Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie funktioniert dieser Drehgeber?


von T. Baumbach (Gast)


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Hallo,

ich habe eine alte Canon Kamera, die ich über einen ESP32 steuern 
möchte.
Die Kamera hat um dem Objektiv einen Drehring mit dem man z.B. die 
Belichtungszeit verändern kann. Diesen Drehgeber möchte ich durch einen 
ESP32 ersetzen. Dazu muss ich aber erstmal den Drehgeber verstehen. Dazu 
habe ich die Kamera auseinandergenommen.
Der Drehgeber besteht aus einem Metallring, der sich unter einer kleinen 
Platine dreht. Er erkennt Schritte in beide Richtungen, siehe Bild 
Drehgeber1.jpg. Die Platine besteht aus zwei kleinen Bauteilen, siehe 
Drehgeber2.jpg.
Die Bauteile sehen ungefähr aus wie SMD-Widerstände der Reihe 0805. Die 
haben aber keine Aufschrift sondern einen etwas helleren Streifen in der 
Mitte.
Lichtschranken sind das nicht. Könnte das irgendwie induktiv 
funktionieren?

Danke für jede Hilfe...

von Jochen S.... (Gast)


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Wenn der Ring keine Magnete aufweist, tippe ich auf induktive Sensoren 
die in einer A/B Spur Konfiguration verbaut sind.
Ändert sich ab den Sensoren der Ausgang wenn etwas metallisches bzw. 
magnetisches den Sensor bedämpft?

von Teo D. (teoderix)


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T. Baumbach schrieb:
> Lichtschranken sind das nicht.

Was bringt dich zu dieser Erkenntnis?
Ich halte das für Reflexlichtschranken.

von Peter N. (alv)


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Vermutlich sind das irgendwelche Hallsensoren, die auf die Lücken im 
Metallring reagieren.

von Jochen S. (jochen_s)


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Bezgl. der Simulation mittels ESP vermutlich zwei Optokoppler an die 
Sensoreingänge und nach dem Richtigen Muster für die jeweilige 
Drehrichtung ansteuern. Quasi drehencoder rückwärts ...

von Thomas B. (mrburns)


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Hallo,

nee Reflexlichtschranken sind das nicht. Die kleinen Bauteile sind 
geschlossen. Bei Reflexlichtschranken kann man immer die optischen 
Komponenten (IR-LED und Fototransistor) als kleine Flächen erkennen.

Was bedeutet: in einer A/B Spur Konfiguration verbaut sind?

Ich kann hier nicht messen, da die Bauteile sehr klein sind (ca. 1 x 
2mm).

Markant ist halt dieser graue Strich quer über dem Bauteil.

von Georg (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Markant ist halt dieser graue Strich quer über dem Bauteil.

Egal was es ist, der dient dazu dass das Bauteil in der richtigen 
Orientierung aufgelötet wird. Anders gesagt, wo sind Pins 1,2,3,4.

Georg

von Jochen S. (jochen_s)


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https://de.m.wikipedia.org/wiki/Inkrementalgeber

Inkl. einer schönen Animation wie das zusammenspielt.

Am Ende sogar egal ob magnetisches, induktiv, optisch oder gar mit 
Schaltkontakten...

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Das sind ziemlich sicher Reflexkoppler, der Steg trennt LED und 
Transistor.
Der Abstand zwischen den beiden Sensoren ist so gewählt, das sich ein 
Quadratursignal ergibt.
Kann man also einfach mit 2 Optokopplern simulieren, das LED-Signal kann 
man evtl. an den ESP leiten um "Empfangsbereitschaft" zu erkennen.

von Wolfgang (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Vermutlich sind das irgendwelche Hallsensoren, die auf die Lücken im
> Metallring reagieren.

Ein Hall-Sensor hätte schon gerne ein Magnetfeld.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Thomas B. schrieb:
> nee Reflexlichtschranken sind das nicht. Die kleinen Bauteile sind
> geschlossen. Bei Reflexlichtschranken kann man immer die optischen
> Komponenten (IR-LED und Fototransistor) als kleine Flächen erkennen.

So ein Quark. IR-LED und Fototransistor sind bei so miniaturisierten 
Reflexkopplern natürlich keine diskreten Bauteile mehr, sondern die 
Chips sind zusammen vergossen. Mit IR-durchlässigem Epoxyd und einem 
Trennsteg dazwischen.

Guckstu z.B. hier: 
https://www.reichelt.de/reflexlichtschranke-0-7mm-submin-4-pol-eli-tr8307-p114341.html

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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ich denke auch das es ein Inkrementalgeber mit 4 Zuständen ist z.b.
00
01
10
11

angenommen es steht gerade 01 an und bei der nächsten Abtastung 00 kann 
man daraus die Richtung z.B. links bestimmen.

von Christian M. (christian_m280)


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Thomas O. schrieb:
> Inkrementalgeber mit 4 Zuständen ist z.b.
> 00
> 01
> 10
> 11

Du meinst wohl: 00 01 11 10

Gruss Chregu

von Wolfgang (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> angenommen es steht gerade 01 an und bei der nächsten Abtastung 00 kann
> man daraus die Richtung z.B. links bestimmen.

Und was machst du beim Übergang von 11 nach 00 wenn die Umschaltung 
nicht exakt synchron erfolgt, also über Zwischenzustände 11-10-00 oder 
11-01-00?
Genau - dicke Backen. Ein Hamming-Abstand von genau 1 zwischen den 
Zuständen hilft da ungemein. Lies mal etwas über Gray-Code nach.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gray-Code

von Georg (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Und was machst du beim Übergang von 11 nach 00 wenn die Umschaltung
> nicht exakt synchron erfolgt, also über Zwischenzustände 11-10-00 oder
> 11-01-00?

Das ist durch die Konstruktion eines Drehgebers mit Quadraturausgang 
technisch ausgeschlossen (es sei denn er ist kaputt). Man muss nicht 
krampfhaft nach nicht existierenden Problemen suchen.

Georg

von Rene K. (xdraconix)


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Axel S. schrieb:
> Thomas B. schrieb:
>> nee Reflexlichtschranken sind das nicht. Die kleinen Bauteile sind
>> geschlossen. Bei Reflexlichtschranken kann man immer die optischen
>> Komponenten (IR-LED und Fototransistor) als kleine Flächen erkennen.
>
> So ein Quark. IR-LED und Fototransistor sind bei so miniaturisierten
> Reflexkopplern natürlich keine diskreten Bauteile mehr, sondern die
> Chips sind zusammen vergossen. Mit IR-durchlässigem Epoxyd und einem
> Trennsteg dazwischen.
> Guckstu z.B. hier:
> 
https://www.reichelt.de/reflexlichtschranke-0-7mm-submin-4-pol-eli-tr8307-p114341.html

Ja aber die Bauteile vom TO haben ja nun Mal deutlich zu sehen KEINE 
optischen Öffnungen im Gehäuse - eine Reflexlichtschranke braucht die 
aber.

Vielleicht auf der Unterseite und das PCB hat da Aussparungen?!?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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T. Baumbach schrieb:
> Lichtschranken sind das nicht.
Auf dem Foto sind auf jeden Fall keine Linsen oder sonstwas zu erkennen.

Auch solche kleinen SMD-Reflexkoppler wie der OPR5005 oder der EE-SY1200 
oder der EE-SY199 haben erkennbare Linsen oder Lichtkanäle
- 
https://www.ttelectronics.com/products/sensors/optoelectronics/opr5005/
- https://components.omron.com/us-en/products/sensors/EE-SY1200
- https://components.omron.com/us-en/products/sensors/EE-SY199

Jochen S.... schrieb:
> Wenn der Ring keine Magnete aufweist
Der Ring selber könnte abwechselnd magnetisiert sein...


T. Baumbach schrieb:
> Diesen Drehgeber möchte ich durch einen ESP32 ersetzen.
Dazu würde ich einfach mal an den 4 Leitungen (eine der 5 wird ja wohl 
die Masse sein) messen und schauen, was passiert, wenn ich drehe.

von Werner (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Auf dem Foto sind auf jeden Fall keine Linsen oder sonstwas zu erkennen.


Mach doch mal mit nem Multimeter Diodenmessung.
Dabei hältst Du Deine Smartphone-Kamera auf das Teil (die kann nämlich 
IR Licht erfassen). Da wird dann mit Sicherheit Licht aus dem Diodenteil 
der Dinger kommen.

Ist doch ein super einfacher Test.

Werner

von Werner (Gast)


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von Wolfgang (Gast)


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Georg schrieb:
> Das ist durch die Konstruktion eines Drehgebers mit Quadraturausgang
> technisch ausgeschlossen (es sei denn er ist kaputt). Man muss nicht
> krampfhaft nach nicht existierenden Problemen suchen.

Sag das Thomas O., nicht mir.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Für einen Reflexkoppler hätte man das Geberrad nicht so aufwändig 
bearbeiten müssen, wird was magnetisches sein.
Ist aber letzten Endes egal, du musst nur das Quadratursignal 
nachbilden. Und um das korrekt zu tun kommst du um ein paar Messungen 
nicht herum.

von Teo D. (teoderix)


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H.Joachim S. schrieb:
> Für einen Reflexkoppler hätte man das Geberrad nicht so aufwändig
> bearbeiten müssen,

Das Ding dient evtl. ja noch nem anderen Zweck, zB. einer mechanischen 
Kopplung zum Rest des Objektives.

von Rene K. (xdraconix)


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Teo D. schrieb:
> H.Joachim S. schrieb:
>> Für einen Reflexkoppler hätte man das Geberrad nicht so aufwändig
>> bearbeiten müssen,
>
> Das Ding dient evtl. ja noch nem anderen Zweck, zB. einer mechanischen
> Kopplung zum Rest des Objektives.

Ja aber trotzdem sind es dennoch keine Reflexlichtkoppler. Auch bei den 
Miniaturisierten sieht man eindeutig den Expoy-Verguss - diese sind beim 
TO nicht ansatzweise zu erkennen.

Ich tippe auf Hall.. Ich tippe sogar auf einen selbstinduktiven Hall.

von Teo D. (teoderix)


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Rene K. schrieb:
> Ja aber trotzdem sind es dennoch keine Reflexlichtkoppler. Auch bei den
> Miniaturisierten sieht man eindeutig den Expoy-Verguss

Auch Google kennt nicht alles!!!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Teo D. schrieb:
> Auch Google kennt nicht alles!!!
Ja, aber technisch gesehen tendieren Optobauteile zur Transparenz. 
Sowas ist auf dem (zugegebenermaßen nicht brechend scharfen) Foto nicht 
zu erkennen. Der Strich ist offenbar auch nur aufgemalt und damit kein 
Trennmaterial zwischen Sender und Empfänger.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wolfgang schrieb:
> Ein Hall-Sensor hätte schon gerne ein Magnetfeld.

Es gibt welche, die bringen ihr eigenes Magnetfeld in Form eines
integrierten Permanentmagneten mit.

Die Frage an den TE wäre, ob der Metallring überhaupt ferromagnetisch
und nicht etwa aus Aluminium o.ä. ist. Auf Aluminium funktioniert ein
Hall-Sensor natürlich nicht, da käme dann höchstens ein induktiver
Sensor in Frage. Ich weiß nicht, ob es diese (mit integrierter Spule) in
so kleinen Gehäusen gibt, aber denkbar wäre das schon.

von Teo D. (teoderix)


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Lothar M. schrieb:
> Ja, aber technisch gesehen tendieren Optobauteile zur Transparenz.

Was mir nun aber wirklich abgeht, ist die intransparente Trennung von 
Sender/Empfänger. Das würde doch so nie funktionieren.....
Außerdem glaube ich, den Strich schon mal auf Hallsensoren gesehen zu 
haben. Zeigen denke ich, den Sensorpunkt und Richtung an(?).

Also, alles auf Retoure.... Ich Vote nun auch für Hallsensoren. :}
(Das hat Heute aber viele Tassen Kaffee gebraucht, puh:)


PS: Könnte solch Weicheisen, auch zum abschirmen von darunterliegenden 
Magneten dienen?!

von Rene K. (xdraconix)


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Teo D. schrieb:
> PS: Könnte solch Weicheisen, auch zum abschirmen von darunterliegenden
> Magneten dienen?!

Zumindest würde sich das Magnetfeld ändern, was detektierbar wäre.

von Teo D. (teoderix)


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Rene K. schrieb:
> Zumindest würde sich das Magnetfeld ändern, was detektierbar wäre.

Oder das Interne kurzschließen.
Yalu X. schrieb:
> Es gibt welche, die bringen ihr eigenes Magnetfeld in Form eines
> integrierten Permanentmagneten mit.

von Thomas B. (mrburns)


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Hi,

wow - danke für die Diskussion und die vielen Hinweise!
Ich habe jetzt mal einen Test gemacht. Ich habe den Metallring 
eingescannt und in CorelDraw das Muster nachgebildet und dann auf Papier 
ausgedruckt, siehe Anhang. Diesen 'Papierring' habe ich über den 
Sensoren gedreht, als wäre es der Metallring - und siehe da - die Kamera 
reagiert so als wäre es der Metallring. Demnach hatte ich Unrecht und es 
scheint wirklich ein Reflexkoppler zu sein - oder reagieren Hallsensoren 
auch auf Hell/Dunkel auf Papier?
Jetzt gilt es herauszufinden, welche der 5 Leiterbahnen für was ist.
Auf dem Foto mit der kleinen Platine (im ersten Post von mir) sieht man, 
dass rechts oben ein gemeinsamer Kontakt ist. Habe mal eine einzelne 
Litze drangehalten und mit einem Multimeter gegen die Masse der Kamera 
gemessen - aber da war keine Verbindung. Es scheint als hat die kleine 
Platine ihre eigene Masse.
Wenn es nun ein Reflexkoppler ist müsste ich ja rausfinden, an welchen 
Kontakten die Diode und wo der Transistor liegt - wie mache ich das am 
Besten?
Und wie könnte ich das Signalmuster dann mit meinem ESP32 nachbilden?

Danke schonmal für weitere Tipps und Hilfen :-)

von H. H. (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Wenn es nun ein Reflexkoppler ist müsste ich ja rausfinden, an welchen
> Kontakten die Diode und wo der Transistor liegt - wie mache ich das am
> Besten?

Man kann davon ausgehen, dass die beiden Sensoren gemeinsame Masse 
haben, und das sieht man auch auf dem Foto.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Hm - das Ergebnis hättest du schneller mit ner Handy-Kamera 
rausgefunden. Stand irgendwo schon oben, die kann IR-Licht sehen.

von Teo D. (teoderix)


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H.Joachim S. schrieb:
> Hm - das Ergebnis hättest du schneller mit ner Handy-Kamera
> rausgefunden. Stand irgendwo schon oben, die kann IR-Licht sehen.

Oder ein Stück Papier zwischen halten und den Ring drehen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Thomas B. schrieb:
> Wenn es nun ein Reflexkoppler ist müsste ich ja rausfinden, an welchen
> Kontakten die Diode und wo der Transistor liegt - wie mache ich das am
> Besten?

Mit dem Diodentester eines Multimeters und etwas Nachdenken.

> Und wie könnte ich das Signalmuster dann mit meinem ESP32 nachbilden?

Mit jeweils einem Transistor und etwas Nachdenken.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Thomas B. schrieb:
> Demnach hatte ich Unrecht und es scheint wirklich ein
> Reflexkoppler zu sein - oder reagieren Hallsensoren
> auch auf Hell/Dunkel auf Papier?

Tja. Und nun?

Die Reflexkoppler bestehen aus IR-LED und Fototransistor. Erstere können 
bei 2 Stück durchaus in Reihe geschaltet sein. Letztere haben entweder 
den Kollektor jeweils an Vcc (seltener) oder den Emitter jeweils an GND 
(öfter). Und dann einen Pulldown bzw. Pullup zur jeweils anderen Rail. 
Hochohmig (CMOS-Eingang reicht) kann man das Signal da abgreifen.

von Thomas (kosmos)


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wenn man es in der Software auswerten spielt die Bitfolge doch keine 
Rolle. Wenn der Binärwert um 1 größer wird oder überläuft habe ich eben 
die eine Richtung wenn der Wert um 1 kleiner wird oder unterläuft die 
andere Richtung

Man kann auch auswerten ob Flanke A der Flanke B folgt oder gegenläufig 
wechselt und hat dadurch auch die Richtung bestimmt.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/68/Quadrature_Diagram.svg/330px-Quadrature_Diagram.svg.png

Wenn
Flanke B steigt und Flanke A steigt = Richtung 1
Flanke B fällt  und Flanke A  fällt = Richtung 1
Flanke B steigt und Flanke A  fällt = Richtung 2
Flanke B fällt  und Flanke A steigt = Richtung 2

und bei jedem Flankenwechsel, Wert speichern und mit dem vorherigen Wert 
verglichen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas B. schrieb:
> und es scheint wirklich ein Reflexkoppler zu sein
Kannst du mal ein gutes Foto von den Bauteilen machen? Oder beser noch 
ein paar gute Fotos aus verschiedenen Winkeln?

Denn so unscharf wie das aus dem ersten Post ist könnte man fast meinen 
es wäre sowas wie der Omron EE-SY199 bzw. der offenbar baugleiche Sharp 
GP2S60B, dort geht der hellgraue "Strich" an der Seite weiter. Die sind 
mit 2,7x1,7 mm² allerdings auch größer als 0805 mit 2x1,2 mm².


Yalu X. schrieb:
> Thomas B. schrieb:
>> wie könnte ich das Signalmuster dann mit meinem ESP32 nachbilden?
> Mit jeweils einem Transistor
Ich würde dann (auch wegen der Potentialtrennung) gleich einen 
Optokoppler nehmen. Das ist es bisher ja auch schon...  ;-)


Thomas O. schrieb:
> es in der Software auswerten
Das Drehen des Rings soll nicht ausgewertet, sondern nachgebildet 
werden, denn

T. Baumbach schrieb:
>>>> Diesen Drehgeber möchte ich durch einen ESP32 ersetzen.

Also müssen nicht diese Signale eingelesen, sondern angesteuert werden.

: Bearbeitet durch Moderator
von Teo D. (teoderix)


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Leute, Er will nicht Auswerten, Er will simulieren und einspeisen. Und, 
dieses Rad wurde schon längst erfunden.....

von Reinhard K. (reinhard_k)


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T. Baumbach schrieb:
> Die Kamera hat um dem Objektiv einen Drehring mit dem man z.B. die
> Belichtungszeit verändern kann. Diesen Drehgeber möchte ich durch einen
> ESP32 ersetzen.

Das Vorhaben hat ein prinzipielles Problem: der Stellring arbeitet 
relativ, d.h. man kann den Belichtungswert durch Drehen erhöhen oder 
erniedrigen, aber der aktuelle Wert ist nur der Kamera-Elektronik 
bekannt. Einen Nullpunkt gibt es nicht, das ist bei allen Drehgebern 
ohne 3. Kanal so.

Man kann also nicht gezielt einen bestimmten Wert einstellen, sondern 
nur "2 Blendenwerte weniger" usw. Es ist fraglich ob man so eine 
Fernsteuerung einrichten kann.

R.K.

von Teo D. (teoderix)


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Reinhard K. schrieb:
> Man kann also nicht gezielt einen bestimmten Wert einstellen, sondern
> nur "2 Blendenwerte weniger" usw. Es ist fraglich ob man so eine
> Fernsteuerung einrichten kann.

Referenzfahrt....

Beitrag #7357236 wurde vom Autor gelöscht.
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Reinhard K. schrieb:
> Man kann also nicht gezielt einen bestimmten Wert einstellen, sondern
> nur "2 Blendenwerte weniger" usw. Es ist fraglich ob man so eine
> Fernsteuerung einrichten kann.

Die Belichtungszeit hat einen minimalen Wert, da könnte man also bis zum 
Ende "fahren" und dann den gewünschten Wert gezielt anfahren.

Bei der Blende wird es schwieriger. Denn minimale und maximale Blende 
legt das Objektiv fest. Auch die Abstufung kann feiner oder gröber als 
die gebräuchliche halbe Blende sein.

Allerdings scheint es sich um den Drehgeber auf der Rückseite der Kamera 
zu handeln. Da kann man eigentlich nur die Belichtungskorrektur 
einstellen (für anderes muß man vorher ins Menü wechseln).

Die Belichtungskorrektur hat zwar feste Grenzen (IIRC 2 Blenden) aber 
man kann bei Canon die Belichtungskorrektur wahlweise in halben oder in 
drittel Blenden steuern.

Also: alles nicht so einfach.

von Maurice S. (wiminisse)


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T. Baumbach schrieb:
> Die Kamera hat um dem Objektiv einen Drehring mit dem man z.B. die
> Belichtungszeit verändern kann.

Der Drehring scheint vorne zu sein (siehe oben)
Es wird sich wahrscheinlich um eine Kompakt bzw. Bridgekamera handeln.
Bei der ist das Objektiv fest und bekannt.
"Referenzfahrt" ist also durchaus möglich.

Andererseits stellt sich die Frage, ob es nicht auch so oder so über USB 
(Stichwort "remote shooting") funktioniert.
In Darktable z.B. kann ich meine Canon per USB an den Rechner hängen, 
Blende und Verschlusszeit wählen und auf den (virtuellen) Auslöser 
drücken.

Das geht auch mit Powershot G1...G9 Modellen, soweit ich weiß.
Grundlage ist die Kommunikation via USB, die meines Wissens in 
irgendeinem Canon SDK offengelegt ist (jedenfalls die Funktionen, mit 
denen man die Kamera nicht kaputt machen kann).

Wenn man also einen Controller hat, der per USB (Host) mit der Kamera 
sprechen könnte, dann müsste ggf. noch nicht mal in die Elektronik 
eingreifen.

Aber das nur so nebenbei.

Nisse

von Thomas B. (mrburns)


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Hallo,

ich habe auch mal ein Blatt Papier zwischen Ring und Sensoren gehalten 
und gedreht - und da funktioniert es nicht mehr. Es scheinen also 
wirklich Reflexkoppler zu sein.
Ja es ist richtig, ich möchte den Drehgeber nachbilden nicht auswerten. 
Aber ich muss halt erstmal herausfinden, wo die Diode ist und wo der 
Transistor und wie herum.
Bei so einem kleinen Bauteil sind die Spitzen des Multimeterkabels schon 
zu groß, damit komme ich nicht an die Kontakte.
Ich werde mich mal drangeben und versuchen das auszumessen.
Ich brauche für meine Zwecke auch keinen Start- Endpunkt. Ich muus nur 
vom aktuellen Punkt aus vor und zurückkommen, als würde ich das Rad 
manuell drehen.

Habe nochmal Fotos von den Bauteilen beigefügt.
Die Maße der Bauteile sind:

Länge:  1.4mm
Breite: 1.0mm
Höhe:   0.7mm

Der Omron bzw. Sharp sieht anders aus da sieht man ja ganz klar optische 
Ein- und Ausgänge.
Ich habe mal mit einer Lupe draufgeschaut, der graue Streifen sieht so 
aus als wäre der aufgedruckt.
Mich wundert es wirklich, dass das ein Reflexkoppler sein soll, weil wie 
gesagt, keinerlei optische Elemente zu erkennen sind. Das Bauteil ist 
von der Oberfläche her komplett geschlossen.
Ich frage mich auch, warum die Platine 5 Leitungen nach außen führt.
Für zwei Reflexkoppler würden ja 4 reichen:

1. Vcc (für IR-LEDs und Fototransistor)
2. Masse (für IR-LEDs und Fototransistor)
3. Output Fototransistor1
4. Output Fototransistor2

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Thomas B. schrieb:
> Bei so einem kleinen Bauteil sind die Spitzen des Multimeterkabels schon
> zu groß, damit komme ich nicht an die Kontakte.

Diese merkwürdigen Kupferbahnen, gehen doch irgendwo hin....

PS: 5 Lines: Könnte es irgendeinen plausiblen Grund geben, die LEDs 
einzeln schalten zu können?

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Thomas B. schrieb:
> Mich wundert es wirklich, dass das ein Reflexkoppler sein soll, weil wie
> gesagt, keinerlei optische Elemente zu erkennen sind. Das Bauteil ist
> von der Oberfläche her komplett geschlossen.

Na ja, da ist eben das gesamte Gehäuseoberteil aus IR-lichtdurchlässigem
Kunststoff, so wie das auch bei vielen LEDs und Fotodetektoren der Fall
ist.

Auf deinen letzten Bildern kann so etwas wie eine weiße Grundplatte
erkennen, auf die wohl Sender und Empfänger aufgeklebt wurden.
Anschließend wurde dann das dunkle Oberteil entweder ebenfalls
aufgeklebt oder gegossen.

von H. H. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Auf deinen letzten Bildern kann so etwas wie eine weiße Grundplatte
> erkennen, auf die wohl Sender und Empfänger aufgeklebt wurden.
> Anschließend wurde dann das dunkle Oberteil entweder ebenfalls
> aufgeklebt oder gegossen.

Von AlpsAlpine gibt es solche Dinger, aber noch etwas kleiner.

von Thomas B. (mrburns)


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Ich habe mal einwenig getestet. Ich habe mir 'ne Lupenbrille aufgesetzt 
und an jeder der 5 Leiterbahnen eine (einzelne!!!) Litze aus einem 
flexiblen Kabel gelötet. Dann habe ich rumprobiert. Die mit einem blauen 
Pfeil gekennzeichneten Kontakte sind die Ausgänge der Fototransistoren.
Wenn man nämlich an die entsprechenden Leiterbahnen 3.5V anlegt, dann 
reagiert die Kamera. Ich habe es halt durch manuelles anlegen nur 
sporadisch geschafft das 'Rad' vor- und zurück zu drehen, weil man eben 
durch kurzes Berühren der Drähte mit 3.5V nicht so exakt arbeiten kann 
wie das Drehrad. Aber die Kamera reagiert korrekt.
Ich würde jetzt also meinen ESP32 hernehmen und mal zwei GPIO-Ausgänge 
mit meinen herausgeführten Litzen verbinden.
Jetzt weiß ich aber immer noch nicht wie ich die Ausgänge zeitlich 
programmieren muss, damit sich das 'Rad' vor bzw. rückwärts bewegt.
Die hier angegebenen Hilfen habe ich leider nicht verstanden :-(.

Kann mir vielleicht nochmal jemand bitte in einfachen Worten erklären, 
wie man das macht? Da wäre ich sehr dankbar :-)

von Jens M. (schuchkleisser)


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Thomas B. schrieb:
> Kann mir vielleicht nochmal jemand bitte in einfachen Worten erklären,
> wie man das macht? Da wäre ich sehr dankbar :-)

1 an, 2 an, 1 aus, 2 aus = 1 Schritt linksrum
2 an, 1 an, 2 aus, 1 aus = 1 Schritt rechtsrum.
Naja, evtl. sind jeweils 2 oder gar 4 Schritte, aber eben ein normaler 
Quadraturencoder.
Mit ein bissel Glück klappt sogar "ein Pin ist Richtung, ein Pin ist 
Takt", also mit dem einen links oder rechts wählen und mit dem anderen 
"klickern".

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas B. schrieb:
> der graue Streifen sieht so aus als wäre der aufgedruckt.
So passgenau um die Ecke gedruckt?
Nein, das ist tatsächlich ein Trennsteg zwichen Sender und Empfänger, 
die auf dem weißen Substrat aufgebracht sind.

Thomas B. schrieb:
> Ich würde jetzt also meinen ESP32 hernehmen und mal zwei GPIO-Ausgänge
> mit meinen herausgeführten Litzen verbinden.
Mach noch 100 Ohm-Angstwiderstände dazwischen, nicht dass dein Ausgang 
mal mit direkt dem Optokoppler kämpft...

> Jetzt weiß ich aber immer noch nicht wie ich die Ausgänge zeitlich
> programmieren muss, damit sich das 'Rad' vor bzw. rückwärts bewegt.
Probier mal die übliche Quadraturimpulsfolge für die eine Richtung:
1
A   ______--------_______--------_______--------___________
2
B   _________--------_______--------_______--------________

Und andersrum dann so:
1
A   _________--------________--------________--------_______
2
B   _____--------________--------________--------___________
3
         ^   ^   ^   ^   ^
4
         |   |   |   |   |
5
         200ms
Der zeitliche Ablauf ist nicht allzu kritisch. Für den Anfang zwischen 
jedem Pegelwechsel mal 200ms, dann sieht man schon, was passiert.

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas B. (mrburns)


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Vielen Dank,

werde mich mal dranmachen.
In meiner finalen Schaltung setze ich noch einen Isolator SI8711 o. ä. 
dazwischen.

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