Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hörgeräte: Induktives Ladegerät, unfassbarer Preis


von Hermann Kokoschka (Gast)


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Meine Mutter muss leider Hörgeräte nutzen und bekommt vom Hör-Studio 
einige Geräte zum Test.
Die kleinen Knopfzellen müssen praktisch täglich erneuert werden, 
alternativ gibt es Geräte mit induktiver Aufladung:

Der Lader ist eine Box (2-Ziggi-Schachtel-groß)  mit 2 rechteckigen 
Fächern wo die Geräte lose eingelegt werden.
Hersteller: Bernafon. Soweit so gut.

Dieses Ladegerät kostet so um die 500,- Euro
(Ja: richtig gehört, fünfhundert)

Ist das technisch irgendwie erklärbar oder einfach nur Abzocke bei 
eingeschränkten Menschen?
Schätzungsweise ist es doch die gleiche Technologie wie bei induktiven 
Handy-Ladern, oder haben die das "Feen-Pulver" erfunden?

Würde gerne mal Eure Meinungen dazu hören.

von Thomas R. (thomasr)


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Abzocke. Auch im Hörgerätemarkt wird bei einfachen Hörgeräten (bei denen 
die Kasse die Abzocke begrenzt) durch das Zubehör das Geld verdient.

Wenn die Entwickler nicht gepennt haben, funktioniert ein Standardlader 
vom Handy nicht. Du mußt die richtige Frequenz bzw. Verfahren durch 
probieren finden.

von Denis (Gast)


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Hermann Kokoschka schrieb:
> Ist das technisch irgendwie erklärbar oder einfach nur Abzocke bei
> eingeschränkten Menschen?

Letzteres. Der Hörgerätemarkt ist eine Goldgrube für die Hersteller und 
Händler. Für gute Hörgeräte mit allen Schikanen werden teilweise knapp 
3000,-€ Zuzahlung pro Gerät aufgerufen. Da braucht man sich über 500,-€ 
für ein Ladegerät nicht zu wundern.

von Icke (Gast)


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Ähm - Kundenservice / Beratung?

Du kannst eine Anzahl an Geräten testen (die ja alle bezahlt werden 
wollen) und wirst dabei stundenlang beraten. Die Test-Geräte wachsen 
nicht auf Bäumen udn die Mitarbeiter wollen auch von irgendetwas leben.

Ja - die HW kostet nicht so viel aber darüber wird dann die gesamte 
Dienstleistung abgerechnet. Frag doch einfach mal die ganzen 
freischaffenden HW-Entwickler hier ... die nehmen für das fertige 
Produkt dann auch mehr als den reinen Material-Preis.

Aber Abzocke rufen ist natürlich immer prima - wenn es um die Arbeit von 
Anderen geht :O

von Kunde (Gast)


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Icke schrieb:
> Ähm - Kundenservice / Beratung?

Macht doch mittlerweile Amazon...

von kna05 (Gast)


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Icke schrieb:
> Ähm - Kundenservice / Beratung?
Nur zeu einem sehr Teil.
https://www.welches-hoergeraet.de/eskalation-der-hoergeraetepreise-587.html
1
Wenn der Akustiker zwei Hörgeräte für jeweils 455 Euro verkauft und 400 Euro für vier Arbeitsstunden berechnet, hätten zwei High-End-Hörgeräte einen Preis von 1.310 Euro. Lassen Sie uns diese Zahl in die richtige Perspektive bringen: 1.310 Euro entsprechen 22% der Beispiel-Kosten (siehe oben) von 6.000 Euro (für zwei Hörhilfen).
Allerdings kann ich mangels praktischer Erfahrung mit Hörgeäten nicht 
beurteilen, wie neutral diese Darstellung ist.
Technisch gesehen ist die Ladetechnik aber keine "Raketenwissensschaft" 
und ganz sicher keine 500€ wert.

von Peter R. (pnu)


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Man sehe nur dem Werbeaufwand, der für Hörgeräte getrieben wird. 
(Rabatte navh Alter usw.) Da ist offensichtlich, dass nicht echte 
Leistung im Spiel ist sondern nur Goldgräberei.

von Michael G. (mjgraf)


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Ist eigentlich nur das Hörgerät ein Medizinprodukt, oder auch das 
Ladegerät?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hermann Kokoschka schrieb:
> Würde gerne mal Eure Meinungen dazu hören.
HG Akustiker sind generell Abzocker.
Andere Hörgeräte nutzen. Batterien sollten normalerweise min. 3 Tage 
(50h) halten. Von Akkus (damals noch NiCd) bin ich wg. der kurzen 
Laufzeit (8h) schon vor Jahrzehnten weggekommen.
Batterien bestellt man auch im Internet für 1€ und kauft sie keinesfalls 
beim Akustiker (ca. 3€).
Bei den HG selbst kommt man ja leider an den Akustikern nicht vorbei, da 
alle Geräte (einmessen ect.) dazu nicht an Privatleute abgeben werden. 
So bleibt die Mafia unter sich.

Icke schrieb:
> Die Test-Geräte wachsen
> nicht auf Bäumen
Die bekommen die Akustiker von den Herstellern gestellt. Jeder Akustiker 
hat Herstellerpräferenzen bzw. bietet Geräte anderer Hersteller erst gar 
nicht an. Den Schluß daraus kannst Du selbst ziehen.

> Aber Abzocke rufen ist natürlich immer prima - wenn es um die Arbeit von
> Anderen geht :O
I.A. sage ich den Akustiker was er machen soll. Diese Beratung mag für 
Omis ja nützlich sein, aber auch da ist sie überteuert. Und nein, HG 
sind auch nicht billig. Zusätzlich bekommen die Akustiker noch 
Pauschalen für Reparaturen von den KK, auch wenn diese gar nicht 
anfallen.
Nur mal zuer Einschätzung: Meine letzten HG haben mich ca. 5000 USD 
gekostet. Die Arbeit der Akustikerin betrug dabei in Summe max. 6h.

Peter R. schrieb:
> Da ist offensichtlich, dass nicht echte
> Leistung im Spiel ist sondern nur Goldgräberei.
+1
So ist es.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Nun ja, Luxus kostet. Man könnte sich ebenso ein Headset oder (normalen 
Knopf im Ohr mit Kabel) aufsetzen und eine einfache Konstruktion ala 
Handy in Zigarettenschachtelgröße um den Hals hängen. 9V Block rein 
(Akku), fertig. Ist natürlich nicht so schick wie der Knopf im Ohr.
Ist das nicht eine Marktlücke? EInfach normale, kabellose Ohrstöpsel 
mittels Billighand whatever zum Hörgerät umwandeln? ABer ich denke, daß 
da GANZ schnell Gegenwind entsteht, wenn das die Runde macht. Wer will 
sich schon sein lukratives geschäft kaputt machen lassen?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Falk B. schrieb:
> Nun ja, Luxus kostet. Man könnte sich ebenso ein Headset oder (normalen
> Knopf im Ohr mit Kabel) aufsetzen und eine einfache Konstruktion ala
> Handy in Zigarettenschachtelgröße um den Hals hängen. 9V Block rein
> (Akku), fertig.

Da spricht jemand, der NULL Ahnung von HG hat. Da ist etwas mehr dabei 
als bloße Verstärkung (Frequenzkorrektur, frequenzabhängige Kompression, 
Hintergrundgeräuschunterdrückung usw...). Mit so etwas was Du da 
fabrizierst würde ich Ohrenschmerzen bekommen, aber keinen Deut besser 
verstehen.

von Falk B. (falk)


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Andreas B. schrieb:
> Da spricht jemand, der NULL Ahnung von HG hat. Da ist etwas mehr dabei
> als bloße Verstärkung (Frequenzkorrektur, frequenzabhängige Kompression,

Kann jedes Handy spielend.

> Hintergrundgeräuschunterdrückung usw...).

Das ggf. auch, ist heute nur Software.

> Mit so etwas was Du da
> fabrizierst würde ich Ohrenschmerzen bekommen, aber keinen Deut besser
> verstehen.

Der hohe Preis hängt doch rein technisch in erster Linie an der 
Miniaturisierung, auch der Batterie. Alles kabellos. Das ist zwar sehr 
komfortabel und elegant, kostet aber halt.

von Felda (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Nun ja, Luxus kostet. Man könnte sich ebenso ein Headset oder (normalen
> Knopf im Ohr mit Kabel) aufsetzen und eine einfache Konstruktion ala
> Handy in Zigarettenschachtelgröße um den Hals hängen. 9V Block rein
> (Akku), fertig. Ist natürlich nicht so schick wie der Knopf im Ohr.
> Ist das nicht eine Marktlücke? EInfach normale, kabellose Ohrstöpsel
> mittels Billighand whatever zum Hörgerät umwandeln? ABer ich denke, daß
> da GANZ schnell Gegenwind entsteht, wenn das die Runde macht. Wer will
> sich schon sein lukratives geschäft kaputt machen lassen?

Ohrstöpsel? Du bist ein Genie. Ist noch nie jemand drauf gekommen.

von Aufmerksamer Lauscher (Gast)


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Icke schrieb:
> Ja - die HW kostet nicht so viel aber darüber wird dann die gesamte
> Dienstleistung abgerechnet. Frag doch einfach mal die ganzen
> freischaffenden HW-Entwickler hier ... die nehmen für das fertige
> Produkt dann auch mehr als den reinen Material-Preis.

So einfach ist das nicht. Je nach Modell können klassische DSPs, FPGAs, 
oder auch ASICs verbaut sein. Letztere brauchen deutlich weniger Strom 
und die Batterien/Akkus halten länger, aber wollen natürlich auch erst 
entwickelt und gefertigt werden.

von Schrau-Bär (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Kann jedes Handy spielend.

....das wollen sie doch nicht hören

von Andreas B. (bitverdreher)


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Falk B. schrieb:
> Das ist zwar sehr
> komfortabel und elegant, kostet aber halt.

Ja, und Du Schlaumaier wuerdest dann in irgendwelchen 
Meetings/Uni/sonstwo mit Deiner Anlage reinspazieren und jeden Deine 
Geraetschaften vor die Nase halten, um etwas zu verstehen.

Aufmerksamer Lauscher schrieb:
> Je nach Modell können klassische DSPs, FPGAs,
> oder auch ASICs verbaut sein.
Eben.

Falk B. schrieb:
> Kann jedes Handy spielend.
Ja, klar. Zumal ja auch jedes Handy mehrere Mikrofone hat.

von Falk B. (falk)


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Andreas B. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Das ist zwar sehr
>> komfortabel und elegant, kostet aber halt.
>
> Ja, und Du Schlaumaier wuerdest dann in irgendwelchen
> Meetings/Uni/sonstwo mit Deiner Anlage reinspazieren und jeden Deine
> Geraetschaften vor die Nase halten, um etwas zu verstehen.

Was? Du hast ein kleines Kästchen um den Hals hängen! So wie es 
bisweilen auch in Vorträgen der Fall ist, wo einer ein Mikrophon 
unhängen hat. Das kann man sicher auch noch ein wenig eleganter machen, 
indem man die Kiste woanders unterbringt und nur das kleine Mikrophon 
passend vorn platziert.

> Falk B. schrieb:
>> Kann jedes Handy spielend.
> Ja, klar. Zumal ja auch jedes Handy mehrere Mikrofone hat.

Wieviele Mikrophone hat denn dein High Tec Hörgerät? Auch nur zwei. 
Stereo ist sicher nett und in bestimmten Lebensituationen wichtig, aber 
wenn es darum geht für Oma Else für nen schmalen Taler eine Hörhilfe zu 
organisieren, muss man darauf wohl verzichten.

von Bernd N. (_bn_)


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Das ist alles abzocke. Es gibt technologien die völlig ohne Akkus 
auskommen aber sie scheinen vom Markt verbannt zu sein. Ich konnte 
dennoch welche finden.
https://www.amazon.de/h%C3%B6rrohr/s?k=h%C3%B6rrohr

von Icke (Gast)


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Also wenn das alles so eine Goldgrube ist - niemand wird daran gehindert 
die gleiche Qualität für 'nen Appel und ein Ei anzubieten. Natürlich mit 
allem drum und dran wie Zertifizierungen, Vertriebsnetz und 
Gewährleistung. Einfach ein Smartphone nehmen (das ja alles kann) und 
nur ein bisschen kleiner machen damit es ins Ohr passt.

Also los! Da liegt das Gold ja quasi auf der Straße herum...

Jeder der über angebliche 'Abzocke' meckert und es selber nicht viel 
besser / viel billiger macht ist schlicht und ergreifend unehrlich zu 
sich selber und seiner Umgebung. Aber meckern ist viel einfacher als 
machen!

Ach ja - wenn die Preise von so einem Ladegerät nicht schmecken... 
einfach die Variante mit der Batterie nehmen. Und schon sind 500€ für 
das 'überteuerte Ladegerät' eingespart...

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hermann Kokoschka schrieb:
> Die kleinen Knopfzellen müssen praktisch täglich erneuert werden,

Da stimmt etwas nicht!

Normalerweise halten die Knopfzellen ca. 14 Tage, zumindest bei den 
Modellen, die ich getestet habe. Ob sie in dieser Zeit aktiv sind oder 
nicht, spielt keine große Rolle, da die Zeit zu laufen beginnt, sobald 
man die Folie abzieht.

Geräte die nur einen Tag Laufzeit mit einem Batteriesatz aufweisen, sind 
mir keine begegnet, dürften sich auch eher nicht verkaufen lassen.

...und ja, die Kosten sind reine Abzocke.

Ich trage leider selbst solche Dinger und bevor ich mich für ein Gerät 
(2 Stck.) entschieden hatte, wurden ca. 8 verschiedene Hersteller von 
mir getestet.
Die Unterschiede sind gewaltig!

Ich könnte ein Buch darüber schreiben.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Falk B. schrieb:
> Was? Du hast ein kleines Kästchen um den Hals hängen!
Das hatte ich vor 50 Jahren mal. Die Nebengeraeusche, die Du dabei 
hoerst, willst Du nicht haben (das HG liegt auf der Kleidung auf).

Falk B. schrieb:
> Das kann man sicher auch noch ein wenig eleganter machen,
> indem man die Kiste woanders unterbringt und nur das kleine Mikrophon
> passend vorn platziert.
Ja, und das Zeugs schleppt Du den ganzen Tag mit Dir rum. Und das Mikro 
hast Du dabei auch immer in der Hand.

Falk B. schrieb:
> Stereo ist sicher nett und in bestimmten Lebensituationen wichtig,
Nein Stereo ist essentiell fuer das Richtungshoeren. Und manche HG haben 
auch je 2 Mikrofone, um rueckwaertigen Schall auszublenden. Da sind wir 
schon bei 4.

Sorry, aber Du hast so wenig Ahnung von HG und Schwerhorigkeit, dass es 
weh tut. Das waere ja nicht weiter schlimm, wenn Du Dich zu diesem Thema 
einfach nicht aeussern wuerdest.

von Peter B. (funkheld)


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Was machst du dir Sorgen um den Preis?

Entweder : AOK oder Privat versichert....
Den Luxusrest bezahlt deine Mutter.

Oder Kauf deiner Mutter ein Hörrohr.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Normalerweise halten die Knopfzellen ca. 14 Tage,
Bei schwachen HG, ja. Wenn Leistung benoetigt wird kommst Du schnell 
unter einer Woche. Aber hier war ja die Rede von Akkus. Da erscheint mir 
ein Tag auch realistisch.

von Falk B. (falk)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ich könnte ein Buch darüber schreiben.

Auch ein Hörbuch? ;-)

von Phasenschieber S. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Bei schwachen HG, ja. Wenn Leistung benoetigt wird kommst Du schnell
> unter einer Woche.

Ist mir nicht begegnet. Die Leistung findet ihre Grenzen, wenn die 
Rückkopplung einsetzt. Es soll aber Leute geben die mit pfeifenden 
Hörgeräten herum laufen. Alle hören es dann, nur der Träger nicht ;-)

von Falk B. (falk)


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Andreas B. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Was? Du hast ein kleines Kästchen um den Hals hängen!
> Das hatte ich vor 50 Jahren mal. Die Nebengeraeusche, die Du dabei
> hoerst, willst Du nicht haben (das HG liegt auf der Kleidung auf).

Also hast du seit deiner Kindheit ein Hörgerät, keine altersbedingte 
Hörschwäche. Das ist nochmal was anderes. Und klar, daß du damit 
deutlich mehr Erfahrung hast.
Keine Ahnung in wie weit man die Störgeräusche durch die Kleidung 
minimieren kann. Aber ich behaupte, daß da was machbar ist.

> Ja, und das Zeugs schleppt Du den ganzen Tag mit Dir rum. Und das Mikro
> hast Du dabei auch immer in der Hand.

Nein, das ist nur deine Polemik. Ich schrieb schon sehr deutlich, wie es 
möglich wäre.

>> Stereo ist sicher nett und in bestimmten Lebensituationen wichtig,
> Nein Stereo ist essentiell fuer das Richtungshoeren.

Habe ich das Gegenteil behauptet?

> Sorry, aber Du hast so wenig Ahnung von HG und Schwerhorigkeit, dass es
> weh tut. Das waere ja nicht weiter schlimm, wenn Du Dich zu diesem Thema
> einfach nicht aeussern wuerdest.

Ich behaupte nicht, davon die große Ahnung zu haben. Du willst aber 
gleich und immer die beste High Tec Lösung, was deine 5000$ für deine 
Hörgeräte beweisen. Da ist gar nicht mein Ansatz gewesen. Aber wenn man 
nicht verstehen will, ist das eben so.

: Bearbeitet durch User
von PC-Freak (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Nun ja, Luxus kostet. Man könnte sich ebenso ein Headset oder (normalen
>> Knopf im Ohr mit Kabel) aufsetzen und eine einfache Konstruktion ala
>> Handy in Zigarettenschachtelgröße um den Hals hängen. 9V Block rein
>> (Akku), fertig.
>
> Da spricht jemand, der NULL Ahnung von HG hat. Da ist etwas mehr dabei
> als bloße Verstärkung (Frequenzkorrektur, frequenzabhängige Kompression,
> Hintergrundgeräuschunterdrückung usw...). Mit so etwas was Du da
> fabrizierst würde ich Ohrenschmerzen bekommen, aber keinen Deut besser
> verstehen.

Ich erzähle mal aus eigener Erfahrung.

Habe seit ca. 2011 evtl. durch eine Unfall massive Hörprobleme. Habe 
seit ca. 2018 Hörgeräte die zusammen ca. 5000,- Eur kosten. Abzüglich 
KK-Zuschuss.

Ich komme in keinem Gespräch (wo mehrere reden) mitsamt den Hörgeräten 
mit und kann dem eben nicht folgen. Habe die HG hundertfach nachstellen 
lassen, trete meinen Ärzten, incl. HNO-Klinik regelmäßig auf die Füße. 
Nix .... absolut nix.

Spiele ich mit meine Senheiser CX300 mit dem Fernseher, habe ich 
Best-Of-Sound im Ohr. Verstehe jedes Wort, trotz dass die Lautstärke 
nicht zu laut ist. Und ohne dass ich mich darauf konzentrieren muss.

Gehe mit dem Argument, dass ich genau aus dem Grund den 'Mercedes' 2018 
bei diesem gekauft habe, wieder zum Akustiker. Ich sage ihm, dass die 
35,- Eur Senheiser  besser klingen als die HG. Der erklärt mir, dass die 
5000,- Eur keine Wunder vollbringen können. Ähm, .... da bleibt mir die 
Spucke weg.

Aussage des Akustikers : Ich muss mich an Hörgeräte gewöhnen. Das dauert 
bis zu einem halben Jahr.

Meine Meinung: Die Hörgeräte müssen sich mir anpassen, damit ich ab der 
ersten Minute des Tragens was verstehe. Und deshalb habe ich mir auch 
'bessere' gekauft, die dann eben 14 Bände-EQ haben. Aber nein, nix mit 
Verstehen.

Auch diese Zubehör ist beim Akustiker extremst überteuert. Die leben ja 
nur von einem Kunden am Tag. Da muss der Preis oben sein.

Es ist beim Akustiker alles nur Abzocke. Keiner interessiert sich nach 
dem Kauf was mit dem Menschen ist. Und dann, wenn dieser letztendlich 
'durchdreht', fragen sich die Hinterbliebenen, warum er dies vollzogen 
hat.

Weil der Mensch dann einfach aufgibt, weil ihm keiner zuhört. Und weil 
ein Hörender nicht nachvollziehen kann, was ein HG-Träger da durchmacht. 
Und die wenigsten decken diese Verarsche auf.

Zum Thema des TO:
Bei mir halten die Batterien bis zu 4 Tage. Ich kauf die aber nicht vom 
Akustiker, sondern im 50er Set im Netz.

Die Ladestationen sind überteuert, und deshalb hab ich auch keine. Dann 
lieber Batterien.

von Falk B. (falk)


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PC-Freak schrieb:
> Die Ladestationen sind überteuert,

Apothekenpreise.

von Neulanderklärer (Gast)


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Hermann Kokoschka schrieb:
> Würde gerne mal Eure Meinungen dazu hören.

Zu doof für ne eigene Preisrecherche? Da kannste dir schnell nen 
Überlick über typische Preise schaffen: 
https://hoergeraete-direkt.de/collections/ladegeraete?page=2

Vielleicht hat sich der Hörgeschädigte auch nur verhört, bspw. statt 
"für hundert Euro" "Fünfhundert Euro". Soll bei älteren Damen schon mal 
vorkommen und die Kinder plappern es dann ungeprüft nach ...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Falk B. schrieb:
> Du willst aber
> gleich und immer die beste High Tec Lösung, was deine 5000$ für deine
> Hörgeräte beweisen.
Ja, will ich. Nur mal zur Einschätzung: Ohne HG ist meine 
Silbenverständlichkeit 0, mit (guten!) HG (die Du jetzt als Luxus 
ansiehst) 40% (das war vor 8 Jahren). Da will ich rausholen was 
rauszuholen ist. Und ich bin dabei bestimmt nicht der einzige.
Prinzipiell wäre ich ja ein Kandidat für ein Cochlea Implantat, aber ich 
kenne da auch keinen, bei dem das wirklich zum Erfolg geführt hat. Und 
das ist irreversibel. Die meisten reden sich das hinterher schön.

PC-Freak schrieb:
> Ich komme in keinem Gespräch (wo mehrere reden) mitsamt den Hörgeräten
> mit und kann dem eben nicht folgen.
Das ist das Hauptproblem. Fernseher ist einfach, weil es da i.A. eben 
wenig Nebengeräusche gibt. Genau da unterscheiden sich für mich die 
verschiedenen HG. Mit Nebengeräuschen ist nämlich die einzig 
realistische Hörsituation.
Tip: Mach einfach nur Silbentests mit Umgebungsgeräuschen. Das HG, das 
dabei am besten abschneidet, nimmst Du. An dieses mußt Du Dich dann 
gewöhnen. Der Akustiker wird sich da vermutlich sträuben, aber ich habe 
mich da immer durchgesetzt.

> Meine Meinung: Die Hörgeräte müssen sich mir anpassen, damit ich ab der
> ersten Minute des Tragens was verstehe.
Vergiss es. Du musst Dich daran gewöhnen. Sei froh wenn Du nach einem 
halben Jahr soweit bist. Auch kannst Du vergessen, mit HG wieder normal 
zu hören. Das ist nicht realistisch.
Gute Akustiker sind selten (teuer sind sie alle). Da mußt Du einige 
Runden drehen. Wie schon erwähnt, wollten die meisten HG einer 
bestimmten Fa. verkaufen. Mir fällt es da relativ einfach, die Spreu vom 
Weizen zu unterscheiden weil ich da einfach Erfahrung drin habe.

PC-Freak schrieb:
> Bei mir halten die Batterien bis zu 4 Tage. Ich kauf die aber nicht vom
> Akustiker, sondern im 50er Set im Netz.
Tip: Rayovac. Die einzigen, die was taugen. Gibt es auch in der Bucht.

von Aufmerksamer Lauscher (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Phasenschieber S. schrieb:
>> Ich könnte ein Buch darüber schreiben.
>
> Auch ein Hörbuch? ;-)

Nein, weil Hörbücher nicht geschrieben werden. Ein Hörbuch ist nämlich 
eine (Aufzeichnung einer) Lesung eines existierenden Buches, i.d.R. ein 
Sprecher, der alle Rollen vorliest. Zu dem Zeitpunkt existiert das Buch 
als solches schon und muss nur vorgelesen werden.

Es wäre möglich, ein Hörspiel zu schreiben, d.h. ein Originalwerk so 
aufzubereiten, dass es von mehreren Sprechern "gespielt" werden kann und 
u.A. Hintergrundgeräusche (Telefonklingeln, Rascheln usw) dazu gemacht 
werden. Das ist in etwa das Pendant zu einem Drehbuch im Film, also eine 
Adaption des Ursprungswerks an das Medium.

Mehr dazu in der Sendung vom 30.12.2022:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/vom-buch-zum-hoerspiel-100.html

von Falk B. (falk)


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Andreas B. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Du willst aber
>> gleich und immer die beste High Tec Lösung, was deine 5000$ für deine
>> Hörgeräte beweisen.
> Ja, will ich. Nur mal zur Einschätzung: Ohne HG ist meine
> Silbenverständlichkeit 0, mit (guten!) HG (die Du jetzt als Luxus
> ansiehst) 40% (das war vor 8 Jahren). Da will ich rausholen was
> rauszuholen ist. Und ich bin dabei bestimmt nicht der einzige.
> Prinzipiell wäre ich ja ein Kandidat für ein Cochlea Implantat, aber ich
> kenne da auch keinen, bei dem das wirklich zum Erfolg geführt hat. Und
> das ist irreversibel. Die meisten reden sich das hinterher schön.

Ja mei, du bist aber schon ein jahrzehntelanger Härtefall. Der Op fragte 
in der Situation für seine Mutter, die vermutlich die normale 
Alterschwerhörigkeit hat.
Ich sag doch nicht, daß so eine Billiglösung das Non plus Ulta ist! 
Sondern nur EINE MÖGLICHKEIT, die in einigen Fällen ausreichend wäre.
Du hast das alles persönlich genommen. DEIN FEHLER!

> bestimmten Fa. verkaufen. Mir fällt es da relativ einfach, die Spreu vom
> Weizen zu unterscheiden weil ich da einfach Erfahrung drin habe.

trennen, nicht unterscheiden.

von Falk B. (falk)


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Aufmerksamer Lauscher schrieb:
>> Auch ein Hörbuch? ;-)
>
> Nein, weil Hörbücher nicht geschrieben werden. Ein Hörbuch ist nämlich
> eine (Aufzeichnung einer) Lesung eines existierenden Buches, i.d.R. ein
> Sprecher, der alle Rollen vorliest. Zu dem Zeitpunkt existiert das Buch
> als solches schon und muss nur vorgelesen werden.

Versuch's mal damit.

https://de.wikipedia.org/wiki/Humor

von PC-Freak (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Kann jedes Handy spielend.

Das was ich probiert habe auf Android ist 'Petralex'. Aber das Problem 
ist, lieber Falk, dass das Signal merklich zeitverzögert kommt. - Du 
stehst deinem gegenüber und siehst in an. Der spricht etwas, und du 
kriegst das dann satte 0,5 sek. erst ins Ohr. Also er macht den Mund zu, 
und satte 0,5 sek ist der letzte Laut in Deinem Ohr. - Das Spiel machst 
Du keine Stunde mit.

Mit Iphone soll es besser sein.

von Falk B. (falk)


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PC-Freak schrieb:
>> Kann jedes Handy spielend.
>
> Das was ich probiert habe auf Android ist 'Petralex'. Aber das Problem
> ist, lieber Falk, dass das Signal merklich zeitverzögert kommt.

Ein Equalizer arbeitet in Echtzeit, wenn er was taugt. Das tun die Plug 
Ins beim Mediaplayer auch.

> und satte 0,5 sek ist der letzte Laut in Deinem Ohr. - Das Spiel machst
> Du keine Stunde mit.

Da muss der halt immer am Satzende "Over" oder "Rodger" sagen wie beim 
CB Funk ;-)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Falk B. schrieb:
> Ja mei, du bist aber schon ein jahrzehntelanger Härtefall.
Ich kenne da viele.
Und es reicht nie, einfach nur die Lautstaerke zu erhoehen.
Ich nehme es auch nicht persoenlich, aber mich nervt es einfach, wenn 
viele Normalhoerende einen anschreien und glauben man wuerde sie dann 
besser verstehen.
Und nochmal: Ich bin da keine Ausnahme. Es geht fast jeden 
Schwerhoerigen so.

Falk B. schrieb:
> trennen, nicht unterscheiden.
ja

von Andreas B. (bitverdreher)


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Falk B. schrieb:
>> und satte 0,5 sek ist der letzte Laut in Deinem Ohr. - Das Spiel machst
>> Du keine Stunde mit.
>
> Da muss der halt immer am Satzende "Over" oder "Rodger" sagen wie beim
> CB Funk ;-)

Au weia! Ich will Dir mal sagen wieviel Ruecksicht Normalhoerende auf 
Schwerhoerige im Normalfall nehemn: NULL.
Das ist keine boese Absicht, aber das Problem ist einfach, dass man 
Schwerhoerigkeit nicht direkt sieht und nach Hinweis 5 min spaeter 
wieder vergessen hat. Es sind max. 10%, die das im Hinterkopf behalten

: Bearbeitet durch User
von dfIas (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Da muss der halt immer am Satzende "Over" oder "Rodger" sagen wie beim
> CB Funk ;-)
Rodger Moore? ;-)

von Smith (Gast)


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Icke schrieb:
> Also wenn das alles so eine Goldgrube ist - niemand wird daran gehindert
> die gleiche Qualität für 'nen Appel und ein Ei anzubieten.

Doch. Wird man. In der Branche gibt es Kartell- um nicht zu sagen 
Mafiaartige Strukturen. Wehe dem Akustiker, der von den Preisabsprachen 
abweicht. Die Industrie lässt sich diese Goldgrube nicht zuschütten.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Falk B. schrieb:
> PC-Freak schrieb:
>>> Kann jedes Handy spielend.
>>
>> Das was ich probiert habe auf Android ist 'Petralex'. Aber das Problem
>> ist, lieber Falk, dass das Signal merklich zeitverzögert kommt.
>
> Ein Equalizer arbeitet in Echtzeit, wenn er was taugt. Das tun die Plug
> Ins beim Mediaplayer auch.
>
>> und satte 0,5 sek ist der letzte Laut in Deinem Ohr. - Das Spiel machst
>> Du keine Stunde mit.
>
> Da muss der halt immer am Satzende "Over" oder "Rodger" sagen wie beim
> CB Funk ;-)

Willst Du jetzt hier die Leidtragenden verarschen?

Sei mal in enem Meeting, und jeder sagt dann 'Roger', oder Over?!

Falk, ... bleib ernst. Und versetz Dich mal in die Lage eines 
Hörgeschädigten. Stopf mal in Deine Ohren Watte und lauf damit dann nur 
mal einen Tag rum. Und dann berichte hier wieder.

von Falk B. (falk)


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Thomas S. schrieb:
>> Da muss der halt immer am Satzende "Over" oder "Rodger" sagen wie beim
>> CB Funk ;-)
>
> Willst Du jetzt hier die Leidtragenden verarschen?

Ja, es war ein Witz. Und auch der muss erlaubt sein. Frei nach Harald 
Schmitt "Jede Randgruppe hat das Recht, verarscht zu werden."

> Falk, ... bleib ernst. Und versetz Dich mal in die Lage eines
> Hörgeschädigten. Stopf mal in Deine Ohren Watte und lauf damit dann nur
> mal einen Tag rum. Und dann berichte hier wieder.

Nur weil ich darüber einen Witz gemacht habe, heißt das nicht, daß ich 
das Problem verkenne.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Ja, es war ein Witz. Und auch der muss erlaubt sein. Frei nach Harald
> Schmitt "Jede Randgruppe hat das Recht, verarscht zu werden."

Ja sehe ich auch ganz entspannt, so wie viele Betroffenen auf deren 
Kosten manchmal ein Witz gerissen wird.

Es sind meist auch nicht die Betroffenen selbst, die sich beschweren, es 
sind oft die selbsternannten "Beschützer" die sich aufregen. Leute die 
meinen sie müssten sich als Advocat für irgendwen aufführen.

Das dürft ihr jetzt auch auf viele andere Bereiche übertragen :-)

von Wühlhase (Gast)


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Hermann Kokoschka schrieb:
> Dieses Ladegerät kostet so um die 500,- Euro
> (Ja: richtig gehört, fünfhundert)
>
> Ist das technisch irgendwie erklärbar oder einfach nur Abzocke bei
> eingeschränkten Menschen?
> Schätzungsweise ist es doch die gleiche Technologie wie bei induktiven
> Handy-Ladern, oder haben die das "Feen-Pulver" erfunden?

Die Technik selber ist das sicher nicht wert, aber du bist da in einem 
hochspezialisierten Markt unterwegs. Hörgeräte werden ja nicht zu 
Millionen verkauft, und dann sind da auch noch mehrere Hersteller 
unterwegs.

Und dann geht da auch noch das ganze Drumherum mit Vertrieb, 
Produktschulung usw. ein. Du kommst da niemals auch nur in die Nähe von 
einem 15€-Hama-Handyladegerät.

Ob fünfhundert Euro damit gerechtfertigt sind oder ob auch mit 
dreihundert noch genug verdient wäre, weiß ich nicht. Aber die Frage 
würde sich mit dreihundert Euro sicher genauso stellen.

Wo werden die Teile eigentlich gefertigt? Ist das billige 
Chinaelektronik, oder werden die Teile in der EU, womöglich sogar De, 
zusammengebaut? Unterschätze die Lohnkosten (und hier in De vor allem 
die Lohnnebenkosten!) nicht, die gehen da auch mit ein.


PC-Freak schrieb:
> Auch diese Zubehör ist beim Akustiker extremst überteuert. Die leben ja
> nur von einem Kunden am Tag. Da muss der Preis oben sein.

Eben. Und der Akustiker will sicher auch von etwas mehr als nur dem 
Mindestlohn leben.


Andreas B. schrieb:
> PC-Freak schrieb:
>> Ich komme in keinem Gespräch (wo mehrere reden) mitsamt den Hörgeräten
>> mit und kann dem eben nicht folgen.
> Das ist das Hauptproblem. Fernseher ist einfach, weil es da i.A. eben
> wenig Nebengeräusche gibt. Genau da unterscheiden sich für mich die
> verschiedenen HG. Mit Nebengeräuschen ist nämlich die einzig
> realistische Hörsituation.

Probleme mit den Nebengeräuschen bei Gesprächen haben auch andere 
Menschen, die kein Hörgerät haben (und auch keines brauchen). ;)

von Thomas R. (thomasr)


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Sehr verwunderlich, daß es diese extrem teuren Geräte kaum gebraucht zu 
kaufen gibt. Und dabei sterben jeden Tag tausende von Menschen mit 
Hörhilfen. Und wenn man erst einmal gebrauchte hat, wird kein HGA die 
notwendigen Einstellungen/Anpassungen durchführen. Diese Art von 
Wegwerfkultur müsste dringend verboten werden!

von Phasenschieber S. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Sehr verwunderlich, daß es diese extrem teuren Geräte kaum gebraucht zu
> kaufen gibt.

Du kennst dich eben nicht aus, weißt garnicht wie solche Geräte an den 
"Patienten" angepasst werden.

Jede Hörschwäche ist individuell. Diese Geräte werden auf das 
individuelle Hörvermögen angepasst.
Genausowenig wie ein Gebiss eines Verstorbenen als "gebraucht" verkauft 
werden kann, geht das mit einem Hörgerät.
Sorry für das Extrembeispiel.

Damit nicht einfach jemand den Equalizer selbst bedient, haben sich die 
Hersteller den Zugang zu den Einstellungen verbarrikadiert.

Die Hardware ist sicher nichteinmal ein Zehntel dessen wert, wofür sie 
verkauft wird.
Da wird richtig Reibach gemacht.

Von wegen kleiner Markt: Geht mal durch eine Stadt und zählt mal 
wieviele Hörgeräteverkäufer es gibt.
Ich wohne in einer recht kleinen Stadt mit gerademal 40.000 Einwohner, 
aber hier gibt es über 20 Hörgeräteverkäufer alleine in der Innenstadt.

Nach jedem Hörgeräteverkauf machen die eine Flasche Sekt auf und lassen 
es krachen ;-)

von Der Hörende (Gast)


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Hallo

Nein - "Iihh das geht doch nicht - das hat doch schon mal Jemand anderes 
in seinen Ohr gehabt..."
Neue "Gummis" (ist das auch so bei Hörgeräten ?
Bei Ohrhörern und Kopfhörern ist es auf jeden Fall kein Problem) sollten 
doch problemlos möglich sein.

Im Medizinumfeld, durch "seltsame" Erziehung ist Hygiene und "Panik" 
das irgendwas Irgendwen mal passieren könnte (Quote  einer von 100000) 
ist leider extrem bis ins Irrsinnige ausgeprägt...

Ich möchte nicht wissen was die Pandemie indirekt noch so an Jahrelangen 
Nachwirkungen und "German Angst" mit sich gebracht hat - Pfoten 
desinfizieren nach dem mal draußen war, ein "fremde Türklinke" angefasst 
hat, oder gar im ÖPNV unterwegs war - das war vor den 
"Erziehungsmaßnahmen" (und in der Situation wohl sogar Berechtigt) 
lange nur eine Zwangshandlung von wenigen irgendwie "gestörten" 
Zeitgenossen - mittlerweile dürften wohl mindestens 25% der Bevölkerung 
(und besonders die welche es am wenigsten Betrifft bzw. für die eine 2 
oder 3 AlltagsInfektionen im Jahr  besonders wichtig wären  wenn dann 
dann mal der "Hardcorefall" kommt)  so drauf sein...

Der aktuell hohe Krankenstand wegen einer "ollen" Erkältung bei den 
Kindern und wohl vielen Erwachsenen ist sicherlich kein Zufall (Training 
des Körpers fehlt).

von Falk B. (falk)


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Thomas R. schrieb:
> Diese Art von
> Wegwerfkultur müsste dringend verboten werden!

Soso. Mal wieder muss ein Verbot her? Lass mich raten, wenn du gewählt 
hast . . .

von Aufmerksamer Lauscher (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Wo werden die Teile eigentlich gefertigt? Ist das billige
> Chinaelektronik, oder werden die Teile in der EU, womöglich sogar De,
> zusammengebaut? Unterschätze die Lohnkosten (und hier in De vor allem
> die Lohnnebenkosten!) nicht, die gehen da auch mit ein.

Stand von vor einigen Jahren: Bernafon entwickelte in der Schweiz in 
(einem Gewerbegebiet etwas vor) Bern und ich glaube noch an eine anderen 
Standort. Die ASICs (und eigene Hörgeräte) machte Oticon in Dänemark. 
Bernafon und Oticon gehören zur selben Holding, deshalb verwenden sie 
teilweise gegenseitig Komponenten und es gibt teilweise Arbeitsteilung. 
Der Standort in Bern wurde vor einigen Jahren etwas verkleinert, glaube 
ich, bin mir aber nicht sicher und weiß auch nicht, was seitdem passiert 
ist.

Nachdem das Medizinprodukte sind, extrem miniaturisiert und einen 
geringen Stromverbrauch haben müssen, glaube ich auch nicht, dass das 
"Chinaelektronik" ist (die nicht zwingend schlecht sein muss). Aber z.B. 
selbst die Kunstoffe für die Gehäuse müssen geprüft und zugelassen 
werden, weil sie sich ständig auf der Haut befinden und keine 
gesundheitsschädlichen Stoffe ausdiffundieren dürfen. 
SW-Entwicklungskosten für Medizinprodukte (auch Insulinpumpen, 
Herzschrittmacher, Implantate usw.) rangieren auf ähnlichem Niveau wie 
in der Raumfahrt.

Zudem handelt es sich um ein Hörgeräte*system*, also mehrere 
interagierende Komponenten. Also z.B. drahtlose Kommunikation zwischen 
den Hörgeräten, um z.B. Telefonspulen nahe einem Gerät zu erkennen und 
die andere Seite abzuregeln (Straßenlärm beim Telefonieren soll nicht 
verstärkt werden). Oder Kopplungsmöglichkeiten mit der 
Freisprecheinrichtung im Auto oder Übertrager für Fernseher. Und zu den 
Anpassungen an den Träger: Selbst die Schläuche bei Hinter-dem-Ohr 
Hörgeräten müssen in der Einstellung der Filter berücksichtigt werden, 
weil sie bereits ein akustisches Element sind. Bein In-Ear Hörgeräten 
kann Rückkopplung ein Problem sein.

Sind die Verkaufskosten sehr hoch ggü. der Materialkosten? Ich arbeite 
nicht in dem Bereich, also keine Ahnung, vermutlich ja. Allerdings 
handelt es sich, wie gesagt, um Medizinprodukte und da ist die 
Entwicklung und Zulassung schlichtweg sehr teuer. Vor ein paar Jahren 
hat mir mal jemand erzählt, dass eine Insulinpumpe ca. 250 EUR 
Materialkosten habe (am teuersten (ca. die Hälfte der Kosten) sei der 
Motor von Maxon, der auch für Raumfahrtanwendungen zugelassen sei), aber 
der Krankenkasse werden 4000-5000 EUR berechnet. Andererseits halten die 
Geräte dann auch 10 Jahre oder so, dann relativiert sich der Preis 
wieder.

von Aufmerksamer Lauscher (Gast)


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Aufmerksamer Lauscher schrieb:
> Bein In-Ear Hörgeräten kann Rückkopplung ein Problem sein.

weil Mikrofon und Lautsprecher konstruktionsbedingt nahe beieinander 
liegen.

> Vor ein paar Jahren
> hat mir mal jemand erzählt, dass eine Insulinpumpe ca. 250 EUR
> Materialkosten habe (am teuersten (ca. die Hälfte der Kosten) sei der
> Motor von Maxon, der auch für Raumfahrtanwendungen zugelassen sei), aber
> der Krankenkasse werden 4000-5000 EUR berechnet.

Hmm, vielleicht waren es auch 350 EUR, so genau weiß ich es nicht mehr. 
Aber es war jedenfalls < 400 EUR (10% von Verkaufspreis). Bei 
Diabetikern kommen dazu noch die laufenden Kosten also z.B. Katheter, 
Schläuche, Insulinreservoire, Verschleißteile wie Dichtungen, die i.d.R. 
Hersteller und ggf. insulinpumpenmodellspezifisch sind. Ich vermute, 
dass das im Jahr auch mind. 1000 EUR sind. Ich würde sagen, dass eher 
darüber der Reibach gemacht wird.

Und man sollte auch berücksichtigen, dass es hierbei "nur" um 
Medizinprodukte geht und nicht mal um Medikamente! Entwicklung in der 
Medizin ist halt ziemlich teuer.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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erkennt man denn eigentlich irgendwie ob ein Hörgeräteeinsatz lädt?
leuchtet da auch irgendwo mal ein Leuchtdiödchen?

zur Ermittlung der "Induktionsfrequenz"
könnte man die zerstörungsfrei mit einer Spule ermitteln,
die man beim Laden in das Ladegerät einfach mal mit dran hält.
das Magnetfeld dürfte dazu weit genug in den Raum streuen.

Spule = Relais-Spule, evtl ohne Eisenkern, sowas mal dagegen halten.

Dann mi'm Oszi...

die so ermittelte Frequenz kann man dann
statt des orig. Ladegerätes auch selbst "simulieren".

müssen eigentlich 2 HG gleichzeitig geladen werden können?

von Korbinian G. (korbinian_g10)


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Thomas R. schrieb:
> durch das Zubehör das Geld verdient

Aber echt - das Paradebeispiel ist ein Stereo-Kabel zum direkten 
Anschluss an einen 3,5-mm-Ausgang.
Das einzige, was hier m.E. besonders ist, ist der proprietäre Stecker 
auf der HG-Seite. Kostenpunkt pro Kabel geschmeidige 70-80 Euro, und 
dann ist das Ding nach einem Jahr bocksteif geworden.
Aus irgendeinem Grund, den ich nicht nachvollziehen kann, rauschen meine 
Eigenbaukabel manchmal. Sie funktionieren, aber manchmal rauschen sie 
stark.

Wer es versuchen will: Die passenden Stecker an einem Stück Kabel gibt 
es hier, und zwar für 2,45 pro Stück. 
https://de.aliexpress.com/item/1125823848.html
Alternativ tut es auch ein Stück 3pol-Stiftleiste, dann aber ohne 
"Verriegelung".

Ich finde den Preis eine Frechheit. Nein, das muss nicht für 5 Euro 
verramscht werden, aber 70 Euro muss es auch nicht kosten!
Und wenn es dann doch 70 Euro kostet, dann will ich auch nach einem Jahr 
ein flexibles Kabel und keinen steifen Prügel haben!

Andreas B. schrieb:
> Wenn Leistung benoetigt wird kommst Du schnell
> unter einer Woche

Sei froh, dass es eine Woche hält. Ich habe Cochlea-Implantate, da 
müssen zwei 675er Implant rein. Halten zwei Tage, also umgerechnet einen 
Tag pro Batterie.
Und ja, es müssen die teureren Implant sein, denn die normalen 675er für 
Hörgeräte halten noch kürzer. Vor allem ist die "Batterie 
schwach"-Warnung bei normalen 675ern nicht zu gebrauchen, weil die 
ungefähr eine Minute vor dem Ausgehen anspringt.

Andreas B. schrieb:
> Ich nehme es auch nicht persoenlich, aber mich nervt es einfach, wenn
> viele Normalhoerende einen anschreien und glauben man wuerde sie dann
> besser verstehen.

Oh ja... es ist vielmehr hilfreich, wenn sie einen anschauen und man 
dann Lippenlesen kann. Das funktioniert sehr viel besser als ins Ohr 
brüllen.

Andreas B. schrieb:
> Prinzipiell wäre ich ja ein Kandidat für ein Cochlea Implantat, aber ich
> kenne da auch keinen, bei dem das wirklich zum Erfolg geführt hat.

Ich habe zwei und bin sehr zufrieden, für mich war es eine deutliche 
Verbesserung gegenüber den vorherigen Phonak Naìda V UP. Falls du mehr 
wissen willst, dann helfe ich gerne.
Vorweg: Deine Einstellung spricht eigentlich dafür, dass es bei dir 
funktionieren könnte.

Andreas B. schrieb:
> Du musst Dich daran gewöhnen. Sei froh wenn Du nach einem
> halben Jahr soweit bist.

Gerade das ist nämlich bei einem Cochlea-Implantat nochmal auf einem 
ganz anderen Level als beim Hörgerät. Anfangs erkennt man die 
Geräusche nicht mal mehr wieder, sondern hört zum Beispiel bei einer 
fallenden Gabel immer dasselbe seltsame Geräusch. Es ist deshalb sehr 
wichtig, dass du vorher bereits gehört hast und die Pause dazwischen 
nicht zu lang ist. Da das Gehirn dann weiß, wie die Töne klingen müssen, 
lernt es nach einiger Zeit neu, bei einem bestimmten Reiz den dazu 
passenden Höreindruck zu erzeugen.
Und deine Einstellung, dass man sich daran gewöhnen muss.

Wühlhase schrieb:
> Und der Akustiker will sicher auch von etwas mehr als nur dem
> Mindestlohn leben.

Das oben angesprochene Kabel kostet direkt vom Hersteller 70-80 Euro. 
Keine Ahnung, was mein ehemaliger Akustiker dafür nehmen würde, aber 
sicher nicht weniger.

Thomas R. schrieb:
> Diese Art von
> Wegwerfkultur müsste dringend verboten werden!

Es ist nicht verboten, alte Hörgeräte zu spenden, zum Beispiel an 
Lions, die die Hörgeräte dann an Bedürftige weitervermitteln und 
einstellen. Besonders beliebt sind bei denen alte, weitgehend analoge 
Geräte, denn deren Akustiker müssen damit umgehen können und je weniger 
dran ist, desto schneller lässt sich das Gerät begreifen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Genausowenig wie ein Gebiss eines Verstorbenen als "gebraucht" verkauft
> werden kann, geht das mit einem Hörgerät.
> Sorry für das Extrembeispiel.

Ist noch nicht mal ein Extrembeispiel, sondern durchaus vergleichbar.

Hörschädigungen sind höchst individuell, sie gibt es altersbedingt, aber 
auch von Geburt an, es gibt Schäden in wenigen oder allen 
Frequenzbereichen und das ggfls. auf beiden Ohren unterschiedlich.

Und dann ist ein Hörgerät kein Equalizer, der alles schon regeln kann. 
Wenn gewisse Freqenzbereiche nicht mehr ausgeglichen werden können, weil 
diese vollkommen ausgefallen sind, bedeutet auch die Versorgung mit 
Hörgeräten nur eine sehr bescheidene Verbesserung. Verbreitet sind 
Hochtonschwerhörigkeiten, wobei nicht Frequenzen über 15.000 Hz 
altersbedingt wegfallen, sondern durchaus schon unter 1.000 Hz!

So ist es bei einem Freund von mir. Ich wollte mich mit ihm unterhalten 
und dachte, ich dreh mal den Ton vom reparierten Fernseher runter, der 
über Testbild einen 1 kHz-Ton abgab. Den hatte mein Freund aber schon 
gar nicht mehr gehört!

Thomas R. schrieb:
> Sehr verwunderlich, daß es diese extrem teuren Geräte kaum gebraucht zu
> kaufen gibt.

Wie gesagt gibt es nicht nur höchst unterschiedliche Hörbehinderungen in 
Frequenz- und Lautstärkeverlust, sondern Hörgeräte sind elektronische 
Geräte, welche über Jahre jeden Tag rund 18 Stunden betrieben werden. 
Dauerbetrieb. Mach das mal mit einem Fernseher! Da ist klar, dass die 
Geräte bereits nach zwei Jahren, wenn eine hörbehinderte Person stirbt, 
nicht mehr weiterverkauft werden sollte.

Abgezockt wird von den Akustikern und den Hörgeräte-Herstellern trotzdem 
grenzenlos. Die Hersteller haben für die unterschiedlichen 
Hörbehinderungen (leichte, mittlere, hochgradige, an Taubheit grenzende 
Schwerhörigkeit) verschiedene Geräte. Selbst innerhalb dieser 
Geräteklassen gibt es mehrere Modelle mit identischem Aufbau bzw. 
identischer Technik, insbesondere einem identischen Chip. Nur werden bei 
teuren Geräten mehr Funktionen freigeschaltet als bei den 
Krankenkassen-Geräten ohne Zuzahlung und diese Geräte zum Vielfachen der 
Krankenkassen-Leistung verkauft.

Das ist der eigentliche Skandal. Aber Hörbehinderte haben keine starke 
Lobby wie die Hörgeräte-Hersteller.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Das hat mit Hygiene und Pandemie überhaupt nix zu tun.
Man kann auch eine Urinflasche sterilisieren, damit du daraus Bier 
trinken kannst ;-)
Wiederum sorry für das Extrembeispiel.

Im Normalfall zeigen beide Ohren unterschiedliche Frequenzkurven auf.
Die Geräte werden darauf eingestellt. Wie schon gesagt, die Hersteller 
haben sich den Zugang zu diesen Einstellungen verbarrikadiert.
Jetzt finde mal jemanden mit genau demselben Hörvermögen auf beiden 
Ohren.

Noch eine Geschichte aus dem bürokratischen deutschen Gesundheitssystem:

Damit die Krankenkasse überhaupt einen Betrag zum Erwerb der Geräte 
beisteuert, muß vorher ein HNO-Arzt die Notwendigkeit für diese Geräte 
bescheinigen.
Du gehst also zum HNO-Doktor und selbiger macht mit dir einen Hörtest 
aus dem hervorgeht, daß du Hörgeräte brauchst.
Die Bescheinigung reichst du ein.

Dann gehst du zum Hörgeräteakustiker, welcher erneut einen Hörtest 
macht, um auf Grund dieser Ergebnisse die Geräte einzustellen.

So weit, so gut.

In meinem speziellen Fall:
Ich bin privat versichert, mit der Option alle gesundheitlichen 
Hilfsmittel zu 100% bezahlt zu bekommen.

Um überhaupt einen Antrag auf Erstattung stellen zu können, muß ich zum 
HNO-Arzt um die Notwendigkeit bescheinigt zu bekommen.

Danach gehe ich zu Amplifon und weil die sofort nach der Versicherung 
fragen, bieten sie mir ihr Flaggschiff an.
5600€ für beide Ohren.

Ich reiche den Kostenvoranschlag bei der Kasse ein und bekomme sinngemäß 
folgende Rückmeldung: Die Geräte verfügen über Features, die nicht 
erstattungsfähig sind, weil sie nicht der Wiederherstellung der 
Hörfähigkeit dienen.
Als Beispiel Bluetooth-Einrichtung zum Fernseher oder Haussprechanlage 
und diverse andere Gimmicks.

Die Kasse bietet mir einen Teilbetrag an, alternativ benennt sie Geräte 
die voll erstattungsfähig sind, wie z.B. Moxi h.d.O.

Also schaue ich mir Moxi an, bezw. mache einen Hörtest und bin ganz 
angetan.
Kosten zwar auch 3600€, aber sie passen.
Also schreibe ich der Kasse, daß ich ihrem Vorschlag folge und diese 
Geräte gerne erwerben möchte.

Haha...daß die passen, muß jetzt erst wieder ein HNO-Doktor bestätigen.

Das habe ich insgesamt 8mal mit 8 verschiedenen Hörgeräten durchgezogen.

Na Mahlzeit.

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Nur werden bei teuren Geräten mehr Funktionen freigeschaltet als bei den
> Krankenkassen-Geräten ohne Zuzahlung und diese Geräte zum Vielfachen der
> Krankenkassen-Leistung verkauft.
> Das ist der eigentliche Skandal.

Kann es sein, dass Rigol, Siglent, BMW und andere es ganz ähnlich 
machen, ohne dass Du Dich daran störst?

von Percy N. (vox_bovi)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Das habe ich insgesamt 8mal mit 8 verschiedenen Hörgeräten durchgezogen.

Die Einsoarung bei den Hörhilfen war - wirtschaftlich gesehen- 
sicherlich acht Besuche nebst Gutachten vom Facharzt wert. Doch, 
bestimmt!

von olaf (Gast)


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> Würde gerne mal Eure Meinungen dazu hören.

Ganz einfach. In den 80ern machte irgendwann mal Fielman auf und nordete
die Optiker ein. Damals riesen Aufschrei das wir alle blind werden wenn
die Brillen nicht mit Feenstaub poliert und angepasst werden.

Interessanterweise ist dieses Konzept bei den Akustikern bisher nicht
eingetreten. Da darf man vermuten das da schon ein paar muntere 
Millionen
regelmaessig in Aktenkoffern verschoben werden.

Es wuerde mich nicht wundern wenn du die besten Hoergeraete der Welt
fuer 1000Euro plus einen Flug nach Indien bekommen koenntest. :)

Natuerlich kann man gute Hoergeraete nicht fuer 30Euro bauen, aber
die Preise die in Deutschland aufgerufen werden sind extrem
absurd. Das sollte jedem klar sein der schon irgendwas professionell 
entwickelt hat.

Olaf

von Henry H. (Gast)


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olaf schrieb:
> In den 80ern machte irgendwann mal Fielman auf und nordete
> die Optiker ein.

Fielmann ist doch auch schon ins Hörgerätegeschäft eingestiegen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Die Einsoarung bei den Hörhilfen war - wirtschaftlich gesehen-
> sicherlich acht Besuche nebst Gutachten vom Facharzt wert. Doch,
> bestimmt!

Nein, du bist, wie so oft, schwer von Begriff.

Daß diese Zusatzeinrichtungen, ich nenne sie einfach mal Gimmicks, nicht 
erstattungsfähig sind, ist ziemlich schnell klar zu verstehen.

Daß aber jedes einzelne Gerät der voll erstattungsfähigen Geräte, 
zumal sie von der Krankenkasse benannt wurden, nochmal extra vom 
HNO-Arzt bestätigt werden müssen, ist reine Bürokratie, die nur Geld 
kostet und keinerlei Gewinn für die Kasse bringt, im Gegenteil, jeder 
der HNO-Besuche wurde mit 180 bis 300€ berechnet.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Percy N. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> Nur werden bei teuren Geräten mehr Funktionen freigeschaltet als bei den
>> Krankenkassen-Geräten ohne Zuzahlung und diese Geräte zum Vielfachen der
>> Krankenkassen-Leistung verkauft.
>> Das ist der eigentliche Skandal.
>
> Kann es sein, dass Rigol, Siglent, BMW und andere es ganz ähnlich
> machen, ohne dass Du Dich daran störst?

Ja, es kann sein, dass Rigol, Siglent, BMW und andere es ganz ähnlich 
machen.
Ja, es kann sein, dass ich mich nicht daran störe. Zum Beispiel, weil 
ich in der Auswahl eines Oszilloskops frei bin, aber Hörbehinderte nicht 
in der Auswahl der optimalen Hörhilfen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Ja, es kann sein, dass ich mich nicht daran störe.
Schön soweit.
> Zum Beispiel, weil
> ich in der Auswahl eines Oszilloskops frei bin,
Das trifft es nicht. Vergleichbar ist hier Deine Freiheit, durch 
Aufpreiszahlung bereits hart vorhandene Features freizuschalten.
> aber Hörbehinderte nicht
> in der Auswahl der optimalen Hörhilfen.
Doch, auch die können sich aussuchen, ob sie denn nun unbedingt BT und 
GPS(?) haben wollen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Nein, du bist, wie so oft, schwer von Begriff.

So, so .
.
> Daß diese Zusatzeinrichtungen, ich nenne sie einfach mal Gimmicks, nicht
> erstattungsfähig sind, ist ziemlich schnell klar zu verstehen.

Ka, ind das sogar für Dich auf Anhieb.

> Daß aber jedes einzelne Gerät der voll erstattungsfähigen Geräte, zumal
> sie von der Krankenkasse benannt wurden, nochmal extra vom HNO-Arzt
> bestätigt werden müssen, ist reine Bürokratie, die nur Geld kostet und
> keinerlei Gewinn für die Kasse bringt, im Gegenteil, jeder der
> HNO-Besuche wurde mit 180 bis 300€ berechnet.

Schau an, selbst Du hast das kapiert!

Wo klemmt es denn dieses Mal? Schon wieder vergessen, den Ironiedetektor 
zu entkalken? Sorry, das ist keine Kassenleistung,  aber, wie Du 
(hoffentlich jetzt) siehst, ist es eine schlechte Idee, da zu geizen ...

Na, ist der Groschen endlich unten?

von Thomas R. (thomasr)


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Die EU arbeitet an Richtlinien, die die Reparatur und 
Recyclingfreundlichkeit erhöhen sollen. Es wäre ein einfaches die 
Hersteller zu zwingen, Hörgeräte auf Anfrage „auf Null“ zu stellen um 
sie dann neu programmieren zu können.

Zumindest bei Hörgeräten die ich selbst bezahlt habe, hätte ich auch den 
Anspruch darauf. Hat vermutlich noch niemand vor Gericht durchgefochten.

Das ganze könnte von den Kassen kontrolliert werden, schließlich 
verlieren die (also wir alle!) am meisten Geld dabei.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Na, ist der Groschen endlich unten?

Percy, das ist jetzt aber eine sehr schwache Vorstellung.
Dein Ego erlaubt dir nicht, jetzt einzugestehen, daß du Bullshit 
verzapft hast und befiehlt dir, weiteren Bullshit hinterher zu schieben.

tztztztz... da habe dich jetzt aber alle guten Geister verlassen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Percy N. schrieb:
>> aber Hörbehinderte nicht in der Auswahl der optimalen Hörhilfen.
> Doch, auch die können sich aussuchen, ob sie denn nun unbedingt BT und
> GPS(?) haben wollen.

Da kennst Du die Problematik nicht bzw. die Features bei den 
hochpreisigen Hörgeräten. So haben Hörgeräte Techniken z.B. zum 
Richtungshören oder zur Unterdrückung von Windgeräuschen an den 
Mikrophonen. Nur eben eingeschränkt bei "Kassengeräten" und voll 
ausgeschöpft erst bei hohen Zuzahlungen.

Hochgradig Hörbehinderten fällt telefonieren schwer, weil deren übliche 
Zusatzinformation aus dem Lippenlesen am Telefon wegfällt. Sie sind also 
auf eine optimale Übertragung des Tons aus dem Telefon angewiesen, ohne 
Störgeräusche. Deshalb ist BT kein Luxus, sondern als akustisch 
störungsfreie Alternative sehr hilfreich. Das gilt nicht nur fürs 
Telefonieren, sondern auch für andere Übertragungen, z.B. beim Fernsehen 
etc.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Hochgradig Hörbehinderten fällt telefonieren schwer, weil deren übliche
> Zusatzinformation aus dem Lippenlesen am Telefon wegfällt.

Das ist ein sehr wichtiger Punkt!

Das Hören an sich, ist nicht immer rein physisch zu betrachten, damit 
meine ich analoge Akustik.
Bei älteren Menschen kommt oft eine verlangsamte Leitfähigkeit der 
Nerven zum Tragen, d.h. der Schwerhörige schaut einem Menschen beim 
Sprechen auf den Mund und noch bevor das akustische Signal das 
Bewusstseinszentrum erreicht, hat er optisch das Gesagte schon erfasst, 
die Akustik hinkt hinterher.

Das führt dann dazu, daß ein Schwerhöriger öfter mal nachfragt, was 
gesagt wurde, um es dann nach einer kurzen Verzögerung dochnoch zu 
erfassen.

So quasi: Hä, was hast du gesagt....achso, ja.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Percy N. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> Nur werden bei teuren Geräten mehr Funktionen freigeschaltet als bei den
>> Krankenkassen-Geräten ohne Zuzahlung und diese Geräte zum Vielfachen der
>> Krankenkassen-Leistung verkauft.
>> Das ist der eigentliche Skandal.
>
> Kann es sein, dass Rigol, Siglent, BMW und andere es ganz ähnlich
> machen, ohne dass Du Dich daran störst?

A - (Sorge im Gesicht, was die Kasse (nicht) übernimmt:)
    "Werter Herr HGA, ich brauche ein passendes Hörgerät."

O - (Den Monitor mit wohl schon zuvor fertig ausgeführter
    Soogle Guche nach "DSO" in As Blickfeld bewegend, und
    während A noch staunt, was das wohl zu bedeuten habe,
    hurtig aber gut lesbar auf einen Zettel schreibend:)
    "Gegenüber ist übrigens sogar auch ein BMW-Händler.
    Ach ja, und noch eine ganze Menge weiterer Geschäfte:
    Was Sie MÖCHTEN können Sie kaufen (wenn Sie können)."

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Na, ist der Groschen endlich unten?
>
> Percy, das ist jetzt aber eine sehr schwache Vorstellung.
> Dein Ego erlaubt dir nicht, jetzt einzugestehen, daß du Bullshit
> verzapft hast und befiehlt dir, weiteren Bullshit hinterher zu schieben.
> tztztztz... da habe dich jetzt aber alle guten Geister verlassen.

Wenn jenand

Percy N. schrieb:
> Doch, bestimmt!

nicht kapiert,  ist das normaler Weise eine ausgesprochen schwache 
Vorstellung, bei Dir aber leider schon beinahe oberes Leistungsniveau. 
Durch Deinen Nachtrag machst Du es auch nicht besser, eher im Gegenteil.

Ich gi de es ja regelmäßig hoch amüsant, wenn irgend ein armer Wichg 
nicht merkt, dass ich ihm zustimme und deshalb Dreck nach mir wirft. Bis 
zur Höchstform musst Du aber noch ein bisschen üben: Andere werden in 
dieser Situation gern fuchsteufelswild und bestreiten, was ich in ihrem 
Sinne vorgetragen habe. Das schafft Du doch auch noch, oder willst Du 
Dich von Daniel überrunden lassen? Hast Du das nötig?

So langsam verstehe ich, welche Probleme Boris Palmer mit den akephalen 
Zeitgrnossen in seiner Umgebung hat; vielleicht liegt es am Breitengrad, 
wer weiß?

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Hochgradig Hörbehinderten fällt telefonieren schwer, weil deren übliche
> Zusatzinformation aus dem Lippenlesen am Telefon wegfällt. Sie sind also
> auf eine optimale Übertragung des Tons aus dem Telefon angewiesen, ohne
> Störgeräusche. Deshalb ist BT kein Luxus, sondern als akustisch
> störungsfreie Alternative sehr hilfreich.

Aber nicht erforderlich, es gibt andere - erstattungsfähige - Techniken, 
ein Telefon an Hörgeräte anzukoppeln; ähnliches gilt zB auch für 
Hörsaalbeschallungen und ähnliches.

von Percy N. (vox_bovi)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Das führt dann dazu, daß ein Schwerhöriger öfter mal nachfragt, was
> gesagt wurde, um es dann nach einer kurzen Verzögerung dochnoch zu
> erfassen.

Interessant ist auch der Effekt, dass erst erschreckt zusamnengezuckt 
wird, und dann, nachcetwa 0,3 Sekunden, wird die Türklingel gehört bzw 
wahrgenommen. Da ist dann offenbar die,Reizauswertung verzögert.

von olaf (Gast)


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> Aber nicht erforderlich, es gibt andere - erstattungsfähige - Techniken,
> ein Telefon an Hörgeräte anzukoppeln;

An ein aktuelles Handy? Erzaehl mal. Ich meine dir ist schon klar das
die meisten Menschen nicht mehr mit einem W48 telefonieren oder?

Olaf

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Percy N. schrieb:
> Aber nicht erforderlich, es gibt andere - erstattungsfähige - Techniken,
> ein Telefon an Hörgeräte anzukoppeln; ähnliches gilt zB auch für
> Hörsaalbeschallungen und ähnliches.

Richtig, es gibt andere Techniken, basiert auf Induktion, also 
Übertragung per Magnetfeld. Aber erstens haben Telefone heute oft keine 
magnetischen Lautsprecher, sondern Piezotechnik. Dazu wirken die 
heftigen HF-Signale sich störend aus. Hast Du mal ein Handy oder 
Schnurlos-Telefon im Betrieb an eine Lautsprecherbox gehalten?

Dann gibt es Schwankungen in der Lautstärke, wenn das Telefon nicht 
exakt an die richtige Stelle des Hörgerätes gehalten wird. 
Induktionsspulen sind überaltete Technik. Glaube mir, ich bin wegen 
meiner Freundin mit dem Problem sehr vertraut.

von Percy N. (vox_bovi)


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olaf schrieb:
> An ein aktuelles Handy?
Hat das,jemand behauptet? Gibt es eigentlich Handies,  an die sich kein 
Headset anschließen lässt?
> Erzaehl mal. Ich meine dir ist schon klar das
> die meisten Menschen nicht mehr mit einem W48 telefonieren oder?
Ältere Geräte kennst Du nicht? Schwach!

Alles btw eigenverantwortliche Privatentscheidung.

von Wühlhase (Gast)


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olaf schrieb:
> Natuerlich kann man gute Hoergeraete nicht fuer 30Euro bauen, aber
> die Preise die in Deutschland aufgerufen werden sind extrem
> absurd. Das sollte jedem klar sein der schon irgendwas professionell
> entwickelt hat.

Das ist aber mit Medizinzeugs allgemein so, auch bei Medikamenten.

Hier brauchst du für ein einfaches Medikament ein Rezept und zahlst 
7,50€ zu, in Italien und underswo gibt es dasselbe Medikament von 
demselben Hersteller rezeptfrei für 2,50€.

Was kostet das HG-Zeug eigentlich im Ausland? Vielleicht wird es mal 
Zeit für einen Urlaub.

von Percy N. (vox_bovi)


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Percy N. schrieb:
> Hat das,jemand behauptet? Gibt es eigentlich Handies,  an die sich kein
> Headset anschließen lässt?

Zur Ergänzung:

https://support.google.com/pixelphone/answer/9393002

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Dazu wirken die heftigen HF-Signale sich störend aus.

???

von Phasenschieber S. (Gast)


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olaf schrieb:
> An ein aktuelles Handy? Erzaehl mal.

Die Geräte von Siemens können über eine App auf dem Handy in geringen 
Grenzen gesteuert werden (bluetoothankopplung). So kann man einmal die 
Lautstärke und die Richtcharakteristik der Mikrophone von breit nach 
schmal einstellen. Man kann Bereiche ganz ausblenden; wenn z.B. rechts 
von dir ein Dummschwätzer steht, so wie Percy, dann kannst du "rechts" 
ganz ausblenden.
Du kannst auch "hinten" ganz ausblenden. Ziemlich rudimentär das ganze.
Aber du kannst die Geräte auch mit dem Handy als Telefon koppeln, dann 
hörst du den Gesprächspartner im Hörgerät.
Kostet halt alles Extra, was keine Kasse bezahlt.

Als Betroffener kann ich die Probleme ziemlich gut beschreiben:
Du hast dein Leben lang gelernt wie die Welt klingt, der akustische 
Abdruck hat sich in dein Gehirn eingebrannt.
Jetzt bekommst du solche Dinger über die Ohren gehängt und die Welt 
klingt auf einemmal ganz anders. Bei manchen Geräten so abscheulich, daß 
du sie dir sofort wieder von den Ohren nimmst.

Du willst weiterhin die Welt so wahrnehmen, wie du es gelernt hast, 
nicht wie einige Inscheniöre meinen, daß sie klingen sollte.
Das ist das Dilemma.

Das ist eine ganz individuelle Geschichte und das Ergebnis kann bei 
jedem Menschen anders ausfallen.

Eine ganz große Zahl der Betroffenen weiß das aber selbst nicht, die 
meinen was der Doktor verordnet hat, muß seine Richtigkeit haben und 
tragen Geräte die überhauptnicht ihren Anforderungen entsprechen. Bei 
diesen Menschen liegen dann die Geräte nach kurzer Zeit und für immer in 
der Schublade.

Es ist auch nicht so, daß der Mensch eine Eingewöhnungszeit braucht, wie 
es hier einer geschrieben hat, nein, das wird nur erzählt um dem 
Patienten weis zu machen, es gäbe keine andere Lösung, er müsse das 
Gerät akzeptieren.

Nein, ein Gerät muß von der ersten Sekunde an einfach nur das 
Hörvermögen verbessern, ohne Verfärbungen etc.

Ich habe lange gesucht und dann doch gefunden, es hat sich gelohnt zu 
suchen.

von olaf (Gast)


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> Du kannst auch "hinten" ganz ausblenden. Ziemlich rudimentär das ganze.
> Aber du kannst die Geräte auch mit dem Handy als Telefon koppeln, dann
> hörst du den Gesprächspartner im Hörgerät.

Klingt nach veralteter Technik. Ich wuerde erwarten das es mindestens 
ein Handy und ein Laptop gleichzeitig koppeln kann wie mein 50Euro 
Headset.
Wie soll man sonst noch in der heutigen Welt arbeiten koennen wenn man
Handy und Teams dauernd braucht?

> Kostet halt alles Extra, was keine Kasse bezahlt.

Ich hab da keine Zweifel. :)

Olaf

von Manfred (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Richtig, es gibt andere Techniken, basiert auf Induktion, also
> Übertragung per Magnetfeld. Aber erstens haben Telefone heute oft keine
> magnetischen Lautsprecher, sondern Piezotechnik.

Die Gebrüder Grimm lassen grüßen. Piezo ist als Signalgeber mit fester 
Frequenz sinnvoll, man hat sich als Hochtonlautsprecher daran versucht. 
Piezo als Telefonlautsprecher geht vom Frequenzumfang her nicht.

> Dazu wirken die
> heftigen HF-Signale sich störend aus. Hast Du mal ein Handy oder
> Schnurlos-Telefon im Betrieb an eine Lautsprecherbox gehalten?

An einer Lautsprecherbox passiert garnichts, das betrifft die aktiven 
PC-Brüllwürfel.

GSM- und DECT-Bursts stören das Hörgerät vom Uropa, neuere Modelle 
filtern die schon seit ewigen Jahren erfolgreich weg.

von Manfred (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Man kann Bereiche ganz ausblenden; wenn z.B. rechts
> von dir ein Dummschwätzer steht, so wie Percy,

Glashaus, Steine ...

Hier sind mal wieder die totalen Koniferen dabei, um die Wette zu 
wachsen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Hier sind mal wieder die totalen Koniferen

Sagst gerade DU. Hast du in deinem Glashaus dickere Scheiben?

von PC-Freak (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Aber nicht erforderlich, es gibt andere - erstattungsfähige - Techniken,
> ein Telefon an Hörgeräte anzukoppeln; ähnliches gilt zB auch für
> Hörsaalbeschallungen und ähnliches.

Du meinst T-Spule? - Ist nicht mehr inn.

Rainer Z. schrieb:
> Richtig, es gibt andere Techniken, basiert auf Induktion, also
> Übertragung per Magnetfeld. Aber erstens haben Telefone heute oft keine
> magnetischen Lautsprecher, sondern Piezotechnik. Dazu wirken die
> heftigen HF-Signale sich störend aus. Hast Du mal ein Handy oder
> Schnurlos-Telefon im Betrieb an eine Lautsprecherbox gehalten?

Auch Du meinst sehr warscheinlich die T-Spule. Auch die Hörfelder in 
Theater und dergleichen. Obwohl in den Gerichten findet sich nichts, was 
dem Hörgeschädigten hilft. Selbst erlebt und angesprochen. Wenn der 
Richter dann 6 Meter weg ist, dann wirds richtig schwierig.

Phasenschieber S. schrieb:
> Du willst weiterhin die Welt so wahrnehmen, wie du es gelernt hast,
> nicht wie einige Inscheniöre meinen, daß sie klingen sollte.
> Das ist das Dilemma.
>
> Das ist eine ganz individuelle Geschichte und das Ergebnis kann bei
> jedem Menschen anders ausfallen.

Dem stimme ich voll zu.

Phasenschieber S. schrieb:
> Nein, ein Gerät muß von der ersten Sekunde an einfach nur das
> Hörvermögen verbessern, ohne Verfärbungen etc.

Und dieser Meinung bin ich ebenfalls, wie ich auch selbst weiter oben 
geschrieben habe. Ich trete meine Akustiker dermaßen in den Ar... bis 
zur Geschäftsleitung. Erst gestern wieder gemacht.

olaf schrieb:
> Klingt nach veralteter Technik. Ich wuerde erwarten das es mindestens
> ein Handy und ein Laptop gleichzeitig koppeln kann wie mein 50Euro
> Headset.
> Wie soll man sonst noch in der heutigen Welt arbeiten koennen wenn man
> Handy und Teams dauernd braucht?

Du hast anscheinend keine Ahnung von der Materie, oder eben zumindest 
keine Erfahrung, sonst würdest Du nicht so schreiben.

Im übrigen.. es gibt die Möglichkeit an die Hardware zu kommen, um die 
Geräte selbst nach eigenen Kreationen einzustellen. Nur ... die Software 
gibts nicht offen. Da muss man gaaanz gut stehen mit dem Akustiker, oder 
man muss ihn dermaßen nerven, dass er die Software freiwillig rausgibt.

von Phasenschieber S. (Gast)


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PC-Freak schrieb:
> dermaßen nerven, dass er die Software freiwillig rausgibt.

Ich glaube, das würde nichts nützen, denn die meiste dieser dedizierten 
Software ist an den Rechner gebunden und meistens existiert auch keine 
Installations-Routine dazu.
Der Rechner  mitsamt Software gehört dem Hersteller.

Die haben sich ihre Pfründe hinreichend abgesichert.
Da wird viiiieeeel Geld verdient....verdient ist eigentlich das falsche 
Wort, gescheffelt muß es heißen.

von Percy N. (vox_bovi)


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PC-Freak schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Aber nicht erforderlich, es gibt andere - erstattungsfähige - Techniken,
>> ein Telefon an Hörgeräte anzukoppeln; ähnliches gilt zB auch für
>> Hörsaalbeschallungen und ähnliches.
>
> Du meinst T-Spule? - Ist nicht mehr inn.

Lebt ihr eigentlich alle im letzten Jahrtausend?

https://www.senioren-handys.com/lexikon/hoergeraetekompatibilitaet/

von Alfred B. (alfred_b979)


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PC-Freak schrieb:
> Da muss man gaaanz gut stehen mit dem Akustiker

Vom folgenden Punkt ausgehend

> Ich trete meine Akustiker dermaßen in den Ar...

bestimmt mehr als nur etwas schwierig.

Vielleicht mit purem Vitamin B (= zufällig wen kennen).

von PC-Freak (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Lebt ihr eigentlich alle im letzten Jahrtausend?
>
> https://www.senioren-handys.com/lexikon/hoergeraetekompatibilitaet/

Zitat aus dem Link:
ein analoges Hörgerät tragen, geeignet ist. Nutzt man ein Telefon oder 
Handy, das nicht hörgerätekompatibel ist, können beim Tragen eines 
analogen Hörgeräts lästige Störgeräusche, wie zum Beispiel Rauschen oder 
Brummen entstehen. Wenn Sie ein analoges Hörgerät verwenden sollten Sie 
daher auf die Hörgerätekompatibilität eines Seniorenhandys achten.

Genau dass ist die T-Spule. Die T-Funktion muss dazu im HG aktiviert 
sein.

von Guenter H. (bigfix)


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Also so ganz abwegig war die Idee mit Kopfhoerern nicht:

https://www.smithsonianmag.com/smart-news/are-airpods-the-hearing-aids-of-the-future-180981137/

Da stehen auch US Preise fuer Highend Hoergeraete drin, die gehen bis 
10000 USD...

von Armin X. (werweiswas)


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Phasenschieber S. schrieb:
>>
>
> Die Geräte von Siemens können über eine App auf dem Handy in geringen
> Grenzen gesteuert werden (bluetoothankopplung). So kann man einmal die
> Lautstärke und die Richtcharakteristik der Mikrophone von breit nach
> schmal einstellen. Man kann Bereiche ganz ausblenden; wenn z.B. rechts
> von dir ein Dummschwätzer steht, so wie Percy, dann kannst du "rechts"
> ganz ausblenden.
> Du kannst auch "hinten" ganz ausblenden. Ziemlich rudimentär das ganze.
> Aber du kannst die Geräte auch mit dem Handy als Telefon koppeln, dann
> hörst du den Gesprächspartner im Hörgerät.
> Kostet halt alles Extra, was keine Kasse bezahlt.

Na tolle Gimmiks.
Funktioniert ganz prima mit Apfelgeräten. Zum Glück wenigstens damit. 
Die hab ich dienstlich bei der Arbeit. Bei der Kopplung mit Android 
haben die so ihre Probleme.
Das mit dem Justieren des Richtungshörens ist ganz praktisch und konnte 
die  ausgelaufene Verso-Serie von GN auch schon. Zumindest die 
Zuzahlungspflichtigen Versionen.
Was bei den Signia richtig Scheiße ist, hab grad welche auf Probe weil 
eines meiner Verso im Unterholz verschwunden ist: die können mit Rausch- 
und Zischgeräuschen nicht umgehen und regeln diese auf und ab. Ich habe, 
ohne Scheiß jetzt, an meiner Heizung die Ölbrennerdüse getauscht weil 
ich, wenn ich in meinem nebenan liegenden Hobbyraum saß, ein auf- und 
abschwellendes Zischgeräusch hörte wenn der Brenner lief. Meine Verso 
hatten das nicht. Auch wenn ich im Betrieb durch eine ansonst ruhige 
Halle gehe in der ansonst nur die Lüftung läuft hört man das auf und 
Abschwellen eines Rauschgeräusches.
Was aber zusätzlich gar nicht geht ist der Umstand, dass eine 
Mittelklassevariante mal eben 5000€ kosten soll. Das ist im Grunde 
dasselbe wie das Einsteigermodell nur mit weniger freigeschalteten 
Softwarefunktionen...
Und Gebrauchtgeräte? Nein das geht angeblich gar nicht weil die unter 
das Medizinproduktegesetz fallen. Gleich kommt wohl der Staatsanwalt und 
kontrolliert meine Gerätchen oder was?

von Falk B. (falk)


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Mein Gott, was hier so ans Licht kommt, wieviele Leute ein Hörgerät 
haben. So viele alte Leute im Forum? Ich war vor ein paar Jahren mal 
beim Hörtest, da meinte die Ärztin, daß ich bei einigen Frequenzen 
20dB(!) über der Normkurve liege! AUTSCH!

von Falk B. (falk)


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Armin X. schrieb:
> Auch wenn ich im Betrieb durch eine ansonst ruhige
> Halle gehe in der ansonst nur die Lüftung läuft hört man das auf und
> Abschwellen eines Rauschgeräusches.

Na Klasse, eine Schwebung durch eine fragwürdige Rauschunterdrückung.

> Was aber zusätzlich gar nicht geht ist der Umstand, dass eine
> Mittelklassevariante mal eben 5000€ kosten soll. Das ist im Grunde
> dasselbe wie das Einsteigermodell nur mit weniger freigeschalteten
> Softwarefunktionen...

Ist heute gang und gäbe. Man bezahlt ja auch für Software, die keinerlei 
Hardware enthält.

> Und Gebrauchtgeräte? Nein das geht angeblich gar nicht weil die unter
> das Medizinproduktegesetz fallen.

Garantie, Haftung?

> Gleich kommt wohl der Staatsanwalt und
> kontrolliert meine Gerätchen oder was?

Medizintechnik ist eine eigene Welt, die Hersteller und Vertrieb gehören 
eher zu den FDP-Wählern ;-)

von Henry H. (Gast)


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Guenter H. schrieb:
> Da stehen auch US Preise fuer Highend Hoergeraete drin, die gehen bis
> 10000 USD...

Dafür kostet Aspirin fast nichts...

von Henry H. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Medizintechnik ist eine eigene Welt, die Hersteller und Vertrieb gehören
> eher zu den FDP-Wählern ;-)

Und fordern Wahlrecht erst ab 18, M€ Vermögen.

von Armin X. (werweiswas)


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Falk B. schrieb:
> über der Normkurve liege! AUTSCH!

Also Normalhörend, wenn mittlerweile ein Großteil der Bevölkerung 
schwerhörig ist. ;-)
Hab schon immer ein wenig Probleme gehabt welche sich aber über die 
Jahre verstärkt haben... Sonstige Jugendsünden lassen wir jetzt mal 
außen vor...

Falk B. schrieb:
> Garantie, Haftung?

Wofür? Ich bin immerhin noch in der Lage täglich unfallfrei aus dem Bett 
zu klettern und brauche auch keinen Advokaten der mich vor dem Besteigen 
meiner Dieseldroschke über deren Gefahren aufklärt. Und wenns Handy 
morgen runterfällt isses halt im Arsch.
Wie bist Du blos Groß geworden? ;-D

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Was bei den Signia richtig Scheiße ist, hab grad welche auf Probe weil
> eines meiner Verso im Unterholz verschwunden ist: die können mit Rausch-
> und Zischgeräuschen nicht umgehen und regeln diese auf und ab.

Das ist nicht das einzige Ungemach dieser Siemens-Dinger.
Ich habe sie nach 2 Tagen Probehören zurück gegeben weil es ständig 
klirrte, das hörte sich so an als würde ständig Geschirr auf den Boden 
fallen. Dabei waren es nur meine Schritte. Völlig unreale akustische 
Abbildung der Umwelt.

Armin X. schrieb:
> Ich habe,
> ohne Scheiß jetzt, an meiner Heizung die Ölbrennerdüse getauscht weil
> ich, wenn ich in meinem nebenan liegenden Hobbyraum saß, ein auf- und
> abschwellendes Zischgeräusch hörte wenn der Brenner lief.

Ich muss jetzt lachen, weil genau solche Zischgeräusche  mich verrückt 
gemacht haben.

Falk B. schrieb:
> So viele alte Leute im Forum?

Du verbindest Hörgerät mit Alter?

Zugegeben, für mich trifft das zu, aber es gibt eine ganze Menge 
Menschen die nicht auf Grund des Alters auf ein Hörgerät angewiesen 
sind.

Aber wenn du Glück hast, dann wirst du auch mal alt sein und wenn du 
dann noch so mit reden kannst, wie so mancher Alte hier, darfst du dich 
nochmal freuen.

von Falk B. (falk)


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Henry H. schrieb:
>> Medizintechnik ist eine eigene Welt, die Hersteller und Vertrieb gehören
>> eher zu den FDP-Wählern ;-)
>
> Und fordern Wahlrecht erst ab 18, M€ Vermögen.

Das Gegenteil, Wahlrecht ab 16 ist auch nicht besonders sinnvoll, denn 
in dem Alter ist der klare Verstand nicht wirklich vorhanden. Ok, bei 
den meisten ab 18 auch nicht ;-)

von Falk B. (falk)


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Phasenschieber S. schrieb:
>> So viele alte Leute im Forum?
>
> Du verbindest Hörgerät mit Alter?

Meistens schon.

> Zugegeben, für mich trifft das zu, aber es gibt eine ganze Menge
> Menschen die nicht auf Grund des Alters auf ein Hörgerät angewiesen
> sind.

Ja, aber wieviel Prozent sind das? 1%? Eher weniger?

> Aber wenn du Glück hast, dann wirst du auch mal alt sein und wenn du
> dann noch so mit reden kannst, wie so mancher Alte hier, darfst du dich
> nochmal freuen.

Mit Mitte 40 ist man heute doch schon scheintot ;-)

von Lotta  . (mercedes)


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Falk meinte:
> Mit Mitte 40 ist man heute doch schon scheintot ;-)

Ich hab nun seit dem ich 15 Lebensjahr nun ne Hörbionik.
Da ich vorher taubstumm war, hat mich das Teil in ne
neue, interessante Welt katapultiert. :-O

Inzwischen, nach 3 Jahren, hab ich die Sprachfähigkeiten
von ner 8-jährigen, worauf ich sehr stolz bin.
Mein Prototyp hat sich in den vergangenen Jahren von
einem "Kofferradio" über ne Brosche zum Halsband entwickelt,
und hat jetzt den Wert von etwa 1.5 Millionen Euro. Es
ist besser abgseichert als ne Chipcard, mit gescrampelten Bussen
und starker cryptischer Absicherung zwischen der Inneinheit im
Gehirn und der Außeneinheit im Halsband. Die "Herren" haben einfach 
unbändige Angst vor Nachahmern.
Ich hab festgestellt, das die von Euch genannten Gimnicks gerade
im jungen Alter lebenswichtig sind, gerad im Arbeitsleben
ist hohe Automatisierung (automatische Ankopplung an verschiedene
Telefone und andere Geräte zum Beispiel) äußerst wichtig.

Bitte entschuldigt, das ich hier mich nicht über Firmen und
Preise sowie technische Einzelheiten auslassen kann, da ich
unter NDA stehe. :-(

mfg

von Holger R. (holgerr)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Die Geräte von Siemens können über eine App auf dem Handy in geringen
> Grenzen gesteuert werden (bluetoothankopplung). So kann man einmal die
> Lautstärke und die Richtcharakteristik der Mikrophone von breit nach
> schmal einstellen.

Alle Hörgeräte kann mann über die App einstellen.
Das ist aber nur oberflächlich und bringt nichts.
Was die meisten Hörgeräte Fritzen nicht wissen, ist das
Menschen mit Herzschrittmacher keine Geräte mit Akku benutzen
dürfen steht so in den Anleitungen der Herzschrittmacher.

Ich trage seit Jahren Hörgeräte und bisher konnte
kein Hörgeräte Fritze diese richtig einstellen.

Die meisten Hörgeräte kommen von der Sonova aus der Schweiz
egal was draufsteht.

Mahlke, Schmelcher, blau, Kind, Köchling und Amplifon
kannste wegen einer guten Beratung vergessen.
HolgerR

von Andreas B. (bitverdreher)


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Wühlhase schrieb:
> Probleme mit den Nebengeräuschen bei Gesprächen haben auch andere
> Menschen, die kein Hörgerät haben (und auch keines brauchen). ;)

Ja, aber das kommt dann bei der Schwerhörigkeit dazu. Und da macht dann 
den Unterschied, ob man noch einen guten Teil versteht oder eben gar 
nichts mehr.

Percy N. schrieb:
>> aber Hörbehinderte nicht
>> in der Auswahl der optimalen Hörhilfen.
> Doch, auch die können sich aussuchen, ob sie denn nun unbedingt BT und
> GPS(?) haben wollen.
Blödsinn. Ich habe, wenn ich für das reine Hören ein optimales Gerät 
gefunden habe, maximal (das letzte Mal schon nicht mehr) noch die 
Auswahl zwischen 2 Geräten. Und dann kann ich mir vielleicht aussuchen 
welche Gimmiks das haben soll.

PC-Freak schrieb:
> Phasenschieber S. schrieb:
>> Nein, ein Gerät muß von der ersten Sekunde an einfach nur das
>> Hörvermögen verbessern, ohne Verfärbungen etc.
>
> Und dieser Meinung bin ich ebenfalls, wie ich auch selbst weiter oben
> geschrieben habe. Ich trete meine Akustiker dermaßen in den Ar... bis
> zur Geschäftsleitung. Erst gestern wieder gemacht.
Vergiss es. Habe ich aber schon erwähnt. Erst kommt das 
Sprachverständnis. Dem hat sich alles unterzuordnen. Wenn Du es anders 
machts, bist Du selbst schuld, wenn Du dann nicht das optimale 
rausholst.
Guten Klang und natürlich und sonstwas können sich Leute leisten, die 
noch recht gut hören. Das sind Luxusprobleme.

Korbinian G. schrieb:
> Vorweg: Deine Einstellung spricht eigentlich dafür, dass es bei dir
> funktionieren könnte.
Könnte. Und genau das ist das Problem. Wenn sie Dir erst mal die 
Hörschnecke zerstört haben, um die Elektroden da reinzubringen, ist das 
nicht mehr rückgängig zu machen. Deshalb kommt für mich ein CI nur in 
Frage wenn es mit HG absolut nicht mehr geht.

Falk B. schrieb:
>> Zugegeben, für mich trifft das zu, aber es gibt eine ganze Menge
>> Menschen die nicht auf Grund des Alters auf ein Hörgerät angewiesen
>> sind.
>
> Ja, aber wieviel Prozent sind das? 1%? Eher weniger?
Eher eine Zehnerpotenz mehr:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/913261/umfrage/anteil-der-schwerhoerigen-nach-altersgruppen-in-deutschland/

Noch ein Tip (für D):
Vom Arbeitgeber eine Bescheinigung schreiben lassen, daß man das HG für 
die Jobausübung benötigt (durchklingen lassen, daß der Job sonst 
gefährdet ist). Dann beim Versorgungsamt einreichen. Hat bei mir vor 15 
Jahren in D prima geklappt. Die zahlen dann alles, nicht wie bei den 
gesetzlichen KK nur ein 800€ Billighörrohr.

von olaf (Gast)


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> Ich hab festgestellt, das die von Euch genannten Gimnicks gerade
> im jungen Alter lebenswichtig sind, gerad im Arbeitsleben
> ist hohe Automatisierung (automatische Ankopplung an verschiedene
> Telefone und andere Geräte zum Beispiel) äußerst wichtig.

Das ist auch im alten Alter so. :-)

Denn wie ich schon sagte, gleichzeitige Verbindung mit einem Handy und 
einem Laptop ist Pflicht wenn du arbeitest und auf sowas angewiesen 
bist. Von daher wundert es mich das man sowas selber bezahlen soll. Wird 
man fruehverrentet wenn man nicht dazu bereit ist? Stell ich mir 
interessant vor wenn ich meiner Firma sage das ich nicht mehr an 
Teams-Meeting teilnehme. :-D

olaf

von Phasenschieber S. (Gast)


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olaf schrieb:
> Von daher wundert es mich das man sowas selber bezahlen soll.

Was willst du dir denn noch alles von der Krankenkasse bezahlen lassen?
Ich finde solche Ansprüche einfach nur unverschämt.

von olaf (Gast)


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> Was willst du dir denn noch alles von der Krankenkasse bezahlen lassen?

Alles?

> Ich finde solche Ansprüche einfach nur unverschämt.

Du musst das ja nicht in Anspruch nehmen und kannst einfach freiwillig
selber bezahlen. Von daher wuerde dich das also garnicht betreffen.

Olaf

von Udo K. (udok)


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olaf schrieb:
> Natuerlich kann man gute Hoergeraete nicht fuer 30Euro bauen, aber
> die Preise die in Deutschland aufgerufen werden sind extrem
> absurd.

Doch kann man.  Das ist ca. der Preis in der Herstellung für 
brauchbare Einstiegshörgeräte.  An so einem Hörgerät ist ja nicht viel 
dran...

von Klaus (feelfree)


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olaf schrieb:
> Stell ich mir interessant vor wenn ich meiner Firma sage das ich nicht
> mehr an Teams-Meeting teilnehme

Mit entsprechender Begründung, warum nicht? Der AG darf mir ja jederzeit 
geeignete Hilfsmittel zur Verfügung stellen, die ich für meinen Job 
benötige.

von Udo K. (udok)


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Andreas B. schrieb:
> Ja, will ich. Nur mal zur Einschätzung: Ohne HG ist meine
> Silbenverständlichkeit 0, mit (guten!) HG (die Du jetzt als Luxus
> ansiehst) 40% (das war vor 8 Jahren). Da will ich rausholen was
> rauszuholen ist. Und ich bin dabei bestimmt nicht der einzige.
> Prinzipiell wäre ich ja ein Kandidat für ein Cochlea Implantat, aber ich
> kenne da auch keinen, bei dem das wirklich zum Erfolg geführt hat. Und
> das ist irreversibel. Die meisten reden sich das hinterher schön.

Es gibt etliche, die damit wieder ganz brauchbar Sprache verstehen.
Neugeborene - die taub auf die Welt kommen - verstehen damit Sprache so 
gut, das kaum ein Unterschied zu Normalhörenden ist.  Das Problem ist, 
dass du mit einem CI die Sprache neu lernen musst, und das erfordert 
eine gewisse geistige Flexibilität. Aber die Silbenverständlichkeit 
sollte damit deutlich über 40% sein. Siehe etwa 
http://www.uzh.ch/orl/dga2002/programm/Baumann.pdf Die Op ist inzwischen 
Routine.  Aber ich verstehe schon, dass das die
letzte Möglichkeit ist, wenn sonst nichts mehr geht.

: Bearbeitet durch User
von PC-Freak (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Vergiss es. Habe ich aber schon erwähnt. Erst kommt das
> Sprachverständnis. Dem hat sich alles unterzuordnen.

Und wie erhälst Du das bitte?

Ich verstehe jetzt z.b. nicht mal den TV mit Zimmerlautstärke. Alles was 
ich reinkrieg ist Gebrumme wie durch eine Tonne. Meine Mutter hat 
zumindest mit ihren Kassengeräten den Nachrichtensprecher klar 
verstanden. - Dass schaffe ich nicht. Erst mit adäquater Lautstärke.
Habe ich dann neben mir meine Lautsprecher - über die hochwertige 
Audioanlage - dann krieg ich vieleicht 60% mit.
Ich kämpfe seit 2013 mit diesen Arsch.... von Akustikern und habe ihnen 
bereits angedroht meine 5000,- Eur Hörgeräte vor ihren Augen mit nem 1 
KG Hammer zu zertrümmern, weil sie mir nix bringen. - NUR Stress - Es 
ist für mich Stress das Geraffel 8 Std. zu tragen. Damit fliegen die bei 
mir, wenn ich se nicht brauche auch in der Arbeit raus. Man kann sich 
mit mir unterhalten, kein Problem. Nur wenn das Gegenüber mehr als 1,5 
Meter weg ist wird's schwierig.

Das phänomenale bei mir ist aber: Wenn ich im Bad /Therme bin, - ohne HG 
- kann ich mich im Wasser auch über 2 Meter, mitsamt Nebengeräuschen 
problemlos unterhalten.
Und jetzt soll mir einer sagen, was mit mir los ist. Warum diese 5000,- 
Eur HG keine Verbesserung bringen.

Für 5000,- Eur stelle ich mir 2 (zwei) ausgewachsene Suround-Systeme 
daheim hin. Und dann habe ich Best-Of-Sound.

Die Akustiker wollen mich dazu nötigen, die Teile vom Aufstehen, bis zum 
Bett-gehen zu tragen. Habe ich paar Tage gemacht. Danach sind meine 
Nerven am Ende.

von Maik .. (basteling)


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Ich erinnere mich an einen Zeitungsbeitrag vor einigen Jahren über eine 
in Gründung befindliche Hörgeräteverkaufskette, die Hörgeräte 
reimportieren wollte.
Eine "großer Konzern" drohte soweit ich mich erinnere zu ermitteln - 
woher die importierten Geräte kämen und die Kanäle dann zu schließen.

Bei diesem ganzen Bereich frage ich mich - ob das nicht schon in den 
Wucherparagraphen fällt, auch wenn der ja viel zu weich gefasst ist.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Udo K. schrieb:
> Aber ich verstehe schon, dass das die
> letzte Möglichkeit ist, wenn sonst nichts mehr geht.
In dieser Industrie steckt soviel Geld drin, so dass von negativen 
Faellen fast nicht berichtet wird. Ich kenne 2 mit CI. Einer schaltet es 
immer ab, weil er die Geraeusche nicht mehr aushaelt und der andere 
versteht schlechter als mit den HG davor.
Jetzt kann ich mir ueberlegen ob ich dieses Risiko eingehen will... ;-)

Klaus schrieb:
> Der AG darf mir ja jederzeit
> geeignete Hilfsmittel zur Verfügung stellen, die ich für meinen Job
> benötige.
Darf er, ja. Ein HG wird nicht dazu gehoeren. Und Du kannst sicher sein, 
dass der irgendwann auch mal rechnet. D.h. Du musst immer mehr bringen 
als die Kollegen, damit es sich fuer den AG lohnt.
Ich habe oben bereits den Tip mit dem Versorgungsamt gegeben.

von Andreas B. (bitverdreher)


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PC-Freak schrieb:
> Und wie erhälst Du das bitte?

Indem ich den Akustiker sage, dass er mit HG Tests der 
Silbenverstaendlichkeit mit Umgebungslaerm machen soll. Das HG, das 
dabei am besten abschneidet, nehme ich. Und da lasse ich mich auf keine 
Diskussion ein.

von Udo K. (udok)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Die Hardware ist sicher nichteinmal ein Zehntel dessen wert, wofür sie
> verkauft wird.
> Da wird richtig Reibach gemacht.
>
> Von wegen kleiner Markt: Geht mal durch eine Stadt und zählt mal
> wieviele Hörgeräteverkäufer es gibt.
> Ich wohne in einer recht kleinen Stadt mit gerademal 40.000 Einwohner,
> aber hier gibt es über 20 Hörgeräteverkäufer alleine in der Innenstadt.

Da hast du sicher recht.  Aber vergiss nicht, es ist ein 
Medizintechnikprodukt.  Damit verbunden ist eine aufwändige Zulassung 
und
Produkthaftung.  Und die Akustiker nehmen sich ein grosses Stück vom 
Kuchen.

Die Firmen tun sich aber nicht gegenseitig weh. Der grösste Alptraum in 
der Branche war lange Zeit dass Apple in den Markt einsteigt, und 
ordentlich aufmischt (Apple hat das Bluetooth Low-Energy Protokoll 
entwickelt).  Oder dass ein indischer/chinesicher Billighersteller 
auftaucht.
Aber dafür ist der Markt scheinbar doch zu klein.  Generell ist die 
Anzahl der Hersteller seit den 90'ern stark zurückgegangen, es gibt 
aktuell noch eine Handvoll von früher > 20.

Digitale HG erfordert eine sehr aufwendige Technik, ohne eigenen Asic 
kommst du da nicht weiter.  Die Signalverarbeitung ist vom feinsten, das 
muss alles in Echtzeit fast ohne Strom gehen. Dazu ist heute eine 
Bluetooth Handy-Verbindung Pflicht im hochpreisigen Marktsegment - wo 
der meiste Gewinn liegt.  Dazu kommen sehr ausgefeilte Algorithmen zur 
Rauschunterdrückung und für das Beamforming.  Die Sivantos HG haben etwa 
noch eine eigene Funkverbindung zwischen rechtem und linkem HG, um die 
Richtcharakteristik besser anzupassen.  Und das beim Betrieb mit einer 
Knopfzelle > 5 Tage.

Also wenn du da ein Produkt auf den europäischen Markt bringen willst, 
dann musst du sicher erst mal 100 MJ in die Entwicklung stecken, und 
dann hast du noch immer kein Alleinstellungsmerkmal, kein Bluetooth-LE, 
und keinen Vertrieb.

von Udo K. (udok)


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Andreas B. schrieb:
>> Aber ich verstehe schon, dass das die
>> letzte Möglichkeit ist, wenn sonst nichts mehr geht.
> In dieser Industrie steckt soviel Geld drin, so dass von negativen
> Faellen fast nicht berichtet wird. Ich kenne 2 mit CI. Einer schaltet es
> immer ab, weil er die Geraeusche nicht mehr aushaelt und der andere

Das ist wirklich ein Problem.  Die meisten CI Patienten haben ein sehr 
starken Hörschaden, und haben hohe Töne vor dem CI praktisch nicht 
gehört.
Dann hören sie plötzlich wieder hohe Töne, und empfinden es als extrem 
unangenehm (klirren von Geschirr etwa).  Das kann man aber in der Regel 
gut anpassen.  Das Problem kann auch davon kommen, dass die Elektroden 
falsch in der Gehörschnecke liegen, und Bereiche reizen, die den hohen 
Tönen entsprechen.  In extremen Fällen kann man Elektroden mappen oder 
auch wegschalten.

> versteht schlechter als mit den HG davor.
> Jetzt kann ich mir ueberlegen ob ich dieses Risiko eingehen will... ;-)
Ja, wenn du mit HG zurechtkommst, dann würde ich da auch nicht 
experimentieren.  Ich kann dir aber versichern, dass es auch viele 
Erfolge gibt.  Allerdings ist die Bandbreite hoch von gutem 
Sprachverständnis (übers Telefon ohne Lippenlesen), bis zu naja eher 
keine signifikanter Vorteil zum HG.
Das hängt sehr von den Umständen und von den persönlichen 
Voraussetzungen ab. Ein Vorteil ist aber, dass die akustische 
Rückkoppelproblematik bei sehr hoher Verstärkung wegfällt.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Das HG, das
> dabei am besten abschneidet, nehme ich.

Ja, das habe ich auch gemacht. Aber, um herauszufinden welches Gerät am 
besten passt, rennst du von Pontius zu Pilatus.
Dein Techniker wird dir mitnichten die verschiedenen Geräte zum Test 
besorgen.

Die meisten Hörgeräteaufschwatzer haben nämlich nur Geräte eines 
einzigen Herstellers zum Verkauf und du kannst dir nicht Geräte eines 
anderen Herstellers dort anhören. Du musst von Laden zu Laden gehen und 
jedesmal neu einen Hörtest absolvieren. Das kostet auch viel Zeit und 
Nerven.

Den Vogel hat bei mir Geers abgeschossen:
Die haben in den höchsten Tönen eine Gehörgangsplastik angeboten. Das 
ist eine Masse die ins äußere Ohr eingebracht wird und sich danach 
verfestigt.
In dieser Masse steckt dann der "Lautsprecher" welcher durch die Plastik 
nach außen abgeschirmt ist.
Das erlaubt höhere Lautstärkelevel bevor die Rückkopplung einsetzt.

Im Kostenvoranschlag wurde diese Plastik mit 210€ pro Ohr veranschlagt.
Auf meine Frage, was denn damit passiert, wenn ich nach dem Test das 
Gerät nicht kaufe, wurde mir geantwortet, das wäre dann eben egal, die 
Kosten trägt Geers.

Es kam auch so, ich hatte das Gefühl durch einen Tunnel zu hören, völlig 
inakzeptabel für mich.

von Uhr-Sachenforscher (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Mein Gott, was hier so ans Licht kommt, wieviele Leute ein Hörgerät
> haben. So viele alte Leute im Forum?

Nein, nein. Hier hören eine Menge Leute Dinge, die nie gesagt wurden und 
gehen dann ihren Gegenüber an. Das gibt dann oft einen Satz heißer 
Ohren.

von GeGe (Gast)


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Hermann Kokoschka schrieb:
> Hersteller: Bernafon. Soweit so gut.
>
> Dieses Ladegerät kostet so um die 500,- Euro
> (Ja: richtig gehört, fünfhundert)

habe gerade auch eine Anpassung + Angebot. Das Ladegerät (ReSound) für 
185 Euro. Im i-net wäre es 40Euro günstiger. Das Angebot ist für mich 
aber aktzeptabel.
Bei dem Preis mit 500€ würde ich einen anderen Akkustiker aufsuchen, 
oder das Teil im web bestellen.

von Klaus (feelfree)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Den Vogel hat bei mir Geers abgeschossen:

Wie meinst du das? Noch kundenfreundlicher gehts doch kaum.

von olaf (Gast)


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> Doch kann man.  Das ist ca. der Preis in der Herstellung für
> brauchbare Einstiegshörgeräte.  An so einem Hörgerät ist ja nicht viel
> dran...

Kommt drauf an was man HEUTE als Einstieg betrachtet. Etwas mehr wie ein 
Hoerrohr von der Uroma sollte es doch wohl sein.

Ich wuerde das so sehen:

* Zwei Mikrophone mit gutem Vorverstaerker dessen Empfindlichkeit
  einstellbar ist.

* 16Bit-AD-Wandler

* Signalproz für Frequenzbeeinflussung, Dynamikreduzierung
  und Lautstaerkeanpassung.

* Bluetooth-anbindung!

Dazu natuerlich die Software fuer die Parameterierung. Ausserdem bezahlt 
man ja auch die Stunden die der Freundliche Akkustiker der Oma alles 
dreimal erklaeren muss. Also ich denke mal irgendwo zwischen 500 und 
1000Euro muss das schon liegen. Aber alles ueber 2000 ist Wucher.

Die hier angesprochenen Kosten fuer die Zertifizierung sind uebrigens 
vernachlaessigbar. Ich entwickel selber und meine Dinge werden auch 
zertifiziert. (EMV, IP, RED, Atex, Loyds, ODVA, Vibration, usw)
Bedenkt bitte mal in was fuer Stueckzahlen man Hoergeraete verkauft!
Da duerfte die Zertifizierung unter 1Euro pro Hoergeraet liegen.

Es wundert mich das noch keiner auf die Idee gekommen ist sich sowas
selber zu bauen. Man muesste doch nur einen guten Bluetooth-Inear 
Kopfhoerer
nehmen, dort alles ueber Bluetooth hinschicken und macht dann das was 
ich oben aufgezaehlt habe in einer extra Kiste. Waere dann wohl halbe 
Zigarettenschachtel gross. Wuerde ich so ein Teil brauchen wuerde ich 
mich glatt mal ans Werk machen, Scheint viel Spass drin zu liegen.
Was Groesse und Energieeffizienz angeht wird man natuerlich nie an
die Profis rankommen weil dich sicherlich mit eigenen ASICs arbeiten.

Olaf

von Uhr-Sachenforscher (Gast)


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olaf schrieb:
> Wuerde ich so ein Teil brauchen wuerde ich
> mich glatt mal ans Werk machen, Scheint viel Spass drin zu liegen.

Man könnte auch einen Frequenzverdoppler vorsehen, dann wären selbst 
Feiertags-Ansprachen diverser Granden gut zu ertragen. Diverser?!
Bloß nicht!

von Phasenschieber S. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Wie meinst du das? Noch kundenfreundlicher gehts doch kaum.

Ich vermute, du meinst das ironisch, denn dazu gibt es verschiedene 
Betrachtungswinkel.

In der Tat kostet ein bißchen Kaugummi den man ins Ohr schiebt und der 
sich hinterher verhärtet, fast nichts. Deshalb kann man dieses Material 
bei Nichtabschluß eines Kaufes getrost abschreiben.

Einem Käufer aber, stellt man den "Kaugummi" mit 420€ für beide Ohren in 
Rechnung.

Ja, kundenfreundlicher gehts wirklich nicht.

von Udo K. (udok)


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olaf schrieb:
> Kommt drauf an was man HEUTE als Einstieg betrachtet. Etwas mehr wie ein
> Hoerrohr von der Uroma sollte es doch wohl sein.

Die ca. 30 Euro sind der Preis in der Herstellung eines aktuellen 
digitalen Einstiegshörgerätes mit den wichtigsten Features.  Da hat noch 
keiner was dran verdient, oder einen Euro Lohn bekommmen.

Deine Bastelei kannst du gerne machen.  Das kannst du sogar noch viel 
einfacher am PC in Matlab machen.  Aber das ist halt kein Hörgerät.  Das 
Bluetooth würde ich aber gleich wieder vergessen - braucht viel zu viel 
Strom.

Unterschätze den Aufwand für die Miniaturisierung nicht.  Eines der 
grössten Probleme ist, das der Lautsprecher bei höheren Verstärkungen 
massiv auf das Mikrophon koppelt.  Dazu ist der Dynamikbereich so gross, 
das auch elektrisches Übersprechen in dem winzigen Gehäuse ein Problem 
ist.
Ein weiteres grosses Problem ist der Stromverbrauch.  Das Ding muss eine 
Woche halten, alles andere wird vom Kunden nicht akzeptiert.  Diese 
Randbedingungen (winzig klein, idealerweise unsichtbar, hoher 
Tragekomfort, > 1 Woche Batterielebensdauer) sind viel wichtiger als 
Bluetooth oder High-End Spielereien.

Und wenn du dich vom Top Segment verabschiedest, dann bekommst du um 
1000 - 1500 Euro sehr gute HG, die alltagstauglich sind und alles 
wichtige können.
Die Leute geben sehr viel mehr Geld für Luxusautos oder für Apple 
IPhones aus...

: Bearbeitet durch User
von olaf (Gast)


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> Deine Bastelei kannst du gerne machen.  Das kannst du sogar noch viel
> einfacher am PC in Matlab machen.  Aber das ist halt kein Hörgerät.

Ein PC mit Matlab ist kein Hoergeraet? Haette ich jetzt fast angenommen.

> Das Bluetooth würde ich aber gleich wieder vergessen - braucht
> viel zu viel Strom.

Quatsch. Millionen von preiswerten Bluetoothkopfhoerer beweisen dir das 
Gegenteil.

> Unterschätze den Aufwand für die Miniaturisierung nicht.

Was glaubst du weshalb ich sagte das man nicht kleiner wie eine halbe 
Streichholzschachtel werden wird?

>  das der Lautsprecher bei höheren Verstärkungen
> massiv auf das Mikrophon koppelt.

Welcher Lautsprecher? Es gibt bei meinem Design keinen. Ausser der 
Schall kommt aus der Nase wieder raus. :-D

> Ein weiteres grosses Problem ist der Stromverbrauch.  Das Ding muss eine
> Woche halten, alles andere wird vom Kunden nicht akzeptiert.

Ich wuesste nicht wieso ich Kunden haben sollte? Aber da draussen gibt 
es noch ganz andere Kunden. Sogar solche die so bloed sind das die JEDEN 
Abend ihr Handy und ihre Uhr aufladen. Bizarr oder?

> Tragekomfort, > 1 Woche Batterielebensdauer) sind viel wichtiger als
> Bluetooth oder High-End Spielereien.

Du lebst in der Vergangenheit! Bluetooth ist ein muss. Du bist ohne 
nicht mehr arbeitsfaehig wenn du echt ein Hoergeraet brauchst. Ich hab 
in der Woche wenigsten 3-5 internationale Teams-Meetings und dann kommen 
noch die lokalen mit diversen Standorten und Telefongespraeche. Deshalb 
wundert mich das dann doch sehr das dies nicht von der Krankenkasse 
bezahlt wird.

> Die Leute geben sehr viel mehr Geld für Luxusautos oder für Apple
> IPhones aus...

Die Frage ist nicht ob man die Kohle hat, sondern ob diese Geraete es 
Wert sind und ich denke das hat dieser Thread hinreichend beantwortet.

Olaf

von Wühlhase (Gast)


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Lotta  . schrieb:
> Ich hab nun seit dem ich 15 Lebensjahr nun ne Hörbionik.
> Da ich vorher taubstumm war, hat mich das Teil in ne
> neue, interessante Welt katapultiert. :-O
>
> Inzwischen, nach 3 Jahren, hab ich die Sprachfähigkeiten
> von ner 8-jährigen, worauf ich sehr stolz bin.
> Mein Prototyp hat sich in den vergangenen Jahren von
> einem "Kofferradio" über ne Brosche zum Halsband entwickelt,
> und hat jetzt den Wert von etwa 1.5 Millionen Euro. Es
> ist besser abgseichert als ne Chipcard, mit gescrampelten Bussen
> und starker cryptischer Absicherung zwischen der Inneinheit im
> Gehirn und der Außeneinheit im Halsband. Die "Herren" haben einfach
> unbändige Angst vor Nachahmern.
> Ich hab festgestellt, das die von Euch genannten Gimnicks gerade
> im jungen Alter lebenswichtig sind, gerad im Arbeitsleben
> ist hohe Automatisierung (automatische Ankopplung an verschiedene
> Telefone und andere Geräte zum Beispiel) äußerst wichtig.
>
> Bitte entschuldigt, das ich hier mich nicht über Firmen und
> Preise sowie technische Einzelheiten auslassen kann, da ich
> unter NDA stehe. :-(
>
> mfg

Hochinteressant...so weit ist das schon, Nutzsignale direkt ins Gehirn 
einspeisen?

Dafür, das mich das Problem nicht betrifft, finde ich den Thread sehr 
informativ.

von Andreas B. (bitverdreher)


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olaf schrieb:
> Sogar solche die so bloed sind das die JEDEN
> Abend ihr Handy und ihre Uhr aufladen. Bizarr oder?

Das finde ich allerdings bizarr. Meine Armbanduhr laeuft mit Solarzelle 
und muss nie aufgeladen werden. Wenn ich mein Handy jeden Abend laden 
muesste, wuerde ich auch ueberlegen welche Apps da soviel Strom saugen.
Auch ein HG, das ich jeden Abend aufladen muesste, waere ein nogo.
udok sieht das schon in jeder Beziehung richtig.
Wer wirklich basteln will, waere hiermit besser bedient:
https://github.com/HoerTech-gGmbH/Cape4all

von Klaus (feelfree)


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Andreas B. schrieb:
> Das finde ich allerdings bizarr

Als Nicht-Betroffener kenne ich mich nicht wirklich aus. Aber ich nehme 
doch an, dass die Hörgerate nachts nicht getragen werden. Wo ist dann 
das Problem, sie über Nacht aufzuladen?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Klaus schrieb:
> Wo ist dann
> das Problem, sie über Nacht aufzuladen?

Ein nicht geregelter Tagesablauf (oft unterwegs ect.)
Akkus halten selten 16h.
Es nervt einfach, staendig am Ladegeraet zu hangen. Das gilt auch fuer 
Handys.
Wenn man das Laden vergisst, ist man den ganzen Tag taub.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Seit Kurzem kann man Apple AirPods direkt als Hörgerät benutzen. Dabei 
werden die in den Kopfhörern eingebauten Mikrofone verwendet ...

Kosten um die 250,- ... allerdings braucht man noch ein iPhone mit mind. 
iOS 15 zur Steuerung. Ein gebrauchtes 7er bekommt man für ca. 200,-

Ist immer noch weniger als das oben genannt Ladegerät.

https://www.heise.de/news/Studie-AirPods-Pro-koennen-als-Hoerhilfe-dienen-7346086.html

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Lotta  . schrieb:
> Ich hab nun seit dem ich 15 Lebensjahr nun ne Hörbionik.
> Da ich vorher taubstumm war, hat mich das Teil in ne
> neue, interessante Welt katapultiert. :-O

> Inzwischen, nach 3 Jahren, hab ich die Sprachfähigkeiten
> von ner 8-jährigen, worauf ich sehr stolz bin.

Das finde ich bemerkenswert und stolz darfst Du auf Dich tatsächlich 
sein.

Ich bin davon ausgegangen, dass Cochlea Implantate nur bei gehörlosen 
Kleinkindern oder bei Personen eingesetzt werden, welche bereits gehört 
haben, wie es Korbinian G. beschrieb:

> Gerade das ist nämlich bei einem Cochlea-Implantat nochmal auf einem
> ganz anderen Level als beim Hörgerät. Anfangs erkennt man die
> Geräusche nicht mal mehr wieder, sondern hört zum Beispiel bei einer
> fallenden Gabel immer dasselbe seltsame Geräusch. Es ist deshalb sehr
> wichtig, dass du vorher bereits gehört hast und die Pause dazwischen
> nicht zu lang ist. Da das Gehirn dann weiß, wie die Töne klingen müssen,
> lernt es nach einiger Zeit neu, bei einem bestimmten Reiz den dazu
> passenden Höreindruck zu erzeugen.

Hier scheint bei Dir eine Ausnahme gemacht worden zu sein?

von Klaus (feelfree)


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Andreas B. schrieb:
> Ein nicht geregelter Tagesablauf (oft unterwegs ect.)

Spielt ja keine Rolle. Irgendwann wirst auch Du schlafen. Wo ist egal.

> Akkus halten selten 16h.

Das ist natürlich doof. Dann wäre es wirklich nicht praxisgerecht.

> Es nervt einfach, staendig am Ladegeraet zu hangen. Das gilt auch fuer
> Handys.

Nein, ganz im Gegenteil. Schlafen gehen -> Alles was aufgeladen werden 
muss kommt ans Ladegerät.
Geräte, die ein paar Tage durchhalten sind dagegen immer im 
ungünstigsten Augenblick leer.

> Wenn man das Laden vergisst, ist man den ganzen Tag taub.

Das ist so. Wenn ich vergesse mein BEV zu laden, komme ich nicht 
rechtzeitig zum nächsten Termin. Shit happens.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Nein, ganz im Gegenteil. Schlafen gehen -> Alles was aufgeladen werden
> muss kommt ans Ladegerät.

Ja, tägliche Routine: Toupet vom Kopf, Zähne in den Ultraschallreiniger, 
Hörgeräte in die Ladeschale...what´s next?  🤣

von Klaus (feelfree)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ja, tägliche Routine

Ganz genau so. Routine ist etwas, was man nach kurzer Zeit automatisch 
macht und daher nicht mehr vergisst.

von PC-Freak (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Auch ein HG, das ich jeden Abend aufladen muesste, waere ein nogo.

Das ist aber bei den Phonak-Teilen so. Eine Ladung reicht gerade so über 
den Tag. So ca. 20 Std.

von Volker S. (sjv)


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Aufmerksamer Lauscher schrieb:
> So einfach ist das nicht. Je nach Modell können klassische DSPs, FPGAs,
> oder auch ASICs verbaut sein. Letztere brauchen deutlich weniger Strom
> und die Batterien/Akkus halten länger, aber wollen natürlich auch erst
> entwickelt und gefertigt werden.

Also ich hab noch ein Gerät herumliegen, da sind OC70/OC71 verbaut, das 
geht mit handelsüblichen Batterien.

von Friedrich H. (Gast)


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Meine Tante ist 91 und hat nur eine geringe Rente. Der HNO-Arzt hat ihr 
ein Hörgerät verordnet, die 3000-Euro-Aufpreis Dinger gingen so lala, 
aber richtig zurecht kam sie nicht (immerhin konnte sie die probieren) 
und ausserdem hätte sie die alleine nicht bezahlen können. Ich habe ihr 
daraufhin - eigentlich nur versuchsweise - 2 Hörgeräte von Aliexpress 
geschenkt https://de.aliexpress.com/item/4001200046664.html damit kommt 
sie seit >1 Jahr besser zurecht als mit den HighTech-Teilen. 
Ein/Aus/Noise-Reduction, abends mit USB aufladen, mehr muss sie nicht 
machen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Friedrich H. schrieb:
> Ich habe ihr
> daraufhin - eigentlich nur versuchsweise - 2 Hörgeräte von Aliexpress
> geschenkt https://de.aliexpress.com/item/4001200046664.html damit kommt
> sie seit >1 Jahr besser zurecht als mit den HighTech-Teilen.

Top 👍

von Hermann W. (hermannw)


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Dann werde ich auch mal meine Erfahrungen mitteilen. Ich trage 
beidseitig Hörgeräte seit 23 Jahren. Trotz starkem Hörverlust (60dB bis 
2kHz, dann starker Abfall bis 100dB bei 4kHz) komme ich in normalen 
Situationen einigermaßen zurecht. Hörgeräte sind unverzichtbar, eine 
tolle Technik und ein wahrer Segen. Aber es bleiben diverse 
Einschränkungen. Damit es nicht zu lang wird, ein paar Bemerkungen in 
Sichpunkten.
-Die eigentlich erforderliche Verstärkung hat Grenzen wegen 
Rückkopplung. Habe deshalb eine dicke Ohrplastik und neue Powerhörer.
-Stimmlose Laute (hohe Frequenz) kann ich nicht hören, z.B. zwei und 
drei kann ich nicht unterscheiden, ich höre nur ei.
-die Dynamik ist bei Schwerhörigkeit stark eingeschränkt, d.h. es kommt 
schnell die Schmerzgrenze.
-bei lauten Nebengeräusch oder gleichzeitigen Gesprächen ist das 
Verstehen schnell am Ende
-das Eingewöhnen ist sehr wichtig (dauernd tragen). Alles klingt anders, 
man muss neu lernen. Laute Geräusche sind anfangs total nervig. Nicht zu 
spät mit Hörgeräten anfangen. Je älter desto schwerer wird die 
Eingewöhnung. Beim Klappern von Tellern geben viele spontan auf.
-Hörkurve eingeben und alles macht einen guten Höreindruck ging bei mir 
nur mit Phonak. Alle anderen Marken haben mich total genervt.
-dann fängt aber eine langwierige Feinanpassung an, weil in einigen 
Situationen nervige Begleiterscheinungen auftreten. Die endlosen Stunden 
(ich bin anspruchsvoll) beim Akustiker müssen bezahlt werden. Sie sind 
im Hörgerät eingepreist und berechtigt.
-Ich habe High-end-Geräte mit zig Sonderfunktionen. 
Hörsituationserkennung, Richtmikrofon, Blue tooth, Lautstärkebegrenzung, 
Transformation hoher Frequenzen auf niedrige und vieles mehr.
-Ich habe vieles abschalten lassen. Hierzu ein Beispiel: Das 
Richtmikrofon funktioniert nur gut, wenn ich mit meinem Gegenüber 
spreche. Ein Gespräch mit meinem Nebenmann ist nicht mehr möglich. Woher 
soll das Gerät ahnen mit wem ich spreche? Es ist vorgekommen, dass ich 
plötzlich das Gespräch am Nachbartisch höre, aber nicht mehr meinen 
Nebenmann.
Weiteres Beispiel Rauschunterdrückung: beim Autofahren hörte ich ein 
ständiges Auf- und Abschwellen der Fahrgeräusche, weil irgend eine 
Schwelle nur temporär erreicht wurde.
-das nur als Beispiele für die aufwändige und teure Anpassung, die aber 
ihren Preis wert ist.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Das ist wirklich ein interessanter Thread, zumindest für Betroffene und 
es überrascht mich total, wieviele Menschen alleine hier im Forum von 
diesem Problem betroffen sind....und die Probleme sind vielfältig, man 
kann Erfahrungen nicht von einer Person auf eine andere übertragen.

Gemeinsam beschreiben die meisten hier das Problem, daß in einer lauten 
(viel Geschwätz) Umgebung die Verständlichkeit gegen Null geht, d.h. die 
Filterwirkung für ein "Nutzsignal" versagt, obwohl die Umgebung laut 
ist.

Einen Effekt möchte ich noch schildern:
Wenn ich die HGs anlege, erscheint meine Umgebung zunächst deutlich 
lauter, klar. Nach ca. 15 Min. hat sich mein Gehirn jedoch dermaßen an 
den Lautstärkepegel angepasst, daß es mir nichtmehr lauter erscheint. 
Einzig nehme ich nurnoch wahr, daß die hohen Frequenzen noch hörbar 
sind.

Wenn ich dann nach längerer Zeit des Tragens die Dinger von den Ohren 
nehme, falle ich in ein tiefes, schwarzes Loch, dann höre ich fast 
nichts mehr.

Nach weiteren 15Min. hat sich dann mein Hirn wieder auf die geringere 
Pegel angepasst und ich höre wieder so leidlich.

von PC-Freak (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Wenn ich dann nach längerer Zeit des Tragens die Dinger von den Ohren
> nehme, falle ich in ein tiefes, schwarzes Loch, dann höre ich fast
> nichts mehr.
>
> Nach weiteren 15Min. hat sich dann mein Hirn wieder auf die geringere
> Pegel angepasst und ich höre wieder so leidlich.

Das kann ich auch so bestätigen. Und warscheinlich sind wir hier nicht 
die Einzigen.
Aber das dürfte ja so eigentlich nicht sein. HG raus, und dann erstmal - 
nix...

Damit wäre ja der Beweis, dass die Teile viel zu laut sind, das Hirn uns 
schützen will, und damit unser AGC zumacht.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Einen Effekt möchte ich noch schildern: (...)

Sorry, Neugier eines bisher nur begrenzt Betroffenen:

Man hat keinerlei Einfluß auf den Pegel? D.h. aber dann
u.a. auch: Gerät man in Situationen (Beispiele vermutlich
unnötig), wo besagte Einflußnahme praktischer (oder sogar
vonnöten), hat man keine Wahl als es zu "schlucken" (oder
die Gerätschaft völlig zu deaktivieren/abzunehmen)?

von Phasenschieber S. (Gast)


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PC-Freak schrieb:
> Damit wäre ja der Beweis, dass die Teile viel zu laut sind, das Hirn uns
> schützen will, und damit unser AGC zumacht.

Genau diesen Gedanken hatte ich auch. Dann besteht aber eine Diskrepanz 
zwischen dem Bewusstsein (da wo die Akustik in Verständnis umgewandelt 
wird) und dem reaktiven (autarken) Nervensystem.

Das zeigt sich ja auch in einer lauten Umgebung.
Nehmen wir folgendes Szenario: Du stehst in einer Kneipe die rappelvoll 
ist.
Der Geräuschpegel ist enorm. Dein Gegenüber sagt etwas, aber du kannst 
es nicht heraus filtern, du verstehst es nicht. Du versuchst alles 
weitere von den Lippen abzulesen.

So unterschiedlich hier die persönlichen Probleme geschildert wurden, 
aber diesen Effekt haben schon mehrere genannt.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Alfred B. schrieb:
> Man hat keinerlei Einfluß auf den Pegel?

Doch, hat man. Jedes Gerät kann auch in der Lautstärke eingestellt 
werden.
Aber ich lege die Dinger ja nur an um besser (lauter) zu hören.
Wenn ich den Pegel belassen wollte, bräuchte ich sie ja nicht.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Alfred B. schrieb:
>> Man hat keinerlei Einfluß auf den Pegel?
>
> Doch, hat man. Jedes Gerät kann auch in der Lautstärke eingestellt
> werden.

Ok, das hätte mich auch ziemlich gewundert - denn dieses
Feature bei modernen HG wegzulassen (szsg. nach einer
"Einmalanpassung" des bzw. der Pegel durch den Akustiker
keinen Einfluß mehr zu haben) wäre wohl der Gipfel der
Unkomfortabilität. (Und ältere hatten es ja definitiv,
solche habe ich schon mehrfach gesehen, incl. Reiberad
hierfür.)

Phasenschieber S. schrieb:
> Aber ich lege die Dinger ja nur an um besser (lauter) zu hören.
> Wenn ich den Pegel belassen wollte, bräuchte ich sie ja nicht.

Ok, liegt halt einfach in der Natur der Sache - danke.

von Udo K. (udok)


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Rainer Z. schrieb:
> Ich bin davon ausgegangen, dass Cochlea Implantate nur bei gehörlosen
> Kleinkindern oder bei Personen eingesetzt werden, welche bereits gehört
> haben, wie es Korbinian G. beschrieb:

Wenn du vorher nie gehört hast, dann musst du die Sprache erst erlernen.
Das ist schon ein grosser Aufwand, den nicht alle schaffen.

Den besten Erfolg haben Neugeborene, die taub auf die Welt kommen.
Das Gehirn ist da extrem lernfähig und flexibel.
Da ist die Investition (ca 15k€ HW + Operation) auch aus Sicht der 
Gesellschaft sehr gut investiert.

Ein grosser Anteil sind aber normale Leute mit mehreren Hörstürzen, oder 
fortschreitender Schwerhörigkeit, wo ein normales Hörgerät nicht mehr 
hilft.

Ein beachtlicher Kundenkreis sind auch Motorradfahrer und Paragleiter.
Wenn die eine Bruchlandung hinlegen, ist das oft mit einem 
Schädelbasisbruch verbunden. Die Cochlear ist sehr empfindlich, und wenn 
sich Flüssigkeiten mit unterschiedlichem PH Wert vermischen, sterben die 
Haarzellen ab, und man ist taub.

Voraussetzung ist, dass der Hörnerv in Ordnung ist.  Ok, es gibt auch 
Hinrstammimplantate (die ins Hörzentrum implantiert werden), aber da 
wird es abenteuerlich.

Der CI Markt ist aber im Hörgerätemarkt nur eine kleine Nische.  Wenn 
man Interesse hat, dann kann man in Innsbruck (Medel) auch sicher Info 
aus erster Hand bekommen.  Die nächste Firma sitzt in den USA und dann 
gibt es noch eine in Australien, das wars. Es gibt aber auch 
Alternativen wie Knochenleitungshörgeräte oder Mittelohrimplantate, die 
manchmal sinnvoll sein können.

Die Leistungsdichte von Zink-Luft Batterien ist etwa 5x höher als von 
Akkus (glaube ich mich zu erinnern).  Akkus machen da nur wenig Sinn, 
gerade bei Hörgeräten mit mehr Strombedarf kommt man nicht über 12 
Stunden. In vielen Ländern zahlt zudem die Krankenkasse die Batterien.

: Bearbeitet durch User
von Lotta  . (mercedes)


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RainerZ. meinte:

> Hier scheint bei Dir eine Ausnahme gemacht worden zu sein?
Ich bin ne Laborratte, @Rainer.

Durch Beziehungen meiner Ellis wurde 2 Pillen vor mir
hingelegt.
Ne blaue und ne rote Pille. Du kennst den Film "Matrix"?

Nimmst Du die blaue Pille, bleibst Du weiter in deiner
mehr oder weniger gemütlichen Welt, das Leben geht normal weiter.
Du bleibst aber schwerbehindert und immer einer der Letzten.
Nimmst Du dagegen die rote, betrittst du die Realität, die oft
verdammt schmerzvoll ist.
Mit Erschrecken erkennst Du, das alles was vorher war ein Märchen war,
nun anders abläuft.
Jetzt kannst Du lernen und wirst was besseres im Leben erreichen.
Du hast aber dem Baron Lefuet aus
"Timm Thaler und das verkaufte Lachen" den kleinen Finger gereicht.
Das ist der Nachteil dabei.

ich hab die rote Pille genommen... :-O

mfg

von Udo K. (udok)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Das hat mit Hygiene und Pandemie überhaupt nix zu tun.
> Man kann auch eine Urinflasche sterilisieren, damit du daraus Bier
> trinken kannst ;-)
> Wiederum sorry für das Extrembeispiel.
>
> Im Normalfall zeigen beide Ohren unterschiedliche Frequenzkurven auf.
> Die Geräte werden darauf eingestellt. Wie schon gesagt, die Hersteller
> haben sich den Zugang zu diesen Einstellungen verbarrikadiert.
> Jetzt finde mal jemanden mit genau demselben Hörvermögen auf beiden
> Ohren.

Das liegt (auch) daran, das es sich um ein Medizinprodukt handelt.  Auch 
die Anpass-Software gehört dazu, und ohne Einschulung und spezieller 
Ausbildung (=Akustiker) soll da keiner rumpfuschen können.  Das würde 
wahrscheinlich in der Mehrzahl der Fälle nicht funktionieren, und eine 
Flut von Anfragen lostreten.

Hörgeräte sind aber auch ein Verschleißteil.  Es ist unglaublich, was 
Schweiss da in einem Sommer bei manchen Leuten anrichten kann.  Die 
Mikrophone und Lautsprecher werden kontinuierlich schlechter wegen 
Feuchtigkeit und Ohrschmalz. Kann man aber tauschen.

von Wühlhase (Gast)


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Lotta  . schrieb:
> Du hast aber dem Baron Lefuet aus
> "Timm Thaler und das verkaufte Lachen" den kleinen Finger gereicht.
> Das ist der Nachteil dabei.
>
> ich hab die rote Pille genommen... :-O

Magst du noch mehr darüber erzählen? Welche Nachteile hatte das bisher?

von Phasenschieber S. (Gast)


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Udo K. schrieb:
> Das liegt (auch) daran, das es sich um ein Medizinprodukt handelt.

Das ist schon klar, mit der Bestimmung zum Medizinprodukt würgt man eben 
alle Zugriffe ab.

Ich nenne mal ein Beispiel wo das quasi kontraproduktiv ist:
Ein guter Freund von mir ist Musiker, Berufsmusiker, schon so lange er 
lebt.
Wir sind fast gleichaltrig.

Jetzt im Alter hat er genau die gleichen Probleme wie ich, einen Abfall 
in der Kurve bei den Höhen. Da er noch aktiv Musik macht, ist das ein 
Problem für ihn.
Mehr als für einen Normalbürger, denn bei selbigem spielt der genaue 
Frequenzgang keine sooo große Rolle.

Dazu kommt, daß die Hörschwäche nicht jeden Tag konstant ist, schlechter 
Schlaf, Stress und andere Faktoren beeinflussen diese.

Alles kein so großes Problem für einen Normalo, jedoch für einen 
Berufsmusiker eine Katastrophe.

Er sucht schon geraume Zeit nach einem Hörgerät wo er selbst den 
Frequenzgang einstellen kann. Er könnte das besser, als jeder Akustiker.

Nope, gibt es nicht, zumindest nicht in Dschland.
Die Hersteller halten dicht.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Lotta  . schrieb:
> Ich bin ne Laborratte, @Rainer.

Hallo liebe Laborratte,

das finde ich nun doch faszinierend. Ich kenne das Beispiel eines 
promovierten Agrarökonomen, welcher hochgradig hörbehindert war, aber 
mit Hörgeräten ein Sprachverständnis hatte. Nach einem Hörsturz war er 
ca. ein Jahr vollkommen ertaubt, bevor er mit CI's versorgt wurde. Dies 
ist mehr als fünf Jahre her, das Sprachverständnis wie zuvor hat er nie 
wieder erreicht. Obwohl er ja zuvor gehört hatte.

Daher erstaunte mich, dass es bei Dir klappte, obwohl Du erst im Alter 
von 15 Jahren mit CI's versorgt wurdest. Ich gönne es Dir natürlich 
sehr. Toll!

von Manfred (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> das Sprachverständnis wie zuvor hat er nie
> wieder erreicht. Obwohl er ja zuvor gehört hatte.

Erkenne den Unterschied:

Lotta  . schrieb:
> Ich hab nun seit dem ich 15 Lebensjahr nun ne Hörbionik.
> Da ich vorher taubstumm war, hat mich das Teil in ne
> neue, interessante Welt katapultiert. :-O

Lotta hat zuvor nichts gehört, das Gehirn war also noch nicht auf 
Sprache konditioniert. Dein Bauer war vorher hörend!

von Wühlhase (Gast)


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Und soweit ich das verstanden habe bisher, hat Lotta etwas komplett 
anderes als ein CI. Beim CI wird die Elektronik an die Hörschnecke 
angepappt (Hörschnecke -> Cochlea, daher der Name).

Bei Lotta:

Lotta  . schrieb:
> Ich hab nun seit dem ich 15 Lebensjahr nun ne Hörbionik.
> [..]
> Inneinheit im Gehirn und der Außeneinheit im Halsband.

von Rentner (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Sehr verwunderlich, daß es diese extrem teuren Geräte kaum gebraucht zu
> kaufen gibt. Und dabei sterben jeden Tag tausende von Menschen mit
> Hörhilfen.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich manch ein Bestatter gerne 
bedient
(z.B. Zahngold oder Herzschrittmacher)

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Manfred schrieb:
> Lotta hat zuvor nichts gehört, das Gehirn war also noch nicht auf
> Sprache konditioniert. Dein Bauer war vorher hörend!

Genau aber dies ist das Faszinierende: Normalerweise sind nur 
Neugeborene oder Leute mit bereits erworbenem Sprachverständnis für eine 
Versorgung mit CI indiziert. Bei Lotta hat es trotz fehlender Indikation 
geklappt, beim promovierten Bauern aus dem Kieler Agrarministerium nicht 
wirklich.

Wühlhase schrieb:
> Und soweit ich das verstanden habe bisher, hat Lotta etwas komplett
> anderes als ein CI.

Habe ich da etwas missverstanden?

von Falk B. (falk)


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Klaus schrieb:
> Nein, ganz im Gegenteil. Schlafen gehen -> Alles was aufgeladen werden
> muss kommt ans Ladegerät.
> Geräte, die ein paar Tage durchhalten sind dagegen immer im
> ungünstigsten Augenblick leer.

Naja, Schlafen ist ja auch sowas wie menschlichen Akku aufladen, da kann 
man ja auch den Rest der digitalen Helfer aufladen, ist ja nur 
menschlich ;-)

von Falk B. (falk)


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Friedrich H. schrieb:
> 2 Hörgeräte von Aliexpress
> geschenkt https://de.aliexpress.com/item/4001200046664.html damit kommt
> sie seit >1 Jahr besser zurecht als mit den HighTech-Teilen.
> Ein/Aus/Noise-Reduction, abends mit USB aufladen, mehr muss sie nicht
> machen.

YES!!!! Mein Mann! Ich liebe pragmatische Low Tec Lösungen, und erst 
recht, wenn sie den High Tec Firlefanz alt aussehen lassen!

Stein schleift Schere!
Molotovcocktail stoppt Panzer!

von Falk B. (falk)


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Udo K. schrieb:
> Akkus machen da nur wenig Sinn,
> gerade bei Hörgeräten mit mehr Strombedarf kommt man nicht über 12
> Stunden. In vielen Ländern zahlt zudem die Krankenkasse die Batterien.

Was, außer dem Luxus, spricht gegen einen größeren Akku, der per Kabel 
an einem Anhänger oder ähnlichem angebunden ist?

von Friedrich H. (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Er sucht schon geraume Zeit nach einem Hörgerät wo er selbst den
> Frequenzgang einstellen kann. Er könnte das besser, als jeder Akustiker.

Gibt es in Fernost auch für jedermann, die kosten dann halt 3-stellig, 
so ab 250 USD

von Phasenschieber S. (Gast)


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Friedrich H. schrieb:
> Gibt es in Fernost auch für jedermann, die kosten dann halt 3-stellig,
> so ab 250 USD

Hast du dazu mal einen Link?

von Alfred B. (alfred_b979)


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Falk B. schrieb:
> Friedrich H. schrieb:
>> 2 Hörgeräte von Aliexpress
>> geschenkt https://de.aliexpress.com/item/4001200046664.html damit kommt
>> sie seit >1 Jahr besser zurecht als mit den HighTech-Teilen.
>> Ein/Aus/Noise-Reduction, abends mit USB aufladen, mehr muss sie nicht
>> machen.
>
> Ich liebe pragmatische Low Tec Lösungen,

"Kauf auf eigenes Risiko" - gepaßt durch glückl. Zufall.
War Pragmatismus nicht doch ein wenig anders definiert?

Falk B. schrieb:
> YES!!!! Mein Mann!

Du versteckst unter der Hose einen Kilt...? Bitte endlich
den Reißverschluß ganz hoch ziehen. Da qui(l)lt sonst was
mit Macht immer weiter raus. Das zieht andere runter, denen
mehrheitlich wohl NICHT mit dem ali-HG geholfen ist/wäre...
(Anders gesagt: "Bitte mach' nun diese Schotten dicht!" ;-)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Volker S. schrieb:
> Also ich hab noch ein Gerät herumliegen, da sind OC70/OC71 verbaut, das
> geht mit handelsüblichen Batterien.
Das war das Kastenteil aus den 70er des letzten Jahrhunderts, von dem 
ich oben sprach. 3xOC71 hatte ich auch.

Phasenschieber S. schrieb:
> Wenn ich die HGs anlege, erscheint meine Umgebung zunächst deutlich
> lauter, klar.

Das ist ein oefters anzutreffender Denkfehler auch bei Schwerhoerigen, 
dass es lauter sein muss. Das es lauter ist, das ist ein mehr oder 
weniger unerwuenschter Nebeneffekt. Das Sprachverstaendnis ist 
entscheidend. (Sorry fuer die Wiederholung).
Die ersten neuen digitalen HG waren fuer mich eine Offenbarung, weil ich 
damit erstmals gut verstehen konnte, ohne mir jedesmal 130dB in die 
Ohren blasen zu muessen.

: Bearbeitet durch User
von olaf (Gast)


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>  Die ersten neuen digitalen HG waren fuer mich eine Offenbarung, weil ich
> damit erstmals gut verstehen konnte, ohne mir jedesmal 130dB in die
> Ohren blasen zu muessen.

Ich wuerde auch erwarten das damit das hier bereits angesprochene 
Problem
der Rueckkopplung geloest wurde weil man dann gleich auch das ausgegeben 
Signal um 1-2Hz verschieben kann.

Olaf

von Andreas B. (bitverdreher)


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olaf schrieb:
> Ich wuerde auch erwarten das damit das hier bereits angesprochene
> Problem
> der Rueckkopplung geloest wurde weil man dann gleich auch das ausgegeben
> Signal um 1-2Hz verschieben kann.

Ja. Wie die das genau machen, weiß ich nicht, aber wenn ich das HG 
einschalte und nicht im Ohr habe, hört die Rückkopplung nach ca. 1s auf.
Davon abgesehen, daß die auch wg. des Signalprozessing nicht mehr so 
laut sein müssen.

von Götz (Gast)


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An alle Mitwirkenden Dank, hab ne Menge gelernt hier!

von olaf (Gast)


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> Ja. Wie die das genau machen, weiß ich nicht, aber wenn ich das HG

https://patents.google.com/patent/EP2360945A2/de

Interessant das die das 2010 noch patentieren konnten obwohl
das erste Paper dazu von Anfang der 60er ist.

Nur war das halt fruher ein Gerateaufwand fuer den man vermutlich
ein Laborwagen mit Raedern brauchte und heute macht das ein moderner
Microcontroller einfach so.

Olaf

von Percy N. (vox_bovi)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ein guter Freund von mir ist Musiker, Berufsmusiker, schon so lange er
> lebt.

Eigentlich ist das ja verboten ...

von GeGe (Gast)


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Alfred B. schrieb:
> Man hat keinerlei Einfluß auf den Pegel? D.h. aber dann
> u.a. auch: Gerät man in Situationen (Beispiele vermutlich
> unnötig), wo besagte Einflußnahme praktischer (oder sogar
> vonnöten), hat man keine Wahl als es zu "schlucken" (oder
> die Gerätschaft völlig zu deaktivieren/abzunehmen)?

Lautstärkepegel kann man immer einstellen, wurde ja auch schon genannt.
Aber was viel kompfortabler und besser ist, man kann sich einige 
Progamme hinterlegen lassen beim Akkustiker (oft bis zu 4) welche dann 
in der jeweiligen Situation ausgewählt wird. Entweder über die Handyapp 
oder man kann die Programme auch durchshiften über die Hörgerätetaste 
(wenn da eine vorhanden ist).

Ich habe da unter anderem auch ein "Restaurantprogramm".
Da war ich positiv überrascht als ich das mal dort aktiviert habe, damit 
hatte ich tatsächlich etwas besser verstanden, und die Umgebung hatte 
mich da auch deutlich weniger genervt.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Eigentlich ist das ja verboten ...

Als ich es schrieb, wußte ich schon, daß da Korinthenkacker aufschlagen 
werden.
Ich habe es extra so stehen lassen, um zu sehen wer der 
Oberkorinthenkacker ist.

von Percy N. (vox_bovi)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Eigentlich ist das ja verboten ...
>
> Als ich es schrieb, wußte ich schon, daß da Korinthenkacker aufschlagen
> werden.
> Ich habe es extra so stehen lassen, um zu sehen wer der
> Oberkorinthenkacker ist.

Auf Dich ist Verlass!  ;-)))

von Phasenschieber S. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Auf Dich ist Verlass!  ;-)))

dito, auf dich auch 😊

von usuru (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Friedrich H. schrieb:
>> Gibt es in Fernost auch für jedermann, die kosten dann halt 3-stellig,
>> so ab 250 USD
>
> Hast du dazu mal einen Link?

Aliexpress dürfte so was auch haben, habe jetzt nicht alles abgesucht, 
Beispiel https://de.aliexpress.com/item/1005002508342430.html 
Suchbegriff 'hearing aid programmable'

von Andreas B. (bitverdreher)


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Marken HG in der EU (Niederlande):
http://onlinehoergeraet.de/

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ja, tägliche Routine: Toupet vom Kopf, Zähne in den Ultraschallreiniger,
> Hörgeräte in die Ladeschale...what´s next?  🤣

Bedenke, daß andere hier ihr Bild von dir mit jeder neuen deinigen Info 
vervollständigen...

Hahaha.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Bedenke, daß andere hier ihr Bild von dir mit jeder neuen deinigen Info
> vervollständigen...

Dann füge ich noch ein Glasauge und ein Holzbein hinzu, damit dein Bild 
von mir noch vollständiger wird. 🤣

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Sehr interessant. Hast du auch einen Papagei auf der Schulter?

Wie ich wohl aussehe bei euch?

---
Fall es jemanden interessiert bezüglich Lautstärkeadaption:
Da soll es einen kleinen Muskel im Innenohr geben, der die AGC 
realisiert.

von Hennes (Gast)


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Hallo

GeGe schrieb:
> Ich habe da unter anderem auch ein "Restaurantprogramm".
> Da war ich positiv überrascht als ich das mal dort aktiviert habe, damit
> hatte ich tatsächlich etwas besser verstanden, und die Umgebung hatte
> mich da auch deutlich weniger genervt.

Natürlich nicht ernst gemeint da es bestimmt ernsthafte Einschränkungen 
und es sicherlich in der harten Realität einfach anstrengend und nervend 
ist, aber sei es drum (die Leute die zum Lachen im Keller gehen oder 
wegen ihrer Mutter, den Nachbarn, oder der "armen Oma von nebenan einen 
auf Empört und "Sei froh das du so was nicht brauchst" machen mögen 
bitte jetzt aufhören weiter zu lesen):

Schwerhörigkeit - die einzige Behinderung (un ja so heißt das) die man 
haben möchte - endlich das nervige Gelaber der unmittelbaren Umgebunge 
und Bus und bahn ausblenden.
Die teilweise in Minutentakt vorbei Fahrenden Rettungswagen  (in der 
Großstadt und nähe von Krankenhäusern leider kein Witz) nicht mehr 
wahrnehmen  müssen, endlich ist der Verbrenner wirklich leise, die 
Wohnung und das Haus in Flughafennähe wird interessant (Gute Preise ohne 
das man einen Hauptnachteil bemerkt) usw.  ;-)

So und jetzt können sich alle Betroffenen der Betroffenen (ja den muss 
man erst mal Verstehen) aufregen und mir den üblichen Mist an den Kopf 
werfen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Hennes schrieb:
> Schwerhörigkeit - die einzige Behinderung (und ja so heißt das) die man
> haben möchte - endlich das nervige Gelaber der unmittelbaren Umgebung
> und Bus und Bahn ausblenden.

Zieh' aufs Land!

Beim Pendeln in Bus und Bahn stopfst Du In-ear-Hörer in Deine Ohrlöcher, 
bis Du selber taub bist und dann Hörgeräte einsetzen kannst.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Kenn ich. Seit geraumer Zeit trage ich daher gerne Ohrstöpsel den ganzen 
Tag. Und nur selektiv wird rausgenommen, z.B. in der freien Natur. Ist 
einfach herrlich den Zivilisationskrach (Auch eine Variante der 
Vermüllung unseres Planeten) recht gut loszuwerden.

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