Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Lösung für bidirektionale Mehrkanalfernbedienung mit hoher Reichweite gesucht


von avalon (Gast)


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In unserer Kirchgemeinde werden zwei Geläute von einer Zentrale aus 
gesteuert. Die Anbindung erfolgt über eine Funkstrecke. Es wurde das 
Ansonic System SF/EF-433 verwendet. Gesendet wird auf einem festen Kanal 
bei 433 MHz und Schmalband wegen der Reichweite. Jeder Turm hat seine 
eigene Sender/Empfänger Kombination. Wenn geläutet werden soll, schließt 
die Zentrale einen Kontakt und der Sender sendet ein Kommando an den 
Turm und am Empfänger wird der Kontakt ebenfalls geschlossen. Wenn das 
Läuten beendet wird, wird der Kontakt am Sender wieder geöffnet und ein 
entsprechendes Kommando gesendet. So weit konnte ich das in Erfahrung 
bringen.

Nun kommt es leider manchmal vor, dass ein Kommando verloren geht und 
dann entweder die Glocken nicht einschalten (weniger schlimm) oder nicht 
abschalten (schlimm). Auch wenn das Problem selten auftritt, ist jedes 
mal ein mal zu viel.

Als ich das gesehen habe, war etwas verwundert über die primitive 
unidirektionale Lösung ohne Sicherheitsabschaltung. Letztendlich ist 
hier nichts anderes als eine simple Garagentorfernbedienung verbaut 
worden. Leider hat bei der Planung der Lösung niemand darauf geachtet 
und mittlerweile ist die Gewährleistung abgelaufen.

Bevor wir jetzt dilettantisch eine bidirektionale Lösung auf Basis des 
TI CC13xx (hat einen relativ schmalbandigen Long-Range Mode) 
zusammenzimmern, wahrscheinlich noch mit kaputter Verschlüsselung, würde 
ich doch zu erst einmal schauen, ob es nicht etwas fertiges gibt. Kennt 
jemand eine fertige bidirektionale Lösung mit hoher Reichweite? LoRaWAN 
oder NB-IoT? Darf in einem gewissen Ramen auch etwas kosten.

Unidirektional würde auch gehen wenn man das "An" Kommando periodisch 
wiederholen würde und der Empfänger bei ausbleiben von x Perioden 
einfach abschalten würde. Aber dafür scheint mir das Ansonic System 
nicht geeignet.

von Mike (Gast)


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Die einfachste Lösung wäre doch, am Empfänger einen Zeitschalter 
einzubauen, der das Läuten stoppt, wenn nach einer gewissen Zeit kein 
Kommando mehr ankommt.

von Wolfgang (Gast)


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avalon schrieb:
> Die Anbindung erfolgt über eine Funkstrecke.

Wie lang ist diese Funkstrecke und wie ist die Gelängebeschaffenheit?

avalon schrieb:
> Wenn geläutet werden soll, schließt
> die Zentrale einen Kontakt und der Sender sendet ein Kommando an den
> Turm und am Empfänger wird der Kontakt ebenfalls geschlossen. Wenn das
> Läuten beendet wird, wird der Kontakt am Sender wieder geöffnet und ein
> entsprechendes Kommando gesendet.

Schlechtes Konzept.
Warum nicht per LoRa (wegen der Reichweite) z.B. im Minutenabstand 
"Läuten"-Kommandos senden, solange die Glocken läuten sollen.
Wenn mehr als x Mal nichts ankommt, schaltet die Steuerung das Geläut 
automatisch ab.

von Harry L. (mysth)


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Sowas würde ich mit LoRaWAN machen.
https://www.thethingsnetwork.org/

Da hat man auch direkt die Sicherheit, daß niemand von Aussen aus Spass 
die Glocken läuten läst.

von Alois (Gast)


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Altes Sprichwort:
 "Wer Funk kennt, nimmt Kabel."

Hat sich damit wohl einmal mehr bewahrheitet.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Mike schrieb:
> Die einfachste Lösung wäre doch, am Empfänger einen Zeitschalter
> einzubauen
Schon der Ansatz, per Funk(!) ein (in Zahlen 1) Kommando zum Ein- und 
ebenfalls nur 1 einziges zum Ausschalten eines derartigen 
Geräuscherzeugers zu verwenden, zeugt von der Unerfahrenheit des 
Designers.

Ich würde da während des Läutens einfach alle 2 Sekunden ein "Jetzt 
Läuten"-Signal senden. Und wenn das 5x nicht kommt, dann würde ich 
wieder abschalten (z.B. weil die Funkstrecke gestört ist oder das Signal 
schlicht nicht mehr gesendet wird).

von Bruder Salbei (Gast)


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Bei kirchlichen drahtlosen Anwendungen kommt eigentlich nur 
telepathische Kommunikation in Frage.

von avalon (Gast)


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Danke für die Kommentare. Ich denke schon dass die Firma 
Wiederholungstäter ist und es einige solche Anlagen in Deutschland gibt 
;-)

Die Funkstrecke ist bis zu 700m lang und geht durch mindestens zwei 
dicke Mauerwerke. Dazwischen befinden sich höchstens ein paar Dächer da 
sowohl Sender und Empfänger recht hoch angebracht sind.

Auf das Funkprotokoll der bestehenden Anlage (Ansonic, proprietär) habe 
ich keinen Einfluss. Was ich oben schrieb, habe ich mir aus dem 
Gesehenen zusammengereimt. Am Sender gibt es einen Eingangskontakt pro 
Glocke und am Empfänger einen Schaltkontakt. Dort würde ich gerne 
ansetzen und Ersatz einbauen und mich an dem Rest der Anlage nicht 
vergreifen. Dass eine unidirektionale Funklösung mit periodischen 
Kommandos arbeiten sollte, steht außer Frage.

Die Idee, einfach ein Monofloprelais auf Empfängerseite einzubauen um 
das gröbste Ärgernis (schaltet nicht ab) zu beseitigen, ist bestechend.

LoRaWAN habe ich selbst noch nie benutzt, aber habe schon gehört dass 
das mittlerweile häufig eingesetzt wird. Schaue ich mir mal an.

Gibt's andere fertige Lösungen die entweder bidirektional arbeiten oder 
periodisch senden?

von Wolfgang (Gast)


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Alois schrieb:
> Altes Sprichwort:
> "Wer Funk kennt, nimmt Kabel."

Hörst du das kräftige Summen im Keller?
Das ist die Bartwickelmaschine - so alt ist der Spruch.

Seit Marconis Zeiten haben sich einige Dinge weiterentwickelt.
Umgehen können sollte man mit Funkwellen allerdings schon ein bisschen.
Meistens lassen diejenigen solche Sprüche raus, die am wenigsten Ahnung 
davon haben - reiner Selbstschutzmechanismus, um sich dies nicht 
eingestehen zu müssen.

von Wolfgang (Gast)


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avalon schrieb:
> LoRaWAN habe ich selbst noch nie benutzt, aber habe schon gehört dass
> das mittlerweile häufig eingesetzt wird. Schaue ich mir mal an.

LoRaWAN verträgt sich nicht mit "alle 2 Sekunden". Für 700m kannst du 
wahrscheinlich besser direkt einen LoRa-Link aufbauen. Einziger 
Nachteil: Du brauchst auch bei der Zentrale eine Kiste, die LoRa 
spricht.
Vorteil eventuell: Du brauchst bei der Zentrale nicht unbedingt einen 
Internetanschluss.

von avalon (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Für 700m kannst du wahrscheinlich besser direkt einen LoRa-Link
> aufbauen. Einziger Nachteil: Du brauchst auch bei der Zentrale eine
> Kiste, die LoRa spricht.

Ich wusste nicht dass man damit auch Direktverbindungen aufbauen kann. 
Um so besser. Nachteil? Davon wäre ich sowieso ausgegangen. Für jeden 
Turm und Glocke liefert die Zentralsteuerung einen Schaltkontakt. Eine 
andere Möglichkeit gibt es nicht. Diesen muss ich sowieso auswerten und 
irgendwie in Funknachrichten abbilden. Oder meinen Sie etwas anderes?

von LDR (Gast)


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avalon schrieb:
> Die Funkstrecke ist bis zu 700m lang und geht durch mindestens zwei
> dicke Mauerwerke. Dazwischen befinden sich höchstens ein paar Dächer da
> sowohl Sender und Empfänger recht hoch angebracht sind.

Da ist 433MHz ein schlechter Plan, da darf nur mit kleiner Leistung 
gesendet werden und das Mauerwerk hat große Dämpfung.

von Holger (Gast)


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avalon schrieb:
> Die Funkstrecke ist bis zu 700m lang und geht durch mindestens zwei
> dicke Mauerwerke. Dazwischen befinden sich höchstens ein paar Dächer da
> sowohl Sender und Empfänger recht hoch angebracht sind.
>
> Auf das Funkprotokoll der bestehenden Anlage (Ansonic, proprietär) habe
> ich keinen Einfluss. Was ich oben schrieb, habe ich mir aus dem
> Gesehenen zusammengereimt. Am Sender gibt es einen Eingangskontakt pro
> Glocke und am Empfänger einen Schaltkontakt. Dort würde ich gerne
> ansetzen und Ersatz einbauen und mich an dem Rest der Anlage nicht
> vergreifen. Dass eine unidirektionale Funklösung mit periodischen
> Kommandos arbeiten sollte, steht außer Frage.
>
> Die Idee, einfach ein Monofloprelais auf Empfängerseite einzubauen um
> das gröbste Ärgernis (schaltet nicht ab) zu beseitigen, ist bestechend.

700m Entfernung und zwei dicke Mauerwerke, das macht keine simple 433MHz 
Garagentorbedienung. Das so zu konzipieren ist schon sehr mutig. Auch 
wenn die Gewährleistung abgelaufen ist, kann man die Firma, die diese 
Lösung eingebaut hat, kontaktieren und zu dem Problem befragen.

So wie du das mit Eingangskontakt und Schaltkontakt beschrieben hast, 
könntest du doch selbst einen periodischen Ablauf daraus machen. Das 
Signal der Zentrale geht nicht mehr direkt zum Sender, sondern schaltet 
einen Timer, der dem Sender das Schaltsignal gibt, z.B. 1 Sekunde ein, 1 
Sekunde aus. Auf der Empfängerseite sitzt dann ein re-triggerbares 
Monoflop mit 5..6 Sekunden Pulslänge vor dem Schaltkontakt für das 
Läutewerk.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Grundsätzlich sende ich bei solchen Funkstrecken jedes Kommando 
mindestens 3 mal.
Ansonsten bietet doch der Empfänger alles, was du willst. Da kommt jetzt 
noch ein Timeout mittels Zeitrelais rein, oder, wenn man Lothars Lösung 
bevorzugt, ein retriggerbares Monoflop ran, was periodisch im 
Klingelfall getriggert wird.

von Wolfgang (Gast)


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LDR schrieb:
> Da ist 433MHz ein schlechter Plan, da darf nur mit kleiner Leistung
> gesendet werden und das Mauerwerk hat große Dämpfung.

Deshalb LoRa im 868MHz . Die Antenne sollte tunlichst an der frischen 
Luft hängen und Sichtverbindung haben, also über das Mauerwerk rüber 
gucken (Thema Fresnelzone).
Wie sieht es in der Gegend mit Mobilfunk- bzw. TTN-Abdeckung aus?
https://ttnmapper.org/heatmap/

Um nicht dauern irgendwelche Pings senden zu müssen, könnte der 
Empfänger doch mit einem "Stundenplan" versorgt werden, so dass die 
Glocke selber weiß, sie lange sie läuten soll und evtl. auch, wann sie 
anfangen soll. Eine Echtzeituhr halbwegs genau zu halten, ist wahrlich 
kein Kunstwerk.

von avalon (Gast)


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Holger schrieb:
> So wie du das mit Eingangskontakt und Schaltkontakt beschrieben hast,
> könntest du doch selbst einen periodischen Ablauf daraus machen. Das
> Signal der Zentrale geht nicht mehr direkt zum Sender, sondern schaltet
> einen Timer, der dem Sender das Schaltsignal gibt, z.B. 1 Sekunde ein, 1
> Sekunde aus. Auf der Empfängerseite sitzt dann ein re-triggerbares
> Monoflop mit 5..6 Sekunden Pulslänge vor dem Schaltkontakt für das
> Läutewerk.

Ja, das wäre tatsächlich eine überschaubare "Erweiterung" und würde alle 
Ärgernisse abstellen ohne die Funkanlage anzufassen.

Wolfgang schrieb:
> Wie sieht es in der Gegend mit Mobilfunk- bzw. TTN-Abdeckung aus?

Mobilfunk ist gut (innerstädtisch), TTN ist weit und breit nicht 
vorhanden.

Wolfgang schrieb:
> könnte der Empfänger doch mit einem "Stundenplan" versorgt werden, so
> dass die Glocke selber weiß, sie lange sie läuten soll und evtl. auch,
> wann sie anfangen soll

Den eingebauten Sender/Empfänger darf, will und kann ich nicht 
verändern. Er ist proprietär und von der Stange und hat mit der 
Glockensteuerung selber nichts zu tun. Ich würde da insgesamt auch kein 
verteiltes System draus machen wollen weil es die Komplexität massiv 
erhöht.

Zuerst werden wir mal mit der Glockenbaufirma reden und das Problem 
erörtern. Da ist es gut, mit ein paar Alternativen und 
Lösungsvorschlägen bewaffnet zu sein. Ich denke, die habe ich jetzt und 
bedanke mich.

von HFler (Gast)


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Eine Fachfirma fuer solche "Funkfernsteuerungen" haette ein
kommerzielles Betriebsfunkgeraet angeboten und eingesetzt.
Die haben fuer solche "Spielereien" sogar geeignete
Anschlussmoeglichkeiten.
Das ganze ist natuerlich "etwas" teurer als diese "Spielzeuge".

von STK500-Besitzer (Gast)


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HFler schrieb:
> Eine Fachfirma fuer solche "Funkfernsteuerungen" haette ein
> kommerzielles Betriebsfunkgeraet angeboten und eingesetzt.
> Die haben fuer solche "Spielereien" sogar geeignete
> Anschlussmoeglichkeiten.
> Das ganze ist natuerlich "etwas" teurer als diese "Spielzeuge".

Weiß man, wie alt die Anlage ist? Vielleicht war es zum 
Installationszeitpunkt "State of the art" (und ein Kompromiss zwischen 
Kosten und Nutzen).
Kommen bei Betriebsfunk nicht auch noch Kosten auf den Betreiber zu?

von Udo S. (urschmitt)


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Wolfgang schrieb:
> m nicht dauern irgendwelche Pings senden zu müssen, könnte der
> Empfänger doch mit einem "Stundenplan" versorgt werden, so dass die
> Glocke selber weiß, sie lange sie läuten soll und evtl. auch, wann sie
> anfangen soll. Eine Echtzeituhr halbwegs genau zu halten, ist wahrlich
> kein Kunstwerk.

Das Läuten geht nicht nach Stundenplan sondern dann wenn bestimmte Dinge 
passieren bzw. Gebete gesprochen werden.

von Dirk W. (Firma: FEP) (dirkwi)


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avalon schrieb:
> In unserer Kirchgemeinde werden zwei Geläute von einer Zentrale aus
> gesteuert. Die Anbindung erfolgt über eine Funkstrecke. Es wurde das
> Ansonic System SF/EF-433 verwendet. Gesendet wird auf einem festen Kanal
> bei 433 MHz und Schmalband wegen der Reichweite. Jeder Turm hat seine
> eigene Sender/Empfänger Kombination. Wenn geläutet werden soll, schließt
> die Zentrale einen Kontakt und der Sender sendet ein Kommando an den
> Turm und am Empfänger wird der Kontakt ebenfalls geschlossen. Wenn das
> Läuten beendet wird, wird der Kontakt am Sender wieder geöffnet und ein
> entsprechendes Kommando gesendet. So weit konnte ich das in Erfahrung
> bringen.
>
> Nun kommt es leider manchmal vor, dass ein Kommando verloren geht und
> dann entweder die Glocken nicht einschalten (weniger schlimm) oder nicht
> abschalten (schlimm). Auch wenn das Problem selten auftritt, ist jedes
> mal ein mal zu viel.
>
> Als ich das gesehen habe, war etwas verwundert über die primitive
> unidirektionale Lösung ohne Sicherheitsabschaltung. Letztendlich ist
> hier nichts anderes als eine simple Garagentorfernbedienung verbaut
> worden. Leider hat bei der Planung der Lösung niemand darauf geachtet
> und mittlerweile ist die Gewährleistung abgelaufen.
>
> Bevor wir jetzt dilettantisch eine bidirektionale Lösung auf Basis des
> TI CC13xx (hat einen relativ schmalbandigen Long-Range Mode)
> zusammenzimmern, wahrscheinlich noch mit kaputter Verschlüsselung, würde
> ich doch zu erst einmal schauen, ob es nicht etwas fertiges gibt. Kennt
> jemand eine fertige bidirektionale Lösung mit hoher Reichweite? LoRaWAN
> oder NB-IoT? Darf in einem gewissen Ramen auch etwas kosten.
>
> Unidirektional würde auch gehen wenn man das "An" Kommando periodisch
> wiederholen würde und der Empfänger bei ausbleiben von x Perioden
> einfach abschalten würde. Aber dafür scheint mir das Ansonic System
> nicht geeignet.


Glockenfunk wird ganz gerne hiermit gemacht.

https://www.piciorgros.com/55.html

Gruss
D.W.

von avalon (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Weiß man, wie alt die Anlage ist?

Ungefähr 5 Jahre. Die Anzahl der Störungen hat wohl in den letzten zwei 
Jahren merklich zugenommen.  Verschlüsselung wurde berücksichtigt 
(Rollcode), aber eben leider nicht die Störanfalligkeit des 
Übertragungskanals.

Ich habe nicht den Eindruck dass die Anlage schlampig aufgebaut wurde, 
aber ich bin auch Softwareentwickler und kein Anlagenbauer.

von avalon (Gast)


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Dirk W. schrieb:
> Glockenfunk wird ganz gerne hiermit gemacht.
> https://www.piciorgros.com/55.html

Danke für den Tipp.

von LDR (Gast)


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Dirk W. schrieb:
> Glockenfunk wird ganz gerne hiermit gemacht.
>
> https://www.piciorgros.com/55.html

Wieder nur 10mW auf 433MHZ...

von Wolfgang (Gast)


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avalon schrieb:
> Ich wusste nicht dass man damit auch Direktverbindungen aufbauen kann.
> Um so besser.

LoRa ist eine Modulationsart, genauso wie FM oder AM.
Mit der Art des Verbindungsaufbau hat das nichts zu tun.
LoRaWAN verwendet LoRa als Modulationsart.

von Dirk W. (Firma: FEP) (dirkwi)


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LDR schrieb:
> Dirk W. schrieb:
>> Glockenfunk wird ganz gerne hiermit gemacht.
>>
>> https://www.piciorgros.com/55.html
>
> Wieder nur 10mW auf 433MHZ...


Ja. Aber mit externer Antenne und echtem doppelsuperhet
FM Transceiver als Funkmodul.
Gruss
D.W.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Wie wird denn eigentlich noch die Art des Läutens gesteuert?

Es gibt ja Vollläuten und z.B. Trauerläuten,
also nur eine Glocke bimmelt.

von LDR (Gast)


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Dirk W. schrieb:
> LDR schrieb:
>> Dirk W. schrieb:
>>> Glockenfunk wird ganz gerne hiermit gemacht.
>>>
>>> https://www.piciorgros.com/55.html
>>
>> Wieder nur 10mW auf 433MHZ...
>
> Ja. Aber mit externer Antenne und echtem doppelsuperhet
> FM Transceiver als Funkmodul.

Dennoch sind die 1000m Reichweite ein sehr theoretischer Wert.

von Dirk W. (Firma: FEP) (dirkwi)


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LDR schrieb:
> Dirk W. schrieb:
>> LDR schrieb:
>>> Dirk W. schrieb:
>>>> Glockenfunk wird ganz gerne hiermit gemacht.
>>>>
>>>> https://www.piciorgros.com/55.html
>>>
>>> Wieder nur 10mW auf 433MHZ...
>>
>> Ja. Aber mit externer Antenne und echtem doppelsuperhet
>> FM Transceiver als Funkmodul.
>
> Dennoch sind die 1000m Reichweite ein sehr theoretischer Wert.


Nein. Im Freifeld geht das.
Ist der Empfänger im Kirchturm sowieso.
Gruss
D.W.

von LDR (Gast)


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Dirk W. schrieb:
>> Dennoch sind die 1000m Reichweite ein sehr theoretischer Wert.
>
> Nein. Im Freifeld geht das.

Wenn man ganz alleine auf der Frequenz wäre...

von Alois (Gast)


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Die Dinger funken im anmelde-und gebührenfreien ISM-Band (bei 433MHz) 
mit 10mW. ISM ist dort aus einem ganz bestimmten Grund verortet: Die 
Ausbreitung bei 433MHz ist sehr limitiert und erfordert im Normalfall 
Sichtverbindung - sonst gäbe es dort nur noch Störungen.

Auf ISM-433 tummeln sich z.B.:
- Babyphone
- Electronic Shelf Label (elektr. Etiketten im Einzelhandel)
- Funk-Alarmanlagen
- Funk-Kopfhörer oder Funk-Lautsprecher
- Funkschalter, wie zum Beispiel Autoschlüssel, Funksteckdosen oder 
Funkklingel
- Funk-Thermometer
- funkvernetzte Rauchwarnmelder
- Handfunkgeräte mit kleinster Leistung (SRD)
- Türöffner und Garagentor-Öffner
- u.v.a.m.

Und gegen all den neumodischen Kram müsste die Kirchenglocke ankommen.

Und nicht nur das: Jeder halbwegs intelligente und nicht 
schmierföhn-versaute  Lausbub, der noch mehr drauf hat als 
DuRöhre-Dummfilmchen zu konsumieren, könnte sich einen Spaß draus 
machen, auch mal um fünf-nach-halb-drei per Kirchenglocke seine Kumpels 
zu benachrichtigen, dass er heute sturmfrei hat.

Oder um seiner Locke Punkt Mitternacht zum Geburtstag zu gratulieren...

von Dirk W. (Firma: FEP) (dirkwi)


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Alois schrieb:
> Die Dinger funken im anmelde-und gebührenfreien ISM-Band (bei 433MHz)
> mit 10mW. ISM ist dort aus einem ganz bestimmten Grund verortet: Die
> Ausbreitung bei 433MHz ist sehr limitiert und erfordert im Normalfall
> Sichtverbindung - sonst gäbe es dort nur noch Störungen.


Sie ist weniger limitiert als auf 868 MHz oder 2400 MHz


> Auf ISM-433 tummeln sich z.B.:
> - Babyphone
> - Electronic Shelf Label (elektr. Etiketten im Einzelhandel)
> - Funk-Alarmanlagen
> - Funk-Kopfhörer oder Funk-Lautsprecher
> - Funkschalter, wie zum Beispiel Autoschlüssel, Funksteckdosen oder
> Funkklingel
> - Funk-Thermometer
> - funkvernetzte Rauchwarnmelder
> - Handfunkgeräte mit kleinster Leistung (SRD)
> - Türöffner und Garagentor-Öffner
> - u.v.a.m.


Nein, die Masse dieser Anwendungen läuft heute auf 868 MHz
oder höher. Das 433 MHz Band ist weitestgehend frei.
Mir ist in Jahrzehnten noch kein Fall einer solchen Störung 
untergekommen.
Sollte das tatsächlich mal vorkommen hilft der Wechsel des Funkkanals.


> Und nicht nur das: Jeder halbwegs intelligente und nicht
> schmierföhn-versaute  Lausbub, der noch mehr drauf hat als
> DuRöhre-Dummfilmchen zu konsumieren, könnte sich einen Spaß draus
> machen, auch mal um fünf-nach-halb-drei per Kirchenglocke seine Kumpels
> zu benachrichtigen, dass er heute sturmfrei hat.


Nein, dafür gibt es einen gesicherten Betrieb der das verhindert.
Mir ist aber in Jahrzehnten auch noch kein Fall einer solchen Sabotage 
untergekommen.
Gruss
D.W.

von LDR (Gast)


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Dirk W. schrieb:
> Sie ist weniger limitiert als auf 868 MHz oder 2400 MHz

Und noch weniger auf 169MHZ oder gar 27MHz...

von temp (Gast)


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Mit so was:

https://www.amazon.de/EBYTE-E32-433T30D-Sendeempf%C3%A4nger-Wireless-RF-Transceiver/dp/B07QYZLQCC?th=1

kannst du ziemlich einfach eine LoRa Peer2Peer Verbindung bauen ohne 
dich all zu tief in die Lora Materie einzuarbeiten. Die Dinger werden 
einfach ueber UART angesprochen. Gibt's auch mit weniger Leistung und im 
868Mhz Bereich.
An beiden Enden einen kleinen Arduino dran und fertig ist die Laube.
Zusätzliche Sicherheit im (UART) Protokoll ist dann deine Aufgabe.

von Harry L. (mysth)


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Dirk W. schrieb:
> Das 433 MHz Band ist weitestgehend frei.
> Mir ist in Jahrzehnten noch kein Fall einer solchen Störung
> untergekommen.

Das glaubst auch nur du!

Die Frequenz liegt mitten im 70cm Amateurfunkband, und Funkamateure sind 
dort die Primär-Nutzer.

Wenn wir Funkamateure also beschließen, auf genau dieser Frequenz eine 
Unterhaltung zu führen, wars das mit deiner Übertragung, und wir dürfen 
das - ggf. mit bis zu 750W Sendeleistung.

von Dirk W. (Firma: FEP) (dirkwi)


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Harry L. schrieb:
> Dirk W. schrieb:
>> Das 433 MHz Band ist weitestgehend frei.
>> Mir ist in Jahrzehnten noch kein Fall einer solchen Störung
>> untergekommen.
>
> Das glaubst auch nur du!


Nein, das weiss ich. Ich bin Fachmann, Du bist bloß Amateur.


> Die Frequenz liegt mitten im 70cm Amateurfunkband, und Funkamateure sind
> dort die Primär-Nutzer.
>
> Wenn wir Funkamateure also beschließen, auf genau dieser Frequenz eine
> Unterhaltung zu führen, wars das mit deiner Übertragung, und wir dürfen
> das - ggf. mit bis zu 750W Sendeleistung.


Das wäre mal eine interessante Probe aufs Exempel.
Ich nenne dir mal ein paar Feuerwachen die sich Grünsignal
an einer Ampel holen, mit den Dingern, wenn sie zum Einsatz fahren und
Du störst die dann mal. Und dann kucken wir mal was die 
Bundesnetzagentur oder gegebenenfalls die Staatsanwaltschaft dazu sagt.
Es ist sowieso ein Unding das 10 MHz kostbare Bandbreite von ein paar 
quatschenden Rentnern belegt werden.
Gruss
D.W.

von Harry L. (mysth)


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Dirk W. schrieb:
> Nein, das weiss ich. Ich bin Fachmann, Du bist bloß Amateur.

Das ist natürlich ein schlagendes Argument...

Dirk W. schrieb:
> Das wäre mal eine interessante Probe aufs Exempel.
> Ich nenne dir mal ein paar Feuerwachen die sich Grünsignal
> an einer Ampel holen, mit den Dingern, wenn sie zum Einsatz fahren und
> Du störst die dann mal. Und dann kucken wir mal was die
> Bundesnetzagentur oder gegebenenfalls die Staatsanwaltschaft dazu sagt.
> Es ist sowieso ein Unding das 10 MHz kostbare Bandbreite von ein paar
> quatschenden Rentnern belegt werden.

Die Gesetzeslage ist eindeutig.
Wenn die Rettungsdienste sich auf -bekanntermassen- unsichere Technik 
verlassen, haben die ein Problem.

Aber, was solls?
Mit Fachleuten wie dir zu diskuttieren ist eh müssig...

von Georg G. (df2au)


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Dirk W. schrieb:
> Ich nenne dir mal ein paar Feuerwachen die sich Grünsignal
> an einer Ampel holen, mit den Dingern

ÖPNV nutzt das auch. Dafür gibt es spezielle Frequenzen. Das passiert 
nicht im 70cm Band.

Es gibt in speziellen Foren sogar Anleitungen, wie man das im normalen 
PKW missbrauchen kann. Vor einigen Wochen gab es im TV einen Beitrag zu 
dem Thema.

von Dirk W. (Firma: FEP) (dirkwi)


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Georg G. schrieb:
> Dirk W. schrieb:
>> Ich nenne dir mal ein paar Feuerwachen die sich Grünsignal
>> an einer Ampel holen, mit den Dingern
>
> ÖPNV nutzt das auch. Dafür gibt es spezielle Frequenzen. Das passiert
> nicht im 70cm Band.
>
> Es gibt in speziellen Foren sogar Anleitungen, wie man das im normalen
> PKW missbrauchen kann. Vor einigen Wochen gab es im TV einen Beitrag zu
> dem Thema.


Was Du meinst ist das RBL Verfahren, das haben die aber im
BOS scheinbar nicht.
Es gibt auch Länder wie die Schweiz, die kein einheitliches RBL
System haben. Und da fahren zigtausend Busse rum die das Ding für
die Grünanforderung benutzen.
Auch der LKW Verkehr an der Baustelle des Gotthard Basistunnels wurde
damit geregelt. Das machte die Firma Siemens damit. Die machen auch
die Ampelsteuerungen bei den Feuerwachen.
Gruss
D.W.

: Bearbeitet durch User
von HFler (Gast)


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> Weiß man, wie alt die Anlage ist? Vielleicht war es zum
> Installationszeitpunkt "State of the art" (und ein Kompromiss zwischen
> Kosten und Nutzen).

Fernsteuerung mit Betriebsfunkgeraeten ist schon immer
"State of the art" gewesen.
Was man schon an den entsprechenden Anschlussmoeglichkeiten
von geeigneten Geraeten sehen kann.
Das was der Kirchgemeinde da "hingebastelt" wurde, ist dagegen
vermutlich teuer verkaufter "Bastlerpfusch".

> Kommen bei Betriebsfunk nicht auch noch Kosten auf den Betreiber zu?

Fuer eine Lizenz koennen Kosten anfallen.

von Rentner Ost (Gast)


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Dirk W. schrieb:
> Nein, das weiss ich. Ich bin Fachmann

Aber ein sehr schlechter! Der Dunning-Kruger-Effekt lässt grüßen.

von STK500-Besitzer (Gast)


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HFler schrieb:
> Fernsteuerung mit Betriebsfunkgeraeten ist schon immer
> "State of the art" gewesen.
> Was man schon an den entsprechenden Anschlussmoeglichkeiten
> von geeigneten Geraeten sehen kann.
> Das was der Kirchgemeinde da "hingebastelt" wurde, ist dagegen
> vermutlich teuer verkaufter "Bastlerpfusch".

State of the art that is not expensive... (called "Pfusch" / 
"Gebastel").
Wenn das Geld entscheidend ist (es sind ja nicht alle Kirchenvorstände 
vom Typ Tebartz-van Elst).

von HFler (Gast)


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> State of the art that is not expensive...

Das Gebastel kann jedenfalls nicht "State of the art" sein.
Denn dann wuerde es ja funktionieren, egal wie (in)expensive.
365.25 Tage im Jahr.

Gegen die moeglichen 10 - 25 W eines expensiven Funkgeraets
kommt so ein 10 mW Senderchen eben nicht an. Ausserdem hat man
einen Rechtsanspruch auf einen "freien" Kanal.

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