Hi zusammen. Ich will jetzt auf der Stelle einen Schaltplan für... Sorry. Eigentlich möchte ich lernen. Wenn ich so Schaltpläne lese, digital bin ich immer dabei, aber wenn es analog wird, wird es dünn. Ja, ich weiß, viel Mathe, viel Physik. Aber wo einsteigen? Komplexe Zahlen und so sind schon okay. Aber ohne universitäres Händchen, dass einen führt? So für ältere Leute mit "ich mag dabei sein"? Wo anfangen? Klar, Wikipedia ist toll, aber halt nicht wirklich Lehre, sondern Verzetteln. Wenn ihr auch Büchertipps habt, sehr gerne! Aber bitte eins nach dem anderen! An der Vorstellungskraft fehlt es mir nicht, also sowas wie s = (sin t, cos t, -t, 1) oder so. Aber richtig Verstehen ist ja, finde ich jedenfalls, wenn man dann für t = 1/2 die Tangente an der Funktion ausrechnen kann. Danke für alle Anregungen und Schubser! =)
Differenziere genauer, was Du vor hast. Evtl. ist Dir nicht bewußt, daß auch Leistungselektronik allgemein zur Analogtechnik gehört (also auch z.B. Schaltwandler - ganz klar ist es eigentlich beim Class D Audio-Amp, und wenn ihn Milliarden Menschen "Digitalverstärker" nennen mögen)... oder es IST Dir klar und Du meintest ganz präzise & alleinig Analogverstärker wie A und AB etc. (OpAmps, AudioAmps und auch gewisse HF-Amps) - oder es ist Dir klar, aber Du meintest auch alles was zu Analogtechnik gehören kann, obwohl Du nur Analog- Verstärker (sind gleichgesetzt mit gerade genannten LINEAR-Verstärkern) konkret erwähntest. Leider unklar ... Mal von zweiterem Fall ausgehend, ein paar Links und Suchtags. Man fängt auf Bauteilebene an, also eben Bauteilkunde passiv R|L|C, aktiv Dioden, Transistoren div. Arten, und deren Grundschaltungen, etc. pp. https://www.mikrocontroller.net/articles/Absolute_Beginner https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/index.htm https://www.elektroniktutor.de/index.html https://www.ti.com/seclit/eb/slyw038c/slyw038c.pdf Horowitz/Hill ("The art of electronics") Tietze/Schenk ("Halbleiter-Schaltungstechnik") Schriften von Bob Pease ... u.n.v.m. Weitere Tipps erforderten wie gesagt Konkretisierung Deiner Pläne.
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Carsten P. schrieb: > Sorry. Eigentlich möchte ich lernen. Wenn ich so Schaltpläne lese, > digital bin ich immer dabei, aber wenn es analog wird, wird es dünn. Ja, > ich weiß, viel Mathe, viel Physik. Aber wo einsteigen? Wenn Du Schritt für Schritt in die analoge Welt einsteigen möchtest empfehle ich Dir LTspice. Es ist kostenlos und wird auch hier im Forum gut unterstützt. https://www.analog.com/en/design-center/design-tools-and-calculators/ltspice-simulator.html Für den guten Einstieg empfehle ich ein Tutorial von Grunthard Kraus. http://www.gunthard-kraus.de/LTSwitcherCAD/index_LTSwitcherCAD.html Das Tutorial führt Dich in die elementaren Themen ein. Du siehst sofort etwas. Früher hätte man zuerest gelötet. Jetzt simuliert man zunächst, kauft dann Bauteile ein und lötet zuletzt. Alfred hat Dir ja schon einige hilfreiche Links aufgezeigt. mfg Klaus
Die oben genannten Buecher sind allgemeine Grundlagen zur Schaltungstechnik. Die sollte man natuerlich kennen und schaetzen. Im Titel steht aber "Analog-Verstaerker". Eine Moeglichkeit da waere z.B Handbuch der Audio-Schaltungstechnik https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/PVECFTSH5IWI7HYP74XYKJSZIEMD6XEF Vermutlich nicht mehr so einfach zu bekommen. https://diebuchsuche.at/buch-isbn-9783772387319.html?q=handbuch%20audio-schaltungstechnik%20skritek Gebraucht mittlerweile erheblich teurer als das was ich damals neu dafuer bezahlt habe. :-o Preiswerter koennte das hier sein: ELRAD Archiv 1977-1997 USB-Stick - heise Shop Da sind ueber die Jahre einiges an analogen Schaltungen abgedruckt und auch erklaert worden. Ist natuerlich aus heutiger Sicht vieles veraltet, aber vieles auch nicht. Olaf
Die hier koennte ich auch noch empfehlen: Designing Audio Power Amplifiers https://www.amazon.de/Designing-Audio-Power-Amplifiers-Cordell/dp/007164024X Small Signal Audio Design https://www.amazon.de/-/en/Douglas-Self/dp/0415709733 Olaf
Carsten P. schrieb: > digital bin ich immer dabei, aber wenn es analog wird, wird es dünn. Ja, > ich weiß, viel Mathe, viel Physik. Aber wo einsteigen? Digital gings ohne Mathe und Physik? Ok, wenn Du das sagst....
Klaus R. schrieb: > Früher hätte man zuerest gelötet. Jetzt simuliert man zunächst.. Leider oder zum Leidwesen? Wenn dann die Theorie ganz andere Ergebnisse als die Praxis zeigt... Mit Löten hat es zumindest erstmal eine verbrannte Nasenspitze und heisse Finger gebracht. Ich bedauere nichts! 73 Wilhelm
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Besorg Dir mal Halbleiter-Schaltungstechnik Gebundene Ausgabe – 1. Oktober 1983, Tietze Schenk. Das Buch gibts bei Amazon für 5 €
Carsten P. schrieb: > Wo anfangen? https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/index.htm mfg
Carsten P. schrieb: > Sorry. Eigentlich möchte ich lernen. Wenn ich so Schaltpläne lese, > digital bin ich immer dabei, so? aber wenn es analog wird, wird es dünn. Ja, > ich weiß, viel Mathe, viel Physik. Aber wo einsteigen? Komplexe Zahlen > und so sind schon okay. Aber ohne universitäres Händchen, dass einen > führt? So für ältere Leute mit "ich mag dabei sein"? Wo anfangen? Klar, > Wikipedia ist toll, aber halt nicht wirklich Lehre, sondern Verzetteln. Du brauchst keine Komplexen Zahlen. Du hast doch Ohren! Später mehr.
Mein Lehrmeister damals war der Tietze-Schenk. Aber wenn es LTSPice schon gegeben hätte - wäre vieles einfacher gewesen. Es ist ein fantastisches Tool, um in bestehende Schaltungen "hineinzuleuchten" - ohne verbrannte Finger, ohne fliegende Sicherungen, und sie auf diese Weise zu verstehen. Dass die Simulation nie die komplette Realität abbilden kann, ist ein alter Hut der vorzugsweise von den erklärten Simulationsverächtern vorgebracht wird - für den Einstieg erstmal ziemlich unerheblich. Speziell für klassische Audio-Verstärker sind die Bücher von Bob Cordell sicher erste Wahl. Alte ELRAD-Ausgaben sind auch zu empfehlen, weil damals noch viel Wert darauf gelegt wurde, die Funktionsweise der Schaltungen zu erklären. Alte Elektor-Hefte sind, sofern sie trocken gelagert worden sind, auch noch zu gebrauchen.
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> Mein Lehrmeister damals war der Tietze-Schenk. Aber wenn es LTSPice > schon gegeben hätte - wäre vieles einfacher gewesen. Dann muss dein Studium ja schon lange her sein. Ich hab damals als Student in den 90ern schon SwitcherCad genutzt. Das ist der alte Name von LTSpice. Ausserdem auch Spice3f5 unter Linux. Ich kann mich noch erinnern das es damals auch ein paar interessante Probleme mit SwitcherCad gab. So z.B ein ziemlich unplausibles Verhalten weil ich mal an einer Spule ohne Innenwiderstand rumgeschaltet habe. :) Aber grundsaetzlich ja, es ist schon ein tolles Tool in das man sich einarbeiten muss! Da geht praktisch kein Weg dran vorbei. Olaf
Oder Online mittels: falstad.com/circuit Da kann jeder Online mitbauen.
olaf schrieb: > Ich kann mich noch erinnern das es damals auch ein paar interessante > Probleme mit SwitcherCad gab. Es gibt sehr einfache Schaltungen wo der Resolver nicht konvergiert. Das Problem sind genau solche idealen Bauteile wie Spulen oder Kondensatoren ohne irgendwelche Verlustwiderstände.
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olaf schrieb: > Dann muss dein Studium ja schon lange her sein. So ist es. Mein Tietze-Schenk ist die 2.Auflage von 1971 zu dem stolzen Preis von 89,- DM
michael_ schrieb: > Du brauchst keine Komplexen Zahlen. > Du hast doch Ohren! Nicht jeder hat Gold-Ohren.😉 mfg Klaus
olaf schrieb: >> Mein Lehrmeister damals war der Tietze-Schenk. Aber wenn es > LTSPice >> schon gegeben hätte - wäre vieles einfacher gewesen. > > Dann muss dein Studium ja schon lange her sein. Ich hab damals als > Student in den 90ern schon SwitcherCad genutzt. Das ist der alte Name > von LTSpice. Ausserdem auch Spice3f5 unter Linux. > > Ich kann mich noch erinnern das es damals auch ein paar interessante > Probleme mit SwitcherCad gab. So z.B ein ziemlich unplausibles Verhalten > weil ich mal an einer Spule ohne Innenwiderstand rumgeschaltet habe. :) > > Aber grundsaetzlich ja, es ist schon ein tolles Tool in das man sich > einarbeiten muss! Da geht praktisch kein Weg dran vorbei. > > Olaf Klaus R. schrieb: > Für den guten Einstieg empfehle ich ein Tutorial von Grunthard Kraus. > http://www.gunthard-kraus.de/LTSwitcherCAD/index_LTSwitcherCAD.html > > Das Tutorial führt Dich in die elementaren Themen ein. Mit dem Tutorial dürfte der Einstieg kein Problem sein. Wenn es mal Fragen gibt ist dieses Forum ja noch da. mfg Klaus
Mark S. schrieb: > olaf schrieb: >> Dann muss dein Studium ja schon lange her sein. > > So ist es. Mein Tietze-Schenk ist die 2.Auflage von 1971 zu dem stolzen > Preis von 89,- DM Ich hatte mir damals die 3. Auflage gekauft. In der Biliothek war Tietze-Schenk sehr gefragt und deshalb oft nicht zu bekommen. mfg Klaus
Nein - so ein Simulationsprogramm (LTSpice oder eines der zahlreichen anderen) als Einstieg in die (analoge) Elektronik kann ich nun auf gar keinen Fall empfehlen. Warum nicht? Der Sinn dieser Programme ist es, basierend auf ausreichenden Grundlagen-Kenntnissen eine Schaltung zu entwerfen und sie daraufhin zu überprüfen, ob bzw. wie genau diese dann meine Forderungen erfüllen kann. Bei der vorausgehenden Berechnung hat man nämlich vereinfachte (idealisierende) Annahmen für Transistor und OPV gemacht, deren Konsequenzen erst die Simulation (mit sehr realen Modellen) aufdecken kann. Also: Man braucht einen gewissen "Erwartungswert", um die Simulationsergebnisse auf ihre Plausibilität hin kontrollieren zu können. Wenn man nämlich keine Ahnung hat, weil man ja primär "lernen" will, dann hat man keine andere Chance als das Ergebnis zu akzeptieren - auch wenn es falsch ist, weil man einen Eingabefehler gemacht hat. Das kann ein versehentliches Vertauschen der OPV-Eingänge sein, die Fehlende DC-Masseverbindung (die jedes Programm für jeden Knoten fordert), eine fehlende oder falsch dimensionierte Spannungsversorgung oder eine falsche Größenordnung beim Bauteil (M für mega z.B). Also: Simulieren erst dann, wenn man weiß, was die Schaltung machen soll.
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Lutz V. schrieb: > Nein - so ein Simulationsprogramm (LTSpice oder eines der zahlreichen > anderen) als Einstieg in die (analoge) Elektronik kann ich nun auf gar > keinen Fall empfehlen. Warum nicht? > Der Sinn dieser Programme ist es, basierend auf ausreichenden > Grundlagen-Kenntnissen eine Schaltung zu entwerfen und sie daraufhin zu > überprüfen, ob bzw. wie genau diese dann meine Forderungen erfüllen > kann. Kann man machen. Als Anfänger sollte man das Tutorial von Gunthard Kraus nehmen. Nach 1,5 Seiten Einführung wird das von LTspice mit gelieferte Demo-Beispiel „Astable Multivibrator“ vorgestellt. Nach weiteren 2 Seiten geht es um Signalverläufe. Auf Seite 23, also 9 Seiten weiter, hat man diese kleine, interessante Schaltung aus verschiedenen Richtungen und Blickwinkeln kennengelernt. Im nächsten Kapitel erstellt man ein eigenes Projekt, einen RC - Tiefpass. Hier werden weitere fundamentale Dinge der analogen Elektronik behandelt. Sprungantwort, Ein - und Ausschaltvorgang, periodische Signale am Eingang, AC-Sweep zur Ermittlung des Frequenzganges, Wirkleistung, Blindleistung, Scheinleistung Gunthard Kraus ist Professor und Funkamateur. Das merkt man dem Tutorial an. Das Tutorial ist mit Tietze/Schenk vergleichbar. Am Anfang stehen die Grundlagen... Und die werden von Gunthard Kraus diaktisch hervorragend nähergebracht. http://www.gunthard-kraus.de/LTSwitcherCAD/index_LTSwitcherCAD.html
1 | Diese Kapitel stehen im Tutorial, Band 1: |
2 | |
3 | Einführung |
4 | Installation
|
5 | Uebungen am mitgelieferten Beispiel "Astabiler Multivibrator" |
6 | Erstes eigenes Projekt: RC-Tiefpass |
7 | Eine wichtige Sache: FFT (= Fast Fourier Transformation) |
8 | Einbindung neuer Bauteilmodelle |
9 | Zweites Projekt: Gleichrichtung |
10 | Drittes Projekt: Drehstrom |
11 | Viertes Projekt: Simulation von Bauteil-Kennlinien |
12 | Fuenftes Projekt: Schaltungen mit Transistoren |
13 | Sechstes Projekt: OPV-Schaltungen |
14 | Siebtes Projekt: DC-DC Konverter |
15 | Achtes Projekt: Phasenanschnitts-Steuerung mit Thyristor |
16 | Neuntes Projekt: Echos auf Leitungen |
17 | Zehntes Projekt: Simulation von S-Parametern |
18 | Elftes Projekt: DBM = Double Balanced Mixer = Ringmodulator |
19 | Zwoelftes Projekt: Digitale Schaltungssimulation |
20 | Dreizehntes Projekt: Rausch-Simulationen |
21 | Untersuchung eines Sinus-Oszillators |
22 | Signalformen und Oberwellen |
23 | Die Sache mit der Impulsantwort |
24 | ...und etliche neue Sachen wie Modulation oder Rauschen usw. |
mfg klaus
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Klaus R. schrieb: > > Gunthard Kraus ist Professor und Funkamateur. Das merkt man dem Tutorial > an. Das Tutorial ist mit Tietze/Schenk vergleichbar. Am Anfang stehen > die Grundlagen... Und die werden von Gunthard Kraus diaktisch > hervorragend nähergebracht. > > http://www.gunthard-kraus.de/LTSwitcherCAD/index_LTSwitcherCAD.html > Ich hab mal kurz einen Blick rein geworfen...was ist mit Grundlagen gemeint? Etwa Kap. 1? OK - alles ist Geschmackssache und so bestimmt auch die Art des Lernens (Selbst-Studium), ABER: Das, was ich in diesem Tutorial gesehen habe, ist nun wirklich - meiner Meinung - nicht geeignet. * Beim ersten "eigenen Projekt" (Tiefpass) wird noch nicht mal die Aufgabe und prinzipielle Funktion des RC-Tiefpasses angedeutet. Und bei der Frequenzabhängigkeit wird sofort das Wort "Grenzfrequenz" benutzt und als bekannt vorausgesetzt. Keinerlei Erläuterungen - das Schwergewicht liegt auf der Erzeugung der Schaltung am Bildschirm und auf der Simulation, * Da wird eine fertig dimensionierte Emitterstufe simuliert, ohne dass die Funktion der einzelnen Bauelemente auch nur erwähnt (geschweige denn erklärt) wird. * Die simplifizierte (und nur für starke Gegenkopplung gültige) Verstärkungsformel wird einfach so benutzt (ohne weitere Erklärungen). * Wird eigentlich irgendwo der Transistor erklärt? * Ein Sinus-Oszillator wird genauso anhand der fertigen Schaltung simuliert, ohne dass der Terminus "Schwingbedingung" auch nur erwähnt wird; es wird auch nicht erklärt, wieso eine Schaltung überhaupt schwingen kann bzw. unter welchen Voraussetzungen. _____________________ Wo der Vergleich mit Tietze-Schenk nun offensichtlich herkommt, ist mir schleierhaft. Wie gesagt - ich hab nur oberflächlich reingeschaut, oder hab ich das Grundlagen-Kapitel gar nicht gefunden? Ich gehe sogar so weit, dass ich sage: Einen schlechteren Weg, um Analog-Elektronik zu lernen, kann ich mir nicht vorstellen (im Vergleich zu JEDEM Buch zum Thema - auch wenn es da extreme Qualitätsunterschiede gibt)
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Das ist ein Tutorial für ein komplexes Simulationsprogramm. Da erscheint mir der gewünschte Abholpunkt sehr tief angesetzt. Arno
Arno H. schrieb: > Da erscheint > mir der gewünschte Abholpunkt sehr tief angesetzt. Das ist ja auch nicht der endgültige Arbeitspunkt für die Leute.... Im Ernst: Lutz hat mit seinen Aussagen vollkommen Recht.
Man kann natürlich auch mit dem „Urschleim“ analoger Bauelemente anfangen: * Was ist ein Widerstand * Wie verhält sich ein Kondensator * Induktivitäten zu erklären wird dann schon komplexer … bevor man dann zu den „ganz schwierig beschreibbaren“ Elektronen-Röhren, Transistoren, MOSFETs usw. kommt, ehe man überhaupt über analoge Schaltungstechniken nachdenken kann. Am meisten lernt man, wenn man einfache und bewährte Analogschaltungen entweder experimentell aufbaut und misst oder eben heute sowas einfach „virtuell“ simuliert. Erkenntnisse liefert beides, wie auch Fragen warum, deren Beantwortung man heute auch ohne „Fachbücher“ im Web findet. Ohne konkrete Fragen auch keine Erkenntnisse. Da ist die Analog-Technik viel zu vielseitig gegenüber der einfacheren Digitalschaltungen, die alle letztlich auf ein paar Grundelementen wie Negator, Addierer usw. beruhen bzw. auf diese zurück zu führen sind.
Old schrieb: > Man kann natürlich auch mit dem „Urschleim“ analoger Bauelemente > anfangen: Nein. Man MUSS damit anfangen. Gute Leck-Türe für solche Sachen sind die Elektor-Hefte von 1970 an, die man bei Archive.org finden kann.
Lutz V. schrieb: > * Beim ersten "eigenen Projekt" (Tiefpass) wird noch nicht mal die > Aufgabe und prinzipielle Funktion des RC-Tiefpasses angedeutet. Und bei > der Frequenzabhängigkeit wird sofort das Wort "Grenzfrequenz" benutzt > und als bekannt vorausgesetzt. Keinerlei Erläuterungen - das > Schwergewicht liegt auf der Erzeugung der Schaltung am Bildschirm und > auf der Simulation, Wie Arno schon schrieb: Das ist ein LTSpice-Tutorial, keine Elektronik-Tutorial. Natürlich setzt es voraus, dass der Benutzer weiß, was er simulieren möchte. Für den TO heißt das (sofern er sich dazu entschließt, möglichst früh LTSpice zu nutzen), dass er sich die Elektronikgrundlagen woanders herholen muss.
Carsten P. schrieb: > Ja, ich weiß, viel Mathe, viel Physik. Aber wo einsteigen? > Komplexe Zahlen und so sind schon okay. Aber ohne > universitäres Händchen, dass einen führt? Man muss nicht immatrikuliert sein, um Lehrbücher für Studenten zu lesen. Wichtig: Über Verständnislücken nicht hinweggehen, sondern andere bzw. speziellere Literatur suchen und studieren. > So für ältere Leute mit "ich mag dabei sein"? Wo > anfangen? "Grundlagen der Elektrotechnik", gern auch "Einführung in die Elektrotechnik". Meine Empfehlung wäre H. Elschner (antiquarisch); Lunze/Wagner sollte man m.E. großräumig meiden (grauenhafte Art der Darstellung des Stoffes). Clausnitzer ist auch in Ordnung.
M.A. S. schrieb: > Wie Arno schon schrieb: > Das ist ein LTSpice-Tutorial, keine Elektronik-Tutorial. > Natürlich setzt es voraus, dass der Benutzer weiß, was er simulieren > möchte. > > Für den TO heißt das (sofern er sich dazu entschließt, möglichst früh > LTSpice zu nutzen), dass er sich die Elektronikgrundlagen woanders > herholen muss. Der TO, Carsten P., sagt ja selber das er Grundlagen hat. Wer in Digitaltechnik zu Hause ist, der kennt Widerstände und eigentlich auch Transistoren. Ihm fehlt das "universitäre Händchen". Nun ja, wenn man weiß was differenzieren und integrieren bedeutet und es schon früher mal gemacht hat, dann versteht man einige Dinge besser. Ich konnte damals noch das Fach Analogrechentechnik belegen. Das war toll. Die damaligen Prozessoren war einfach noch haushoch unterlegen. An so etwas wie LTspice war gar nicht zu denken. Warum sollte ein Neueinsteiger nicht Mittel nutzen die ihm den Einstieg erleichtern werden? Gut, er kann sich einen Haufen Bauteile kaufen, dazu noch einen Oszi und Frequenzgenerator, so für das Erste. Und dann? Jetzt mal im Ernst, da ist doch der Einsatz von LTspice etwas eleganter. Man sieht dann relativ schnell ob man das eine oder andere interessant findet und dort weitermacht. Und, warum soll ich mich mit komplexer Rechnung plagen, LTspice kann das viel besser. Ich hatte damals versucht den Frequenzgang einer Lautsprecherbox mit Transmission Line zu berechnen oder auch ein aktives Butterworth Filter für drei Kanäle. Das hat mit einem HP41 Tage gedauert. Diagramme mußte man auf Millimeterpapier zeichnen. Man, das war Steinzeit! Der Clou war, das aktive Butterworth Filter hatte ich seiner Zeit nach einem Bauvorschlag des Elektor im Jahr 1982-83 gebaut. Danach konnte man sich ein paar OPV und eng tollerierte Widerstände und Kondensatoren sparen. Nun ja, Jahre später habe ich das Filter mit LTspice überprüft. Der Elektor wurde früher auch gelegentlich als Defektor bezeichnet. Sprich, das Prinzip des Bauvorschlages des Elektor war murks. Nun gut, warum sollte man LTspice nicht als Meßgerät betrachten? Es kann alles was ein Multimeter kann. Es hat auch diverse Spannungs- und Stromquellen. Der Oszi und Frequenzgenerator wurde ja schon genannt. Und es gibt noch viel mehr. Aber man muß es ja nicht verwenden, könnte es aber. mfg Klaus
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Klaus R. schrieb: > Nun gut, warum sollte man LTspice nicht als Meßgerät > betrachten? Weil es keins IST . Es ist ein nichtlinearer Matrizenbolzer. Ein Messgerät liefert mit zwei bis sechs geltenden Ziffern eine Aussage über die Realität. LTSpice liefert mit 19 geltenden Ziffern eine Näherungslösung eines numerischen Problems.
Grummler schrieb: > LTSpice liefert mit 19 geltenden Ziffern eine > Näherungslösung eines numerischen Problems. Womit es den ach so tollen analogen Zeigerinstrumenten um Lichtjahre voraus ist.
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Nicht wirklich, weil eine Schaltungssimulation nur so gut sein kann wie die zur Simulation verwendeteten Bauelemente-Modelle. Um das Messen an einer realisierten Schaltung kommt man nicht herum, aber eine vorherige Simulation kann einem viel Arbeit und Zeit bei der Schaltungsoptimierung ersparen.
Carsten P. schrieb: > Eigentlich möchte ich lernen. Wenn ich so Schaltpläne lese, > digital bin ich immer dabei, aber wenn es analog wird, wird es dünn. Ja, > ich weiß, viel Mathe, viel Physik. Aber wo einsteigen? ................. ................. > Wikipedia ist toll, aber halt nicht wirklich Lehre, sondern Verzetteln. > > .. sowas wie s = (sin t, cos t, -t, 1) oder so. > Aber richtig Verstehen ist ja, finde ich > jedenfalls, wenn man dann für t = 1/2 die Tangente an der Funktion > ausrechnen kann. Bei meinen beiden Beiträgen bin ich davon ausgegangen, dass Carsten P. in die Analog-Elektronik "einsteigen" möchte, wobei er natürlich über die Grundlagen zur E-Technik (Grundgesetze und passive Bauteile) verfügt. Aber - ich vermute mal - beim Thema "Entwurf von Verstärkerstufen" oder "Filter-Übertragungsfunktionen und deren passive/aktive Realisierung" fehlt ihm noch so einiges. Zumindest nehme ich das an. Das nur als Hintergrund zu meinen Beiträgen. Aber noch etwas fiel mir auf: Ich finde es auch ganz wichtig (um Zeit und Missverständnisse zu vermeiden), dass man sich um eine klare Ausdrucksweise bemüht und die Problemstellung sauber formuliert (auch im eigenen Interesse). Und in dem Zusammenhang erlaube ich mir anzumerken, dass die ursprüngliche Fragestellung von Carsten P. doch einige Interpretationen zulässt (um es mal vorsichtig auszudrücken). Was nun z.B. die Formulierungen "...sowas wie s = (sin t, cos t, -t, 1) oder so" aussagen sollen, ist mir nicht so ganz klar geworden .. und auch der letzte Satz mit der Tangente "an die Funktion".....was will er damit sagen? Dass er in Mathe gut ist? Wichtiger wäre gewesen, seinen derzeitigen Kenntnisstand kurz zu umreißen, so dass wir als Leser nicht spekulieren müssen. (Aber vielleicht hab ich die Fragestellung auch irgendwie missverstanden...)
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> Bei meinen beiden Beiträgen bin ich davon ausgegangen, dass Carsten P. > in die Analog-Elektronik "einsteigen" möchte, wobei er natürlich über Hier gibt es noch ein Buch: https://www.amazon.de/Handbuch-analogen-Elektronik-Burkhard-Kainka/dp/3772351948 Burkhard sagte mir mal das es sich nicht so doll verkauft hat weil im Titel "analog" stand. Ist wohl unmodern. :) Aber ich fand es so fuer Einsteiger ganz okay und sollte preiswert zu bekommen sein. Allerdings bin ich immerhin mit dem Author befreundet, also wohl nicht objektiv! Das Buch wendet sich eher an Bastler/Schueler und nicht an Studenten deren Hirn man erstmal ordentlich mit Mathe durchwischen darf. .-) Olaf
M.A. S. schrieb: > Das ist ein LTSpice-Tutorial, keine Elektronik-Tutorial. So ist es. In diesem, und in ähnlichen Tutorials geht es darum, den Einstieg und Umgang mit LTSpice zu vermitteln. Nicht Schaltungstechnik oder gar die Grundlagen der Bauelemente. Das bedeutet, mit einem Standardwerk wie Tietze/Schenk oder Horowitz/Hill plus einem Werk über Spice gelingt der Einstieg. Den Lötkolben sollte man parallel dazu natürlich auch schwingen, denn praktische Erfahrung läßt sich nicht durch Bücherwissen ersetzen. Daß zum Simulieren ein Grundverständnis der Schaltung gehört, ihrer Dimensionierung und dem was sie macht, sollte klar sein. Einfach mal da einen Widerstand ändern oder eine Zeitkonstante o.ä. ist letztlich 'Malen nach Zahlen'. Wenn man weiß/lernt damit umzugehen, dann ist LTSpice ein mächtiges Werkzeug, von dem Elektroniker vergangener Generationen nur träumen konnten!
olaf schrieb: > Hier gibt es noch ein Buch Noch ein Tipp: wem das (sehr gute) Horowitz/Hill 'The Art of Electronics' zu teuer ist (auch antiquarisch nicht billig), der kann sich auch für wenig Geld den 1. Band 'Analoge Elektronik' in der deutschen Übersetzung besorgen. Wenn man von den grottenschlechten Übersetzung absieht (teils auch lustig und die Übersetzer scheinen nicht vom Fach), dann bleibt immer noch ein ungewöhnlich gutes Buch in dem es Spaß macht zu lesen.
Carsten P. schrieb: > Wenn ihr auch Büchertipps habt, sehr gerne! Gut - dann auch von mir noch drei Buch-Tipps: * "Elektronik für Ingenieure" (Hering, Bressler, Gutekunst), Springer * "Elektronik für Ingenieure" (Laszlo Palotas), Vieweg * "Grundlagen der Technischen Elektronik" (Bystron, Borgmeyer), Hanser Alle nicht mehr so ganz neu - ja, und? Ganz neue Bücher zu diesem Thema müssen ja nicht gleich besser sein (oft ist sogar das Gegenteil richtig).
Hallo, Mohandes H. schrieb: > Noch ein Tipp: wem das (sehr gute) Horowitz/Hill 'The Art of > Electronics' zu teuer ist... Es mag zwar teuer sein, aber es ist im wahrsten Sinne des Wortes "preiswert". Und in Hinblick auf den Erkenntnisgewinn nach seiner Lektüre ist es sogar spottbillig. Deshalb sollte man auch bei eher knappen Budget eher sein Geld für den Erwerb von 'The Art of Electronics' ausgeben als in unnötig teure Messtechnik stecken. Richtig "rund" wird es übrigens wenn man noch zusätzlich in 'LEARNING THE ART OF ELECTRONICS' investiert (ist quasi das Begleitseminar zu 'THE ART OF ELECTRONICS'). Die vielen nachbaubaren und funktionierenden Beispiele erleichtern das Verständnis enorm. rhf P.S. Der hier oft aufgeführte 'Tietze/Schenk' ist meiner Meinung nach für "blutige" Anfänger völlig ungeeignet, da viele Sachverhalte für diese Gruppe knapp und viel zu theoretisch dargestellt werden. Erst mit fortgeschritteneren Kenntnissen ist der 'Tietze/Schenk' wirklich nutzbringend verwendbar (dann aber richtig!).
Roland F. schrieb: > Der hier oft aufgeführte 'Tietze/Schenk' ist meiner Meinung nach für > "blutige" Anfänger völlig ungeeignet, da viele Sachverhalte für diese > Gruppe knapp und viel zu theoretisch dargestellt werden. > Erst mit fortgeschritteneren Kenntnissen ist der 'Tietze/Schenk' > wirklich nutzbringend verwendbar (dann aber richtig!). Ich finde auch, dass der Tietze/Schenk eher ein Handbuch/Nachschlagewerk ist als ein Lehrbuch. Steht vieles drin aber ihn von vorne bis hinten lesen... ich weiß nicht.
> Richtig "rund" wird es übrigens wenn man noch zusätzlich in 'LEARNING > THE ART OF ELECTRONICS' investiert (ist quasi das Begleitseminar zu 'THE > ART OF ELECTRONICS'). Und wenn man dann noch die X-Chapter liesst bekommt man einmal pro Woche die Aufordung der Illuminaten beizutreten. :-D https://www.amazon.de/Art-Electronics-x-Chapters/dp/1108499945 > Ich finde auch, dass der Tietze/Schenk eher ein Handbuch/Nachschlagewerk > ist als ein Lehrbuch. Ja, es gibt sicher schlimmeres im deutschen Bildungswesen, aber als spassige Nachtlektuere wuerde ich das jetzt auch nicht ansehen. Olaf
Roland F. schrieb: > Der hier oft aufgeführte 'Tietze/Schenk' ist meiner Meinung nach für > "blutige" Anfänger völlig ungeeignet, da viele Sachverhalte für diese > Gruppe knapp und viel zu theoretisch dargestellt werden. Man kann natürlich endlos "streiten" über geeignete/ungeeignete Bücher (jeder hat so seine eigenen Auffassungen/Meinungen), aber für "blutige Anfänger" ist "Art of Electronics" meiner Meinung nach nun noch viel weniger geeignet als z.B. der "Tietze-Schenk". (Die theoretischen Herleitungen kann man ja übergehen, wenn man will - aber die Ergebnissse sind oft korrekter als bei AoE (hier oft Näherungsformeln). In AoE werden z.B. überhaupt keine Formeln hergeleitet - die Ausdrücke für Verstärkungen und Ein-/Ausgangsimpedanzen werden einfach angegeben - teilweise als grobe Näherung - ohne Hinweis darauf. Der Differenzverstärker wird nur sehr oberflächlich abgehandelt. Ich halte das Buch sehr geeignet für Praktiker (quasi als Nachschlagwerk),aber als Lehrbuch ?
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Hallo, olaf schrieb: > aber als spassige Nachtlektuere wuerde ich das jetzt auch nicht ansehen. Tietze/Schenk als spaßige Nachtlektüre: ne, wirklich nicht :-) rhf
Lutz V. schrieb: > In AoE werden z.B. überhaupt keine Formeln hergeleitet - die Ausdrücke > für Verstärkungen und Ein-/Ausgangsimpedanzen werden einfach angegeben - > teilweise als grobe Näherung - ohne Hinweis darauf. Ist meiner Meinung nach für den Anfänger genau das Richtige. Die deutsche Literatur (nicht nur im Elektronik-Bereich) "leidet" oft daran das man Sachverhalte möglichst genau und exakt darstellt, darüber aber vom Hölzchen auf Stöckchen kommt und der Anfänger völlig die Übersicht verliert um was es denn eigentlich geht. Dann doch lieber eine grobe Näherung um nicht den Faden zu verlieren. > Ich halte das Buch sehr geeignet für Praktiker (quasi als > Nachschlagwerk),aber als Lehrbuch ? Na ja, es beschreibt das Wesentliche um erst mal "reinzukommen", fürs Vertiefen und Nachschlagen der theoretischen Grundlagen ist dann der Tietze/Schenk dar. Ich habe zuerst auch im Tietze/Schenk gelesen und hatte immer das Problem von dort zu einer praktischen Schaltung zu kommen. TAOE mir dabei enorm geholfen. Gerade durch die Vereinfachungen habe ich oft erst die grundsätzliche Funktionen verstanden. rhf
Die Analog-Technik hat doch ihren Ursprung beim Rundfunk(empfang) und da empfehle ich für absolute Anfänger sowas wie „Funktechnik ohne Ballast“ von Otto Limann. Muss man nicht mal kaufen, sondern findet man dort https://nvhrbiblio.nl/biblio/boek/Limann%20-%20Funktechnik%20ohne%20Ballast.pdf als PDF.
olaf schrieb: > Hier gibt es noch ein Buch: > https://www.amazon.de/Handbuch-analogen-Elektronik-Burkhard-Kainka/dp/3772351948 Das ist ein gutes Buch meiner Ansicht nach. Auch interessant ist sein Buch über die ausgefallenen Effekte, Phänomene der Elektronik. Alle Bücher im Überblick: https://www.b-kainka.de/Buch.htm Old schrieb: > „Funktechnik ohne Ballast“ von Otto Limann Solche habe ich auch noch und könnte diese weitergeben.
Lutz V. schrieb: > Ich halte das Buch ['Art of Electronics'] sehr geeignet > für Praktiker (quasi als > Nachschlagwerk),aber als Lehrbuch ? Zumindest liest es sich 'angenehmer' als der Tietze/Schenk. Letzterer ist irgendwie 'typisch deutsch' trocken, wohingegen der Horowitz/Hill schon eine ungewöhnliche Herangehensweise bietet (und da bleibt die Exaktheit oft auf der Strecke). Letztlich auch Geschmackssache und man sollte beide Werke im Schrank haben. Noch ein Buch was mich immer begleitet hat: Böhmer 'Elemente der angewandten Elektronik: Kompendium für Ausbildung und Beruf'. Sehr praktisch orientiert, von Bauteilkunde bis zu den Schaltungen, die hier gut erklärt werden. Gibt's alle auch antiquarisch - und häufig wird der Schwerpunkt in den älteren Ausgaben auch mehr auf analoge Elektronik gelegt. Und für analoge Elektronik natürlich der Analog-Freak Bob Pease 'What's All This Stuff Stuff, Anyhow?'. An seinen Schriften habe ich auch immer Freude. Keine Lehrbücher aber äußerst lehrreich.
Hallo, Mohandes H. schrieb: > Keine Lehrbücher aber äußerst lehrreich. Er schreibt über das was man in keinem Lehrbuch findet. Seine Beiträge gehören ist meiner Meinung nach zur Pflichtlektüre für jeden angehenden Elektronikentwickler. rhf
Da bin ich wieder, aus Gründen ewig nicht mehr hier gewesen. Zwei Punkte... Erstens: Danke für all eure Anregungen und Literatur-Empfehlungen! Zweitens: Ich hatte mit meinem kleinen Beitrag keine Zwiste anzetteln wollen, aber es ist dann doch interessant, wie "divergent" ihr diskutiert! Ich schätze mal so über den Daumen, dass es schon ein guter Lern-Ansatz wäre zu kapieren, dass auch ein blankes Stückchen Kupferdraht einen komplexwertigen Widerstand hat, also eben auch ein Kondensator und eine Spule ist. Und dass man zum wirklichen Verständnis von Halbleitern wohl auch Quantenphysik einigermaßen drauf haben sollte, sonst bleibt es ungesundes Halbwissen bzw nur angenäherte Formeln. Hier und anderswo findet man ja sehr viele und sehr gute Umschreibungen zu allen möglichen Themen rund um alles, was mit Elektrik und Elektronik und auch Digitaltechnik zu tun hat. Letztlich ist es, wie ohne Fallschirm ins Meer zu springen und zu hoffen, dass es ein paar Inseln gibt, an die man sich retten kann, und das waren z.B. eure Antworten. Danke nochmal dafür! Jetzt muss ich erstmal auf die vielen Bücher sparen, die ihr empfohlen habt ^^
Zur Anmerkung noch, es meinte jemand, ob ich Digitaltechnik denn drauf hätte. Sagen wir es so, ich kann einen Addierer mit Übertrag aus 74HCT00s bauen. Ich kann das auch in C schreiben: "int c = a + b;" reicht. Ich will keinen Mikroprozessor entwerfen, das können andere. Das Gebastel mit OpAmps und JFETs ist Hobby und Bock auf guten Klang. Beruflich sind es inzwischen eher Tensoren, mit denen ich mich befasse, Projektionen und Co., nennt man auch "neuronale Netzwerke". Die wiederum wären eine gute Ergänzung in Simulationen ;-)
Carsten P. schrieb: > Da bin ich wieder, aus Gründen ewig nicht mehr hier gewesen. > > Zwei Punkte... > > Erstens: Danke für all eure Anregungen und Literatur-Empfehlungen! > Zweitens: Ich hatte mit meinem kleinen Beitrag keine Zwiste anzetteln > wollen, aber es ist dann doch interessant, wie "divergent" ihr > diskutiert! Das ist eigentlich immer ein gutes Zeichen - sofern man dabei nicht den Respekt vor dem/der Anderen und dessen/deren Meinung verliert. > > Ich schätze mal so über den Daumen, dass es schon ein guter Lern-Ansatz > wäre zu kapieren, dass auch ein blankes Stückchen Kupferdraht einen > komplexwertigen Widerstand hat, also eben auch ein Kondensator und eine > Spule ist. Ja - aber ganz wichtig: Man muss versuchen zu entscheiden, wann solche Sekundäreffekte wichtig sind und wann nicht. Das gilt insbesondere für Dein nächstes Beispiel (Transistor). > Und dass man zum wirklichen Verständnis von Halbleitern wohl > auch Quantenphysik einigermaßen drauf haben sollte, sonst bleibt es > ungesundes Halbwissen bzw nur angenäherte Formeln. Formeln sind IMMER nur als Annäherung zu verstehen. Streng genommen, ist unter realistischen Bedingungen keine (kaum eine?) Formel "richtig". Wichtig ist nur, ob sie für die geforderten Genauigkeitsanforderungen "genau genug" ist, oder eben nicht. Dein Beispiel mit dem Stück Kupferdraht zeigt ja, dass auch das Ohm`sche Gesetz in der Praxis nur mit Vernachlässigungen gilt. Zur Quantenphysik - nein, zum Glück benötigt man diese nicht, um das grundsätzliche Verhalten von Halbleitern zu verstehen. Man muss nur wissen und vom Verstand her nachempfinden können, wie sich ein pn-Übergang verhält: * Driftverhalten der Ladungsträger (Konzentrations-Ausgleichsbestreben); * Folge: Sperrschicht mit interner Spannung über der Schicht - abhängig vom Material; * Verringerung der Breite/Abbau der Sperrschicht durch eine externe Spannung; * Folge: Mit zunehmender Spannung wird ein Strom durch den pn-Übergang möglich (e-Funktion) Alles andere ergibt sich dann logisch daraus. Wenn man sich das klar macht, dann sollte man eigentlich auch keine Probleme mit der Tatsache haben, dass der Kollektorstrom des BJT natürlich von der angelegten Basis-Emitter-Spannung abhängt (leider in manchen vereinfachten Darstellungen falsch "erklärt" - nein, erklärt ist es gar nicht, nur behauptet). > Hier und anderswo findet man ja sehr viele und sehr gute Umschreibungen > zu allen möglichen Themen rund um alles, was mit Elektrik und Elektronik > und auch Digitaltechnik zu tun hat. Letztlich ist es, wie ohne > Fallschirm ins Meer zu springen und zu hoffen, dass es ein paar Inseln > gibt, an die man sich retten kann, und das waren z.B. eure Antworten. > Danke nochmal dafür! Jetzt muss ich erstmal auf die vielen Bücher > sparen, die ihr empfohlen habt ^^ Sei aber immer kritisch und glaube nie etwas nur deshalb, weil es gedruckt ist. Heute kann fast jeder ohne großen Aufwand ein pdf-Manuskript dem Verlag anbieten mit der großen Chance einer Veröffentlichung. Ein fachliches Lektorat gibt es nicht mehr....
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