Hallo, ich habe mir eine passive POE Einspeisung "gebastelt", nutze das zu Hause um damit z.B. 2 IP Telefone zu versorgen. Nicht weil ich mir keinen neuen POE Switch kaufen will sondern einfach weil das Material (10/100 Switch, 48V Netzteil,...) ausreichend in der Bastelkiste liegt... Also auf pin4,5 die +48V vom Netzteil und auf pin 7,8 die - vom Netzteil. Erst einmal funktioniert das wie gewünscht. Jetzt denke ich aber darüber nach dass die 48V Spannung keinerlei Bezug zum Rest hat, z.B. Masse/Abschirmung vom Netzwerkkabel. Vielmehr "schwimmt" die Spannung durch Funkentstörkondensatoren und sonnstige Effekte irgendwo herum. Wäre ich gut beraten der 48V Spannung einen Bezug zu geben, also etwa die Minusseite auf GND (vom Switch) legen. Oder etwa über einen Kondensator/Varistor um diese Verkopplungen zu vermeiden??? Danke, Christian
Chris B. schrieb: > Wäre ich gut beraten der 48V Spannung einen Bezug zu geben, also etwa > die Minusseite auf GND (vom Switch) legen. Sicher nicht. Diesen Bezug stellt der Verbraucher schon selber her, wenn er ihn denn braucht. Wenn du aber eigenmächtig irgendeine Leitung davon auf GND legst, dann kann es sein, dass du irgendwas im Switch ungünstig überbrückst und einen Kurzen bastelst.
Da dieses Bezugspotential nirgendwo festgeschrieben ist, üblicherweise alle PoE-Ports eines Switches aus der gleichen Spannungsquelle versorgt werden, müssen die Telefone ohnehin eine Potentialtrennung und Gleichrichterbrücke haben. Die Versorgung ist aber auch über die signalführenden Adernpaare 1/2 und 3/6 möglich (Phantomspeisung). Die haben aber eine eigene Gleichrichterbrücke, so dass von deiner Speisung nichts zurückfließen kann. Also ist es dir frei überlassen, eine beliebige Seite der Spannungsquelle zu erden.
Ingo W. schrieb: > Da dieses Bezugspotential nirgendwo festgeschrieben ist, > üblicherweise alle PoE-Ports eines Switches aus der gleichen > Spannungsquelle versorgt werden, müssen die Telefone ohnehin eine > Potentialtrennung und Gleichrichterbrücke haben. Die Versorgung ist aber > auch über die signalführenden Adernpaare 1/2 und 3/6 möglich > (Phantomspeisung). Die haben aber eine eigene Gleichrichterbrücke, so > dass von deiner Speisung nichts zurückfließen kann. > Also ist es dir frei überlassen, eine beliebige Seite der > Spannungsquelle zu erden. Hm, das ist nicht korrekt. Die IEEE802.3 schreibt vor das die Versorgungsspannung auf dem MDI Lines von allen berührbaren elektrischen Bauteilen isoliert sein muss und eine 1,5kV Isolationsprüfung zu überstehen hat. Legst du die Spannung jetzt auf das GND Potential deines Routers, verstößt du dagegen, was zu Problemen führen kann (aber nicht muss). Zumindest active PoE-PDs mögen das u.U. gar nicht, weil du den internen Hot-Swap FET überbrückst. Die Klassifizierung durch die PSE kann dadurch gestört werden. 48V für passives PoE ist auch etwas hoch. Mag zwar klappen, liegt aber üblich nur zwischen 12V … 24V.
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