufen (; hatte ich damals keine Lust noch mehr Geld zu versenken.
Der Trümmer von Drossel war aber meiner Ansicht nach nicht nötig. Die 
Chinesen zeigen immer wieder wie klein mit großen Lüftern man Netzteile 
bauen kann.
Ich dagegen will schon etwas soliedes bauen und wenn es geht auf Lüfter 
verzichten. Mal sehen.

von Falk B. (falk)


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Markus W. schrieb:
> Hallo Falk B.,
>
> ich war der Meinung, dass ein PFC sich immer auf die
> verwendete Netzfrequenz bezieht als in diesem Fall auf
> die 50 Hz.

Ja sicher. Aber was macht denn eine aktive PFC? Die zerhackt den Strom 
mittels Transistor. Die normale PFC ist ein Step Up Converter, zu gut 
deutsch Hochsetzsteller. Und diese Zerhackung erfolgt mit 50-500kHz, je 
nach Schaltung und Leistung. Den daraus entstehenden, hochfrequenten 
AC-Anteil muss die Drossel aushalten ohne wegzukochen.

> Ding im Schrottcontainer verschwindet. Ich denke aber
> das die USW mindestens 5kW hatte.

Bleibt die Frag, wofür die Drossel benutzt wurde. Wenn es an einer Stell 
mitz wenig AC-Strom ist, ist das OK.

von Horst (Gast)


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Obwohl ich einen Strom von ca. 30A errechne bei einem KW, legt TI die 
Drossel auf ca. 15A aus. Hat das damit zu tun da durch den Sinus nur ca. 
die Hälfte an Strom fließt über die Periode?
Ich würde jetzt auch erstmal von 15A ausgehen wollen.

von Horst (Gast)


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OK, scheint doch zu passen. Die vorgeschalgenen Kerne sind aber meiner 
Ansicht nachzu groß. Wahrscheinlich nimmt das Programm einen einfachen 
Draht an., der den Bauraum schnell zumacht.

von H. H. (Gast)


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N27 würde ich da ehr nicht mit 100kHz laufen lassen.

von Falk B. (falk)


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Horst schrieb:
> Obwohl ich einen Strom von ca. 30A errechne bei einem KW,

Zeig mal deine Schaltung und Rechnung. 1kW sind ~ 4A RMS bei 230V, macht 
ca. 6A Spitze. Dazu kommt der HF-Ripple von vielleicht 3A (50% Ip), 
macht in Summe 9A. Kommt halt auf das gewählte Konzept an. CCM 
(continous conduction mdoe) oder DCM (discontinous conduction mdoe). 
Letzteres hat mehr Ripple und höhere Spitzenströme.

> Ich würde jetzt auch erstmal von 15A ausgehen wollen.

15A was? Spitze oder Effektiv?

von H. H. (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Nur aus Neugierde, da ich gerade in meinem
> Bestand auf zwei Drosseln der im Anhang
> gezeigten Bauart gestoßen bin.
> Drahtdurchmesser 2,2mm (mit Lack!)
> 0.89mH und 0.3 Ohm.
>
> Wo würde man diese den Leitungsmäßig ansiedeln?

Wir groß sind die Dinger denn? Durchmesser gemeint.

von Horst (Gast)


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Falk B. schrieb:
> 15A was? Spitze oder Effektiv?

Ja, das wirds sein. Wie gesagt, ich möchte eine PFC mit einem der TI 
UCC28xxx ICs aufbauen. Die haben mittlerweile auch ein paar bis ins 
Detail durchgerechnete Design Manuals. Aus einigen suche ich die 
passenden Formeln und dann solte es schon funktionieren.

Im Moment favorisiere ich eine Drossel mit PQ4040, Sig Diode und Sig 
Mosfet und UCC Steuer IC. TI macht vieles mit Steuertrafo, die will ich 
ersetzen durch Brückentreiber.
Dann kommt natürlich ein entsprechender Filter davor und den üblichen 
Kram. Das sollte im Januar fertig werden.

Natürlich reizt mich auch ein Bridgeless PFC, dafür hat TI auch einiges.

Mal sehen ob ich den Schaltplan noch fertig bekomme dieses Jahr, wird 
aber schon sehr ähnlich der applikation Notes aussehen.

von Armin X. (werweiswas)


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Würde man den Kreis des Kerns schließen hätten die 62mm Durchmesser. -->
PM62 mit Luftspalt
Die grün unterlegten in der Tabelle von Schmidt-Walter.
Solche, ohne Luftspalt, habe ich auch noch aus einem Frequenzumrichter 
hier, bewickelt mit ca 1,5mm² HF-Litze.

: Bearbeitet durch User
von Alfred B. (alfred_b979)


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H. H. schrieb:
> N27 würde ich da ehr nicht mit 100kHz laufen lassen.

ACK.

Falk B. schrieb:
> 1kW sind (etc)

Er will laut letztem Bild aber Wide Range bis 85VAC nominal.
Ganz andere Hausnummer, siehe Bild 20A Spitze etc.

Horst schrieb:
> Ich dagegen will schon etwas soliedes bauen und wenn es geht auf Lüfter
> verzichten. Mal sehen.

Dann wärst Du mit Eisenpulver eh schlecht bedient, denn die
sind maximal klein, brauchen aber forced cooling um ihre
Daten einzuhalten. Stattdessen schön modern:

https://www.tdk-electronics.tdk.com/de/2796400/produkte/produktkatalog/epcos-ferrite-und-zubehoer/cores-with-distributed-air-gaps

von Alfred B. (alfred_b979)


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Horst schrieb:
> SiC Diode und SiC Mosfet und UCC Steuer IC.

SiC Mosfet? SJ reicht doch. Davon ab:

Bridgeless BCM/TCM geht effizienter, ohne viel Gekühle.

Graetz am Eingang und CCM kleiner, aber forced cooling,
und/weil normalerweise mit Pulverkern für "ganz klein".

(Nicht EISEN-Pulver, das verallgemeinere ich gern, aber
halt div. niederpermeable "distributed air gap" Ringkerne.)

Horst schrieb:
> Ich dagegen will schon etwas soliedes bauen und wenn es geht auf Lüfter
> verzichten.

Das würde mit Graetz am Eingang etc. wohl schwieriger.

: Bearbeitet durch User
von Horst (Gast)


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Ja die sind ganz gut. Schön das TDK die Sachen weiterentwickelt. Mit den 
neuen Bezeichnungen kenne ich mich nicht so aus. Ich habe PC40 Material 
hier liegen. Mehr als 50kHz waren aber bisher nicht geplant, daher hab 
ich da nicht weiter geschaut. Von den Eisenpulverkernen verabschiede ich 
mich erstmal. Kann man später nochmal ausprobieren.

Ich stolpere noch über den Luftspalt. Ich weiß das man sagt das darin 
die Energie gespeichert wird und die Formel kenne ich. Aber als 
Praktiker leuchtet mir das noch nicht ganz ein.
Hängen geblieben ist bisher:

- Ein Luftspalt verhindert zu frühe Sättigung, reduziert aber die 
Induktivität.

- Im Luftspalt wird die meiste Energie gespeichert (? OK!)
(Ich hab das so interpretiert: Dadurch das mehr Energie aufgebracht 
werden muss um den Luftspalt zu überbrücken und gleichzeitig der Kern 
nicht so schnell in die Sättigung kommt -> kann auch mehr Enerie 
"gespeichert" werden.
Es wird also nichts gespeichert sondern mehr (magnetischer) Strom 
ermöglicht.)

- Ein Luftspalt kann als magnetischer Widerstand aufgefasst werden.

Damit kann ich nicht so richtig etwas anfangen! Vieleicht hat da einer 
einen "Eimer" Vergleich der die Sache nicht logischer, aber 
verständlicher macht. Letztlich werde ich beim Prototypen mit 
papierlagen spielen bis alles stimmt.

von Horst (Gast)


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Natürlich liebeugel ich mit der Bridgeless Schaltung, obwohl dann die 
Schaltverluste etwas steigen. Ich hatte auch schon überlegt den ganz 
großen Wurf zu machen und eine Interleaved Brigeless PFC aufzubauen. Das 
wäre wohl der konsequente Schritt in Sachen Wirkungsgrad. aber....

von Alfred B. (alfred_b979)


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Horst schrieb:
> Natürlich liebeugel ich mit der Bridgeless Schaltung, obwohl dann die
> Schaltverluste etwas steigen.

BCM/TM (Boundary Conduction Mode aka Transition Mode).

Such mal nach TI slyt599, kann es nicht direkt verlinken
("cn" in URLs wird als Spam eingestuft).

Ein Schaltverlust-Problem hat vielmehr CCM, eben wegen des
harten Schaltens. Daher dabei auch SiC Dioden - die braucht
bei TM keiner...


Wenn Du genauer sagst, was bzgl. Leistungsdichte und eta
rauskommen soll, wüßte man mehr - bisher scheinst Du ein
paar schwierig vereinbare Ziele zu haben.

(Graetz + CCM (+Interleaving) + forced cooling = max. klein;
Bridgeless Varianten irgendwo dazwischen bis max. effizient)

: Bearbeitet durch User
von Horst (Gast)


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Alfred B. schrieb:
> Wenn Du genauer sagst, was bzgl. Leistungsdichte und eta
> rauskommen soll, wüßte man mehr - bisher scheinst Du ein
> paar schwierig vereinbare Ziele zu haben.

Meine letzten Anstrengungen in dem Bereich sind schon ein paar Tage her 
daher bin ich nicht mehr auf dem neuesten Stand. Zu meiner Zeit waren 
SIC oder GAN nicht bezahlbar. Mittlerweile ist auch ein Totem Pool PFC 
Converter interessant.
Mir geht es jetzt nicht so sehr darum das letzte Prozent herauszuholen, 
aber ich finde sowas wie im Anhang schon beeindruckend. Es ist eine 3.3 
KW PFC von Infinion. Das schaue ich mir gerade an.

von Vorname N. (mcu32)


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PQ3535 von TDK mit DG. Zugegeben nicht billig aber passt ziemlich 
perfekt für die von dir genannte Range.

von Falk B. (falk)


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Horst schrieb:
> Mir geht es jetzt nicht so sehr darum das letzte Prozent herauszuholen,
> aber ich finde sowas wie im Anhang schon beeindruckend.
> Es ist eine 3.3
> KW PFC von Infinion. Das schaue ich mir gerade an.

Holla die Waldfee! Aber was willst du nun? Einfach zum Spaß ne PFC mit 
1kW bauen oder dich dem Extremsport der Leistungsdichteoptimierung 
widmen? Hast du dafür überhaupt das Know How? So ein PFC baut auch bei 
Infineon keiner allein.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Horst schrieb:
> Aber als Praktiker leuchtet mir das noch nicht ganz ein.

Deine Beschreibung weiter unten ist schon mal gut. Das mit der 
gespeicherten Energie leuchtet erst ein, wenn der Luftspalt plötzlich 
entfernt werden sollte, z.B. das Abstandsstück herausgezogen würde. Du 
musst zu dem Zeitpunkt den Stromverlauf und Spannungssprung der Wicklung 
messen.

von thomas_at (Gast)


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Tag!

Markus W. schrieb:
> Nur aus Neugierde, da ich gerade in meinem
> Bestand auf zwei Drosseln der im Anhang
> gezeigten Bauart gestoßen bin.
> Drahtdurchmesser 2,2mm (mit Lack!)
> 0.89mH und 0.3 Ohm.
>
> Wo würde man diese den Leitungsmäßig ansiedeln?

Aufgrund der Abmessungen und der Aufschrift würde ich diese Kerne als 
PM62/49 einstufen mit einem Al-Wert von 315nH.

Wenn ich mich nicht verrechnet habe, komme ich auf eine Aussteuerbarkeit 
von 450 Ampere-Windungen (mit Bmax=0,3Tesla und Amin 470mm²).
Zu den 0,89mH würden dann 53 Windungen und ein Ipeak von 8,5A folgen.


Falk B. schrieb:
> Naja, aber HF-mäßig ist das nicht so dolle. Von den 2,2mm Durchmesser
> bleiben bei 100kHz nicht merh soviel übrig.

Der eigentliche Nutzstrom "50Hz" sollte vom Skineffekt aber (so gut wie 
gar) nicht beeinflusst sein und den ganzen Querschnitt ausnutzen.


mfG Thomas

von Vorname N. (mcu32)


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thomas_at schrieb:
> Tag!
>
> Markus W. schrieb:
>> Nur aus Neugierde, da ich gerade in meinem
>> Bestand auf zwei Drosseln der im Anhang
>> gezeigten Bauart gestoßen bin.
>> Drahtdurchmesser 2,2mm (mit Lack!)
>> 0.89mH und 0.3 Ohm.
>>
>> Wo würde man diese den Leitungsmäßig ansiedeln?
>
> Aufgrund der Abmessungen und der Aufschrift würde ich diese Kerne als
> PM62/49 einstufen mit einem Al-Wert von 315nH.
>
> Wenn ich mich nicht verrechnet habe, komme ich auf eine Aussteuerbarkeit
> von 450 Ampere-Windungen (mit Bmax=0,3Tesla und Amin 470mm²).
> Zu den 0,89mH würden dann 53 Windungen und ein Ipeak von 8,5A folgen.
>
> Falk B. schrieb:
>> Naja, aber HF-mäßig ist das nicht so dolle. Von den 2,2mm Durchmesser
>> bleiben bei 100kHz nicht merh soviel übrig.
>
> Der eigentliche Nutzstrom "50Hz" sollte vom Skineffekt aber (so gut wie
> gar) nicht beeinflusst sein und den ganzen Querschnitt ausnutzen.
>
> mfG Thomas

Dummerweise wird die Drossel aber mit einer deutlichen höheren Frequenz 
betrieben :)

Die Formel dafür findet man z.B. auf 
https://de.wikipedia.org/wiki/Skin-Effekt
delta =....

Nach der sollte man den maximalen Aderdurchmesser in Abhängigkeit der 
Frequenz und des verwendeten Leitermaterials bestimmen.
Wohlgemerkt eine einzelne Ader! Die Anzahl der Adern der Litze muss man 
dann in Abhängigkeit des Drosselstroms auswählen.

von ArnoR (Gast)


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H. H. schrieb:
> Wir groß sind die Dinger denn? Durchmesser gemeint.

Ist ein PM62-Kern.

Markus W. schrieb:
> Drahtdurchmesser 2,2mm (mit Lack!)
> 0.89mH und 0.3 Ohm.
>
> Wo würde man diese den Leitungsmäßig ansiedeln?

Bei L=890µH und AL=315 hat der 53Wdg und verträgt 8,4A für 0,3T.

von H. H. (Gast)


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thomas_at schrieb:
> Bmax=0,3Tesla

Etwas viel.

von Alfred B. (alfred_b979)


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ArnoR schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Wir groß sind die Dinger denn? Durchmesser gemeint.
>
> Ist ein PM62-Kern.

Sind beide, ja.

> Markus W. schrieb:
>> Drahtdurchmesser 2,2mm (mit Lack!)
>> 0.89mH und 0.3 Ohm.
>>
>> Wo würde man diese den Leitungsmäßig ansiedeln?
>
> Bei L=890µH und AL=315 hat der 53Wdg und verträgt 8,4A für 0,3T.

Hat wohl ca. 48 Windungen (vom oberen Ende je 2x12 runter-
und wieder rauf-gewickelt). Das 0,89mH Messergebnis muss ja
auch nicht exakt sein.

Zwecks Anwendung als Buck- oder sogar Boost-Speicherdrossel
würde ich von 8A Spitze aber lieber etwas weg bleiben - und
von 100kHz (ist halt N27) sogar ein gutes Stück.

Imho sind's die Buck Drosseln der USV-Wechselrichter-H-Brücke
(also die von den zwei zugeh. LC-Filtern bzw. "dem symmetrisch
aufgeteilten" LC-Filter), die wohl bei rund 40-60kHz taktete,
und für gut 1kW Dauerlast an 230VAC taugte, oder so etwas.

(Vielleicht ja etwas mehr, aber unbekannten Teilen traue ich
ungern zu viel zu.)

von thomas_at (Gast)


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Tag!

Vorname N. schrieb:
> Dummerweise wird die Drossel aber mit einer deutlichen höheren Frequenz
> betrieben :)

Dann stellt sich die Frage der Stromverteilung bei einem Frequenz 
Mischmasch.

Hochfrequenter Strom sollte ja eher an der Oberfläche fliessen und 
niederfrequenter in der Mitte?


mfG Thomas

von Horst (Gast)


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So mal meine Zusammenfassung;

Mittlerweile gibt es mehrere interessante Technologien in Sachen PFC 
wobei 95% Wirkungsgrad auch mit alten Dingen noch möglich sind. CCM 
Technolie aufwärtz hätte ich bei 1KW ehe angenommen.
In meiner engeren Wahl sind:
1. Klassisch analog CCM mit Gleichrichter und zahlreichen möglichen ICs 
wie TI UCC28xxxx, auch wegen zwei aktiven Bauteilen + Drossel mit PQ4040 
n27
2. Totem Pole also Bridgeles halb oder Vollbrücke mit einer Drossel ohne 
zuviel Beiwerk. Es gibt aber viele Nachteile in Sachen EMV und 
Stabilität. (Der Grund des Beiwerks) Zudem gibt es wohl kein IC ohne CPU 
Unterstützung. Soviel Aufwand und Kosten für eine PFC sehe ich im Moment 
nicht ganz ein. Ohne SIC oder GA N lohnt sich das auch wohl kaum unter 
3KW.
3. Brigeless mit zwei Drosseln und überschaubarem Aufwand und Kosten, da 
im Prinzip zwei CCM PFCs, ICs gibt es auch. Dafür sind meine PQs viel zu 
groß aber das Projekt verschiebt sich jetzt ehe auf die nächsten 
Wochenenden, da kann man ja noch einiges bestellen.

Also noch einiges zu tun, guten Rutsch ins neue Jahr und bis dahin.

von Bratmaxxe (Gast)


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onSemi bringt bald den NCP1681 auf den Markt. Der erste BLTTP IC :)

von Horst (Gast)


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Bleibt weiterhin Interessant, dann fällt zumindest schonmal die Software 
Geschichte weg.
Leider schmeißen die Semis mit Halbleitern höchster Preisgestaltung 
geradezu um sich, das man sich wirklich überlegen muss dieses 
Prozentchen auch noch erfüllen zu müssen. Bei 100 kw Ladesäulen sicher 
ein Thema.
Wem das noch nicht reicht, kann sich auch noch Multilevel Totem Pole 
ansehen. Dann hatt man zumindest wieder Slicium Mosfets, aber sinnvolle 
Konfigurationen fangen erst bei vier in Reihe an, also gut 20 
Halbleiter. Würde mich mal interssieren wer sowas schon mal gebaut hat, 
angesichts ein bald drohenden Siliciumkrise.

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