Hallo Leute, wenn man einen BLDC-Motor mit der selben Geschwindigkeit rücktreiben würde, wie man ihn antreibt, mit was für einen Strom könnte man dann bei Rekuperieren rechnen? Ich gehe momentan von kleiner bis max. gleich 1:1 des Stromes, den er für die selbe Drehgeschwindigkeit braucht um elektrisch angetrieben zu werden. Ist mein grober Überschlag okay? Hintergrund: Ich lege gerade eine Bidirektionale Strommessung aus, die in der Versorgung eines Regler steckt und frage mich ob die Stromentnahme (Motor el. antreiben) und die Stromrückgabe/Generator/Rekuperation beide gleichförmig skaliert sein sollten.
Tüftel schrieb: > und frage mich ob die > Stromentnahme (Motor el. antreiben) und die > Stromrückgabe/Generator/Rekuperation beide gleichförmig skaliert sein > sollten. Ja, wenn der Motor gleich stark bremsen wie antreiben soll. Die Messung muss allerdings in den Motorleitungen, nicht in der Akkuleitung erfolgen. Sonst werden die Motorströme bei sinkender Geschwindigkeit immer höher.
Tüftel schrieb: > was für einen Strom Das ist genau die richtige Frage. Welchen Strom meinst du? DC-Strom in den / aus dem Zwischenkreis: Ja, wie du vermutest. Es kommt wegen resistiver, magnetischer und Schaltverluste weniger Reku raus als Motorisch rein (wenn man die Geschwindigkeit hält und das Drehmoment invertiert). q-Strom Reku vs. motorisch sind gleich. Die gestellte q-Spannung ist allerdings Reku kleiner als Motorisch, Verluste siehe oben. d-Strom im Grunddrehzahlbereich (leicht positiv, um das Reluktanzmoment mit nutzen zu können) Reku vs. motorisch sind gleich. Verluste siehe oben. d-Strom im Feldschwächbereich (negativ, um das Feld des Rotors zu schwächen, um überhaupt eine q-Spannungsreserve bzgl. Zwischenkreis zu haben) geht immer als Verlust ein, egal ob positives oder negatives Drehmoment. Auch ein Grund, dass der Motor im Feldschwächbereich motorisch mehr zieht als mit Reku heraus geben kann. Ich weiß zwar jetzt nicht ob dir das wirklich hilft, da im Ausgangspost ein paar Sachen durcheinander waren.... Tüftel schrieb: > und frage mich ob die Stromentnahme (Motor el. antreiben) und die > Stromrückgabe/Generator/Rekuperation beide gleichförmig skaliert sein > sollten. Unbedingt, mach's symmetrisch. Anderenfalls kannst du dich mit verschiedenen Skalierungsfaktoren und auch unterschiedlichen Reglerparametern herumschlagen. Nicht anzuraten. Btw. Ich hoffe, dass du nicht nur eine DC-Strommessung da hast. mfg mf
> ...d-Strom im Feldschwächbereich (negativ, um das Feld des Rotors > zu schwächen, ... Bitte, wie geht reversible(!) "Feldschwächung" beim permanenterregtem Motor?
Elektrofan schrieb: >> ...d-Strom im Feldschwächbereich (negativ, um das Feld des > Rotors >> zu schwächen, ... > > Bitte, wie geht reversible(!) "Feldschwächung" beim > permanenterregtem Motor? Uffbasse. Feldschwächung geht immer mit negativem d-Strom. Der ist immer negativ, egal ob q positiv oder negativ ist, wenn die Spannungsreserve des Zwischenkreises nicht ausreicht noch eine q-Spannung zu stellen. Wenn man den Motor im Feldschwächbereich betreibt. Natürlich trägt die Feldschwächung an sich nix zur Drehmomentbildung bei. Weder positiv noch negativ. mfg mf Ach so, reversible Feldschwächung. Ja, geht, du sollst halt deine NeodymEisenBor-Würfelchen nicht ummagnetisieren. Also nicht in die Nähe der Temperaturabhängigen Koerzitivfeldstärke kommen und gut.
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Also basse ich mal uff: ;-) Mit dem in den Stator eingeprägten Strom kann ich einen rotierenden Magnetvektor erzeugen - synchron zum Rotor (=Permanentmagnet). Die q-Komponente des Stroms bestimmt das Drehmoment (+/-). Die d-Komponente erzeugt ein Magnetfeld, das sich zum rotierenden Permanentmagnetfeld addiert/subtrahiert. Stimmt das so?? > Natürlich trägt die Feldschwächung an sich nix zur > Drehmomentbildung bei. Weder positiv noch negativ. Das ist sowohl bei der fremderregten DC-Maschine als auch bei der 3~Asynchronmaschine anders. Eben durch den Feldschwächbetrieb erreicht man die gewünschte höhere Drehzahl bei kleinerem Drehmoment - die Motorleistung bleibt gleich. ?
Feldschwächebetrieb habe ich bei permanenterregten Motoren noch nie was von gehört. Sowas macht man üblicherweise bei Reihenschlussmaschinen, um den Rotorstrom bei hohen Drehzahlen anzuheben. Beispielsweise bei Traktionsmotoren (z.B. über Shuntierungsstufen) oder beim Waschmaschinenmotor Teilwicklungsbetrieb des Stators. Bei BLDCs interessiert eigentlich nur der mögliche Motorstrom (abgesehen von der Kühlung). So ein Motor erzeugt ein Drehmoment, ob positiv oder negativ ist so einem Motor/Generator völlig egal.
Tüftel schrieb: > wenn man einen BLDC-Motor mit der selben Geschwindigkeit rücktreiben > würde, wie man ihn antreibt, mit was für einen Strom könnte man dann bei > Rekuperieren rechnen? Strom und Geschwindigkeit (alias Drehzahl?) passen nicht zusammen, sondern: - Strom und Drehmoment - Spannung und Drehzahl
Ben B. schrieb: > Feldschwächebetrieb habe ich bei permanenterregten Motoren noch > nie was von gehört. > Bei BLDCs interessiert eigentlich nur der mögliche Motorstrom (abgesehen > von der Kühlung). So ein Motor erzeugt ein Drehmoment, ob positiv oder > negativ ist so einem Motor/Generator völlig egal. Bei dem Thema bist du aber weit in der Vergangenheit stehen geblieben. Feldschwächung ist bei permanent erregten Motoren (BLDC, PMSM) schon lange Stand der Technik. Die Feldschwächung wird, wie Achim beschrieben hat, durch ein Gegenfeld im Stator erwirkt, da diese Maschinen keine elektronische Erregung haben, die man einfach regeln kann.
Elektrofan schrieb: > Die d-Komponente erzeugt ein Magnetfeld, das sich zum rotierenden > Permanentmagnetfeld addiert/subtrahiert. > Stimmt das so?? Ja kann man so sagen. Es ergibt nicht in jedem Betriebsbereich Sinn, wenn man den Wirkungsgrad DC-elektrisch zu mechanisch optimieren will. mfg mf
Bei meinem Kangö ZE gehen bis 75kW in den Motor und bis 60kW rekuperation. Ob das eingestellt wurde um die Bremslichter nicht ansteuern zu müssen weiß ich nicht. MfG Michael
> Feldschwächebetrieb habe ich bei permanenterregten Motoren noch > nie was von gehört. Hatte ich auch nicht. - Aber ich bin ja schon älter; und meine Einlassungen zu diesem Thema resultieren auf Lernergebnissen (die mit meinen praktischen Erfahrungen immer konform gingen) von gaanz früher ...--- Damals hatte man halt z.B. auch noch nicht gewusst, dass das Stromnetz nennenswert Energie speichern kann - das war halt nur noch nicht ausgerechnet.) ;-) Wenn man durch ein entsprechendes Gegen-Feld des Stators das resultierende Feld schwächen kann, dann haben wir die Erklärung.
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