Hallo Forum, beim Autoschrauben und KFZ-Elektrik hab ich mich bisher immer rausgehalten. Aber so langsam bekomme ich ein Problem und die Werkstatt hilft leider auch nicht so richtig. Deshalb hätte ich gerne eine Einschätzung, was denn so normal wäre. Jetzt zum Problem: Ford Focus TDi 2011. Vor allem im Winter bei kälteren Temperaturen schwankt die Boardspannung stark. Das erkennt man an der veränderten Helligkeit diverser Beleuchtungen. Die Servolenkung funktioniert hier elektrisch und zieht auch entsprechend viel Strom. Bei besonderer Belastung kommt es vor, dass auch das Radio kurzzeitig aussetzt oder diverse Elektronik (z.B. ABS) spinnt. Bei besonders tiefen Temperaturen (-10°C) ist es mir jetzt schon drei mal passiert, dass die Batterieladung nicht mehr zum Anlassen gereicht hat und ich anschieben musste. 2018 habe ich eine neue Lichtmaschine bekommen und die Batterie erneuert. Aber das hat keinen großen Effekt gezeigt. Ich habe mal die Spannungswerte aufgenommen bei ca. 0°C und etwa 1h nach der letzten Fahrt. - alles aus: 12,3V - Leerlauf: 14,3V bis 14,4 V In den Bildern ist 1=Start, 2=Leerlauf mit Lenkbewegung, 3=Aus zu sehen. Ist die 14,4V hier vllt zu gering? Wie voll ist die Batterie in dem Szenario? Kann man die Ladeschlußspannung irgendwie einstellen? Danke für Hinweise
Das klingt nach mangelhaftem Massepunkt nahe der Batterie.
Bei einem Bekannten wurde das Problem später noch etwas größer. Das Auto startete immer weniger zuverlässig. Es stellte sich am Schluss die Leitung zur Masse von der Autobatterie als das schuldige Teil heraus. Die war aus Alu und kaum erkennbar korridiert.
Rangi J. schrieb: > ist die 14,4V hier vllt zu gering? > bei ca. 0°C und etwa 1h nach der letzten Fahrt. - alles aus: 12,3V Eigentlich nicht. Aber nicht jeder Akku lebt ewig. Tiefentladungen verkürzen zudem die Lebenszeit erheblich. Deswegen erst mal heimliche Verbraucher suchen. Dazu gehört z.B. die Innenbeleuchtung, Handschuhfach und diverse Helferlein, die nicht einschlafen, wenn das Auto offen bleibt. Bei Kurzstreckenfahrten, Scheibenheizung, Standheizung und Glühkerzen wird natürlich etwas mehr Strom verbraucht, als die Lima auf dem kurzen Weg zum Bäcker wieder aufladen kann? Ladegerät mit Spannungsanzeige wäre Schritt 1. Später könnte man den Akku testen und gegen eine größeren, geeigneten tauschen, sofern er genügend Platz hat. > Bei besonderer Belastung kommt es vor, dass auch das Radio kurzzeitig aussetzt oder diverse Elektronik Dann sollte man schnell zum Boschdienst, solange es noch fährt! Im Winter wartet man lange auf den ADAC, weil ihn alle wollen.
Rangi J. schrieb: > ca. 0°C und etwa 1h nach der letzten Fahrt. > > alles aus: 12,3V Akku nicht ausreichend geladen. Gerade seit Corona und Homeoffice stehen viele Autos zu viel und entladen sich eher. Lade ihn mal mit einem elektronischen Akkulader wie es sie überall für 20 EUR gibt über mehrere Tage auf. Hat das Auto Start/Stop ? Und Start/Stop stoppt gar nicht mehr ? Rangi J. schrieb: > die 14,4V hier vllt zu gering? Nein. Die Frage ist, wo 14.4V sind. An der Lichtmaschine, am Akku, am OBD Stecker, am Zigarettenanzünder ? Suche schlechte Kontakte. Ich hatte mal ein Kabel vom Alku zum Anlasser, auf das das Hauptstromkabel zum Rest des Autos mit Schneudklemmverbinder 'Kabeldieb' draufgeclipst war, und dort war es vergammelt. Es muss also nicht immer Masse sein.
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LDR schrieb: > Das klingt nach mangelhaftem Massepunkt nahe der Batterie. Das klingt plausibel, ich prüfe das morgen mal bei Licht. oszi40 schrieb: > heimliche Verbraucher suchen Das ist es eigentlich nicht, denn die Standzeit hat keinen Einfluß. Auch nach Wochen war bislang die Batterie nicht leer. Michael B. schrieb: > Hat das Auto Start/Stop ? Nein Michael B. schrieb: > Die Frage ist, wo 14.4V sind. An der Lichtmaschine, am Akku, am OBD > Stecker, am Zigarettenanzünder ? Gemessen am Zigarettenanzünder. Das ist ein guter Punkt. Ich messe morgen mal direkt an der Batterie.
Michael B. schrieb: >> alles aus: 12,3V > Akku nicht ausreichend geladen. Nicht unbedingt. Das ist ein halbwegs modernes Auto, wo nach Zündung Aus noch ein paar Ampere fließen. Würde man #3 anstatt 10 Sekunden über ein paar Minuten aufnehmen, wird die Spannung wieder leicht steigen. > Gerade seit Corona und Homeoffice stehen viele Autos zu viel und > entladen sich eher. Bist Du Kundenberater beim Vertragshändler? Mein Mondeo zeigt auch gerne an, dass der Batteriestand zu niedrig sei. 10 Minuten nach Abstellen messe ich ungefähr 15 mA Ruhestrom, die tun nicht weh. Selbst nach relativ kurzen Fahrten sagt mir das Steuergerät "BCM" bei laufendem Motor 14,8 Volt bei 1 A Ladestrom, was ich mit DMM und Stromzange als korrekt bestätigen kann. Für mich ist "stehen zu viel" und "zu kurze Strecken" ein Märchen unwissender Autopruckler oder vom Werk vorgegebene Ausrede. Ich habe mein System über viele Tage und diverse Fahrten protokolliert, habe einen Logger, der die Spannung zyklisch auf SD-Karte schreibt. Die Vertrags-Autopruckler begreifen das nicht und haben keinen Zugriff zur Software. Ford kann kein Batteriemanagement, die Foren sind voll damit. Da wird der Ladezustand falsch berechnet, die Temperaturkompensation der Ladespannung ist zu groß - das Gelumpe kocht den Akku tot. Ich hatte im November leihweise eine Focus Mild-Hybrid vom Händler, der gerade mal 4 Monate alt war: Ein paar km um die Ecke zum Einkaufen im Display "fahre System herunter, um die Batterie zu schonen". Ford, wir tun nichts. Start-Stopp war natürlich gesperrt, ich hatte leider keine Lust, mal ins Steuergerät zu gucken. Die serienmäßig verbaute Varta-EFB ist auch kein Glanzstück der Batterietechnologie. ---------- Unabhängig davon lassen die beschriebenen Zickereien natürlich einen echten Fehler außerhalb der Batterie vermuten, wie schon geschrieben wurde. Rangi J. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Die Frage ist, wo 14.4V sind. An der Lichtmaschine, am Akku, am OBD >> Stecker, am Zigarettenanzünder ? > Gemessen am Zigarettenanzünder. Das ist ein guter Punkt. Ich messe > morgen mal direkt an der Batterie. Wenn Du die Möglichkeit hast, Kabel direkt an die Batterie und vergleichen, wie weit Zigarettenanzünder und Batterie differieren. Es ist zwar etwas dreist, aber bei mir haben zwei Krokodilklemmen an der Batterie über 100km Fahrt problemlos gehalten. 14,4 Volt Ladespannung finde ich gesund, würde aber erwarten, dass die etwa ein halbes Volt höher sein sollte. Vielleicht auch mal zwischen Batterie-Minus und der Masseschraube messen, ob da nennenswert Spannung verloren geht.
Manfred schrieb: > Vielleicht auch mal zwischen Batterie-Minus und der Masseschraube > messen, ob da nennenswert Spannung verloren geht. Schrauben des Massebands bzw. Kabels nachziehen, auch die Verbindung auf das Motorgehäuse wäre zu prüfen...
Ich habe mir mal Daten der Batterie angesehen:
LANGZEIT Autobatterie, CALCIUM-CALCIUM Technologie.
> Im Gegensatz zu herkömmlichen Blei-Säure-Ausführungen, deren eine Ladespannung
(Gasungsspannung) zwischen 14,2 und 14,4 Volt genügt, verlangen Vollcalcium-Typen
für eine optimale Ladung 14,8 Volt.
Da müsste ich scheinbar die Ladeschlußspannung ändern. Kann man das
irgendwie an der Lichtmaschine einstellen?
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> Schrauben des Massebands bzw. Kabels nachziehen, auch die Verbindung > auf das Motorgehäuse wäre zu prüfen... Korrekt! Zusatzlich noch mal pruefen ob der Uebergangswiderstand der an den Kabeln angepressten Batterieklemmen noch in Ordnung ist. Und ansonsten, Multimeter raus und messen. Sollte eigentlich jeder Autoelektriker drauf haben.... Olaf
Rangi J. schrieb: > Da müsste ich scheinbar die Ladeschlußspannung ändern. Kann man das > irgendwie an der Lichtmaschine einstellen? Nein. Es gibt aber für manche Lichtmaschinen Ersatzregler, die auf 14.9/15V statt 14.4V regeln. https://www.autoersatzteile.de/7825589-hitachi Oh, es gibt doch einstellbare: https://www.lima-shop.de/Regler-einstellbar-13-5-15-5V-BMW-Motorrad-R65-R75-R80-R100/10293-IB301A-2314-W Nicht für dein Auto
Rangi J. schrieb: > Das klingt plausibel, ich prüfe das morgen mal bei Licht. Ich hab die Verbindung mal angesehen und ja, das sah etwas oxidiert aus. Gemessen habe ich allerdings maximal 300 mV Spannungsabfall vom Batteriepol zum Blech bei maximalem Verbrauch. Ich hab jetzt alles geputzt, geschliffen und mit Polfett versorgt. Jetzt sind es so 50 bis 120 mV. Es hat nur ein kleines bisschen geholfen. Zumal ein weiteres dickes Kabel von der Batterie direkt zum Anlasser geht. Dort ist es mit einer dicken Schraube am Gehäuse befestigt. Diese Verbindung ist so weit unten und verwinkelt, dass ich da nicht drankomme. Zumindest sieht diese Befestigung besser aus. Aber ich denke, das Problem ist die Batterie. Ich finde aber beim Hersteller "Langzeit" keine konkreten Daten über die Ladespannung. Wenn das hier [https://www.krafthand.de/truck/artikel/vollcalcium-batterie-richtig-laden-25674/] stimmt, dann war meine Batterie gestern nur zu 60% geladen. Ich habe sie heute mal mit 14,8 V / 3.5 A mit meinem Labornetzteil geladen. nach ca. 3 bis 4 Stunden war der Strom auf 1 A gesunken. Nach etwa einer Stunde Ruhe war die Spannung bei 12,65V, was etwa voll bedeutet. Für mich spricht alles dafür, dass diese Calcium-Batterie in dem Auto nicht funktioniert, oder? Wonach soll ich jetzt suchen, wenn ich eine passenden Batterie kaufen will?
Rangi J. schrieb: > Wonach soll ich jetzt suchen, wenn ich eine passenden Batterie kaufen > will? Nimm eine AGM.
Rangi J. schrieb: > dann war meine Batterie gestern nur zu 60% geladen. Ich habe sie > heute mal mit 14,8 V / 3.5 A mit meinem Labornetzteil geladen. nach ca. > 3 bis 4 Stunden war der Strom auf 1 A gesunken. Wenn ich dem Internet glauben darf, hast Du 65 Ah. Mit Deinen 3..4 Stunden wirst Du höchstens 10 Ah nachgeladen haben, also war die nicht wirklich leer. > Nach etwa einer Stunde > Ruhe war die Spannung bei 12,65V, was etwa voll bedeutet. Wie sieht die Spannung aus, wenn Du eine Runde um den Block fährst und dann misst? > Für mich spricht alles dafür, dass diese Calcium-Batterie in dem Auto > nicht funktioniert, oder? Ich hatte 2003 einen Focus TDCI, die Batterie hatte eine Art "magisches Auge", was angeblich per Verfärbung den Zustand anzeigen soll und es stand auch irgendwas von Calcium drauf. Den hatte ich nur 5 Jahre, ohne Probleme. > Wonach soll ich jetzt suchen, wenn ich eine passenden Batterie kaufen > will? Auf den Preis. Norma bewirbt für nächste Woche (30. Jan.) Energizer-Autobatterien, wenn die passen ... ACDC schrieb: > Nimm eine AGM. Ich habe leider erst später gesehen: Rangi J. schrieb: >> Hat das Auto Start/Stop ? > Nein Also hat das Auto vmtl. kein Batteriemanagement / Rekuperation, da wäre AGM herausgeworfenes Geld und würde von der Spannung her nicht passen. Die gemessenen 14,4 Volt sprechen für eine hundsgewöhnliche Standardbatterie.
Rangi J. schrieb: > 2018 neue Lichtmaschine die Batterie erneuert. 5 Jahre sind ein schönes Alter für eine geschundene Batterie. Nach Tiefentladung oder Unfall (aktive Masse abgefallen) kann ein rechtzeitiger Tausch nützlich sein. Allerdings sollte man wissen, dass manches Teil ohne Spannung seine Einstellungen vergisst und der neue Typ evtl. irgendwo eingetragen werden sollte. Bei Ford weiß ich es leider nicht.
Manfred schrieb: > ACDC schrieb: >> Nimm eine AGM. > > Ich habe leider erst später gesehen: > Rangi J. schrieb: >>> Hat das Auto Start/Stop ? >> Nein > > Also hat das Auto vmtl. kein Batteriemanagement / Rekuperation, da wäre > AGM herausgeworfenes Geld und würde von der Spannung her nicht passen. > Die gemessenen 14,4 Volt sprechen für eine hundsgewöhnliche > Standardbatterie. AGM hält die 50% Ladung ohne Problem aus. Und hat dann auch bei 50% noch volle Startleistung. Zeitenwende....
oszi40 schrieb: > 5 Jahre sind ein schönes Alter für eine geschundene Batterie. In meinem Modeo Mk4 hat sie 8,66 Jahre gehalten, im Mk5 gab es bei knapp drei Jahren eine Neue. > Allerdings sollte man wissen, dass > manches Teil ohne Spannung seine Einstellungen vergisst Liest man in diversen Foren, ich halte das für ein Märchen. > und der neue Typ evtl. irgendwo eingetragen werden sollte. Wenn die Kapazität gleich ist, sollte das nicht notwendig sein. Das würde ich im Autoforum suchen. Und wenn doch, muß Ali einen OBD-USB-Adapter liefern und man holt sich ForScan mit der 2-Monats-Lizenz auf den Laptop. Mein Vertragshändler bzw. dessen Kundenverater behauptet, den Batterietyp weder auslesen noch ändern zu können. ACDC schrieb: >> Die gemessenen 14,4 Volt sprechen für eine hundsgewöhnliche >> Standardbatterie. > > AGM hält die 50% Ladung ohne Problem aus. > Und hat dann auch bei 50% noch volle Startleistung. > Zeitenwende.... Start-Stop und Rekuperation, was er vmtl. beides nicht hat. Ob der eine AGM jemals voll bekommt, die sind doch für eine erheblich höhere Ladespannung ausgelegt?
Manfred schrieb: > Ob der eine > AGM jemals voll bekommt, die sind doch für eine erheblich höhere > Ladespannung ausgelegt? Tja, eine AGM ist nicht ausgelegt um Voll zu werden.
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