Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was ist das für ein µP?


von Thomas R. (thomasr)


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Dies ist der Prozessor einer einfachen Brotbackmaschine von AFK. Leider 
ist der Ausgang für die Ansteuerung des Knetmotors tot. Beim Einschalten 
wird kurz Spannung auf den Triac gegeben, dann erfolgt im laufenden 
Programm keinerlei Betätigung des Motors mehr. Gleichzeitig sind alle 
anderen Funktionen (Heizung, Timer, Anzeige etc.) in Ordnung.

Die Beschriftung lautet:

TR/XBM
4538503
4200

Kann man den auslesen und ggf. ersetzen? Oder ist damit "Ende im 
Gelände"?

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (mmaddin)


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Hi,

ich kann zu dem uC so erstmal nichts sagen, aber könnte man den Motor 
nicht anderweitig steuern oder sich das Signal aus anderen 
Randbedingungen zusammenklauen?

Zum Beispiel, also ganz einfach und sicher nicht so, aber Motor läuft so 
lange es nicht über 50 Grad ist und nicht weiter geheizt wird oder so?

Gruß
M.

von Thomas R. (thomasr)


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Martin S. schrieb:
> Hi,
>
> ich kann zu dem uC so erstmal nichts sagen, aber könnte man den Motor
> nicht anderweitig steuern oder sich das Signal aus anderen
> Randbedingungen zusammenklauen?
>
> Zum Beispiel, also ganz einfach und sicher nicht so, aber Motor läuft so
> lange es nicht über 50 Grad ist und nicht weiter geheizt wird oder so?
>
> Gruß
> M.

Jo, genau das habe ich auch schon gedacht, danke. Ist aber etwas 
schwierig. Der Knetmotor ist ein Kondensatormotor und dreht abwechselnd 
links und rechts über ein Umschaltrelais. Vor dem Umschalten muß er eine 
Pause einlegen, sonst lebt das Relais nicht lange. Daher der separate µP 
Ausgang und über TRIAC.

Man könnte natürlich das Kneten nur in einer Richtung und im Intervall 
des Relaisschaltens machen. Weiß aber nicht ob der Teig damit gut wird.

von mIstA (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Man könnte natürlich das Kneten nur in einer Richtung und im
> Intervall des Relaisschaltens machen.

Also wenn das Umschaltsignal noch korrekt kommt, dann könntest Du das 
vom Umschaltrelais trennen und immer wenn ein Richtungswechsel-Signal 
kommt, generierst Du selbst eine Befehlsfolge: Motor-Stop · warten · 
Richtungswechsel-Relais · Motor-Start

von Schaltplanzeichnen ist das täglich Brot (Gast)


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Die Vorlage ist so schlecht, da lässt sich auch per nachbearbeitung 
keine Type erkennen.

Da muss man es mit Pins durchmessen (wo ist ground, Vcc, ...) und 
Schaltplan Zeichnung versuchen.

von Émile (Gast)


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Schaltplanzeichnen ist das täglich Brot schrieb:
> Die Vorlage ist so schlecht, da lässt sich auch per nachbearbeitung
> keine Type erkenne

Hmm. Da im Eröffnungsposting drinsteht, was draufsteht, würde ich 
Deinen Erkennungskünsten jetzt nicht allzuviel zutrauen:

Thomas R. schrieb:
> Die Beschriftung lautet:
>
> TR/XBM
> 4538503
> 4200

von Thomas R. (thomasr)


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mIstA schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Man könnte natürlich das Kneten nur in einer Richtung und im
>> Intervall des Relaisschaltens machen.
>
> Also wenn das Umschaltsignal noch korrekt kommt, dann könntest Du das
> vom Umschaltrelais trennen und immer wenn ein Richtungswechsel-Signal
> kommt, generierst Du selbst eine Befehlsfolge: Motor-Stop · warten ·
> Richtungswechsel-Relais · Motor-Start

Das würde aber einen weiteren µC erfordern und von Programmieren habe 
ich nun gar keine Ahnung. Wenn es ein Zeituniversalrelais mit dieser 
Funktion gäbe....

Allerdings wäre ein µC wirklich sinnvoller weil die Pegel sowieso alle 
auf 5Volt anliegen und die Treiber von Relais und Triac darauf ausgelegt 
sind.

von W.S. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Das würde aber einen weiteren µC erfordern und von Programmieren habe
> ich nun gar keine Ahnung.

Dann knete deinen Teig von Hand.
Es ist ein öfter auftretendes Ärgernis, wenn Leute hier auftauchen, ein 
Bild ihres kaputten µC präsentieren und erwarten, daß man da bloß 
irgendwas anderes drauflöten müßte.
Nein so etwas müßte programmiert werden, falls das ginge. Gerade bei 
solchen Haushaltsgeräten darf man damit rechnen, daß sowas 
maskenprogrammiert ist und daß es für sowas eben KEINEN Ersatz gibt. Als 
Ausweg ginge noch, die Schaltung aufzunehmen und dann einen ganz anderen 
µC (den man grad kennt) mitsamt dessen Leiterplatte irgendwie huckepack 
mit Drähten draufusetzen - aber der will zuvor auch programmiert sein.
Wer soll das deiner Meinung nach machen? Die Heinzelmännchen schmollen 
immer noch seit dem Vorfall in Köln.

W.S.

von Thomas R. (thomasr)


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W.S. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Das würde aber einen weiteren µC erfordern und von Programmieren habe
>> ich nun gar keine Ahnung.
>
> Dann knete deinen Teig von Hand.
> Es ist ein öfter auftretendes Ärgernis, wenn Leute hier auftauchen, ein
> Bild ihres kaputten µC präsentieren und erwarten, daß man da bloß
> irgendwas anderes drauflöten müßte.
> Nein so etwas müßte programmiert werden, falls das ginge. Gerade bei
> solchen Haushaltsgeräten darf man damit rechnen, daß sowas
> maskenprogrammiert ist und daß es für sowas eben KEINEN Ersatz gibt. Als
> Ausweg ginge noch, die Schaltung aufzunehmen und dann einen ganz anderen
> µC (den man grad kennt) mitsamt dessen Leiterplatte irgendwie huckepack
> mit Drähten draufusetzen - aber der will zuvor auch programmiert sein.
> Wer soll das deiner Meinung nach machen? Die Heinzelmännchen schmollen
> immer noch seit dem Vorfall in Köln.
>
> W.S.

Meine ursprüngliche Frage ging um den µP und ob man den auslesen könnte! 
Mit einem Programmer kann ich umgehen...

Alles andere wurde von hilfreichen Geistern eingeworfen.

von Stefan F. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Meine ursprüngliche Frage ging um den µP und ob man den auslesen könnte!

Dazu müsste man ihn identifizieren und die nötigen Pins müssten noch 
heile sein. Und du müsstest einen Ersatz kaufen können, was alles andere 
als selbstverständlich ist. Und dann müsste der Hersteller auch noch auf 
den Ausleseschutz verzichtet haben, was sehr unwahrscheinlich ist.

Schließlich will der Hersteller nicht, dass das Gerät von einem 
Konkurrenten in der Nachbarschaft kopiert wird.

Und wenn das alles klappt, musst du wohl noch das nötige Lötwerkzeug und 
einen passenden Programmieradapter kaufen. Wetten, dass ein neuer 
Brotback-Automat billiger ist?

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Der Bastler aus dem "Repair-Cafe" wird dann für das eigenmächtig 
veränderte Gerät, "Zeitrelais", sicherlich eine CE-Konformitätserklärung 
als Urkunde beifügen. In der Urkunde wird er seine volle, ladefähige 
Adresse nennen und behaupten, dass das von ihm in Verkehr gebrachte 
"Neugerät" sämtlichen europäischen Sicherheitsvorschriften entspricht. 
Auch, wenn ihm diese gar nicht vorliegen.

Selbstverständlich wird er das von ihm eigenmächtig völlig veränderte 
Gerät hinsichtlich Aspekten wie "Notabschaltung, Verletzungsschutz, 
elektrische Sicherheit" gründlichst und zahlreichen Tests unterworfen 
haben. Vor allem den weiterbenutzten, bereits halbdefekten Prozessor, 
dessen Fehler sich auch niemals nicht ausbreitet.

Das macht er alles für lau, sozial und so. Völlig "umme", bestenfalls 
für eine "Spende". Da müssen jetzt aber schon ein paar Helfer ran, na 
los!

von Kontakt (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Ist aber etwas
> schwierig. Der Knetmotor ist ein Kondensatormotor und dreht abwechselnd
> links und rechts über ein Umschaltrelais.

Hildebrandt

von Thomas R. (thomasr)


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Nach der Anschlußbelegung und dem ganzen "drumherum" ist das wohl ein 
OTP, der in großen Zahlen in vielen Brotbackautomaten eingesetzt wurde. 
Immer schön erkennbar an dem jeweils gleichen LCD Display und den genau 
5 Bedientasten mit jeweils gleicher Bezeichnung. Die "Herstellernamen", 
Gehäuseform und die Anzahl der Knethaken variiert (1 oder 2) aber die 
Steuerung scheint gleich.

Also einfach warten bis ein weiteres defektes Gerät ähnlichen Typs 
auftaucht und ausschlachten. Der bemängelte Defekt der Maschine waren 
völlig zerbröselte Antriebsriemen, der defekte Prozessor war nicht 
erkennbar. Und zerbröselte Riemen wird sicherlich bei vielen Maschinen 
auftreten und damit zum Ersatzteilspender für die Elektronik/Prozessor 
machen.

Danke für alle hilfreichen Kommentare, Thema erledigt.

von M. K. (sylaina)


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Thomas R. schrieb:
> Kann man den auslesen und ggf. ersetzen? Oder ist damit "Ende im
> Gelände"?

Ich fürchte das wird der Fall sein. Zu den Daten habe ich nichts 
gefunden, die 4200 könnte das Produktionsdatum sein, KW42 im Jahr 2000. 
Aber zum Rest fand sich jetzt auf die Schnelle nichts und ob sich die 
Mühe noch lohnt...ich weiß ja nicht.

von Wolfgang (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Meine ursprüngliche Frage ging um den µP und ob man den auslesen könnte!
> Mit einem Programmer kann ich umgehen...

Anschließen müsstest du den auch.
Aber warum sollte der Hersteller eines solchen Gerätes freiwillig darauf 
verzichten, seinen Code durch Setzen des entsprechende Flags gegen 
Auslesen zu schützen?

von Blechbieger (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Aber warum sollte der Hersteller eines solchen Gerätes freiwillig darauf
> verzichten, seinen Code durch Setzen des entsprechende Flags gegen
> Auslesen zu schützen?

Weil der Praktikant der das programmiert hat vielleicht noch nie von so 
einem Flag gehört hat? Wäre nicht das erste Gerät wo dieses Flag 
vergessen wurde. Falls man nicht erst teuer einen passenden 
Programmieradapter beschaffen muss lohnt es sich auf jeden Fall es 
auszuprobieren.

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