Hallo Leute, Ich habe einen Toshiba SA-735 von meinem Nachbarn, den ich mir mal anschauen sollte. Er geht zwar an, gab aber keinen Ton von sich. Die beiden Feinsicherungen an der Endstufe waren durch und ich habe diese ersetzt. Nun gibt es folgendes Fehlerbild: Egal auf welchen Eingang (FM, AUX,..) man schaltet, es kommt nur leise Musik aus den Lautsprechern, die auch sporadisch knarzt. Am AUX IN eingang habe ich ein Chinch auf Klinke Kabel dran welches an ein Notebook geht. Sobald man an die Klinke mal kurz einen hohen Pegel rauf gibt, also z.B. die Klinke aus dem Notebook halb raus und wieder rein, oder mit dem Finger gegen die Klinke, schaltet der Verstärker frei und Musik ist laut und ohne knarzen Teilweise funktioniert es auch, am "Function" Wählrad kurz auf AM zu schalten und schnell wieder zurück auf FM oder AUX. Daraufhin hab ich vermutet, dass auf es sich auf Grund des Alters, um ein oxydiertes Relais handelt. Zu meiner Bestürzung musste ich feststellen, dass der Toshiba kein Relais verbaut hat. Kann mir jemand weiterhelfen, welche Bauteile bei so einem Defekt noch in Frage kommen? Wenn er durch den "hohen Pegel" wieder einwandfrei funktioniert, kann man ihn auch mehrmals aus und wieder einschalten und der Fehler ist weg. Lässt man den Verstärker ein paar Stunden ruhen, ist der Fehler wieder da.
klingt nach oxidierten Kontakten z.B. im Lautsprecher-Relais.
Genau das war auch meine Vermutung. LS-Relais ist aber nicht verbaut, generell ist kein einziges Relais zu finden.
Kalte Lötstelle irgendwo, wäre eine Ursache. Könnte auch ein Kontaktproblem in irgendeinem Koppelkondensator usw. sein.
Daniel K. schrieb: > generell ist kein einziges Relais zu finden. Aber ein LS Rotary Switch und eine Headphonebuchse sind vorhanden. Wobei die Headphonebuchse auf dem Schaltplan komischer Weise über keine Umschaltkontakte verfügt.
Michael M. schrieb: > Daniel K. schrieb: >> generell ist kein einziges Relais zu finden. > > Aber ein LS Rotary Switch und eine Headphonebuchse sind vorhanden. Wobei > die Headphonebuchse auf dem Schaltplan komischer Weise über keine > Umschaltkontakte verfügt. Stimmt, den Rotary Switch sollte ich mal ausbauen und anschauen. Bei der Köpfhöhrerbuchse komme ich nicht ganz mit, was könnte diese mit dem Fehler zu tun haben?
Daniel K. schrieb: > Bei der Köpfhöhrerbuchse komme ich nicht ganz mit, was könnte diese mit > dem Fehler zu tun haben? In manchen Geräten sind Kopfhörerbuchsen mit Schaltkontakten verbaut, damit die Lautsprecher stumm geschaltet werden, sobald ein Kopfhörer eingesteckt wird. Ist aber oft nur in Verstärkern ohne Lautsprecher-(Gruppen)Schalter der Fall.
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> Bei der Köpfhöhrerbuchse komme ich nicht ganz mit, was könnte diese mit > dem Fehler zu tun haben? SO eine Buchse ist selber auch nur ein Schaltkontakt. Soll heissen es kann zu erheblichen Uebergangswiderstaenden zwischen der Buchse und dem kopfhoererstecker kommen. Ausserdem frag ich mir wieso du nicht einfach einen Sinus auf den Eingang gibt und dann mal Eben mit dem Oszi die Stufen des Verstaerkers durchgehst. Sowas zu reparieren ist doch eigentlich banal. Olaf
Und noch was.... Sicherungen gehen nicht einfach so kaputt. Da muss dazu ein erheblicher Gleichstrom geflossen sein. Ursache koennte dafuer entweder ein defekter Endstufentransi sein, aber der repariert sich nicht von selber, oder irgendwo eine kalte Loetstelle welche dann so einen Transistor mal voll durchsteuert. Auch sowas kann sich kurzzeitig reparieren wenn da mal wieder etwas Strom drueber fliesst. Ausserdem kann sowas dafuer sorgen das du mal kurz am Ausgang die Betriebsspannung vorfindest, vor allem wenn es so ein billiger Krapfen ohne Ausgangsrelais mit Schutzschaltung ist und dann kommt Rauch aus deinen Boxen/Kopfhoerer. Olaf
Hallo, Daniel K. schrieb: > Zu meiner Bestürzung musste ich feststellen, dass der Toshiba kein > Relais verbaut hat. er hat aber einen Schalter Gruppe A/B, den hast Du hoffentlich schon mal hin- und hergeschaltet? Gruß aus Berlin Michael
Daniel K. schrieb: > Toshiba SA-735 Hallo, der hat also keine Lautsprecherschutzschaltung und dem entsprechend braucht er keine Relais am Lautsprecher-Ausgang. Also kann es nur noch an dem Eingangs-Wahl-Schaltergebilde liegen, das man in der Mitte des Schaltbildes sieht. Daniel K. schrieb: > kann > man ihn auch mehrmals aus und wieder einschalten und der Fehler ist weg. Das läßt eher auf einen defekten Koppelkondensator schließen, wobei dann eigentlich nur der eine Kanal betroffen sein sollte. mfg
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Die Musik muß sich erst mal einen Weg durch den verstopften Signaltrakt bahnen. Dazu muß man zunächst erst mal einen Pfropfen einspielen. Dazu eignet sich z.B. das Stück "One&one is one" https://www.youtube.com/watch?v=-WjDCQImAbY
Speichel-Speicher schrieb: > Dazu eignet sich z.B. das Stück "One&one is one" Der Pfropfen ist von 1973 und ist schon vorm Zug ein Rohrkrepierer. Am besten gefällt mir noch die Stelle mit der Elektronenstrahlorgel aus dem letzten Jahrtausend. 🎹🎼🎶
Speichel-Speicher schrieb: > das Stück "One&one is one" Naja, ganz normale POP-Musik der damaligen Zeit. mfg
Ich würde mir mal alles mechanische anschauen und ausschließen. S406 macht was? Versorgungsspannung vom IC401 ist sauber, stabil und Wacklerfrei?
Speichel-Speicher schrieb: > Dazu > eignet sich z.B. das Stück "One&one is one" oder: Ramases And Selket - Crazy One https://www.youtube.com/watch?v=Uf4pRQYgxgQ mfg
endstufe schrieb: > Ich würde mir mal alles mechanische anschauen und ausschließen. > S406 > macht was? > Versorgungsspannung vom IC401 ist sauber, stabil und Wacklerfrei? S406 ist der "High Filter" (OFF/7KHz). Beim Schalten verändert sich auch leicht der Klang. IC401 hat stabile +21 und -21 V. Generell habe ich gestern ALLE Messpunkte abgearbeitet und überall stimmen die Spannungen. Auch auf der Vorstufe. Alle Transistoren geprüft...
Christian S. schrieb: > Daniel K. schrieb: >> Toshiba SA-735 > > Hallo, > > der hat also keine Lautsprecherschutzschaltung und dem entsprechend > braucht er keine Relais am Lautsprecher-Ausgang. > > Also kann es nur noch an dem Eingangs-Wahl-Schaltergebilde liegen, das > man in der Mitte des Schaltbildes sieht. Magst du mir auf die Sprünge helfen? Mitte des Schaltbilds finde ich kein Schaltergebilde, oder ich bin blind :-) Den Drehschalter für die Quellen (AM/FM/AUX/PHONO) hab ich mir gestern mal angeschaut, ist leider vernietet. Ich befürchte den bekomme ich weder heil auseinander, oder wieder zusammen gebaut :-(
Daniel K. schrieb: >> der hat also keine Lautsprecherschutzschaltung Das ist eine Erfindung aus der Neuzeit, hab einen Sony-Receiver, der hat auch keine - und beim Umschalten oder Sendersuche - ist halt irre laut. Davon ist noch niemand gestorben . > Den Drehschalter für die Quellen (AM/FM/AUX/PHONO) Erstens, wenn die Sicherungen gegangen sind, hast wohl wo einen Kurzschluß (gehabt) drinnen. Dieser kann auch sporadisch auftreten, zB Kondensator schlägt durch oder Transistor. Hatte eine Car-Amp vom Sperrmüll, da brach nach einiger Zeit immer das (zu schwache) Netzteil zusammen, auch bei leisem Betrieb. Ursache war 1 Transistor in einem der vier Kanäle. Mitm Multimeter auf hFE einfach "ausgemessen". Ausgelötet, 3 Kanäle verbleiben. Zweitens, du kaufst dir eine Heroinspritze mit extra-feiner Kanüle über die Apothekenrundschau, da ziehst Isopropanol auf und spritzt ihm das rein in ausreichender Menge. Schalter unentwegt betätigen bis alles verdunstet ist. Ggfs. wiederholen. Jedenfalls: solange ein Schalter "naß-feucht" ist, funktioniert er, nach einigen Tagen kann es sein, daß er wieder in den alten Zustand zurückfällt. Jedenfalls kannst damit einen bleibenden Defekt des Schalters feststellen. Ich habe das schon oft bei allen möglichen Tastern und Schaltern gemacht. > Generell habe ich gestern ALLE Messpunkte abgearbeitet und überall > stimmen die Spannungen. Auch auf der Vorstufe. Alle Transistoren > geprüft... Hoffentlich im Fehler-Betrieb (zu leise und knarzt). Zu den Input-Pegeln, wenns von außen kommt, so Laptops und anderes neumodernes Zeug hat sehr geringe Pegel gegenüber einem alten CD-Player (2,0V). Warum es aber auf 'intern' (Radio) auch so ist, hat wohl seine Ursache im Inneren. Probier mal mit Maximallautstärke, ob es dir -irgendwie- gelingt, die ersetzten Sicherungen erneut durchzuheizen. Ggfs. dabei neu messen . Wer mißt, mißt oft Mist. Saublöde Weisheit ...
Für die Motivation: Mein UHER-Amp hatte auch einen Kurzschluß, Transen ersetzt, Sicherungen hin, Transen hin, nach ein paar Jahren am Dachboden alle brauchbaren Teile ausgelötet, auch die fetten Kondensatoren. Noch später -endlich- ein Fard-Meter gekauft und zum Testen die ausgelöteten C ausgepackt. Einer davon war hin, das war die ganze Ursache. Ewig Schade um das Ding.
Nach dem Schaltbild wäre es zum Testen sinnvoll an den Stellen bei R503 und R504 anzuzapfen. Über einen Koppelelko könnte man dort ein Signal einspeisen. Über einen Koppelelko könnte man auch auskoppeln und testen, ob das Signal bis dahin noch vorhanden sei. Zum Erkennen von DC-Fehlern am Ausgang hänge ich fast immer zwei antiparallel rote LED mit Vorwiderstand an den Ausgang. Ab 2V fangen diese an erkennbar dauerzuleuchten. Schwingungen können damit manchmal auch erkannt werden.
Rudi Ratlos schrieb: > alle brauchbaren Teile ausgelötet, auch die fetten Kondensatoren. ... > Einer davon war hin, das war die ganze Ursache. Hast du das Ding dann hinterher wieder zusammengelötet, dass du jetzt so sicher weißt, dass dieser defekte Elko die eigentliche Ursache war, oder wie? Oder weißt du eben nur, dass einer der fetten (Netzteil-)Elkos schlecht war? Und vermutest, dass das die Ursache für den Fehler war?
Hallo, und nochmal die Frage: den Umschalter "Speaker Function" hast Du überürüft? Gruß aus Berlin Michael
Lothar M. schrieb: > dass einer der fetten (Netzteil-)Elkos schlecht war? Der war leider Komplett HIN. Von außen war nichts erkenntlich. Damals hab ich mir gedacht, aha, die Transistoren durch, kauf schnell Neue, hab dann nochmals welche gekauft, aber nie mehr reinmontiert. Vor 20 Jahren hatte ich noch weniger Ahnung als heute . Hab dann einen Yamaha-Receiver gekauft, auch wegen der unabsehbaren Reparaturkosten, den hab ich heute noch (gibts auch einen Thread drüber: Kondensatoren). Man lernt eben immer dazu. Damals dachte ich, man müßte diese 'Elektronik' erst lernen, um etwas zu reparieren. Heute weiß ich, daß eher das Gegenteil wahr ist .
Rudi Ratlos schrieb: > 20 Jahren hatte ich noch weniger Ahnung als heute kann eigentlich nicht sein, Ahnung kann nicht negativ werden
Peter K. schrieb: > Rudi Ratlos schrieb: >> 20 Jahren hatte ich noch weniger Ahnung als heute > > kann eigentlich nicht sein, Ahnung kann nicht negativ werden In diesem Forum 'lebe' ich von der Ahnung, was da kaputt sein könnte, wenn du mich beobachtest. Natürlich meinte ich oben mit "Ahnung" auch Wissen. Wissen allein reicht nicht. Ahnung und Erfahrung, damit repariert man. Alles .
Rudi Ratlos schrieb: > Damals dachte ich Hmm, würde mich mal interessieren - wann und warum hast du damit aufgehört?
Forscher schrieb: > Hmm, würde mich mal interessieren - > wann und warum hast du damit aufgehört? Weil ich so "Franzis PC-Elektronik-Labor, Band 1-4" keine Ahnung zum wievielten Mal von Widerständen über die Dioden und bei den Kondensatoren war dann jedesmal Schluß. Und an diesem Tag: Eigentlich will ich nur meinen SAT-Receiver reparieren, MUSS MAN? dazu 'das alles' wissen und alle diese tausenden und Abertausenden Bauteile kennen ? Und beschlossen, das NIE WIEDER in die Hand zu nehmen. Bin ins Lager, hab einen neuen Receiver ausgepackt, beide aufgeschraubt und miteinander verglichen. Wo etwaige Unterschiede sind. Was soll man sagen, derart aufgebauchte Elkos springen eben ins Auge. Beim Reichen mal mitbestellt - eingelötet, funktioniert. Und da hab ich verstanden, daß man zum Reparieren von Elektronik gar nichts von dieser verstehen muß. Und hab mit dem Ersparten, wie immer all die Jahre, meinen Gerätepark erweitert. Gut, manches gelingt und Manches nicht. Aber den Profis hier gehts einen Scheißdreck besser. Das stellen sie täglich unter Beweis. 'Hier' ist die Theorie und in der Werkstätte die Praxis ! Also wozu das alles lernen?
Rudi Ratlos schrieb: > Und da hab ich verstanden, daß man zum Reparieren von Elektronik gar > nichts von dieser verstehen muß. Ach ja? Wie kommst Du auf die Idee? <kopschüttel> > Und hab mit dem Ersparten, wie immer > all die Jahre, meinen Gerätepark erweitert. Und wodurch genau hast Du so viel Geld gespart? Durch's Nicht-Lernen? Gruß Marcus
Verstärker läuft übrigens wieder einwandfrei. Habe den Drehschalter für die Quellenauswahl mit Leiterplattenreiniger und Druckluft gereinigt, was leider nichts gebracht hat. Daraufhin habe ich neben diesem Drehschalter die 2 "Tape" Schalter (S402 & S403) durchgemessen. Dort war tatsächlich ein Kontaktproblem, was sich dann auch im Test gezeigt hat. D.h. wenn man den S402 auf 3/4 Höhe gehalten hat, war der Sound dauerhaft klar und deutlich und laut! :-) Habe nun den einen Schalter "gebrückt" und er läuft wieder sauber und mein Nachbar freut sich. Danke euch!
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