Hallo zusammen, Ich wurde von meinem Feuerwehrkommandanten angesprochen, dass er sich Sorgen macht, falls es zu einem Blackout kommen sollte. Diese Sorge begründet er damit, dass wohl das Digitalfunknetz nach 48-72 Stunden zusammenbrechen würde. Daher hat er mich gefragt, ob ich wüsste, wie man die alten Analogfunkgeräte wieder verwenden könnte. Jetzt habe ich bei dem Gerät das noch gut erkennbare Typenkennzeichnung hatte (ein BG 229c von Motorola) an Bosch und Motorola gewandt, welche beide sagten: "Haben Sies schon mal bei Bosch/Motorola versucht?", was also ein ziemlicher Reinfall war. Da ich aber meine Pflicht als guter Feuerwehrler so weit erfüllen will wie es geht wäre jetzt meine Frage: Wüsste jemand eine Möglichkeit an Datenblätter ranzukommen, bzw. gibt es da noch weiteres zu beachten? Beispielsweise bin ich immer wieder über Begrifflichkeiten gestolpert und zweifle manchmal, dass ich tatsächlich ein Funkgerät und nicht ein Periphergerät in meinen Händen halte, daher wäre auch hier ein guter Rat sehr nett. Ich wünsche euch einen schönen Tag und danke fürs Lesen. Mit freundlichen Grüßen, Ben, der überforderte Oberfeuerwehrmann.
Das scheinen "nur" die Bediengeräte für das FuG8b Funkgerät zu sein. Also alleine relativ nutzlos. Quasi nur die Fernbedienung/Userinterface für das große - irgendwo im Fahrzeug verbaute - Funkgerät. https://www.oppermann-telekom.de/pdf/bosch-fug8b.pdf
Wenn du nur ein BG229c in Händen hältst, dann ist das nur das Bedienteil, denn das FuG9c fehlt. Hat dein Gerät einen Antennenanschluß? Wenn nicht, fehlt das Funkgerät.
@Helmut Es gibt auch ein Fug9C, hab einen ganzen Haufen Fotos gemacht. Das sagt mir leider aber auch, dass dieses Projekt weitaus komplizierter wird als ich es mir zuerst gedacht hatte. Mein Kommandant würde am liebsten sogar eine öffentliche Funkstation aufstellen, damit die Bürger auch ohne Handynetz den Notruf wählen können (Ich finde, dass das nicht zielführend ist, aber gefordert ist es nunmal) Vorhanden sind: -Fug 8b von der Firma Sel -Fug 9c von der Firma Bosch -weiteres Fug 8b von einer Firma von der ich leider das Logo nicht aufgenommen habe.
Hi, Sooo lange ist die analoge Zeit noch gar nicht vorbei. Und seit dem Ahrtalunwetter werden von mehreren Orgs. Zumindest in Führungsfahrzeuge, falls ausgebaut oder nie eingebaut gewesen, die noch vorhandenen Analoggeräte neuerer Art, (Teledux 9, Motorola, gcd etc.) wieder eingebaut. Daher gibt es noch Massig Wissen und Unterlagen dazu in allen Organisationen. Im Zweifel mal beider kreisleistelle oder größerer FW mit Hauptamtlichen Kräften anfragen. Falls in der Nähe eine BF ist haben die sogar garantiert alles dazu. So lange es aber nur ums Pinout des Anschlusssteckers geht, das steht für die verschiedenen Modelle vielfach im Netz. Hier ist das für die SEL Fug8b/Fug9b und allen MECHANISCH identischen nachfolgegeräten (Bosch fug8b1z/FuG9b/c sowie Motorola fug.) Innen gab es mehrmals Unterschiede, aber die Anschlüsse sind immer gleich. Man kann auch das neueste Motorola MBG229 an einem 40 Jahre SELFug9c Sendeblock in einer 30jahre alten Bosch Halterung betreiben! Aufpassen muss man nur ob ein gerät 2m der 4m ist sowie ob es als 4m die 300er Kanäle hat (fug8b1) oder nicht (keine 1) Ein Bedienteil mit 300er Kanälen an einem 8b sorgt für lustige Dinge sobald ein 300er Kanal geschaltet wird. Hier eine Fundstelle die auch für die Motorola gilt: https://hbaar.com/Homepage/?Funktechnik:Analogfunk:4m_Band_BOS:Bosch_FuG8a-1z%2C_8b-1z BTW: Ansprechpartner für die ehemals von Bosch Mobilfunk gefertigten Geräte,die bei der Übernahme durch Motorola als Motorola weiterproduziert wurden war immer "Motorola Niederlassung Berlin" (ehemals Bosch) Aber nach wie vor gilt auch für die Analoggeräte: Verwendung nur durch BOS Kräfte und NUR wenn der Organisation durch nach Rücksprache mit dem Innenministerium ein Kanal durch die Bundesnetzagentur zugeteilt wurde! Gruß Carsten
:
Bearbeitet durch User
Hallo Carsten, danke dir für die Hilfe. Was rechtliches annging, da sagte mein Kommandant nur: "Überlass das mal bloß mir" also will ich ihm da mal glauben schenken, da er ja auch in gewisser Weise mein gesetzlicher Vertreter und Vorgesetzter in dieser Angelegenheit ist. Ich werde da mal entsprechend schauen was sich machen lässt, da freut sich mein Kommandant bestimmt. Wenn ich nicht weiter komme beim verschalten, ist es dann in Ordnung, wenn ich mich an dich wende?
Benedikt I. schrieb: > Mein Kommandant würde am liebsten sogar eine öffentliche Funkstation > aufstellen, damit die Bürger auch ohne Handynetz den Notruf wählen > können (Ich finde, dass das nicht zielführend ist, aber gefordert ist es > nunmal) Wer ist dein Kommandant? Der WL einer Ortsfeuerwehr, der KBM oder doch der LBD? Ich vermute mal das er "nur" ein Wehrleiter ist, der sich Gedanken macht. Das ist eigentlich begrüßenswert, doch auch er steht nicht über dem Gesetz. Wie Carsten weiter oben schon schrieb, auch wenn der Digitalfunk die analoge Übertragung verdrängt hat, so gelten weiterhin die Restriktionen für die Nutzung dieser Frequenzen. Auf den Befehl durch deinen Vorgesetzten kannst du dich nicht berufen, da dir klar sein muss, dass er rechtswidrig handelt. Also stehst du genauso mit einem Bein im Knast. Was mich aber viel mehr interessiert ist die Frage, was dein Kommandant mit den zwei, drei, ... analogen Funkgeräten machen will. Wenn durch Stromausfall das Funknetz ausfällt, ist es egal, ob es ein analoges oder digitales Netz ist. Die Übertragung ist nur noch auf direktem Wege möglich (DMO im Digitalfunk), mit den bekannten Reichweitenproblemen. Wenn der Strom großflächig länger als ein paar Stunden ausfällt, hast du sowieso andere Probleme.
"Wer ist dein Kommandant? Der WL einer Ortsfeuerwehr, der KBM oder doch der LBD? Ich vermute mal das er "nur" ein Wehrleiter ist, der sich Gedanken macht." ==>Nur ein Wehrleiter, der sich Gedanken macht. "Was mich aber viel mehr interessiert ist die Frage, was dein Kommandant mit den zwei, drei, ... analogen Funkgeräten machen will." ==>Soweit ich das verstanden habe, möchte mein Kommandant ein Funknetz aufstellen, dass eben nicht wie der TMO auf Verstärkerstationen angewiesen ist. Das will er bei uns und anderen Feuerwehren aufstellen(und das ist auch noch vernünftig, über Solar oder andere Möglichkeiten kann man den Strom für so ein Notfallnetz schon herbringen). Was seine zweite Idee ist, die wirkt mir wesentlich weniger umsetzbar: Wir hatten vor circa 3 Monaten einen Stromausfall (circa 2-3 Stunden) mitten in der Nacht. Da war das Mobilfunknetz binnen 20 Minuten tot und daher haben die Bürger keine Notrufe absetzen können. Seine Idee ist also so eine Art Notrufbox irgendwo im Ort hinzustellen womit man die Feuerwehr anfunken kann, ähnlich diesen Notrufsäulen an Autobahnen. Ich halte das für eine durchweg grauenhafte Idee, weil da dann von Funkdisziplin keine Rede mehr sein kann, aber so hätte er sich das vorgestellt.
Es gibt Platinen mit ESP32, einem LoRa-Chip und einem Display, damit kann man kurze Textnachrichten sehr stromsparend über weite Entfernungen versenden. Von Lilygo gibt es sogar fertige Geräte.
Dazu ein paar Links: https://www.heise.de/news/Notfallkommunikation-2-0-Alarm-per-Meshtastic-7338735.html https://www.heise.de/select/ct/2022/25/2220814410358985705 https://www.heise.de/select/ct/2022/13/2210307225814749688
Benedikt I. schrieb: > Seine Idee ist also so eine Art Notrufbox irgendwo im Ort hinzustellen > womit man die Feuerwehr anfunken kann, ähnlich diesen Notrufsäulen an > Autobahnen. Hm. Ich bin da ganz deiner Meinung, das ist nix. Macht's doch wie der Kreis Soest und legt euch für die Wache/Privat PMR/Freenet/CB Geräte zu. Flugzettel im Ort verteilen und Geräte und Kanal/Kanäle inklusive Bezugsquellen für die Geräte Beschreiben, kurze Anleitung zum Thema Funkdisziplin und abwarten wie es läuft. Alles andere (2m/4m BOS Frequenzen) kriegt der nie und nimmer rechtlich sicher als "Bürgernotruf" irgendwo hingestellt. Das geht's schon damit los das sich dann Opa Heinz einfach neben das Ding stellt und den ganzen lieben langen Tag lauscht ob was "interessantes" ( * gähn, BOS war schon damals lahm zu hören * ;-) ) passiert. Also nur deshalb schon wird das nicht ernsthaft funktionieren. (Abhörverbot!) Alternativ müsst ihr euch im Schichtbetrieb auf den "Dorfplatz" setzen und die notrufe Persönlich entgegennehmen und Weiterleiten. Oder eben wie in Soest, "Leuchttürme" am besten besetzt mit einem Amateurfunker der ein 2m/4m Dualband Gerät hat. (Besitz und Nutzung problemlos möglich, auf 70MHz gibt's ne Afu Zuteilung, zb. KG-UV6D)
:
Bearbeitet durch User
Benedikt I. schrieb: > Ich wurde von meinem Feuerwehrkommandanten angesprochen, dass er sich > Sorgen macht, falls es zu einem Blackout kommen sollte. > Diese Sorge begründet er damit, dass wohl das Digitalfunknetz nach 48-72 > Stunden zusammenbrechen würde. Das klingt plausibel. Vermutlich wird auch der Druck auf den Wasserleitungen zusamnenbrechen. Und dann?
Percy N. schrieb: > Das klingt plausibel. Vermutlich wird auch der Druck auf den > Wasserleitungen zusamnenbrechen. Und dann? Druck auf Wasserleitungen hindert uns nicht, wir haben die Möglichkeit der Wasserentnahme aus Gewässern. Wenn jetzt natürlich unser Bach/Fluß dann auch noch wegsickert (Letzten Sommer war das schon brachiales Niedrigwasser) dann wird das auch ein Problem.
Kilo S. schrieb: > Alternativ müsst ihr euch im Schichtbetrieb auf den "Dorfplatz" setzen > und die notrufe Persönlich entgegennehmen und Weiterleiten. > Oder eben wie in Soest, "Leuchttürme" am besten besetzt mit einem > Amateurfunker der ein 2m/4m Dualband Gerät hat. (Besitz und Nutzung > problemlos möglich, auf 70MHz gibt's ne Afu Zuteilung, zb. KG-UV6D) Das werd ich Ihm dann auch mal sagen müssen. Ich schreib ihn heute dann noch mal an zu dem Thema, was es für Möglichkeiten gibt usw. Ihr habt mir alle sehr gut weiter geholfen, vielen vielen Dank!
Benedikt I. schrieb: > ==>Soweit ich das verstanden habe, möchte mein Kommandant ein Funknetz > aufstellen, dass eben nicht wie der TMO auf Verstärkerstationen > angewiesen ist. Viel Spaß. Ich wüsste nicht, womit man das, jenseits des Amateurfunk, realisieren will. > Seine Idee ist also so eine Art Notrufbox irgendwo im Ort hinzustellen > womit man die Feuerwehr anfunken kann, Das ist hier der Feuermelder, der die lokale Sirene auslöst. Der ist auch batteriegepuffert, aber keine Ahnung für welchen Zeitraum.
:
Bearbeitet durch User
Dein Feuermelder mag Batteriegepuffert sein. Aber wenn die Sirene noch so eine alte Motorsirene ist, dann läuft die auch nicht ohne Stromnetz. An den TO wo kommst du her? Also wenigstens mal welche Ecke von DL. Das eine oder andere zu deiner Technik hätte ich schon noch...
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.