Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Hall Sensor in Computertastatur ersetzen


von Axel (fishermansfriendtoo)


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Hallo!
Ich bin auf der Suche nach einem scheinbar speziellen Hall-Sensor.
Das Problem: In einer alten Computertastatur von Micro Switch 
(Honeywell)
wurden Hall-ICs verwendet, um einen Tastendruck zu erkennen. Die 
scheinen
durch einen internen Alterungsprozess nach und nach ihren Dienst zu 
verweigern. Die Sensoren haben einen 3 beinigen Anschluß: +5V, GMD und 
einen
Output. Eine Besonderheit ist, daß der Ausgang nicht nach GND sondern 
intern
mit +5V verbunden wird, sobald die Taste gedrückt wird. Eine weitere
Besonderheit könnte die Geschwindigkeit sein.
Grundsätzlich arbeitet die Tastatur wie eine mit herkömmlichen Kontakten 
mit
Zeilen und Spalten. Dazu scannt der Tastaturprozessor die Spalten oder 
Zeilen
und registriert den entspechen Kontaktpunkt. Für die Hall-ICs bedeutet 
das,
daß sie immer nur für den Bruchteil einer Sekunde mit 5V versorgt 
werden.
Ist in diesem Moment die Taste gedrückt, wird die Spannung 
durchgelassen.
Gibt es solche Sensoren auf dem Markt?

Gruß
Axel

von Henry H. (Gast)


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Notfalls einen PNP Digitaltransistor zusätzlich einbauen.

von Martin (Gast)


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Axel schrieb:
> Die
> scheinen
> durch einen internen Alterungsprozess nach und nach ihren Dienst zu
> verweigern.

Tut mir leid, weiss ich nicht.

Aber könnten es auch die Magnete sein, die schlapp machen?

von Axel (fishermansfriendtoo)


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Leider sind die Magnete scheinbar nicht das Problem. Habe inzwischen 
drei
Sensoren "unwichtiger" Tasten verwendet. Dann fünktioniert es wieder.
Ich hatte es nicht erwähnt, aber lt. Datenblatt ist im orig. Sensor
ein Schmidt-Trigger integriert.
Die Verwendung eines PNP-Transistor ist Plan-B, da ich für den wohl nur 
Platz
außerhalb des Tastergehäuses finde.

von Gerald B. (gerald_b)


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Welcher Typ und welche Bauform hat das IC?
In der DDR gab es vom Halbleiterwerk Frankfort Oder den B461
http://www.pegons-web.de/pdf-sh/B461G,B462G.pdf

von 123 (Gast)


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Axel schrieb:
> Ich bin auf der Suche nach einem scheinbar speziellen Hall-Sensor.
> Das Problem: In einer alten Computertastatur von Micro Switch
> (Honeywell)
> wurden Hall-ICs verwendet, um einen Tastendruck zu erkennen.

Axel schrieb:
> Gibt es solche Sensoren auf dem Markt?

Axel schrieb:
> 3 beinigen Anschluß

IC-Gehäuse mit 3-Beinigem Anschluss gibt es viele.

Welche Tastatur? Modell?
Welche Sensoren? Typ (oder besser ein Foto, auf dem die Beschriftung 
lesbar ist) Bitte! Dann ist es einfacher geeignete Vergleichstypen zu 
finden.

von Wolfgang (Gast)


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Axel schrieb:
> Leider sind die Magnete scheinbar nicht das Problem. Habe inzwischen
> drei Sensoren "unwichtiger" Tasten verwendet. Dann fünktioniert es wieder.

Was sollte an den Hall-Sensoren intern altern?
Sind das Sensoren mit einem integrierten Permanentmagnet?
Wo sitzt bei den Tasten der Permanentmagnet?

Falls der Magnet in dem beweglichen Teil sitzt, könnte auch die 
Rückholfeder der Taste ausgeleiert sein, so dass der Magnet nicht weit 
genug abgehoben wird und die magnetische Feldstärke am Sensor bei 
losgelassener Taste nicht weit genug absinkt.
Die Möglichkeit, dass der Magnet schwächer geworden ist, wurde schon 
genannt. Andersrum kann natürlich irgendetwas magnetisiert worden sein, 
was nicht zum permanenten Feld beitragen soll - dann hilft 
entmagnetisieren.

von Axel (Gast)


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Hier ein PDF vom Tastaturhersteller

von Axel (Gast)


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Hier eine Internetseite, die sich genau mit diesen Hall-ICs in der 
Tastatur beschäftigt. Es beeinhaltet auch ein Foto, daß die Sensoren 
zeigt.
Es werden drei unterschiedliche gezeigt. Um das es hier geht ist die 
unterste
Ausführung mit 3 Kontakten.
Die Bezeichnung des kpl. Taster ist 1003SD4B3E  Wichtig ist das "E", daß
die Funktion des Hall-ICs definiert.
Der Sensor steckt von unten in einem Schlitz im Tastergehäuse und kann
relativ einfach herausgezogen werden.

von In memoriam J.K. (Gast)


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Kleb doch Reißzwecken auf die Tasten, dann wird aus dem Hallsensor ein 
Heulsensor ... SCNR

von Axel (Gast)


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Hallo Wolfgang

Beim dem von mir beschriebenen Austausch habe ich nur die Sensoren
gewechselt. Die Mechanik ist an Ort und Stelle geblieben.

Ich beschäftige mich hobbymäßig mit alten Computer (1970-85)
Da habe ich schon des öftern erfahren, daß auch ICs (vor allem 
Speicherbausteine) altern können. Oft ist es so, daß sie erst dann
wieder problemlos arbeiten, wenn sie eine bestimmte Betriebstemperatur
erreicht haben. Das Phänomen habe ich auch bei Quarzen beobachtet.
Auch D-RAMs wie das 4116 oder statische Rams wie das 2114 sterben in 
unbenutzen Geräten.

von michael_ (Gast)


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Kannst du nicht mal ein Bild von dem Sensor machen?
Und den Typ.

Die .PDF sind wertlos.

Wenn die DDR Typen B461/462 in der Form passen, die lassen sich bestimmt 
auftreiben.
Der Vergleichstyp ist SAS261.

von 123 (Gast)


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michael_ schrieb:
> Die .PDF sind wertlos.

PDF 1: S.4ff vmtl. das Modul des TOs
PDF 2: S.10 vmtl. Foto des Sensors

von Axel (Gast)


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Das ist der Sensor, um den es geht

von Axel (Gast)


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So sind die Sensoren von unten in das Tastergehäuse eingesteckt.
(hier allerdings die 4-polige Variante)

von Axel (Gast)


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Und dann das Ganze nochmal im Schnitt- bzw Funktionsbild.
Sensor ist unten rechts

von michael_ (Gast)


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Sei mal etwas kreativ.
Du brauchst einen digitalen.
Die vierpoligen haben zusätzlich einen Sense-Eingang.
Ernten kannst du welche aus CD/Floppy.
Oder auch aus PC-Lüftern.
Nur die Versorgungsspannung muß stimmen.
5V oder 16V.

Die haben Masse, UB+, Ausgang und evtl. Sense.
Mehr ist da nicht.

von 123 (Gast)


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michael_ schrieb:
> Ernten kannst du welche aus CD/Floppy.

Oder zB. Hier:
https://de.farnell.com/c/halbleiter-ics/sensor-ics

Hier gibt es knapp 3500 Hall-ICs: (Natürlich sind nicht alle geeignet)
https://www.mouser.de/c/sensors/magnetic-sensors/board-mount-hall-effect-magnetic-sensors/

Vielleicht ist eines dabei, das Anstelle der Keramikplatte, (evtl. etwas 
zugeschliffen) in den Sensor passt, oder Anstelle des ursprünglichen 
Dies/schwarzen Kleckses aufgelötet werden kann.

von Axel (Gast)


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Von den Internetseiten der Händler hatte ich im Vorfeld schon zig Daten-
blätter heruntergeladen. Die Sensoren mit linearen Ausgang fallen schon 
mal
weg. Bleiben die Digitalen. Diesen schalten entweder nach GND durch oder
haben einen TTL-Ausgang. Letztere scheiden auch aus, weil jeweils eine 
ganze Tasterreihe mit dem Ausgangssignal auf einer Leseleitung der 
Tastaturkontroller sitz. Da darf es keine zeitliche Überschneidung eines
Highlevel-Signals einer gedrückten Taste mit dem Lowlevel-Signal einer 
nicht
gedrükten Taste geben.
Bei meine Frage hier im Forum geht es zunächst darum, ob jemand einen 
Hallsensor kennt, der intern so aufgebaut ist. Der Ausgang ist an Vcc 
und nicht an GND gekoppelt.

von 123 (Gast)


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Axel schrieb:
> Bleiben die Digitalen. Diesen schalten entweder nach GND durch oder
> haben einen TTL-Ausgang.

Transistor!

Ist es möglich einen besonders kleinen Reed-Kontakt zu nutzen? Dem ist 
die Polung egal.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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123 schrieb:
> Axel schrieb:
>> Bleiben die Digitalen. Diesen schalten entweder nach GND durch oder
>> haben einen TTL-Ausgang.
>
> Transistor!
>
> Ist es möglich einen besonders kleinen Reed-Kontakt zu nutzen? Dem ist
> die Polung egal.

Der wird aber nicht durch eine Steuerspannung aktiviert/deaktiviert, 
dazu bräuchte man einen zusätzlichen Transistor.

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