Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu Funktion Optokoppler Sharp S21ME5


von Niko K. (niko916)


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Hallo,

ich habe eine einfache Schaltung auf einem Steckboard einfach nur zu 
Testzwecken und aus Neugier aufgebaut.
Den Schaltplan habe ich angehängt.

Links eine 12 V DC Stromquelle welche mit einem Taster und einem 120 ohm 
Widerstand den Sharp S21ME5 schaltet.
Rechts ein 510 ohm Widerstand und eine 3mm grüne LED als Verbraucher 
(2,2V Vorwärtsspannung, 20mA) an einer seperaten 12V DC Stromquelle.

Wenn ich jetzt den Taster einmal kurz betätige leuchtet die LED, 
leuchtet aber auch weiter, wenn der Taster losgelassen wird.

Woran liegt das? Ist das bei diesem Optokoppler so vorgesehen?
Tausche ich diesen, gegen einen Sharp PC123 leuchtet die LED immer nur 
solange der Taster betätigt ist.
Ich beschäftige mich zum ersten Mal mit Optokopplern.

Danke im voraus!

von Helmut -. (dc3yc)


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Schau dir doch mal deinen Schaltplan an: das ist ein Opto-Triac als 
Ausgang. Und was macht ein Triac, wenn er getriggert wird: er leitet, 
bis der Strom unterbrochen wird.
Dein PC123 ist ein stinknormaler OC mit Transistorausgang.

von Michael B. (laberkopp)


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Niko K. schrieb:
> Ist das bei diesem Optokoppler so vorgesehen?

Ja.

Er ist ein PhotoTRIAC der erst abschaltet, wenn die (Wechsel)Spannung 
keinen Strom mehr fliessen lässt, der andere ein Phototransistor, der 
wiederum bei Wechselspannung nicht einsetzbar wäre.

Man muss übrigens Bauteile nicht über ihren absolute maximum ratings aus 
dem Datenblatt betreiben, es reicht beim PhotoTRIAC fen Haltesteom zu 
uberschreiten  und beim Phototransistor den Reststrom deutlich zu 
überschreiten.

Deine 120 Ohm an 12V bewirken fast 100mA, der S21ME5 hält nur 50mA aus 
und ist mit 20mA vollkommen zufrieden.

510 Ohm an 12V-2V-1V ergibt 17mA, das ist ok.

von Niko K. (niko916)


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Helmut -. schrieb:
> Schau dir doch mal deinen Schaltplan an: das ist ein Opto-Triac
> als
> Ausgang. Und was macht ein Triac, wenn er getriggert wird: er leitet,
> bis der Strom unterbrochen wird.
> Dein PC123 ist ein stinknormaler OC mit Transistorausgang.

Vielen Dank, habe ich verstanden ;-)

Michael B. schrieb:
> Deine 120 Ohm an 12V bewirken fast 100mA, der S21ME5 hält nur 50mA aus
> und ist mit 20mA vollkommen zufrieden.

Da habe ich das Datenblatt nicht richtig gelesen und durch meine 
Unwissenheit den Widerstand falsch berechnet. Ich müsste demnach auch 
einen 510ohm Widerstand verwenden, richtig?

Michael B. schrieb:
> 510 Ohm an 12V-2V-1V ergibt 17mA, das ist ok.

Warum nochmal -1V?

: Bearbeitet durch User
von Helmut -. (dc3yc)


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Niko K. schrieb:
> Warum nochmal -1V?

Restspannung des Triac! Flussspannung über der LED: 2V.

: Bearbeitet durch User
von Niko K. (niko916)


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Helmut -. schrieb:
> Niko K. schrieb:
>> Warum nochmal -1V?
>
> Restspannung des Triac! Flussspannung über der LED: 2V.

Okay, Optokoppler mit Triac und auch mit Transistor haben immer eine 
Flussspannung, also "Verlustleistung"?
Kann dazu leider mit Google nichts verständliches finden....

von Dietrich L. (dietrichl)


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Niko K. schrieb:
> Kann dazu leider mit Google nichts verständliches finden....

Aber im Datenblatt https://www.pollin.de/productdownloads/D121105D.PDF :
ON-state voltage bei 100mA max. 2,5V

von Niko K. (niko916)


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Okay danke!

Und beim Sharp PC123 wäre das dann die "Collector-emitter saturation 
voltage" von max. 0,2 Volt?

von Helmut -. (dc3yc)


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Niko K. schrieb:
> Okay, Optokoppler mit Triac und auch mit Transistor haben immer eine
> Flussspannung, also "Verlustleistung"?

> Und beim Sharp PC123 wäre das dann die "Collector-emitter saturation
voltage" von max. 0,2 Volt?


Ja.
Ja.

: Bearbeitet durch User
von Jörg B. (joergb2)


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Dietrich L. schrieb:
> Niko K. schrieb:
>> Kann dazu leider mit Google nichts verständliches finden....
>
> Aber im Datenblatt https://www.pollin.de/productdownloads/D121105D.PDF :
> ON-state voltage bei 100mA max. 2,5V

Das ist absolute Maximum Rating für den Ausgang. Wenn ich den Eingang 
dimensionieren will, schaue ich bei minimaler Triggerstrom, und der ist 
im schlimmsten Fall 10 mA. Spannungsabfall dabei ist laut Datenblatt ca. 
1 ... 1.2 V, ergo reicht hier auch schon ein 1kOhm Widerstand.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Jörg B. schrieb:
> Dietrich L. schrieb:
>> Niko K. schrieb:
>>> Kann dazu leider mit Google nichts verständliches finden....
>>
>> Aber im Datenblatt https://www.pollin.de/productdownloads/D121105D.PDF :
>> ON-state voltage bei 100mA max. 2,5V
>
> Das ist absolute Maximum Rating für den Ausgang. Wenn ich den Eingang
> dimensionieren will, schaue ich bei minimaler Triggerstrom, und der ist
> im schlimmsten Fall 10 mA. Spannungsabfall dabei ist laut Datenblatt ca.
> 1 ... 1.2 V, ergo reicht hier auch schon ein 1kOhm Widerstand.

Du beschreibt die Dimensionierung der Eingangsschaltung. Aber bei der 
Frage von Niko K. ging es um den Spannungsabfall am Ausgang. Und der ist 
unabhängig  vom Triggerstrom - solange der Thyristor noch zündet.
Oder habe ich dich falsch verstanden?

von Michael B. (laberkopp)


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Dietrich L. schrieb:
> Du beschreibt die Dimensionierung der Eingangsschaltung. Aber bei der
> Frage von Niko K. ging es um den Spannungsabfall am Ausgang.

Ja, nein, es geht weitgehend durcheinander.

1k reicht für die Sende-LED, aber wenn er den S21ME5 gegen den PC123 
ersetzt (10er Pack bei Pollin für nur 35ct, Geiz ist geil) mit seiner 
CTR von minimal nur 50%, dann reichen die 10mA nicht um die 17mA durch 
die LED an den 510 Ohm zu schalten, dann jammert er wieder. Besser also 
510 Ohm.

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