Hallo, ich habe eine Verständnisfrage zum Thyristor, lt angehängter Schaltung: hier ist eine Diode am Gate, wobei hier textuell vermerkt ist, es sei eine Schutzdiode für negatives Ugk... Mir ist schon klar, dass dadurch die negative Halbwelle der Netzspannung nicht ans Gate kommt, nur die positive, mit der ich auch zünden will. Aber welchen Nachteil hätte denn die negative Halbwelle am Gate? Ich dachte, dass man den Thyristor mit negativer Spannung einfach nicht "löschen" kann, aber warum muss ich in vor der negativen Halbwelle am Gate schützen? Eigentlich sollte er die negative Halbwelle am Gate ignorieren und bei der nächsten positiven halbwelle wieder zünden, oder? Kann der Thyristor durch die negative Halbwelle zerstört werden? Danke,
Relaiskenner schrieb: > Die GK-Diode hat nur eine kleine Sperrspannung. Komisch, dass die im Datenblatt bei den Absolut Maximum Ratings nicht angegeben ist.
Thomas F. schrieb: > Aber welchen Nachteil hätte denn die negative Halbwelle am Gate? Ich > dachte, dass man den Thyristor mit negativer Spannung einfach nicht > "löschen" kann, aber warum muss ich in vor der negativen Halbwelle am > Gate schützen? Eigentlich sollte er die negative Halbwelle am Gate > ignorieren und bei der nächsten positiven halbwelle wieder zünden, oder? Bei der negativen Halbwelle liegt am Gate eine sehr hohe Spannung negativ an, heißt dann der Thyristor kann nicht zünden und die Sperrschicht wird durchgeschossen... Bei positiver Ansteuerung zündet der Thyristor sehr früh, die anliegende Spannung wird schnell begrenzt (1V)...
Mani W. schrieb: > Bei der negativen Halbwelle liegt am Gate eine sehr hohe Spannung > negativ an, heißt dann der Thyristor kann nicht zünden und die > Sperrschicht wird durchgeschossen... > > Bei positiver Ansteuerung zündet der Thyristor sehr früh, die > anliegende Spannung wird schnell begrenzt (1V)... OK, danke für diese Info! D.h. fürs Zünden selbst kann man auch Netzspannung verwenden, weil ab einer gewissen Spannung gezündet wird und danach (im Rastzustand) die höhe der anliegenden Zündspannung nicht mehr entscheidend ist bzw begrenzt wird? Ab welchen Spannungen zünden solche Thyristoren üblicherweise? Danke!
Thomas F. schrieb: > D.h. fürs Zünden selbst kann man auch > Netzspannung verwenden, weil ab einer gewissen Spannung gezündet wird > und danach (im Rastzustand) die höhe der anliegenden Zündspannung nicht > mehr entscheidend ist bzw begrenzt wird? Schaue Deine Schaltung genau an. Wenn der Thyristor gezündet hat, hat er eine Restspannung A-K, die unter 2 Volt liegen wird. Damit bleibt kein Strom mehr ins Gate, aber er wird ja bis zum nächsten Nulldurchgang von selbst durchgeschaltet bleiben. Das ist auch das Geheimnis, warum am Netz die 0,5W-Gatewiderstände nicht sofort abfackeln. Es könnte einen Ausfall geben, wenn die Last unterhalb seines Selbsthaltestroms liegt. Deine Schaltung sehe ich als Prinzipschaltung, das Poti vor dem Gate ohne Triggerdiode wird keine sinnvolle Funktion ergeben. > Ab welchen Spannungen zünden > solche Thyristoren üblicherweise? Schaue in das Datenblatt "VGT", die wird bei maximal 2,5 Volt, typisch etwa 0,8V liegen. Triacs bekommt man gut kaputt, wenn der Zündstrom zu klein ist. Ich weiß nicht, ob das auch bei Thyristoren der Fall ist.
Manfred schrieb: > Wenn der Thyristor gezündet hat, hat er > eine Restspannung A-K, die unter 2 Volt liegen wird. Damit bleibt kein > Strom mehr ins Gate Warum ist das so? Wenn der Thyristor gezündet hat, wird die A-K Strecke niederohmig, ok. Aber ich verstehe die oben zitierte Aussage bzw Schlussfolgerung nicht ganz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Thyristor#:~:text=Durch%20Strominjektion%20in%20die%20dritte,Mindeststrom%20durch%20die%20mittlere%20Sperrschicht. https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0407061.htm
Danke, ich habe mir das alles im Detail angesehen, ich ahbe aber noch keine Antwort auf meine Frage gefunden: Warum ist es möglich, den Thyristor mit Netzsppannung zu zünden, wenn eigentlich nur eine sehr kleine Spannung dafür notwendig ist, warum wird die Spannung am Gate dann begrenzt durch den Zustand, dass die A-K Strecke leitend ist? Ich glaube ich habe hier das Problem, dass ich hier immer die Funktion eines Bipolartransistors im Kopf habe und hier etwas verwechsle... Ist es beim Thyristor so, dass wenn die Anoden-Kathoden strecke durch das Zünden leitend (nierderohmig) wird, zwischen Gate und Kathode eigentlich auch eine große Spannung mehr anliegen kann, weil auch diese Strecke (logischerweise) niederohmig ist? Kommt diese Spannungsbegrenzung dadurch zustande? Bei der negativen Halbwelle kann es nciht gezündet werden, es bleibt hochohmig, und dadurch wird die negative Spannung in der vollen Höhe der Netzspannung auch ein Problem am Gate, korrekt? Danke!
Interessant! Habe ich mir so noch nie Gedanken zu gemacht. Sollte man dann aber nicht die Schutzdiode eher antiparallel zur GK-Strecke schalten, um die inverse Spannung über GK auf 0,7 V zu klemmen? MgG, H.
Thomas F. schrieb: > Warum ist es möglich, den Thyristor mit Netzsppannung zu zünden, wenn > eigentlich nur eine sehr kleine Spannung dafür notwendig ist, warum wird > die Spannung am Gate dann begrenzt durch den Zustand, dass die A-K > Strecke leitend ist? Knoten im Kopf, weil zu einfach. Ich verstehe das irgendwie und starte einen neuen Versuch der Erklärung. Stelle Dir mal vor, Anode-Kathode wäre ein Schalter, welche Spannung liegt dann über diesen an? Der Thyristor ist aus, von links kommt über die Glühlampe und den Widerstand Strom ins Gate. Binnen weniger µS schaltet der Tyristor ein, und es gibt keine Spannung mehr am Gatewiderstand.
Thomas F. schrieb: > Ist es beim Thyristor so, dass wenn die Anoden-Kathoden strecke durch > das Zünden leitend (nierderohmig) wird, zwischen Gate und Kathode > eigentlich auch eine große Spannung mehr anliegen kann, weil auch diese > Strecke (logischerweise) niederohmig ist? Kommt diese > Spannungsbegrenzung dadurch zustande? Ja, so kann man sich das vorstellen. Im Grunde ist G-K eine Diode, die ab rund 1V beginnt zu leiten: mit jedem mV mehr, umso besser - das Gate wird niederohmiger. Strom beginnt durchs Gate zu fließen. Der Strom wird durch Rv begrenzt, damit die Diode nicht durchbrennt.
:
Bearbeitet durch User
OK danke, ich glaube jetzt habe ich das so halbwegs durchschaut... Eine Frage noch zum Zündsignal am Gate: man sieht immer wieder diese Kennlinie, siehe auch Anhang "Gateansteuerung". Wie genau stellt man denn hier den Arbeitspunkt fürs Zünden ein, damit man hier nicht in einem unerlaubten bereich zündet? Passiert das immer über einen Vorwiderstand am Gate (ich sehe in der Literatur auch etliche Schaltungen ohne Vorwiderstand) und wenn ja, wie berechnet man die richtige Größe dieses Rv? Gibt es beim Zünden spezielle Themen, die man beachten sollte, um den Thyristor nicht zu beschädigen? Danke!
Thomas F. schrieb: > Gibt es beim Zünden spezielle Themen, die man beachten sollte, um den > Thyristor nicht zu beschädigen? Ja, man sollte nur den "erlaubten Bereich" aus Deinem Diagramm benutzen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.