Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Negative Spannung bei Halbbrücke


von Hendrik A. (hendrik2k1)


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Ich habe eine generelle Frage zu Halbbrücken. Diese sollen ja im 
Gegensatz zu Vollbrücken einfacher aufzubauen sein, bzw. die Steuerlogik 
wäre entsprechend reduziert.
Was mich aber beschäftigt ist, ob mit Halbbrücken über der Last auch 
negative Spannungen erzeugen kann, um so bspw. einen Sinus über PWM 
(bzw. Pulsdauermodulation) nachzubilden. Ich habe da aber meine Zweifel, 
dass das mit einer Halbbrücke so einfach nachzubilden ist.

Mir ist der angehängte Schaltplan in die Hände gekommen. Scheinbar 
versucht man hier, die Spannung DC durch die beiden Kondensatoren zu 
halbieren und kann somit auch negative Spannungen über die Last zu 
erzeugen. In der Beschreibung steht, dass die Last im Mittelpunkt der 
Schaltung angeschlossen und dann auf das Lower Rail abgeschlossen wird, 
diese Verbindung sehe ich dort aber nicht.
Wie darf ich das verstehen, wie die Last hier angeschlossen sein soll 
und kann ich damit überhaupt negative Spannungen über der Last erzeugen?

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hendrik A. schrieb:
> Mir ist der angehängte Schaltplan in die Hände gekommen.
Wo denn?

Dieser Schaltplan mit seiner digitalen Ansteuerung wird in der Realität 
garantiert nicht funktionieren, weil der jeweils eingeschaltete Mosfet 
den parallelgeschalteten Kondensator kurzschileßt. Ganz unangenehme 
Sache...

Die fehlerhafterweise einseitig(??) angeschlossene Last gehört 
korrekterweise in den mittleren vertikalen Strich reingezeichnet. Und 
dann gibt es zwischen dem linken und dem rechten Lastanschluss eine 
Umpolung, je nachdem welcher der Transistoren durchgeschaltet wird.

: Bearbeitet durch Moderator
von Falk B. (falk)


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Hendrik A. schrieb:
> Ich habe eine generelle Frage zu Halbbrücken. Diese sollen ja im
> Gegensatz zu Vollbrücken einfacher aufzubauen sein, bzw. die Steuerlogik
> wäre entsprechend reduziert.

So ein Unsinn. Eine Vollbrücke besteht aus zwei Halbbrücken. Klar, 
doppelte Anzahl Bauteile, aber nicht komplizierter.

> Was mich aber beschäftigt ist, ob mit Halbbrücken über der Last auch
> negative Spannungen erzeugen kann, um so bspw. einen Sinus über PWM
> (bzw. Pulsdauermodulation) nachzubilden.

Sicher.

> Mir ist der angehängte Schaltplan in die Hände gekommen.

Ist falsch, hat der Lothar schon gesagt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Nachtrag: der Text zum Schaltplan ist natürlich auch Käse.
Die Last kann eben nicht einfach an Vcc oder GND angeschlossen werden. 
Und zudem ist eben nicht "as shown" die Last überhaupt irgendwo 
angeschlossen.

Daraus resultierend sind natürlich auch die anderen "Fakten" nicht zu 
dieser Schaltung passend.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Hendrik A. schrieb:
> Was mich aber beschäftigt ist, ob mit Halbbrücken über der Last auch
> negative Spannungen erzeugen kann

Das ist prinzipiell, durch den Einsatz eines zusätzlichen Elkos, 
durchaus möglich.

von Andrew T. (marsufant)


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Michael M. schrieb:
> Das ist prinzipiell, durch den Einsatz eines zusätzlichen Elkos,
                                        -------
So: ganz sicher NICHT.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Andrew T. schrieb:
> So: ganz sicher NICHT.

Ohh doch! Aber GANZ sicher!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gehts hier nur ums Rechthaben oder könnte einer auch einen Grund für 
seine jeweilige Behauptung nennen?

Mein Erklärungsvorschlag: weil man in der oben von mir korrigierten 
Originalschaltung die beiden Kondensatoren UND den Netzteilkondensator 
durch einen einzigen Ersatzkondensator ersetzen kann und diesen wegen 
des gegen 0 gehenden Innenwiderstands der Spannungsquelle irgendwo an 
die Versorgung anschließen kann, funktioniert logischerweise auch die 
"Einkondensatorhalbbrücke".

Zigmillionen von Audioendstufen beweisen das, nämlich alle, die in 
üblicher AB-Schaltung mit unipolarer Spannungsversorgung mit 
Ausgangskondensator aufgebaut sind wie z.B. der hier in der Mitte der 
Seite:
https://de.wikipedia.org/wiki/Endstufe

Und wenn man dann die vorige Schaltung ein wenig umzeichnet, dann sieht 
die verdächtig gleich aus...

: Bearbeitet durch Moderator
von Dieter (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Das ist prinzipiell, durch den Einsatz eines zusätzlichen Elkos,
>                                         -------
> So: ganz sicher NICHT.

Diese Variante gab es sogar an einem Verstärker. Entweder ein 
Lautsprecher oder ein zweiter Lautsprecher auf den gleichen Elko von 
einer zweiten gegenphasigen Halbbrücke. Der Elko liegt dann "arbeitslos" 
in der Mitte. Das ersparte einen Leistungschalter.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael M. schrieb:

>> Was mich aber beschäftigt ist, ob mit Halbbrücken über der Last auch
>> negative Spannungen erzeugen kann
>
> Das ist prinzipiell, durch den Einsatz eines zusätzlichen Elkos,
> durchaus möglich.

Ja, Millionen von NF-Verstärkern funktionieren so. Natürlich nur
mit Wechselspannung und nicht mit Gleichspannung am Ausgang.

von Uwe B. (uwebre)


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Falk B. schrieb:
> So ein Unsinn. Eine Vollbrücke besteht aus zwei Halbbrücken. Klar,
> doppelte Anzahl Bauteile, aber nicht komplizierter.

Ladungspumpe, Levelshifter, Totzeiten...

Die Vorteile rechtfertigen den Aufwand in der Regel aber.

Uwe

von Falk B. (falk)


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Uwe B. schrieb:
>> So ein Unsinn. Eine Vollbrücke besteht aus zwei Halbbrücken. Klar,
>> doppelte Anzahl Bauteile, aber nicht komplizierter.
>
> Ladungspumpe, Levelshifter, Totzeiten...

Jaja, schönes Bullshit Bingo. Alle diese Dinge braucht man auch für eine 
Halbbrücke!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael M. schrieb:
> Das ist prinzipiell, durch den Einsatz eines zusätzlichen Elkos,
> durchaus möglich.

So ist es. Diese Schaltung wird auch in AT und ATX Netzteilen seit 
Urzeiten benutzt. Elko ist dort nicht drin, sondern ein robuster 
bipolarer.

https://danyk.cz/s_atx_en.html

von Uwe B. (uwebre)


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Falk B. schrieb:
> Uwe B. schrieb:

>> Ladungspumpe, Levelshifter, Totzeiten...
>
> Jaja, schönes Bullshit Bingo.

Ah, der Typ ohne Kinderstube :-(

> Alle diese Dinge braucht man auch für eine
> Halbbrücke!

Das kommt darauf an wie man das verschaltet.
Wenn man beispielsweise einen Wechselrichter bauen möchte (wie ich beim 
TO vermute) nimmt man einen Trafo mit Mittelanzapfung. Die Anzapfung 
kommt an Plus, die Enden der Wicklung werden abwechselnd gen Masse 
geschaltet.

Uwe

von Falk B. (falk)


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Uwe B. schrieb:
> Das kommt darauf an wie man das verschaltet.
> Wenn man beispielsweise einen Wechselrichter bauen möchte (wie ich beim
> TO vermute) nimmt man einen Trafo mit Mittelanzapfung.

Das war gar nicht das Thema!

"Ich habe eine generelle Frage zu Halbbrücken. Diese sollen ja im
Gegensatz zu Vollbrücken einfacher aufzubauen sein, bzw. die Steuerlogik
wäre entsprechend reduziert."

Beitrag #7321620 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7321643 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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