Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hat jemand Erfahrung mit der Zuverlässigkeit von PTC, rückstellenden Sicherungen (FRU110-30F)?


von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Hallo Zusammen,

kann es sein, dass die Sicherungen mit Alterung früher auslösen?
Das Beispiel ist eine Sicherung für typ. 1,1A bei max. 30V.

https://www.microchip.ua/fuzetec/FRU%20Series.pdf

Kennt sich jemand damit aus?

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Der Hersteller bzw. dessen Qualitätssicherung wird es wissen, und es 
wird nicht allgemeingültig sein.

von römischer tierpfleger (Gast)


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Wolf-Dietmar P. schrieb:
> kann es sein, dass die Sicherungen mit Alterung früher auslösen?

ja, soll in den besten Famillien vorkommen

Hp M. schrieb:
> Der Hersteller bzw. dessen Qualitätssicherung wird es wissen

auch nur manchmal - Wunderzufälle und allerlei Ausfälle gibts. Auch bei 
nachhaltiger Tradition.

Beitrag #7354177 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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??

von olaf (Gast)


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Ich kenne Anwendungen wo sowas in Millionen Stueckzahlen problemlos
laeuft und ihr vermutlich auch. Aber sie sollen bei der (mehrfachen) 
Ausloesung
altern, also empfindlicher werden. Nur ist das ja kein normaler
Betriebsfall einer Sicherung.

Aber natuerlich haengt ihr Ausloesestrom auch von der 
Umgebungstemperatur
ab. Nimm z.B mal an dein Schaltnetzteil wird deutlich waermer weil 
dessen Wirkungsgrad wegen Elkoentsaftung gerade den Bach runter geht, 
dann kann das auch fuer Ausloesung sorgen. Oder auch wenn die Oma eine 
gehaekelte Decke auf den Sat-Reciever legt. :)

Olaf

von DoS (Gast)


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Soweit ich weiss besteht ein Unterschied zwischem dem ersten Auslösen 
und den darauf folgenden Trips (kleinerer Auslösestrom). Grundsätzlich 
sind die Teile ja thermisch getrieben, d.h. wie schon beschrieben hängt 
die Auslösung vom Einbauort (und die dort herrschende Temperaturen) ab.
Aber wenn Wartungsfreiheit und "günstig" gefordert ist, sind die Teile 
ok.

von Bauform B. (bauformb)



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Epcos gibt bei den meisten Type "100 switching cycles" an. Praktisch die 
gleichen PTC werden auch zur Strombegrenzung beim Elko-Aufladen benutzt, 
was ja im erstem Moment wie ein Kurzschluss aussieht. Dabei vertragen 
die Teile wesentlich mehr Zyklen.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Die Anwendung, wo dieses Bauteil auffällig geworden ist, ist ein 
Netzteil, was 1,5A liefert und darüber nach und nach runterregelt.

Dieser PTC ist für nominal 1,1 A ausgelegt und es scheint Monate gut 
zugehen, dass er bei 1,5A Stromfluss nicht abschaltet.

Ich habe den PTC mal an einem Ohmmeter angeschlossen. Bei Erwärmung 
ändert sich der Widerstand anscheinend nicht. Nur durch Stromfluss?

von Bauform B. (bauformb)


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Wolf-Dietmar P. schrieb:
> Ich habe den PTC mal an einem Ohmmeter angeschlossen. Bei Erwärmung
> ändert sich der Widerstand anscheinend nicht. Nur durch Stromfluss?

Naja, so richtig warm ist so ein PTC bei 80 bis 130°C, da ändert sich 
der Widerstand deutlich. Als Sicherung funktioniert das, weil viel 
Stromfluss viel warm macht ;)

von Monk (roehrmond)


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Bei einem Laptop hatte ich mal so eine Sicherung ausgelöst. Seitz dem 
funktionieren an diesem Port viele gerät nicht mehr, z.B. der 
Flachbettscanner und eine Festplatte.

Offenbar steigt der Innenwiderstand bei der ersten Auslösung signifikant 
an. Ob das immer so ist - keine Ahnung.

von olaf (Gast)


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> Dieser PTC ist für nominal 1,1 A ausgelegt und es scheint Monate gut
> zugehen, dass er bei 1,5A Stromfluss nicht abschaltet.

Das liesst sich aber wie Fehldesign.

> Ich habe den PTC mal an einem Ohmmeter angeschlossen. Bei Erwärmung
> ändert sich der Widerstand anscheinend nicht. Nur durch Stromfluss?

Ganz im Gegenteil. Du musst sogar beruecksichtigen was du fuer eine
Umgebungstemperatur hast und welche Waermeleitung die Platine so hat.

Olaf

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Bauform B. schrieb:
> Praktisch die
> gleichen PTC werden auch zur Strombegrenzung beim Elko-Aufladen benutzt,
> was ja im erstem Moment wie ein Kurzschluss aussieht. Dabei vertragen
> die Teile wesentlich mehr Zyklen.

Das sind eher NTCs (kalt etwas hochohmiger).

von Bauform B. (bauformb)


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Ingo W. schrieb:
> Bauform B. schrieb:
>> Praktisch die gleichen PTC werden auch zur Strombegrenzung beim
>> Elko-Aufladen benutzt,
> Das sind eher NTCs (kalt etwas hochohmiger).

nee, ich meinte diese

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Ich bin mir nicht im Klaren, wann, bei welcher Temperatur der 
"Tripstate" erreicht wird.
Ich habe das Teil aber auch bestimmt nicht über 80°C heiss gemacht über 
ein Anschlussbein mit dem Lötkolben.

https://www.murata.com/-/media/webrenewal/products/thermistor/ptc/prg/applinote_prgseries.ashx?la=en-gb&cvid=20211022052750000000

von Bauform B. (bauformb)


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Wolf-Dietmar P. schrieb:
> https://www.murata.com/-/media/webrenewal/products/...

Da sieht man im Bild 2.2 die Abhängigkeit des Widerstands von der 
Temperatur. Der absolute Wert, bei dem der steile Anstieg beginnt, ist 
bei einer Sicherung nicht so interessant. Dieser Wert muss beim Typ 
FRU110-30F höher als 85°C sein, von -40 bis 85°C funktioniert das Teil 
ja als Sicherung.

Aber: im Abschnitt 5 vom Datenblatt sieht man, dass der Abschaltstrom 
mit höherer Temperatur deutlich kleiner wird, bei 70°C z.B. nur noch 60% 
von 1.1A. An manchen Stellen kann ein Netzteil auch im normalen Betrieb 
so warm werden.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Die Sache ist ein bisschen kurios.(China-"Design")
Das Netzteil regelt bei 1,5A sofort ab, sodass nie ein höherer 
Kurzschlussstrom über den PTC laufen würde.
Und knapp unter 1,5A wird aber auch für die Schaltung benötigt.

Also würde er auch nicht so sehr heiss werden.
Anderseits "zickt" der PTC rum, weil er zu früh den Strom begrenzt, was 
er vor einer Alterung sicher nicht gemacht hat, weil dann alles früher 
ausgefallen wäre, nicht nach > 2 Jahren.

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