Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mit welchem Potentiometer kann ich den Temperatursensor ersetzen?


von Marcel (Gast)


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Guten morgen,

wir haben einen Temperatursensor, welcher folgende Widerstandswerte 
besistzt
1
°C -> R
2
-40 -> 336500
3
...
4
...
5
-10 -> 55330
6
  0 -> 32650
7
 10 ->  19900
8
 20 -> 12490
9
 25 -> 10000
10
 30 -> 8057
11
...
12
...
13
 80 -> 1258
14
 90 -> 900
15
100 -> 650

Diesen möchte ich gerne durch einen Potentiometer ersetzen, da ich so 
schneller die Temperaturen verändern kann und einfacher meine Software 
vortesten kann (Diese wird dann später sowieso nochmal ausführlich 
getestet.

Wie bekomme ich jetzt heraus, welchen Potentiometer ich nehmen kann?
Als Versorgungsspannung habe ich ~12 - 16 V (Fahrzeug)

: Verschoben durch Moderator
von Achim M. (minifloat)


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Marcel schrieb:
> -40 -> 336500
> [...]
> -10 -> 55330
>   0 -> 32650

Wenn du -40°C noch simulieren musst, nimm 470kΩ.
Wenn du -10°C gerade nicht mehr simulieren musst, nimm 47kΩ.

Logarithmische Potis machen das Arbeiten mit dieser krummen Kennlinie 
etwas einfacher. Oder du nimmst eben ein Zehngangpoti.

Ein Kollege hat für solche Sachen immer die Heißluftpistole raus geholt, 
bis ich ihn gesagt habe, er soll keinen System- sondern nur einen 
Softwaretest machen.

mfg mf

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Marcel schrieb:
> Wie bekomme ich jetzt heraus, welchen Potentiometer ich nehmen kann?

Ich würde an der Stelle Festwiderstände und Schalter für ein paar 
ausgewählte Temperaturen nehmen.

bei einem 330k-Bereich wirst du ohne Präzisionspotentiometer nicht viel 
im oberen Temperaturbereich einstellen können. Weder genau ablesbar noch 
genau wiederholbar.

Da bist du mit Festwiderständen für definierte Temperaturen besser dran. 
Schnell mit einem Schalter ausgewählt und bei jeder Messung ist der Wert 
identisch (Toleranz und TK je nach dem, was an Genauigkeit gefordert 
wird)

von Marcel (Gast)


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Dieser Temperatursensor ist 3 Mal verbaut. Die genauen widerstandswerte 
benötige ich auch nicht (ich denke mal -10 - 30 reicht zum testen)
Es geht mir nur darum, dass ich schnell die Temperatur ändern kann um zu 
sehen was in der Software passiert.

Bei den Potentiometern sehe ich jetzt aber nur einen Widerstandswert.
Was sagt mir dieser aber jetzt genau aus? Ist das der Maximale 
Widerstand?
z.B.: 100ohm
https://www.reichelt.de/drehpotentiometer-100-ohm-linear-vis-p16np101mab1-p232439.html?&trstct=pos_2&nbc=1

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Marcel schrieb:
> Ist das der Maximale
> Widerstand?

Jap. Von 0 Ohm bis zum angegeben Widerstand. Für einen 
"Mindestwiderstand" gibt's noch einen Festwiderstand in Reihe.

Da Temperatur/Widerstand nicht linear ist, wäre vielleicht sogar ein 
Logarithmisches Poti nicht verkehrt. Dann ist immerhin das etwas 
intuitiver.

: Bearbeitet durch User
von Lasses (Gast)


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Uiuiui…

0-x

von Achim M. (minifloat)


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Sebastian R. schrieb:
> . Weder genau ablesbar noch genau wiederholbar.

Er macht Whitebox-Test, darf die errechnete Temperatur auch sehen, um 
sein temperaturabhängiges Derating zu testen.

Was du mit den Festwiderständen vorschlägst, wäre eher was für die 
Blackbox-Softwaretester (mit Relaisklapperkasten sogar automatisierbar).

Sebastian R. schrieb:
> (Toleranz und TK je nach dem, was an Genauigkeit gefordert wird)

Das ist einerseits von den Hardwarekollegen vorgegeben, wie die 
Temperatur auszurechnen ist und andererseits, welche Genauigkeit 
erwartbar ist und ob eine Justierung am End-of-Line nötig ist.

Sebastian R. schrieb:
> bei jeder Messung ist der Wert identisch

Neues Entwicklungsmuster, neues Glück. Das hier

Marcel schrieb:
> Diese wird dann später sowieso nochmal ausführlich getestet.

sagt mir der Kollege hat nur ein Derating implementiert und möchte das 
schnell testen, bevor er seinen commit pusht und einen Pull-Request 
stellt.

Ist doch so, oder?

mfg mf

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Wir nehmen für solche groben überschlägigen Tests ein 100k Poti mit 
einem 1k Widerstand in Reihe.

von Marcel (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Wir nehmen für solche groben überschlägigen Tests ein 100k Poti mit
> einem 1k Widerstand in Reihe.

Mit 100Kohm könnte ich dann bis -20°C testen?
1
-20°C -> 97070 ohm
2
-30°C -> 177000 ohm

ist folgende Rechnung auch richtig?
[code]
P=U^2*I
I=U/R
12V; -20°C -> 97070
I = 12/97070 = 0,000123A
P = (12*12)/97070 = 0,0014W

16V; 30°C -> 8057ohm
I = 16/8057 = 0,0019858A
P = (16*16)/8057 = 0,03177W
[code]

sprich ich müsste ein Potentiometer mit 100K nehmen, welcher min. 0,05W 
kann?
(um auf nummer sicher zu gehen würde ich ich dann 0,1W nehmen, oder was 
es da so gibt (auf jedenfall höher))

von Forist (Gast)


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Marcel schrieb:
> wir haben einen Temperatursensor, welcher folgende Widerstandswerte
> besistzt°C -> R
> ...
> Diesen möchte ich gerne durch einen Potentiometer ersetzen,

Weder ein NTC noch ein Potentiometer hat etwas mit Fragen rund um 
Mikrocontroller und sonstige digitale Elektronik.

Wenn du wirklich den Widerstand des NTC über den vollen 
Temperaturbereich von -40 bis +100°C mit einem Poti nachstellen willst, 
hast du ein Thema mit der Einstellgenauigkeit, weil bei hohen 
Temperaturen die Änderungen bezogen auf den Maximalwert sehr klein sind. 
Hast du dir einmal die Kennlinie eines logarithmischen Potis unter 
diesem Aspekt angesehen?

von Achim M. (minifloat)


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Unser Forist sorgt wenigstens für Redundanz :D

von Peter* (Gast)


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Hallo,

Marcel schrieb:
> einfacher meine Software
> vortesten kann (Diese wird dann später sowieso nochmal ausführlich
> getestet.

wie machst Du es dann??

> Wie bekomme ich jetzt heraus, welchen Potentiometer ich nehmen kann?
> Als Versorgungsspannung habe ich ~12 - 16 V (Fahrzeug)

Achim M. schrieb:
> Ein Kollege hat für solche Sachen immer die Heißluftpistole raus geholt,
> bis ich ihn gesagt habe, er soll keinen System- sondern nur einen
> Softwaretest machen.

habt Ihr den Auftraggeber mitgeteilt wie Ihr testet??? :-(

von Wendels B. (wendelsberg)


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Marcel schrieb:
> Wie bekomme ich jetzt heraus, welchen Potentiometer ich nehmen kann?

Wenn Du gezielt "Temperaturen" einstellen willst, kannst Du das mit 
einem Poti vergessen.
Entweder mit mehreren Potis, oder wie schon vorgeschlagen mit 
geschalteten Widerstaenden.

: Bearbeitet durch User
von Achim M. (minifloat)


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Peter* schrieb:
> habt Ihr den Auftraggeber mitgeteilt wie Ihr testet??? :-(

Implizit, ja. Ist genormt, welche Granularität und Testtiefe auf welcher 
Ebene ausreicht. Kein Grund traurig zu sein, der Auftraggeber fand das 
OK so.

von Patrick C. (pcrom)


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Marcel schrieb:
> ist folgende Rechnung auch richtig?

Zeig mal dein hardware diagramm. Ich kann mich nicht vorstellen der NTC 
wird direct mit 12V gespeisst

von Marcel (Gast)


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Peter* schrieb:
> wie machst Du es dann??

Das wird dann an einem richtigen Teststand gemacht. Ich habe hier nur 
ein einzelnes Steuergerät.
Ich möchte ja nur testen, ob meine Software in die Zustände springt in 
die es gehen soll. Natürlich könnte man das auch mit dem Debugger 
machen, das wäre aber noch aufwendiger.
Ich wollte halt Potentiometer und keine richtigen Temperatursensoren 
hinhängen (das auslesen und berechnen wird alles in meiner Software 
gemacht), da ich mit den Potentiometern die Spannung am Eingang 
schneller und unabhängig von der Raumtermperatur verändern kann, als es 
der Temperatursensor macht.

Es soll ja auch nicht 100% genau sein. Den Berechneten Temperaturwert 
würde ich mir über CAN rausschicken und dann im CANoe sehen, wo ich 
momentan bin.

Forist schrieb:
> Weder ein NTC noch ein Potentiometer hat etwas mit Fragen rund um
> Mikrocontroller und sonstige digitale Elektronik.

Wo sollte dieses Thema denn hin? Für mich hat es schon etwas mit 
Spannung/Strom/Widerstand (Das ist für mich alles in Elektronik) zu tun. 
Daher habe ich dieses Forum gewählt.

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