Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Strom Messung im Verteilerkasten (digital)


von Rene K. (xdraconix)


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Ich habe eine Wohnung in einem Industrie-Gebäude. In dieser Wohnung habe 
ich einen zwar einen Nebenzähler, dieser ist aber aus den frühen 70igern 
- der Hauptstrom kommt von dem Gewerbe meiner Frau und wird darüber 
abgerechnet.

Die Verkabelung in der gesamten Wohnung ist im Zuge des Bezug und 
Renovierung vor ca. 5 komplett erneuert wurden. An die Digitalisierung 
hatte ich damals natürlich nicht gedacht. 😅

Wir würden gerne wissen was wir so Verbrauchen, da geht es nicht um die 
Abrechnung sondern nur aus Interesse.

Nun schaut man sich da im Netz um und findet tausende Dinge. Aber was 
ist brauchbar?

Etwas was ich in den Verteilerkasten z.b. hinter den FI klemmen (lassen) 
kann. (Ich würde das nicht selbst machen, ich würde dies natürlich 
machen lassen, aus Selbsterhaltungstrieb 😅)

Kennt da jemand smarte Strommeter die er empfehlen kann?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Rene K. schrieb:
> zwar einen Nebenzähler, dieser ist aber aus den frühen 70igern

Und dieser Zähler reicht nicht aus, um an den Zahlen den Verbrauch 
ablesen zu können, sowie an der drehenden Scheibe den momentan 
abgenommenen Verbrauch abzuschätzen?

mfg

von Michael B. (laberkopp)


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Sekundengenau misst nicht mal mein digitaler Hauptstromzahler.

Der braucht so 4 Sekunden, bis nach Auslösen des FI der Zählwert auf 0 
geht.

Mittelwertbildung bzw. Filterung sei Dank.

Etwas schneller ist der B+G RS485 Zahler, der braucht so 2 Sekunden wenn 
man ihn mit 4Hz pollt.

Aber der speichert keine Faten bis zur Auswertung in Excel.

Ich weiss nicht wie schnell ein Shelly 3em misst, sicher nicht im 
Stundentakt, aber auch der speichert nicht.

von DvD (Gast)


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Wenn du so neugierig bist, schraub einfach eine IP/Videokamera
vor das Zaehlerdingens. Dann kannst du auch im Bett liegend
dem Zaehler hinterherspionieren.
Allerdings wird dir das bald langweilig werden.

Weil die interessanten Details fehlen...

von Rene K. (xdraconix)


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Natürlich kann ich an dem alten Zähler den Verbrauch ablesen, aber das 
ist ja nicht Sinn und Zweck der Sache. Ich möchte ja digitale Daten 
haben. Ich würde gerne über den Tagesverbrauch bescheid wissen. Ich 
würde gerne wissen wie hoch der Verbrauch stündlich ist. Natürlich kann 
ich mich jede Stunde quer durch ne Lagerhalle in den Elektroraum 
begeben, nen Zettel und nen Stift rausholen und mir das alles notieren 
und dann in ne Excel Tabelle übertragen (im übrigen nutzen wir nicht 
einmal Excel) - aber das geht dann völlig an der Frage vorbei.

Das ist wie im Obstladen: Wenn ich nach einer Birne frage, tut mir die 
Verkäuferin auch ständig die Äpfel anbieten - die sind doch viel 
bewährter liegen nicht so weit hinten im Regal. Leute Leute Leute...


@topic
Danke Michael, sekundengenau oder extrem präzise brauche ich es nicht. 
So einen groben Überblick wäre gut.

Ich schau mir die mal an. Danke dir. ☺️

von Rüdiger B. (rbruns)


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Du willst also nicht nur messen sondern auch loggen?
Hast du denn ein Gerät das dauernd läuft?

von Rene K. (xdraconix)


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Rüdiger B. schrieb:
> Du willst also nicht nur messen sondern auch loggen?
> Hast du denn ein Gerät das dauernd läuft?

Jep, im Nachbarraum stehen drei Server, welche 24/7 laufen.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Also ein Shelly3em oder ein Modbus Hutschienenzähler und Software:
FHEM Volkszähler oder ......

von Pc-Freak (Gast)


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Es gibt von der fa eltako Drehstromzähler.  Die haben auch einen halb 
getr. Impulsausgang.  Dieser gibt  pro kWh 1000 Impulse aus.
Sind schön klein.  Gibt es geeicht oder nicht geeicht.

von SmartMeter (Gast)


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Einfach den steinalten Zähler austauschen lassen gegen ein SmartMeter? 
Solange das Ding kein Gateway hat ist es erstmal einfach nur ein 
"moderner" Stromzähler, durch die optische Schnittstelle aber einfach 
auslesbar.

Und die Dinger kommen eh bald verpflichtend ->

https://www.haufe.de/immobilien/wirtschaft-politik/smart-meter-rueckt-der-rollout-in-weite-ferne_84342_540252.html

von Pc-Freak (Gast)


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Halb getr = galv getrennt

von Frank K. (fchk)


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Rene K. schrieb:

> Etwas was ich in den Verteilerkasten z.b. hinter den FI klemmen (lassen)
> kann. (Ich würde das nicht selbst machen, ich würde dies natürlich
> machen lassen, aus Selbsterhaltungstrieb 😅)
>
> Kennt da jemand smarte Strommeter die er empfehlen kann?

Schau Dir mal das an:

https://bg-etech.de/download/manual/SDM630-Modbus-V2.pdf
https://bg-etech.de/download/manual/SDM630Register.pdf
https://www.amazon.de/dp/B08X911LWF

Gibt seine Daten per RS485 und MODBUS-RTU raus. Wenn Du MODBUS-TCP über 
LAN haben willst, gibts z.B. sowas hier:

https://www.amazon.de/dp/B09QMNWYLQ

Misst Wirk-, Blind-, Scheinleistung, Spannungen, Ströme, Netzfrequenz 
auf allen Phasen und aufsummiert.

fchk

von Thomas R. (thomasr)


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"Vor 5 Jahren neu gemacht". Dann müsste der Nebenzähler doch ein eHZ 
sein? Oder ein alter Ferraris (schwarzer Kasten)?

Je nachdem wie genau dein Zählerkasten aussieht variiert die 
Antwort/Empfehlung. Es gibt nämlich mehrere Lösungen für deine Frage.

Man kann z.B. einen digitalen Drehstromzähler für die Hutschiene 
verwenden (vor oder nach dem RCD) und dessen Impulse auslesen/auswerten. 
Leider sind die Dinger nicht besonders hoch auflösend, meist nur 1.000 
Impulse/kWh.

Oder den Zählerschrank auf die Verwendung eines eHZ umrüsten und diesen 
mit der optischen Schnittstelle auslesen. Das sind üblicherweise 10.000 
Impulse/kWh.

Oder drei Einphasenzähler mit Impulsausgang (2.000 Impulse/kWh)

Die Anzahl der Impulse entscheidet über die Auflösung, d.h. die Stufung 
der Resultate in der Visualisierung. Wenn du also nur das eingeschaltete 
Bügeleisen sichtbar machen willst, reichen auch 1.000 I/kWh, für eine 
Wandwarze müssen es schon die 10.000 I/kWh sein.

von SmartMeter (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Oder den Zählerschrank auf die Verwendung eines eHZ umrüsten und diesen
> mit der optischen Schnittstelle auslesen. Das sind üblicherweise 10.000
> Impulse/kWh.

Die optische Schnittstelle ist was anderes.

Die 10000Imp/kWh gibt die Prüfled aus.
Über die optische Schnittstelle bekommt man den SML Stream. Der enthält 
weit mehr Info. Sofern via PIN freigeschaltet, aber das kann man 
verlangen.

von Pc-Freak (Gast)


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Halb getr = galv getrennt

Thomas R. schrieb:
> Oder drei Einphasenzähler mit Impulsausgang (2.000 Impulse/kWh)

Was ist das für eine Quatschempfehlung?

Der eltako Zähler zeigt dir auch den Verbrauch pro Phase an. 
Gesamtsumme, ect

von Thomas R. (thomasr)


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Pc-Freak schrieb:
> Halb getr = galv getrennt
>
> Thomas R. schrieb:
>> Oder drei Einphasenzähler mit Impulsausgang (2.000 Impulse/kWh)
>
> Was ist das für eine Quatschempfehlung?
>
> Der eltako Zähler zeigt dir auch den Verbrauch pro Phase an.
> Gesamtsumme, ect

Die Anzeige ist doch völlig egal wenn er nicht jedes Mal dahin laufen 
will. Es kommt doch auf die Auflösung des Pulsausganges an. Und 
seltsamerweise sind die Wechselstromzähler darin besser als die 
Drehstromer (2.000 statt nur 1.000 I/kWh)

von Thomas R. (thomasr)


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SmartMeter schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Oder den Zählerschrank auf die Verwendung eines eHZ umrüsten und diesen
>> mit der optischen Schnittstelle auslesen. Das sind üblicherweise 10.000
>> Impulse/kWh.
>
> Die optische Schnittstelle ist was anderes.
>
> Die 10000Imp/kWh gibt die Prüfled aus.
> Über die optische Schnittstelle bekommt man den SML Stream. Der enthält
> weit mehr Info. Sofern via PIN freigeschaltet, aber das kann man
> verlangen.

Soweit mir bekannt hat der normale eHZ DREI Optische Schnittstellen.

1: gibt nur die Impulse aus (vorn) "Prüf LED"
2: gibt den kompletten Datensatz aus (vorn)
3: Datenausgabe UND Steuerung (hinten)

Die Frage ist doch was er will: Impulse zählen und damit selbst 
Auswertungen machen. Das ist sehr einfach.

Oder den ganzen Datensatz lesen und decodieren (mehr SW Aufwand)

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