Forum: Haus & Smart Home Wärmepupenkompressor Lebensdauer


von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Wie viele Jahre funktioniert ein Wärmepumpenkompressor im Durchschnitt 
bis er ersetzt werden muß.
Habe meinen seit 12 Jahren,seither hatte er 2 Reparaturen.
Mein Zanussi
Kühlschrank hat 3o Jahre funktioniert.
                           mfG  Hans

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von Old (Gast)


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Welche Wärmepumpe hast du denn?

von Sinnlose Antworten auf sinnlose Fragen (Gast)


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Sinnlose Frage, wie

"Wie viele Jahre funktioniert eine Ehe im Durchschnitt
 bis er ersetzt werden muß?

Habe meinen seit 12 Jahren,seither hatte er 2 Rehas.
Mein Zanussi hat 3o Jahre funktioniert.
                           mfG  Hanni"

von Andreas R. (rebirama)


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Unter guten Betriebsbedingungen können die Kompressoren lange leben.
Gut heißt unter anderem (was man als Anlagenbetreiber tun kann)
* kurze Takte vermeiden.
* Kältemittelmagel ist Garantie für einen frühen Tod.
* hohe Drücke (=vorlauftemperaturen) vermeiden.
* bei Split-Wärmepumpen muss ggf sichergestellt werden dass 
ausgetragenen das Schmieröl zuverlässig wieder zurück zum kompressor 
gelangt. (leitungsverlegung)


https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/149091/Lebensdauer-Kompressoren

All die Faktoren hat beim Kühlschrank der Hersteller selbst in der Hand 
und damit im Griff. Bei den Wärmepumpen Herstellern gibt es auch ein 
paar die bisher nur Verbrenner gemacht haben und hektisch unausgereift 
Geräte auf den Markt werfen.

Bei einem Heizungsbauer hat man das Problem, dass die
* wenig spezialisiert sind. Das sind ausgebildete Kräfte, die von der 
Ölheizung bis zur Duschrinne alles perfekt beherrschen.
* auf dem Bau läuft nix perfekt, jedes Haus ein Unikat.
* der Handwerk an jeder Reparatur auch noch verdient, und auch die 
stromrechnung nicht bezahlen muss. Man trifft hier oft eine gewisse 
Wurstigkeit an...

Generell ist man mit spezialisierten Kälteanlagenbauern besser bedient.

Denke aber, dass mit der weiteren Verbreitung von Wärmepumpen die 
Erfahrung der Heizungsbauer wächst.

: Bearbeitet durch User
von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Mein WP ist eine Stiebel-Eltron 12 Kw Wämeleistung.
Und mit Mexikanischen Teilen.
Es werden überall die billigsten Teile verbaut.
                   Hans

von Thomas R. (thomasr)


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Eigentlich sind die Kompressoren der namhaften Hersteller fast 
unkaputtbar. Lediglich der Lauf ohne Schmierung führt über kurz oder 
lang zum Exitus (wie auch beim Verbrennungsmotor).

Wir hatten Kompressoren mit 12kWel. die jahrelang in Überlast liefen und 
erst im Hochsommer den auf 21A gestellten Motorschutzschalter warfen 
(Klimaanwendung) Bei der Überprüfung der Schaltung fiel auf, daß Hoch 
und Niederdruckschalter verwechselt waren, es also nie zu einer HD 
Abschaltung kommen konnte 😳😳

Sonst ist in einem KM Kreislauf nicht viel was wirklich defekt sein 
kann, außer dem TXV. Auf der Steuerungsseite und bei der Abnahme der 
Wärme ist da wesentlich mehr Potential.

von Harald W. (wilhelms)


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Sinnlose Antworten auf sinnlose Fragen schrieb:

> "Wie viele Jahre funktioniert eine Ehe im Durchschnitt
>  bis er ersetzt werden muß?

Manchmal wird auch sie ersetzt. :-)

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Meine Wp wird nur zum Heizen benützt.Zu Kühlen habe ich eine andere 
Technik.
Im Sommer morgens 5 Uhr wird das Haus mit Frischluft von unten bis oben 
durch=
geblasen,ca 1 Stunde lang,das reicht mir.Mit 3St 150mm Papst 
Ventilatoren.
Und die Rollos bleiben herunter.
                     Gruß  Hans

von Günni (Gast)


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Bei einem Kühlschrankkompressor ist die Temperaturdifferenz zwischen 
Verdampfer und Verflüssiger gering und damit ist auch die Druckdifferenz 
gering. Bei einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe, die eine Vorlauftemperatur 
von 60°C für klassische Radiatoren erreichen soll, kann die 
Temperaturdifferenz mehr als 70 Grad sein. Dementsprechend muss der 
Druck im Verdampfer sehr gering sein, im Verflüssiger dagegen sehr hoch. 
Das geht auf die Lebensdauer. Deshalb wird bei so hohen 
Temperaturdifferenzen üblicherweise elektrisch nachgeheizt (Prinzip 
Tauchsieder). Weil das aber politisch verpönt ist, gibt es auch 
Wärmepumpen, die so hohe Temperaturdifferenzen leisten können (ob die 
dazu 2-stufig arbeiten, weiß ich allerdings nicht). Die Belastung der 
Wärmepumpe und damit auch deren Lebensdauer hängt also entscheidend von 
den Temperaturen im Einsatzfall ab.

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Habe F.B Heizung brauch keine hohe Temperaturen. Bei einem 2 stufigen 
gibt es noch mehr Verschleissteile.
                   Gruß  Hans

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Diese Frage ist schwer zu beantworten, aber ich bin kein Freund von 
Inverter-Wärmepumpen, egal ob die jetzt als Klimaanlage betrieben werden 
oder zum Heizen. Die alten Geräte mit 50Hz-Verdichter sind deutlich 
zuverlässiger, bei den neueren haben findige BWLer viele Sparmaßnahmen 
durchgesetzt. Da werden gerne Kosten gespart indem die Wärmetauscher 
grenzwertig dimensioniert werden und der Verdichter mit 300Hz bzw. einer 
sehr viel höheren Enddrehzahl betrieben wird. Das findet der natürlich 
weniger toll als ein solider Verdichter, der ruhig mit 50Hz und 
vielleicht 2900 U/min vor sich hin brummt. Die Invertergeräte haben zwar 
wirklich eine viel bessere Effizienz im Teillastbetrieb, aber davon kann 
ich mir nichts kaufen wenn ich die eingesparten Stromkosten für 
regelmäßige Reparaturen hinblättern darf, oder evtl. sogar noch mehr.

Ich habe eine recht genau 20 Jahre alte Bartl Luft-Wasser-Wärmepumpe, 
die ich als Klimaanlage betreibe. Mehr technische Spielerei als Komfort, 
aber braucht nicht viel Strom, weil wenn man die eine Stunde laufen 
lässt, hängen Eiszapfen von der Decke. Die 1..2 Euro dafür zahle ich 
gerne. Der Verdichter von dem Ding hat jetzt über 26k Stunden auf dem 
Tacho wenn ich mich recht erinnere und läuft wie am ersten Tag. Keine 
Kühlmittel-Lecks, was will man mehr. Ich glaube mit heutigen Geräten ist 
das nur noch schwer möglich.

von Häuslebauer (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Da werden gerne Kosten gespart indem die Wärmetauscher
> grenzwertig dimensioniert werden und der Verdichter mit 300Hz bzw. einer
> sehr viel höheren Enddrehzahl betrieben wird. Das findet der natürlich
> weniger toll als ein solider Verdichter, der ruhig mit 50Hz und
> vielleicht 2900 U/min vor sich hin brummt.

Hast Du dafür ein paar Belege? Ich kenne nur meine Panasonic LWWP 
("Jeisha") und die bummelt dank Inverter zwischen 19Hz und 47Hz rum. (Je 
nach angeforderter Wärmemenge)

> Ich habe eine recht genau 20 Jahre alte Bartl Luft-Wasser-Wärmepumpe,
> die ich als Klimaanlage betreibe. Mehr technische Spielerei als Komfort,
> aber braucht nicht viel Strom, weil wenn man die eine Stunde laufen
> lässt, hängen Eiszapfen von der Decke. Die 1..2 Euro dafür zahle ich
> gerne.

Wäre es nicht viel effektiver, dauerhaft nur eine geringe Leistung zu 
fahren als immer nur kurzzeitig Vollgas? So gerät doch die Anlage ins 
takten...?

Häuslebauer

von nur ich (Gast)


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Günni schrieb:
> Bei einem Kühlschrankkompressor ist die Temperaturdifferenz zwischen
> Verdampfer und Verflüssiger gering und damit ist auch die Druckdifferenz
> gering. Bei einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe, die eine Vorlauftemperatur
> von 60°C für klassische Radiatoren erreichen soll, kann die
> Temperaturdifferenz mehr als 70 Grad sein. Dementsprechend muss der
> Druck im Verdampfer sehr gering sein, im Verflüssiger dagegen sehr hoch.
> Das geht auf die Lebensdauer. Deshalb wird bei so hohen
> Temperaturdifferenzen üblicherweise elektrisch nachgeheizt (Prinzip
> Tauchsieder). Weil das aber politisch verpönt ist, gibt es auch
> Wärmepumpen, die so hohe Temperaturdifferenzen leisten können (ob die
> dazu 2-stufig arbeiten, weiß ich allerdings nicht). Die Belastung der
> Wärmepumpe und damit auch deren Lebensdauer hängt also entscheidend von
> den Temperaturen im Einsatzfall ab.

Hochinteressant! Danke für die Info. Wo findet man mehr dazu?

von Udo S. (urschmitt)


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Hans K. schrieb:
> Habe F.B Heizung brauch keine hohe Temperaturen

Und was ist mit Warmwasser?

von Andreas (Gast)


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Habe seit 20 Jahren eine Sole-WP. Der Verdichter ist von Copeland.
Laut Datenblatt hat er eine Lebensdauer von 45000-50000 h.
Bei einer gut dimensionierten Anlage läuft die WP 2000h/a.
Das wären dann ca. 25 Jahre Laufzeit laut Hersteller.

von Maik .. (basteling)


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Interessantes Thema. Ich bastel mir auch grade einen 2m³ 
Latentwärmespeicher hinter meine konventionelle solide 16kW WP - um den 
Überschuß der PV für die Nacht als um den COP gehebelte Wärme 
zwischenzuspeichern. Und dazu um die Einschaltdauer des Kompressors zu 
erhöhen als auch die Schaltspiele zu reduzieren.
Leider habe ich keine Fußbodenheizung als träge große Speichermasse - 
sondern große, recht schnell regelbare Industrie - Deckenheizkörper.

In diesem Kontext interessieren mich auch die Erfahrungen mit den 
Inverter Wärmepumpen (z.B. die genannte Panasonic Jeisha) bezüglich 
Regelbarkeit und Lebensdauer im Vergleich zu den konventionellen z.B. 
Copeland Scrollkompressoren..

vg

Maik

von Joachim B. (jar)


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wo finde ich einen Wärmepupenkompressor, bin sehr daran interessiert.
Die Idee, dann wird die gepupte Wärme endlich genutzt.

von Günni (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Und was ist mit Warmwasser?

Bei Fußbodenheizung ist es sinnvoll, die dadurch niedrigere 
Vorlauftemperatur mit der Wärmepumpe zu erzeugen und die Differenz für 
das Warmwasser elektrisch nachzuheizen.

nur ich schrieb:
> Hochinteressant! Danke für die Info. Wo findet man mehr dazu?

In geballter Form habe ich die Information nicht gefunden. Einige 
Hersteller haben Planungsunterlagen herausgegeben, die recht informativ 
sind. Allerdings haben die ja ein Interesse, dass die auch gekauft 
werden und deshalb sind die Einschränkungen und Nachteile eher zwischen 
den Zeilen verborgen. Aber dreist lügen können die natürlich nicht, da 
man sie sonst haftbar machen kann. Kritische Informationen findet man 
unter:
https://www.energieverbraucher.de/de/waermepumpen__293/
Da wird auch unter der Überschrift "Wärmepumpen im Altbau 
unzulässig"über ein Urteil berichtet, in dem das OLG Rostock 
feststellte, dass Wärmepumpen in ungedämmten Bestandsgebäuden ohne 
Flächenheizkörper unzulässig sind. (Nun ist ein Oberlandesgericht kein 
Provinzgericht und der Bundesgerichtshof hat den Einspruch gegen das 
Urteil abgelehnt.)

von Günni (Gast)


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Wärmepumpen sind ein schwieriges Thema, da dort viele Interessen 
zusammenkommen und die Wirklichkeit bewusst oder unbewusst vernebeln. 
Als ich mein Haus gebaut habe, war das noch kein Thema und so habe ich 
Rippenheizkörper und eine Gasheizung eingebaut. Heute würde ich das Haus 
mit Fußbodenheizung ausstatten und in meinem Garten Erdwärme nutzen. Da 
mein nicht überbautes Grundstück mehr als doppelt so viel Fläche hat wie 
die Fläche, die ich beheizen muss, wäre das sinnvoll. Leider würde eine 
Umrüstung jetzt einem Abbruch des Hauses und ein Umpflügen des ganzen 
Gartens bedingen.

Bei Bestandsbauten sind oftmals Rippenheizkörper verbaut, die an kalten 
Wintertagen Vorlauftemperaturen von 60°C (oder an sehr kalten Tagen noch 
mehr) benötigen. Als Wärmequelle müsste ich Luft nehmen. Die hat aber 
nur eine geringe Wärmekapazität. Wenn dort Wärme entnommen wird, sinkt 
die Temperatur stark ab - oder ich muss mit einem großen Ventilator sehr 
große Luftmengen durch den Wärmetauscher schicken. Das kostet 
elektrische Energie, macht Geräusche und es entsteht ein Luftzug, der 
möglichst nicht auf das Gelände des Nachbarn wehen sollte. Und wenn man 
feucht Luft abkühlt, gefriert diese und auf dem Wärmetauscher bildet 
sich eventuell Eis, das durch Wärmezufuhr von Zeit zu Zeit geschmolzen 
werden muss. Gerade wenn man an sehr kalten Tagen den höchsten 
Wärmebedarf hat, sinkt die Güteziffer der Wärmepumpe. Wenn man dann für 
2 kWh Wärme 1 kWh Strom benötigt, rechnet sich die teure Anlage nicht 
mehr, da der Strompreis mehr als das Doppelte des Gaspreises ist. (Das 
wird - ohne massive Subventionen - auch so bleiben, da im Winter der 
Strom zu einem großen Teil auch künftig aus fossiler Energie gewonnen 
werden muss, da Photovoltaik im Winter nur geringe Erträge liefert. Und 
wenn aus Gas Strom erzeugt wird, wird mehr als die Hälfte der darin 
enthaltenen Energie in Wärme verwandelt. Da nutzt eine 
Gas-Brennwertheizung das Gas besser aus als eine Wärmepumpe auf dem 
Umweg über die Verstromung. Vor dieser Tatsache verschließen viele aus 
ideologischen Gründen leider die Augen.)

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Ich habe 2 Erdsonden mit 99m wenn man tiefer bohren will braucht man 
eine Genehmigung.Jede Erdsonde besteht aus 2 U förmigen Kunststoffrohren 
und unten
ist ein Stahlgewicht.Das Bohrloch mit den U Rohren wurde mit Beton 
vergefüllt.
Für 4 Kw Wärme brauche ich 1 Kw Strom.Den täglichen Stromverbrauch habe 
ich seit 11-12 Jahren augeschrieben.
                                Gruß  Hans

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von Stefan M. (derwisch)


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Hans K. schrieb:
> Ich habe 2 Erdsonden mit 99m

Was kostet denn so ein Spässchen?
wie lange braucht es, bis sich das amortisiert hat?

P.S.: Darf man das überall in DE auf seinem Grundstück einfach so 
genehmingunsfrei machen?

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Stefan M. schrieb:
> Hans K. schrieb:
>> Ich habe 2 Erdsonden mit 99m
>
> Was kostet denn so ein Spässchen?
> wie lange braucht es, bis sich das amortisiert hat?
>
> P.S.: Darf man das überall in DE auf seinem Grundstück einfach so
> genehmingunsfrei machen?

Meine 70m Bohrung hat in 2015 ziemlich genau € 4.000 gekostet und 
füttert eine Sole/Wasser WP mit nur 3,5kW Heizleistung (Pel~900Watt). 
JAZ ist bisher immer über 3,8 und schlägt damit jeden fossilen 
Energieeinsatz.

Für JEDE Bohrung benötigst du eine Genehmigung der unteren 
Wasserbehörde. Ist aber bis 99m normalerweise eine Formsache und wird 
vom Bohrunternehmen erledigt. Über 99m gilt "Bergrecht" und du müßtest 
das (in NRW) mit der BezReg Arnsberg als Bergbaubeörde klären. DAS 
willst du nicht, glaub mir. Daher wird bei größerer Entzugsleistung 
mehrfach bis 99m gebohrt und die Sonden parallel angeschlossen.

In der Nähe von Trinkwasserschutzgebieten wird das sehr viel ernster 
genommen, denn aus einer defekten Sonde können größere Mengen Glykol 
austreten und das Wasser verseuchen. Da gibt es Auflagen.

von Thomas (kosmos)


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Ben B. schrieb:
> Diese Frage ist schwer zu beantworten, aber ich bin kein Freund von
> Inverter-Wärmepumpen, egal ob die jetzt als Klimaanlage betrieben werden
> oder zum Heizen. Die alten Geräte mit 50Hz-Verdichter sind deutlich
> zuverlässiger, bei den neueren haben findige BWLer viele Sparmaßnahmen
> durchgesetzt.

Man muss sich nur den richtigen Hersteller raussuchen, hier sind die 
Japaner ganz gut dabei. Die haben die erhafte Einstellung ihr Gesicht 
verlieren zu können. Außerdem sind die Produkte so entwickelt das sie in 
Ländern mit einem sehr schlechtem Stromnetz zuverlässig laufen. Ich kann 
da Mitsubishi empfehlen.

Außerdem ist der Heizungsbauer da wirklich der falsche Ansprechpartern, 
hier sollte man sich einen Kältemittelbauer holen der das Außengerät mit 
einem Wärmetauscher innen verbindet, danach darf der Heizi wieder dran, 
wobei die meisten null Ahnung haben da werden 20mm Röhrchen zum 
Heizkreisverteiler verbaut weil das schon immer gereicht hat, das da 
aber gerne mal 2,5m³/h durch die Anlage muss funktioniert dann auch 
nicht.

Ein Normaler Heizi kann nur die Wasseranschlüsse an einer 
Monoblockanlage anschließen, wenn da mal etwas nicht stimmen sollte, 
kann man dann das ganze Teil austauschen, den der Heizi ist dann 
überfragt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Wäre es nicht viel effektiver, dauerhaft nur eine geringe
> Leistung zu fahren als immer nur kurzzeitig Vollgas?
Diese Frage ist schwer zu beantworten. Zum einen hat man bei 
Dauerbetrieb auch immer mechanische Verluste, bei Kältemittelkreisläufen 
kann Betrieb mit dauerhaft niedriger Leistung dazu führen, daß das vom 
Verdichter ausgeworfene Öl nicht mehr aus dem Verdampfer (und zurück zum 
Verdichter) gefördert wird...

Im Stromverbrauch schlagen sich bei mir Geräte mit hohen Einschaltzeiten 
weit stärker nieder als welche, die hohe Leistung für wenig Zeit 
beanspruchen. Eine volle Trommel Wäsche plus Wärmepumpentrockner kostet 
mich etwa einen Euro Strom. Eine etwas bessere Fritzbox mit ihren 15W 
Leistung (genauen Wert müsste ich nachmessen) kostet bei 40ct/kWh 4,32 
Euro monatlich. Davon kann ich vier Trommeln Wäsche waschen und 
trocknen, obwohl diese beiden Geräte als absolute Energiefresser 
verschrien sind. Wenn man den Gedanken weiterspinnt, bleibt auch die 
beim Trocknen entstehende Wärme komplett in der Wohnung - die müsste ich 
im Sommer auf die Klima aufrechnen (falls die Klima genutzt wird) oder 
im Winter von der Heizung abziehen.

Oder beim Staubsaugen. Es ist völlig belanglos, ob das Ding 3kW zieht 
oder 600W. Wenn man nicht gerade einen Putzfimmel hat und jeden Tag 'ne 
Stunde staubsaugen muss, gehen die 1..2 Euro monatlich für das 3kW 
Monster im Grundrauschen unter.

Sicherlich hängt das alles stark vom Nutzungsverhalten ab, eine Familie 
mit vier Kindern wäscht etwas öfter als ein Single-Haushalt und saugt 
eine größere Bude durch, aber man sieht eben sehr gut an solchen 
Rechnungen, daß es da wahrscheinlich keine pauschale Lösung gibt, die 
für alle gleich gut funktioniert.

> So gerät doch die Anlage ins takten...?
Ich find das Takten nicht so schlimm, solange die Einschaltzyklen lang 
genug sind. Wärmepumpen brauchen beim Anlauf ein wenig Zeit bis sich der 
Kältemittelkreislauf stabilisiert hat, es gibt einen optimalen 
Betriebspunkt des Verdichters und an den muss man nahe genug dran. Der 
Verdichter fast im Leerlauf (bzw. bei extrem geringer Vorlauftemperatur) 
braucht anteilig viel mehr Leistung nur für sich selbst als für die 
Förderung des Kältemittels. Letztendlich ist das bei einer 
Speicherlösung (wobei auch das Haus oder die Fußbodenheizung als 
Speicher dienen kann) eine Frage wie lange die Anlage nahe des optimalen 
Betriebspunktes arbeiten kann und ob dieser Gewinn die Speicherverluste 
übertrifft.

Die letzte Frage ist, wieviel Komfort man möchte. Will man egal ob 
draußen 42°C Sommerhitze oder -25°C in einer kalten Winternacht drinnen 
immer exakt 22°C halten, dann ist das natürlich aufwendiger als wenn man 
Temperaturschwankungen von sagen wir 3..4°C hinnimmt und man muß mehr 
für den Dauerbetrieb der Technik berappen.

Mir sind Temperaturschwankungen z.B. völlig egal, das einzige, was mich 
stört, ist die Überschreitung der Limits nach oben oder unten hin. 
Sprich wenn ich im Sommer nach Hause komme und es sind schwülwarme 35°C 
drinnen wie draußen, so daß sich das Problem auch nicht mit einer kalten 
Dusche und durchlüften lösen lässt - na dann 30 Minuten Vollgas mit der 
überdimensionierten Wärmepumpe... gibt eine starke Temperaturspitze nach 
unten hin, die mir sogar gefällt, von anderen gehasst wird... 
anschließend wärmt sich die Luft natürlich langsam wieder auf. Durch die 
starke Absenkung zieht die Wärmepumpe aber auch sehr viel Feuchtigkeit 
aus der Luft, so daß sich die gleiche Temperatur viel angenehmer 
anfühlt. Und wenn es irgendwann wieder zu warm werden sollte, dann 
schmeiße ich das Ding eben nochmal für vielleicht 20 Minuten an. Ist 
eine sehr hohe Leistung für vielleicht 'ne Stunde, aber die Bude 
automatisiert den ganzen Tag auf 22°C halten lassen, würde sicherlich 
mehr kosten.

Dazu kommt eben die vergleichsweise hohe Ausfallrate der Invertergeräte, 
deren Reparatur bei Schäden am Verdichter oder Inverter schnell tausende 
Euro kosten kann. Oder wenn die Ersatzteile nicht mehr lieferbar sind, 
dann kauft man eine komplette neue Wärmepumpe, Kosten dafür sind 
bekannt.

Im Gegensatz dazu haben einfache Anlagen vielleicht etwas höhere 
Stromkosten, aber es gibt keinen teuren Inverter, der den Arsch 
hochreißen könnte. Das Motorschütz kostet 50 Euro wenn's hochkommt und 
jeder Elektriker kann das einbauen. Wenn der Verdichter sterben sollte, 
findet man immer irgend einen zur Förderleistung passenden Verdichter, 
den man ohne großen zusätzlichen Aufwand einbauen kann.

Was den Eisansatz im Winter an Luft-Wärmepumpen angeht, ist das Problem 
nicht so schlimm, wie es immer aufgebauscht wird. Das Wasser setzt beim 
Gefrieren nämlich exakt die Menge Wärme frei, die man hinterher zum 
Abtauen braucht. Wenn man das durchrechnet, verliert man nur die 
elektrische Leistung des Verdichters während des Abtaubetriebes, man 
muss keine zusätzliche Wärme aufbringen, weil man diese zuvor durch das 
Gefrieren des Wassers zusätzlich gewonnen hat. Es sind auch keine großen 
Mengen Wasser. Bei klarem Eisansatz etwas mehr, aber bei der üblichen 
weißen Bereifung ist das wirklich wenig.

Wasser/Wasser-Wärmepumpen haben auch alle ihre Probleme. Zum einen ist 
die Installation deutlich aufwendiger und teurer, bei geschlossenen 
Kreisläufen können die Sonden undicht werden - viel Spaß dann beim 
Austausch - und bei offenen Wasserkreisläufen kommen die Probleme mit 
Chloriden, Sulfaten oder dem besonders beliebten Eisen und Mangan. 
Wahrscheinlich sind das auch keine Garantieleistungen, sondern normaler 
Verschleiß und äußere Umstände.

> Habe seit 20 Jahren eine Sole-WP. Der Verdichter ist von Copeland.
> Laut Datenblatt hat er eine Lebensdauer von 45000-50000 h.
> Bei einer gut dimensionierten Anlage läuft die WP 2000h/a.
> Das wären dann ca. 25 Jahre Laufzeit laut Hersteller.
Korrekte Rechnung, machen alle Hersteller heute auch noch so. Allerdings 
geben alle Hersteller auch nur eine Gewährleistung für zwei oder maximal 
fünf Jahre.

Wie gesagt, die alten soliden Wärmepumpen kommen fast alle auf 20..25 
Jahre problemlose Betriebszeit. Dann wechselt man den Verdichter und die 
Schütze, evtl. die Lager der Lüftermotoren/Pumpe, schruppt das Ding 
nochmal 20..25 Jahre runter. Bei den neueren Invertergeräten scheint das 
aber die absolute Ausnahme zu sein, daß sie ohne Reparaturen älter als 
5..10 Jahre werden.

> Hast Du dafür ein paar Belege?
Keine belastbaren, die ich Dir auf die Schnelle raussuchen könnte. Nur 
mein Hobbyspaß beim Basteln an Kälteanlagen und was ich in diversen 
Foren über moderne Wärmepumpen gelesen habe, was ich beim Basteln selbst 
gesehen habe. Z.B. nach kurzer Betriebszeit explodierte Inverter, 
Anlagen, die nach drei Jahren wegen Verdichterschäden ausgetauscht 
werden mussten, nach wenigen Betriebsjahren durchgegammelte 
Wärmetauscher... alles total öko grün nachhaltig und kostet auch fast 
gar nix!

von Christian W. (orikson)


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Günni schrieb:
> Bei Fußbodenheizung ist es sinnvoll, die dadurch niedrigere
> Vorlauftemperatur mit der Wärmepumpe zu erzeugen und die Differenz für
> das Warmwasser elektrisch nachzuheizen.
So ein Quatsch. Auch zum Aufheizen vom Warmwasser provitiert man doch 
vom COP der Wärmepumpe, was man bei der elektrischen Heizung nicht hat. 
Zudem sind Wärmepumpen von ernstzunehmenden Herstellern durchaus darauf 
ausgelegt, die Warmwassertemperaturen zu erzeugen. Das ist dann auch in 
der Angabe der Lebenszeit eingerechnet. Und wer macht denn heutzutage 
überhaupt noch 60°C und mehr, unser Warmwasser ist maximal ~52°C warm. 
Selbst Radiatoren (egal ob alt oder neu) kann man mit kälterem Wasser 
versorgen und trotzdem angenehme Raumtemperaturen haben, die müssen dann 
aber hald dauerhaft offen sein

Ben B. schrieb:
>> Wäre es nicht viel effektiver, dauerhaft nur eine geringe
>> Leistung zu fahren als immer nur kurzzeitig Vollgas?
> Diese Frage ist schwer zu beantworten. Zum einen hat man bei
> Dauerbetrieb auch immer mechanische Verluste, bei Kältemittelkreisläufen
> kann Betrieb mit dauerhaft niedriger Leistung dazu führen, daß das vom
> Verdichter ausgeworfene Öl nicht mehr aus dem Verdampfer (und zurück zum
> Verdichter) gefördert wird...
Das mit den Verlusten ist korrekt, ist aber ja auch wieder "nur" Wärme. 
Beim Öl würde ich aber auch davon ausgehen, dass Hersteller die 
modulierende Pumpen anbieten, das im Griff haben.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Es gibt spezielle Wärmepumpen, die für Brauchwasser einen zusätzlichen 
Wärmetauscher direkt nach dem Verdichter haben. An dieser Stelle können 
etwa 10..15% der Anlagenleistung mit sehr hoher Temperatur abgenommen 
werden, ohne daß die Leistungswerte darunter leiden. Gewissermaßen 
entzieht man dem Kältemitteldampf seine Überhitzung, also die 
Energiemenge oberhalb der Kondensationstemperatur. Kondensiert wird dann 
im Verflüssiger (Heizkreis), der Druck ist in beiden Wärmetauschern 
gleich.

Man könnte auch über Brauchwasser-Aufbauten nachdenken, die das kalte 
Wasser aus der Leitung auf Heizkreis-Niveau vorwärmen. Was dann fehlt 
könnte ein elektrischer Durchlauferhitzer erledigen, das ist nicht mehr 
so viel, die Hauptarbeit wird vom Heizkreis der Wärmepumpe erledigt.

von Purzel H. (hacky)


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Sinnvollerweise nimmt man drehzahlsteuerbare Kompressoren, die bieten 
Langsam Anlauf, und koennen mit der Drehzahl runter, die Ein-Zeit 
verlaengern, wenn grad nicht so viel Strom da ist.

von Günni (Gast)


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Christian W. schrieb:
> So ein Quatsch. Auch zum Aufheizen vom Warmwasser provitiert man doch
> vom COP der Wärmepumpe, was man bei der elektrischen Heizung nicht hat.

Da der COP von der Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und 
benötigter Temperatur abhängt, ist der bei der Warmwassergewinnung 
geringer als bei der Erzeugung der Vorlauftemperatur für eine 
Fußbodenheizung. Bei großen Temperaturunterschieden arbeiten viele 
Wärmepumpen noch mit elektrischer Zuheizung. Deshalb bekam man die 
KFW-Förderung nur, wenn die Möglichkeit elektrischer Zuheizung 
verzichtet wurde.

Der Beitrag von Ben B. ist hervorragend gemacht, mit sehr viel 
Sachkenntnis und Verzicht auf "politisch" motivierte Verzerrungen. Davon 
könnte man noch viel mehr benötigen. Mein Dank an Ben B..

von Christian W. (orikson)


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Günni schrieb:
> Da der COP von der Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und
> benötigter Temperatur abhängt, ist der bei der Warmwassergewinnung
> geringer als bei der Erzeugung der Vorlauftemperatur für eine
> Fußbodenheizung

Das ist richtig, der COP sinkt mit zunehmender Differenz. Aber bei 
elektrischer Zuheizung gibt es doch überhaupt keinen COP mehr. Also 
spart man doch selbst mit schlechtem COP Strom, im Gegensatz zur reinen 
elektrischen Heizung

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Theoretisch ja, praktisch muss man den Verschleiß der Wärmepumpe 
dazurechnen.

Technisch gibt es bei kälter werdenden Außentemperaturen einen 
Bivalenzpunkt, bei dem die Heizleistung der Wärmepumpe nicht mehr 
ausreicht, um die Heizlast des Gebäudes zu decken. Dann kann man sich 
überlegen, ob man die Temperatur im Haus geringfügig absenkt (senkt die 
Heizlast und "dehnt" den Bivalenzpunkt) oder den fehlenden Teil mit 
einer Zusatzheizung aufbringt. Wird es dann noch kälter, gibt es einen 
Abschaltpunkt für die Wärmepumpe, an diesem wird vollständig auf z.B. 
eine rein elektrische Zusatzheizung umgeschaltet.

Umso besser die Wärmepumpe, desto tiefer liegen diese Temperaturwerte, 
allerdings erscheinen praktische Ausführungen dann bei höheren 
Außentemperaturen überdimensioniert. Es schraubt einfach niemand einen 
relativ kleinen Verdichter an einen äußerst großzügig dimensionierten 
Verdampfer, sondern es wird am Verdampfer gespart, für den Großteil der 
Zeit reicht das ja.

: Bearbeitet durch User
von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Habe seit 11-12 Jahren die Soletemperatur meiner 2 St. 99m Erdsonden 
beobachtet unter +8 Grad bin ich nie gekommen.
                     Gruß  Hans

von nur ich (Gast)


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Hans K. schrieb:
> Habe seit 11-12 Jahren die Soletemperatur meiner 2 St. 99m Erdsonden
> beobachtet unter +8 Grad bin ich nie gekommen.
>                      Gruß  Hans

Ist bekannt, was die Sole (oder das die Sonden umgebende Medium) im 
Verlauf in die Tiefe an natürlicher Temperatur hätte? Also dann, wenn du 
keine Wärme entziehen würdest?

von fahrradfahrer (Gast)


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nur ich schrieb:
>>
>
> Ist bekannt, was die Sole (oder das die Sonden umgebende Medium) im
> Verlauf in die Tiefe an natürlicher Temperatur hätte? Also dann, wenn du
> keine Wärme entziehen würdest?

Ich glaube das kann man auch nicht verallgemeinern, eine fließende 
Grundwasserschicht erneuert das Temperaturniveau stetig.

von Joachim B. (jar)


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Hans K. schrieb:
> Ich habe 2 Erdsonden mit 99m wenn man tiefer bohren will braucht man
> eine Genehmigung

Ich denke man braucht immer eine Genehmigung, zumindest scheint es 
sinnvoll zu sein will man nicht überrascht werden.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/nach-erdwaerme-bohrung-eine-stadt-zerreisst-a-589944.html
https://www.bild.de/regional/berlin/wohnhaeuser-wegen-illegaler-brunnenbohrung-44162926.bild.html

sucht mal selber nach "geothermie schäden"

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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In unserer eine Genehmigung vom zuständigen Bergamt.
Und Im Wasserschutzgebiet hat man keine Chance auf eine normale 
Bohrgenehmigung.
                      Gruß  Hans

von Günni (Gast)


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fahrradfahrer schrieb:
> Ich glaube das kann man auch nicht verallgemeinern, eine fließende
> Grundwasserschicht erneuert das Temperaturniveau stetig.

Eine Genehmigung mit einer Sonde in "fließendes" Grundwasser zu gehen 
wird man nicht bekommen, da - wie weiter oben schon beschrieben - schon 
bei kleinen Leckagen durch die Flüssigkeit für den Wärmetransport das 
Grundwasser kontaminiert wird. Und wer das ohne Genehmigung macht, 
bekommt - völlig zu Recht - richtig Ärger.

Hans K. schrieb:
> Habe seit 11-12 Jahren die Soletemperatur meiner 2 St. 99m Erdsonden
> beobachtet unter +8 Grad bin ich nie gekommen.

Nun ist eine Temperatur von +8 Grad für einen "guten" COP zu wenig. Das 
reicht, wenn man nur niedrige Vorlauftemperaturen benötigt. Ein COP von 
2 heißt ja, dass man für 2 kW Heizleistung 1 kW Strom benötigt. Da der 
Preis für eine Kilowattstunde Strom mehr als das 2-fache von einer 
Kilowattstunde Gas kostet, rechnen sich die hohen Investitionskosten für 
eine Wärmepumpe dann nicht mehr. Dass man einen besseren COP hat, wenn 
man weniger Wärme entnehmen muss, macht die Bilanz nur wenig besser. Bei 
Bestandsbauten ist die benötigte Vorlauftemperatur das entscheidende 
Kriterium. Wenn es gelingt, die durch bauliche Maßnahmen 
(Flächenheizkörper, Dämmung hinter den Heizkörpern, ...) zu senken, wird 
eine Wärmepumpe zunehmend wirtschaftlicher.

von fahrradfahrer (Gast)


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Günni schrieb:
> Eine Genehmigung mit einer Sonde in "fließendes" Grundwasser zu gehen
> wird man nicht bekommen, da - wie weiter oben schon beschrieben - schon
> bei kleinen Leckagen durch die Flüssigkeit für den Wärmetransport das
> Grundwasser kontaminiert wird. Und wer das ohne Genehmigung macht,
> bekommt - völlig zu Recht - richtig Ärger.

Na dann wird das aber schwer mit der Genehmigung, immerhin ist 
Deutschland ja kein Wüstengebiet, und in 99 Meter Tiefe nicht auf 
Grundwasser zu Treffen ist bestimmt eher die Ausnahme als die Regel. Ich 
kann nur über die örtlichen Gegebenheiten hier sprechen, da würden in 
der kompletten Gegend alle Bohrungen verboten werden.

von Arno (Gast)


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Christian W. schrieb:
> Günni schrieb:
>> Da der COP von der Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und
>> benötigter Temperatur abhängt, ist der bei der Warmwassergewinnung
>> geringer als bei der Erzeugung der Vorlauftemperatur für eine
>> Fußbodenheizung
>
> Das ist richtig, der COP sinkt mit zunehmender Differenz. Aber bei
> elektrischer Zuheizung gibt es doch überhaupt keinen COP mehr. Also
> spart man doch selbst mit schlechtem COP Strom, im Gegensatz zur reinen
> elektrischen Heizung

Dafür hat man mit verbrauchsnaher Warmwasserbereitung 
(Untertisch-Durchlauferhitzer oder -Boiler) weniger Wärmeverluste im 
Rohrsystem und keine Legionellen-Probleme. Wenn man das konsequent 
macht, spart man auch nicht nur Material an der Wärmepumpe, die etwas 
kleiner sein kann, sondern auch die ganze Warmwasserverrohrung und 
-dämmung. Und den Strom für die Zirkulation, wenn vorhanden.

Je nach Gebäudestruktur (Wohnung oder Büro, wie lang sind die 
Rohrleitungen, sind sie gut gedämmt...) werden die Antworten da sehr 
unterschiedlich sein, aber mal als Hausnummer: Hier im 
Mehrfamilien-Wohnhaus gehen ~20.000kWh pro Jahr durch den 
Wärmemengenzähler von der Heizung in den Warmwasserspeicher, aber wenn 
man das verbrauchte Warmwasser berechnet, bräuchte das eigentlich nur 
~6000kWh (je nach Annahme, welche Temperatur es am Hausanschluss hat). 
Der Rest sind Zirkulations- und Speicherverluste, die man mit 
dezentraler On-Demand-Warmwasserbereitung praktisch nicht hätte. So gut 
kann der COP einer Wärmepumpe (für Warmwassertemperaturen) fast nicht 
sein, dass er das wieder ausgleicht.

Dazu braucht man aber natürlich eine Gesamtbetrachtung mit 
Systemverständnis.

MfG, Arno

von Günni (Gast)


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Arno schrieb:
> Dafür hat man mit verbrauchsnaher Warmwasserbereitung
> (Untertisch-Durchlauferhitzer oder -Boiler) weniger Wärmeverluste im
> Rohrsystem und keine Legionellen-Probleme.

Arno hat völlig Recht. Das hatte ich mir für unser Haus auch schon 
überlegt, aber leider reichte die Verkabelung für den Energiebedarf der 
Durchlauferhitzer nicht aus. Bei Bestandsbauten werden Änderungen oft 
sehr aufwändig (und teuer).

von fahrradfahrer (Gast)


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Arno schrieb:
> Je nach Gebäudestruktur (Wohnung oder Büro, wie lang sind die
> Rohrleitungen, sind sie gut gedämmt...) werden die Antworten da sehr
> unterschiedlich sein, aber mal als Hausnummer: Hier im
> Mehrfamilien-Wohnhaus gehen ~20.000kWh pro Jahr durch den
> Wärmemengenzähler von der Heizung in den Warmwasserspeicher, aber wenn
> man das verbrauchte Warmwasser berechnet, bräuchte das eigentlich nur
> ~6000kWh (je nach Annahme, welche Temperatur es am Hausanschluss hat).
> Der Rest sind Zirkulations- und Speicherverluste, die man mit
> dezentraler On-Demand-Warmwasserbereitung praktisch nicht hätte. So gut
> kann der COP einer Wärmepumpe (für Warmwassertemperaturen) fast nicht
> sein, dass er das wieder ausgleicht.

Na ja also kein modernes Gebäude wird so Verluste haben, da wird man 
sicher nicht auf eine Wärmepumpe antreffen. Und Zirkulation in den 
Ausmaßen werden heute überhaupt nicht mehr gebaut. Keine sinnvoll 
aufgebaute Zirkulation ist keine schlechte Sache, kann man pauschal 
nicht verteufeln.

von Thomas R. (thomasr)


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fahrradfahrer schrieb:
>
> Na dann wird das aber schwer mit der Genehmigung, immerhin ist
> Deutschland ja kein Wüstengebiet, und in 99 Meter Tiefe nicht auf
> Grundwasser zu Treffen ist bestimmt eher die Ausnahme als die Regel. Ich
> kann nur über die örtlichen Gegebenheiten hier sprechen, da würden in
> der kompletten Gegend alle Bohrungen verboten werden.

Bitte den Unterschied beachten: "fließendes Grundwasser" und 
"wasserführende Schicht".

Das sind zwei Paar Schuhe. Genau deshalb gibt es die untere 
Wasserbehörde die die jeweiligen Verhältnisse kennt und ggf. Auflagen 
macht.

Auch in der Nähe von Trinkwassergewinnungsgebieten KANN eine Anlage 
unter Auflagen errichtet werden. So werden in einer bestimmten Gegend 
des Niederrheins nur Anlagen genehmigt, die eine "Ausdrückvorrichtung" 
haben.

Die Sole steht dabei unter Druck in den Sonden. Fällt der Druck wegen 
eines Lecks ab, wird über ein Umschaltventil und eine Pumpe bzw. 
Druckreservoir die gesamte Solemenge aus den Sonden in einen 
Auffangbehälter gedrückt. Damit bleibt der Boden sauber.

von fahrradfahrer (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Bitte den Unterschied beachten: "fließendes Grundwasser" und
> "wasserführende Schicht".
>
> Das sind zwei Paar Schuhe. Genau deshalb gibt es die untere
> Wasserbehörde die die jeweiligen Verhältnisse kennt und ggf. Auflagen
> macht.

Das Wasser wird in den seltensten fällen stehen. Hier fließt das 
Grundwasser, und es erscheint mir nur logisch das es fast immer fließt. 
Es steht auch auf Wikipedia das es fast immer fließt. Es regnet Wasser 
dies versickert, und irgendwo kommt es dann wieder zu Tage, und den Weg 
dahin fließt es in der Regel mehr oder weniger. Teilweise gibt es 
mehrere Grundwasserschichten. Hier ist die obere Schicht vom 2WK 
verseucht, es gibt ein Wasserwerk welches das Wasser abpumpt, dort wird 
es mit Aktivkohle gereinigt und wieder versickern lassen. Und das 
Trinkwasser kommt dann aus einer sehr viel Tieferen Bohrung von der 2 
Grundwasserschicht.

Also es ist schon Unwahrscheinlich mir der Bohrung nicht durch 
fließendes Grundwasser zu stoßen. Ob das relevant ist für das 
regenerieren der Bodentemperatur ist natürlich eine andere Sache.

von Hans (Gast)


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Ich habe ein Furzkissen unter meine Wärmepupe gelegt. Das trägt bei 
Ausfällen wenigstens zur Belustigung bei.

von Joachim B. (jar)


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Hans schrieb:
> Ich habe ein Furzkissen unter meine Wärmepupe gelegt.

Vorsicht humorbefreit!
Beitrag "Re: Wärmepupenkompressor Lebensdauer"

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also wenn ihr solche Probleme habt, daß ihr das mit einem Kompressor 
wegschaffen müsst, dann empfehle ich künftig nur eine Familienportion 
Sauerkraut und Bohnen. Vielleicht kann auf diese Weise sogar noch das 
1,5°C-Ziel erreicht werden. Lasst die Letzte Generation bloß nicht euer 
freizügiges Feuerwerk hören, sonst klebt sie euch am Arsch oder 
betoniert den zu.

von Thomas R. (thomasr)


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fahrradfahrer schrieb:

> Das Wasser wird in den seltensten fällen stehen. Hier fließt das
> Grundwasser, und es erscheint mir nur logisch das es fast immer fließt.
> Es steht auch auf Wikipedia das es fast immer fließt. Es regnet Wasser
> dies versickert, und irgendwo kommt es dann wieder zu Tage, und den Weg
> dahin fließt es in der Regel mehr oder weniger. Teilweise gibt es
> mehrere Grundwasserschichten. Hier ist die obere Schicht vom 2WK
> verseucht, es gibt ein Wasserwerk welches das Wasser abpumpt, dort wird
> es mit Aktivkohle gereinigt und wieder versickern lassen. Und das
> Trinkwasser kommt dann aus einer sehr viel Tieferen Bohrung von der 2
> Grundwasserschicht.

Natürlich steht das Wasser nicht still! Aber es kommt auf die 
Fließgeschwindigkeit an und die RICHTUNG. Wenn es auf ein 
Wassergewinnungsgebiet zufließt wirst du keine Genehmigung bekommen, 
fließt es weg davon sollte es kein Problem sein.

Als Braunkohlenumsiedler hier in NRW hatten wir einige "Vorlesungen" der 
Wasserbauexperten zu diesen Themen. Auch von der Verseuchung des 
Grundwassers durch Altlasten des Tagebaus kann ich berichten (das Thema 
ist zum Kotzen, denn GENAU UM DAS ZU VERHINDERN werden die sauberen 
Erden unter Lützerath benötigt, aber die Ökos wollen das nicht hören)

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