Eines vorweg - ich bin nur Hobbyelektroniker. Ich habe recht viel Freude an Easyeda gefunden. Klappt auch ganz gut. Nur ärgere ich mich, das es immer 2 oder 3 Bestellungen bedarf bis alles richig ist. Mal an Bohrungen nicht gedacht, mal einen Fehler im Netznamen gemacht. Vielleicht ist es Lehrgeld oder gibt da einige Regeln die man beachten kann? Dankeschön
Du könntest andere einmal drüberschauen lassen oder erstmal eine Nacht drüber schlafen bevor du bestellst und dann noch mal alles richtig überprüfen.
- Einen Tag später noch mal drüber schauen - Eigene Checklisten führen (Signalnamen, Beschriftungen, Positionen,...) - Das Layout mal 1:1 ausdrucken und schauen, wie es in Originalgröße aussieht und mechanisch passt Ansonsten. Es sind Erfahrungen die man sammelt und mit denen man sich verbessert. Klar ärgere ich mich, wenn ich was mit Fädeldraht korrigieren muss, aber am Ende ist es ein Einzelstück und wird nicht 10.000fach hergestellt. Ich notiere mir dann im Schaltplan die Verbesserungen, falls ich irgendwann noch mal eine Neuauflage von einem Projekt machen sollte.
Man kann Layouts auch manchmal so erstellen, dass die reparierbar sind. Also z. B. Leitungen von IC zu IC nicht nur auf Innenlagen führen sondern irgendwo zugänglich machen. Wenn Platz ist Footprints für weitere optionale Bauteile reinsetzen. Bei Spannungsteilern noch parallel zu den Widerständen weitere Pads für Widerstände, dann kann man später einen 2. Widerstand parallel schalten wenn man z. B. den passenden Wert nicht hat. Oder man kann von Vout einen kleinen Kondensator zu Feedback bestücken an DCDCs wenn man solche Pads hat. Aber wichtiger ist eigentlich, dass man bei komplexeren Platinen einzelne Baugruppen darauf möglichst für sich getrennt testen kann. Dazu sollte dann die Spannungsversorgung von anderen Teilen trennbar sein. Hat man einen Fehler in der Spannungsversorgung, dann trennt man die ab und speist stattdessen von Extern Spannungen mit Netzteilen ein. Das ist wichtig, dass man möglichst schon bei Revision A alle Fehler findet und Revision B dann fehlerfrei ist. Also auch nicht Revision B bestellen wenn man einen Fehler auf Revision A gefunden und gefixt hat, nein, erst nach weiteren Fehlern suchen mit der Revision A. Und das geht, wenn man im Layout einzelne Gruppen getrennt in Betrieb nehmen kann.
Joachim Müller schrieb: > Vielleicht ist es Lehrgeld oder gibt da einige Regeln die man beachten > kann? Wenn Du nicht selbst die richtigen Schlüsse daraus ziehst und z.B. eigene Checklists anlegst und für künftige Projekte verwendest, wirst Du dieses Lehrgeld immer wieder bezahlen. Aber in der Tat passieren einem auch als "Profi" gelegentlich ärgerliche Fehler, z.B. ein falscher Footprint zu einem Widerstand oder Kondensator. Es ist sehr ratsam, nach der Fertigstellung nicht eine Nacht lang darüber zu schlafen und das ganze dann noch einmal zu kontrollieren.
Am besten nicht nur eine Nacht, sondern ruhig eine Woche ins Land gehen lassen bevor du dein Werk nochmal kontrollierst. Du mußt aus deiner Betriebsblindheit rauskommen. Und ja, ansonsten Checklisten machen (da gibt es auch gute Beispiele im Internet, hier hat sicher auch der ein oder andere etwas beizusteuern). Schaltplan ausdrucken und Haken machen was alles ok ist.
Joachim Müller schrieb: > Vielleicht ist es Lehrgeld oder gibt da einige Regeln die man beachten > kann? Checklisten gibt es im web, musst Sie halt an deine Bedürfnisse anpassen. Meine sind .txt* Dateien und werden von einem Checklist Ordner kopiert (ob das bei EasyEda im web funzt weiß ich nicht) Beispiel Bohrloch (das [ ] ist zum ankreuzen z.B. [x] und steht wg. Übersicht vorn ) [ ] Bohrbild mit Mechteil kongruent [ ] Schraubenkopf Mutternkreis Metalldome ohne traces [ ] Steckschlüsselkreis ohne Bauteile (Schraubseite) usw. Dann gibt es noch eine Checkliste für die Bestellung und einen Sammler wenn es mehr als zwei,drei sind _____ * .txt Datei weil leicht zu ändern.
Joachim Müller schrieb: > Mal an > Bohrungen nicht gedacht, mal einen Fehler im Netznamen gemacht. Das Easyeda ist ne Web-Anwendung, wenn ich das richtig gelesen habe. Was mich dabei wundert ist, daß es offenbar keinen DRC und ERC gibt - oder hast du das bloß noch nicht gefunden? Normalerweise sind die Bohrungen beim Via bzw. beim Bauteil (wenn THT) enthalten. Man kann sie also nicht vergessen - aber sowas kann ja bei diesem Ferntool ganz anders sein. Ein ähnliches gilt für den Keepout-Bereich und Bestückungsdruck bei Befestigungslöchern etc. Also, schau nochmal gründlich nach, irgendwo werden sich vermutlich die Tests auf Designregeln und elektrische Regeln finden lassen - und dann benutze diese bevor du deine LP in die Fertigung gibst. W.S.
Sebastian R. schrieb: > - Das Layout mal 1:1 ausdrucken und schauen, wie es in Originalgröße > aussieht und mechanisch passt Auf Pappe oder Platinenmaterial aufziehen und die wichtigsten mech. Bohrungen machen. Überraschung ist garantiert.
W.S. schrieb: > Normalerweise sind die Bohrungen beim Via bzw. beim Bauteil (wenn THT) > enthalten. Sollte man wissen, Bohrungen sind keine PIN und auch keine Durchkontaktierung. Sind drei grundverschiedene Sachen.
PCB-Layouts am PC mache ich seit den Anfängen von Eagle, heute mit KiCAD. Maßgebliche Referenz ist der Schaltplan, aus dem über Netzlisten das Layout erstellt (forward annotation). Für die korrekte Platzierung hat sich die 3D-Vorschau als große Hilfe erwiesen. Dank DRC-check passieren praktisch keine Fehler mehr im Layout. Fehler, so die denn passieren, stammen ausschliesslich aus dem Schaltplan und den zugehörigen Bauteilbeschreibungen. Dank dieser Hilfen komme ich nach über 30-jähriger Tätigkeit meistens mit 3 Schüssen hin. Tatsächlich ist schon der Schaltplan oft eine "never ending story". Also - Du bist nicht allein!
:
Bearbeitet durch User
michael_ schrieb: > W.S. schrieb: >> Normalerweise sind die Bohrungen beim Via bzw. beim Bauteil (wenn THT) >> enthalten. > > Sollte man wissen, Bohrungen sind keine PIN und auch keine > Durchkontaktierung. Sind drei grundverschiedene Sachen. Trotzdem sollten sie bei einem Bauteil dabei sein. Normalerweise lege ich das Gehäuse genau wie jedes andere Bauteil an. Der einzige Unterschied ist, dass Kunststoffgehäuse Null Pins haben, Metallgehäuse haben u.U. einen Erdungspin. Deswegen, und wegen der Stückliste, tauchen die auch im Schaltplan auf. So ein Bauteil kann auch die Platinenkontur enthalten. Speziell bei Eagle lohnt sich das, weil man die dann nicht versehentlich verschieben kann. Damit erledigen sich diese Dinge von selbst, bzw. erzeugen DRC Fehler: Mucky F. schrieb: > [ ] Bohrbild mit Mechteil kongruent > [ ] Schraubenkopf Mutternkreis Metalldome ohne traces > [ ] Steckschlüsselkreis ohne Bauteile (Schraubseite) Ich mache das auch für Europakarten, obwohl die einfach nur rechteckig sind. Aber sie haben auch Bohrungen für die Befestigung der Frontplatte und immer den gleichen Stecker an der gleichen Stelle. Und die Bauteile dürfen nicht zu dicht am Rand sitzen.
michael_ schrieb: > Auf Pappe oder Platinenmaterial aufziehen und die wichtigsten mech. > Bohrungen machen. > Überraschung ist garantiert. Da man nur mit geprüften Footprints und 3D Modellen arbeitet, sicher nicht.
Cyblord -. schrieb: > michael_ schrieb: >> Auf Pappe oder Platinenmaterial aufziehen und die wichtigsten mech. >> Bohrungen machen. >> Überraschung ist garantiert. > > Da man nur mit geprüften Footprints und 3D Modellen arbeitet, sicher > nicht. Man kann auch die ganze Platine mit dem 3D Drucker ausdrucken. Auch hier gibt es die eine oder andere mechanische Überraschung .
Hallo, die Platinen ordere ich, wenn es geht, als letztes. Die Komponenten habe ich alle vorher. Wenn es geht, habe ich über Breadboards mit Adapterplatinen idealerweise die ganze Schaltung vorgetestet. Dann drucke ich die Platine auf Papier 1:1 aus. Aus dem Baumarkt habe ich so einen Steckschwamm für Blumen gekauft. Da lege ich die Platine drauf, Befestigungspunkte nehme ich tatsächlich als Befestigungspunkte, stecke Reißzwecken oder Ähnliches durch. Dann lege ich die Komponenten auf, angefangen mit durchkontaktierenden Komponenten, damit die SMDs nicht runterfallen und die Platine fester auf dem Schwamm steckt. Dennoch wird es immer Fehler geben. Vernünftiges Design hilft dir bei der Vermeidung und bei evtl. vorzunehmenden Änderungen. Feiner klarlack-isolierter Lötdraht 0.1-1mm und Lötstoppmaske in der Spritze helfen nach. Der Vorposter hat 3D drucken gesagt. Das muss ich mal für mich ausprobieren. Das klingt gut. Mal schauen, ob ich für mein Projekt Modelle für die nötigsten Einzelkomponenten habe.
:
Bearbeitet durch User
Keks F. schrieb: > Der Vorposter hat 3D drucken gesagt. Bei den heutigen Platinenpreisen und -Lieferzeiten kannst du genauso gut eine echte Platine nehmen. Mit etwas Glück ist die sogar schon ganz richtig.
Das stimmt, aber als extra Schritt ist das finde ich gerechtfertigt. Halbe Stunde Druckzeit, 3ct Druckkosten, vs. 1 Woche warten und 10€ weg (Versand ist ja am Anfang teuer und geht dann bei größerer Bestellung pro Platine runter). Ich bestelle auch mehrere Platinen für verschiedene Projekte auf einmal. Ich denke der Druck wird Teil meines Testprozederes sein.
Bauform B. schrieb: > Mit etwas Glück ist die sogar schon ganz > richtig. Darum ging es ja ursprünglich. Es hat halt nicht jeder so viel Glück wie Du: Joachim Müller schrieb: > Nur ärgere ich mich, das es > immer 2 oder 3 Bestellungen bedarf bis alles richtig ist. Auch meine Platinen sind selten zu 100% korrekt, aber i.d.R. läßt sich das mit kratzen, fräsen, Pin hochbiegen, Fädeldraht oder Bauteil auf dem Rücken ankleben korrigieren...
michael_ schrieb: > Sollte man wissen, Bohrungen sind keine PIN und auch keine > Durchkontaktierung. Ach? Die Löcher für die Beine der THT-Bauteile oder die Vias werden nicht gebohrt, sondern z.B. mit der Kalaschnikoff durchgeschossen? OK, man lernt ja immer noch dazu... Also im Ernst: Bohrungen sind Bohrungen und für's Elektrische da. Löcher (z.B. für Schrauben) sind Löcher, die werden wenn sie klein und rund sind ebenfalls gebohrt, ansonsten gefräst. W.S.
ERC Electrical Rule Check und DRC Design Rule Check sind absoulut wichtig, damit kannst Du in wenigen Sekunden sehr viele (nicht alle) Fehler automatisch finden lassen, da kannst Du sogar die Fähigkeiten deines Platinenherstellers eingeben dann wird Automatisch geprüfter ob der das herstellenkann. Ich würde nur Software benutzen die das kann, z.B. Eagle KiCad Altium
Ich verwende sein vielen Jahren Altium, habe meine Checklisten, drucke auch vorher auf Papier, halte feststellungen und Wuensche fuer den Nachfolger auf dem Schema fest und mache trotzdem immer wieder Fehler. Meist sind sie auf dem Prototypen korrigierbar, und werden im Nachfolger behoben. Oft stehen auch Wuensche fuer einen Nachfolger an welche erst mit dem Betrieb des Prototypen auftauchten. Selten schleicht sich ein falscher Footprint ein. Selten wird die Funktionalitaet eines Bauteils falsch eingeschaetzt. Ah. Ja, und ich lasse Leiterplatten bei Eurocircuits herstellen, die haben ein Online tool zur Verifizierung der Fertigungsvorgaben, das war frueher auch ein Fehlergrund, heute nicht mehr. Heisst auch fuer mich als Profi reicht ein Prototyp seltenst
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.