Hallo zusammen, ich spiele schon längere Zeit mit dem Gedanken, ein primärgetaktetes Schaltnetzteil für die Anwendung in der Röhrentechnik zu entwickeln. Kurz zu mir - Studium elektrische Energietechnik, derzeit im Fahrzeugbau beschäftigt. Erfahrungen mit Leistungselektronik eher theoretischer Natur. Umgang mit KiCAD & LTSpice sicher, Normenwelt der E-Technik bekannt. Für meine bisherigen Röhrengeräte habe ich mir vor einigen Jahren einen Längsregler mit IRF720 und LM317 für die Anodenspannungsversorgung berechnet, layouetet und gebaut. Die Verluste im IRF720 sind hierbei nicht zu vernachlässigen und für größere Leistungen nicht mehr vertretbar (auch aus Platzgründen wegen des benötigten Kühlkörpers), weshalb der Längsregler nur in kleineren Geräten, wie etwa 10W Endstufen oder Audionen/Superhets zum Einsatz kam. Ein Trafo (in den meisten Fällen ein RKT, den eine Firma bei mir um die Ecke nach Kundendaten gewickelt hat) war, wie üblich, immer von Nöten. Ich kam deshalb auf die Idee, zumindest für zukünftige NF-Geräte ein primärgetaktetes Schaltnetzteilmodul zu entwerfen, welches Anodenspannung, Heizspannung & Hilfsspannung zur Verfügung stellt. Das Modul soll nur für den privaten Gebrauch bestimmt sein. PFC ist nicht vorgesehen. Die erwarteten Spannungen wie folgt: 1. 420V +- 2% 0,3A 2. 6,3V +-10% 6A 3. -36V +-2% 0,1A Die Ausgänge sollten bedingt kurzschlussfest (foldback?) sein. Ich dachte hierbei an folgende Topologien: 1. Spannung: Einzelner Eintakt-Flusswandler, sekundärgeregelt mit UC3844, wie sie auf der HP von Jörg Rehrmann zu finden ist. 2. & 3. Spannung: Eintakt-Flusswandler nach gleichem Prinzip, sekundärgeregelt auf die -36V Ich denke, dass es sinnvoller ist, zwei getrennte Flusswandler zu verwenden, da die Stromspreizung auf dem 420V Ausgang bei 1:10 liegt und damit die anderen Spannungen wahrscheinlich (korrigiert mich bitte) zu sehr beeinflusst werden würden. Folgende Wicklungsdaten habe ich über das Online-Tool von Dr. Heinz Schmidt-Walther errechnen lassen (f = 125kHz, Umin = 290V, Umax = 360V weil Netzschwankung +-10%): 1. Wandler: Trafo - ETD29, N1 & N1'= 137; N2 = 415. Drossel - ETD34, LS = 1,0mm; N = 512; L = 40mH 2. Wandler: Trafo - ETD29, N1 & N1' = 137 N2 = 7; N3 = 37. Drossel N2 - ETD29, LS = 0,5mm; N = 16; L = 50µH. Drossel N3 - ETD29, LS = 0,2mm; N = 362; L = 50mH. Die Drossel für 420V wurde so berechnet, dass bei 1/10 des Nennstromes gerade noch kein lückender Betrieb einsetzt. ETD29 wurde als einheitlicher Kern gewählt, weil die Firma um die Ecke diesen Kern sicher wickeln kann. E25 würde wahrscheinlich auch gehen. Leider weiß ich vom zu verwendenden Kernmaterial absolut nichts - hier benötige ich Unterstützung. Ich würde gerne Eure Meinung und Einschätzung zur Machbarkeit des Ganzen wissen und mit Euch konkret Verbesserungspotentiel diskutieren. Ich weiß, ein SNT in Verbindung mit Röhrentechnik scheint nicht ganz zeitgemäß, aber ich möchte gerne die Machbarkeit testen. Bitte unterlasst zynische Kommentare dahingehend, denn als Hobby sollte doch nicht alles immer rational sein, oder? Beste Grüße
Ths S. schrieb: > Leider weiß ich vom zu verwendenden Kernmaterial absolut nichts - hier > benötige ich Unterstützung. 125kHz nimm N87 oder N97 oder ähnlich. Ich würde die minimale Eingangsspannung niedriger ansetzen. Aber im Prinzip find ich deine Schlussfolgerungen ok, auch wenn ich trotzdem auf 1 Wandler setzen würde. Als Eingangsfilter einfach was von einem kommerziellen geschlachteten Netzteil. Auf PFC würde ich als Bastler ebenfalls verzichten oder auch hier die komplette Eingangssektion eines kommerziellen Netzteils nutzen. Ths S. schrieb: > Flusswandler Ths S. schrieb: > UC3844 Der UC3844 macht Sperrwandler, mit 150W schon recht kräftig.
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Ths S. schrieb: > Hallo zusammen, > > ich spiele schon längere Zeit mit dem Gedanken, ein primärgetaktetes > Schaltnetzteil für die Anwendung in der Röhrentechnik zu entwickeln. > > … > > Für meine bisherigen Röhrengeräte habe ich mir vor einigen Jahren einen > Längsregler mit IRF720 und LM317 für die Anodenspannungsversorgung > berechnet, layouetet und gebaut. Die Verluste im IRF720 sind hierbei > nicht zu vernachlässigen und für größere Leistungen nicht mehr > vertretbar (auch aus Platzgründen wegen des benötigten Kühlkörpers), > weshalb der Längsregler nur in kleineren Geräten, wie etwa 10W Endstufen > oder Audionen/Superhets zum Einsatz kam. Ein Trafo (in den meisten > Fällen ein RKT, den eine Firma bei mir um die Ecke nach Kundendaten > gewickelt hat) war, wie üblich, immer von Nöten. > Warum treibt man derartigen Aufwand mit stabilisierten Spannungen für Röhrenverstärker oder will es machen? Das ging bisher immer auch ohne dem mit einfachen Netztrafos und einfachsten Gleichrichterschaltungen mit nachfolgender Siebkette für Gleichspannungen. Ansonsten sind +/-10% Toleranz für die (übliche) 6,3V Heizspannung von indirekt geheizten Elektronenröhren fragwürdig eine zu hohe Toleranz.
Hm. Wieso keine Lösung mit dem 50Hz-Netztrafo, wie das in solchen Endstufen üblich ist? Oder willst Du den Ausgangsübertrager auch gegen irgendwas Schaltnetzteil-ähnliches ersetzen? Eine Class-D-Endstufe oder so? Ich würde mit der Frequenz nicht über 50..70kHz gehen. Die reichen völlig aus wenn man noch nicht so versiert mit dem Schaltnetzteilbau ist. Als PWM-Regler könnte man den TL494-Dinosaurier empfehlen, das Ding ist ein milliardenfach bewährtes Arbeitstier, genau so wie die UC/SG3825-Reihe. Da gibt's so viele Möglichkeiten, auch integrierte Schaltkreise, die mit wenig externen Bauteilen ein komplettes Schaltnetzteil bis 200..300W bilden. Da kommts wirklich drauf an was man wirklich braucht oder haben möchte oder was der Bastler gerade auf irgendwelchen alten Platinen vorrätig hat wenns nur ein Einzelstück werden soll. Welche Röhren verwendest Du? Sind das direkt oder indirekt beheizte? Die direkt beheizten Röhren mögen keinen Gleichstrom zur Heizung, da dabei an einem Ende des Glühfadens (der gleichzeitig die Kathode ist) ein um 6,3V verschobenes Potential gegenüber dem anderen Ende entsteht und die Röhre dadurch unsymmetrisch belastet werden kann. Was ich nicht weiß ist, wie direkt beheizte Röhren auf 50..70 oder sogar 125kHz Heizstrom mit variabler PWM reagieren.
Ths S. schrieb: > ...für zukünftige NF-Geräte ein primärgetaktetes Schaltnetzteilmodul > zu entwerfen.... ... > ...Ich dachte hierbei an folgende Topologien: > 1. Spannung: Einzelner Eintakt-Flusswandler... Bei NF-Geräten würde ich automatisch Wandler einsetzen, die sich durch optimale Stör-Armut auszeichnen! Was hältst du diesbezüglich von Resonanzwandlern? _______________ Old schrieb: > Ansonsten sind +/-10% Toleranz für die (übliche) 6,3V Heizspannung von > indirekt geheizten Elektronenröhren fragwürdig eine zu hohe Toleranz. Und was macht der Netztrafo bei +/-10% Netzspannung? ;-)
Michael M. schrieb: > Was hältst du diesbezüglich von Resonanzwandlern? Würde ich auch vorschlagen - nach Überwindung einer gehörigen Lernkurve.
Immer dieser bescheuerte Vorschlag mit Resonanzwandlern. Auch die erzeugen Störungen und man muss den Ripple auf der Ausgangsspannung ggf. plattbügeln wenn man damit Probleme hat.
Hi, hatte auch mal die Idee, die Anodenspannung zu stabilisieren. Sogar einen fernöstliches DYI-Gerät Schalplan gefunden. Die Leistungstransistoren sollten gehäusemäßig schon isoliert sein, so dass man keine Glimmerscheiben benötigt. Finde, es gibt da unterm Strich keine wesentliche Verbesserung. Also: Bei der Gegentaktschaltung kann man die Stromschwankungen -> Spannungsschwankungen mit entsprechend dimensionierten Lade- und Siebelkos eingrenzen. (insgesamt 2 x 470 µF/ 450V). Frage steht auch im Raum, ob ein SNT schnell genug Last ausregelt. Und den Inrush Current klaglos verkraftet, ohne gleich wieder in den Schluckauf-Modus zu wechseln. Dann, ob es überhaupt Sinn macht, die an sich konstanten starken ohmschen Lasten, wie die Heizfäden mit stabilisierter Spannung zu betreiben. Aber eventuell noch altes Vorbild: Röhrenfernseher nahmen zur Spannungssynthese den Zeilentrafo. Also Schaltfrequenz nicht so hoch. Oder die alten Oszilloskope hatten solch einen Wandler drin. (Mit 2 x 2N3055 z.B.) ciao gustav
Karl B. schrieb: > hatte auch mal die Idee, die Anodenspannung zu stabilisieren Wenn man nichts kann und sich zutraut, baut man alles verheizende Linearregler (die bei Kurzschlusd oder Überlastung einfach mal kaputt gehen).
Karl B. schrieb: > Röhrenfernseher nahmen zur Spannungssynthese.... Werfe nur mal so in die Debatte: TDA4605 ciao gustav
Ben B. schrieb: > Immer dieser bescheuerte Vorschlag mit Resonanzwandlern. > ...und man muss den Ripple auf der Ausgangsspannung ggf. > plattbügeln wenn man damit Probleme hat. Ach, und andere Topologien besitzen gar keine Filter am Ausgang? Reines Totschlag-Argument. :(
Michael M. schrieb: > > Old schrieb: >> Ansonsten sind +/-10% Toleranz für die (übliche) 6,3V Heizspannung von >> indirekt geheizten Elektronenröhren fragwürdig eine zu hohe Toleranz. > > Und was macht der Netztrafo bei +/-10% Netzspannung? ;-) Wenn man auf die Lebensdauer der Röhren wert gelegt hat und mit dauerhaften Netztüber-/-unterspannung gerechnet hat, dann hatten Netztrafos primärseitig entsprechende Anzapfungen bzw. zuschaltbare Ausgleichswicklungen.
Ben B. schrieb: > Immer dieser bescheuerte Vorschlag mit Resonanzwandlern. Auch die > erzeugen Störungen Aber eben erheblich weniger und das bei besserer Effizienz. Aber die sind tricky und einem Anfänger nicht zu empfehlen. Welchen Ripple meinst Du denn? Die 50-300Khz Schaltfrequenz? Hart geschaltetete Eintaktwandler machen die heftigsten Störungen. Am einfachsten für den Beginner ist der Sperrwandler. 126W ist auch noch machbar. Wird es viel mehr, weil der Sperrwandler wieder unpraktisch. Die drei Spannungen wird man nicht aus einem Primärschalter bekommen. entweder drei separate Netzteile oder zusätzliche Regler auf Sek. Ich würde mir ohne PFC und mit einer stark störenden hart geschalteten Eintakt-Stufe aber Gedanken um die Audiostörungen machen, die sich in den analogen Verstärkerstufen zeigen werden.
Schaltnetzteile für höhere Spannungen wurden in den achtziger Jahren d.v.J. in Fernsehgeräten verbaut. Diesen Schaltplänen sollte man sich ansehen. Neben der Heizspannung von 6 Volt für die Bildröhre wurden auch 255 Volt für die Zeilenendstufe und Spannungen von 28V, 12 V und 5 Volt bereitgestellt.
Ths S. schrieb: > tudium elektrische Energietechnik, und das Ths S. schrieb: > PFC ist nicht vorgesehen. verträgt sich gar nicht. Naja, Studium wird immer weniger wert, sieht man hieran. Aber hier würde ich auch nur ein PFC-Lite bauen, also ab rund 150V der Halbwelle einsetzt. Das ist einfach auf die Spannung aufzumodulieren, weil die großen Glättungselkos in der Röhrenendstufe werden sicherlich beibehalten. Ths S. schrieb: > Die erwarteten Spannungen wie folgt: > 1. 420V +- 2% 0,3A > 2. 6,3V +-10% 6A > 3. -36V +-2% 0,1A Die unterschiedlichen Spannungen erschlägst Du einfach über mehrere Wicklungen auf dem Übertrager. Einen grosszügigen Kern und Wickelkörper gewählt, um noch etwas mit Einzelwindungen nachzutunen, wäre eine Empfehlung. Ein TL494 mit etwas Hasenfutter und Leistungsmosfets, schafft das auch, wie andere schon bemerkten.
Ths S. schrieb: > Leider weiß ich vom zu verwendenden Kernmaterial absolut nichts - hier > benötige ich Unterstützung. Hier findest du (fast) alles, was du brauchst: https://www.tdk-electronics.tdk.com/de/193508/produkte/produktkatalog/epcos-ferrite-und-zubehoer/materials
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Dieter schrieb: > Die unterschiedlichen Spannungen erschlägst Du einfach über mehrere > Wicklungen auf dem Übertrager. Tut er nicht, weil nur eine davon geregelt wird und die anderen stark mit der Last schwanken. Mit genug Toleranz geht das, oder mit einem nachgeschalteten Regler. Es gibt wirklich schicke ICs dafür. Dazu muss man nicht die Pläne aus den 80er oder den TL494 bemühen. Einfach mal ein wenig stöbern gehen. Hat sich seit damals sehr vieles verbessert und warum sollte man bei einem neuen Design auf Technik des letzten Jahrtausends setzen? Obwohl... Das ist ja ein NT für Technik aus dem letzten Jahrtausend.
Dieter schrieb: > Die unterschiedlichen Spannungen erschlägst Du einfach über mehrere > Wicklungen auf dem Übertrager. Bei einzelnen Wandlern für die verschiedenen Spannungen gibt es mehr EMV-Probleme, hatte ich vergessen noch zu erwähnen. Wenn ein Wandler auf 32kHz läuft und der andere zufällig auf auf 28kHz, wirst Du den Pfeifton mit 4kHz kaum wegbekommen, wenn Du kaum Erfahrung hast. Solche Pfeiftöne können auch über unterschiedliche Tastverhältnisse entstehen.
Max M. schrieb: > Tut er nicht, weil nur eine davon geregelt wird und die anderen stark > mit der Last schwanken. Gibt genügend Netzteile die das so machen. Ich habe mir das natürlich auch angesehen: Geregelt wird auf die 420V. Die 6,3V Toleranz kann dabei eingehalten werden. Linear wird dann nur noch die kleinste Leistung 36V 0,1A nachgeregelt. Das dürfte die negative Gittervorspannung sein.
Resonanzwandler machen nur dann Sinn wenn man so hohe Schaltfrequenzen braucht, daß die Umschaltverluste hoch werden. Vorher bringen Resonanzwandler aus meiner Sicht rein gar nichts gegenüber stinknormalen Gegentaktwandlern. Eintaktwandler für 150W kann man machen, geht als Durchflusswandler auch mit deutlich mehr Bumms (gibt PC-Netzteile, die als Eintaktwandler arbeiten um sich den hochgesetzten Transistor zu sparen) aber die bringen keinen symmetrischen Wechselstrom, den er evtl. für seine Röhrenheizung braucht. Falls das bei einem Schaltnetzteil mit stark schwankender Belastung überhaupt funktioniert. Ansonsten müssen indirekt beheizte Röhren her, die man mit Gleichstrom heizen kann.
Hallo zusammen, vielen Dank für eure rege Beteiligung. Ich sollte zum besseren Verständnis ein paar Randbedingungen klarstellen: 1. Es sollen nur indirekt geheizte Röhren verwendet werden, parallelgeschaltet. 10% Spannungstoleranz ist nicht perfekt für die Heizung, aber üblich (bei einem normalen 50Hz Trafo mit 10% Netzspannungstoleranz ebenfalls so). 2. Die Röhrenheizung über das SNT laufen zu lassen war eine Idee von mir, um den Heiztransformator zu sparen, außerdem stellt die Röhrenheizung keine sonderlich hohen Ansprüche an Spannungsstabilität und Stromvarianz stellt. 3. Die Lösung mit einem einzelnen Wandler und nachgeschaltetem Längsregler für die Gittervorspannung finde ich nicht schlecht. 4. Ich habe keinerlei Bauteile aus alten SNT hier liegen - müsste also alles neu bestellen, was aber kein Problem ist. 5. Der Außenbeschaltungsaufwand soll minimal sein. Über den TL494 bin ich schon gestolpert, der sieht gut aus, aber ihr habt geschrieben, dass es da was moderneres gibt. Könnt ihr da Beispiele benennen? 6. Ich würde gerne bei einem Eintaktflusswandler bleiben, weil der Bauteilaufwand überschaubar ist (kein Snubber, nur 1 Transistor usw). Wirkungsgrad ist bei dieser Bastelei nicht allzu wichtig. 7. Zum Wickeln des Übertragers habe ich an HF-Litze gedacht. Das Wickeln übernimmt jedoch eine Firma bei mir in der Nähe. 8. Aus dem von Euch beschriebenen Grund (Wirkungsgrad, Wärmeentwicklung) kommt für mich kein Längsregler mehr in Frage - auch wenn er sehr einfach aufgebaut ist und keinerlei Störungen verursacht. Ich freue mich auf die weitere Diskussion mit euch, vielen Dank und schönes Wochenende! Beste Grüße
Ein ganz anderes Konzept wäre einen ganz normalen 50Hz-Trafo zu nehmen und auf die maximale Netzspannung auszulegen, das die gewünschten Spannungen am Ausgang gerade anliegen. Auf der Primärseite erzeugt dann ein Wechselrichter synchron eine regebare 50Hz Spannung zwischen 0 bis 60V um die Schwankungen auszugleichen. Das wäre dann kein ganz so großer "Stilbruch".
Ben B. schrieb: > Resonanzwandler machen nur dann Sinn wenn man so hohe Schaltfrequenzen > braucht, daß die Umschaltverluste hoch werden. Vorher bringen > Resonanzwandler aus meiner Sicht rein gar nichts gegenüber stinknormalen > Gegentaktwandlern. Da finde ich Deine Sicht aber irgendwie etwas getrübt. Industriell werden Resonanzwandler zumeist eingesetzt wenn sowohl eine geringe Störaussendung als_auch eine höhere erreichbare Leistungsdichte durch die wg. extrem geringer Schaltverluste höhere mögl. F_Schalt Teil der Zielsetzung, das ist so. Aber nur weil bei geringerer Schaltfrequenz die maximierte Leistungsdichte wegfällt, werden sie dabei nicht nutzlos... ganz im Gegenteil, wenn das Ziel maximale Störarmut ist ist freie Wahl von Schaltfrequenz und -flanke recht nützlich. Trafos können ebenfalls einfacher aufgebaut sein, weil eben L_Streu zumindest teilweise die L_reso bildet (vmtl. käme man aber bei niedriger f kaum ohne separate L_reso aus... was aber nichts macht). Kurzschlußfestigkeit wäre damit auch einfacher drin. Jedoch Foldback wäre ein ganz anderes Thema. Will man auch das, wird es beliebig kompliziert... sicherlich einfacher, wenn man das mit sekundärer Regelung anginge. Ths S. schrieb: > Die erwarteten Spannungen wie folgt: > 1. 420V +- 2% 0,3A > 2. 6,3V +-10% 6A > 3. -36V +-2% 0,1A Okay, Du willst also gar keine variablen also einstellbaren Spannungen? Ist das nicht ziemlich oft DER(!) Grund für ein SNT in dieser Anwendung? Aber bitte spezifiziere mal noch genauer, falls Du nun nach meiner Erwähnung doch auf so etwas abzieltest. Übrigens wäre ein Post-Filter imho nicht nur unbedenklich/ einfach, sondern von großem Vorteil, die paar restlichen Artefakte wegzukriegen - gerade umgekehrt wie bei gängigen Netzfiltern aber je nach Topologie und Kombi aus Restripple und restl. Schaltspitzchen deutlich mehr DM als CM wirksam. Bzgl. Deines letzten Posts: 1. und 2. ... Angenommen man macht das mit dem DC-Post-Filter, wäre imho am besten, die Heizspannung (allein die) über einen 50Hz- Trafo zu gewinnen. 3. und 8. scheinen sich zu widersprechen... und sind nicht allein dabei (guter, mittlerer, schlechter Wirkungsgrad?) 5. hat imho keine absolute Priorität (zuerst die Vorgaben völlig klären, und dann mal sehen, was a. topologisch und bzgl. Beschaltung am einfachsten oder b. am "besten" wäre etc.) 6. Da ist Dir vermutlich der Bauteilaufwand nicht bewußt... rein passiv (groß/schwer), denn ist szsg. ein Step-Down, der außer der/den Drossel/n auch noch einen nur einseitig ausgesteuerten (und allein schon deshalb ziemlich schlecht ausgenutzten) Trafo braucht... und in der ganz klassischen Topologie & Beschaltung noch dazu eine Zusatzwicklung zur Kernentmagnetisierung (bzw. "regenerative Snubber", oder - ziemlich :-( schlecht - diese Energie "verbrennen" ...). Es gibt gewisse Verbesserung(smöglichkeit)en, die auf die Entmagnetisierungswicklung verzichten können - entweder als "Active Clamped Forward" mit Zusatz-P-Ch-Fet, oder "2-Switch" oder sogar "3-..." (wesentliche Tastgraderweiterung, daher bessere Trafoausnutzung), aber die sind halt komplexer. Trotzdem bedeutet ein niedriger Wirkungsgrad nicht unbedingt automatisch weniger Bauteilaufwand, es ist schon komplexer... Eintakt-Flußwandler werden heutzutage eigentlich nur noch genutzt, wo man ihren Vorteil, die Leistungsstufe nicht via fehlerhafter Ansteuerung die U_Betrieb kurzschließen zu können, möchte oder benötigt. (Darauf gehe ich nicht näher ein, es sei denn, Du fragst danach.) Bitte säge Gegentaktwandler nicht zu schnell ab. Denn sonst beschränkst Du sämtliche Möglichkeiten ganz extrem - und u.a. auch mögliche Resonanzwandlertopologien etc.
Über die Jahre habe ich verschiedene Schaltnetzteile entwickelt und für die Prototypen die Trafos grundsätzlich selbst gewickelt. Bei 30 Windungen primär brauche ich dafür keinen Dienstleister. Bei 50Hz-Trafos sähe das natürlich schon anders aus, die möchte ich auch nicht unbedingt selbst wickeln.
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Keine praktische Erfahrung mit Schaltnetzteilen im Leistungsbereich um 200VA, keine Bauteile usw., da würde ich eher erstmal Erfahrungen mit entsprechend modifizierten SNTs sammeln. Eine Idee wäre ein AT/ATX PC-Netzteil, dessen Sekundärseite man modifiziert. Die sind für mehrere Ausgangsspannungen (+5V, +3,3V, +12V, -5V) bereits für hohe Ausgangsströme/-Leistungen dimensioniert. https://de.wikipedia.org/wiki/PC-Netzteil Da hat man fast alle nötigen Bauteile (außer die für die 420V und eventuell 36V) für wenig Geld und die Leistungstrafos lassen sich meist auch einfach umwickeln. Hab irgendwo im Web schon mal so eine Modifikation für einen Röhrenverstärker gesehen.
Hab dann doch noch einen Verweis auf die Modifikation aus dem Jahr 2004 gefunden. https://320volt.com/en/valve-lambali-anfiler-icin-700v-125w-pc-smps-modifiye Die 3 Kommentare lesen!
Hallo zusammen, Dieter schrieb: > Auf der Primärseite erzeugt dann ein Wechselrichter synchron eine > regebare 50Hz Spannung zwischen 0 bis 60V um die Schwankungen > auszugleichen. kannst Du mir davon ein grobes Funktionsschema zukommen lassen? Ich kann mir gerade nicht so 100% vorstellen, wie Du das meinst. Alfred B. schrieb: > Kurzschlußfestigkeit wäre damit auch einfacher drin. Jedoch > Foldback wäre ein ganz anderes Thema. Foldback war nur eine Überlegung, da ich dieses Verhalten auch bei meinen Längsreglern einsetze. Einfache Kurzschlussfestigkeit ist völlig ausreichend. > Okay, Du willst also gar keine variablen also einstellbaren > Spannungen? Ist das nicht ziemlich oft DER(!) Grund für ein > SNT in dieser Anwendung? Ich benötige wirklich nur absolut festgesetzte Spannungen. Auch ein Weitbereichseingang ist nicht nötig. Für zukünftige Projekte müsste dann einfach (um auf andere Spannungen zu kommen) ein anderer Übertrager verwendet werden. > Angenommen man macht das mit dem DC-Post-Filter, wäre imho > am besten, die Heizspannung (allein die) über einen 50Hz- > Trafo zu gewinnen. Das wäre kein Thema, da so ein Trafo ja "von der Stange" verfügbar ist und recht klein ausfällt. > 3. und 8. scheinen sich zu widersprechen... und sind nicht > allein dabei (guter, mittlerer, schlechter Wirkungsgrad?) Unter Punkt 3 meinte ich explizit den Längsregler für die 36V - da hier nur Ströme im mA-Bereich fließen, sind die Verluste nicht zu groß bzw. der Wirkungsgrad nicht so relevant. Unter Punkt 8 habe ich mich nur auf Anodenspannungs-Längsregelung bezogen. Diese verbrät wirklich viel Leistung als Wärme und ist deshalb für größere Leistungen nicht mehr vertretbar. Der Wirkungsgrad des SNT ist für mich (noch) nicht relevant, da ein SNT in jedem Fall einen höheren Wirkungsgrad als ein Längsregler besitzt. > 6. Da ist Dir vermutlich der Bauteilaufwand nicht bewußt... > rein passiv (groß/schwer), denn ist szsg. ein Step-Down, > der außer der/den Drossel/n auch noch einen nur einseitig > ausgesteuerten (und allein schon deshalb ziemlich schlecht > ausgenutzten) Trafo braucht... und in der ganz klassischen > Topologie & Beschaltung noch dazu eine Zusatzwicklung zur > Kernentmagnetisierung (bzw. "regenerative Snubber", oder > - ziemlich :-( schlecht - diese Energie "verbrennen" ...). Dass beim Eintaktflusswandler der Trafo recht "groß" ist, weil er max. 50% Tastverhältnis erlaubt, ist für meine Überlegung nicht so 100% relevant, da der Übertrager selbst in dem Fall deutlich kleiner und leichter ist als ein 50Hz Ringkerntrafo mit gleicher Leistung. Ich möchte (noch) gar keine technisch perfekte und 100% optimierte Schaltung entwerfen, sondern vorerst einmal etwas, das überhaupt besser in Bezug auf Gewicht, Größe und Wirkungsgrad ist als die Kombination aus 50Hz-Trafo und Längsregler. > Eintakt-Flußwandler werden heutzutage eigentlich nur noch > genutzt, wo man ihren Vorteil, die Leistungsstufe nicht via > fehlerhafter Ansteuerung die U_Betrieb kurzschließen zu > können, möchte oder benötigt. (Darauf gehe ich nicht näher > ein, es sei denn, Du fragst danach.) Ich weiß, was Du meinst - eine Halb- oder Vollbrücke kann tendenziell die Spannung hart über ds-Strecken der Schaltelemente kurzschließen. Beim Halbbrücken-Eintaktwandler hätte ich zwar noch den Nachteil der max. 50% Tastzeit, aber würde mir die Zusatzwicklung ersparen. Ist diese Topologie das, was Du oben mit 2-switch gemeint hast? > Bitte säge Gegentaktwandler nicht zu schnell ab. Denn sonst > beschränkst Du sämtliche Möglichkeiten ganz extrem - und u.a. > auch mögliche Resonanzwandlertopologien etc. Ich habe schon über eine Halbbrückenschaltung nachgedacht und lese mich derzeit zu dem Thema ein. Beste Grüße
Ths S. schrieb: > kannst Du mir davon ein grobes Funktionsschema zukommen lassen? Ich kann > mir gerade nicht so 100% vorstellen, wie Du das meinst.
1 | -------------LLLLL--------+ +------- |
2 | AC:230V ===== | | |
3 | LLLLL L||L |
4 | | | L||L |
5 | ----+ | L||L------- |
6 | AC:0-60V | L||L |
7 | --------+ L||L |
8 | | | |
9 | --------------------------+ +------- |
10 | AC:230V |
Ich wuerd das Ganze nicht ab Netz bauen, sondern zB ab 48V.Die Ausgangsleistung ist dann auf die Leistung der 48V Netzteils beschraenkt, die Schwierigkeiten kleiner. Und damm pro Ausgangsspannunge einen Wandler. Ich wuerd Trafowandler gegenueber Flyback bevorzugen.
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Purzel H. schrieb: > Ich wuerd Trafowandler gegenueber Flyback bevorzugen. Bei hohen Ausgangsspannungen hat das Vorteile im Hinblick auf die Notwendigkeit von schnellen Schottky-Dioden für hohe Sperrspannungen.
Ich würde einen Sperrwandler empfehlen. Der UC3845 ist da ein guter Controller. Wenn keine Erfahrung mit Schaltnetzteilbau vorhanden ist, würde ich erst mal von ca. 24V Eingangsspannung starten und einen 200V Schalttransistor nehmen. Resonanter Betrieb ist effizienter, aber deutlich trickreicher in der Konstruktion und bietet ein paar Fallen. Der 38051 könnte da taugen. Mehr als 200W würde ich aus 24V aber nicht ziehen wollen. Sperrwandler habe ich aber schon bis 800W direkt netzgespeist gemacht, das ist aber deutlich ekliger zum debuggen. Man nimmt dann 1200V SiC-MOSFETs, da bekommt man gut Leistung rüber.
Hallo zusammen, beim Durchwühlen meines Bauteilbestandes ist mir aufgefallen, dass ich scheinbar vor einigen Jahren bereits einen 50Hz-Ringkerntransformator für die angedachte Schaltung wickeln lassen habe - ein primärgetaktetes Netzteil fällt aktuell also weg. Die Sekundärwicklung des RKT hat nominell 330V bei 0,55A. Benötigt werden 405V bei 0,33A Strom. Erfahrungsgemäß liegt die Netzspannungsschwankung in meiner Region eher bei +-5% statt der anzunehmenden +-10%, weshalb ich hiermit gerechnet habe. Nach der sekundärseitigen Gleichrichtung (B4) steht eine Siebkapazität von 500µF zur Verfügung. Die Restwelligkeit sollte theoretisch etwa 6V Vss betragen. Da ich bereits eine galvanische Netztrennung durch den RKT habe, würde sich vermutlich ein normaler Abwärtswandler anbieten. Ich habe hierzu den MP9488 gefunden, welcher aber von der Maximalspannung und vom Maximalstrom gesehen nicht ausreicht. Gibt es andere Buck-Controller oder vollintegrierte Lösungen, welche in Frage kommen würden? Beste Grüße
Hat dazu keiner eine Idee? Ich denke, mit dem Ansatz könnte man das Netzteil deutlich einfacher auslegen, oder?
Ths S. schrieb: > Hat dazu keiner eine Idee? Erst sich mit der Neuerfindung des Rads wichtig machen, für das primär getaktete SNT lässt Du dann auch einen Übertrager wickeln. Du stößt eine Diskussion an und findest dafür interessierte Teilnehmer. Nachdem die Grabbelkiste durchwühlt wurde, gibt es einen Themenschwenk zum Abwärtswandler unter Einbindung des Grabbelfunds. Die vorher interessierten Teilnehmer könnten zur Auffassung kommen, dass Du a) überfordert bist und b) kein klares Ziel hast. Erscheint mir so wie der Kunde beim Autohändler, der sich die Spitzenmodelle erklären lässt und sich gerade ein Fahrrad leisten kann. Ths S. schrieb: > Für meine bisherigen Röhrengeräte Bau doch für Deine Röhrengeräte ein SNT mittels Röhren. Das wär' so unnütz, dass es bereits wieder Luxus ist und ein Stilbruch wär's auch nicht. Außerdem ließen sich sicher noch weitere Teile aus der Grabbelkiste verwenden.
Schaltnetzteil mit Röhren ist auch nichts Neues http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/H.M.Sauer/Schaltnetzteil_mit_Roehren/Schaltnetzteil.htm Dar doch noch gefundene Netztrafo passt doch bestens, weiß gar nicht wo das Problem sein sollte. 330VAC ergeben nach Gleichrichtung am Ladeelko ca. 455VDC im Leerlauf. Da bleibt genug Reserve für eine ordentliche Siebkette, um dann 405VDC für die Röhrenschaltung zu erhalten.
Hallo zusammen, MWS schrieb: > Erst sich mit der Neuerfindung des Rads wichtig machen, für das primär > getaktete SNT lässt Du dann auch einen Übertrager wickeln. Du stößt eine > Diskussion an und findest dafür interessierte Teilnehmer. Ich wollte mich damit keinesfalls wichtig machen. Es war mir zum Zeitpunkt meiner ersten Beitragserstellung leider nicht mehr bewusst, dass ich in der Vergangenheit einen Transformator wickeln lassen habe. > Die vorher interessierten Teilnehmer könnten zur Auffassung kommen, dass > Du a) überfordert bist und b) kein klares Ziel hast. Das tut mir wirklich leid, denn diesen Eindruck wollte ich niemals vermitteln. Langfristig bleibt das Ziel, ein primärgetaktetes Netzteil für 400V Ausgangsspannung zu entwickeln, aber für das aktuelle Projekt ist es wohl sinnvoller, den vorhandenen Transformator zu nutzen, weshalb ich hierfür einen Abwärtswandler bevorzugen würde. > Bau doch für Deine Röhrengeräte ein SNT mittels Röhren. Das im Beitrag, welcher auf Deinen folgte, verlinkte SNT mit Röhren habe ich mir vor längerer Zeit schon angeschaut. Ich gewinne hier allerdings nicht wirklich an Wirkungsgrad und der benötigte Platz im Gerät ist sehr groß, weshalb dies keine Option ist. Ich habe mich derweile ein wenig umgeschaut und diverse Randkriterien festgelegt: - Schaltfrquenz würde ich auf ~100kHz festlegen - Drosselspule 5mH mit HF-Litze in 120x0,05mm, macht 0,24mm² - Kern ETD29 mit 0,5mm Luftspalt, N=158 Problematisch für mich ist das hohe Tastverhältnis von 99% im schlechtesten Fall. Nominal liegt das Tastverhältnis bei etwa 87%, minimal bei 79%. Fraglich ist die Umsetzung der Ansteuerung. Man könnte die Highside-Ansteuerung eines N-MOSFET durch Gate-Treiber (z.B. IR2113) durchführen, aber ich habe keine eindeutige Aussage darüber finden können, bis zu welchem Tastverhältnis diese sicher einsetzbar sind (Kondensator an Vb kann ja nicht unendlich groß sein). Ich habe jedoch auch Topologien unter Verwendung von N-MOSFETS als Lowsidetransistoren gefunden, aber ich brauche dringend eine gemeinsame Masse für die Ein- & Ausgangsspannung, weshalb auch diese Topologie nicht zum Einsatz kommen kann. Die einzige Alternative wäre die Einbindung des Regel-ICs auf der Highside bzw mit eigener Masse. Beste Grüße!
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