Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug "Telefonzelle" für ruhiges Arbeiten


von Markus (Gast)


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Hey,

wollte mal fragen ob jemand sagen kann, was so ungefähre Werte sind 
wieviel cm Schaumstoff wieviel Schall unterdrückt?

Auf die Idee kam ich, weil es vor allem für Arbeitsplätze mit PC Arbeit 
zur Konzentration jetzt so schalldichte Telefonzellen gibt.

Find ich cool, vlt kann ich das ja günstig für zuhause nachbauen, kosten 
ja doch an die 2k Euronen.

Hätte jemand einen Ansatzpunkt für mich, wie sehr dieses Vorhaben 
möglich ist?

Ich nehme mal nicht an das ich 3 Meter dicke Schaumstoffwände dafür 
brauche, aber hab auch keine Ahnung was Sinn macht.

Von Schalllehre hab ich nicht viel Ahnung ... was wäre wenn ich mir 
einfach aus 50cm Schaumstoff ein viereckiges Quader um meinen home 
office Arbeitsplatz baue?

Nachdem Schall nicht von unten kommt, dürfte das doch was helfen?
Aber nachdem Schall ja auch "abprallt", wirds wiederum kompliziert.

Für jeden input dankbar :)

von Helmut -. (dc3yc)


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Oropax oder Mikeymausohren tun es auch.

von DerEinzigeBernd (Gast)


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Markus schrieb:
> Ich nehme mal nicht an das ich 3 Meter dicke Schaumstoffwände dafür
> brauche, aber hab auch keine Ahnung was Sinn macht.

Du schreibst "zuhause" -- was ist denn das für eine Lärmquelle, die Du 
da ausfiltern willst? Ich kann zuhause ganz ungestört arbeiten, ohne 
Schalldämmung, aber ich wohne auch nur in der Berliner Innenstadt.

von Stefan M. (derwisch)


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Welche Art von Schaumstoff?
Es gibt Millionen verschiedene.
U.a. auch spezielle Sorten zur Schalldämpfung.

von Rentner Ost (Gast)


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Als schallschluckendes Material eignen sich Verpackungen von 
Hühnereiern. Die Zelle damit auskleiden.

Diese Idee habe ich von Herrn Hagen Jakubaschk.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Diese "Schallschutzkabinen" können recht teuer sein. Soll es so etwas 
sein?

Es gibt auch "noise-cancelling" Kopfhörer, vielleicht wäre das einfacher

...und der Mond tschieht über mich hinweg ...und die Pfterne (Urmel aus 
dem Eis)

: Bearbeitet durch User
von Markus (Gast)


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Also ich hab schon einiges durch ... in ear, over ear, noise cancelling 
, ohropax.

die wh 1000 xm3 waren mir zu klein, ganz zu schweigen das man schwitzt 
wie irre damit ...  von in ear kopfhörern hab ich nun einen op termin, 
um mir eine ohrmuschel entzündung rausschneiden zu lassen.

was weiß ich was mit mir los ist ... aber muss halt weitersuchen, kann 
ja nicht aufhören zu arbeiten weil zu laut ist.

von Stefan M. (derwisch)


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Bist Du irgendwo angestellt?
Da sollte sich wohl der Arbeitgeber drum kümmern (er muss!).
Der AG hat die Pflicht, den Angestellten die Arbeitsbedingungen so zu 
gestalten, dass der AN seine Aufgaben bestmöglich erfüllen kann.
Konzentrationsstörungen, die durch äussere Einflüsse entstehen, oder gar 
gesundheiltliche Beeinträchtigungen sind nicht hinzunehmen, und vom AG 
verpflichtend abzustellen.

von Markus (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Bist Du irgendwo angestellt?
> Da sollte sich wohl der Arbeitgeber drum kümmern (er muss!).
> Der AG hat die Pflicht, den Angestellten die Arbeitsbedingungen so zu
> gestalten, dass der AN seine Aufgaben bestmöglich erfüllen kann.
> Konzentrationsstörungen, die durch äussere Einflüsse entstehen, oder gar
> gesundheiltliche Beeinträchtigungen sind nicht hinzunehmen, und vom AG
> verpflichtend abzustellen.

home office arbeitsplatz :)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das Zeug ist auch etwas überteuert
Conrad Nr 1331223 oder 1331221 "Akustikschaumstoff" 
Lautsprecher-Dämmschaum
ein halber Quadratmeter 35,99 € oder 46,99 €

Es gibt noch etwas billigeres aus Polyurethan, aber nicht diese typische 
"Eierkarton"-Struktur.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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Punkt 1, wäre eine hohe Dichte der Wände, dafür gibt es "Gipsplatten" 
die aus Sand und einem Bindemittel bestehen, damit kann man die Zimmer 
komplett neu auskleiden. Verkindert keinen Körperschall aber normale 
Schallwellen können das nicht anregen.

Punkt 2, wären Materialien, die die Schallwellen aufnehmen und 
absorbiert(in Wärme umwandelt) so das der Schall eben nicht reflektiert 
wird. Und hier gibt es sehr viele Möglichkeiten. z.B. Akustikpaneele die 
man an den Wänden besfestigt, auch in Bilderoptik. Glaswolle ha z.B. 
diesen Effekt, diese Schallschutzpaneele an Bahnstrechen sind auch 
feines Lochblech und innen ist dann meist eine Wolle mit höherer Masse, 
z.B. Steinwolle.....

von Stefan M. (derwisch)


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Markus schrieb:
> home office arbeitsplatz :)

Ok, dann erlaube mir die Frage, wie es kommt, dass Du ZH offenbar keinen 
ruhigen Arbeitsplatz hast.
Was macht da soviel Krach?
Kannst Du die Ursache nicht abstellen?

von NichtWichtig (Gast)


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von MaWin (Gast)


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Rentner Ost schrieb:
> Als schallschluckendes Material eignen sich Verpackungen von
> Hühnereiern.

So ein Unsinn.

von Thomas (kosmos)


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ja das ist Unsinn, durch diese Pyramidenform wird der Schall nur 
gebrochen so das keinen direkte Reflektion auftrifft, sondern der Schall 
in mehrere Richtungen umgelenkt wird.

von Noch ein Kommentar (Gast)


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Solltest lieber in einem Architekten-Forum fragen. Zu diesem Thema gibt 
es unzählige Normen und unzählige Herstellerseiten.

Bein Thema Schallschutz ist die Werbung der Hersteller übersichtlicher 
und einfacher als die DIN Normen.

Z.B. 
https://medien.rigips.de/downloads/rigips_schallschutz_loesungen.pdf

von Manfred (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Diese "Schallschutzkabinen" können recht teuer sein.

Im Turbinensaal eines Kraftwerks, wo gemäß Arbeitsschutz der Zutritt nur 
mit Gehörschutz erlaubt ist, gibt es solche Schallschutzhauben ähnlich 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/588116/Mupfel1.jpg.

In den Hauben kann man (schnurlos) telefonieren, was an anderen Stellen 
aufgrund der Umgebungslautstärke unmöglich ist. Die Dinger sind ganz 
sicher keine Lösung für den Heimarbeitsplatz, weil sie recht eng sind, 
man müsste sie an den Sessel schrauben und sich nicht bewegen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Markus schrieb:
> Hey,
>
> wollte mal fragen ob jemand sagen kann, was so ungefähre Werte sind
> wieviel cm Schaumstoff wieviel Schall unterdrückt?
>
> Auf die Idee kam ich, weil es vor allem für Arbeitsplätze mit PC Arbeit
> zur Konzentration jetzt so schalldichte Telefonzellen gibt.

Also heute nimmt man einfach eine Noise Cancelling Kopfhörer.

von Rentner West (Gast)


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MaWin schrieb:
> Rentner Ost schrieb:
>> Als schallschluckendes Material eignen sich Verpackungen von
>> Hühnereiern.
>
> So ein Unsinn.

Natürlich ist dies absoluter Schwachsinn. Eierkartons eignen sich
keineswegs zur Schalldämmung.

Sie werden jedoch (als Low-Cost-Lösung) mit sehr gutem Erfolg
verwendet, um hallige Räume akustisch "trockenzulegen", wie etwa 
Aufnahmestudios oder auch Proberäume für Musizierende jeglicher
Art.

von Thomas R. (thomasr)


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"Schaumstoff" ist zu 90% gar nicht geeignet um Schall zu "dämpfen".

Um in einem Raum die Schallausbreitung zu verringern muß der Schall von 
etwas aufgenommen und in Wärme umgesetzt werden. Dafür eignen sich 
grundsätzlich nur Materialien mit offenen Poren die auch tief ins 
Material reichen (das ist bei "Schaumstoff" meist nicht der Fall). Der 
Schall dringt in die Poren ein und "verirrt" sich. Dabei ist die Dicke 
der Dämpfungsschicht ein Maß für die jeweils absorbierte Frequenz.

Daher sehen "schalltote Räume" auch so merkwürdig aus: die 
pyramidenförmigen Gebilde bieten jeder Frequenz die "passende 
Materialdicke". Das Ausmaß der erzielbaren Dämpfung hängt entscheidend 
von der Struktur des Materials ab: zu dicht ist nicht gut, zu flockig 
auch nicht. Ich habe jahrelang in einem 8dB Raum Messungen machen 
dürfen.

Platten aus Odenwalddecken sind für den Hausgebrauch ein guter Anfang 
für höhere Frequenzen. Für tiefere muß es halt dickeres Material sein, 
z.B. aus Glas- oder Steinwolle. Die "Pyramiden" bestehen auch aus diesem 
Material, jedoch in passende "Strümpfe" verpackt damit das nicht 
ausflockt.

von Arno H. (arno_h)


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Ob Maxwell Smart seine Glocke des Schweigens noch benötigt?

Arno

von A. S. (Gast)


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Schall von innen (Eierkartons, Schaumstoffspitzen) und von außen sind 2 
unterschiedliche Dinge.

Innen ist wohl weniger ein Isolationsproblem: Wenn Dich Deine Tastatur 
oder Dein PC-Lüfter stört, gibt es da i.d.R. leisere Alternativen.

Bei von außen solltest Du identifizieren, woher es kommt: Straßenlärm 
ist etwas anderes als gluckernde Heizungen oder Getrampel aus der 
Wohnung über Dir.

von michael_ (Gast)


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Rentner West schrieb:
> Natürlich ist dies absoluter Schwachsinn. Eierkartons eignen sich
> keineswegs zur Schalldämmung.
>
> Sie werden jedoch (als Low-Cost-Lösung) mit sehr gutem Erfolg
> verwendet, um hallige Räume akustisch "trockenzulegen", wie etwa
> Aufnahmestudios oder auch Proberäume für Musizierende jeglicher
> Art.

Merkst du nicht, dass du dir selbst widersprichst?
Natürlich sollte man vorher die Eier rausnehmen.
Es geht auch nicht um ein Abhörstudio.
Sondern um einen gereizten Mitarbeiter, der nicht mehr von den Kollegen 
belöffelt werden will.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Wie so oft gehen bei diesem Thema die Begriffe und Themen durcheinander.
Wichtig ist, den grundsätzlichen Unterschied zwischen Schalldämmung und 
Schalldämpfung zu verstehen. Thomas O. hat die Punkte schon 
angesprochen, ohne sie allerdings klar zu benennen.

Schalldämmung ist, Lärm irgendwo nicht durchzulassen. Das machen z.B. 
Schallschutzfenster oder massive Wände. Wie viel Schall durchkommt kann 
man (wie praktisch alles) in dB messen. Trockenbauwände aus 
Rigipsplatten können große Schalldämmwerte haben. Dämmungswerte 
typischer Wandkonstruktionen kann man z.B. bei knauf.de finden. 
Rigipsplatten einfach so an die Wand schrauben bringt aber nichts. Wenn, 
dann muss man sie von der Wand isoliert befestigen, als so genannte 
Vorsatzschale.
Zwischen die alte Wand und die Rigipsplatten kann dann z.B. Steinwolle, 
womit wir zur Schalldämpfung kommen.

Schalldämpfung ist, wie Thomas O. schrieb, wenn Materialien 
Schallwellen aufnehmen und in Wärme umwandeln. Man muss dazu wissen, 
dass Schall in einem Zimmer vielfach z.B. an Wänden reflektiert wird. 
Bei Reflektionen an "schallharten" Flächen wird ein Großteil des Schalls 
reflektiert. Das führt zu einer gewissen Nachhallzeit, die wir sogar 
normal finden. Es gibt Materialien, die den Schall nicht vollständig 
reflektieren sondern frequenzabhängig zu einem gewissen Anteil aufnehmen 
und vernichten. Z.B. offenporige Akustikschaumstoffe, Steinwolle, 
Teppiche aber auch Polstermöbel oder Menschen.
Will man einen Raum akustisch dämpfen muss man dafür sorgen, dass der 
Schall nicht mehr so oft an schallharten Flächen reflektiert wird. Das 
kann durch Abdecken der schallharten Fläche geschehen, z.B. durch 
Teppich auf dem Boden oder Akustikbilder und -panele an den Wänden und 
der Decke.
Oder man baut Schallhindernisse auf, z.B. Polstermöbel, oder abgehängte 
Akustik-Deckensegel.
Damit das was bringt müssen relevante Flächenanteile mit dämpfendem 
Material versehen werden. Ein einzelnes Akustikbild in einer Turnhalle 
bringt wenig. Im ganzen Raum ein langfloriger Teppichboden bringt 
dagegen viel, wie man in Fluren besserer Hotels beobachten kann.
Man kann mit den Absorptionswerten der Materialien rechnen: wenn ein 
Material nur halb so viel absorbiert wie ein anderes, muss man ungefähr 
doppelt so viel Fläche damit belegen.


Noch besser ist, Lärmquellen direkt am Entstehungsort zu bekämpfen. Ein 
Absorber direkt in Sprechrichtung, oder Akustik-Stellwände um den 
Kopierer herum, helfen viel, weil ein Großteil des Schalls damit bereits 
bei der ersten Reflektion bedämpft wird. Noch bevor er sich im Raum 
ausbreitet und dort vielfach reflektiert wird.

Ein Betätigungsfeld für Profis wird das, wenn eine "ausgewogene" Akustik 
erreicht werden soll. Dabei müssen sowohl die Frequenzabhängigkeit der 
verschiedenen Materialien, aber auch die Abmessungen des Raums und 
mögliche Raummoden berücksichtigt werden.

Die vielzitierten, an die Decke geklebten Eierkartons haben:
* mangels Masse und fehlender Entkopplung *keine nennenswerte 
Schalldämmung*
* sind nicht offenporig genug um Schall zu absorbieren, d.h. es gibt 
auch nur geringe Schalldämpfung
* Durch die Form der Eierkartons wird der Schall aber nicht mehr so 
gleichmäßig reflektiert wie an einer glatten Betondecke. Sie können 
daher einen günstigen Effekt auf Raummoden, d.h. Resonanzfrequenzen des 
Raums, haben.

@TO:
was du brauchst, hängt ganz stark davon ab, was du erreichen möchtest!
Hast du störenden Lärm aus angrenzenden Zimmern/Wohnungen? Störenden 
Lärm von außen? Oder stören dich Lärmquellen im selben Zimmer? Oder 
möchtest du, dass andere weniger gestört werden wenn du selbst Lärm 
machst (z.B. telefonierst)?

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Rentner West schrieb:
> Natürlich ist dies absoluter Schwachsinn. Eierkartons eignen sich
> keineswegs zur Schalldämmung.
>
> Sie werden jedoch (als Low-Cost-Lösung) mit sehr gutem Erfolg
> verwendet, um hallige Räume akustisch "trockenzulegen", wie etwa
> Aufnahmestudios oder auch Proberäume für Musizierende jeglicher
> Art.

Ist denn Noppenschaumstoff nicht besser geeignet?

Arno H. schrieb:
> Ob Maxwell Smart seine Glocke des Schweigens noch benötigt?

Die hat doch nie richtig richtig funktioniert...

michael_ schrieb:
> Sondern um einen gereizten Mitarbeiter, der nicht mehr von den Kollegen
> belöffelt werden will.

Buddha-Box (South Park)

von kurz&knap (Gast)


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Helmut -. schrieb:
> Oropax oder Mikeymausohren tun es auch.

Oder moderner: halboffene BlueTooth-Kopfhörer mit noise-canceling. Und 
zur Konzentration das passende youtube-video: 
https://www.youtube.com/watch?v=yIQd2Ya0Ziw

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>Eierkartons
brennen auch gut, das sollte man auch bedenken.

Niederfrequenter Schall hat Wellenlängen bis zu mehreren Metern, da 
helfen die kleinen Noppen wenig. Die wirken eher bei mehreren Kilohertz.

Ich war einmal in einem schalltoten Raum, sehr beeindruckend. Auch der 
Boden aus dünnem Drahtgitter und darunter diese Absorberkeile wie an 
Wänden und Decken. Eine einsame Glühbirne zur Beleuchtung, auch die 
reflektiert Schall. Die Keile dürften fast einen halben Meter lang sein 
auch wegen der Wellenlänge.

von 900ss (900ss)


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Ich nutze Noise Cancelling Kopfhörer (geschlossen) von Sony. Keine In 
Ears! Funktioniert recht gut. Laute Unterhaltung im gleichen Raum dämpft 
es aber schlechter.
Der Rest Lärm ist weg. Per Bluetooth gekoppelt nutze ich ihn auch als 
Headset.

: Bearbeitet durch User
von Boomer (Gast)


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Wozu brauchst du sowas zu Hause?

Wenn die Nachbarn derart brüllen, dass man nicht im Home Office arbeiten 
kann, dann würde ich denen was husten.

Und wenn die eigenen Kinder verdächtig ruhig sind, dann sollte man 
dringend nachschauen was die so treiben...

von (prx) A. K. (prx)


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Boomer schrieb:
> Wozu brauchst du sowas zu Hause?

Nicht jeder lebt so ruhig, dass er Flöhe husten hört. Und nicht nur 
Menschen machen Lärm, sondern beispielsweise auch Autos. Oder 
gutnachbarschaftliche Baustellen.

: Bearbeitet durch User
von 3D Druck Drucker (Gast)


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Boomer schrieb:
> Wozu brauchst du sowas zu Hause?

Zumindest aus meiner Erfahrung kann ich sagen:
Wie störend von der Lautstärke etwas für einen persönlich ist hängt sehr 
stark von der Uhrzeit, der eigenen Stimmung, die Schwierigkeit der 
Aufgabe  bzw. der Arbeit die man gerade ausübt und auch von der Art der 
Geräuschkulisse ab.
Daher gibt es durchaus Situationen wo man sowas zu Hause gebrauchen 
könnte (aber Preis und Komfort es oft verhindert - "Micky Maus und Co." 
sorgen sehr schnell für heiße Ohren...) bzw. nicht der Rauschpegel in dB 
das Problem ist und sowas wie Hintergrundmusik oder auch Audiobooks z.B 
mich nicht stören sondern sind sogar meiner Konzentration förderlich 
sind - zu leise mag ich es nämlich nicht, sondern die Art des 
Geräuschpegel (Straßenlärm, Gespräche, Schreihälse jeden Alters, 
Telefonklingeln, Lüftergeräushe) teilweise extrem Stören.
Ich nutze um das Problem zu minimieren gerne hochwertige (von der 
abkapselungn nach außen hin weniger von der Klangqualität da ich dann 
sowieso nicht zuhöre) BT Ohrhörer über den ich dann durchaus auch mal 
lauter mir angenehme Musik oder Audiobooks "höre", Hauptsache die mich 
wirklich störenden Geräusche werden überdeckt.

Und ganz billig aber für so manch Zeitgenossen so schwierig zu 
verstehen:
Alle Arten von Telefonklingeln und Benachrichtigstönen aus, Smartphone 
aus dem Weg und nicht griffbereit haben (wenn es wirklich wichtig ist 
wird erneut angerufen werden wobei wichtiges sowieso meist nur das ist 
von den man am liebsten gar nicht wissen will schlechte Nachricht bzw. 
eine weiter Arbeitsbelastung die einen aufgedrückt wird ...) , 
Türklingel wenn irgendwie möglich abstellen, wenn ein eigener 
"Arbeitraum" vorhanden ist diesen hinter sich verschließen, auch wenn es 
egoistisch klingt:
für diese Zeit eine "Leck mich am Arsch Haltung" durchziehen (lass die 
Kinder herumplärren und sich gegeneinander abreagieren, lass den 
Paketboten das Paket wieder mitnehmen, lass die Partner ruhig mal mal 
selbst den Müll wegbringen. schnell mal Einkaufen gehen usw).

Mann kann sich durchaus seine Ruhe (nicht unbedingt in dB) verschaffen - 
man muss es nur durchziehen und indem man sich dann eben nicht(!) 
unabkömmlich macht  nicht(!) um  alles und jeden kümmert und ein wenig 
trainieren (z.B. Hintergrundmusik, angenehme Geräusche - wer es mag 
Meeresrauschen, Walgesänge, regen prasseln,... what ever, Audiobooks zu 
hören ohne dabei aber zuzuhören...)
Zum ruhigen Arbeiten gehört in der Praxis, da man so gut wie nie 
wirklich alleine ist und man immer Akustische Umwelt hat, eine gewisse 
Portion gesunder Egoismus und "Leck mich am Arsch - ich bin jetzt 
beschäftigt wenn es wichtig ist komm in einigen Stunden nochmal und sag 
schön Bitte" Haltung.

von 3D Druck Drucker (Gast)


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3D Druck Drucker schrieb:
> bzw. nicht der Rauschpegel in dB
> das Problem ist

Ähmmm:

...bzw. nicht der Geräuschpegel in dB das Problem ist...

wollte ich eigentlich schreiben ;-)

von MaWin (Gast)


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Rentner West schrieb:
> Sie werden jedoch (als Low-Cost-Lösung) mit sehr gutem Erfolg
> verwendet, um hallige Räume akustisch "trockenzulegen", wie etwa
> Aufnahmestudios oder auch Proberäume für Musizierende jeglicher
> Art.

Nur weil das jeder Hobbyist macht, heißt das noch lange nicht, dass es 
auch irgendwas bringt.

von Reinhard S. (rezz)


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Markus schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>> Bist Du irgendwo angestellt?
>
> home office arbeitsplatz :)

Wenn der AG dir einen HO-Arbeitsplatz spendiert ist er trotzdem dafür 
zuständig.

Falls er nur mobiles Arbeiten macht nicht, aber dann kannst du ja auch 
mal mobil sein und in eine ruhigere Gegend gehen.

von Peter N. (alv)


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3D Druck Drucker schrieb:
> (z.B. Hintergrundmusik, angenehme Geräusche - wer es mag
> Meeresrauschen, Walgesänge, regen prasseln,...

Wie heist denn diese seltsame Musik, die bei Bernd dem Brot (KiKa, 
Sendeschluß) im Hintergrund läuft?

von Wolfgang (Gast)


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Markus schrieb:
> wollte mal fragen ob jemand sagen kann, was so ungefähre Werte sind
> wieviel cm Schaumstoff wieviel Schall unterdrückt?

Die Dicke hat wenig mit dem Schallabsoptionsvermögen zu tun. Um einen 
schalltoten Raum zu erzeugen, sind reine Platten wenig hilfreich. Weil 
die Schallwellen relativ lang sind (1kHz->34cm), muss der Schall sich in 
der Oberflächenstruktur totlaufen können (Mischung aus 
Mehrfachreflektion, Interferenz und Absorption), d.h. es kommt auf auf 
akustische Impedanz, Dichte und Struktur an.

von Joachim B. (jar)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> ...und der Mond tschieht über mich hinweg ...und die Pfterne (Urmel aus
> dem Eis)

du vergisst
"Nuft Nuft, mir ist eine Fniege in den Hans gefnogen" :-)

oder suche mal nach
maxwell smart raum der stille

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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...ich beiß dir glei 's Nasekipfele ab!
Fiel mir neulich wieder ein, in der Serie "Beforeigners" biss die 
Wikingerkriegerin ihrem alten Feind fast die Nase ab.

Von Super-Max erinnere ich mich nur das Schuhtelefon. Aber das Handy 
hatte Erich Kästner schon in "Der 35. Mai" erfunden.

von otto (Gast)


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Helmut -. schrieb:
> Oropax oder Mikeymausohren tun es auch.

Die helfen kaum gegen laute Kollegen. Menschliche Sprache wird sehr 
schlecht gedämpft.

von Percy N. (vox_bovi)


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Joachim B. schrieb:
> Christoph db1uq K. schrieb:
>> ...und der Mond tschieht über mich hinweg ...und die Pfterne (Urmel aus
>> dem Eis)
>
> du vergisst
> "Nuft Nuft, mir ist eine Fniege in den Hans gefnogen" :-)

Zum Glück gibt es das alles in der Mediathek.

von Georg (Gast)


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Moin zusammen,

der Beitrag von Thilo R. bringt die wesentlichen Grundlagen auf den 
Punkt.

Eine gute Lösung zur Dämpfung im Raum, also das Vermindern des Nachhals 
(und damit die Reduktion vorhandenen Pegels) ist nicht irgendein 
Noppenschaumstoff sondern
Basotect, ein High-End Schaumstoff der je nach Dicke und Verkäufer ca 
20€ pro 1000x 500 mm^2 Platte liegt.

Damit lassen sich schallarme Räume konstruieren oder eben auch Hifi 
Boxen füllen.
Die geben in den Datenblättern Dämpfungswerte in Abhängigkeit von der 
Dicke an.

Dabei sollte im Raum immer überlegt werden, welcher Frequenzbereich (und 
damit der Wellenlänge!) relevant ist und das bei den Abständen der 
Platten zur Wand berücksichtigen um möglichen stehenden Wellen im Raum 
den Garaus zu machen. Hilft viel, weil weniger böser Schall resonieren 
kann.

Aus Spaß hab ich mal eine Kiste mit 800x800x800 mm^3 gebaut, innen mit 
50 mm Basotect ausgekleidet und ein Loch zum Kopfreinstecken 
freigelassen.
Dadrin hört man nur noch das Blut in den Ohren rauschen…

Grüße in die Runde
Georg

von Percy N. (vox_bovi)


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Georg schrieb:
> Aus Spaß hab ich mal eine Kiste mit 800x800x800 mm^3 gebaut, innen mit
> 50 mm Basotect ausgekleidet und ein Loch zum Kopfreinstecken
> freigelassen.
> Dadrin hört man nur noch das Blut in den Ohren rauschen…

Wemn Dir das gefällt, dann habe Spaß! Ich fand schon die Akustik in den 
Telefonhauben beklemmend.

von Manfred (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich war einmal in einem schalltoten Raum, sehr beeindruckend. Auch der
> Boden aus dünnem Drahtgitter und darunter diese Absorberkeile wie an
> Wänden und Decken.

Empfindliche Naturen bekommen Panik, wenn sie sich selbst nicht mehr 
hören.
Aber diese Absorberhallen wollen nicht nach außen hin dicht sein, sie 
fressen bevorzugt Reflektionen innerhalb des Raumes.

Innerhalb eines solchen Raumes zu arbeiten, hält kein Mensch über 
längere Zeit aus. Messung einrichten, Tür zu und die Meßgeräte per 
Fernsteuerung fahren.

Wolfgang schrieb:
> Weil die Schallwellen relativ lang sind
Ja, sie sind lang.

> (1kHz->34cm)
Das möchtest Du gerne noch mal nachrechnen!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>noch mal nachrechnen
Als Funkamateur gibt es eine Eselsbrücke:
Schall- und Lichtgeschwindigkeit unterscheiden sich etwa um den Faktor 
eine Million.
34 cm Funk-Wellenlänge ergibt (300:0,34=) 882 MHz, damit liegt die 
Niederfrequenz derselben Wellenlänge bei etwa 882 Hz, das 1 kHz sollte 
also eigentlich stimmen. Die Schallgeschwindigkeit hängt noch von 
Luftdruck und anderen Faktoren ab, aber überschlagsmäßig kommt es hin.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schallgeschwindigkeit#Schallgeschwindigkeit_im_realen_Gas_/_Ph%C3%A4nomene_in_der_Luftatmosph%C3%A4re
in Luft 343 m/s damit (343:0,34) = 1009 Hz

von Rentner West (Gast)


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Manfred schrieb:
> Empfindliche Naturen bekommen Panik, wenn sie sich selbst nicht mehr
> hören.
>
> Innerhalb eines solchen Raumes zu arbeiten, hält kein Mensch über
> längere Zeit aus.

Gehörlose Techniker sind hier ganz klar im Vorteil. ;-)

Übrigens wird Reizentzug (Sensorische Deprivation) gerne auch als 
Foltermethode genutzt. Hierbei werden bei "Probanden" Sinneswahr-
nehmungen (optisch, akustisch, usw.) systematisch unterdrückt. Nach
solch einer längeren "Behandlung" sind viele reif für die Psychiatrie.

von Audiomann (Gast)


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Rentner Ost schrieb:
> Als schallschluckendes Material eignen sich Verpackungen von
> Hühnereiern. Die Zelle damit auskleiden.
Der typische Blödsinn seit 30 Jahren. Außerdem ist das DÄMPFUNG!

Thomas R. schrieb:
> "Schaumstoff" ist zu 90% gar nicht geeignet um Schall zu "dämpfen".
Doch ist es und wird auch genutz. Offenporiger Schaum wie Basotect gegen 
Höhen, weicher Schaum gegen Mitten und leichte Steinwolle gegen Bässe.

Thomas O. schrieb:
> ja das ist Unsinn, durch diese Pyramidenform wird der Schall nur
> gebrochen so das keinen direkte Reflektion auftrifft, sondern der Schall
> in mehrere Richtungen umgelenkt wird.
Der Sinn ist der, dass schräg auftreffende Wellen, die reflektiert 
würden auch auf Schaum treffen. Allerdings funktioniert das eben nur bis 
zu dieser definierten Wellenlänge (Grösse).

Thomas O. schrieb:
> unkt 2, wären Materialien, die die Schallwellen aufnehmen und
> absorbiert(in Wärme umwandelt) so das der Schall eben nicht reflektiert
> wird.
Auch das wäre DÄMPFUNG!

Was er braucht ist DÄMMUNG gegen Schall von Außen. Seinen Eigenlärm hat 
er ja unter Kontrolle.

Man sieht wieder mal wie wenig die Leute Ahnung haben. Der einzig gute 
Beitrag den ich hier finde ist der hier:
Beitrag "Re: "Telefonzelle" für ruhiges Arbeiten"

von Audiomann (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Rentner West schrieb:
>> Natürlich ist dies absoluter Schwachsinn. Eierkartons eignen sich
>> keineswegs zur Schalldämmung.
>>
>> Sie werden jedoch (als Low-Cost-Lösung) mit sehr gutem Erfolg
>> verwendet, um hallige Räume akustisch "trockenzulegen", wie etwa
>> Aufnahmestudios oder auch Proberäume für Musizierende jeglicher
>> Art.

KEIN MENSCH NUTZT EIERKARTONS. KEIN MENSCH. DAS TUN NUR DEPPEN, DIE AUF 
FACEBOOK LESEN, WAS ANDERE DEPPEN VERZAPFEN.

Schaumstoff hat die Eigenschaft

a) verlustbehaftet zu komprimieren
b) den Schall in die Poren zu lassen

Beides halt eben so la la. Richtig gut a) kann Sonorock, richtig gut b) 
Basotect.

Für sehr hohe Frequenzen reichen auch Stoffe und Teppiche.

>Re: "Telefonzelle" für ruhiges Arbeiten
Suche mal nach "Soundbooth". Das sind Gesangs- und Sprecherkabinen. Gibt 
es auch als mobil. Ist aber teuer.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Audiomann schrieb:
> Richtig gut a) kann Sonorock, richtig gut b)
> Basotect.

aixFOAM wäre auch noch ein Kandidat.

von Audiomann (Gast)


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Georg schrieb:
> Aus Spaß hab ich mal eine Kiste mit 800x800x800 mm^3 gebaut, innen mit
> 50 mm Basotect ausgekleidet und ein Loch zum Kopfreinstecken
> freigelassen.
> Dadrin hört man nur noch das Blut in den Ohren rauschen…

Bässe kriegst du damit aber weder gedämmt noch gedämpft. Das Basotect 
wirkt nur wenn es sehr dick ist, gegen Frequenzen unter 100Hz, z.B. ab 
etwa 50cm Dicke! Basotect ist auch zu dicht und federt, bzw reflektiert. 
Für Bässe nimmt man besser Sonorock, eine Steinwolle, die sehr 
offenporig ist und wenig elastisch, also plastisch federt. Damit 
reflektiert die Basswelle nicht mehr teilweise wie am Basotect, sondern 
geht verwirbelt rein und wird getötet. Auch da benutzt man 50cm .. 60cm, 
die reichen aber, um bis 30Hz wirksam zu sein.

https://recording.de/forum/raumakustik-daemmung.47/

von Percy N. (vox_bovi)


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Audiomann schrieb:
> wenig elastisch, also plastisch federt

Ist das die mit den runden Ecken in gleißender Finsternis?

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