Forum: HF, Funk und Felder Wirbelstromprüfung selbst bauen?


von Manni M. (mannimigo)


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Hallo Freunde,

ich überlege gerade, wie so eine Wirbelstromprüfung abläuft und was 
genau "unter der Haube" von so einem Prüfcomputer wie z.b. von der Firma 
Förster geschieht.

Soweit ich das Verstanden habe gibt es in jeder Wirbelstromspule 2 
Spulen (Erregerspule und Messspule), welche separat angesprochen werden.

Ich kann mir vorstellen, dass die Erregerspule mit Spannung X (?) 
betrieben wird, das Netzteil aber soweit besonders ist, dass es 
Wechselspannungen mit sehr hohen Frequenzen erzeugen kann (bis 100kHz) 
und vorallem die Frequenz regelbar ist. (Ich finde aber im Internet kein 
Netzteil welches dies so direkt erzeugen kann?).

Die Messung ist soweit ich verstanden habe der Unterschied der Spannung. 
Somit wird es wohl quasi ein Oszilloskop geben, welches die Spannung 
misst und anzeigt entsprechend der Messaufgabe.

Ich bin mir sicher dass es im Detail noch sehr viel schwerer aussieht 
aber ich überlege gerade einfach wie diese Maschinen im Kern 
funktionieren.

Ich möchte damit übrigens Dellen/Löcher/Kratzer in Edelstahlrohren 
messen, Spulen hätte ich auch schon :)

von Wirbeltier im Wirbelstrom (Gast)


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Manni M. schrieb:
> h überlege gerade, wie so eine Wirbelstromprüfung abläuft und was
> genau "unter der Haube" von so einem Prüfcomputer

Besorg dir Lehrmaterial zur Zerstörungsfreien Materialprüfung, da steht 
es drin. Fürs englische sucht man nach NDT (non-destructive testing) und 
eddy current (Wirdelstrom).

https://www.olympus-ims.com/en/ndt-tutorials/eca-tutorial/intro/

von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Manni M. schrieb:
> Ich möchte damit übrigens Dellen/Löcher/Kratzer in Edelstahlrohren
> messen

ist das nicht eher was für Ultraschall?

von Wirbeltier im Wirbelstrom (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> anni M. schrieb:
>> Ich möchte damit übrigens Dellen/Löcher/Kratzer in Edelstahlrohren
>> messen
>
> ist das nicht eher was für Ultraschall?

Ultraschall braucht ne Mindesttiefe, für oberflächennahe Fehlstellen 
nimmt man Wirbelstrom.

von Manni M. (mannimigo)


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Wirbeltier im Wirbelstrom schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> anni M. schrieb:
>>> Ich möchte damit übrigens Dellen/Löcher/Kratzer in Edelstahlrohren
>>> messen
>>
>> ist das nicht eher was für Ultraschall?
>
> Ultraschall braucht ne Mindesttiefe, für oberflächennahe Fehlstellen
> nimmt man Wirbelstrom.

Ultraschall braucht auch ein Koppelmittel welches den ganzen Prozess 
deutlich komplizierter macht.

(Sollte aber auch keine Debatte sein ob jetzt das Prüfmittel das 
richtige ist (die hatte ich leider schon zu oft bei diesem Thema))

von Manni M. (mannimigo)


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Sorry für den Doppelpost.

Könnte ich zum Beispiel mit folgendem Gerät die Frequenz für die 
Erregerspule erzeugen:
https://www.conrad.de/de/p/joy-it-jds6600-funktionsgenerator-netzbetrieben-0-hz-60-mhz-2-kanal-sinus-dreieck-rechteck-puls-rauschen-lorentz-1874708.html#productDownloads

und mit einem Oszilloskop dann die Wirbelströme analysieren?
Z.b. folgendes:
https://www.conrad.de/de/p/5-mhz-2ch-100ms-s-digital-speicher-oszilloskop-824586357.html

(natürlich ist das dann kein wirklich sinnvolles prüfgerät aber mir geht 
es in erster Linie zu verstehen was ich machen muss um eine Spule zu 
betreiben).

von Lotta  . (mercedes)


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Interessant.

Ein Einwurf:
Da die Sendespule und die Empfangsspule und das dazwischenliegende
Material quasi nen Vierpol bilden, also mehr oder weniger ein Filter,
könnte man Versuche mit nem sogenannten Vektoriellen Netzwerktester
(VNA) anstellen.
Der besteht aus nem Sender, der ev. mit ner Endstufe verstärkt werden 
muß,
einem Empfänger wo dann die Empfangsspule drankommt und einem Programm,
das dann die Phasenlage usw. berechnet.
Die Sendefrequenz kann dabei gewobbelt werden, die entsprechende 
Resonanzkurve wird auf dem Rechner angezeigt.

Meine theoretischen Kenntnisse reichen dazu (noch) nicht aus,
Du mußt Dich also belesen, und selbst probieren.

mfg

von Wolfgang (Gast)


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Manni M. schrieb:
> Ich kann mir vorstellen, dass die Erregerspule mit Spannung X (?)
> betrieben wird, ...

Für ein definiertes Magnetfeld ist der Betrieb mit Spannung X wenig 
zielführend. Ein bestimmter Strom ist da eher angesagt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>Vektorieller Netzwerkanalyzer
Genau das macht ein Wirbelstromprüfgerät, vektoriell messen. Ein 
einfacher VNA für Frequenzen etwa 10 Hz bis 10 MHz. Darunter wird eine 
(bewegte) Messung zu langsam, darüber ist die Eindringtiefe zu klein. 
Man sagt maximal hat man etwa 1 inch.

Die Sonde ist meistens ein Trafo mit zwei Wicklungen. Man kann auch eine 
davon als Doppelwicklung ausführen, die im Ruhezustand gerade nichts 
abgibt, wie die bekannte Wheatstone-Brücke. Oder man misst eine 
Induktivität mit Vorwiderstand, auch die kann man wieder in eine 
Messbrücke einbauen.

Einen normalen Trafo baut man so, dass das Magnetfeld möglichst im Kern 
verläuft, weil alles was nach außen dringt Verluste bewirkt. Hier 
dagegen sorgt man dafür, dass Magnetfeldlinien aus dem Trafo ins 
untersuchte Material eindringen. Dort entstehen die Wirbelstromverluste, 
das Material wird um einen winzigen Betrag aufgeheizt, diese Leistung 
fehlt an der Sekundärwicklung.

Zur Darstellung wird das Signal der Sekundärwicklung mit einem 
IQ-Detektor in zwei Komponenten detektiert, die man dann auf dem 
Oszilloskop als XY-Signal darstellt. Der Bildschirm bildet sozusagen 
einen Ausschnitt aus der komplexen Impedanzebene. Man rückt den Punkt in 
die Mitte des Schirms und beobachtet beim Überfahren des Materials das 
Herumzappeln um den Mittelpunkt.
Mehr hat man nicht. Um irgendeine "Messung" zu erhalten, z.B. der 
Risstiefe, benutzt man Teststücke aus etwa demselben Metall, in das 
definierte unterschiedlich große "Risse" eingebracht sind.

https://www.rohmann.de/wirbelstromlexikon/

: Bearbeitet durch User
von Lotta  . (mercedes)


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Boahhh!

Dann könnte Manne sich also den kleinen VNA vom Funkamateur,
der von 10 Hz-160Mhz reicht, zusammen mit dem äußeren Reflektionsmeßkopf
holen und Experimente machen?!?

Geil!!


mfg

von Lotta  . (mercedes)


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Naja, ne modulierbare Konstantstromquelle für
die Sendespule müßte dann auch gebaut werden...

mfg

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das Problem ist, dass der kleine VNA vom Funkamateur nur für Antennen 
gebaut ist, also S11 aber keine Vierpolmessung.
Ausserdem weiß ich nicht dessen Messgeschwindigkeit, man will ja eine 
größere Fläche abscannen.
Vereinfachend ist aber, dass man meistens nur mit einer Frequenz misst, 
höchstens mit zwei sehr unterschiedlichen. Der VNA muss nicht wobbeln.

Ich habe einen "VNA" von Vellemans, der kann vektoriell Audio bis etwa 1 
MHz wobbeln ("Bode-Plot"), aber das passiert per Software und ist sehr 
langsam.

Der Sinusgenerator ist nicht das Problem, das kann jeder 
Funktionsgenerator erledigen.
Aber einen IQ-Detektor hat man seltener. Unsere alten Wirbelstromgeräte 
hatten einfach einen Abtastdetektor mit vier Analogschaltern, in der 
Empfangstechnik auch "Tayloe-Mischer" genannt. Man braucht dafür das 
Oszillatorsignal in vier Phasenlagen, um je 90 Grad versetzt. Das ganze 
ist dann quasi ein Direktmischer, von der Prüffrequenz auf DC herunter 
mit I und Q-Ausgang.
Danach noch je zwei einstellbare identische NF- Hoch- und Tiefpässe und 
ein um 0-360 Grad einstellbarer Phasenschieber für die X und Y Signale , 
um die Anzeige auf dem Oszilloskop drehen zu können. Die ersten Geräte 
hatten dazu einfach noch sin/cos-Potis. Man stellt sich das "Gezappel" 
so ein, dass das gesuchte Signal vorzugsweise in Y-Richtung ausschlägt, 
und Störungen eher in X-Richtung.
Dann kann man zur zweidimensionalen Darstellung des Oberflächenscans das 
X-Signal weglassen. Das Y-Signal wird dritte Dimension mit Farben 
dargestellt, damit hat man eine Art topografischer Karte der 
untersuchten Oberfläche.

Ein Beispiel:
Zur Untersuchung von Flugzeugtragflächen auf Risse wird eine rotierende 
Sonde in jedes Schraubenloch eingeführt und dessen Innenwand 
schraubenförmig abgetastet. Ein sehr gewissenhafter Mensch verbringt 
dazu viel Zeit im engen Flügel mit dem Herausschrauben von 
Tragflächenschrauben, abscannen und abspeichern und wieder Einschrauben 
der Schraube. Auf einem Lageplan wird dann diese Schraube abgestempelt. 
Irgendjemand mit höherer Qualifikation schaut sich später die Dateien an 
und entscheidet, ob etwas ausgetauscht werden muss.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mit dem Antennenanalysator könnte man versuchen, eine im Branchenjargon 
sogenannte "parametrische Sonde" zu betreiben. Das ist eine simple 
Induktivität, also ein Eintor oder Zweipol. Eigentlich hat die noch 
einen Vorwiderstand, damit ein Vierpol daraus wird.
Der VNA hat einen Vorwiderstand, nämlich seinen Innenwiderstand von 50 
Ohm.
Wenn man eine Induktivität benutzt, irgendwo um 45 Grad 
Phasenverschiebung könnte es funktionieren. Also ein Blindwiderstand von 
50 Ohm für die Prüffrequenz.

von Kilo S. (kilo_s)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Mit dem Antennenanalysator könnte man versuchen, eine im Branchenjargon
> sogenannte "parametrische Sonde" zu betreiben.

Also so wie hier beschrieben?

https://www.emworks.com/de/application/eddy-current-testing-3d-simulation-of-probe-with-different-excitation-frequencies-and-crack-sizes-in-ems

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die parametrische Sonde wird nur für einfache Handprüfungen benutzt. 
Normal ist die transformatorische Sonde.
Eine spezielle Trafosonde ist die Brückensonde, ein Trafo mit zwei 
identischen Wicklungen nebeneinander. Die wird z.B. zur Rohrprüfung 
benutzt, also an einem langen Kabel durch Rohre geschoben um von innen 
Korrosionsstellen zu finden. Wenn die an einem Loch vorbeifährt, gibt es 
auf dem Schirm erst eine Schleife nach oben und dann nach unten, ähnlich 
sieht es auch bei der rotierenden Bohrlochsonde aus.

Hier ein paar Anwendungen im Video:
https://www.youtube.com/@RohmannGmbH/videos

von Werner H. (werner45)


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Bei austenitischem Edelstahl versagt die Wirbelstromprüfung 
(unmagnetisch).
In diesem Fall ist die Konstruktion Zeitverschwendung.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Magnetisches Metall lässt sich mit Wirbelstrom schlechter prüfen. Gerade 
unmagnetische Metalle sind gut geeignet. Eisenteile kann man mit einem 
Gleichstrommagneten in die Sättigung fahren, dann sind sie für 
Wirbelstrom "durchsichtiger".
Es ist ja gerade kein magnetisches Verfahren. Auch andere elektrisch 
leitfähige Materialien sind prinzipiell tauglich für die 
Wirbelstromprüfung. Man hat schon mit Karbonfasermaterial 
experimentiert, ich meine im Airbus A380.
Eine zerstörungsfreie Untersuchung am Menschen geht nur mit Röntgen und 
Ultraschall, dazu sind wir nicht leitfähig genug (und Risse sucht man da 
auch seltener).

von Lotta  . (mercedes)


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Vosicht, OM'S ich meinte nicht den VA, also den Antennentester,
der ist ja nur für 2-Pol-Messungen, also ein "quarzgesteuertes Dipmeter"
Ich meinte das andere Teil, den NWT2!

https://www.box73.de/index.php?cPath=112_270

Ich hab sie beide. :-P

mfg

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Hallo Lotta
https://www.box73.de/product_info.php?products_id=4050
Der NWT-2 ist nur skalar.

Ich habe den ersten vektoriellen Antennentester vom "Funkamateur" und 
den "miniVNA tiny" http://miniradiosolutions.com/54-2/, aber der fängt 
erst bei 1 MHz an. Außerdem ziemlich langsam.

Der Velleman-VNA wird nicht als VNA bezeichnet, kann aber vektoriell 
messen. Ich habe den PCSGU250, aber der PCSU200 kann auch "Bode-Plot". 
Das Wobbeln ist auch zu langsam.

von Lotta  . (mercedes)


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Für den "alten" VA gibts aber ne Steckbaugruppe, um diesen
"4polig" zu machen, wäre das die Option?
Denn den "alten" VA kan man bestimmt gebraucht kaufen.

Es geht ja erstmal um Versuche, danach ist dann sowiso ne
Neuentwicklung erforderlich.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die 4-polige Messung ist soweit ich weiß nur skalar. Ich habe mir damals 
den Vortrag des Entwicklers in Friedrichshafen angehört. Der Zusatz war 
ziemlich nachträglich reingebastelt und der Umbau hin oder zurück dauert 
nur eine Viertelstunde, wenn ich das noch recht in Erinnerung habe.

Das Foto zeigt einen kompletten Wirbelstromkanal, den ein verstorbener 
Kollege vor einem Vierteljahrhundert entwickelt hat. Sinuserzeugung mit 
PLL-Oszillator ICS307 und DDS AD9835 Jede Menge OPs (TL064), 
Analogschalter, Digital-Potis und ein CPLD, das auch die vier 
Abtastsignale in 90 Grad Abstand für den Tayloe-Mischer erzeugt. Auf der 
Unterseite noch jede Menge Hühnerfutter in Größe 0805 und ein 2-fach 
12-Bit ADC. Der Rest erledigt die Hauptplatine, je nach Gerät mit 
Mikrocontroller oder embedded PC. Die sind auch alle schon über 20 Jahre 
alt, so allmählich sind Ersatzteile schwer zu beschaffen, die Schaltung 
hat das Ende ihres Daseins erreicht. Neuere Geräte sind voll digital mit 
FPGA.

von Manni M. (mannimigo)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Die 4-polige Messung ist soweit ich weiß nur skalar. Ich habe mir damals
> den Vortrag des Entwicklers in Friedrichshafen angehört. Der Zusatz war
> ziemlich nachträglich reingebastelt und der Umbau hin oder zurück dauert
> nur eine Viertelstunde, wenn ich das noch recht in Erinnerung habe.
>
> Das Foto zeigt einen kompletten Wirbelstromkanal, den ein verstorbener
> Kollege vor einem Vierteljahrhundert entwickelt hat. Sinuserzeugung mit
> PLL-Oszillator ICS307 und DDS AD9835 Jede Menge OPs (TL064),
> Analogschalter, Digital-Potis und ein CPLD, das auch die vier
> Abtastsignale in 90 Grad Abstand für den Tayloe-Mischer erzeugt. Auf der
> Unterseite noch jede Menge Hühnerfutter in Größe 0805 und ein 2-fach
> 12-Bit ADC. Der Rest erledigt die Hauptplatine, je nach Gerät mit
> Mikrocontroller oder embedded PC. Die sind auch alle schon über 20 Jahre
> alt, so allmählich sind Ersatzteile schwer zu beschaffen, die Schaltung
> hat das Ende ihres Daseins erreicht. Neuere Geräte sind voll digital mit
> FPGA.

Über eine bestehende Platine habe ich auch angefangen das ganze zu 
versuchen zu verstehen, hat mir aber bis jetzt nicht wirklich viel 
weitergeholfen.

Auf deine andere Beiträge habe ich noch nicht reagiert weil ich erstmal 
versuche das ganze zu verstehen.

Ich antworte auch nur weil ich dir eine unserer Platinen zeigen wollte 
(weil du deine gezeigt hast, vielleicht interessiert dich ja die 
angehängte). Die Karte ist ca. von 2007 und wird in einem Windows XP 
Rechner verwendet. Das Mainboard hat nur ISA Steckplätze. Die CPU ist an 
dem PC interessanterweise auch auf einer Riser Karte (ich weiß 
allerdings nicht ob das damals häufiger vorkam), das Gehäuse selbst ist 
ATX (oder sehr ähnlich) vom Format.

Ich vermute mal dass die Firma (MAC NDT) das PCB selbst entwickelt hat 
und dann bei SMG fertigen lassen hat. Dazu dann noch die Software. Im 
Gehäuse (das ganze System ist ein großes Gehäuse worin der ATX PC 
verbaut ist) ist noch eine kleine Leiterplatte mit aufgelöteten 
Widerständen usw. für die Aus/Eingänge, ich vermute mal dass MAC die 
selbst hergestellt hat.

Alles in allem meiner Meinung nach heutzutage niemals die 20-35t€ Wert 
die verlangt werden für ein neues System (ich mache mir aber auch keine 
Hoffnungen selbst ein System bauen zu können).

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Der Versuch, eine PC-Karte zu entwickeln, hat nach dem zweiten Mal 
aufgehört. Die PC-Branche ist einfach viel zu kurzlebig in einer 
Branche, wo eine Drehbank ein halbes Jahrhundert im Einsatz ist. 
Vielleicht am Ende in irgendeiner Lehrwerkstatt eines Entwicklungslands, 
aber das sind die Zeiten, die man rechnen sollte.
Unsere Kunden erwarten, dass das Gerät auch nach 30 Jahren gewartet, 
repariert und kalibriert wird.
Zu den Kosten kommt, dass man den Kunden auch Beratung und 
kundenspezifische Entwicklungen liefert. Eine Anwendungsabteilung und 
ein individueller Sondenbau kosten eben auch etwas. Dazu als 
Vertretungen in aller Welt einige kleine Unternehmen, die die ganze 
Bandbreite der zerstörungsfreien Prüfung anbieten und beraten. Nicht 
alle Kunden leisten sich dafür eine eigene Abteilung. Die leihen auch 
mal für einige Zeit ein Gerät aus, damit der Kunde selbst 
experimentieren kann.

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