Hi, Ich versuche mich an einem EMS (Elektro Muskel Stimulation) Gerät und habe nur sehr wenig Erfahrungen in diesem Bereich. Habe mich mal daran gemacht so ein Gerät auseinanderzunehmen und das Bild wie im Anhang vorgefunden. Bei diesem Gerät handelt es sich um ein 40€ EMS Gerät, welches Medical Zertifiziert ist (was mich etwas erstaunt). Das ganze ist diskret aufgebaut, wobei nur NPN und PNP Transistoren verwendet werden. Links sieht man 10uF Kapazitäten, welche über eine Spule, Taktgeber (wohl einer der uC rechts) und NPN auf bis zu 95V geladen werden (Elkos sind nur für 100V rated). Das ganze hat weder einen Widerstand in Serien um den Strom zu begrenzen noch irgendwelche TVS Dioden die das Gerät vor ESD schützen bzw. bei Überspannung und Fehler kurzschließen würden. Die Pulse sind fix bei 400us und bei einer Frequenz von 4-150Hz. Der Kurzschlussstrom beträgt bis zu 250mA, was ich als viel zu hoch erachte. Ich stelle mir das so vor, dass ich einen Boost Converter nehme, welcher mir um die 90V ausgibt. Das Problem soweit ist, dass dieser aus einem kleinen Lipo gespiesen werden soll (3.7V nominal), was wahrscheinlich Einstufig fast nicht geht, obwohl dies bei dem China Teil von oben anscheinend ohne Probleme machbar ist. Evtl. wäre auch so etwas wie im Anhang als einfacher Boost Converter möglich, dann eine Zehner Diode + TVS zur Spannungsbegrenzung. Um einen fixen Strom einzustellen möchte ich einen DAC als Stromquelle in der Low Side einfügen und dann einen High Side Analog Switch, jedoch weiß ich nicht, ob das so sinn macht? Gerade der High Side Analog Switch ist eher schwierig zu finden und für 90V fast unmöglich. Hat jemand von euch bereits Erfahrungen mit einem EMS Device? Evtl. hat auch jemand von euch eine Idee wie genau die Transistorschaltung von oben funktioniert, blicke da noch nicht wirklich durch. Die Steuerpulse scheinen vom uC zu kommen, dann wäre das einfach eine H-Brücke mit High Side PNP und Low Side NPN, oder?
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Bert S. schrieb: > Das ganze ist diskret > aufgebaut, wobei nur NPN und PNP Transistoren verwendet werden. Und was meinst Du, verbirgt sich unter den beiden schwarzen Kleckse weiter rechts auf der Platine?
DerEinzigeBernd schrieb: > Bert S. schrieb: >> Das ganze ist diskret >> aufgebaut, wobei nur NPN und PNP Transistoren verwendet werden. > > Und was meinst Du, verbirgt sich unter den beiden schwarzen Kleckse > weiter rechts auf der Platine? Habe ich ja oben schon beschrieben, mit dem diskreten Pfad meinte ich mehr, dass die ganze Ausgangsstufe und der Boost Converter nur mit Transistoren und Vogelfutter aufgebaut wurde. Einer der uC ist für ein Display, der andere startet die Pulse. Falk B. schrieb: > Siehe Bildformate. Ups ja, habe ich übersehen, sorry.
DerEinzigeBernd schrieb: > Bert S. schrieb: >> Das ganze ist diskret >> aufgebaut, wobei nur NPN und PNP Transistoren verwendet werden. > > Und was meinst Du, verbirgt sich unter den beiden schwarzen Kleckse > weiter rechts auf der Platine? Darunter stecken bestimmt auch diverse PNP und NPN Transistoren.
Ein
> kleinen Lipo gespiesen werden soll (3.7V nominal)
ist viel zu leistungsarm.
Praxistaugliche Geräte benutzen niederfrequents Bursts mit
Leerlaufspannungen von einigen kV. Die Anzahl der bipolaren
Impulse ist variabel. Damit kann die Reizintensität in einem
sehr weiten Bereich eingestellt werden.
Für praktische Versuche solltest du mit einem der käuflichen
"Schweinestachel" anfangen. Du wirst feststellen, dass renitente
Probanden, dessen Reizeinwirkung mühelos widerstehen können.
Bert S. schrieb: > Der Kurzschlussstrom beträgt bis zu 250mA Inwiefern sollte der relevant sein - schließlich fließt ein Kurzschlußstrom ja quasi definitionsgemäß immer am menschlichen Körper vorbei. Für Strompfade die in irgendeiner Weise auch durchs Gewebe verlaufen, wirst Du wohl niemals unter ein paar höhere zweistellige, wahrscheinlich eher dreistellige Ohm kommen. Wobei der Übergangswiderstand von den Elektroden auf die Haut bzw. durch die obersten Hautschichten einen wesentlichen Beitrag liefert, der auch unabhängig vom Elektrodenabstand ist.
> .. habe nur sehr wenig Erfahrungen in diesem Bereich.
Weshalb willst du denn daran rumbasteln ? EMV & ESD besteht oft aus
Dingen, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind.
Ich habe das ganze mal ein bisschen Reverse Engineered wie im Anhang. Soweit passt das ganz Gut zu den gemessenen Signalen, jedoch finde ich Q6 und Q8 sehr komisch, da der Emitter nirgends hinführt wie es scheint? Jemand eine Ahnung, was Q6 und Q8 hier genau machen? Der Widerstand nach GND oder irgend eine VCC scheint Unendlich (Multimeter zeigt sonst überall um die 13MOhm, außer bei diesen beiden Pins) R4 soll in diesem Fall die Elektrode darstellen.
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Bert S. schrieb: > da der Emitter nirgends hinführt wie es scheint? Wenn das so ist, dann wird der Transistor wohl als Diode eingesetzt. Siehe dort im Beitrag "Re: Transistor als Diode"
Lothar M. schrieb: > Wenn das so ist, dann wird der Transistor wohl als Diode eingesetzt. > > Siehe dort im Beitrag "Re: Transistor als Diode" Danke, ja hätte ich drauf kommen können.
So, ich habe mal noch alles durchgemessen und komme zum Schaltbild im Anhang. Folgende Fragen kamen mir auf, die ich mit der Simulation nicht beantworten konnte: 1.) Für was brauche ich die Diode Q6, Q3 und Q8? Das würde ja auch ohne Probleme ohne diese gehen. 2.) Den Zweck von R1 und D1 begreife ich auch nicht wirklich. D1 scheint die Spannungsquelle einbrechen zu lassen (Wahrscheinlich als Überspannungsschutz, aber wieso das in der Low Side ist weiß ich nicht. R1 hingehen verschwendet immer beim Schalten eine Unmenge an Energie, jemand eine Idee wieso man das macht? Evtl. zum Entladen des Zwischenkreises (Wie ich das gesehen habe wir die Eingangsspannung V1 immer vor den Pulsen auf eine fixe Spannung geladen) Edit: Q8 und Q6 machen sinn, da ja FB1 und FB2 vorhanden sind und so sonst die Spannung rüberkoppelt
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