Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Alte 2000Ohm Kopfhöhrer (Blechmembran) Verständnisfrage


von Ralf W. (tubefreak)


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Hallo,
wollte demnächst mal ein Audion bauen "Stielecht" mit 2000 Ohm 
kopfhörer. Habe dazu aber eine Verständnisfrage: Wenn ich so ein Teil 
Kaufe mit 2x 2000Ohm, hat da jede Ohrmuschel 4000Ohm, parallelgeschaltet 
dann 2000, oder jede Ohrmuschel 1000Ohm , in Reihe dann 2000?

Auf was muss ich beim Kauf achten

Gruß
Ralf

von Andrew T. (marsufant)


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Jedes Hörerteil hat 2000 öhm.

Also Reihenschaltung wäre 4k, parallel 1k


Beim Kauf die alten grauen Teile aus den Kosmos Experiment Kästen kommen 
extrem gut.

von Jürgen (Gast)


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Ralf W. schrieb:
> hat da jede Ohrmuschel 4000Ohm, parallelgeschaltet
> dann 2000, oder jede Ohrmuschel 1000Ohm , in Reihe dann 2000?

Ja.
Das eine oder das andere. Wie die aufgebaut und geschaltet sind mußt Du 
den Verkäufer fragen.

von Andrew T. (marsufant)


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Jürgen schrieb:
> Ralf W. schrieb:
>> hat da jede Ohrmuschel 4000Ohm, parallelgeschaltet
>> dann 2000, oder jede Ohrmuschel 1000Ohm , in Reihe dann 2000?
>
> Ja.
> Das eine oder das andere. Wie die aufgebaut und geschaltet sind mußt Du
> den Verkäufer fragen.

Wenn da steht 2x2000,

Dann gibt's nur eine Möglichkeit: jede 2000

von Phasenschieber S. (Gast)


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Also mein Kopfhörer hatte 2kΩ Anschlusswert.

Da diese Kopfhörer keine Stereokopfhörer sind, wird der Wert nicht in 2 
Ohren aufgeteilt, der Anschlusswert wird benannt.

Mein Hörer hatte auf jedem Ohr 1kΩ, die Spulen waren somit in Reihe 
geschaltet.

von Werner H. (werner45)


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So kenne ich das auch, 2 x 1000 Ohm.
Bei gut konstruierten alten Kopfhörern kann man auch den Membranabstand 
über das äußere Feingewinde einstellen und mit einem Gewindering 
sichern.
Es lohnt sich auch, die Magnetkerne neu aufzumagnetisieren, das steigert 
die Empfindlichkeit. Zweckmäßig mit einem Joch, das aus einem alten 
Spaltpolmotor (mit einseitiger Wicklung) zurechtgesägt/gefeilt wird.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Ralf W. schrieb:
> Audion bauen "Stielecht" mit 2000 Ohm
> kopfhörer

Wenn es nicht 'echt', 'original' 'old fashion' sein soll und nur die 
2000Ohm wichtig sind.
Suche bei EBay nach Sennheiser HD414. Hat auch 2000Ohm, aber ein 
HIFI-Kopfhörer. Neue Polster gibt es bei Thomann.

73
Wilhelm

von Ralf W. (tubefreak)


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> Wenn es nicht 'echt', 'original' 'old fashion' sein soll

Danke für den tip, aber ich schrieb oben schon Stielecht, da passen die 
gelben Dinger schlecht dazu :-)

von Stefan M. (derwisch)


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Phasenschieber S. schrieb:
> der Anschlusswert wird benannt.

Genau.

Stereo = jede Seite hat 2000 Ohm
Mono muss dann zusammen 2000 Ohm haben.

Entweder sind im Mono Fall zwei 4000er parallel oder zwei 1000er in 
Reihe.

Was du am Anschlussstecker messen kanst zählt.
Die höhere Impedanz bei 1kHz kannst Du dafür mal ausser Acht lassen.
Kommt DC mässig trotzdem nahe an die Impedanz Angabe ran.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Entweder sind im Mono Fall zwei 4000er parallel oder zwei 1000er in
> Reihe.

Diese alten Kopfhörer waren auf größtmögliche Empfindlichkeit ausgelegt, 
d.h. damit hat man Detektorempfang betreiben können, ganz ohne 
Verstärkung, weshalb eine Parallelschaltung nicht in Frage kam.
Die Spulen waren in Serie geschaltet.

Werner H. schrieb:
> Bei gut konstruierten alten Kopfhörern kann man auch den Membranabstand
> über das äußere Feingewinde einstellen und mit einem Gewindering
> sichern.

Yep, aus oben genanntem Grund.  Damit konnte man Flöhe husten hören ;-)

Es gab aber auch so ähnliche "Fernmelde-Kopfhörer", die sahen ganz 
ähnlich aus, waren aber nicht so empfindlich.

Das sollte man beim Kauf beachten.

von Stefan M. (derwisch)


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Für den Detektoremfang habe ich mir sog. "Sound powered" Kapseln besorgt 
(Rocking Armatures).
War nur über einen britischen Ebay Händler zu bekommen.
Von diesen Teilen liest man in fast jeder englischsprachigen Website, 
aber leider gibt es hierzulande mal wieder keinen Händler für sowas.
Die Teile sind super, aber der Ausgangsübertrager von Reinhöfer in Kombi 
mit einem 600 Ohm dynamischen Kopfhörer (Beyerdynamic DT990) ist besser.

https://www.roehrentechnik.de/html/53_48.html

Macht aus jeden Fall Spass, das "Letzte" an Audioempfindlichkeit 
rauszuholen.

Übrigens ist ein guter Test für sehr hochohmige Hörer dieser:
Einfach nur das "heiße" Ende am Stecker anfassen.
Den zweiten Pol (Masse) nicht berühren.
Dann gut Isoliert auf dem Stuhl sitzen (Füße vom Boden weg).
Die Brummeinstreuung von umgebenden Stromleitungen recht dann, um 
deutlich was zu hören (!)

von kai (Gast)


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Keine Ahnung, ob der Hinweis hilft, ich selber benutze entweder 
Kristallohrhörer oder die "Hörmuscheln" bzw. Hörkapseln aus alten 
Wählscheibentelefonen, je zwei in Reihe für einen Kopfhörer. Meine 
Hörkapseln liegen parallel bei ca. 1500 Ohm. Die Empfindlichkeit bzw. 
der Wirkungsgrad ist auf jeden Fall super. Weiß nur nicht, ob es da noch 
Quellen gibt.

von Phasenschieber S. (Gast)


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kai schrieb:
> "Hörmuscheln" bzw. Hörkapseln aus alten
> Wählscheibentelefonen

Dynamische Hörkapseln waren damals sehr beliebt als Mikrophone für 
AM-Funkgeräte.

Die gaben nah besprochen sehr hohe Pegel ab, jedoch so gut wie garnichts 
aus der Umgebung, zusätzlich waren sie im Frequenzgang ideal für 
Funkanwendungen.

von Lotta  . (mercedes)


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Die Spulen waren immer hintereinandergeschaltet,
also 4 Kiloohm.

Wenn es Du mit Deinen Hörer wirklich gut meinst,
schließt Du ihn gleichstromfrei an, also nicht direkt in die
Anodenleitung schalten, sondern Anodenwiderstand vorsehen
und den Hörer kapazitiv über 0,1 oder 0,5 yf Wickelkondensator
ankoppeln.

Das wird der Hörer Dir dann durch höhere Empfindlichkeit
und längere Haltbarkeit danken.

mfg

von Ralf W. (tubefreak)


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Danke für die vielen Zuschrifften, jetzt weis ich bescheid. Am besten 
Gleichstromfrei mit C auskoppeln,- Der Anschlusswert ist benannt bzw 
sind bei Doppelten in Reihe geschaltet.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Lotta  . schrieb:
> also 4 Kiloohm.

Nein, 2kΩ  Anschlusswert!

von Andreas M. (andreas_m62)


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Ralf W. schrieb:
> Am besten gleichstromfrei mit C auskoppeln

Man könnte auch einen Ausgangstrafo von einem Röhrenradio
oder einer 100 Volt-ELA-Anlage benutzen
und niederohmige Kopfhörer verwenden.
Damit hätte man auch eine gleichstromfreie Auskoppelung.

von michael_ (Gast)


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Röhrenschaltung?
Da aber trotzdem aufpassen.
Bei Batteriebetrieb bis 70V geht das ja noch.
Bei 250V kommst du in den Bereich von Endröhren wie EL84.
Bei 4kOhm.
Auch Wechselstrommäßig.

von Andreas M. (andreas_m62)


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von michael_ (Gast)


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Das ist aber kein Audion!

von Lotta  . (mercedes)


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Och!

Ich liebe Röhrenschaltungen!
Die riechen immer so schön nach alter Rundfunkwerkstatt!
Und dann die Beleuchtung... :-O

Wer mit ner Pistole auf die Vergangenheit schießt,
dem wird die Zukunft mit Kanonen antworten! :-P

mfg

von Stefan M. (derwisch)


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Lotta  . schrieb:
> also nicht direkt in die
> Anodenleitung schalten, sondern Anodenwiderstand vorsehen

Es geht hier eher um Detektorempfänger.

von Lotta  . (mercedes)


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Stefan M. schrieb:
> Lotta  . schrieb:
>> also nicht direkt in die
>> Anodenleitung schalten, sondern Anodenwiderstand vorsehen
>
> Es geht hier eher um Detektorempfänger.

Hey, mit ner Tunneldiode könnte man sogar ein
"Detektor-Audion" bauen... :-O

Ein Audion ist erst mit ner Röhre echt.
Hat da eigendlich ne Regelröhre Vor oder Nachteile?
Hätte man da sowas wie ne "Schwundregelung"?

mfg

von Stefan M. (derwisch)


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Lotta  . schrieb:
> Ein Audion ist erst mit ner Röhre echt.
> Hat da eigendlich ne Regelröhre Vor oder Nachteile?
> Hätte man da sowas wie ne "Schwundregelung"?

Es ist sinnvoller, dafür einen eigenen Thread zu eröfnen.

von Peter D. (peda)


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Stefan M. schrieb:
> Es geht hier eher um Detektorempfänger.

Damit dürfte man in Deutschland nichts mehr empfangen. Auch mit einem 
Superhet sind nur ausländische Sender auf Mittelwelle.
In meiner Schulzeit waren mit dem Detektorempfänger RIAS1 und Berliner 
Rundfunk empfangbar.

von Volker S. (sjv)


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Stefan M. schrieb:
> Die Teile sind super, aber der Ausgangsübertrager von Reinhöfer in Kombi
> mit einem 600 Ohm dynamischen Kopfhörer (Beyerdynamic DT990) ist besser.
>
> https://www.roehrentechnik.de/html/53_48.html
Ich hatte mal gelesen, das Reinhöfer die Trafofertigung eingestellt hat.
Sehe da aber ein neues Impressum, liefern die denn wieder?

von Volker S. (sjv)


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Lotta  . schrieb:
> Ein Audion ist erst mit ner Röhre echt.
> Hat da eigendlich ne Regelröhre Vor oder Nachteile?
> Hätte man da sowas wie ne "Schwundregelung"?

Die HF-Spannung ist viel zu gering um da etwas zu regeln. Regelröhren 
werden von der Regelspannung, die der Demodulator liefert, geregelt und 
die Spannung liegt im 1-2 stelligen Voltbereich.

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