Hallo, grundlegende Frage: ein OPV hat ja im Idealfall einen unendlich hohen eingangswiderstand. Ich dachte immer, dieser Widerstand sei "im OPV" durch die Innenbeschaltung gegeben, d.h. von außen, wenn man einen OPV im IC Gehäuse betrachtet, braucht man sich eigentlich nicht um den Eingangswiderstand kümmern. Ist das nicht so? Jetzt finde ich immer wieder Quellen, wo z.B. beim invertierenden Verstärker beschrieben ist, das R1 (also der Widerstand vom Eingangssignal um Minus-Anschuss am OPV) den Eingangswiderstand bildet. Der Widerstand R1 ist doch jetz extern beim invertierenden Verstärker? Warum ist es beim invertierenden Verstärker so, dass der R1 als "Eingangswiderstand" wirkt?
Liegt der nicht-invertierende Eingang auf Masse, dann hat der invertierende Eingang durch die Gegenkopplung dasselbe Potential (= 0V). Über dem R1 fällt dann die gesamte Eingangsspannung ab.
Perfekte Erklärung, ist nun vollkommen klar, wegen der "virtuellen Masse" am invertierenden Eingang! Vielen Dank!!
Heinz schrieb: > wegen der "virtuellen Masse" am invertierenden Eingang! Im nächsten Schritt kümmert man sich dann doch um den Eingangswiderstand des OPs oder Komparators, indem man dafür sorgt, dass beide Eingänge den gleichen externen widerstand sehe. Also z.b. nicht direkt auf Masse sondern R1 Halbe
Michael M. schrieb: > A. S. schrieb: >> ...sondern R1 Halbe ... > > Was hältst du von R1 || R2? ;-) +1
Unabhängig von der Anwendung - und auch unabhängig davon, um welches aktive Element es gerade geht, muss man immer streng unterscheiden zwischen (a) dem Eingangswiderstand des aktiven Elementes am relevanten Eingangs-pin und (b) dem Eingangswiderstand der jeweiligen Schaltung, die dann aus dem aktiven Teil und der externen Beschaltung besteht. Beispiel: Auch wenn das Eingangssignal direkt am Eingang des OPV (oder des BJT) liegt (und also dort der Eingangswiderstand der Schaltung gesucht ist), wird dieser Eingangswiderstand dann z.B. durch den Effekt einer Gegenkopplung stark verändert.
Die Eingangsstufe eines bipolaren Operationsverstärkers ist gewöhnlich ein Differenzverstärker, bei dem die Basis jedes Transistors einen Eingang bildet. Damit diese Transistoren einen Basisstrom bekommen, müssen sie einen Stromfluss zum Spannungsmittelpunkt der bipolaren Spannungsquelle haben. Deshalb braucht jeder OP-Eingang einen Basiswiderstand,der auch relativ hochohmig sein kann. Um eine Unsymmetrie zu vermeiden, sollten beide Widerstände möglichst gleich sein, um am Ausgang einen zusätzlichen Spannungsoffset zu vermeiden.
AnalogOpa schrieb: > ... Damit diese Transistoren einen Basisstrom bekommen, > müssen sie einen Stromfluss zum Spannungsmittelpunkt der bipolaren > Spannungsquelle haben. Deshalb braucht jeder OP-Eingang einen > Basiswiderstand,der auch relativ hochohmig sein kann. ... 1. Demnach dürfte eine OPV-Spannungsfolger (= n.i. OPV mit Gegenkopplung vom Ausgang zum i. Eingang) nicht funktionieren. In der Praxis funktioniert er aber doch. Warum nur? ^^ 2. Ein OPV wird nicht unbedingt an einer bipolaren Spannungsversorgung betrieben. Hmmmm, was dann? Vielleicht hilft es, nochmals das OPV-Grundwissen aufzufrischen. ;-) Im Netz gibt es genügend Quellen, von Bastlerniveau bis zu hochwissenschaftlichen Betrachtungen, meine ich... :-)
Der Basiswiderstand muss nicht hochohmig sein, er kann auch gegen null gehen. Beim OPV-Spannungsfolger kann der Basisstrom auch über die Rückführung vom Ausgang zum Eingang fließen, die einen Widerstand in einem weiten Bereich haben kann. Wenn ein OP an einer Spannung betrieben, so muss der Spannungsmittelpunkt auf andere Weise geschaffen werden und die Endstufe des OP muss für diese Betriebsweise geeignet sein. Nicht alle OP sind dazu in der Lage. Bitte diesen Sachverhalt in entsprechenden Fachbüchern nachlesen.
AnalogOpa schrieb: > Bitte diesen Sachverhalt in entsprechenden Fachbüchern nachlesen. Genau deswegen mein Einwand vorhin... ;-)
Heinz schrieb: > Jetzt finde ich immer wieder Quellen, wo z.B. beim invertierenden > Verstärker beschrieben ist, das R1 (also der Widerstand vom > Eingangssignal um Minus-Anschuss am OPV) den Eingangswiderstand bildet. Das ist die Beschaltung des OPV, nicht der OPV selbst. Um den hohen Eingangswiderstand eines OPV zu nutzen, gibt es Instrumentenverstärker, eine Zusammenschaltung von drei OPVs, bei der jedes Eingangssignal erstmal über einen Elektrometerverstärker läuft.
wobei man zB bei wikipedia von "Elektrometerverstärker" gleich zu OPV weitergeleitet wird. Zu "Instrumentenverstärker" siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Instrumentenverst%C3%A4rker war mir auch neu ...
Wolfgang schrieb: > Um den hohen Eingangswiderstand eines OPV zu nutzen, gibt es > Instrumentenverstärker Das muß noch gar nicht mal so einer sein, ein OPV mit FETs anstelle von Bipolartransistoren in der Eingangsstufe reicht auch schon. Die Eingangsströme sind dann nur noch Leckströme am Gate eines Feldeffekttransistors.
Wühlhase schrieb: > Das muß noch gar nicht mal so einer sein, ein OPV mit FETs anstelle von > Bipolartransistoren in der Eingangsstufe reicht auch schon. Du hast nicht verstanden, worum es geht. Der Widerstand R1 beim TO ist das Problem, nicht die Eingangsstufe des OPV. Josef L. schrieb: > wobei man zB bei wikipedia von "Elektrometerverstärker" gleich zu OPV > weitergeleitet wird. Was willst du damit sagen? Deswegen ist das trotzdem keine Eigenschaft des OPVs sondern der Beschaltung. Mit einem OPV lässt sich so ein Elektrometerverstärker eben leicht aufbauen, indem man einfach den invertierenden Eingang mit dem Ausgang verbindet und mit dem Signal in den nichtinvertierenden Eingang gehen. Auf der Wikipediaseite über OPVs ist die Beschaltung als Beispiele für realisierbare Operationen unter "Spannungsfolger" zu finden. https://de.wikipedia.org/wiki/Operationsverst%C3%A4rker#Spannungsfolger
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