Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Defekten MC68030 erkennen


von Ingo (mandragora77)


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Hallo,

ich habe hier eine alte Platine, seltene CPU Karte aus einem Amiga, 
keine Schaltpläne oder sonstige Unterlagen zu finden, MC68030FE20B in 
QFP Gehäuse.
Ich arbeite bereits mit einem Diagnoserom, das eigentlich genügsam ist 
und auch mit vielen defekten Komponenten noch starten würde, aber 
natürlich nicht ohne CPU. Die CPU ist auch ein möglicher Kandidat was 
defekt ist - Quarz ist gesockelt, was da alles mal drin war nicht 
nachvollziehbar, CPU-Tot durch Übertakten aber nicht unwahrscheinlich.
Die CPU selbst könnte ich auch mit vertretbarem Aufwand tauschen, würde 
den Fehler nur gerne erstmal eingrenzen da es eine QFP Variante ist.
Welche Signale könnte ich direkt an der CPU prüfen um herauszufinden ob 
diese defekt ist? Oszilloskop, Multimeter, etc. sind vorhanden, ich 
würde erstmal mit Spannungen und Taktsignal anfangen. Was wäre danach 
gut zu testen, direkt mal Adress- und Datenbus, oder hat die CPU noch 
andere Signale die möglichst wenig von der weiteren Schaltung abhängen, 
die mir zeigen ob sie prinzipiell will, oder die auf eine defekte CPU 
hindeuten?

Gruss,
Ingo

von Bert 0. (maschinist)


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Du bist schon auf dem richtigen Weg: Versorgungsspannungen, Clock und 
Reset-Freigabe sind bei einem solchen System zuerst zu prüfen.
Kommt es bis dahin, gehts üblichweise mit einem Logicanalyzer am Bus 
weiter: Wird der Reset-Vektor angesprungen, ist dort gültiger Code 
vorhanden?

Ich VERMUTE mal, Dein System will aus irgendwelchen EPROMs starten, die 
über die Zeit Bits verloren haben...

Gruß... Bert

von A. B. (Gast)


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Ingo schrieb:
> würde erstmal mit Spannungen und Taktsignal anfangen. Was wäre danach
> gut zu testen, direkt mal Adress- und Datenbus, oder hat die CPU noch
> andere Signale die möglichst wenig von der weiteren Schaltung abhängen,
> die mir zeigen ob sie prinzipiell will, oder die auf eine defekte CPU
> hindeuten?

Nach Deaktivierung von RESET muss spätestens nach ca. 600 Takten ein 
Lesezugriff für SP und Reset-Vektor kommen, die erkennt man am AS, DS 
von Seiten der CPU, danach muss die externe Logik DSACK0, DSACK1 (oder 
STERM) aktivieren.

Wenn kein AS und DS kommt (und nicht etwa BR aktiv ist), sieht's 
schlecht aus.
Wenn die ok sind aber keines von DSACK0, DSACK1 oder STERM aktiv wird, 
wird's kompliziert, dann muss man den gesamten Adressbus und FC0-2 
abklappern und kontrollieren, dass die Adressdecodierung korrekt 
arbeitet, das hängt halt alles von der externen Beschaltung ab. Ohne 
DSACK für SP und Reset-Vektor streckt die CPU gleich alle Hufe ...

von karadur (Gast)


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An AS sollten Impulse sein sobald eine Adresse ausgegben wird.

An DS und Dack müssen ebenfalls Impulse sein.

von xyx (Gast)


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Neben Rams und (Ep)roms sind es vor allem die evtl. verbauten GALs die 
gerne ausfallen.

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