Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 12 V Motorsteuerung Verdrahtung


von Athanasios (robbi72)


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Hallo zusammen,

dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Ich hoffe ihr könnt mir 
helfen. Ich plane eine kleine Hebevorrichtung (15cmx10cm Plattform), auf 
der ein x-box Kinectsensor befestigt ist und bei Bedarf von der Decke 
ca. 15-20 cm herabfährt, bzw. wieder hochfährt. Im Anhang habe ich mal 
den 12 V Motor und die 12 V Steuerung gepostet. Die 12 V Steuerung ist 
per FB über 433 Mhz in 3 verschiedenen Modi ansteuerbar (Momentary, 
Toggle u. Latched). Die Idee ist den Schalt-String (rauf/runter bzw. 
eher rechts/links-lauf) abzufangen und per unix-script entsprechend zu 
steuern. Mit anderen Geräten (Funksteckdosen, Vorhangsteuerung) ist das 
bereits geglückt und funktioniert. Die aktuelle Geschwindikeit des 
Motors ist zwar etwas flott, würde aber meines Erachtens aber noch für 
mein Vorhaben passen, so dass ich nicht extra noch die Geschwindigkeit 
regeln müsste. Die mechanische Konzeption ist noch nicht fertig und muss 
noch konzeptioniert werden, ich denke da an eine Führungsmutter sowie 
Führungsschienen.

Meine Frage ist, wie verdrahte ich die im Anhang abgebildete Steuerung 
mit dem Motor, so dass ich entsprechend links oder rechts fahre. Ist das 
eventuell die falsche Steuerung für mein Vorhaben? Ich hoffe meine 
Angaben reichen aus. Für euere Unterstützung wäre ich euch dankbar!

Viele Grüße
Robbi72

von Michael B. (laberkopp)


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Athanasios schrieb:
> das eventuell die falsche Steuerung für mein Vorhaben

Zumindest nicht klug gewählt.

Warum kaufen Leute erst und fragen dann.

Deine Steuerung müsste den Motor umpolen.

Zudem soll er an den Endstellungen wohl stehen bleiben.

Wie erfasst du die Endposition ?

Wenn an jedem Ende ein Taster ist, der beim Erreichen durch den 
Schlitten ABgeschaltet wird, also öffnet, und stark genug ist den 
Motorstrom zu tragen, müsstest du nur umpolem.

Das geht mit deinem Relaus mit 1x um nur wenn du eine bipolare 
Spannungsquelle mit +12V, Masse(GND, 0V) und -12V hättest. 
Unwahrscheinlich.

Statt so ein (weiteres) Netzteil zu kaufen, könnte man das Problem mit 
einem 12V Relais mit 2 x um Kontakten lösen, das von deinem Relais auf 
dem Modul gesteuert wird, also 2 Relais hintereinander, doppelt 
gemoppelt, aber was will man machen wenn du das Falsche kaufst.

Schaltung mit Relais 2x um und 2 Endschaltern:
1
            __                            __
2
       /o--o  o---+---+           + --+--o  o---o
3
 + --o/           |   |               |           /o--+
4
      : o--+      |  (M)              |      +--o/:   |
5
      :    |      |   |    oder       |      |    :  (M)
6
      :/o--+------(---+           - --(------+--o :   |
7
 - --o/     __    |                   |   __      /o--+
8
        o--o  o---+                   +--o  o---o/
Andere Schaltungsweisen (mit Dioden) in 
https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.25

Entweder du verdrahtest es so, dass beide Relais zur gleichen Zeit von 
Spulenstrom durchflossen werden und anziehen, z.B. in Stellung 'runter' 
doppelten Stom ziehen und in Richtung 'rauf' keinen Strom brauchen.

Oder du verdrahtest es so, dass das Relais 2 x um von dem Relais 1 x um 
über den normally closed Kontakt bestromt wird, dann ist ENTWEDER das 
eine ODER das andere Relais aktiv und braucht Strom, aber nie keines.

Wegen des zusätzlichen Stromverbrauchs im Relais auch wenn der Motor 
nicht mehr läuft weil er schon längst am Ende angekommen ist, ist dein 
Modul eher doof.

Und scheinbar nutzt du Funk obwohl es eigentlich von einem PC aus 
gesteuert wird, und musst saher den PC extra einen Funksender verpassen, 
auch eher doof.

von Athanasios (robbi72)


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Hallo Michael,

danke für Deine Rückmeldung! In der Tat war der Ideenwille schneller als 
das Hirn, als ich das Teil bestellt habe. Es soll eigentlich einfach 
statt kompliziert werden, ich kann/werde das Modul zurückgeben, daran 
soll es nicht liegen.

Für die Endpunkte habe ich mir gedacht diese softwaremäßig zu steuern, 
also die Zeit zu stoppen, die eine Laufrichtung braucht (z.B. Knopf A 
auf FB für hoch + Stoppbefehl) und dann den entsprechenden unix-Befehl 
(python) mit der gemessenen Laufzeit auszuführen. Habe das bereits an 
anderer Stelle mit anderen Aktionen im Einsatz, klar nicht im Sinne 
dieses Forums und nichts Hardwaremäßiges, aber es könnte funktionieren. 
Dazu muss ich sagen, dass ich sämtliche Funkansteuerungen über einen 
24/7 Raspberry durchführe,  ist also immer im Dauerbetrieb. Das einzige 
wo ich Dir absolut Recht gebe, wäre der Motor, der immer unter Strom 
wäre. Die Funkbefehle werden über einen Broadlink RM4 Pro S von der FB 
ausgelesen und dann in unix-python ausgewertet/weiterverarbeitet. Diese 
werden in Sequenzen und Abhängigkeiten in mein Smarthomesystem (FHEM) 
automatisiert bzw. über eine Schaltfläche gesteuert/ausgeführt. Ganz 
praktische Sache wenn man nicht unbedingt der Schaltprofi-Elektroniker 
ist.

Ich vermute mal, dass das Exemplar im Anhang eher die richtige Steuerung 
für mein Vorhaben wäre? Gibt es eventuell noch eine einfachere 
Möglichkeit, wo z. B. die Endpunkte schon durch die Steuerung gesteuert 
werden und eventuell noch leicht an- und auslaufen (um Ruckbewegung zu 
vermeiden), vermutlich wird das wohl etwas komplizierter?

VG
robbi72

von Michael B. (laberkopp)


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Athanasios schrieb:
> Für die Endpunkte habe ich mir gedacht diese softwaremäßig zu steuern

Was passiert denn, wenn die Mechanik einen Endpunkt erreicht, aber der 
Funkbefehl nicht durchkommt ?

Und Python als echzeitfähig anzusehen ist gewagt.

Obwohl das Modul eher taugt (es kann den Motor auch ausschalten), bremst 
es hart.

Du könntest in Reihe mit dem Motor einen Leistungs-Festwiderstand 
schalten (bei 12V/1A Nennwert Motor einen 12 Ohm, 17W Widerstand) und an 
die Relais die DOPPELTE Spannung also 24V anlegen, dann fährt der Motor 
sanfter an und bremst sanfter. Aber die Hälfte ist Verlust und der Motor 
läuft auf der Strecke belastungsabhängiger.

Ohne Endschalter nutzt man üblicherweise Schrittmotore um definierte 
Strcken zu durchfahren, die können Beschleunigungs- und Bremsrampen und 
definierte Drehzahl, aber da muss eine ganz andere Ansteuerung her.

von Falk B. (falk)


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Athanasios schrieb:
> Für die Endpunkte habe ich mir gedacht diese softwaremäßig zu steuern,
> also die Zeit zu stoppen, die eine Laufrichtung braucht

Sowas macht man nicht. Entweder Endlagenschalter oder Überstromerkennung 
am Motor.

Beitrag "Re: 12V Motor mir automatischer Umschaltung z.B. mit Lichtschranke"

von Athanasios (robbi72)


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Hallo zusammen,

danke für eure Rückmeldungen und die wertvollen Hinweise! Das mit den 
Endlagenschaltern hatte ich tatsächlich nicht so kritisch bedacht. Das 
ist tatsächlich der ausschlaggebendste Punkt von der unüberlegten Idee 
mit der Softwaresteuerung für die Endlagen abzurücken! Nachdem ich bei 
einer Trockenübung den Motor fast gehimmelt habe, habe ich das Thema zu 
den Akten gelegt. Ich habe mich nun für die bereits erwähnte Steuerung2 
(s. Abb.) entschieden, weg vom Motor und hin zur Steuerung mit einem 
Linearantrieb (s. Abb.). Der hat zumindest die Endlagen und ist 
vermutlich einfacher zu handhaben, auch wenn das kraftmäßig völlig 
überdimensioniert ist. Damit sollte mein Projekt realisierbar sein. 
Vielen Dank noch mal!

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