Schon seit Jahen treibt mich der Gedanke um, ein Schachbrett mit RFID-Figurenerkennung und Schnittstelle zu einem Rechner zu bauen. Nun möchte ich es endlich mal in Angriff nehmen, aber da bleiben so viele Fragen. Es gibt ja sowas inzwischen auch fertig zu kaufen, dagegen spricht aber der Spaß am Selbermachen, der Preis und besonders, daß die gekauften Produkte nicht so offen zu sein scheinen, wie ich das möchte. Sie setzen Windows voraus, bieten Schnittstellen "zu den stärksten PC-Chess-Engines" oder Darstellung/Speicherung von Partien im Internet/Cloud, sind aber anscheinend proprietär und dokumentieren nicht die Schnittstelle. Ich möchte aber nicht auf deren Software und Funktionen festgelegt sein, sondern mit beliebiger und meiner eigenen Software mit XBoard- oder UCI-Protokoll auf beliebigen Betriebssystemen arbeiten können. Mein Problem ist allerdings, daß ich von der ganzen Funk-, NF-, HF, RFID-, Antennen-Technik sehr wenig weiß. Das Thema kam hier schon in anderen Threads immer wieder auf, aber ich finde auch nach ewiger Suche zu wenig Infos, um was zu bauen. Es gibt eine interessante Diplomarbeit [1], aber auch die verraten zu wenig Details. Die erste Frage ist, ob ich lieber 125 kHz oder 13.56 MHz verwenden sollte. In [1] haben sie sich für 13.56 MHz entschieden. Ich habe erste Versuche mit einem RDM6300 mit 125 kHz und einem RC-522 mit 13.56 MHz gemacht. Zweitens war bisher immer klar, daß man viele Antennen an einem oder wenigen Readern multiplext. In [1] haben sie 64 Antennen an einem Reader mit CMOS 4051N als Multiplexer. Bei den aktuellen Preisen aus China (< 1€/Reader, und der Kupferdraht für Antennen an jedem Feld kostet ja auch einiges bei 75¢/m) kann aber auch überlegen, einen Reader unter jedes Feld zu bauen, was viele meiner Fragen erledigen würde. Aber wenn ich mit eigenen Antennen multiplexe, gibt's Fragen: Welchen Durchmesser sollte der Kupferlackdraht haben, wie hängen Antennengröße (z.B. 4cm rund oder 4cm x 4cm und Anzahl der Wicklungen und mit der Frequenz (125 kHz, 13.56 MHz) und mit dem gewählten Reader zusammen? In [1] hat es den Anschein, daß sie 0.3mm-Draht genommen haben. Statt 64 Antennen zu multiplexen und seriell abzufragen, hatte ich auch den Gedanken, jede Spalte und jede Reihe mit je einer Antenne zu versehen, also jede Antenne um 8 Felder. Dann müssen nur 16 Antennen gemultiplext werden und nacheinander abgefragt werden. Weniger Schaltungsaufwand und 4 mal so schnell, falls das Auslesen von bis zu 8 Tags nicht deutlich länger dauert. Aber funktioniert das so? Gibt es Reader/Tags? mit denen ich bis zu 8 Tags gleichzeitig im Antennenempfangsbereich haben kann und die alle vom Reader erkannt werden? Und wie sollte dann die Antenne gebaut sein (Kupferdrahtdurchmesser, Anzahl Wicklungen)? Allgemein beim Multiplexen stellt sich ja noch die Frage, wie schnell geht das? Wie lange braucht der Reader nach dem Umschalten der Antenne, bis er einen Tag bzw. bis zu 8 Tags erkannt hat und eine Nachricht an den Host schickt? Für Blitzschach wäre eine Abfrage aller 64 Felder in unter 1 Sekunde gut, am besten sehr deutlich unter 1 Sekunde. Auch dazu gibt [1] leider nichts her. Sehr viele Fragen, jetzt sind die RFID-Experten hier dran... BTW, 64 oder 81 LEDs zur Anzeige von Zügen sollen da auch noch mit drauf, aber das ist soweit alles klar, ohne Fragen. Und Alternativen mit Reed-Kontakten etc. helfen hier nicht, da ich ich schon den Plan habe, eine beliebige Stellung aufzubauen, und der Rechner soll die Stellung sofort erkennen. [1] https://www.netidee.at/sites/default/files/2017-05/DA_Buch_Vorlage_Alle_V2.8_Final_Abgabe.pdf
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Einige RFID-Reader brauchen keine Spulen in Draht, sondern kommen mit spiraligen Leiterzügen auf Platine aus. Mach doch eine Platine, so groß, wie das ganze Spiel aus einem Stück ...
Im 125kHz Bereich können die Transponder keine "Pulklesung", d.h. es darf immer nur ein Transponder im Lesefeld der Reader-Antenne sein. Pulklesung ist also nicht nur eine Funktion des Lesers, sondern (auch) die Transponder müssen das können. Das grösste Problem wird sein, dass du verhindern musst, dass ein Transponder (Schachfigur) von den jeweils benachbarten Antennen gelesen wird. Ein derart räümlich begrenztes Lesefeld -normale Schachbrettgösse vorausgesetzt- wird eine Herausforderung für das Antennendesign. Als Transponder empfehle ich die kleinen Glastansponder, die auch bei Haustieren unter die Haut "gespritzt" werden. Denn die Reichweite hängt auch von der Grösse der Transponderspule ab. Und wie willst Du verhindern, dass beim verschieben einer Figur selbige vom "falschen" Feld erkannt wird? Der Ist-Zustand auf dem Brett darf ja nur dann erfasst werden, wenn sich ganz sicher nichts mehr bewegt. Das Multiplexen von 64 Feldern in unter einer Sekunde wird sportlich. Die Kommunkikation zwischen RFID Reader und Transponder unterliegt ja vorgegebenen Zeitrahmen. Über das Timing (wie lange dauert eine Transponderlesung) gibt das Datenblatt des Transponders auskunft. Es gibt ja da auch verschiedene, z.B. HDX Transponder oder FDX Transponder... Da hast Du Dir was vorgenommen. P.S.: Gute Multiplexer schleissen die jeweils nicht aktiven Antennen kurz. Sonst würden selbige in parasitäre Resonanz kommen, und das Lesefeld unkontrolliert erweitern (lange, schmerzhafte Erfahrungen...)
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Ich finde die RFID (Funk) Lösung extrem aufwändig. Könnte man nicht einen spezifischen Widerstand in den Figurenfuß einbauen und mit der Figur zwei Kontakte auf dem Brett überbrücken. Dann das Brett abscannen und die Figuren erkennen und ihren Positionen zuordnen? ZB: Bauer 1k (weiss), 1k5 (schwarz), Springer 3k und 3k3 und so weiter ... LG
hmm, ich verstehe noch nicht, wieso es RFID braucht. Normalerweise ist ja zu beginnd es Spiels die Position aller Figuren bekannt. Damit reicht es zu wissen welche figur wohin bewegt wird um eineindeutig zu wissen wie die Figuren jetzt stehen. ja, beim Schlagen braucht es dann zwei Zeile Logik zusätzlich, es ist aber ja klar, wer dran ist. Die allermeisten Schachcomputer machen das so. Damit reduziert sich das ganze RFID und Funk auf simple Hallsensoren oder Reed Schalter. Es bleiben nur zwei Sachen, die ungünstig sind. 1. tauschen eines Bauern in eine Dame, oder?? .... Da ist erst klar, um was es sich handelt wenn die Figur ein/zwei Züge gelaufen ist. 2. Rückgängig machen eines (unzulässigen) Zuges. Da weiß ich aber nicht ob das überhaupt vorkommt.
... er will auch Stellungen (Schachprobleme) aufbauen können
Auch eine aufgebaute Szene kann man vor dem Spielbeginn irgendwie beschreiben/eingeben, dann greift wieder die einfache "Verfolgung". Zur Eingabe der Ausgangssituation entweder irgend einen Code ausdenken, der mit einem LCD und wenigen Tasten bewältigt werden kann oder eine richtige GUI auf einem Display ... zur Not externer Laptop/PC oder Tablet.
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Helge S. schrieb: > ... er will auch Stellungen (Schachprobleme) aufbauen können Diese Schachprobleme sind doch meist schon in elektronischer Form verfügbar, oder? Du willst sie analog nachstellen, und aus der analog nachgestellten Stellung wieder eine elektronische Variante erzeugen. Um dann also das zu haben, was du zu Beginn schon hattest: eine elektronische Beschreibung der Stellung.
Klaus schrieb: > Du willst sie analog nachstellen, und aus der analog nachgestellten > Stellung wieder eine elektronische Variante erzeugen. Ich will gar nichts. Der TO (hat sich nicht mehr gemeldet) wollte erst mal wissen, wie man Schachfiguren auf einem Brett lokalisieren/erkennen kann. Das alleine ist schon eine Herausforderung und mein Vorschlag war, statt RFID, Widerstandslogik zu verwenden. Die ganze Schach-Logik, Zugerkennunung, Aufbauhilfe, Anbindung an PC/Internet, Übernahme von pgn-Dateien und so weiter, das kommt doch erst im nächsten Schritt. Das ist nichts, was man so schnell an einem WE zusammenbastelt ... LG
Urs schrieb: > Die erste Frage ist Urs schrieb: > der Preis Du hast einen schlechten Start erwischt. Der einfachste Weg, 64 Reader und eine ID pro Figur, ist auch der teuerste und manuell der aufwändigste. Jeder Schritt es billiger zu machen und den Arbeitsaufwand zu reduzieren, bedeutet dass man mehr Kenntnisse haben muss um auf die Tricks zu kommen, die unter diesen besonderen Umständen doch noch funktionieren. Dieses know how fehlt dir aber, und Experimente kosten Geld. Es lohnt sich aber nur unterschiedliche Experimentalaufbauten zu machen um zu lernen was der beste Weg ist, wenn man hinterher grosse Stückzahlen verkauft. Das hast du nicht vor. Du hast verloren. ENTWEDER du baust mit deinem Kenntnisstand einen sicher funktionierenden Aufbau, und akzeptierst dass es mehr kostet als die kommerzielle Lösung, oder du streichst das Projekt.
Du/ihr macht das zu aufwendig. Wer sich mal mich Schach beschäftig hat, weiß das das viel einfacher geht. Normalerweise brauch man die Stellung der Figuren nicht zu scannen, da ihre Position feststeht. ABER, es gibt das Aufgaben-Stellungsspiel. Da steht man Figuren direkt auf die Felder und versucht eine Lösung zu finden. In den Falle müsste man jede Figur mühevoll einlesen damit der Computer auch die Info hat, wo welche Figur steht. Es gab mal für 2000 DM ein Computerschachbrett von Mephisto das dieses Problem via LED's gelöst hat. In den Fall hat der Computer der reihe nach, die Figur angezeigt und die LED leuchtete wo die Figur hin musste. Züge wurden via Read-Kontakt (Figur hatte Magnete) erkannt. Man musste die Figur anheben warten bis die LED aufleuchtete und dann die Figur auf der neuen Pos. absetzen. Bei LEDS leuchteten, und wenn sie nicht blinkten, und aufhörten zu leuchten hat der Computer den Zug gefressen. Es gab/gibt sogar ein Modell (letztes vor einigen Jahren für ca. 4.000 Euro bei Ebay gesehen) mit Roboterarm. Wenn der TO das mit RFID machen will, ist das eigentlich kinderleicht. Nur euer Lösungen sind gelinde gesagt, Stressig. Meine Variante wäre folgende. Der TO stattet das Feld mit LED + Read-Kontakte aus, und macht das selbe wie die Firma damals auch. ZUSäTZLICH klebt er unter jede Figur ein RFID-Chip. Nun baut er wie bei einen alten Flachbrett-Plotter die Mechanik unter das Brett. Da wo der Stift hin kommt, kommt ein RFID-Reader. Das Teil bekommt den Befehl EINLESEN. Wo drauf die Mechanik JEDEN Feld ansteuert. Dort nach ein RFID-Chip sucht, und dann weiter fährt zum nächsten Feld. Das Feld mit der besten Signalstärke ist das wo die Figur steht. Dürfte aber durch das Material der Brettes eh einfach zu erkennen sein. Nach den Einlesen, weiß der Computer wo welche Figur steht, und man kann mit der obrigen LED-Technik weiter machen. Hier ein Bild des Computer den ich meine. Ist immer noch verdammt teuer. https://www.ebay.de/itm/185733858853 Das 3. Bild zeigt übrigens wie ich mir das vorstelle. https://schach.computer/selbstziehende-schachcomputer-mehr-fluch-als-segen/ Machbar ist das sogar mit den alten Fischer-Technik-Plotter ;)
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