Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Analogen UKW-Rundfunk in Kabel einspeisen?


von Insasse (Gast)


Lesenswert?

Hallo allerseits,
Vodafone hat angekündigt, ab April 2023 keinen analogen UKW-Rundfunk 
mehr in das Breitbandkabel einzuspeisen. Das ist bedauerlich, da ich mit 
dem Angebot sehr zufrieden bin. Ich nutze einen Vodafone Kabelanschluss 
mit Internet, Telefon, Fernsehen und eben analogem Rundfunk.
Das Kabel läuft vom Übergabepunkt im Keller nach 20 dB Verstärkung auf 
den Dachboden und von dort über einen passiven Verteiler zu den 
Anschlußdosen im Haus.

Nun zu meiner Frage: Ist es möglich, das Signal des analogen 
UKW-Rundfunks einer Antenne (auf dem Dachboden) in das Kabel zu den 
Anschlussdosen einzuspeisen?

Gruss und Danke vorab
Insasse

von Günni (Gast)


Lesenswert?

Dann benötigt man für jeden Sender einen Modulator mit eigener Frequenz. 
Mehrere Sender als Band herunterzumischen geht beim UKW-Rundfunk nicht.

von Kabellos (Gast)


Lesenswert?

Insasse schrieb:
> Nun zu meiner Frage: Ist es möglich, das Signal des analogen
> UKW-Rundfunks einer Antenne (auf dem Dachboden) in das Kabel zu den
> Anschlussdosen einzuspeisen?

Wenn das Band nicht andersweitig genutzt wird, dann geht das durchaus. 
Aber ob man passende Einspeiseweichen noch bekommt?

von Kabellos (Gast)


Lesenswert?

Günni schrieb:
> Dann benötigt man für jeden Sender einen Modulator mit eigener Frequenz.

Nein, er will doch direkt das Signal von der Antenne einspeisen.

von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Insasse schrieb:
> Ich nutze einen Vodafone Kabelanschluss
> mit Internet, Telefon, Fernsehen und eben analogem Rundfunk.

Die alternative wäre auf "digitalen" Rundfunk umzusteigen. Immerhin sind 
im Kabel einige 100 Sender. Oder auf Internet-Radio.

Was man sich ganz einfach mit einen ESP selbst bauen kann denke ich. 
Jedenfalls werde ich mir nächsten Monat die Teile die mir noch fehlen 
kaufen und mir selbst eins bauen. ;)

von Klaus (feelfree)


Lesenswert?

Kabellos schrieb:
> Wenn das Band nicht andersweitig genutzt

Welchen Grund wird es wohl haben, UKW im Kabel abzuschalten?
Natürlich werden die Frequenzen dann anderweitig genutzt.

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

wenn Vodafone den analogen Rundfunk nicht mehr ins Kabelnetz einspeist, 
dann wohl deswegen um den freigewordenen Frequnzbereich von 87,5MHz bis 
108MHz für andere Zwecke zu nutzen.

Das heist der freigewordene Frequenzbereich wird vermutlich zukünftig 
für den Rückkanal im Internet genutzt.

Dann kannst du nicht einfach Rundfunkfrequenzen darauf einspeisen.

Im günstigsten Falle geht dann dein Internet nicht mehr mit der 
gewünschten Geschwindigkeit, insbesonders der uplink ist dann betroffen, 
im ungünstigsten Falle störst du damit einen ganzen Strassenzug.

Ralph Berres

von Kabellos (Gast)


Lesenswert?


von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Kabellos schrieb:
> Angeboten wird sowas.
>
> https://www.rittmann-hf-technik.de/355531acc3123d80f.html

Sorry aber kann mir mal einer Erklären wo das Signal dann herkommt. Die 
Analogen Sender werden doch die nächsten Jahre eh alle Abgeschaltet. 
Also ist so eine Investition doch noch ein Toten Ding Geld hinterher 
schmeißen.

von Kabellos (Gast)


Lesenswert?

Schlaumaier schrieb:
> Kabellos schrieb:
>> Angeboten wird sowas.
>>
>> https://www.rittmann-hf-technik.de/355531acc3123d80f.html
>
> Sorry aber kann mir mal einer Erklären wo das Signal dann herkommt. Die
> Analogen Sender werden doch die nächsten Jahre eh alle Abgeschaltet.
> Also ist so eine Investition doch noch ein Toten Ding Geld hinterher
> schmeißen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Piratensender

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Schlaumaier schrieb:
> Sorry aber kann mir mal einer Erklären wo das Signal dann herkommt. Die
> Analogen Sender werden doch die nächsten Jahre eh alle Abgeschaltet.

Abwarten und Tee trinken.

Ich kann mir nur schwer vorstellen, das die Politik schätzungsweise 400 
Millionen UKW-Empfänger zum Schrott erklären wollen.

Das Abschalten wird sicherlich erst passieren, wenn der überwiegende 
Teil der Bevölkerung keinen UKW Empfänger mehr hat. Und das wird dauern, 
weil der überwiegende Teil der Bevölkerung keinen erhöhten Nutzwert von 
DAB+ gegenüber UKW-FM sieht.

Bedenke das es auch Küchenradios , Radiowecker Autoradios etc gibt.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

Schlaumaier schrieb:
> Sorry aber kann mir mal einer Erklären wo das Signal dann herkommt. Die
> Analogen Sender werden doch die nächsten Jahre eh alle Abgeschaltet.

Das wollen die öffentlich-rechtlichen, allen vorran Deutschlandradio.
Aber das wird mit Sicherheit dieses Jahrzehnt nicht mehr passieren.

von Thomas U. (charley10)


Lesenswert?

Ralph B. schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>> Sorry aber kann mir mal einer Erklären wo das Signal dann herkommt. Die
>> Analogen Sender werden doch die nächsten Jahre eh alle Abgeschaltet.
>
> Abwarten und Tee trinken.
>
> Ich kann mir nur schwer vorstellen, das die Politik schätzungsweise 400
> Millionen UKW-Empfänger zum Schrott erklären wollen.

Warum nicht? Dieses Verfahren ist doch bewährt?! (DAB / DVB-T)
Die paar 'alten, unbelehrbaren und Fortschritt verweigernden' Hanseln 
werden nichht nach ihrer Meinung gefragt. BAsta!!!
>
> Das Abschalten wird sicherlich erst passieren, wenn der überwiegende
> Teil der Bevölkerung keinen UKW Empfänger mehr hat. Und das wird dauern,
> weil der überwiegende Teil der Bevölkerung keinen erhöhten Nutzwert von
> DAB+ gegenüber UKW-FM sieht.

Siehe oben. Der Umsatz/Gewinn dabei ist längst eingeplant...

> Bedenke das es auch Küchenradios , Radiowecker Autoradios etc gibt.
>
Leider wieder geplanter E-Schrott.

> Ralph Berres

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


Lesenswert?

Insasse schrieb:
> Nun zu meiner Frage: Ist es möglich, das Signal des analogen
> UKW-Rundfunks einer Antenne (auf dem Dachboden) in das Kabel zu den
> Anschlussdosen einzuspeisen?
>
> Gruss und Danke vorab
> Insasse
Möglich ist vieles, da sich das aber nach "Mieter" bzw. 
Gemeinschaftsanlage anhört, wo noch andere Kabelkunden dranhängen, 
machst Du Dich strafbar sobald Du da irgendwas versuchst.

von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

Einen Rückkanal ausgerechnet im ehemaligen UKW Band? Da gäbe es doch 
andere Lücken in der Frequenzbelegung. Kann ich kaum glauben.

Insofern ergibt das Rittmann Angebot schon Sinn. Die Frage wäre nur: mit 
welchem Aufwand empfange ich die gewünschten UKW Sender denn dann?

Wenn man vorher auch UKW Sender aus großer Entfernung eingespeist hatte 
wird das mit einer „Dachbodenantenne“ schwierig. Nicht jeder hat eine 
14-Elemente Drehantenne an einem 8m Mast auf dem Dach 😅

(ca. 1980 im östlichen Ruhrgebiet den Schwarzwaldelch hören🤣😍)

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


Lesenswert?

Ralph B. schrieb:
> Das Abschalten wird sicherlich erst passieren, wenn der überwiegende
> Teil der Bevölkerung keinen UKW Empfänger mehr hat. Und das wird dauern,
> weil der überwiegende Teil der Bevölkerung keinen erhöhten Nutzwert von
> DAB+ gegenüber UKW-FM sieht.
>
> Bedenke das es auch Küchenradios , Radiowecker Autoradios etc gibt.
Das spielt keine Rolle, weil die dann zu Elektroschrott werden. Die 
Abschaltung kann jederzeit kommen - das wird von oben bestimmt.

von Kabellos (Gast)


Lesenswert?

Robert K. schrieb:
> Die Abschaltung kann jederzeit kommen - das wird von oben bestimmt.

"In Gottes Hand."

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:

> Einen Rückkanal ausgerechnet im ehemaligen UKW Band? Da gäbe es doch
> andere Lücken in der Frequenzbelegung. Kann ich kaum glauben.

Technisch ist ein Band so gut wie ein anderes. Die Physik hat da keine 
Label mit "das war mal UKW-Rundfunk".

> Insofern ergibt das Rittmann Angebot schon Sinn.

Die verticken das halt, bis auch der letzte Idiot merkt, dass er dem 
Haufen geplantem Elektronik-Schrott noch ein weiteres Stück hinzugefügt 
hat. Das ist nicht verboten.

von Walter K. (walter_k488)


Lesenswert?

Es haben doch bestimmt über 90% aller Autos UKW Radios!

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

Walter K. schrieb:

> Es haben doch bestimmt über 90% aller Autos UKW Radios!

Das ist sehr wahrscheinlich so. Allerdings hängen sicher nur die 
wenigsten Autos am Kabelnetz...

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Walter K. schrieb:
> Es haben doch bestimmt über 90% aller Autos UKW Radios!

Eben desswegen wäre es törricht jetzt UKW-Rundfunk abzuschalten.

Erst müssen der überwiegende Teil der Autos mit DAB+ ausgerüstet sein.

Es gibt zwar eine Regelung nach dem neue Autos verpflichtend einen DAB+ 
Empfänger besitzen müssen, aber es dauert mindestens noch 10 Jahre bis 
die Letzten Autos ohne DAB+ von der Strasse sind.
Auserdem wer weis wiel lange DAB+ noch existiert.

Ralph Berres

von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

Walter K. schrieb:
> Es haben doch bestimmt über 90% aller Autos UKW Radios!

Und seit 12/2020 müssen alle Neuwagen digitales Radio empfangen können.
Meins kann das auch und Flächenabdeckung bei DAB+ ist damit nicht zu 
entdecken.

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Da ist Vodafone ja spät dran, Pyur hat schon vor Jahren das analoge 
UKW-Radio im Kabel eingestellt. Einfach eine Drahtantenne nutzen und die 
regionalen Sender genießen ging auch.

von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

Ralph B. schrieb:
> Auserdem wer weis wiel lange DAB+ noch existiert.

Ich denke bis etwa zwei bis drei Jahre nach UKW-Abschaltung, um dann vom 
inkompatiblen DAB2 abgelöst zu werden. Die Elektroschrottentsorger 
müssen unterstützt werden.

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> Einen Rückkanal ausgerechnet im ehemaligen UKW Band? Da gäbe es doch
> andere Lücken in der Frequenzbelegung. Kann ich kaum glauben.

der Bereich unterhalb des UKW Rundfunkbandes ist bereits Rückkanal. 
Warum sollte man das UKW-Rundfunkband nicht da angliedern?

Ralph Berres

von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

Und ich habe mich schon gewundert, daß das tüdeldü bei 87MHz weg ist 😊

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


Lesenswert?

von Insasse schrieb:
>Ist es möglich, das Signal des analogen
>UKW-Rundfunks einer Antenne (auf dem Dachboden) in das Kabel zu den
>Anschlussdosen einzuspeisen?

Ja, Antenne, dann Verstärker und dann in die Kabelverteilung.
Wurde früher oft so gemacht, nannte sich Gemeinschaftsantennen-
anlage. Mit einer Antenne war dann ein ganzer Wohnblock versorgt.

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

Daniel schrieb:

> Da ist Vodafone ja spät dran, Pyur hat schon vor Jahren das analoge
> UKW-Radio im Kabel eingestellt. Einfach eine Drahtantenne nutzen und die
> regionalen Sender genießen ging auch.

Oder halt einen Kabel-Receiver. Die Dinger kosten teils unter 25€. Und 
im Vodafone-Kabel kann man damit ca. 100 Sender (unverschlüsselt) 
rauschfrei empfangen.

Blöd ist halt nur, dass sie typisch keinen eingebauten Audio-Verstärker 
haben und die neueren oft nicht einmal mehr einen analogen 
Audio-Ausgang. Aber intern findet man praktisch immer noch einen Punkt, 
an dem analoges Audio verfügbar ist. Meist ist einfach nur die 
entsprechende Buchse eingespart worden, deren Footprint ist aber noch 
auf der Platine.

Einen Audio-Verstärker und Lautsprecher der Leistung- und 
Qualitätsklasse "Küchenradio" kann man also praktisch immer auf 
einfachste Weise nachrüsten...

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Ich vermute als Grund, die UKW-Einspeiseeinrichtungen der Provider 
sind alt, abgeschrieben und man will sie nicht mehr erneuern. Ganz 
banaler betriebswirtschaftlicher Grund ...
Nicht, weil das Band für was anderes genutzt werden soll.

von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Ich vermute ...

falsch.

HildeK schrieb:
> Nicht, weil das Band für was anderes genutzt werden soll.

Vodafone sagt aber genau das:

"Ebenso wird der Bereich, in dem das analoge Kabelradio gesendet wird, 
mittelfristig für den Internet-Upstream benötigt."
(https://helpdesk.vodafonekabelforum.de/wiki/Netzharmonisierung_zwischen_Vodafone_Kabel_Deutschland_und_Vodafone_West)

von Thorsten S. (thosch)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> Und ich habe mich schon gewundert, daß das tüdeldü bei 87MHz weg ist 😊

Das Eurosignal schweigt aber schon seit dem 01.04.1998!
:-D

von Insasse (Gast)


Lesenswert?

Robert K. schrieb:
> Insasse schrieb:
>> Nun zu meiner Frage: Ist es möglich, das Signal des analogen
>> UKW-Rundfunks einer Antenne (auf dem Dachboden) in das Kabel zu den
>> Anschlussdosen einzuspeisen?
>>
>> Gruss und Danke vorab
>> Insasse
> Möglich ist vieles, da sich das aber nach "Mieter" bzw.
> Gemeinschaftsanlage anhört, wo noch andere Kabelkunden dranhängen,
> machst Du Dich strafbar sobald Du da irgendwas versuchst.

Es handelt sich um mein eigenes Haus. Da kann ich machen was ich will. 
Ich will aber garantiert nicht das Kabelnetz bzw den Rückkanal 
lahmlegen, wie hier oben vermutet wurde.

Gruss
Insasse

von Klaus (feelfree)


Lesenswert?

Vielleicht tut's ja auch eine simple UKW-Dipol-Antenne am Empfangsgerät?

von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

Insasse schrieb:
> Ich will aber garantiert nicht das Kabelnetz bzw den Rückkanal
> lahmlegen, wie hier oben vermutet wurde.

Ich würde vorsichtshalber einen Sperrfilter zwischen Einspeisung und 
Verteilung setzen.
Z.B.: 
https://shop.brauntelecom.de/Koaxialtechnik/Filtertechnik-HUeP-und-Abschlusswiderstaende/Sperrfilter/UKW-Bandsperrfilter-HPF-111.html

von Insasse (Gast)


Lesenswert?

> Ich würde vorsichtshalber einen Sperrfilter zwischen Einspeisung und
> Verteilung setzen.
> Z.B.:
> 
https://shop.brauntelecom.de/Koaxialtechnik/Filtertechnik-HUeP-und-Abschlusswiderstaende/Sperrfilter/UKW-Bandsperrfilter-HPF-111.html

Gute Idee. Ich müsste auch nur in einen Kabelstrang einspeisen, an 
dessen Ende lediglich der FM-Tuner angeschlossen wird. Der Kabelrouter 
von Vodafone ist mit einem anderen Strang verbunden. Ich befürchte nur, 
sobald der UKW-Rundfunk-Frequenzbereich als Rückkanal verwendet wird, 
ist es vorbei mit Radiohören.

Gruss
Insasse

von Insasse (Gast)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Vielleicht tut's ja auch eine simple UKW-Dipol-Antenne am
> Empfangsgerät?

Nein, das habe ich natürlich schon probiert. Die Empfangslage ist 
schlecht. Bis vor ca. 30 Jahren stand eine UKW-Richtantenne mit Rotor 
auf dem Dach, bis ein Sturm dem ein Ende setzte. Seitdem liegt im Haus 
Breitbandkabel.
Gruss
Insasse

von Walter K. (walter_k488)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

c-hater schrieb:
> Walter K. schrieb:
>
>> Es haben doch bestimmt über 90% aller Autos UKW Radios!
>
> Das ist sehr wahrscheinlich so. Allerdings hängen sicher nur die
> wenigsten Autos am Kabelnetz...

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:

> Ich vermute als Grund, die UKW-Einspeiseeinrichtungen der Provider
> sind alt, abgeschrieben und man will sie nicht mehr erneuern. Ganz
> banaler betriebswirtschaftlicher Grund ...
> Nicht, weil das Band für was anderes genutzt werden soll.

Doch, isso. Aber natürlich steckt eine betriebswirtschaftlicher Grund 
dahinter, insofern hast du schon recht. Der ist einfach der: sehr viele 
Kabel-Installationen haben ein oberes Frequenzlimit weit unterhalb 
dessen, was mit den heute verfügbaren Sendern und Empfängern möglich 
wäre.

Der Provider muß also entweder die Infrastruktur ernsthaft anfassen oder 
die Frequenzen unterhalb des Limits besser nutzen. Für was wird er sich 
wohl entscheiden?

Ich denke, du kommst alleine dahinter...

von Kabelloser (Gast)


Lesenswert?

Es handelt sich natürlich um eine gigantische Verschwörung!

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


Lesenswert?

Insasse schrieb:
> Es handelt sich um mein eigenes Haus. Da kann ich machen was ich will.
> Ich will aber garantiert nicht das Kabelnetz bzw den Rückkanal
> lahmlegen, wie hier oben vermutet wurde.
Auch im eigenen Haus kannst Du noch lange nicht alles machen was Du 
willst und da Du quasi einen Sender baust bzw. eine Einspeisung 
versuchst wo unklar ist ob es rückgespeist wird ins Kabelnetz, würde ich 
mir das zweimal überlegen.
Außerdem lohnt es nicht, weil Deine geliebten UKW-Sender alle per DAB+ 
ins Kabelnetz eingespeist werden (und noch viel mehr wegen der 
Datenkompression). Der geringe Qualitätsverlust zum analogen spielt 
keine Rolle und ist nicht weiter hörbar.
Somit absolut überflüssig ?!

von Klaus (feelfree)


Lesenswert?

Robert K. schrieb:
> weil Deine geliebten UKW-Sender alle per DAB+
> ins Kabelnetz eingespeist werden

Ist schon Märchenstunde?

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Robert K. schrieb:
>> weil Deine geliebten UKW-Sender alle per DAB+
>> ins Kabelnetz eingespeist werden
>
> Ist schon Märchenstunde?
falsch ausgedrückt - jedenfalls sollte alles was Du mit DAB+ empfangen 
kannst auch mit Deinem Vodafone-Kabelnetz empfangbar sein ???... also, 
was soll der ganze Unsinn ?!

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Nein DVB-C, nicht DAB+
Und schon letztes Jahr Codecwechsel fällig gewesen. Viele 
Kabel-Digitalradio-Receiver kamen mit dem Upgrade schon nicht mehr klar.
(Stichwort ARD Transponderwechsel)
https://www.ard-digital.de/transponderwechsel
Hab gerade im Kanaleditor geschaut:
Belegung ist ab 112 MHz oberhalb drunter erst im 56 MHz- Bereich.
Also, man will damit Störungen des (noch) derzeitigen terrestrischen 
Empfangs (durch Kabellecks) vermeiden.
Und ja,
etliche Kleinkabelnetzprovider können sich den technischen Aufwand für 
Transcodierung zurück auf UKW/FM Stereo mit oder ohne RDS einfach nicht 
mehr leisten.
Die hatten mal sowas im Lieferprogramm:
https://www.astro-kom.de/de/produkte/102/signalumsetzer-u-100-serie-de

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

OK, wenn Vodafone ganz offen schreibt, daß sie den Bereich anderweitig 
nutzen wollen geht das natürlich nicht auf dem Koax, das zum 
Fernseher/Kabelbox führt. Wenn aber eine Sternverkabelung vorliegt, kann 
man auf dem EINEN Koax alles einspeisen was man will (solange man keine 
Sendeanlage damit baut)

Zuerst wäre zu prüfen, ob man mit einer UKW Antenne unterm Dach 
überhaupt die gewünschten Sender herein bekommt. Erst dann macht man 
sich Gedanken um die Technik zur Einspeisung.

Ich hatte neben der SAT Schüssel noch eine DAB Antenne verbaut weil ich 
niemandem meine Hörgewohnheiten per IP Verfolgung mitteilen möchte. Ging 
nicht anders weil hier leider der Schwarzwaldelch nur per RP MUX zu 
empfangen ist, nicht analog. Dafür liegt eine eigene Koax Ableitung vom 
Dach, die in den SAT Verteiler einspeist.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


Lesenswert?

Insasse schrieb:
> Nein, das habe ich natürlich schon probiert. Die Empfangslage ist
> schlecht. Bis vor ca. 30 Jahren stand eine UKW-Richtantenne mit Rotor
> auf dem Dach, bis ein Sturm dem ein Ende setzte. Seitdem liegt im Haus
> Breitbandkabel.
> Gruss
> Insasse

Na ja, wer unbedingt analog haben will und dann noch schlechte 
Empfangslage hat, der muß bereit sein zu investieren .... soll heißen: 
UKW-Richtantenne neu kaufen und neu installieren + separates Kabel neu 
verlegen.
Mach einfach eine getrennte Anschlußmöglichkeit vom Kabelnetz - Problem 
gelöst.

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Karl B. schrieb:
> etliche Kleinkabelnetzprovider können sich den technischen Aufwand für
> Transcodierung zurück auf UKW/FM Stereo mit oder ohne RDS einfach nicht
> mehr leisten.
> Die hatten mal sowas im Lieferprogramm:
> https://www.astro-kom.de/de/produkte/102/signalumsetzer-u-100-serie-de

UKW-Umsetzer waren fuer die Kopfstellenequipmenthersteller schon immer 
ein "Pain in the Back", und wurden nur entwickelt, damit man halt an 
Ausschreibungen von Komplettanlagen teilnehmen konnte. Die haben ihre 
Entwicklungskosten nie eingespielt.
Aber hier wird evtl. garkein so'n Umsetzer gebraucht, sondern halt nur 
entsprechende "Antennen"weichen - also irgendwelche Bandpaesse/sperren 
fuer UKW.

Gruss
WK

von PC-Freak (Gast)


Lesenswert?

Günni schrieb:
> Dann benötigt man für jeden Sender einen Modulator mit eigener Frequenz.
> Mehrere Sender als Band herunterzumischen geht beim UKW-Rundfunk nicht.

Zumindest für Sat gibt es 'Switch-Matrix' von Kathrein z.B.

Ich könnte mir vorstellen, dass es Gleiches für Kabel gibt, und dann per 
Matrix das analoge Radio einer Antenne dort mit einmischt. Eingänge 
dafür hat die Matrix.

Dann eben entsprechende Antennendosen, die das wieder trennen.
Das gibts auf jeden Fall für Sat. Könnte auch sein, dass dieses 
Equiqment auch für Kabel passt.

Mach Dich mal bei Kathrein schlau.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


Lesenswert?

Dergute W. schrieb:
> Aber hier wird evtl. garkein so'n Umsetzer gebraucht, sondern halt nur
> entsprechende "Antennen"weichen - also irgendwelche Bandpaesse/sperren
> fuer UKW.
Stimmt, nur bei den Weichen hast Du jede Menge Verluste.

von Klaus (feelfree)


Lesenswert?

PC-Freak schrieb:
> Ich könnte mir vorstellen

dass Du keine Ahnung hast, wovon Du schreibst.

PC-Freak schrieb:
> Könnte auch sein

dass Du einfach auch mal was sagen wolltest.

von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

PC-Freak schrieb:
> Ich könnte mir vorstellen, dass es Gleiches für Kabel gibt, und dann per
> Matrix das analoge Radio einer Antenne dort mit einmischt. Eingänge
> dafür hat die Matrix.

Warum Matrix? Einspeiseweichen sind so alt wie der Fernsehempfang. Ohne 
irgendwelche Umschalter, einfach nur mit ein paar Spulen und ganz ohne 
Strom.


PC-Freak schrieb:
> Dann eben entsprechende Antennendosen, die das wieder trennen.
> Das gibts auf jeden Fall für Sat. Könnte auch sein, dass dieses
> Equiqment auch für Kabel passt.

Antennendosen hatten schon getrennte Radio- und Fernsehanschlüsse bevor 
es Sat und Kabel gab.


PC-Freak schrieb:
> Mach Dich mal bei Kathrein schlau.

Warum machst Du das nicht bevor Du hier Unsinn schreibst?
Nur weil Du so jung bist Daß Du die Technik nicht mehr kennst mußt Du 
nicht alles neu erfinden wollen.

von Michael M. (do7tla)


Lesenswert?

Ich weiß von einigen Anlagen, wo der Vermieter eine UKW Antenne auf dem 
Dach Installiert hat.
Dann alles durch einen Bandpass (87 - 108MHz) danach mit ein Verstärker 
der entsprechend eingestellt ist, in die einschleusweiche zum Kabelnetz.

So kann man im Kabel noch die Ortsüblichen Sender ganz normal empfangen.
Und über die Antenne kann nichts abstrahlen, was außerhalb von 87 - 
108MHz liegt.

: Bearbeitet durch User
von Old (Gast)


Lesenswert?

Insasse schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Vielleicht tut's ja auch eine simple UKW-Dipol-Antenne am
>> Empfangsgerät?
>
> Nein, das habe ich natürlich schon probiert. Die Empfangslage ist
> schlecht. Bis vor ca. 30 Jahren stand eine UKW-Richtantenne mit Rotor
> auf dem Dach, bis ein Sturm dem ein Ende setzte. Seitdem liegt im Haus
> Breitbandkabel.
> Gruss
> Insasse

Dann versuche erstmal was mit einer Unterdachantenne zu empfangen.

von Insasse (Gast)


Lesenswert?

Old schrieb:
> Dann versuche erstmal was mit einer Unterdachantenne zu empfangen.

Das klappt soweit, dass ich zufrieden mit der Empfangsqualität meiner 
bevorzugten Sender bin (Revox A76 Tuner und Grundig ST6000 Tuner). Also 
nicht die schlechtesten Geräte. Nur der WAF-Faktor ist schlecht - aber 
das ist ein anderes Thema.

Gruss
Insasse

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> Einen Rückkanal ausgerechnet im ehemaligen UKW Band? Da gäbe es doch
> andere Lücken in der Frequenzbelegung. Kann ich kaum glauben.

Wieso nicht? Manche spekulieren, das nach einer Frequenzerweiterung nach 
oben für den Downstream der Upload von 0 bis 204 MHz gehen soll. Andere 
Anbieter mit FTTB-Basis nutzen sowas bereits.

von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

Reinhard S. schrieb:
> Andere Anbieter mit FTTB-Basis nutzen sowas bereits.

Was hat Glasfaser (FiberToTheBuilding) jetzt mit einem DOCSIS-Rückkanal 
zu tun?
Die 204Mhz sind auch keine Spekulation sondern die minimale obere 
Frequenz die die Modems  im Upstream in DOCSIS 3.1 unterstützen müssen. 
Die untere Frequenz ist 5Mhz.
Downstream ist übrigens 108-1794 Mhz vorgesehen, 258-1218Mhz muß jedes 
Endgerät unterstützen.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Ralph B. schrieb:

> Ich kann mir nur schwer vorstellen, das die Politik schätzungsweise 400
> Millionen UKW-Empfänger zum Schrott erklären wollen.

Nunja, DSR-Empfänger für Audio in CD-Qualität waren vielleicht keine
400 Millionen, aber die wurden auch nach kurzer Zeit für Schrott er-
klärt. Ähnliches passierte mit den DAB-Empfängern.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Walter K. schrieb:

> Es haben doch bestimmt über 90% aller Autos UKW Radios!

Ja gerade bei Autoradios könnte UKW-Abschaltung ein Problem sein.
Aber vielleicht gibt es dann bezahlbare DAB+ zu UKW-Umsetzer. Bei
meinem Auto kann ich z.B. das Autoradio nicht austauschen, da die-
ses tief in die Bordelektronik integriert ist.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Thorsten S. schrieb:

>> Und ich habe mich schon gewundert, daß das tüdeldü bei 87MHz weg ist 😊
>
> Das Eurosignal schweigt aber schon seit dem 01.04.1998!
> :-D

Hmm, ich habe eine digitale Wetterstation, welche regionale Wetter-
informationen angeblich über die alten Euro-Piep-Kanäle empfängt.
Das funktioniert jedenfalls ganz gut.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Kabelloser schrieb:

> Es handelt sich natürlich um eine gigantische Verschwörung!

Vielleicht bist Du ja eher ein looser.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Kabellos schrieb:
>> Wenn das Band nicht anderweitig genutzt
>
> Welchen Grund wird es wohl haben, UKW im Kabel abzuschalten?
> Natürlich werden die Frequenzen dann anderweitig genutzt.

Damit man die Werbung in digital besser versteht.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Insasse schrieb:

> Vodafone hat angekündigt, ab April 2023 keinen analogen UKW-Rundfunk
> mehr in das Breitbandkabel einzuspeisen.

Hmm, bei uns (Vodafon, Norddeutschland) gibts das schon lange nicht 
mehr.
Allerdings wurde damals von Vodafon ein recht günstiger (30€) Umsetzer
von DVB-C-Audio auf Cinch Buchsen angeboten. Damit kann man immerhin
noch seinen alten Verstärker plus Boxen benutzen.

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Nunja, DSR-Empfänger für Audio in CD-Qualität waren vielleicht keine
> 400 Millionen,

Rechne doch mal zusammen wieviel UKW Empfänger in jedem Haushalt 
irgendwo vorhanden ist. Das fängt an mit dem Tuner in der Stereoanlage, 
geht weiter zum Radio in der Küche, Radiowecker im Schlafzimmer, 
womöglich für jedes Familienmitglied. Radio im Auto Wer weis wo noch 
UKW-FM Emfänger versteckt sind. Da kommen locker 5 bis 7Stück pro 
Haushalt zusammen.

Diejenigen welche am schlimmsten bei einer Abschaltung des UKW-FM 
betroffen sind, das sind die nicht mehr ganz jungen Autos. So ab 7 Jahre 
und älter.

Die haben meist ein UKW-FM Empfangsteil ohnd DAB+ im Infotainmentsystem 
des Autos verbaut, und kann man garnicht so einfach wechseln.
Ein Austausch gegen ein aktuelles System lassen sich die Autohersteller 
mit bis zu 2000 Euro vergüten. Ein Gerät von der Stange funktioniert 
hier leider nicht.

Nicht ganz so schlimm betroffen, aber immer noch schlimm genug, sind 
diejenigen, welche einen Tuner der Spitzenklasse mit entsprechender 
drehbarer  Hochantenne besitzen. Sei es weil sie fernere Sender 
empfangen wollen, oder aber gute HIFI-Qualität wollen.

Ralph Berres

von Götz (Gast)


Lesenswert?

Kriege ich bitte mal - Schwarzwaldelch - erklärt?
Schwarz ist klar. Wal auch, groß, schwimmt.
Aber Delch?
Nie gehört.

von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

Götz schrieb:
> Schwarz ist klar. Wal auch, groß, schwimmt.
> Aber Delch?
> Nie gehört.

Oh, die Clowns haben den Thread auch gefunden, Willkommen.

von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

Man könnte allerdings speziell für Autoradios wieder die alte Technik 
der Cassette oder MP3 -> FM Modulatoren hervorkramen. Das Angebot für 
USB/SD Player im Zigarettenanzünder ist immer noch gigantisch, warum 
nicht auch  mit eingebautem DAB Empfänger? Oder noch besser ein 
Zwischenstecker in der Antennenzuleitung mit Bedieneinheit drinnen, also 
DAB rein, UKW raus?

Schön ist anders....

von loeti2 (Gast)


Lesenswert?

Ralph B. schrieb:
> Wer weis wo noch
> UKW-FM Emfänger versteckt sind. Da kommen locker 5 bis 7Stück pro
> Haushalt zusammen.

In den Bibi&Tina Pferdeheften werden oft sogenannte "Smartphone-Radios" 
als Gagdet angeboten.
Wenn UKW abgeschaltet wird, gibt es dann DAB+ - Empfänger für 5,99 Euro 
+ Zeitschrift?

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Hi,

c-hater schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Einen Rückkanal ausgerechnet im ehemaligen UKW Band? Da gäbe es doch
>> andere Lücken in der Frequenzbelegung. Kann ich kaum glauben.
>
> Technisch ist ein Band so gut wie ein anderes. Die Physik hat da keine
> Label mit "das war mal UKW-Rundfunk".

Schon richtig...
Aber da der UKW Radiobereich aktuell und noch zumindest einige Jahre 
intensiv genutzt wird besteht da ein besonders großes Risiko das sich da 
die Kabelgebundenen und Drahtlosen Frequenznutzungen ins Gehege kommen.

Die Kabelkunden (und noch viel mehr die nicht Kabelnutzenden Nachbarn) 
werden da sicher für einigen Trubel sorgen wenn in den kabelversorgten 
Gebieten kein vernüftiger UKW Radioempfang Empfang mehr möglich ist weil 
zahlreiche Pfuschinstallationen in Privathaushalten da freudig die 
Datensignale in die Luft stellen.

Und umgekehrt wird das durch die teilweise hohen Feldstärken wenn ein 
Sender in der Nähe ist auch zu dem einen oder anderem Problem auf Seiten 
der Kabelnutzer kommen... Und das für gerade einmal 20Mhz in einem 
800Mhz breiten Bereich den die Kabelbetreiber nutzen dürfen?

Nee, der Hauptgrund dürfte tatsächlich eher in der Wartung und Ersatz 
der vorhandenen TEchnik zum einspeisen der UKW Radioprogramme sowie der 
ganze Schwanz an Verwaltungskram der mit an der Einspeisung hängt zu 
suchen sein.

Zumal die Einspeisung von UKW Radio ins Kabelnetz nie die so ganz große 
Relevanz hatte. Ich kenne einige Haushalte die Kabel haben, noch sehr 
sehr viel mehr die es mal hatten, aber selbst zu den Hochzeiten der 
Analogen Technik wo auch noch in so gut wie wirklich wie jedem 
Wohnzimmer eine große Stereoanlage stand, hatte nur ein kleiner Teil 
davon überhaupt ein Radio ans Kabelnetz gehängt. Und selbst da wo 
zumindest die Stereoanlage im Wohnzimmer mit angeschlossen war, da war 
es der einzige Empfänger im Haus der das war.
Der Rest hatte einfach eine Wurfantenne und fertig.

Natürlich gab es auch andere Fälle. Genau so wie es auch Leute gab (und 
noch gibt) die massiven Aufwand mit Dachantennen usw. nur für UKW 
Radioempfang getreiben haben und auch noch treiben. Aber Zahlenmäßig im 
Vergleich zu TV Nutzern ist das schon damals schlicht zu vernachlässigen 
gewesen.

Und heute, wo die großen Stereotürme selbst bei der Boomer-Generation 
aus den Wohnzimmern immer mehr verschwunden sind, bei jüngeren nie 
vorhanden waren, Abseits von Autoradio und Radiowecker der Audiokonsum 
bei den meisten über Stream & Co erfolgt, da ist es noch irrelevanter...
Da hat halt irgendeiner festgestellt das sich doch einiges einsparen 
lässt und es trotzdem nur eine kleine Anzahl an verstimmten Kunden gibt, 
von denen aber auch nur ein ganz kleiner Teil, wenn überhaupt, dies als 
Grund für einen Anbieterwechsel sehen wird.

Harald W. schrieb:
> Walter K. schrieb:
>> Es haben doch bestimmt über 90% aller Autos UKW Radios!
> Ja gerade bei Autoradios könnte UKW-Abschaltung ein Problem sein.
Jep! Und genau DAS wird auch der Grund sein warum es den UKW Rundfunk 
sicher noch bis in die 30er Jahre hinein geben wird.

Sicher, es wurden auch vorher schon Verbreitungswege komplett 
eingestellt und Geräte dadurch zu Elektronikschrott, aber da waren die 
Nutzerzahlen lange nicht (mehr) so hoch!

DSR?
Hat sich einfach nicht durchgesetzt. War den Programmanbietern dann zu 
teuer diesen Verbreitungsweg weiterhin zu bezahlen wo die Nutzerzahlen 
einfach nicht signifikant steigen wollten und weit weg von 
wirtschaftlich sinnvoll waren. (Und für die SAT Betreiber gab es keine 
Notwendigkeit die Kosten derart zu subventionieren das solche 
Überlegungen gar nicht erst aufkamen)

terrestrisches Analog-TV?
Abgesehen von mal den TV bei der WM und schönen Wetter in den Garten zu 
stellen kannte ich zum Abschaltzeitpunkt keinen Nutzer mehr der darauf 
angewiesen war. Die hatten alle schon lange entweder Kabel oder Sat!
(Und DVB-T wäre hier Anfangs ohne Dachantenne eh keine Alternative 
gewesen)
In Großstädten wo man auch mit Zimmerantenne ein größeres 
Programmangebot hatte mag es anders ausgesehen haben. Aber Relevant sind 
davon nur die Großstadtbewohner die nicht zusätlich Sat oder Kabel 
hatten...

DVB-T und DAB (ohne 2 bzw. +)
DVB-T hatte sich wegen dem Programmangebot ja nicht wirklich in breiter 
Fläche dursetzen können. Relativ wenige Nutzer. Ähnliches mit dem DAB.
Man wollte zusätzliche Features die mit dem alten Standard nicht 
kompatibel waren, also hat man die schnell eingeführt wo die Zahl der 
betroffenen Nutzer noch gering war...

Bei UKW ist das alles noch anders...
Da hat der Ersatz der alten Geräte durch Technik die beides (oder nur 
DAB+) kann so gerade erst Fahrt aufgenommen. Das braucht noch ein paar 
Jahre bis da ein kritischer Punkt überschritten ist. Sobald das erreicht 
ist werden immer mehr, auch größere, Programmanbieter langsam anfangen 
auch laut über die Einstellung der Analogen Ausstrahlung nachzudenken 
weil der Großteil schon meist über DAB hört und die UKW Kosten bald in 
keinem Verhältnis mehr stehen. Das beschleunigt die Neubeschaffung von 
Endgeräten dann noch etwas.

Irgendwann haben wir dann nur noch ein Rumpfprogramm aus einigen ÖR 
Sendern  (Möglicherweise noch ein paar große Private) das dann noch 
etwas weiter läuft bis dann ein endgültiges Abschaltdatum kommt.

Am Abschalttag hat dann der eine Teil der Nutzer komplett auf DAB+ 
umgestellt, aber eine bestimmte Anzahl wird zukünftig einfach komplett 
auf klassischen Radiorundfunk verzichten und auf anderen Wegen hören...
Aber das wird alles in den 2030ern sein.
Das einzige was jetzt so langsam losgeht ist das die ersten 
Kleinstsender auf ihre regionale UKW Ausstrahlung zugunsten einer 
Ausstrahlung über DAB+ oder auch nur Internet komplett verzichten 
werden...

Gruß
Carsten

von Kameramann (Gast)


Lesenswert?

Oh - das wird lustig mit dem Rückkanal im UKW Rundfunkbereich. Da hat 
der Gilb wieder was zu tun ;). Wurd nicht wegen der vielen HF - Leckage 
abstrahlenden Hausinstallationen extra der Bereich des Flugfunks im 
Kabel frei von Sendern gemacht? Also - ich hab keinen Bock auf Tröten 
und Pfeifen im UKW- Radio.

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Thorsten S. schrieb:
>>> Und ich habe mich schon gewundert, daß das tüdeldü bei 87MHz weg ist 😊
>> Das Eurosignal schweigt aber schon seit dem 01.04.1998!
>> :-D
>
> Hmm, ich habe eine digitale Wetterstation, welche regionale Wetter-
> informationen angeblich über die alten Euro-Piep-Kanäle empfängt.
> Das funktioniert jedenfalls ganz gut.

Da verwechselst du etwas!
Zum einen Eurosignal (87MHz Tüdelüdü) mit Citiruf (460MHz Pocsag)!
Ein Teil des damals von der deutschen Bundespost aufgebauten 
Citirufnetzes ist verkauft worden und auch heute noch aktiv.

Vermutlich aber auch die Funktion der Wetterstation. Es gab zwar 
tatsächlich mal einen Wetterinfodienst über Citiruf (Pager), das 460MHz 
Pagertechnik aber in Wetterstationen für Endkunden fest verbaut wurde 
ist mir nicht bekannt.

ICh würde mal sehr stark vermuten das die Wetterstation eher einen DCF77 
emfänger mit METEOTIME Wetterdatenauswertung hast.
https://www.meteotime.com/

DAS ist in Comsumerbereich ziemlich verbreitet!
Mal als 
Beispiel:https://www.galaxus.de/de/s2/product/eurochron-touch-wetter-center-mit-dcf77-wetterstation-14527049

Die alte "BOS-Funkfrequenzen Einstellhilfe" auf 87,365Mhz ist auf jeden 
Fall schon seit zwei Jahrzehnten weg. Wenn man es mal raushatte war es 
auch als HF Einsteiger mit rudimentärsten Wissen ohne Messtechnik damit 
ein leichtes Radios auf BOS Funk Empfang umzustimmen wenn diese nur 
feinfühlig genug abstimmbar waren! HAbe ich Anfang der 90er mit 13/14 
Jahren reichlich für den Bekanntenkreis gemacht. (und dabei erst so 
richtig Wissen gesammelt). Im Tausch dafür mein erstes "richtiges" CB 
Gerät bekommen etc.

Der Erste Schritt war immer das Eurosignal auf den Skalenwert 91MHz zu 
schieben um dann bei Skalenwert 90Mhz nach dem charakterischen Verändern 
des Rauschens bei Durchsagen zu suchen. Danach nach Gehör immer feiner 
Abstimmen, Filter und Demodulator anpassen etc...
(Wobei ich teilweise erst einige Monate später wusste was ich da GENAU 
machte, vorher war es nur durch "try and error" ermitteltes wissen.)

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:

>> Hmm, ich habe eine digitale Wetterstation, welche regionale Wetter-
>> informationen angeblich über die alten Euro-Piep-Kanäle empfängt.
>> Das funktioniert jedenfalls ganz gut.
>
> Da verwechselst du etwas!
> Zum einen Eurosignal (87MHz Tüdelüdü) mit Citiruf (460MHz Pocsag)!
> Ein Teil des damals von der deutschen Bundespost aufgebauten
> Citirufnetzes ist verkauft worden und auch heute noch aktiv.
>
> Vermutlich aber auch die Funktion der Wetterstation. Es gab zwar
> tatsächlich mal einen Wetterinfodienst über Citiruf (Pager), das 460MHz
> Pagertechnik aber in Wetterstationen für Endkunden fest verbaut wurde
> ist mir nicht bekannt.
>
> ICh würde mal sehr stark vermuten das die Wetterstation eher einen DCF77
> emfänger mit METEOTIME Wetterdatenauswertung hast.

Meine Wetterstation arbeitet eineutig nicht mit dem DCF-Signal.
Welche Frequenz da verwendet wird, geht aber leider aus der
Bedienungsanleitung nicht hervor.

von Klaus (feelfree)


Lesenswert?

loeti2 schrieb:
> Wenn UKW abgeschaltet wird, gibt es dann DAB+ - Empfänger für 5,99 Euro
> + Zeitschrift?

Ja.

von Wendels B. (wendelsberg)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:
> Bei UKW ist das alles noch anders...
> Da hat der Ersatz der alten Geräte durch Technik die beides (oder nur
> DAB+) kann so gerade erst Fahrt aufgenommen. Das braucht noch ein paar
> Jahre bis da ein kritischer Punkt überschritten ist. Sobald das erreicht
> ist werden

die Grosskopferten eine neue, inkompatible Sau durchs Dorf treiben.
Das ist meine Einschaetzung dazu.

wendelsberg

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> Man könnte allerdings speziell für Autoradios wieder die alte Technik
> der Cassette oder MP3 -> FM Modulatoren hervorkramen.

Muss man nicht. Es gibt DAB+ Empfänger, die mit geringer Leistung auf 
UKW abstrahlen - sogar hierzulande zugelassen.

Mein Autoradio kann DAB+, und, ich nutze das nicht, weil mir die 
ständigen Aussetzer auf den Sack gehen. Die Senderabdeckung ist, noch 
freundlich formuliert, einfach unzureichend.

Carsten S. schrieb:
> Schon richtig...
> Aber da der UKW Radiobereich aktuell und noch zumindest einige Jahre
> intensiv genutzt wird besteht da ein besonders großes Risiko das sich da
> die Kabelgebundenen und Drahtlosen Frequenznutzungen ins Gehege kommen.

Es ist ganz viele Jahre her, Mehrfamilienblock mit Kabeleinspeisung, in 
der auch UKW-Radio geliefert wurde. Ich hatte deutliche Störungen, weil 
mein Kabel zwischen Dose und Empfänger eine schlechte Abschirmung hatte. 
Das kann eigentlich nur funktionieren, wenn die Frequenzen im Kabek so 
umgesetzt werden, dass keine Kollision mit terrestrischem Empfang 
möglich ist.

Carsten S. schrieb:
> aber selbst zu den Hochzeiten der
> Analogen Technik wo auch noch in so gut wie wirklich wie jedem
> Wohnzimmer eine große Stereoanlage stand, hatte nur ein kleiner Teil
> davon überhaupt ein Radio ans Kabelnetz gehängt.

Es ist unbequem und viele Geräte haben keinen Koax-Anschluß.

Carsten S. schrieb:
> Da verwechselst du etwas!
> Zum einen Eurosignal (87MHz Tüdelüdü) mit Citiruf (460MHz Pocsag)!
> Ein Teil des damals von der deutschen Bundespost aufgebauten
> Citirufnetzes ist verkauft worden und auch heute noch aktiv.

Cityruf ist mir noch in Erinnerung, wir haben Sender gefertigt und auch 
Mobilgeräte entwickelt. Mir ist nicht bekannt, dass Cityruf 
Wetterinformationen gesendet hätte. Mit dem Telegrammaufbau (20 Nutzbits 
pro Frame) und der begrenzten Baudrate kann ich es mir auch schlecht 
vorstellen.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


Lesenswert?

Wendels B. schrieb:
> die Grosskopferten eine neue, inkompatible Sau durchs Dorf treiben.
> Das ist meine Einschaetzung dazu.
Wenn UKW abgeschaltet würde, könnte man das Frequenzband anderweitig 
nutzen - so wird alles blockiert von Sendern, die man über DAB+ 
ebenfalls (und noch viel mehr) empfängt.
Bei Analog TV ging die Abschaltung zügig und bei UKW wird ein Eiertanz 
gemacht.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


Lesenswert?

Manfred schrieb:
> Mein Autoradio kann DAB+, und, ich nutze das nicht, weil mir die
> ständigen Aussetzer auf den Sack gehen. Die Senderabdeckung ist, noch
> freundlich formuliert, einfach unzureichend.
Na und, das hast Du bei Mobilfunk auch, vielleicht liegt es auch an 
Deiner Autoantenne oder am noname-Autoradio ... da gibt's nämlich 
größere Unterschiede in der Empfangsqualität.


> Es ist ganz viele Jahre her, Mehrfamilienblock mit Kabeleinspeisung, in
> der auch UKW-Radio geliefert wurde. Ich hatte deutliche Störungen, weil
> mein Kabel zwischen Dose und Empfänger eine schlechte Abschirmung hatte.
> Das kann eigentlich nur funktionieren, wenn die Frequenzen im Kabek so
> umgesetzt werden, dass keine Kollision mit terrestrischem Empfang
> möglich ist.
Das Problem hat eigentlich nur der Threadopener - weil der u.a. REVOX 
hat und bei Abschaltung ist der schöne Revox UKW Empfänger nur noch eine 
Leiche bzw. Möbelstück, wenn es kein Receiver sondern ein reiner 
UKW-Tuner ist.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Robert K. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Mein Autoradio kann DAB+, und, ich nutze das nicht, weil mir die
>> ständigen Aussetzer auf den Sack gehen. Die Senderabdeckung ist, noch
>> freundlich formuliert, einfach unzureichend.
> Na und, das hast Du bei Mobilfunk auch, vielleicht liegt es auch an
> Deiner Autoantenne oder am noname-Autoradio ... da gibt's nämlich
> größere Unterschiede in der Empfangsqualität.

Was an "unzureichender Senderabdeckung" überfordert Dich?

Ja, es gibt schlechte Empfänger, nämlich mein Imperial Taschenradio - 
das Ding ist still, wo das Autoradio noch Empfang hat.

Ich weiß, wo die Sender stehen, das kann in meiner Gegend nicht 
funktionieren.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.