Forum: Haus & Smart Home Erdung an beiden Enden?


von Mehmet K. (mkmk)


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Server allerseits

In meinem neuen Haus (das etwas abseits liegt und das ich hoffentlich in 
ein paar Monaten beziehen werde) habe ich keinen Stromanschluss und 
werde diesen mit Solarpanels und WR erzeugen.
In etwa 80m Entfernung habe ich einen Nachbarn, der sich ein 
2-Zimmer-Häuschen gebaut hat und dieses mehrmals in der Woche benutzt; 
meist auch mit Übernachtung. Seine Elektrifizierung besteht aus 2 Panels 
und einem 12V/100Ah Aku. Da dieser Nachbar aus ca. 5km Entfernung eine 
Wasserleitung gelegt hat, aus der reines Quellwasser sprudelt, fühle ich 
mich etwas in seiner Schuld, weshalb ich ihn als Kompensation an meinen 
WR anschliessen möchte (kleiner Kühlschrank, der nur im Sommer benutzt 
werden soll).

Meine Frage hinsichtlich der Erdung:
* Reichen L und N, wobei die Erdung nur beim Nachbarn erfolgt?
* Muss ich meine Erdung mitführen?
* Braucht es zusätzlich eine Erdung beim Nachbarn, die dann mit meiner 
Erdung verbunden wird?

(Die Leitungen werden übrigens im Boden verlegt)

von Christian M. (likeme)


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bei 80 metern auf jeden Fall nochmal Erden und vor allem viel 
Querschnitt in der Leitung wegen dem Spannungsabfall (230V)! Nimmst du 
aber 12V zur Übertragung, vergiss es, weder Erdung notwendig noch wird 
es überhaupt funktionieren.

: Bearbeitet durch User
von Mehmet K. (mkmk)


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Christian M. schrieb:
> Nimmst du aber 12V zur Übertragung ...
Die 12V hat mein Nachbar. Ich beabsichtige ihn an meinen WR 
anzuschliessen, also 230V. Wegen dem Kabelquerschnnitt muss ich mal 
schauen, was für einen Kühlschrank er sich anlacht und dann mal den 
Anlaufstrom messen.

von Ich (Gast)


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Den Querschnitt würde ich weniger auf den Kühlschrank auslegen, sondern 
eher auf die WR Leistung.

von Hank (Gast)


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Christian M. schrieb:
> bei 80 metern auf jeden Fall nochmal Erden

Völliger Quatsch, sonst müsste jeder Kabeltrommel ja zwingend ein 
Erdspieß beigelegt werden.

> und vor allem viel
> Querschnitt in der Leitung wegen dem Spannungsabfall (230V)!

Tut zwar beim Lesen weh, ist aber inhaltlich völliger Blödsinn. Es geht 
um einen (Zitat:) kleinen Kühlschrank. Selbst mit 1,5mm Kabel ist der 
Spannungsabfall ungefähr 1V!

> Nimmst du
> aber 12V zur Übertragung, vergiss es, weder Erdung notwendig noch wird
> es überhaupt funktionieren.

Der TO schrieb, dass er seinen Nachbarn über L und N an seinen 
Wechselrichter anschließen möchte. Wie kommst du auf die Idee, dass er 
den Eingang des WR meint und +/- der 12V jetzt in L/N umbenennen will?

von Oliver S. (phetty)


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Mehmet K. schrieb:
> (Die Leitungen werden übrigens im Boden verlegt)

Probier es erstmal einfach mit einer/zwei Kabeltrommeln ob und was geht. 
Wenn das gut klappt auf die feste Installation umbauen.
Auch wenn es Erdkabel ist, steck es trotzdem in ein Rohr.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Erdung schadet nicht.
Überlege dir, wie du die Sache absichern möchtest. Was musst du tun, um 
die Abschaltbedingungen einzuhalten? Dann klärt sich, ob du nochmal 
erden musst und welchen Querschnitt die Leitung haben muss.

von Michael B. (laberkopp)


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Mehmet K. schrieb:
> Meine Frage

Offenkundig nicht Deutschland, wer weiss hier schon, welche Vorschriften 
bei dir gelten.

Selbst wenn die Leitung unterirdisch verlegt ist, knallen Blitz und 
elektromagnetische Effekte deutlich rein. Die verschieben das 
Erdpotential bei ihm gegenüber dir, was über eine Erdleitung zu 
erheblichen Strömen führen kann.

Bei 80m ist auch der Spannungsabfall relevant, selbst 2.5mm2 sind für 
nur 6A schon zu viel. Jedenfalls die Abschaltbedingung der Sicherung 
wäre bei 2.5mm2 für B oder C Sicherungen erfüllt, bei 1.5mm2 nur für B.

Zudem sind Kühlschränke notorische Wechselrichterkiller auf Grund hoher 
Einschaltströme und hohe Induktivität, und bleiben bei zu hohem 
Spannungabfall im Startmoment gerne hängen (Dauer-Startphase).

Egal wie du's machst, du handelst dir also Probleme ein.

Aber ob man nun 2 oder 3 adrig verlegt sollte keine Frage sein, die 
billigen Kabel sind immer dreiadrig, alles andere ist doch 
Sonderproduktion. Die Frage ist eher, ob 2.5 oder 4mm2 und da ist man 
schnell bei der Preisfrage.

von Christian M. (likeme)


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Hank schrieb:
> Völliger Quatsch, sonst müsste jeder Kabeltrommel ja zwingend ein
> Erdspieß beigelegt werden.

bei 80m schadet es nie sowas zu machen, zumal er ja auch ein neues 
Stromnetz im "Haus" verbaut das grundsätzlich geerdet sein sollte. Bei 
12V allerdings nicht.

von Christian W. (orikson)


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Hank schrieb:
> Christian M. schrieb:
>> bei 80 metern auf jeden Fall nochmal Erden
>
> Völliger Quatsch, sonst müsste jeder Kabeltrommel ja zwingend ein
> Erdspieß beigelegt werden.

Fun Fact, JA, müsste man bei gewissen Geräten eigentlich machen weil der 
Schleifenwiderstand von PE sonst zu groß wird. Macht aber natürlich 
niemand...

von Andreas (Gast)


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Warum nicht wie bei den E-Werken?
Jedes Haus hat seinen eigenen Erder. Damit wird dann der PE im 
Verteilkasten verbunden.

von Heiner W. (Gast)


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Ob das mit dem "kleinen" (Kompressor?-)Kühlschrank vom Nachbarn 
funktionieren wird, hängt entscheidend davon ab, was für ein Kaliber von 
Wechselrichter du bei deiner Anlage installiert hast. Der Anlaufstrom 
von Kompressor-Kühlschränken erreicht exorbitante Höhen und stellt damit 
die übelste Last für einen Wechselrichter dar. Mit schwachbrüstigen 
Leichtgewichten vom Discounter wird das nichts.

von Wolfgang (Gast)


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Mehmet K. schrieb:
> ... fühle ich mich etwas in seiner Schuld, weshalb ich ihn als
> Kompensation an meinen WR anschliessen möchte (kleiner Kühlschrank,
> der nur im Sommer benutzt werden soll).

Rechtlich ist das sehr dünnen Eis. Du lieferst damit Strom über deine 
Grundstücksgrenze.

von Udo S. (urschmitt)


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Wolfgang schrieb:
> Rechtlich ist das sehr dünnen Eis. Du lieferst damit Strom über deine
> Grundstücksgrenze.

Er nimmt aber dafür kein Geld.
Hast du für die Behauptung irgendwelche Belege?

Wobei zu erst klären wäre ob die beiden Häuser in Deutschland liegen.

von Mehmet K. (mkmk)


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Heiner W. schrieb:
> Ob das mit dem "kleinen" (Kompressor?-)Kühlschrank vom Nachbarn
> funktionieren wird, hängt entscheidend davon ab, was für ein Kaliber von
> Wechselrichter du bei deiner Anlage installiert hast.

Voltronic Axpert VM III 5kW
Wird - soweit ich es verfolgen konnte - vorallem in Südafrika unter 
allen möglichen Brands benutzt. In den dortigen Foren hält sich die 
Kritik im positiven Bereich.
Die "Surge Power" wird mit 10.000VA angegeben. Leider fehlt die Angabe, 
für welche Zeitdauer dies garantiert wird.

von Percy N. (vox_bovi)


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Udo S. schrieb:
> Er nimmt aber dafür kein Geld.

Umgekehrt. Die Lieferung von Strom stellt bestenfalks eine 
remuneratorusche Svhenkung, eher aber eine Vergütung für den 
Wasseranschluss dar.
> Hast du für die Behauptung irgendwelche Belege?
Stand im Text.

von Udo S. (urschmitt)


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Percy N. schrieb:
> remuneratorusche Svhenkung

Häh?

Percy N. schrieb:
> eine Vergütung für den
> Wasseranschluss dar

Und wer soll das nachweisen?

Bestimmt hat der TO dafür einen Vertrag auf dem Amtsgericht hinterlegt.

Kopfschüttel.

Da nächste Mal kommst du und willst mich anzeigen, weil ich meinem 
Nachbarn einen Akkuschrauber geliehen habe.
Noch besser, wenn der Akku voll war und der Nachbar ihn halbvoll 
zurückgibt habe ich ihm auch noch Strom geliefert.

Am besten zeige ich mich selbst an.

von Mehmet K. (mkmk)


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Können wir uns bitte auf die eigentlich Frage konzentrieren: wie soll 
ich es mit der Erdnung machen?

von joergk (Gast)


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Mehmet K. schrieb:
> Können wir uns bitte auf die eigentlich Frage konzentrieren: wie soll
> ich es mit der Erdnung machen?

Beide Seiten Erden. Erdleiter mitführen.
Ist ja kein Aufwand.

Jörg

von Percy N. (vox_bovi)


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Udo S. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> remuneratorusche Svhenkung
>
> Häh?
Pardon: remuneratorische Schenkung
> Percy N. schrieb:
>> eine Vergütung für den
>> Wasseranschluss dar
>
> Und wer soll das nachweisen?
Eines von beiden dürfte vorliegen.
> Bestimmt hat der TO dafür einen Vertrag auf dem Amtsgericht hinterlegt.
> Kopfschüttel.
> Da nächste Mal kommst du und willst mich anzeigen, weil ich meinem
> Nachbarn einen Akkuschrauber geliehen habe.
Ich weiß nicht, welcher Rechtsordnung Deine Gedankenwelt folgt, aber die 
dürfte prima mit irgendwelchen Blaulicht-Court-Reality-Shows aus dem 
Dosenbier-TV zusammen passen.
> Noch besser, wenn der Akku voll war und der Nachbar ihn halbvoll
> zurückgibt habe ich ihm auch noch Strom geliefert.
> Am besten zeige ich mich selbst an.
Wie soll das gehen? Anzeigen kann man einen Vorgsng bzw die Beobachtung 
desselben, aber keine Person. Was also möchtest Du uns mitteilen?

Und was hat das alles mit der Frage zu tun, ob Strom über eine 
Grundstücksgrenze geliefert wurde?

Manchmal gibst Du wirklich schwierige Rätsel auf!

von Karl B. (gustav)


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Andreas schrieb:
> Warum nicht wie bei den E-Werken?
> Jedes Haus hat seinen eigenen Erder. Damit wird dann der PE im
> Verteilkasten verbunden.

Hi,
nennt sich TT-Netz.
Aber dann auch möglichst zweipolige LS.
Weil N u.U. höheres Potenzial als "Erde".
https://de.wikipedia.org/wiki/TT-System

ciao
gustav

von OldMan (Gast)


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Hallo Mehmet,
habe es Dir mal berechnen lassen. Siehe Bild.
Erdung auf beiden Seiten sinnvoll. Jedoch würde ich empfehlen bei Dir 
und beim Nachbarn zusätzlich einen Erdungsstab zu setzen und die Erdung 
des Verbindungskabels damit zu verbinden.
Damit wird die Betriebssicherheit erheblich verbessert.
Ein 3x 2,5 mm2 Kabel ist ausreichend.
Empfehlenswert wäre ein LSS (10A) und RCD ( 20A ) auf Deiner Seite. Das 
Kabel sollte in ein 1/2“ PVC eingezogen werden, das erhöht den 
mechanischen Schutz des Kabel.
Bei uns gibt es diese Rohre in 100 m Ringen, evt. gibt es diese auch bei 
euch. Die sind perfekt für solche Installationen, da sie "endlos" sind.
Viel Erfolg!

von Christian W. (orikson)


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joergk schrieb:
> Beide Seiten Erden. Erdleiter mitführen.
> Ist ja kein Aufwand.

Eben, der größte Aufwand ist den Graben für das Kabel zu graben. Ob du 
dann ein 3x1.5 mm2 oder 5x2.5 mm2 oder sonst was rein legst ist die 
gleiche Arbeit. Je nach dem wie langfristig das sein soll würde ich aber 
auch ein Leerrohr und sogar 5x2.5 mm2 nehmen. Erdung auf beiden Seiten 
sollte zumindest nicht schaden ;)

von Mehmet K. (mkmk)


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OldMan schrieb:
> Jedoch würde ich empfehlen bei Dir und beim Nachbarn zusätzlich einen 
Erdungsstab zu setzen und die Erdung des Verbindungskabels damit zu verbinden.

Meine Erdung ist gemäss den Vorschriften, wobei ich mich hier auf die 
Fundamenterdung beziehe. Den WR plane ich damit zu Verbinden.

Du meinst also, ich soll vor meinem Haus noch einen Erdungsstab 
einsetzen und diese mit dem Kabel zum Nachbarn verbinden, der auch bei 
sich einen Erdungsstab haben soll.
D.h., dann hätte ich 2 Erdungen, die miteinander verbunden wären. Habe 
ich das so richtig verstanden?

von Joachim B. (jar)


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Mehmet K. schrieb:
> Können wir uns bitte auf die eigentlich Frage konzentrieren: wie soll
> ich es mit der Erdnung machen?

wie alle normalerweise:
Im Kraftwerk wird geerdet und in deinem Haus auch!

Ausnahme können sein Kabelfernsehen, Antennenverstärker, Stereoanlagen.
Dort können sich sogenannte "Brummschleifen" ergeben die schwer zu 
knacken sind (Mantelstromfilter, Audiotrennübertrager, Netztrenntrafos).

Je nach dem was hilft ohne tödlich zu werden.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Mehmet K. schrieb:
> Meine Erdung ist gemäss den Vorschriften

Die hängen davon ab wo du das machst.
Wenn auf deiner Seite schon eine ordentliche Erdung existiert dann 
brauchst du da keinen extra Erder.
Aber an dem anderen Haus wäre eine zusätzliche Erdung empfehlenswert.

Mehmet K. schrieb:
> D.h., dann hätte ich 2 Erdungen, die miteinander verbunden wären.

Genau. In einer Ortschaft/Stadt, hat auch jedes Haus einen Erder, die 
sind alle über den PEN Leiter des Versorgungskabel miteinander 
verbunden.

: Bearbeitet durch User
von OldMan (Gast)


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Mehmet K. schrieb:

> Du meinst also, ich soll vor meinem Haus noch einen Erdungsstab
> einsetzen und diese mit dem Kabel zum Nachbarn verbinden, der auch bei
> sich einen Erdungsstab haben soll.
> D.h., dann hätte ich 2 Erdungen, die miteinander verbunden wären. Habe
> ich das so richtig verstanden?

Ja, so habe ich das gemeint.
D.h., da Du einen Fundamenterder hast, sollte dieser mit dem extra 
Erdungsstab für das Kabel verbunden sein.
So mache ich es hier seit einiger Zeit und es hat sich bewährt. Ich 
hatte vorher schon den Fall gesehen, dass eine lange Strecke eines 
Erdkabel Überspannung über die PE Ader in das Haus gebracht hatte und 
die daran angeschlossene Steuerung beschädigt wurde. Das war allerdings 
nicht meine Installation.

von vn n. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> remuneratorusche Svhenkung
>
> Häh?

Einfach ignorieren, nach 12 ist er betrunken.

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