Forum: Haus & Smart Home LED Leuchte - eigentlich einfacher Fehler?


von Andi (Gast)



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Hallo

Eine LED Steckdosenleuchte möchte nicht mehr leuchten.
Nach dem Aufschrauben fand ich neben dem erwarteten Treiber noch ein 
weiteres Platinchen mit (vermutlich) Varistoren und zwei Widerständen, 
wobei einer defekt ist und nicht leiten möchte.
Schnell ausgelötet - 10K, ca. 1W

Letzte Nacht dann nochmal drüber nachgedacht und Zweifel gekommen.

Deshalb Schaltplan gezeichnet Fotos anbei.
Hinzu kommt, dass ich gerade in Spanien auf einem Campingplatz 
überwintere und meine Möglichkeiten sehr eingeschränkt sind.
Als Messmittel habe ich nur ein hochpräzises Aldi Mulitmeter der 5€ 
Klasse zur Verfügung und Bauteile müsste ich erst noch irgendwo 
auftreiben.
Deshalb folgende Fragen an Euch:

1. Handelt es sich um die vermutete Schutzschaltung mit Varistoren und 
Widerständen?

2. Der andere Widerstand befindet sich in einem Schrumpfschlauch und hat 
gemessene 63 Ohm.
Würde diesen Wert auch beim defekten erwarten aber die Farbringe 
braun-schwarz-orange sagen was anderes? Aber 10K kann technisch nicht 
sein, da der Spannungsabfall darüber viel zu hoch wäre.

3. Der Treiber ist primärseitig für 220-240V
Deshalb überlege ich, ob es die Schutzschaltung überhaupt braucht oder 
das wegkann.
Allerdings haben sich schlaue Leute bestimmt dabei was gedacht…

Soweit die Situationsbeschreibung.

Vielen Dank schonmal für eure hilfreichen Kommentare!

von Christoph Z. (rayelec)


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Das ist eine 10µH-Spule. Wenn die durchgebrannt ist, liegt der 
eigentliche Fehler woanders!

von LED (Gast)


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Der Fehler liegt sicherlich in der weißen Box. Dort ist die Stromquelle 
für die LED drinnen.

von Andi (Gast)


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Danke für die Hinweise.

Der LED Treiber funktioniert, denn wenn ich die Schutzschaltung 
überbrücke, leuchtet es.

Das mit der Spule ist ein guter Hinweis.

Könnte dann natürlich am Varistor liegen - die Dinger degradieren gerne.

Aber diese Bauteile kriege ich hier in Spanien sicher in keinem Laden 
und eine Bestellung lohnt nicht.

Jetzt überlege ich, ob die Schutzschaltung einfach weg kommt. Dann 
zerstört eine Überspannung eben den Treiber - was soll’s.
Die Lampe funktioniert erst mal.

von LDR (Gast)


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Andi schrieb:
> Könnte dann natürlich am Varistor liegen

Da ist kein Varistor. Die blauen Scheiben sind Y-Kondensatoren.

von Michael B. (laberkopp)


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Andi schrieb:
> wenn ich die Schutzschaltung überbrücke, leuchtet es.

Gut.

Eine abenteuerliche Schaltung.

Diese weissen LED Netzteile enthalten üblicherweise keine Netzfilter und 
keinen Überspannungsschutz und keine Sicherung.

Das hat man wohl versucht, mit der externen Platine dranzubasteln, CE 
hatte wohl gemeckert.

Diese Schaltung taugt aber nichts.

Im schwarzen Schumpfschlauch vermute ich eine Sicherung, mit eben 63 Ohm 
(63mA?).

Die beiden VDR zum Schutzleiter hin können keine 150V VDR sein, sondern 
müssen 275V(+/-25V) sein. Damit begrenzen sie gar nicht ausreichend 
gehen Überspannungen. und die 10uH Drossel filtert gar nicht ausreichend 
EMV Störungen.

Vielleicht findest du woanders ein komplettes Netzfilter, z.B. in einem 
alten Netzteil (muss ja kein 550W PC Netzteil sein, das wäre drastisch 
überdimensioniert).

Ansonsten funktioniert dein LED Treiber auch ohne diese Platine, geht 
ungeschützt nur ggf. kaputt und stört andere stärker.

von LDR (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Die beiden VDR zum Schutzleiter hin

Das sind keine!

von LDR (Gast)


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Christoph Z. schrieb:
> Das ist eine 10µH-Spule.

1mH hat die, und das passt dann auch zu den 68 Ohm ESR. Ich geb der kaum 
mehr als 30mA Nennstrom, da kann die schon auch einfach durch den 
Einschaltstromstoß durchbrennen.

von hacker-tobi (Gast)


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Dein widerstand ist eine Spule mit 1mH.
Deine Sicherung ist ein fusible resistor, also ein Sicherungswiderstand. 
Deine Varistoren sind y Kondensatoren. Die Spannungsfestigkeit hier sind 
mind 275V AC, die Kapazität ist auf den Fotos nicht erkennbar.
Ergo ein simples Netzfilter mit zusätzlicher Sicherung und 
Einschaltstrombegrenzung.

von Doch (Gast)


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hacker-tobi schrieb:
> Die Spannungsfestigkeit hier sind mind 275V AC, die Kapazität ist auf
> den Fotos nicht erkennbar.
Komisch, ich sehe 3,3nF.

von Thomas U. (charley10)


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LDR schrieb:
> Andi schrieb:
>> Könnte dann natürlich am Varistor liegen
>
> Da ist kein Varistor. Die blauen Scheiben sind Y-Kondensatoren.

3,3nF = 3300pF  (332 = 33 +0 +0)

von Andi (Gast)


Angehängte Dateien:

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So - die Leuchte ist „repariert“, die Schutzschaltung ist 
„herausoperiert“,

Habe noch ein Bild von den Kondensatoren beigefügt. Wie wahrscheinlich 
ist es, das diese ebenfalls kaputt sind?

Bezüglich der „Widerstände“: Auf der Leiterplatte ist L1 und L2 
aufgedruckt-wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Bezüglich des Spulenwertes gibt es aber noch unterschiedliche 
Auffassungen. Vielleicht kann hier noch jemand für Klarheit sorgen.

Werde dann, wenn ich wieder in D bin, die Bauteile besorgen und die 
reparierte Platine wieder einbauen.

Vielen Dank an Euch !!!

von Andi (Gast)


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Noch eins: Habe das andere, in Schrumpfschlauch verpackte Bauteil 
enttarnt:

Ist, wie erwartet, auch eine gleichartige, aber noch funktionierende 
Spule.

von LDR (Gast)


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Andi schrieb:
> So - die Leuchte ist „repariert“, die Schutzschaltung ist
> „herausoperiert“,

Es handelt sich nicht um eine Schutzschaltung, die dient nur der 
Funkentstörung.

von LDR (Gast)


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Andi schrieb:
> Bezüglich des Spulenwertes gibt es aber noch unterschiedliche
> Auffassungen.

braun-schwarz-rot ist 1mH, silber ist 10% Toleranz.

von Andi (Gast)


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Es ist aber braun-schwarz-orange-silber

von LDR (Gast)


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Andi schrieb:
> Es ist aber braun-schwarz-orange-silber

Dann miss doch mal die Baugröße.

Ich bezweifle, dass es einen Hersteller gibt, der so kleine 10mH 
Drosseln baut.

von Thomas U. (charley10)


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LDR schrieb:
> Andi schrieb:
>> Es ist aber braun-schwarz-orange-silber
>
> Dann miss doch mal die Baugröße.
>
> Ich bezweifle, dass es einen Hersteller gibt, der so kleine 10mH
> Drosseln baut.

Und wenn, dann dient der Fitz darauf gleich als Sicherung...

von Andi (Gast)


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Ok-die Spule ist ca 6 mm lang mit Durchmesser ca 4 mm

von Wolfgang (Gast)


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Andi schrieb:
> E51F3E19-8BF5-4C95-B6B7-8356D82BDB9F.jpeg

Schade, dass man nicht lesen kann, was zu dem schwarzen Bauteil auf der 
Platine steht. Und die entscheidenden Leiterbahnen sind wohl auf der 
anderen Seite.

von Andi (Gast)


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Das schwarze Bauteil ist die Spule, die man in Schrumpfschlauch verpackt 
hatte-übrigens beide Spulen.
Mein Schaltplan stimmt; die Widerstände sind die Spulen und die 
Varistoren wohl Kondensatoren.
Mehr ist da nicht.

von LDR (Gast)


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Andi schrieb:
> Ok-die Spule ist ca 6 mm lang mit Durchmesser ca 4 mm

Die hat nur 1mH.

von Wolfgang (Gast)


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Andi schrieb:
> Mein Schaltplan stimmt; die Widerstände sind die Spulen und die
> Varistoren wohl Kondensatoren.

So viel zum Thema "stimmt". Und einer der in deinem Schaltplan gezeigten 
Anschlussleitungen fehlt auch ;-)

von Andi (Gast)


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Also - dass sich die Bauteile im Verlauf dieses Treats geklärt haben - 
ok

Aber was für eine Leitung soll da fehlen?

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Die Platine hat links den Netzeingang, englisch  beschriftet mit IN-L 
(Input Live) und IN--N (Input Neutral), die Netzzuleitung und eine Spule 
hattest Du vor dem Photographieren bereits ausgelötet. Daher wohl die 
Nachfrage.
Ja, die Spulen sind ganz üblich mit L1 und L2 bezeichnet, die 
Ableitkondensatoren (notwendigerweise Klasse "Y") sind mit CY1 und CY2 
bezeichnet. Schutzerde geht auf GND=Ground.

Die keramischen Kondensatoren sind mit 332 beschriftet, das wurde Dir 
schon vorbuchstabiert 3300pF gleich 3,3 nanoFarad.

In der letzten Zeile stehen die zugeteilten Schutzklassen X1 und Y1, 
darüber länderspezifische Normungsgremien, wie der VDE oder die 
"Underwriter Laboratories", jene gewähren ihre Zulassung nur für 250 
Volt sinusförmige Wechselspannung im Dauerbetrieb, links stehen aber 400 
Volt Wechselspannung für Europa.

Du kannst jetzt natürlich noch zehnmal einwenden, es könnten doch 
trotzdem Varistoren, aka VDRs, sein.

Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Ahnungslose, renitente Pfuscher wie Du sollten aber ihre Griffel 
tunlichst von den Gerätschaften anderer Menschen lassen.

von Andi (Gast)


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Danke für die Klarstellung.

Im übrigen habe ich niemals die Korrekturen meiner Bauteile in Zweifel 
gezogen ganz im Gegenteil bin ich dankbar für die Hilfe.

Der letzte Absatz ist unangemessen und inakzeptabel. Es tut mir sehr 
leid für dich, dass dich dich so abreagieren musst.

Im übrigen ist diese Kommunikation somit von meiner Seite beendet.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Armes Schneeflöckchen...

von Nullinger (Gast)


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Andi schrieb:
> Habe noch ein Bild von den Kondensatoren beigefügt. Wie wahrscheinlich
> ist es, das diese ebenfalls kaputt sind?

Die Wahrscheinlichkeit tendiert gegen Null.

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