Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 12V Netzteil an Bleiakku, um "Mindestspannung" zu gewährleisten, ohne zu viel aufzuladen.


von Timo (Gast)


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Hi.

Ich würde gerne einen Bleiakku vor Tiefentladung schützen und ein 12V 
Netzteil parallel hängen. Das Netzteil soll auch die Schaltung 
versorgen, wenn der Akku nicht mehr genug Ladezustand hat.
Ich würde gerne ein Meanwell HDR-60-12. Kann das Rückspannung ab? Sonst 
brauche ich noch eine Diode.
Was passiert, wenn der Akku doch mal ziemlich leer ist (z.B. nach 
Stromausfall) und zu viel Strom zieht, dann schaltet es doch ab oder?

Das 12 V Netzteil soll den Akku jedoch nicht viel aufladen, sondern nur 
einen "Mindeststand" gewährleisten.
Vollständig aufgeladen werden soll tagsüber über ein weiteres Netzteil 
aus einem 60V DC Kreis. Hierfür benötige ich ein weiteres Netzteil, 
welches 60V DC Eingangsspannung hat. Die Ausgangsspannung sollte im 
Bereich von 13,5 bis ca 15V einstellbar sein, um die Akkus (Nach Abzug 
für die Rückfluss-Schutzdiode) mit 13,7 bis 13,8 V Konstantspannung zu 
laden.

Ich habe 4 Solarpanels (je 2 seriell in verschiedene Richtungen), die 
bei guter Sonnenstrahlung auf etwas über 60V hochlaufen.
Da würde ich gerne auf der DC Seite des Wechselrichters was "weg 
klauen", da das Teil sowieso bei 600 Watt abregelt. Und selbst die 600W 
bekomme ich tagsüber schon kaum weg.

von C. D. (derschmied)


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Das wird so einfach nicht klappen. Sobald der Akku hungrig wird weil 
Deine Last mehr Durst hat als Sonne vom Himmel scheint wird er am 
Netzgerät saugen. Wenn die Last dann die Leistungsfähigkeit des 
Netzteils übersteigt wird's erst gut warm, dann kommt der Qualm, dann 
dessen Tod.
Meine Wahl wäre hier ein strombegrenztes und kurzschlussfestes, aber da 
ist dann nicht mehr viel drin kostengünstig. Einerlei, wennst diese 
Hürde hinter Dir hast steht immernoch im Raume dass Deine Last Dir den 
Akku leersaufen könnte, und zum Schutz dessen bleibt nur eine 
Abschaltung bei Unterspannung. Kann man sich selber basteln, aber es 
gibt auch fertige Bausteine die das für Dich regeln.
Ist  im Prinzip das gleiche Problem an dem man in Berlin seit Jahren 
erfolglos herumstrickt: was tut man wenn nachts kein Wind Bläst, und 
wohin mit dem Säft im Sommer wenn's hell und warm ist und jeder nur faul 
in der Sonne mümmeln mag.
Gedankenanstoß:
Übrige Sonnenenergie via PV in Wechselstrom umwandeln und diesen via 
Heizwendel in warmes Duschwasser verwandeln. Auch nicht billig, aber der 
GasWasserScheiße-Beauftragte in Deiner Region hilft da sicher weiter.

von Michael B. (laberkopp)


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Timo schrieb:
> Das Netzteil soll auch die Schaltung versorgen, wenn der Akku nicht mehr
> genug Ladezustand hat.

Da du sowieso Netzstrom hast: lass den Akku weg.

Ein Bleiakku ist so kurzlebig, dass dessen Strom so unverschämt viel 
teurer ist als Netzstrom, dass man sich das nur als Notstrom antut.

Dann auch noch entladen rumstehen weil heute oder diese Woche die Sonne 
mal wieder nicht scheint ist für Blei sowieso tödlich.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Michael B. schrieb:
> Dann auch noch entladen rumstehen weil heute oder diese Woche die Sonne
> mal wieder nicht scheint ist für Blei sowieso tödlich.

Jain. Ich fahre mit Freude ein Fahrzeug mit Verbrenner-Motor, und ist 
vorne Blei drin. Starterbatterie. Der Vorbesitzer hat, und dafür bin ich 
dankbar, mim Edding 07/18 draufgekritzelt. Die Batterie, Noname, ist 
also im fünften Jahre ihres Daseins. In aller Regel steig ich 
frühmorgens um halb sechs ein, brumm, zur Arbeit. Um sechs abends brumm 
bissl einkaufen & und Dinge des täglichen Lebens bewältigen, abends um 
acht hat auch das Blei vorne links im Motorraum Feierabend. Insgesamt 
also eher wenig Batteriefreundlich, und nach gängiger Meinung hier im 
Forum führte das nach 2 Wochen schon zum Tode. Nu sind aber Jahre 
vergangen, und das Ding tut.
Gleiches gilt für die 2x 260 Ah Pufferbatterie in meinem Schrebergarten, 
gebraucht, sind bei Wartungsarbeiten in einer Lkw-Werkstatt irgendwie 
übrig geblieben. Werden gespeist von 2x 300 Watt PV, mittlerweile auch 
im dritten Jahr, Victron sorgt dafür dass die 1kw Brunnenpumpe keinen 
Schaden anrichtet wenn ich den Sommer über abends einen Kubik Wasser zum 
Gießen Hochpumpe. Und das täglich.
Ich denke, das halbgeladene Bleiakkus aus Langeweile sulfatieren und 
dann vor Langeweile sterben. Wenn man sie nach Gebrauch umgehend lädt 
haben die Schwefel-Ionen chemisch gesehen kaum Gelegenheit 
"Blei-Schwefel-Kristalle" zu bilden, und über Umwege wird es das sein 
worauf der TO hinaus wollte.
So ungefähr.

von Michael B. (laberkopp)


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C. D. schrieb:
> So ungefähr.

So ungefähr beschreibst du dass du keine Ahnung hast.

Im Auto ist die Starterbatterie üblicherweise voll, randvoll, wie es 
Bleiakkus lieben.

Deine Schrebergartenbatterie scheint nur im Sommer benutzt zu werden, 
und gleich am nächsten Tag wieder vollgeladen zu werden, so dass sie im 
Winter trotz mauem Solarertrag durchgängig voll ist.

Was hast du also am Unterschied zu Timos Tiefentladeschutz nicht 
verstanden ?

von C. D. (derschmied)


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Michael B. schrieb:
> So ungefähr beschreibst du dass du keine Ahnung hast.

Findest Du?
Kfz, Winterbetrieb. Morgens stockduster, Öl kalt und steif, Anlasser 
plagt sich. Heckscheibenheizung, Frontscheibenheizung, Scheinwerfer idR 
im Fernlichtbetrieb. Nebelscheinwerfer, Heizungsgebläse. Und älteres BJ, 
also nix mit LED. Dazu schonende, niedertourige Fahrweise, da bleibt 
wenig Futter für die Batterie.
Hat sich also was mit randvoll. Wird abgestellt und hat auf Abruf zu 
funktionieren. Austauschteil immer griffbereit. Punkt. So ist das 
Landleben eben, funzt nicht nach Datenblatt und Busfahrplan.
Das zum einen.
Zum anderen: Es kommt auch im Sommer mitunter vor dasses 2 Wochen am 
Stück trüb ist, im Schrebergarten muß dennoch gegossen werden. Ein 
Stromanschluss besteht nicht, und es müssen die 5A Ladestrom tagsüber 
reichen. Auch wenn eher 18A und mehr nötig wären. Hat sich also auch was 
mit randvoll. Ein Blick aufs Einbau-Messinstrument mit Druck auf den 
Bypass-Taster sagt mir dann 24kommairgendwas Volt, also müssen die 
Karotten eben dursten weil kein Säft zum Giessen da.
Ich hab jetzt mal versucht das in barrierefreies Deutsch für 
Industrieangestellte zu übersetzen, es gibt durchaus noch andere Gesetze 
als das Ohmsche und jene, die im Datenblatt stehen. Oder solche, die man 
immer für unumstößlich gehalten hat.
Weiterhin: ich hab ne dicken Pelz, es wird Dir nicht gelingen mich um 
meine Nachtruhe zu bringen. Förderlich für den TO wäre belastbares & und 
konstruktives, und da stehst du hinten an.
Ich lass mich gern überholen, also geb Dir Mühe...

von Stefan F. (Gast)


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C. D. schrieb:
> Insgesamt also eher wenig Batteriefreundlich

Doch das ist batteriefruendlich. Nach dem Starten brauchst du nur 10 
Minuten zu fahren, um den Akku wieder voll zu laden. Bei dir wird er 
ständig (fast) voll sein, so wie sich das gehört.

von C. D. (derschmied)


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Stefan F. schrieb:
> Doch das ist batteriefruendlich. Nach dem Starten brauchst du nur 10
> Minuten zu fahren, um den Akku wieder voll zu laden. Bei dir wird er
> ständig (fast) voll sein, so wie sich das gehört.

Die letzten fünf Worte find ich geil, trifft sich mit meiner 
Lebenserfahrung. 10 Minuten reichen der Physik nach aber nur schwerlich 
aus, und ich denke die Variablen "nicht ganz vollgeladen", "Anlasser 
Orgeln" und der Faktor Zeit führen letztlich zum Batterietod. Aus den 
dreißigern des letzten Jahrhunderts ist eher kaum ein Bleiakku noch am 
Leben, auch wenn sich das mancheiner wünscht. An der Physik hat sich 
bislang nichts geändert, Laberkopp gibt sich verständlich 
menschlich-impulsiv und hat ein wenig die Fragestellung von oben aus den 
Augen verloren, und meine Wenigkeit hat Bildungslücken.
Also was tun um die teuren Akkus des TO möglichst lange am Leben zu 
halten?

von Stefan F. (Gast)


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C. D. schrieb:
> Also was tun um die teuren Akkus des TO möglichst lange am Leben zu
> halten?

Immer voll halten und nicht benutzen.

Michael B. schrieb:
> Da du sowieso Netzstrom hast: lass den Akku weg.
> Ein Bleiakku ist so kurzlebig, dass dessen Strom so unverschämt viel
> teurer ist als Netzstrom, dass man sich das nur als Notstrom antut.

An dem Jux war schon ein bisschen was wahres dran.

von C. D. (derschmied)


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Stefan F. schrieb:
> Immer voll halten und nicht benutzen.

-:))
Wirklich zielführend ist das aber nicht, Bleiakkus haben nach wie vor 
ihre Daseinsberechtigung. Es geht hier glaub eher um den Konsens 
zwischen Unbedarftheit  des Fragestellers was Akkus anbelangt, 
physikalische Konsequenzen, und der Bezahlbarkeit
der Massnahmen die die Lebensdauer der Akus verlängern würden. Alle 
Parameter zusammen hat der TO augenscheinlich nicht auf dem Schirm.
Dazwischen stolpert man über Querschläger aus der 
Recht-haben-muss-Fraktion..
Schwierig, schwierig, schwierig.
Bleibt die Frage:
Was tun?

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