Guten Abend, ich habe heute kostenlos ein Hoverboard bekommen, weil es "nicht mehr funktioniert" und hoffe es reparieren zu können. Leider habe ich keine Bedienungsanleitung und keine Ahnung, um welche Marke oder welches Modell es sich handelt. Wenn ich versuche es einzuschalten, blinkt die Batterieanzeige rot. Deshalb habe ich vermutet, dass der Akku absolut leer ist. Wenn ich das Netzteil anschließe, blinkt dessen LED-Anzeige abwechselnd grün und rot (Foto vom Netzteil im Anhang). Ich habe das Hoverboard zerlegt und festgestellt, dass nur zwei der Pins des Steckers tatsächlich benutzt werden (auch auf dem Foto zu sehen) und aus irgendeinem Grund liegt eine Spannung von -26V an. Ich nehme an, dass die roten Adern positiv sein sollten. Die Batterie hat eine sehr schlechte Beschriftung, aber ich glaube dort steht 36V. Ich habe allerdings nur 33,5 V gemessen. Das würde meine Annahme bestätigen, dass der Akku komplett leer ist, richtig? Soll ich einfach mal mein Labornetzeil mit 42 V ans Hoverboard anschließen und testen, ob es lädt? Und wieso messe ich am Netzteil eine negative Spannung von -26V? Gibt es Netzteile, die diese Spannung irgendwie verwenden, um zu erkennen, ob eine Last angeschlossen ist und dann auf +42V wechseln? Elektrotechnik ist nur ein Hobby von mir, deshalb wäre ich für jeden Hinweis dankbar :)
Daniel K. schrieb: > Ich nehme an, dass die roten Adern positiv sein sollten Das haben die gemacht, damit der Nachbar genauso verwirrt wird, wie Du. Ich würde den + des Akkus verfolgen, das sollte auch + zum Laden sein. Daniel K. schrieb: > Ich habe allerdings nur 33,5 V gemessen. Wie viele Zellen sind da in Serie? Welche Zellchemie ist das? Für 10s LiIon ist das allerunterste Grenze, das ist quasi kaputt. Kannst du die einzelnen Zellspannungen messen? Daniel K. schrieb: > Soll ich einfach mal mein Labornetzeil mit 42 V ans Hoverboard > anschließen und testen, ob es lädt? Kannst du versuchen, aber bitte nur mit gut angezogener Strombegrenzung. Und nicht davon ausgehen, dass rot immer Plus ist. Ich würde aber erstmal die einzelnen Zellspannungen nachmessen. Hat das Ding einen Balancer eingebaut? mfg mf
Achim M. schrieb: > Wie viele Zellen sind da in Serie? > Welche Zellchemie ist das? > Für 10s LiIon ist das allerunterste Grenze, das ist quasi kaputt. Na na, das ist zwar leer, aber weit weg von ganz leer (25V gesamt, 2.5 pro Zelle) und noch weiter weg von kaputt (2.2V oder weniger an einer Zelle). Die Frage ist eher, ob die 33V sich gleichmässig über die Zellen verteilen oder einzelne viel leerer sind. Das wird man ohne aufbrechen des Akkupacks nicht rausfinden.
Der Akku ist in einem großen blauen Schrumpfschlauch untergebracht, deshalb kann ich die meisten Fragen nicht beantworten, ohne ihn aufzuschneiden und das würde ich nur ungerne machen, falls nichts anderes hilft. Ich hätte theoretisch sogar 10 18650er hier liegen, falls solche Zellen verbaut sind und diese tatsächlich defekt sind. Allerdings sind die in solchen Akkus normalerweise verschweißt, oder? Damit habe ich bisher keine Erfahrung, geschweige denn ein Punktschweißgerät. Sollte ich also erst einmal versuchen es mit 42v zu laden? In "falscher" polarität? EDIT: außerdem, selbst wenn die Farben für die Spannungsversorgung andersherum als gewohnt sind, sollten es dann nicht trotzdem 42V statt 26V sein?
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Daniel K. schrieb: > deshalb kann ich die meisten Fragen nicht beantworten, ohne ihn > aufzuschneiden und das würde ich nur ungerne machen, falls nichts > anderes hilft. 1. Das Gerät ist bereits vom Eigentümer als kaputt eingestuft worden 2. Klebeband ist erfunden Hat der Akku jetzt einen Balancer oder Balancer-Anschluss? Wieviele Zellen in Serie sind es? Kannst du Bilder vom Akku und vom Gerät machen? mfg mf
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Daniel K. schrieb: > das würde ich nur ungerne machen Dann kauf halt ein neues Akkupack. Entweder - oder.
Ich habe mich jetzt doch hinreißen lassen den Akku zu zerlegen :D Es sind 20 Zellen, ich nehme mal an 2x10 parallel. Ich bin jetzt erst auf die Idee gekommen eine Durchgangsprüfung zu machen. Der negative Pol der Batterie ist definitiv mit dem schwarzen Kabel des Netzteils verbunden. Also sind es tatsächlich -26V, die das Netzteil produziert, richtig?
Daniel K. schrieb: > Also sind es tatsächlich -26V, die das Netzteil produziert, richtig? Eher nicht. Dein Akku hat sogar einen Balancer mot Stecker, also miss mal die Zellenspannungen, aber produziere dabei keinen Kurzschluss. Das Netzteil würde bei -26V wohl die Elkos platzen lassen, daher bezweifle ich den Messwert
Ich komme an die inneren Zellen nicht ran, ohne das Paket weiter zu zerlegen. Die anderen Zellen haben alle zwischen 3,2V und 3,4V.
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Daniel K. schrieb: > Ich komme an die inneren Zellen nicht ran Die ganzen Zellen liegen am Balancerstecker... issesdennsoschwer.
Michael B. schrieb: > issesdennsoschwer. Den Kram vernünftig von allen Seiten abzulichten scheint noch schwerer zu sein.
Michael B. schrieb: > Die ganzen Zellen liegen am Balancerstecker... Das ist nur eine Schutzschaltung, balanciert wird da nichts.
Daniel K. schrieb: > Die anderen Zellen haben alle zwischen 3,2V und 3,4V. Dann liegen die ja bereits so lala auseinander. Man könnte versuchen, die Zellen mit weniger Spannung manuell aufzupäppeln. Besser wäre aber... H. H. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Die ganzen Zellen liegen am Balancerstecker... > > Das ist nur eine Schutzschaltung, balanciert wird da nichts. ...eine langsame/behutsame Ladung mit Balancer und/oder nachrüsten eines solchen. Dem "Original" Ladegerät würde ich so überhaupt nicht mehr trauen. Durch Produktionsfehler kann es sein, dass das Ladegerät schon immer verpolt war, daher die Freude am Hoverboard kurz und gering (Glump). mfg mf
Daniel K. schrieb: > Und wieso messe ich am Netzteil eine negative Spannung von -26V? Offenbar ist das Ladegerät kaputt. Meine Tochter hat an ihrem Gefährt bereits das dritte Ladegerät. Was du bei diesen Dingern wissen solltest: Das sind keine Festspannungs-Netzteile (wie beim Smartphone oder Laptop), sondern Ladegeräte. Die aufgedruckten 42 Volt entsprechen der Ladeschlussspannung des Akkus.
Klaus H. schrieb: > Den Accu gibt es fuer kleines Geld aus Italien: > > https://www.ebay.de/itm/154395479320 Hast du mal die einzige Bewertung gelesen?
Udo S. schrieb: > Hast du mal die einzige Bewertung gelesen? Sagt nicht viel aus. Der Händler hat über 1000 Stück verkauft und bei einem Kunde ist die Ware nicht angekommen.
Das Akkupack extern laden und sehen was die einzelnen Zellspannungen so ergeben. Vermutlich ist das Ladegerät irgendwann gestorben und das Ding hat ewig in der Ecke gelegen. Ich meine auf dem BMS auch eine Balancierschaltung zu erkennen?
> Dem "Original" Ladegerät würde ich so überhaupt nicht mehr trauen. Durch > Produktionsfehler kann es sein, dass das Ladegerät schon immer verpolt > war, daher die Freude am Hoverboard kurz und gering (Glump). > mfg mf Achso und ein Akku machtdas erstmal einige Zyklen langmit. Genau. Und: Wer traut dem roten Kabel grundsätzlich + zu und denkt, das Messgerät lügt, wenn es -xxV anzeigt? Ganz genau. Der hinter der Rauchwolke.
Steve van de Grens schrieb: > Udo S. schrieb: >> Hast du mal die einzige Bewertung gelesen? > > Sagt nicht viel aus. Der Händler hat über 1000 Stück verkauft und bei > einem Kunde ist die Ware nicht angekommen. Hallo Ich habe bei dem bestellt und auch ein Batteriepack bekommen. Die Daten stimmen weitestgehen mit meinen gemessenen Werten ueberein. Ist meine persoehnliche Meinung und nicht wirklich wichtig. Gruesse
Michael B. schrieb: > Die ganzen Zellen liegen am Balancerstecker... Stimmt, daran habe ich tatsächlich nicht gedacht. Ist mein erstes Akkupack, das ich zerlegt habe. Es sind alle Zellenpaare bei 3,2V - 3,4V. Hp M. schrieb: > Den Kram vernünftig von allen Seiten abzulichten scheint noch schwerer Danke für den Sarkasmus. Von was soll ich denn weitere Fotos machen? Klaus H. schrieb: > Den Accu gibt es fuer kleines Geld aus Italien: Danke für den Link. Ich hätte gedacht, dass die viel teurer sind. Ich habe noch nie manuell so einen Akku geladen. Stelle ich einfach 42V bei meinem Netzteil ein und begrenze den Strom? Ich habe mir direkt mal ein Set XT60 Stecker und Buchsen bestellt, dann kann ich das ordentlich anschließen.
Daniel K. schrieb: > Ich habe noch nie manuell so einen Akku geladen. Stelle ich einfach 42V > bei meinem Netzteil ein und begrenze den Strom? Ja Und klemme das Netzteil ab, wenn der Akku nur noch wenig Strom aufnimmt, denn Dauerladen habe die nicht so gerne. Kontrolliere zwischendurch die Spannung. Wenn sie zu hoch wird besteht nämlich Brandgefahr. Du kannst ruhig auf 40 Volt laden, das reicht für ca. 80% Ladung.
Daniel K. schrieb: > Ich habe noch nie manuell so einen Akku geladen. Stelle ich einfach 42V > bei meinem Netzteil ein und begrenze den Strom Im Prinzip ja, denn dieser Akku enthält eine Schutzschaltung, die das Laden beendet, wenn DIE ERSTE Zelle 4.3V erreicht. Er scheint aber 2 Kontakte zu haben, einen zum Laden, gegen Überladen geschützt und einen zum Gebrauch, gegen Tiefentladung geschützt, der andere Pol ist beiden gemeinsam, nimm die richtigen. Das Netzteil im Leerlauf auf 43V stellen, Strom auf das stellen was dein Netzteil dauerhaft verträgt, vielleicht 1A, beim Anklemmen sackt die Spannung auf die Akkuspannung von ca. 34V, und warten bis sich der Akku abklemmt, also der Strom auf 0 geht. Ist nicht schlimm wenn das Netzteil 45 oder 48V im Leerlauf hat, Hauptsache die MOSFETs gehen nicht kaputt wenn sich der volle Akku abschaltet.
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Guten Abend, ich habe den Akku mit meinem Labornetzteil vorsichtig mit 1A aufgeladen. Die Zellen waren danach alle fast perfekt gleich geladen. Delta < 0,1V. Danach habe ich 10m Isolierband um das Paket gewickelt und es wieder eingebaut. Sieheda, das Hoverboard funktioniert wieder einwandfrei. Ich bedanke mich bei allen, die mir hilfreiche Ratschläge gegeben haben :)
In meinen Augen ist das was Laberkopp geschrieben hat für die Überlebensdauer des Akkus nicht hilfreich! Ja, bei 4,3V/Zelle wird der nicht gleich in Flammen aufgehen und ja, auch ich vermute, angesichts der vielen symmetrisch angeordneten Bauteile auf der BMS-Platine, eine Balancerfunktion auf dieser. Aber ich würde, wenn ich schon mit dem Labornetzteil lade, nur mit 4,1V/Zelle laden. Das tut der Lebensdauer der Zellen gut. Du verlierst etwa 8-12% Kapazität, gewinnst aber mindestens 20% Lebensdauer. Eher sogar noch mehr.
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