Ich bin am Überlegen mir ein Steckdosenprüfgerät zuzulegen. Schwanke zwischen einem Voltcraft VC40 (15€), einem Testavit Schuki 1A (60€) oder einem Benning SDT.1 (50€). Hat jemand dazu eine Meinung? Reicht der VC40 oder sollte man mehr Geld in die Hand nehmen?
Michael G. schrieb: > Hat jemand dazu eine Meinung? Bisschen teuer. Es gäbe ja erst Mal die mit 3 Lampen, um N L und PE anzuzeigen, dann die mit einem zusätzlichen Berührpunkt um PE N Vertauschung zu finden und gern wird ein FI Test mit einem einzigen Teststrom von 40mA ergänzt. Das reicht aber nur für 12 EUR. Wenn man den FI testen will, müsste das in Stufen erfolgen (21, 24, 26, 30, 33, 36mA) und die Zeit bis zur Auslösung ermittelt werden UND darüber ein Beleg erstellt werden, z.B. ein Brother pTouch Klebestreifen. Und wenn man eine Steckdose testen will, sollte der Spannungsabfall auch ermittelt und auf Nennlast berechnet werden, und auch auf den Kleber. Das wurde ich für den Preis erwarten, bietet aber keines der Geräte. Ein LSS Test ist eher unüblich. Bleibt noch der Erdschleifenwiderstand, der schwerer zu bestimmen ist.
Und ich Depp kaufe ein Fluke für 1800€. hätte ich doch lieber hier im Forum gefragt. Der Spannungsabfall bei Nennlast interessiert bei der Prüfung übrigens nicht! Ich wünsche euch eine guten Rutsch
Udo schrieb: > Und ich Depp kaufe ein Fluke für 1800€. Da ist die Kompetenz eingebaut, so wie die Vorfahrt bei Mercedes.
Nimm etwas dass die Schleifenimpedanz auch messen kann. An der scheitert es öfter als am FI. Das HT5910 is halbwegs ok. Die 150€ sind gut angelegt. Sg
Schleifenimpedanz bringt dir doch nur etwas damit der Auslösestrom für die Kurzschlussauslösung überhaupt fliesen kann und ist eher eine Entscheidungsgrundlage welcher LSS verbaut wird, wenn da z.B. nur einen 1,5mm² Leitung verlegt wurde. Sobald da aber jemand ne Kabeltrommel anschließt ist diese Messung nutzlos, den dann könnte es eben nicht mehr hinhauen. Für den Hobbyisten wäre es wichtiger den FI bzw. den korrekten PE Anschluß zu testen. Hierfür kannst du einfach soetwas nehmen. https://www.aliexpress.com/item/4001269513691.html https://www.aliexpress.com/item/1005001582014473.html Als Gewerbetreibender ist es haftungstechnisch vorteilhaft alles was vorgeschrieben ist zu testen und dokumentiert zu haben.
Thomas O. schrieb: > Für den Hobbyisten wäre es wichtiger den FI bzw. den korrekten PE > Anschluß zu testen. Hierfür kannst du einfach soetwas nehmen. > https://www.aliexpress.com/item/4001269513691.html > https://www.aliexpress.com/item/1005001582014473.html Das ANENG AC11 aus dem ersten Link bietet ja vermeintlich viel fürs Geld. Vorallem ist das LCD wesentlich selbsterklärender als eine Dioden-Lightshow. Gibt es für 15€ auch auf eBay mit Versand aus DE. Rezensionen bei Jeffs Bauchladen unter der ASIN B08RBKZ2TR in der Geschmacksrichtung "Verdelif" scheinen auch recht annehmbar - einer schreibt, dass sein Stecker nach 6 Monaten defekt war (Pech oder Batterien nicht gewechselt?). Ein anderer mokiert sich darüber, dass beim Batteriewechsel der Hochvoltbereich offen zugänglich sei und nichts verhindere, dass man den Stecker währenddessen einstecke (echt jetzt?). > Als Gewerbetreibender ist es haftungstechnisch vorteilhaft alles was > vorgeschrieben ist zu testen und dokumentiert zu haben. Ich hatte hier vor einem Jahr einen Gewerbetreibenden, der nach dem Wechsel zu FI/LS einfach die Steckdosen mal mit seinem Testboy Schuki abgeklappert hat. Ging laut ihm einfach schneller als mit dem Duspol. Er meinte, so ein Teil schade eigentlich in keinem Haushalt: er brachte als Beispiel ein Verlängerungskabel mit Wackelkontakt in der Leitung, den man auf die Art einfach bei eingestecktem Tester suchen kann. > Sobald da aber jemand ne Kabeltrommel > anschließt ist diese Messung nutzlos, den dann könnte es eben nicht mehr > hinhauen. Interessanter Einwurf. Heißt das, dass ein 1800W-Rasenmäher an einer 50m 1,5mm²-Trommel an einer Steckdose hinter 10m 1,5mm² ab Schaltkasten praktisch keinen FI-Schutz mehr hat?
:
Bearbeitet durch User
Michael G. schrieb: >> Sobald da aber jemand ne Kabeltrommel >> anschließt ist diese Messung nutzlos, den dann könnte es eben nicht mehr >> hinhauen. > > Interessanter Einwurf. > Heißt das, dass ein 1800W-Rasenmäher an einer 50m 1,5mm²-Trommel an > einer Steckdose hinter 10m 1,5mm² ab Schaltkasten praktisch keinen > FI-Schutz mehr hat? Der FI bleibt voll wirksam, aber die Auslösung des LSS erfolgt eventuell nicht mehr innerhalb der geforderten Abschaltzeit. Dies setzt eventuell den Backup-Schutz (Begrenzung der Berührungsspannung bei Körperschluß) außer Gefecht. Jörg
Michael B. schrieb: > Und wenn man eine Steckdose testen will, sollte der Spannungsabfall auch > ermittelt und auf Nennlast berechnet werden, und auch auf den Kleber. Und wie willst du den Messtechnisch ermitteln?
Jörg K. schrieb: > Der FI bleibt voll wirksam, aber die Auslösung des LSS erfolgt eventuell > nicht mehr innerhalb der geforderten Abschaltzeit. Dies setzt eventuell > den Backup-Schutz (Begrenzung der Berührungsspannung bei Körperschluß) > außer Gefecht. Gerade mal das hier konsultiert: https://library.e.abb.com/public/483edbcd5a014f97bcf9b2361c907c37/2CDC400027D0104_RevD_02-2018_72dpi.pdf Wenn ich die Tabelle auf Seite 12 recht verstehe, dann packt ein B16-LSS über 1,5mm² bis zu 82m Leitungslänge - korrekt? Dann wären 10+50m ja noch im Rahmen.
Thomas O. schrieb: > Als Gewerbetreibender ist es haftungstechnisch vorteilhaft alles was > vorgeschrieben ist zu testen und dokumentiert zu haben. Auch im privaten bist du für eine Gefälligkeit (also ohne Bezahlung) VOLL in der Haftung. Gerade dann macht ein Protokoll Sinn.. Da Gewerbetreibende eine Haftpflicht haben, ist denen die Messung ziemlich egal. Ich habe auf Baustellen selten bis gar nicht erlebt, dass eine Isolationsmessung gemacht wurde. Zumal an der Abschlussprüfung viele Lehrlinge (vor allem die der Klitschen) das erste mal ein solches Messgerät in der Hand halten. Leider kein Witz, sondern traurige Realität.
Michael G. schrieb: > Wenn ich die Tabelle auf Seite 12 recht verstehe, dann packt ein B16-LSS > über 1,5mm² bis zu 82m Leitungslänge - korrekt? Dann wären 10+50m ja > noch im Rahmen. Ja. Aber: siehe seite 11 >Eine Leitung 1,5 mm 2 wird mit einem Sicherungs- >automat B16 geschützt. Nach Tabelle 13 ist die >maximale Leitungslänge 82 m, wenn die Abschalt- >bedingung unter den vorgegebenen Randbedin- >gungen eingehalten werden soll. Darf zusätzlich >der Spannungsfall für den betrachteten Leitungs- >abschnitt 3 % nicht überschreiten, ergibt sich >eine reduzierte maximale Leitungslänge von 17 m >bei 230 V. (Aus Tabelle 11: 34 m, zusätzlicher >Faktor 0,5, da Einphasen-Wechselstromkreis)
Steckdosen-Messer schrieb: > Und wie willst du den Messtechnisch ermitteln? Definierte Last dran, Spannungseinbruch messen, und auf Nennlast 16A hochrechnen, und dann mit den Kriterien 3% und Kurzschlusstrom vergleichen. Schwieriger ist halt der Schutzleiter, beaufschlagt man den mit Strom aus dem Netz, fliegt gleich der FI. Man müsste den Strom, den man von PE nach N schickt, auch durch L schicken, damit der FI Ruhe gibt. Und dann beim Messen der Schleifenimpedanz die Impedanzverteilung auf L vs. N ermittelt haben durch die Spannungsdifferenz gegenüber dem unbelasteten PE, damit man nun N und PE getrennt bewerten kann. Technisch alles möglich, wobei es viele Rahmenbedingungen geben kann, weswegen die Messwerte unzuverlässig sind, z.B. Masseschleifen mit Spannungsverschleppung über PE, wechselnde Last auf dem Netz während der Messung.
Steckdosen-Messer schrieb: > Darf zusätzlich >>der Spannungsfall für den betrachteten Leitungs- >>abschnitt 3 % nicht überschreiten, ergibt sich >>eine reduzierte maximale Leitungslänge von 17 m >>bei 230 V. Das bezieht sich dann aber nur auf den für Geräte relevanten Spannungsabfall und nicht auf die LSS-Funktionsfähigkeit? Die 3% gelten ja meines Wissens auch nur für Licht im selben Kreis, damit evtl. Beleuchtung nicht unverhältnismäßig dunkler wird oder zu flimmern beginnt. Bei allen anderen Verbrauchern gelten wohl 5%. Ich hab mal testweise die 62m bei 1,5mm² und 1,8kW@230V bei einem Leitungsrechner eingegeben. Da kam ein Abfall von 4,5% bei raus.
:
Bearbeitet durch User
Michael G. schrieb: > Ich bin am Überlegen mir ein Steckdosenprüfgerät zuzulegen. > Schwanke zwischen einem Voltcraft VC40 (15€), einem Testavit Schuki 1A > (60€) oder einem Benning SDT.1 (50€). > > Hat jemand dazu eine Meinung? > Reicht der VC40 oder sollte man mehr Geld in die Hand nehmen? Das ist im Prinzip alles das gleiche. Geräte, die mehr können kosten dann gleich 800€ und mehr. Ist halt immer die Frage was du mit dem Gerät machen willst und welche Kenntnisse du hast. Eigentlich braucht man so ein von dir genanntes Prüfgerät nicht. Ein Duspol mit Lastzuschaltung ist universeller und kostet etwa ab 40€. Das sollte zur Grundausrüstung gehören.
Paul schrieb: > Das ist im Prinzip alles das gleiche. Richtig. > Geräte, die mehr können kosten > dann gleich 800€ und mehr Leider, da stimmt dann Preis/Leistung nicht.
Paul schrieb: > Eigentlich braucht man so > ein von dir genanntes Prüfgerät nicht. Ein Duspol mit Lastzuschaltung > ist universeller und kostet etwa ab 40€. Das sollte zur Grundausrüstung > gehören. Bei einem Duspol muss der Nutzer aber auch wissen, was er macht. Und Flüchtigkeitsfehler bei der Prüfung können auch Profis passieren. Von daher empfinde ich so einen "laiensicheren" Steckdosentester eigentlich besser als nichts oder ein falsch angewendeter Duspol. Was mir der Elektriker noch erzählte: er hätte einen Sohn, der demnächst zu studieren begänne. Dem würde er zum Umzug seinen Schuki mitgeben, damit dieser in seiner Ersti-Mansarde prüfen kann, ob alle Steckdosen OK sind.
Der FI (RCD) ist vereinfacht gesagt eine magnetische Waage wenn über L und N gleich viel Strom fließt (was ja in einem Stromkreis der Normalfall ist, dann passt alles, wenn jetzt aber unterwegs Strom direkt zur Erde fließt z.B. über einen Isolationsfehler, eine Person oder Ableitströme eines Kondensators, dann bekommt der eine Magnet weniger Strom als der andere und die Waage kippt und löst den FI aus. Hier reichen ja nach FI unter 30 oder unter 10mA aus, deswegen ist der FI als Personenschutz gedacht ohne FI wäre es dem LSS wurscht wo der Strom hingeht, solange er unter z.B. 16A bleibt. Eine geringe Überschreitung der 16A führt auch nicht zum sofortigen ausschalten, da das thermisch verzögert wird. Und dann gibt es noch die schnelle Kurzschlussauslösung die z.B. beim 3-5fachen (B) oder 5-10fachen (C) Nennstrom auslöst. Und hierum geht es bei der Schleifenimpedanz. Wenn die Leitung zu wenig Strom durchläßt kann es passieren das diese Kurzschlussauslösung nicht zustande kommt und dann dauert es ggf. ein paar längere Sekunden. https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter#Ausl%C3%B6secharakteristik
:
Bearbeitet durch User
Thomas O. schrieb: > Wenn die Leitung zu wenig Strom durchläßt > kann es passieren das diese Kurzschlussauslösung nicht zustande kommt > und dann dauert es ggf. ein paar längere Sekunden. Etwas OT, aber dazu passend: ein älterer Nachbar erzählte mir mal, dass ihm eine Mehrfachsteckdosenleiste weggeschmolzen wäre, ohne dass der LSS ausgelöst hätte. Kurze Inaugenscheinnahme ergab dann einen LSS vom Typ L16, der nach 18m 1,5mm² eine 2,5kW-Waschmaschine und nach weiteren 5m-Verlängerung hinter der Steckdosenleiste einen 2,9kW-Ablufttrockner gleichzeitig bedienen musste. Ich hatte ihm dann geraten da schleunigst einen Elektriker zu holen und auf Typ B aktualisieren und einen separaten Trocknerstromkreis legen zu lassen.
:
Bearbeitet durch User
Hier hätte die thermische Auslösung kommen müssen. 2,5kW+2,9kW = 5,4kW / 230V = 23,4A und da muss jeder 16A LSS ansprechen egal ob B,C, L,...... gut das kann aber etwas dauern deswegen kann es schon sein das so ne Steckdosenleiste verläuft. Steckdosenleisten sind selten für 16A(3600W) geeignet meistens steht da 10(16) was dann für 10A(2300W) Dauerleistung und nur kurzfristig 16A zulässig. Sehe das Problem jetzt weniger bei Auslösekarakteristik.
Thomas O. schrieb: > Hier hätte die thermische Auslösung kommen müssen Ja, im Nachhinein nahm ich auch an, dass der LSS defekt gewesen muss.
Frohes Neues ! Meine direkten Nachbarn sind nicht zu sehen, aber im Dorf wurden wohl gerade dreistellige Euro in den Himmel geschickt. Schade, mit Corona war das so schön ruhig. ------------ Michael G. schrieb: > Thomas O. schrieb: >> Hier hätte die thermische Auslösung kommen müssen > Ja, im Nachhinein nahm ich auch an, dass der LSS defekt gewesen muss. Du hast Thmomas' Text nicht verstanden, der LSS war vmtl. in Ordnung: Thomas O. schrieb: > das kann aber etwas dauern deswegen kann es schon sein das so ne > Steckdosenleiste verläuft. Suche im Internet nach "Auslösekennlinie". Mit nur 1,5-fachem Strom kann die Auslösung bis zu 20 Minuten dauern. Jeder Dämel hat schon mal irgendwo gelesen oder gesehen, dass man große Geräte nicht an Steckdosenleisten klemmen darf *). Jetzt hat der Trockner mit 2,9kW dieses Billigteil schon einmal gut erwärmt, dann kommt die Waschmaschinenheizung noch dazu. Dann wird das Plastik weich, bevor der LSS auslösen muß, normal nachvollziehbarer Ablauf. *) Stimmt so pauschal nicht, ich habe mehrere, mit denen ich mich das trauen darf. Die liegen aber nicht für 1,98€ im Tedi, sondern stammen aus dem Industriebereich.
Michael B. schrieb: > Schwieriger ist halt der Schutzleiter, beaufschlagt man den mit Strom > aus dem Netz, fliegt gleich der FI. Deswegen leitet man zuvor einen Gleichstrom zwischen N und PE. Der Fi ist dann in Sättigung und kann die Differenz zwischen L und N nicht mehr erkennen. ;)
Michael G. schrieb: > Vorallem ist das LCD wesentlich selbsterklärender als eine > Dioden-Lightshow. so schlimm ist das mit den Dioden nicht. Es wird ja angezeigt, was sie bedeuten, meiner zeigt da auch nur die Spannung an ENOVA LAB SDT0015, hat auch einen RCD-Test 30mA
Der Fluke für 1800€ mag zwar nett sein, ich bevorzuge aber den neuen Benning IT 200 für schlappe 3k€ dann muss ich nicht 9 mal von der Steckdose zum RCD rennen um in wieder ein zu schalten. Es reicht daneben stehen zu bleiben und ihn neun mal wieder ein zu schalten. Den Rest macht der Tester allein. Nacheinander alle vorgeschriebenen Test eines FI Schutzschalters. MfG Michael
Thomas O. schrieb: > Steckdosenleisten sind selten für 16A(3600W) geeignet Die die ich habe, sind alle für 3500W ausgelegt.
meine zwar auch, wenn aber Lieschen Müller beim Discounter ins Regal langt sind die Chanchen sehr hoch so ein 2000W Model zu erwischen.
Thomas O. schrieb: > sind die Chanchen sehr hoch so ein 2000W Model zu erwischen. Kannst Du mal so ein Modell verlinken? Ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass so etwas (ohne integrierte Sicherung) verkauft werden darf.
:
Bearbeitet durch User
Thomas O. schrieb: > meine zwar auch, wenn aber Lieschen Müller beim Discounter ins > Regal > langt sind die Chanchen sehr hoch so ein 2000W Model zu erwischen. Die sind seit 2009 eigentlich nicht mehr verkehrsfähig.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.