Forum: Offtopic Glasfaserkabel versus Baubeton


von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Schaut so aus als hätte die eifrige Forschungsarbeit einiger Bauarbeiter 
der Bahn im Großraum Frankfurt ergeben, daß sich die Funktion von 
Glasfaserkabeln geringfügig verschlechtert, wenn man diese anbohrt und 
Baubeton drüberschüttet. Ergebnis sind nun großflächige Ausfälle des 
Internets, unter anderen ist die Lufthansa und generell der Flughafen 
Frankfurt massiv betroffen, da geht zeitweise gar nichts mehr.

Was mich daran interessiert: Wieso gibt es bei so wichtigen Kabeln 
offensichtlich mal wieder keinerlei Redundanz auf einer anderen Trasse? 
Solche Missgeschicke wird es immer wieder geben, wieso schafft man es 
nicht, diese schwerwiegenden Folgen zu vermeiden?

Und falls das einer weiß: Wie geht's den Arbeitern, denen das 
Missgeschick passiert ist? Für mich ist das zwar erstmal ein Fall für 
die Betriebshaftpflicht und sollte sich Fahrlässigkeit als Ursache 
herausstellen, wird die Firma eingeäschert... aber wenn ich erfahre, daß 
eine von mir selbst in bestem Wissen und Gewissen ausgeführte Arbeit so 
einen gigantischen Millionenschaden verursacht hat... ich glaube mir 
würde es scheiße gehen.

von Troll A. (trollator)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> aber wenn ich erfahre, daß
> eine von mir selbst in bestem Wissen und Gewissen ausgeführte Arbeit so
> einen gigantischen Millionenschaden verursacht hat... ich glaube mir
> würde es scheiße gehen.

Mir nicht.
Entweder wusste ich nichts von der Existenz der Leitung, dann war es 
halt Pech.
Oder ich hab es eh mit Absicht gemacht, oder billigend in Kauf genommen 
- aber dann war es nicht nach bestem Wissen und Gewissen.

Rechtlich gesehen kann nich nichts dazu sagen.

Und technisch wäre eine gewisse Redundanz wünschenswert, das stimmt.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Was mich daran interessiert: Wieso gibt es bei so wichtigen Kabeln
> offensichtlich mal wieder keinerlei Redundanz auf einer anderen Trasse?

Redundanz kostet Geld und bringt normalerweise nichts ein.

Aber auch mit Redundanz ist das für Kunden von Telekommunikation nicht 
einfach. Eine Redundanz vom Unternehmensstandort zum nächsten 
Konzentrator stellt nicht sicher, dass der Anbieter nicht weiter hinten 
alles wieder zusammenführt. Und was bei der Beschaffung im Jahr X dort 
noch redundant war, ist es im Jahr X+5 vielleicht nicht mehr.

: Bearbeitet durch User
von M. P. (matze7779)


Lesenswert?

Was gibts schöneres als im Februar in einem Drecksloch GF zu spleißen.
Die Telekomtechniker und die Bauarbeiter werden bestimmt beste Freunde.

Bilder: https://twitter.com/deutschetelekom/status/1625587220785598464

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> wird die Firma eingeäschert...

Im Zusammenhang mit Stromversorgern finde ich ein Infobit, das auf eine 
durch die BNA definierte Obergrenze für Schadenersatz durch sowas wie 
Baggerschäden hinausläuft. Damit die Netzbetreiber nicht alles auf den 
armen Baggerfahrer abwälzen können, sondern ein Netz bauen, dass bei 
Schäden keine immensen Folgekosten verursacht.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

M. P. schrieb:
> Die Telekomtechniker und die Bauarbeiter werden bestimmt beste Freunde.

Die sind schon eingeschworene Gegner, seit es Kabel gibt.

Wobei eines der Bilder andeutet, dass das direkt in einer erkennbaren 
Trasse stattfand. Also nicht querfeldein, oder bei der Renovierung von 
Omas Häuschen. Und da kann man schon drauf wetten, dass man was trifft, 
das Aua schreit.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

War da kein Trassenband verlegt?

(dieses gelbe Kabelwarnband)

von Troll A. (trollator)


Lesenswert?

●DesIntegrator ●. schrieb:
> War da kein Trassenband verlegt?

Wenn der Schaden durch eine Bohrung entstanden ist, dann hat man das 
Trassenband in dem hochbeförderten Abraum wohl erst gefunden, als die 
Bohrkrone die Leitungen schon durchtrennt hat.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

in den HF-Medien  hiess es was von "Bagger"

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> War da kein Trassenband verlegt? (dieses gelbe Kabelwarnband)
Das interessiert einen Erdbohrer nicht, der gerade ein 10..15 Meter Loch 
für einen Stahlbeton-Stützpfeiler in den Boden kratzt.

Ich verstehe an sowas einfach nicht, wieso es mit einer einzelnen dieser 
Maschinen an der richtigen Stelle offenbar ziemlich problemlos möglich 
ist, so wichtige Infrastruktur nachhaltig zu zerstören. Das ist ja auch 
nicht das erste Mal, das sowas passiert, erinnert man sich mal an den 
Stromausfall in Berlin-Köpenick, wo der halbe Bezirk eineinhalb Tage 
ohne Strom war, nachdem eine Horizontalbohrung durch die Erdrampe einer 
Brücke beide Kabelsysteme erwischt hatte. Ich finde es einfach 
beeindruckend, wie schlecht unsere wichtige Infrastruktur gegen sowas 
gewappnet ist. Offenbar geht es den Betreibern da wirklich um Profit vor 
Sicherheit, vielleicht sollte derartige Infrastruktur besser nicht von 
solchen Unternehmen betrieben werden wenn die das nicht besser 
können/wollen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Ich verstehe an sowas einfach nicht, wieso es mit einer einzelnen dieser
> Maschinen an der richtigen Stelle offenbar ziemlich problemlos möglich
> ist, so wichtige Infrastruktur nachhaltig zu zerstören.

ich bin mir ziemlich sicher,
dass ich mit nur einem kurzen "Handgriff"
einen grossen Flughafen lahm legen kann.

Da gibts an einer öffentlichen Strasse einen Turm,
auf dem sich so eine gewisse Antenne dreht.
In dieser Strasse und ganz dicht an diesem Turm sind
so auffällig viele Kanaldeckel ohne Belüftung.

O_°

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> wenn die das nicht besser können/wollen.

Können und wollen sind zwei paar Stiefel. Wenn man nicht gezwungen wird, 
Geld für unproduktive Redundanz auszugeben, wenn einzelne Schadensfälle 
billiger als konsequente Redundanz sind, dann...

> Offenbar geht es den Betreibern da wirklich um Profit vor Sicherheit

Geld und Profit sind die Grundlage des Systems. Staatliche Vorschriften 
können das kanalisieren, aber wer ist schon für mehr Vorschriften und 
höhere Preise aufgrund von mehr Vorschriften?

: Bearbeitet durch User
von Maik .. (basteling)


Lesenswert?

Die interessante Frage wäre:

- gab es Leitungspläne.
- wurden die eingesehen.
- oder lagen die Leitungen meterweise daneben.

Es ist ja immer interessant was über Jahrhunderte in den Untergrund 
wächst.
Ich hab mir artig für mein Betriebsgelände die Leitungspläne von den 
üblichen Verdächtigen angefordert bevor hier gebaggert wurde. (Gas & 
Strom und ich glaube auch Telekom - aber da bin ich mir grade nicht 
sicher..)

War auch erstmal ein kleiner Schreck als wir eine bestimmt 50 jahre alte 
Stromleitung rausgerupft haben. Das war aber eine tote lokale Leitung 
bereits abgerissener Nachbarbebauung wohl zu einem ehemaligen 
Lichtmasten...


Auch lustig wars: frisch das Diplom in der Tasche - und für einen 
Versuch auf dem Bauernhofgelände neben der Firma Masten mit Sensoren 
dran aufstellen. Ein Tachymeter und ein Kollege mit Vorschlaghammer 
dabei.
Den Landwirt ausgefragt - wo seine Kabel langlaufen. Sicher -ganz 
sicher: da nicht. Zwei Stunden später, das Werk war vollbracht & "das 
Telefon ist tot". Schlechtes Gewissen bricht aus. Eine Stunde später - 
zum Feierabend Entwarnung. Der freche Hütehund vom Landwirt hatte - im 
Haus eingesperrt damit er uns nicht belästigt- das Telefonkabel hinterm 
Schrank aus der TAE Dose gekaut...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Inzwischen scheint's wieder anzulaufen, einige große Maschinen der 
Lufthansa sind in Richtung USA gestartet... wieviele Passagiere drin 
sind keine Ahnung, aber haben zumindest echte Flugnummern.

Naja Redundanz und Kosten. Man könnte bei Telekommunikation ja auch 
Standby-Technik an so wichtigen Standorten verwenden, beispielsweise 
einen Satelliten-Uplink, den man bei Bedarf einschalten und zumindest 
einen Notbetrieb aufrechterhalten kann. Und was der Spaß da jetzt kostet 
keine Ahnung, aber die Lufthansa alleine verliert in etwa die Einnahmen 
eines ganzen Tages.

> Da gibts an einer öffentlichen Strasse einen Turm, [..]
Dann fällt erstmal nur das Primärradar aus. Inwieweit andere Systeme wie 
die Gleitwegsender, Flugfunk oder Sekundärradar betroffen wären, keine 
Ahnung. Evtl. könnte man den Flugverkehr auch ohne Primärradar 
fortsetzen.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Ich hatte auch nur etwas von Bagger an einer Bahnlinie gelesen.
Hat da jemand bessere Infos?
Gerne mit Link.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> aja Redundanz und Kosten. Man könnte bei Telekommunikation ja auch
> Standby-Technik an so wichtigen Standorten verwenden, beispielsweise
> einen Satelliten-Uplink, den man bei Bedarf einschalten und zumindest
> einen Notbetrieb aufrechterhalten kann.

Jede Wasserleitung in einem Ort das aus mehr als der Hauptstraße besteht 
ist redundant. Gibts einen Rohrbruch muss nur ein kleines Stück 
totgelegt werden.

Bei so einem großen Knoten wie dem Flughafen Frankfurt hätte ich jetzt 
auch gedacht, dass das Datennetz eine "dicke" Leitung nach Norden 
(Frankfurt), eine nach Süden (Darmstadt) und eine nach Westen 
(Wiesbaden) hat.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

M. P. schrieb:
> Bilder: https://twitter.com/deutschetelekom/status/1625587220785598464

Infos wurden ja schon gepostet.
Danke ich war wohl zu blind :-)

von Dieter W. (dds5)


Lesenswert?

Es ist schon merkwürdig, wo die Glasfasern lang laufen. Der Schaden ist 
fast ganz am gegenüberliegenden Ende von Frankfurt und rund 30km 
Luftlinie vom Fliegenhafen entfernt.

von Kolja L. (kolja82)


Lesenswert?

Tja, wer Kabel kennt nimmt Funk. Oder so ähnlich...

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Dieter W. schrieb:
> Es ist schon merkwürdig, wo die Glasfasern lang laufen. Der Schaden ist
> fast ganz am gegenüberliegenden Ende von Frankfurt und rund 30km
> Luftlinie vom Fliegenhafen entfernt.

So wie die Meldungen klingen ist ja nicht die IT des Flughafens 
ausgefallen (die "Anderen" Fluggesellschaften hatten ja scheinbar keine 
Probleme) sondern nur die IT der Firma Lufthansa in Frankfurt. (Also 
Buchungsdaten, Cateringinfo, Service etc.)
Die wussten einfach nicht mehr wer für die Flüge gebucht war, wer 
bezahlt hatte etc. Also konnten die keine Passagiere an Bord lassen, 
deshalb sind die Flüge annuliert worden und haben damit die 
(Flugzeug-)Parkplätze blockiert die für ankommende Flugzeuge vorgesehen 
waren...

Das ein ganzer Stadteil wohl ohne Internet war ist da eher Nebensache 
und etwas untergegangen. Wobei laut diversen berichten weit mehr als nur 
die Telekom-Kunden betroffen waren.
Wenn ich wetten müsste, dann würde ich wetten das im betroffenen 
Stadteil einfach nur das Rechenzentrum mit den Servern stand wo die 
Buchungsdaten etc. drauf liefen...
Möglicherweise gab es sogar redundante Anbindungen (z.B. über andere 
Provider etc), nur ist dann dummerweise in den höheren Netzebenen doch 
irgendwie alles Physikalisch zusammengefasst über den einen dicken 
Telekom-Strang gelaufen. Mit der Telekom als Dienstleister für die obere 
Netzebene oder aber in Form von als "Black-Fiber" angemieteten 
Einzelfasern.

Und wenn man dann auf dem Papier gleich mehrere tolle Redundanzstrecken 
hat, die aber ohne eigenes Wissen dann doch physikalisch über dieselbe 
5cm breite Strecke im Erdboden verlaufen, dann ist das halt keine 
Vollwertige Redundanz. Das wäre dann Planungsversagen wenn man als 
"Großkunde" solche Infos nicht abfragt und anhand der Information dann 
keine geeigneten Gegenmaßnahmen trifft (die auch angeboten werden, gegen 
mächtig Euros zwar, aber bekommen kann man alles).

Und ja - Ich WEIß das man solche Infos wie Details zur physikalischen 
Anbindung als genügend wichtiger Kunde auch tatsächlich bekommt!
Oder halt Managementversagen wenn die Infos und Empfehlung von den 
Technikplanern vorliegen, aber aus Kostengründen auf die hinreichende 
Redundanz verzichtet wird.

Gruß
Carsten

von Wendels B. (wendelsberg)


Lesenswert?

Ich glaube mich zu erinnern, dass dieses Internet mal so erfunden wurde, 
dass bei Ausfall einer Verbindung automatisch eine Ausweichroute benutzt 
wuerde.

Naja, nicht alle Visionen werden wahr.

: Bearbeitet durch User
von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


Lesenswert?

Wendels B. schrieb:
> Ich glaube mich zu erinnern, dass dieses Internet mal so erfunden wurde,
> dass bei Ausfall einer Verbindung automatisch eine Ausweichroute benutzt
> wuerde.

Tut es ja auch, solange auch eine Ausweichroute vorhanden ist.
Nur, je näher sich das ganze dem "Endverbraucher" nähert um so seltener 
sind noch Ausweichrouten vorhanden.

Carsten S. schrieb:
> ...aber aus Kostengründen auf die hinreichende Redundanz verzichtet wird.

Nach dem Chaos von gestern wird es dafür wohl mal wieder ein Budget 
geben um sowas zu realisieren. Nur in ein paar Jahren kommen neue Leute 
in die Entscheidungspositionen. Diese stellen dann fest, dass haben wir 
die letzten Jahere ja nicht benötigt, kostet also nur unnötig Geld und 
kann daher weg. Funktioniert auch danach für einige Zeit ohne Probleme 
und die Verantwortlichen kassieren ihren Boni, weil sie so toll Geld 
eingespart haben. Irgendwann kommt dann mal wieder ein Bagger vorbei und 
alles geht von vorne los.......

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Irgend W. schrieb:
> Diese stellen dann fest, dass haben wir
> die letzten Jahere ja nicht benötigt, kostet also nur unnötig Geld und
> kann daher weg. Funktioniert auch danach für einige Zeit ohne Probleme
> und die Verantwortlichen kassieren ihren Boni

wie immer Netzausfall in Köpenik
https://www.kohlhammer-feuerwehr.de/de/news/berlin-kopenick-31-stunden-stromausfall-379

Irgend W. schrieb:
> Irgendwann kommt dann mal wieder ein Bagger vorbei und
> alles geht von vorne los.......

Netz besagt eigentlich was anderes, aber wenn gespart wird, ist doch 
immer dasselbe.

Übrigens kann man GF eigentlich mit Leitungssucher orten?

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> wie immer Netzausfall in Köpenik
> 
https://www.kohlhammer-feuerwehr.de/de/news/berlin-kopenick-31-stunden-stromausfall-379

Ich denke für Berlin erwartet niemand mehr groß etwas. Wirtschaftlich 
katastrophal, Verwaltung unfähig, ungezügelte Kriminalität, 
Infrastruktur marode. Dafür halt, hip, woke und alternativ.

Den Rest der Republik lässt das doch inzwischen kalt. Wenigstens muss 
ich nur für die bezahlen und nicht auch noch da wohnen.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Wieso gibt es bei so wichtigen Kabeln offensichtlich mal wieder
> keinerlei Redundanz auf einer anderen Trasse? Solche Missgeschicke wird
> es immer wieder geben, wieso schafft man es nicht, diese schwerwiegenden
> Folgen zu vermeiden?

Billiger, und bis zum Unfall sieht niemand, dass man mal wieder gespart 
hat unter sträflicher Vernachlässigung der Redundanz. Dabei war gerade 
das Internet sogar dafur gebaut, auch einen Atombombenkrieg zu 
überstehen.

Denk an all die Hausbesitzer, die ewig ihren Stromversorger zahlen damit 
er sie an ein NETZ anbindet (das sind definitionsgemäss die Konstrukte 
wo jeder Knoten über mehrere Verbindungen angebunden ist), und dann 
merken müssen, dass sie doch bloss an einer (Kunden-Angel)Leine hingen 
(Ochtrup Spelle 2005, 
https://www.pnp.de/archiv/1/40-prozent-simbachs-betroffen-massiver-stromausfall-nach-bagger-malheur-6960620 
)

Es gibt hier halt keine Strafen, egal wie vorsätzlich das Kundengeld 
veruntreut wurde.

von (prx) A. K. (prx)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> das sind definitionsgemäss die Konstrukte
> wo jeder Knoten über mehrere Verbindungen angebunden ist

Nö. Bei Fischern mag das so definiert sein, bei Rechnernetzen und 
Stromnetzen ist man freier. Und selbst wenn ein Knoten 2 Verbindungen 
hat, ist damit nicht notwendigerweise Redundanz verbunden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Topologie_(Rechnernetz)
https://de.wikipedia.org/wiki/Stromnetz#Netztopologien

: Bearbeitet durch User
von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

Kaum zu glauben, dass man hier so ein riesen Theater um die paar 
Datenleitungen veranstaltet, während sich für die gesprengten 
Gaspipelines und die dadurch explodierten Energiepreise kaum jemand zu 
interessieren scheint.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Johnny B. schrieb:
> kaum jemand zu interessieren scheint.

Es gibt auch andere Themen als dein Lieblingsthema.

: Bearbeitet durch User
von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


Lesenswert?

Also mich interessiert das Pipelinethema, allerdings sind die Medien 
dort erschreckend stumm. Es ist halt nicht gewünscht, einerseits in den 
öffentlich rechtlichen und andererseits, so befürchte ich hier auch 
nicht.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Das interessiert jeden. Aber nicht in unpassenden Diskussionen. Dann 
sucht euch ein Politikforum, statt hier den völlig unpassenden Thread zu 
Schweizer Käse zu machen.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Ich denke für Berlin erwartet niemand mehr groß etwas.

Was hat eine Stadt damit zu tun wenn immer nur Pfeifen importiert 
werden, das ist doch in der ganzen Republik so, bei fast jeder Firma und 
sonst wo.

Kannst du bestimmt nicht erklären oder bastelst du dir dein genehmes 
Feindbild selber zurecht?

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Also mich interessiert das Pipeline-Thema schon seit Februar 2022 nicht 
mehr. Ab da war eigentlich klar, daß wir diese Pipelines mindestens 
30..50 Jahre lang nie wieder brauchen. Ob die nun gesprengt sind oder 
nicht, wen interessiert das?

Dazu kommt, die ersten Gas-Terminals laufen an, der Winter ist mild, 
irgendwo hab ich gehört für Großkunden ist das Gas so billig wie seit 
1,5 Jahren nicht mehr. Es ist genau das was ich gesagt habe - mit der 
Panik wird prima ein wenig Geld extra verdient, auf Kosten der 
Allgemeinbevölkerung. Das ist das einzige was mich daran stört. Keine 
Verschwörungstheorien über die Kackrohre in der Ostsee, im Grunde 
interessiert mich daran nicht mal die Wahrheit. Ich will mit Russland 
nichts mehr zu tun haben, ich will kein russisches Gas mehr und ich will 
kein russisches Öl mehr. Wenn ich es dann woanders etwas teurer kaufen 
muß - okay, dann ist das eben so. Dafür geh ich nicht mit den Russen auf 
Kuschelkurs, so viel Stolz und Arsch in der Hose sollte man als 
Deutscher haben.

Oder hat nun irgend ein Betonbohrer eine Pipeline angebohrt? Das würde 
mich interessieren.

: Bearbeitet durch User
von M. P. (matze7779)


Lesenswert?

@Ben: Also sonst bist du ja manchmal ein komischer Geselle.
Aber hier Daumenhoch
Sehr schöner Text. Bin voll bei dir!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Ich will mit Russland
> nichts mehr zu tun haben, ich will kein russisches Gas mehr und ich will
> kein russisches Öl mehr. Wenn ich es dann woanders etwas teurer kaufen
> muß - okay

Spätestens ein Jahr nach Kriegsende
wird wieder russisches Gas und Öl zu uns fliessen.
Natürlich zu wesentlich höheren Preisen als vor dem Krieg.

BTW
Wie willst du das dann eigentlich trennen?

Gibts dann in Analogie zum "Atomstromfilter"
dann auch einen Russengasfilter?

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Frank D. schrieb:
> mich interessiert das Pipelinethema, allerdings sind die Medien dort
> erschreckend stumm

Wieso, der Fall ist doch geklärt

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/nord-stream-usa-hersh-101.html

Wenn einer aus den eigenen Reihen pfeift helfen auch nicht noch so viele 
Dementis.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Ooch Leute nun müllt mir bitte nicht den Thread komplett mit diesem 
Thema zu.

Eigentlich ging es mir hier um fehlende Redundanz bei kritischer 
Infrastruktur und wie man das vielleicht ändern kann, um den Folgen von 
zukünftigen Missgeschicken entgegenzuwirken wenn wieder mal ein Bagger 
ins Kabel beißt.

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Naja Redundanz und Kosten. Man könnte bei Telekommunikation ja auch
> Standby-Technik an so wichtigen Standorten verwenden, beispielsweise
> einen Satelliten-Uplink, den man bei Bedarf einschalten und zumindest
> einen Notbetrieb aufrechterhalten kann.

Kosten halt... Die ganze TK-Technik, egal ob Telekom oder andere, ist da 
ziemlich zentralisiert. Einer Telekom trau ich da am ehesten noch zu, 
zumindest einen Zweitweg zum beschalten bereit zu haben. Also auf dem 
Stück hinter/zwischen den Vermittlungsstellen. Auf der letzten Meile 
Vermittlungsstelle<->Kunde/MFG ist das eher selten so.

Es ist übrigens durchaus beeindruckend, welchen Schaden man anrichten 
könnte, wenn man in einem (!) Kabelschacht einfach mal alles 
durchschneidet oder wenn das richtige Gebäude mal hochgeht...

> Und was der Spaß da jetzt kostet
> keine Ahnung, aber die Lufthansa alleine verliert in etwa die Einnahmen
> eines ganzen Tages.

Da sollte man aber deutlich mehr drauf achten, wie seine Anbindung von 
derart kritischen Sachen realisiert wird.

Joachim B. schrieb:
> Übrigens kann man GF eigentlich mit Leitungssucher orten?

Kommt aufs verbaute Kabel drauf an. Wenn Metall/Schirmung enthalten ist 
kannst du auf die eine Spannung induzieren und klassisch orten. Falls es 
metallfreies Kabel ist kannst du es nicht orten, bestenfalls durch 
einführen eines metallischen Leiters im Nachbarleerrohr, falls 
vorhanden.

Orten macht man aber normalerweise eh erst, wenn das Kabel schon durch 
ist. Bei Tiefbauarbeiten verlässt man sich auf die Pläne.

: Bearbeitet durch User
von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Eigentlich ging es mir hier um fehlende Redundanz bei kritischer
> Infrastruktur und wie man das vielleicht ändern kann, um den Folgen von
> zukünftigen Missgeschicken entgegenzuwirken wenn wieder mal ein Bagger
> ins Kabel beißt.

Ja eben, die Pipelines waren sogar redundant ausgeführt, aber nützt ja 
nichts, wenn böswillig etwas zerstört wird, weil dies dann bedacht wird.
Bei den Glasfaserkabeln wars wohl nicht absichtlich, da bin ich einig, 
dass dies wohl durch grössere Investitionen hätte verhindert werden 
können.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Bei den Pipelines hätte sich die Redundanz sogar ausgezahlt, weil der 
Angreifer unfähig genug war, um mit vier durchaus großzügig 
dimensionierten Sprengladungen nur drei der vier Rohre zu erwischen. 
Schade, ich hätte mir gewünscht, er hätte alle erwischt, das hätte diese 
bescheuerte Diskussion über die Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen 
viel nachhaltiger beendet.

Wie gesagt, ich find's schade, daß die Deutschen keinen Stolz mehr haben 
und auch nicht den Arsch in der Hose, so einem kleinen Rumpelstilzchen 
entschieden die Stirn zu bieten und ihm für ein paar Euro geringere 
Energiekosten wahrscheinlich noch gruppenweise in den Arsch kriechen 
würden. Wir sind eine der wenigen Nationen, die uns Stolz leisten 
könnten.

Ich könnte jetzt wieder stundenlang erklären wieso die Energiepreise 
derzeit so hoch sind, aber das wollen die Leute, die hier rumschreien, 
doch sowieso nicht verstehen. Man kann euch Fakten liefern wie man will, 
ihr seid noch nicht mal willens, euch die Weltmarktpreise herauszusuchen 
und dann mal zu überlegen warum diese nach der Umverteilung annähernd 
wieder auf Vorkriegsniveau angekommen sind, aber die Verbraucherpreise 
auf hohem Niveau verbleiben. Wir müssen nicht wegen dem Krieg mehr 
zahlen oder weil wir keinen Handel mehr mit Russland betreiben, sondern 
wir werden von den großen Energiekonzernen abgezockt, die mit der 
allgemeinen Unsicherheit und Panik mal so richtig schön Kasse machen.

Ich probiere es trotzdem nochmal: 
https://www.heizoel24.de/charts/heizoel
Legt euch mal die 3-Jahres-Kurven für Heizöl und die Ölpreise 
übereinander. Na was fällt euch auf? Vor allem so schön zum Winter hin, 
September, Oktober?

https://www.finanzen.net/rohstoffe/erdgas-preis-natural-gas
Noch was schönes. Wie gesagt, wir werden nur von den Energieriesen 
abgezockt. Russland ist nur der Anlass, aber nicht der Grund. Der Grund 
ist einzig und allein deren Gier und daß es die Deutschen mit sich 
machen lassen weil sie glauben, Russland und die politische Führung sei 
an allem schuld.

So und nun steinigt mich dafür, aber nehmt brauchbare Steine, damit die 
nicht genau so schnell zerbröseln wie eure Theorien.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Was genau hat das jetzt mit dem Glasfaservorfall zu tun?

Bitte beim Thema bleiben!

von Weingut P. (weinbauer)


Lesenswert?

War beim Betriebsdurchlauf als Azubi bei Firma Magenta im Kabelbau.

Also bei Kabeln im Erdreich ist das immer so eine, das liegt da im 
Bordstein, mal etwas höher, mal etwas tiefer, so grob übern Daumen und 
bei Kabeln in der Pampa kann das schon mal n Meter hin oder her 
abweichen vom Lageplan, gerade bei älteren Kabeln ... ob die Subler 
heute akkurater verlegen weiß ich nicht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> Was genau hat das jetzt mit dem Glasfaservorfall zu tun?
Die bessere Redundanz.

Mich stört es nur einfach, daß man diese Pipeline-Diskussion nicht tot 
bekommt oder diese Stimmen, die immer noch behaupten, daß mit Russland 
als Handelspartner alles besser wäre, obwohl genug Fakten dagegen 
sprechen. Es fällt echt schwer, das zu ignorieren, sorry.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> Also bei Kabeln im Erdreich ist das immer so eine, das liegt da
> im Bordstein, mal etwas höher, mal etwas tiefer, so grob übern
> Daumen und bei Kabeln in der Pampa kann das schon mal n Meter hin
> oder her abweichen vom Lageplan, gerade bei älteren Kabeln ...
Bei neuen Kabeln wird die Position mittels D-GPS angeblich bis auf 
wenige Zentimeter genau festgestellt. Aber als sie bei uns hier die alte 
Trafostation gegen eine fernschaltbare Trafostation (sogenannte 
"smarte", nur weil sie Messungen und Fernschaltungen im 
Mittelspannungsnetz kann) getauscht haben, sind alle alten Kabel einfach 
drin liegen lassen worden. Die Wasserbetriebe haben's genau so gemacht, 
neue Leitung unter'm Gehweg durchgeschossen, Häuser alle umgeklemmt, 
aber die ganzen alten Leitungen bleiben drin. Da weiß man als 
Bauarbeiter doch nie, was noch in Betrieb ist uns was nicht.

Außerdem ist das auch wieder ein verdammt großes Bohrgerät gewesen. Das 
macht Löcher mit 80..100cm Durchmesser und hebt 2..3 Meter Abraum mit 
einem Arbeitsgang aus der Erde. Da muss man schon großes Glück haben, 
daß man das Trassenband findet und die Kabel darunter dann noch nicht 
zerstört sind.

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Ooch Leute nun müllt mir bitte nicht den Thread komplett mit diesem
> Thema zu.

Und einen knappen Tag später:

Ben B. schrieb:
> Bei den Pipelines...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> Und einen knappen Tag später:
Sagte ich ja schon, sorry, aber auch mir fliegt irgendwann das Blech 
weg.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
>> Was genau hat das jetzt mit dem Glasfaservorfall zu tun?
> Die bessere Redundanz.
>
> Mich stört es nur einfach, daß man diese Pipeline-Diskussion nicht tot
> bekommt oder diese Stimmen, die immer noch behaupten, daß mit Russland
> als Handelspartner alles besser wäre, obwohl genug Fakten dagegen
> sprechen. Es fällt echt schwer, das zu ignorieren, sorry.

Kann man alles verstehen, aber genau aus dem Grund beschränken wir uns 
auch im Offtopic auf "Forennahes", also Naturwissenschaftliches, 
Technik, Mathematik, manchmal auch Lustiges usw. Sonst diskutiert man 
hier irgendwann alles - mit den entsprechenden Folgen bei vielen bzgl. 
Respekt und Wortwahl. Daher resultierte ja auch das Politikverbot.

Zurück zum Thema:
Was gibt es eigentlich für technische Mittel zum Auffinden von Kabeln, 
Rohren etc. im Boden, bevor gegraben wird?
Ultraschall?

: Bearbeitet durch Moderator
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Bei Glasfaser erstmal gar nichts, strahlt ja nichts ab wie Stromkabel 
vielleicht... Wenn man das aktiv verhindern möchte, dann müsste man in 
allen dieser Kabel einen Leiter mitführen, der irgendwas aussendet, was 
die Maschine vor dem Treffer erkennen müsste. Dann hätte der 
Maschinenführer immerhin eine Warnung, daß er sich in der Nähe von 
aktiven Kabeln befindet. Würde die Kabel geringfügig teurer machen und 
die Sender brauchen eine kleine Menge Strom.

Ich denke sowas wirds immer wieder geben, daß solche Maschinen wichtige 
Kabel erwischen. Deswegen bin ich ja der Meinung, es müsste Redundanz 
auf anderen Trassen oder auf anderen Medien (z.B. Funk oder Satellit) 
geschaffen werden, die zumindest stark genug für einen Notbetrieb ist. 
Das würde auch helfen wenn diese Kabel mutwillig zerstört werden. Meine, 
wenn jetzt jemand der Lufthansa schaden will, weiß er jetzt wo er suchen 
muss.

von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Naturwissenschaftliches

Was soll an Glas, Erde, Gas nicht naturwissenschaftlich sein?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Bei Glasfaser erstmal gar nichts, strahlt ja nichts ab wie Stromkabel
> vielleicht... Wenn man das aktiv verhindern möchte, dann müsste man in
> allen dieser Kabel einen Leiter mitführen, der irgendwas aussendet, was
> die Maschine vor dem Treffer erkennen müsste. Dann hätte der
> Maschinenführer immerhin eine Warnung, daß er sich in der Nähe von
> aktiven Kabeln befindet. Würde die Kabel geringfügig teurer machen und
> die Sender brauchen eine kleine Menge Strom.

Ich meinte damit eher, dass ein Messgerät aktiv per Sender Impulse 
(bspw. Schall) aussendet und die Reflexionen gemessen werden. Kabel, 
Rohre etc. stellen ja doch eine deutliche Anomalie im Boden dar, die 
sich im Reflexionsbild darstellen müsste (ganz ähnlich wie bei 
medizinischem Ultraschall).

> Ich denke sowas wirds immer wieder geben, daß solche Maschinen wichtige
> Kabel erwischen. Deswegen bin ich ja der Meinung, es müsste Redundanz
> auf anderen Trassen oder auf anderen Medien (z.B. Funk oder Satellit)
> geschaffen werden, die zumindest stark genug für einen Notbetrieb ist.
> Das würde auch helfen wenn diese Kabel mutwillig zerstört werden. Meine,
> wenn jetzt jemand der Lufthansa schaden will, weiß er jetzt wo er suchen
> muss.

Ich hätte auch vermutet, dass es bei einer offensichtlich so wichtigen 
Verbindung Redundanz gibt. Falsch gedacht ;-)

Johnny B. schrieb:
> Was soll an Glas, Erde, Gas nicht naturwissenschaftlich sein?

Nichts. Der Boden der Naturwissenschaft/Technik wird aber dann 
verlassen, wenn  Putin usw. ins Gespräch kommen.

von Weingut P. (weinbauer)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Bei neuen Kabeln wird die Position mittels D-GPS angeblich bis auf
> wenige Zentimeter genau festgestellt. Aber als sie bei uns hier die
Bedeutet aber nicht, dass das Kabel in 10 Jahren noch an der Position 
ist, n Hang wandert z.B. mitunter langsam aber stetig.

von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Ich meinte damit eher, dass ein Messgerät aktiv per Sender Impulse
> (bspw. Schall) aussendet und die Reflexionen gemessen werden. Kabel,
> Rohre etc. stellen ja doch eine deutliche Anomalie im Boden dar, die
> sich im Reflexionsbild darstellen müsste (ganz ähnlich wie bei
> medizinischem Ultraschall).

Das macht man beispielsweise für den Tunnelbau oder um im Boden 
verborgene, historische Bauwerke zu finden. Aber ob die Auflösung 
ausreicht um ein Rohr genau lokalisieren zu können erscheint mir etwas 
fragwürdig.

Chris D. schrieb:
> Johnny B. schrieb:
>> Was soll an Glas, Erde, Gas nicht naturwissenschaftlich sein?
>
> Putin usw. ins Gespräch kommen.

Ausser Dir hat niemand von Putin geschrieben.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Johnny B. schrieb:
>> Putin usw. ins Gespräch kommen.
>
> Ausser Dir hat niemand von Putin geschrieben.

Deswegen beachte man das "usw." dahinter.

Mit etwas gutem Willen lässt sich erahnen, welche Art von Diskussionen 
gemeint ist.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Johnny B. schrieb:
> Das macht man beispielsweise für den Tunnelbau oder um im Boden
> verborgene, historische Bauwerke zu finden. Aber ob die Auflösung
> ausreicht um ein Rohr genau lokalisieren zu können erscheint mir etwas
> fragwürdig.

Das ist die Frage. Dürfte von der Messfrequenz abhängen.
Vielleicht hat noch jemand weitergehende Infos dazu.

von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

Da habe ich was gefunden "Ground Penetrating Radar". Auf die Gefahr hin, 
dass mir jemand Amerikanische Biden-Propaganda vorwirft, verlinke ich 
hier trotzdem auf eine Amerikanische Website:
https://usradarinc.wpengine.com/about-gpr/

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Johnny B. schrieb:
> Das macht man beispielsweise für den Tunnelbau oder um im Boden
> verborgene, historische Bauwerke zu finden. Aber ob die Auflösung
> ausreicht um ein Rohr genau lokalisieren zu können erscheint mir etwas
> fragwürdig.

Stelle ich mir in der Dimension von Faserbündeln schwierig vor, denn 
Erdboden ist oft keine sonderlich homogene Melange. Da lauern Steine, 
Wurzeln, Müll, ... Tunnels und Abwasserrohre sind doch ein wenig 
auffälliger.

Johnny B. schrieb:
> "Ground Penetrating Radar"

Klingt nicht nach Ultraschall. Ob das also auf Fasern anschlägt?

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7351730 wurde vom Autor gelöscht.
von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

(prx) A. K. schrieb:
> Johnny B. schrieb:
>> "Ground Penetrating Radar"
>
> Klingt nicht nach Ultraschall. Ob das also auf Fasern anschlägt?

Sie schreiben beim einfachen Gerät etwas von 500MHz.
Die Fasern werden ja nicht so im Boden verlegt (hoffe ich mal), sondern 
in einem Rohr und dann müsste man nur dieses erkennen können.
Ich denke mal bei so Bohrungen werden vorher nur Pläne konsultiert und 
dann auf gut Glück drauf los geboht. Anders lässt sich der Vorfall ja 
kaum erklären.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Johnny B. schrieb:
> Ich denke mal bei so Bohrungen werden vorher nur Pläne konsultiert und
> dann auf gut Glück drauf los geboht.

Und Pläne kann man auch mal verkehrt herum halten. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Wär interessant, wie das nun weitergeht. Wenn die Trasse nicht allzu 
kurz ist, und sich nun herausstellt, dass die Betonstützen auf ganzer 
Länge auf der gleichen Seite wie die Kabel liegen. Dann muss das Kabel 
auf ganzer Länge neu verlegt werden. Oder der ganze Bauplan mit den 
Stützen, und dem was da oben drauf kommt, ist Makulatur.

von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

(prx) A. K. schrieb:
> Wär interessant, wie das nun weitergeht.

Eines ist jedenfalls sicher; dat wird teuer!!!

deutsche und polnische Handwerker
https://youtu.be/ak21aGykKfk

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Naja es würde prinzipiell reichen wenn man es schafft, Leitungen/Kabel 
als gerade Striche abzubilden. Sowas gibt's in der Natur nicht oder nur 
extrem selten. Allerdings weiß man dann immer noch nicht, ob's alter 
Kram ist, den man da sieht oder ob das irgendwelche aktiven 
hoch-wichtigen Kabel sind.

Und wäre die Technik robust genug, damit man sie an solchen Bohrgeräten 
einsetzen kann? Schön wäre irgendwas, was einen Meter vor dem 
Missgeschick 'ne große rote Lampe aufleuchten lassen kann.

Beitrag #7351773 wurde vom Autor gelöscht.
von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Schön wäre irgendwas, was einen Meter vor dem
> Missgeschick 'ne große rote Lampe aufleuchten lassen kann.

Da würde sich jeder Bohrer-Fahrer drüber freuen, aber ich denke auch, 
das sowas zuviele Fehlalarme auslösen würden bzw. einiges an Erfahrung 
zum gedanklichen Aussortieren benötigen würde.

von G. K. (zumsel)


Lesenswert?

●DesIntegrator ●. schrieb:

> Gibts dann in Analogie zum "Atomstromfilter"
> dann auch einen Russengasfilter?

Ja, dort wohnen wo L-Gas aus der Leitung kommt.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


Lesenswert?

Es ist ja auch spannend was in den Medien berichtet wurde und was 
wirklich passierte.
Medien:
Bagger; Redundanz war vorhanden, hat aber nicht funktioniert
Wirklichkeit:
kein Bagger sondern Bohrer, Redundanz??? keine Ahnung

Die Idee mit dem Sender am Kabel und einem Empfänger beim Bagger würde 
bei einem Bohrer nicht funktionieren. Wie sollte denn ein Empfänger an 
der Bohrkrone aufgebaut sein, befestigt sein, dort überleben, das Signal 
empfangen und weiterleiten können.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Vielleicht könnte man einmal pro Sekunde oder so einen Impuls oder Burst 
senden, der stark genug ist, daß er bei einem Meter Entfernung zum Kabel 
am Bohrgestänge gemessen werden kann. Am Bohrer selbst anbringen wird 
schwierig und es wird auch niemand alle 2..3 Meter eine Sonde in das 
Loch absenken (weil das kostet ja Zeit). Es müsste irgendwas sein, was 
an bestehendem Großgerät funktioniert. Oder man könnte auch einen Burst 
senden, der 64 oder 128 Bit Daten enthält. Damit könnte man das Kabel 
sogar identifizieren bzw. wenn man mit einem Horizontalbohrer parallel 
zu einem Kabel arbeitet merkt man, wenn man einem zweiten Kabel nahe 
kommt.

Die große rote Lampe soll auch nicht das Bohren verhindern, sondern 
lediglich eine Warnung ausspucken. Hey, da ist was wichtiges in der 
Nähe, schau besser nochmal auf den Plan und versichere dich, daß du auch 
morgen noch einen Job hast.

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Die große rote Lampe soll auch nicht das Bohren verhindern, sondern
> lediglich eine Warnung ausspucken. Hey, da ist was wichtiges in der
> Nähe, schau besser nochmal auf den Plan und versichere dich, daß du auch
> morgen noch einen Job hast.

Den Job hast du so oder so noch. Wenn die Basis, auf der du deine 
Entscheidungen triffst, schon falsch oder schlecht ist, kann deine 
Arbeit nicht besser werden.

Wenn man natürlich hinterher denken kann "Hät ich mal lieber auf den 
Plan geschaut und nochmal kontrolliert" ist dann doch was schief 
gelaufen.

von Fredl H. (fredl)


Lesenswert?

Zur Ortung v. Glasfaserkabel:

Meine ehem. Kollegen der Glasfaserfraktion haben bei der Neuverlegung v. 
Glasfaser-Erdkabel in Abständen u. bei Abzweigungen u. Richtungswechseln 
Transponder (RFID ?) mitverlegen lassen.
(Und das schon vor über 20 Jahren!)
Diese konnten mit einem Gerät, ähnlich einem Minensucher, bei Bedarf 
geortet werden. Soll wohl bis einige Meter Tiefe funktionieren.

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Fredl H. schrieb:
> Meine ehem. Kollegen der Glasfaserfraktion haben bei der Neuverlegung v.
> Glasfaser-Erdkabel in Abständen u. bei Abzweigungen u. Richtungswechseln
> Transponder (RFID ?) mitverlegen lassen.
> (Und das schon vor über 20 Jahren!)
> Diese konnten mit einem Gerät, ähnlich einem Minensucher, bei Bedarf
> geortet werden. Soll wohl bis einige Meter Tiefe funktionieren.

Gängig sind die Marker von 3M:
https://www.3mdeutschland.de/3M/de_DE/p/d/b00011108/
https://www.3mdeutschland.de/3M/de_DE/p/d/b00011109/

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Der Heise-Ticker https://heise.de/-7519242 ist zwar ziemlich für den 
Arsch (*), aber ein paar Kommentare enthalten nützliche Information. 
Dass nämlich sehr wohl Redundanz vorhanden und Ablauf etwas komplexer 
war.

https://www.heise.de/forum/heise-online/Kommentare/Flugausfaelle-durch-gekapptes-Glasfaserkabel-Der-Fehler-liegt-bei-der-Lufthansa/Schlechte-Recherche/posting-42299121/show/

https://www.heise.de/forum/heise-online/Kommentare/Flugausfaelle-durch-gekapptes-Glasfaserkabel-Der-Fehler-liegt-bei-der-Lufthansa/Ein-merkwuerdiger-Kommentar/posting-42299228/show/

*: Nach dem Muster "Chef sagt, ich soll was drüber schreiben, hab aber 
gerade Besseres zu tun als zu recherchieren, also schüttel ich kurz was 
aus dem Ärmel."

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.