Schönen Sonntag Abend. Ich brauche privat ein Gerät um ein DVI Videosignal und USB 2.0 zu schalten, entweder zu Bildschirm, Maus & Tastatur 1 oder zu Bildschirm, Maus & Tastatur 2. Solche "umgekehrten KVM Switches" gibt es aber die sind sehr teuer. Also selber machen. USB 2.0 mit guten Relais zu schalten ist kein Problem, denke ich. Aber DVI macht mir Sorgen: Ich habe einen alten DVI Umschalter aufgeschraubt und gesehen dass da die Datenleitungen von den DVI Anschlüssen von der Länge her angepasst wurden (zick-zack Leiterbahnen). Ich habe vor das Umschalten entweder mit einem Haufen Reed-Relais oder mit einigen 74er Analogschaltern zu realisieren. Aber würde das überhaupt funktionieren? Mit Lochraster und Fädeldraht? Die Datenleitungen sind ja differenziell, also solange die ungefähr die gleichen Längen haben und die Leitungsführung gut ist sollte das doch machbar sein, oder? Ich konnte im Internet nirgends Angaben zu den Pegeln bei DVI finden. Deshalb weiß ich nicht ob das mit Analogschalter ICs machbar wäre. Die meisten vertragen ja nur 0,5 größer als die Versorgungsspannung. Bei der Realisierung mit Relais würden die Pegel keine Rolle spielen, denen ist es egal ob sie 3,3V, 5V oder 12V schalten. Meines Wissens nach gibt ein PC bzw. eine Grafikkarte erst etwas über DVI aus wenn auch ein Bildschirm verbunden ist, also einfach mal hinten am PC mit Oszi die Pegel messen geht nicht. Und ich habe keine Lust extra ein DVI Kabel aufzuschneiden um die Pegel zu messen wärend ein Bildschirm mit dem PC verbunden ist. Wäre toll wenn jemand über die Pegal und die maximal zulässige Längendifferenz bei DVI Bescheid weiß und dieses Wissen mit mir und der Welt teilen könnte ...
Wird nicht ganz einfach, da 1. Laufzeit und DVI Signale stimmen sollten https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Visual_Interface 2. Einfach USB abschalten ohne Abmeldung Ärger machen könnte. 3. Schöner wäre Lösung mit SW z.B. remote: mstsc /?
Moin, Andre G. schrieb: > Aber würde das überhaupt funktionieren? > Mit Lochraster und Fädeldraht? Wohl kaum. Die Signale auf den Lanes haben GHz-Bandbreite; du brauchst an den Eingaengen adaptive Kabelentzerrer, an den Ausgaengen entsprechende Treiber, etc. Dazu kommt dann noch der Heckmeck mit EDID, d.h. die beiden I2C-artigen Signale, mit denen die Videoquelle sich Infos(unterstuetzte Aufloesungen, Authentisierung,...) ueber die Senke(Monitor) beschaffen kann. Und da wirds bei Umschaltvorgaengen tendentiell unangenehm. Klar, wenn du impedanzkontrollierte Leitungen auf PCBs routen kannst, an die entsprechenden Chips in Musterstueckzahlen kommst, die auch gut loeten kannst oder fuer all das ggf. Firmen (z.b. aus China) an der Hand hast, dann kannst du das auch "selber" bauen. Sonst eher: Leider nein, leider garnicht. Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Leider nein, > leider garnicht. Gut, so verstanden. Dann werde ich mir einen fertigen Umschalter kaufen. So was: https://www.reichelt.at/at/de/switch-bidirektional-dvi-delock-18751-p259583.html?&trstct=pos_14&nbc=1 Und USB mit Relais, Mäuse und Tastaturen sind ja meist ziemlich problemlos was einfach ausstecken angeht.
Andre G. schrieb: > Dergute W. schrieb: >> Authentisierung > > Was? > Wozu bitte muss sich ein Bildschirm authentifizieren? Ob er auch wirklich ein Bildschirm ist, und zwar einer von den "Guten", und ganz bestimmt kein boeser Eingang eines boesen Raubkopiermord-encoders oder aehnlich schwarzer Magie... Gruss WK
Ron-Hardy G. schrieb: > Andre G. schrieb: >> Wozu bitte muss sich ein Bildschirm authentifizieren? > > z.B. für HDCP... Was für ein Haufen Schwachsinn, da wird einem ja schlecht ... Gut dass es noch VGA gibt .... Naja, ist ja auch egal. Das Thema ist erledigt, meine Fragen wurden bewantwortet.
Andre G. schrieb: > einen fertigen Umschalter kaufen. -Dein genannter Umschalter ist für analog nicht beschaltet. -Einfach was umschalten ohne Software geht oft schief. -Ein Versuch macht klüger.
oszi40 schrieb: > -Dein genannter Umschalter ist für analog nicht beschaltet. Muss er ja nicht sein. oszi40 schrieb: > -Einfach was umschalten ohne Software geht oft schief. Bildschirm von Hand ausstecken und neuen von Hand anstecken geht doch auch, oder? Klar, man muss vielleicht die Auflösung oder so neu einstellen, aber wenn man nur einmal pro Tag umschaltet dann hält sich der Aufwand in Grenzen, denke ich. Von Hand umstecken möchte ich nur nicht um die Stecker und Buchsen nicht zu sehr zu beanspruchen. oszi40 schrieb: > -Ein Versuch macht klüger. Ja, bei 25€ werde ich einfach mal kaufen und schauen ob es geht (wortwörtlich). Danke für die Antworten.
Zu den Pegeln: https://ez.analog.com/cfs-file/__key/telligent-evolution-components-attachments/00-317-00-00-00-05-21-37/HDMISpecification13a.pdf Ungefähr ab Seite 38. Ich wüsste jetzt nicht, warum der Umschalter von Reichelt nicht tun sollte, wozu er gedacht ist. Es wird vermutlich genau dasselbe passieren, was beim Umstecken von 2 verschiedenen Monitoren passiert. Wenn sie die gleichen Eigenschaften haben, erst Recht kein Problem. Der Umschalter kostet nicht viel, ein Selbstbau scheint wenig sinnvoll, aber auch beim Selbstbau hätte ich nicht so viele Bedenken, wie hier geäußert werden. Natürlich muss man es richtig machen, also anständig Impedanz-kontrollierte Leitungen, nix Lochraster, alle gleich lang, und Schaltelemente (Relais), die eine möglichst kleine Stoßstelle in der Leitung ergeben. Passende Halbleiterschalter (niederohmig, kapazitätsarm, vielleicht differentiell) mag es auch geben, aber mit den Feld-, Wald- und Wiesen-Typen dürfte das Projekt eher scheitern. Auch 1 GHz hat auf FR4 eine Wellenlänge von ca. 20 cm mit Flanken weit im cm-Bereich. Zur Berechnung der Impedanz von Leitungen auf Leiterplatten gibt es reichlich Tools. 100 Ohm differentiell wird gefordert.
Nein, der von mir verlinkte Umschalter kostet nicht viel. Ist vermutlich mechanisch, also ein Wechselschalter mit sehr vielen Kontakten. Aber echte KVM Umschalter die einen PC schaltbar zu zwei "Benutzerplätzen" schalten mit allem drum und dran (USB, Audio, DVI oder HMDI) sind teuer. Z.B. https://www.kvm-switches-online.com/reverse-kvm.html
Ein PC (unter Windows und Linux) kommt prolemlos mit mehreren Tastaturen und Mäusen parallel klar. Oft haben die Grafikkarten auch mehrere Ausgänge, die auch dasselbe Bild darstellen können. Daher kann es reichen, wenn man den unbenutzen Monitor ausschaltet. (Vielleicht hat der Monitor auch einen USB-Hub für Maus und Tastatur.) Die DVI-Signale sind - bis auf Sound - mit HDMI indentisch.
Andre G. schrieb: > Nein, der von mir verlinkte Umschalter kostet nicht viel. > Ist vermutlich mechanisch, also ein Wechselschalter mit sehr vielen > Kontakten. Der wird auch Halbleiterschalter haben. Da ist ja nur ein simpler Knopf drauf. > Aber echte KVM Umschalter die einen PC schaltbar zu zwei > "Benutzerplätzen" schalten mit allem drum und dran (USB, Audio, DVI oder > HMDI) sind teuer. Die simulieren auch eine Maus und Tastatur für die gerade nicht aktiven Geräte und müssen sich z.B. deren Status merken.
Andre G. schrieb: > Ich habe einen alten DVI Umschalter aufgeschraubt und gesehen dass da > die Datenleitungen von den DVI Anschlüssen von der Länge her angepasst > wurden (zick-zack Leiterbahnen). Bei parallelen Gigabit-Signalen ist das notwendig. > Aber würde das überhaupt funktionieren? > Mit Lochraster und Fädeldraht? Die haben die falsche Impedanz, und du bekommst am Ende nur noch Matsch statt Digital-Signale raus. > Ich konnte im Internet nirgends Angaben zu den Pegeln bei DVI finden. > Deshalb weiß ich nicht ob das mit Analogschalter ICs machbar wäre. DVI -> TMDS -> CML; das kann man mit 3,3 V schalten. Aber wegen der hohen Bandbreite benutzt man Spezialchips wie z.B. TS3DV20812 oder TS3DV642.
Der Sinn von sowas erschliesst sich mir nicht ganz. Warum umschalten, wenn man einfach beide Anschliessen kann, mit normalen Hubs und Splittern?
DPA schrieb: > Der Sinn von sowas erschliesst sich mir nicht ganz. Warum umschalten, > wenn man einfach beide Anschliessen kann, mit normalen Hubs und > Splittern? Bei DVI? Was für Hubs und Splitter meinst Du denn da - zeig mal. Ansosnten @TO: man könnte ja auch eine Dual-Grafikkarte in den PC einbauen, und auf beiden das gleiche Bild anzeigen lassen. Und Tastatur/Maus lassen sich ja mehrfach parallel betreiben.
Jens G. schrieb: > Bei DVI? Erstbestes Beispiel vom Gockel: https://www.delock.de/produkt/87639/merkmale.html
Klaus schrieb: > Jens G. schrieb: >> Bei DVI? > > Erstbestes Beispiel vom Gockel: > https://www.delock.de/produkt/87639/merkmale.html Ok.
https://kvm-switch.de/de/KVM-Switches-fuer-DisplayPort--DVI--HDMI-und-VGA/2-Port-KVM-Switches/DVI-KVM-Switches-73/ https://www.ebay.de/itm/324266593928 Du denkst, dass du unter 45€ mit HF Bauteilen und Arbeitszeit landest? Muss es denn überhaupt DVI sein? Was spricht gegen HDMI? Da gibt es nochmals deutlich günstigere Lösungen. Und vom Signal her läuft es in den meisten Fällen auf das Gleiche hinaus.
Moin, Andre G. schrieb: > Ist vermutlich mechanisch, also ein Wechselschalter mit sehr vielen > Kontakten. Mir kam der Gedanke, weil's ja als "bidirektional" angepriesen wird auch schon. Aber es wuerde mich doch verwundern. Bei 4kp30 Aufloesung sind's knapp 300MHz Pixeltakt, d.h. 3GHz "Bittakt. Da waere so ein vielkontaktiger Schalter, der das tatsaechlich zuverlaessig koennte, sicher deutlich teurer, als die entsprechenden Chipse in entsprechenden Stueckzahlen. Wenn du das Dingens hast, und kannst es zerstoerungsfrei oeffnen, dann guck' doch mal rein, was da drinnen werkelt. Gruss WK
Bommel schrieb: > Du denkst, dass du unter 45€ mit HF Bauteilen und Arbeitszeit landest? Ich wusste nicht dass DVI so stark HF-lastig ist. Arbeitszeit darf man bei Bastelprojekten doch niemals rechnen ;-) Ich habe bisher nur etwas Erfahrung mit VGA und da ist alles recht überschaubar von den Geschwindigkeiten her. Dergute W. schrieb: > Wenn du das Dingens hast, und kannst es zerstoerungsfrei oeffnen, dann > guck' doch mal rein, was da drinnen werkelt. Werde ich machen.
Andre G. schrieb: > Ich wusste nicht dass DVI so stark HF-lastig ist. Bei DVI hast du bei 1920x1080 eben so viele Punkte für die jeweils 3x8Bit übertragen werden, das 60x in der Sekunde. Was hast du denn da für eine Übertragungsrate erwartet? 1920x1080x3x8x60Bit/s ist eben eine große Zahl...
Bommel schrieb: > 1920x1080x3x8x60Bit/s ist eben eine große Zahl... Aber über 3 Lanes übertragen = 1920x1080x3x8x60Bit/3Lanes/s Immer noch viel.
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Bommel schrieb: >> 1920x1080x3x8x60Bit/s ist eben eine große Zahl... > Aber über 3 Lanes übertragen = 1920x1080x3x8x60Bit/3Lanes/s > Immer noch viel. Und nochn bisschen mehr, wenn man noch den Bonusmultiplikator (das TM von TMDS) von 1.25 (10/8) und die diversen Syncs und Blanks mit reinnimmt :-) scnr, WK
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Andre G. schrieb: > USB 2.0 mit guten Relais zu schalten ist kein Problem, denke ich. Schlechte Idee. Und wenn man sich ansieht, zu welchem Preis man 4-Port HDMI-KVM-Umschalter bekommen kann, ist der Selbstbau auch definitiv nicht sehr attraktiv. https://www.amazon.de/dp/B09H6NNDZS Ein HDMI-Umschalter eignet sich nur dann nicht zum Umschalten von DVI-Signalen, wenn dual-link DVI verwendet wird, das ist bei Monitoren mit größerer Auflösung als WUXGA (1920x1200) nötig gewesen.
DVI ist ein digitales Videosignal, und dessen Pegel spielen beim Umschalten eine entscheidende Rolle. Eine ungenaue Übertragung der Datenleitungen kann dazu führen, dass das Signal beschädigt wird und das Bild nicht korrekt angezeigt wird. Es wäre besser, einen Digital-to-Digital Umschalter (DVI-D KVM Switch) zu verwenden, um das Signal sicher und ohne Qualitätsverlust zu übertragen. Relais und Analogschalter sind für die Übertragung von digitalen Signalen ungeeignet, da sie die Pegel verändern können.
Bommel schrieb: > Was hast du denn da > für eine Übertragungsrate erwartet? Ehrlich gesagt habe ich gar nicht wirklich darüber nachgedacht. Ich hatte den Eindruck dass bei so vielen Pins über jeden Pin nicht ganz so viele Daten gehen müsen, ähnnlich wie bei einer parallelen Schnittstelle. Aber da ja fast alles differentiell ist und eigene Grounds hat sind das doch nicht wirklich viele "Verbindungen". Ich dachte "ah da muss ich micht nicht drum kümmern, einfach alles 1 zu 1 durchschalten, dann sollte das schon gehen, egal ob differentielle Signale oder nicht". Naja, so einfach ist das wohl nicht. Auch scheinbar selbstverständliche und einfache Technologien wie eine Verbindung zwischen PC und Bildschirm ist nicht so selbstverständlich und einfach wie es auf den ersten Blick scheint. Wieder was gelernt ...
Also ich habe mich gegen DVI entschieden, da mein primärer Bildschirm per HDMI an die Grafikkarte des PCs angeschlossen ist. Und dieser Bildschirm soll umgeschaltet werden. Für DVI sprach nur meine irrtümliche Annahme der langsameren Signale. Da dem ja nicht so ist habe ich mich für HDMI entschieden. Ich habe diesen bidirektionalen HDMI Umschalter gekauft und natürlich gleich aufgeschraubt: https://www.reichelt.at/at/de/hdmi-4k-bidirektionaler-switch-2-port-tme-cs32-p320794.html?&trstct=pos_0&nbc=1 Dessen Herzstück ist ein 12-Kanal 1:2 Mux von TI der bis zu 7,5 GHz schalten kann. https://datasheet.octopart.com/TS3DV642A0RUAR-Texas-Instruments-datasheet-15828047.pdf Dazu noch etwas Hühnerfutter. Also im Grunde nichts anderes als meine Idee mit den 74er Analogschaltern. Nur eben etwas moderner ;-) Ich nehme an dass es für DVI einen ähnlichen IC mit mehreren Kanälen gibt.
Moin, Merci fuers Aufschrauben und Mitteilen :-) Klar, bei einem reinen Analogschalter kannst du Ein/Ausgaenge vertauschen. Dafuer wird das Signal halt nicht besser. Wenn man die Richtung festlegt, koennte man per Kabelentzerrer, "Reclocker", und Treiber das Signal wieder "schoenmachen". Das kann der simple Schalter halt nicht. Wenn die Strippen kurz und gut genug sind, scheint's ja auch so zu funktionieren. Andre G. schrieb: > Ich nehme an dass es für DVI einen ähnlichen IC mit mehreren Kanälen > gibt. Da kannst du exakt den Selben nehmen. Signale, Pegel, etc. sind bei DVI-D und HDMI ziemlich identisch. Gruss WK
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