Forum: Platinen ich tausch mal auf Verdacht alle Elkos aus


von Peter L. (oe6loe)


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Platine aus Canon Hi8 Camcorder

von Jörg R. (solar77)


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Dein gelb eingekreisten in der Mitte musst Du nicht tauschen, der ist 
noch gut😀

von Dieter W. (dds5)


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Ja, davon gab es leider auch mal welche die im Lauf der Zeit undicht 
wurden.
Im Repaircafe hab ich mal 6 Stück in der Signalaufbereitung eines 
DAT-Recorders getauscht - 3 davon standen schon im eigenen Saft.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Dieter W. schrieb:
> Ja, davon gab es leider auch mal welche die im Lauf der Zeit undicht
> wurden.

Die Angabe "mal welche" ist gut ;-)
Gerade in den 80er JAhren gab es da so einige, auch grundsätzlich 
hochwertige, Serien von diesen SMD Elkos die es auch in sehr teure 
Messtechnik und vergelichbares geschafft haben und fleissig ausgelaufen 
sind.

Ok, nicht so extrem wie bei diesen "fehlerhaften" Low-ESR Elkos die mal 
einige Jahre für einen sehr frühen Ausfall diverser Mainboards gesorgt 
haben, aber im Hinblick auf die ohne dieses Problem erreichbare 
Lebensdauer der Geräte doch sehr früh.
Da können diverse Langzeitnutzer teurer Messtechnik (>10j) und erst 
recht Nutzer von Gebrauchttechnik ein Lied von Singen.

Funkmessplätze wie die Schlumberger 4031 und 4015, Oszilloskope wie die 
Tektronix TDS4x0 und sehr viele andere GEräte sind heute deswegen oft 
Kernschrott wegen zerstörter PCB wenn nicht zwischenzeitlich 
(rechtzeitig) da eine größere Elko-Restauration stattgefunden hat.

Aber auch in anderen Geräteklassen, wie z.B. dem BOSCH KFS7 
Betriebsfunkgeräten (KFS87, KFS167 etc) als seinerzeit teuerstem BOSCH 
Betriebsfunkgerät für Verkehrsbetriebe und EVU sowie vielen anderen 
vergleichbaren Geräteklassen habe ich reihenweise immer wieder dieselben 
Elkopositionen ausgelaufen vorgefunden. (Und das Gerät nach diesem 
Tausch wieder funktionierend gehabt).
Erstes Warnzeichen das es bei den KFS7 losgeht waren oft Probleme mit 
der Raussperre. Alleine mit diesem Problem habe ich bestimmt 10 Geräte 
repariert...

Aber auch wenn der Eröffnungsbeitrag des TO vermutlich als Witz gemeint 
war:
Es kann zwar auf Fotos täuschen, man müsste schon das original sehen, 
aber so einige Lötstellen der Elkos sehen zumindest danach aus als wenn 
die tatsächlich mit der ZEit etwas geschwitzt haben was zu einer 
oberflächlichen Korrosion des Lötzinns geführt hat.
Also zumindest ein Prozess mit EInfluss auf die Daten des 
Elkos(Austrockung).

Ob da auch welche wirklich förmlich ausgelaufen sind, mit der Folge von 
Ansammlung von flüssigem Elektrolyt (und dadurch nicht nur 
oberflächliche Veränderungen des Lötzinns sondern zerstörung von 
Leiterbahnen), das kann man nur auf der Platine selbst sehen.

Gruß
Carsten

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Im Repaircafe hab ich mal 6 Stück in der Signalaufbereitung eines
> DAT-Recorders getauscht - 3 davon standen schon im eigenen Saft.

Das ist aber eine seltene Ausnahme die damit zusammenhaengt das
Sony damals besonders viel Kapazitaet in besonders kleine Gehaeuse
quetschen wollte. Die hatten ja sogar 4V Elkos. War damals etwas
auf Kante genaeht weil wir immer coole Technik in kleinen Gehaeusen
wollten. :)

In aller Regel funktionieren Elkos auch viele Jahrzehnte. Ausnahmen gibt 
es bei bestimmten Serien, oder bestimmte Anwendungen. Wenn einer einfach 
nur austauscht ohne nachzudenken besteht auch die Gefahr das er falsche 
bestueckt und damit die Schaltung schlechter macht.

Gerade bei den oben angesprochenen Kopfverstaerkern hab ich schon Bilder 
im Netz gesehen wo man weinen muss weil unfaehige Idioten die Platinen 
kaputt geloetet haben oder Loecher in die Abschirmung gefummelt haben 
weil normale Elkos >4V nicht mehr da reinpassen bloss weil sie die 
Schaltung nicht verstehen und nicht auf die Idee kommen da einen 
modernen Keramikkondensator drauf loeten.

Vanye

von Peter K. (chips)


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Vanye R. schrieb:
> Das ist aber eine seltene Ausnahme die damit zusammenhaengt das
> Sony damals besonders viel Kapazitaet in besonders kleine Gehaeuse
> quetschen wollte

Sony hat Elkos hergestellt ? ist mir nicht bekannt - das waren eher 
andere Japaner wie NCC, Panasonic, Rubycon etc

von H. H. (Gast)


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Peter K. schrieb:
> Sony hat Elkos hergestellt ?

Nein, die waren von NCC, mit kundenspezifischem Schrumpfschlauch.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Sony hat Elkos hergestellt ?

Von mir aus auch eingesetzt. Aber kuck dir die kleinen Teile doch mal
an. Da bleibt nur sehr wenig Platz fuer den Gummipoempel der das
unten abdichtet.
Andererseits, die ersten 10-15Jahre hat es ja gut funktioniert. Bleibt
die Frage welche Lebensdauer duerfen wir Kunden eigentlich von Geraeten
erwarten und wollen entsprechend dafuer bezahlen.

Vanye

von Gerald K. (geku)


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Wofür werden so viele Elektrolytkondensatoren benötigt?

von Peter L. (oe6loe)


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damals (vor 30Jahren) wurden Signale (Platine im Bild hauptsächlich 
Audio)  noch analog verarbeitet, kleine keramische Kondensatoren mit 
>1uF waren noch nicht in Massen verfügbar.

von Gerald K. (geku)


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Peter L. schrieb:
> damals (vor 30Jahren) wurden Signale (Platine im Bild hauptsächlich
> Audio)  noch analog verarbeitet, kleine keramische Kondensatoren mit

Wenn schon alle Elkos getauscht werden. Was spricht gegen einen Tausch 
auf Multilayer Ceramic Capacitor's (MLCC).

Bei größeren Audiosignale könnten sie vielleicht "singen"?

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (chips)


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Vanye R. schrieb:
>> Sony hat Elkos hergestellt ?
>
> Von mir aus auch eingesetzt

das ist m.E. schon ein wichtiges Detail, ob Sony die Elkos hergestellt 
hat  oder nicht - man sollte Sony nicht die Schuld an der Misere 
unterschieben, genausowenig wie Onkyo die Sache mit dem TI-Chip - die 
Firmen haben im guten Glauben gehandelt, dass die Bauteile von 
Markenherstellern funktionieren und halten - war halt leider nicht so...
es hat ja auch hochwertige Geräte erwischt (Tektronix, HP, Dell,....

Schlimmer finde ich, wenn (einkaufsgetrieben) miese Teile verwendet 
werden - Elkos von CapXon, Lelon, Jackcon, Teapo, Tayeh etc etc

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