Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Problemsuche bei H-Brücke


von Paul (lichtlord)


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Guten Tag zusammen!

Folgendes Problem: Eine Steuerungsplatine die in unserer Anlage einen 
DC-Motor steuert macht Probleme. Um genau zu sein, hatten wir jetzt 
mehrere Fälle in denen entweder die Steuer-MOSFETs der H-brücke oder 
Widerstände welche vorher im Pfad der Versorgungsspannung VDD vorhanden 
sind, durchgebrannt sind. Das Fehlerbild ist nicht eindeutig. Die 
Platinen wurden damals von einem externen Entwickler entwickelt, welcher 
aber nicht mehr verfügbar ist und wir von der Seite keine Informationen 
mehr bekommen können.
Wir haben zwar die ganzen Schaltpläne erhalten und lassen diese 
weiterhin extern fertigen, jedoch ist jetzt in letzter Zeit öfter das 
Fehlerbild aufgetreten und benötigt eine eingehende Analyse bzw. 
Beurteilung.

Zur Schaltung die im Anhang zu sehen ist, fallen mir einige Punkte ein, 
die für mich als Hardware-Noob direkt ins Auge fallen und für mich nicht 
so leicht zu erklären bzw. zu verstehen sind.

- Zunächst ist einmal zu sehen dass wir zwei Versorgungsspannungen 
haben, VDD==ca 30V und die +21V die oben direkt an den Kühlkörpern 
anliegen
- Soll der Motor nach LINKS fahren, so muss meinem Verständnis nach, der 
Transistor T4 sperren. T4 wird also nicht leitend und T5 leitend, 
wodurch der Strom über R51 den MOSFET Q6 durchschaltet. Gleichzeitig 
wird über die Abzweigung nach R50 auch Q8 durchgeschaltet. Durch das 
Durchschalten fährt der Motor nun nach links und der Strom fließt über 
die Widerstände R53 und R55 und durch den Motor gegen GND. Im 
umgekehrten Fall, würden Q9 und Q7 durchschalten und der Motor würde in 
die entgegengesetzte Richtung fahren.

Soweit mein grobes Verständnis der Schaltung, falls ich damit falsch 
liege könnt ihr mich gerne berichtigen.
Nun ist es häufig so das die Kunden melden, das entweder überhaupt 
nichts mehr geht oder die Anlage nach dem Einschalten direkt anfängt zu 
fahren obwohl noch überhaupt kein Fahrbefehl getätigt worden ist. Das 
lässt für mich darauf schließen, das irgendwelche Transistor 
durchschalten, obwohl diese es gar nicht sollten.

Eine erste Vermutung die ich hab, woran es liegen könnte, wäre dass die 
Zener-Dioden D24, D25, D14 und D48 falsch dimensioniert sind. Bei den 
IRFR7540 ist die maximale Gate-Source-Spannung mit 20V angegeben und die 
Zener-Dioden (ZF20) schalten ja auch erst bei 20V durch. In einem 
anderen Forumsbeitrag habe ich gelesen, dass eine zu hohe Gate-Source 
Spannung problematisch sein könnte.

Vielen Dank im Voraus und beste Grüße

von Uwe B. (uwebre)


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Paul schrieb:
> Folgendes Problem: Eine Steuerungsplatine die in unserer Anlage einen
> DC-Motor steuert macht Probleme. Um genau zu sein, hatten wir jetzt
> mehrere Fälle in denen entweder die Steuer-MOSFETs der H-brücke oder
> Widerstände welche vorher im Pfad der Versorgungsspannung VDD vorhanden
> sind, durchgebrannt sind.

Vergiss diese Schaltung, da ist nichts sinnvoll zu retten.
Für die Ansteuerung von Mosfets in Brückenschaltung gibt es fertige 
Treiber, genannt sei der Klassiker IR2110. Falls kein PWM-Betrieb muß 
man die Steuerspannung für die oberen Mosfets anderweitig generieren da 
die Ladungpumpe nicht "pumpen kann".

In der gegebenen Schaltung wird die Gatekapazität durch die irre großen 
Widerstände (47K + 27K) langsam geladen, der Mosfet arbeitet derweil im 
ungünstigen Linearbetrieb und die Mimik kann schwingen. 
(Millerkapazität)

Uwe

von Jobst M. (jobstens-de)


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Paul schrieb:
> H-bridge.png

Katastrophe!

Wer den Plan erstellt hat, gehört geschlagen! Offene Leitungen an allen 
Ecken. Ohne Struktur das Ganze. Nichts bezeichnet ...

Gruß
Jobst

von Paul (lichtlord)


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Uwe B. schrieb:
> Paul schrieb:
>> Folgendes Problem: Eine Steuerungsplatine die in unserer Anlage einen
>> DC-Motor steuert macht Probleme. Um genau zu sein, hatten wir jetzt
>> mehrere Fälle in denen entweder die Steuer-MOSFETs der H-brücke oder
>> Widerstände welche vorher im Pfad der Versorgungsspannung VDD vorhanden
>> sind, durchgebrannt sind.
>
> Vergiss diese Schaltung, da ist nichts sinnvoll zu retten.
> Für die Ansteuerung von Mosfets in Brückenschaltung gibt es fertige
> Treiber, genannt sei der Klassiker IR2110. Falls kein PWM-Betrieb muß
> man die Steuerspannung für die oberen Mosfets anderweitig generieren da
> die Ladungpumpe nicht "pumpen kann".
>
> In der gegebenen Schaltung wird die Gatekapazität durch die irre großen
> Widerstände (47K + 27K) langsam geladen, der Mosfet arbeitet derweil im
> ungünstigen Linearbetrieb und die Mimik kann schwingen.
> (Millerkapazität)
>
> Uwe

Danke für deine schnelle Antwort, ich habe schon befürchtet dass das 
Ganze komplett umgestrickt werden muss. Problem an der ganzen Sache ist, 
dass da schon ein Jahresbedarf an Platinen bestellt worden ist, da schon 
immer mit der Platine geararbeitet worden ist. Unterschied zu jetzt ist 
dass sie beim externen Entwickler damals ausführlich getestet wurde. Wie 
das im einzelnen bewerkstelligt wurde, kann ich leider nicht 
beantworten. Hättest du denn eine Idee für einen "Quick fix", welcher 
zumindest die Probleme "etwas" mitigieren würde?! Ich weiß, ist nicht 
der wahre Weg, aber letzten Endes muss ich ja irgendeine Lösung finden, 
die möglichst schnell und kosteneffizient das Ganze für mich löst. Du 
hast ja vorhin die hohen Widerstände angeschnitten, würde ein 
Austauschen der Widerstände dort "helfen"?

Im nächsten Schritt könnte man bei der nächsten Bestellung dann ja auf 
den von dir beschriebenen Treiber gehen, was mir persönlich auch am 
liebsten wäre.
Gruß
Paul

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Paul schrieb:
> Unterschied zu jetzt ist dass sie beim externen Entwickler damals
> ausführlich getestet wurde.
Wenn die Schaltung so gut getest wurde, wie sie gezeichnet wurde, dann 
gute Nacht. Der Schaltplan ist wie ein Kindergartengemälde eines 
4-Jährigen. Und allein die absolut unnötigen D69+D70 zeigen, dass ihr 
Glück habt, dass der Ersteller nicht mehr mitmacht.

Wie auch immer: was sind das für viele unterschiedliche Spannungen? 
Woher kommen +24V? Woher kommt und wie stabil ist VDD? Und wie werde die 
21V erzeugt?



Werden die T4 und T5 mit statischen Pegeln angesteuert? Woher kommen die 
Ansteuersignale? Ist absolut sichergestetllt, dass nicht beide 
Transistoren T4 und T5 zufällig mal gleichzeitig angesteuert werden 
können?

Welcher Strom soll denn da überhaupt fließen?

: Bearbeitet durch Moderator
von Uwe B. (uwebre)


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Paul schrieb:
> Problem an der ganzen Sache ist,
> dass da schon ein Jahresbedarf an Platinen bestellt worden ist,

Ein Stück Jahresbedarf ist keine brauchbare Größenangabe...
Sind die Platinen schon bestückt?

> Unterschied zu jetzt ist
> dass sie beim externen Entwickler damals ausführlich getestet wurde.

Durch Testen wird eine Murksschaltung nicht besser. Passst irgendwie 
nicht. Möglicherweise hat er die Platinen welche ihm schon bei 
Inbetriebnahme um die Ohren geflogen sind gleich entsorgt.

> Hättest du denn eine Idee für einen "Quick fix", welcher
> zumindest die Probleme "etwas" mitigieren würde?

Wenn auf den Platinen weitere (ebenfalls fragwürdige?) Schaltung ist 
könntest du (zumindest) die Ansteruerschaltung durch eine kleine 
Zusatzplatine ersetzen.

Man könnte versuchen die Widerstände über die die Gates gefüttert werde 
kleiner zu machen, bei sinnvollen Werten wird aber der Strom recht groß.
Warum eigentlich sind die Gatewiderstände unterschiedlich groß? Da hat 
doch schonmal jemand im Nebel gestochert. Ein abenteuerlicher Versuch 
Totzeiten zu generieren?

Wie Lothar schon schrieb, es fehlen Infos, insbesondere ob statisch 
geschaltet wird oder PWM zur Drehzahlstellung. Und, wiviel Strom, wie 
groß ist der Motor.

Uwe

von Falk B. (falk)


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Paul schrieb:

> beantworten. Hättest du denn eine Idee für einen "Quick fix", welcher
> zumindest die Probleme "etwas" mitigieren würde?!

Ja. Deutschkurs auf der VHS!
Denn lernst du möglicherweise, wie man Probleme handhabt, mildert, 
lindert eindämmt oder vielleicht sogar behebt!

https://dict.leo.org/englisch-deutsch/mitigation

> Ich weiß, ist nicht
> der wahre Weg, aber letzten Endes muss ich ja irgendeine Lösung finden,
> die möglichst schnell und kosteneffizient das Ganze für mich löst.

Wasch mich aber mach mich nicht nass. Ein oft gehegter Wunsch.

von Falk B. (falk)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn die Schaltung so gut getest wurde, wie sie gezeichnet wurde, dann
> gute Nacht. Der Schaltplan ist wie ein Kindergartengemälde eines
> 4-Jährigen.

Ein Wimmelbild! ;-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Wimmelbild

von Falk B. (falk)


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Paul schrieb:
> Folgendes Problem: Eine Steuerungsplatine die in unserer Anlage einen
> DC-Motor steuert macht Probleme. Um genau zu sein, hatten wir jetzt
> mehrere Fälle in denen entweder die Steuer-MOSFETs der H-brücke oder
> Widerstände welche vorher im Pfad der Versorgungsspannung VDD vorhanden
> sind, durchgebrannt sind. Das Fehlerbild ist nicht eindeutig. Die
> Platinen wurden damals von einem externen Entwickler entwickelt,

Dieser "Entwickler" war ein Frickler! (Uuups, reimt sich sogar).

> - Zunächst ist einmal zu sehen dass wir zwei Versorgungsspannungen
> haben, VDD==ca 30V und die +21V die oben direkt an den Kühlkörpern
> anliegen

Weil man für N-Kanal MOSFETs in der Anwendung ca. 10V mehr als die 
Leistungsversorgung braucht, um die Gates voll aufzusteuern.

In dieser Schaltung werden die Leistungs-MOSFETs immer über Kreuz 
angesteuert, das sieht man oft bei Frickelschaltungen im Internet.
T5 steuert Q9 und Q7, T4 steuert Q6 und Q8.

> Eine erste Vermutung die ich hab, woran es liegen könnte, wäre dass die
> Zener-Dioden D24, D25, D14 und D48 falsch dimensioniert sind.

Nein, die begrenzen nur die Gate-Source Spannung auf 20V.

> Bei den
> IRFR7540 ist die maximale Gate-Source-Spannung mit 20V angegeben und die
> Zener-Dioden (ZF20) schalten ja auch erst bei 20V durch. In einem
> anderen Forumsbeitrag habe ich gelesen, dass eine zu hohe Gate-Source
> Spannung problematisch sein könnte.

Naja, man könnte sie auch gegen 15 oder12V Typen tauschen, das ist aber 
nicht das wesentliche Problem der Schaltung.

Was für ein Motor hängt da dran? Wieviel Spannung und Strom braucht der 
nominal? Ich würde vermuten, daß man das mit einer vollintegrierten 
H-Brücke deutlich einfacher und sicherer machen kann, siehe [[H-Brücken 
Übersicht]].

von Falk B. (falk)


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Ach so. Eines der wesentlichen Probleme dieser "Schaltung" ist die 
hochohmige Ansteuerung der MOSFETs. Q9 wird über R59 mit 10k 
eingeschaltet, Q6 über R51 sogar mit 47k! Das ist nicht nur 
schnarchlangsam, das ist auch wackelig, denn jegliche Rückwirkung vom 
Motor auf das Gate über die vorhandene Gate-Drain Kapazität macht den 
Schaltzustand des MOSFETs instabil! Man könnte die Widerstände um Faktor 
10 kleiner machen, vielleicht auch 20. Kann sein das es reicht, 
vielleicht aber auch nicht. Das gleiche gilt für R60 und R56, R50, R58. 
Dabei muss man aber die Verlustleistung beachten.

Ab besten den Kram ganz weit weg werfen und von einem, der es WIRKLICH 
kann neu machen lassen. Oder einfach einen fertigen Treiber kaufen und 
anschließen, davon gibt es unzählige, die ALLE besser sind als der 
Murks.

von Stephan (stephan_h623)


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Falk B. schrieb:
> Naja, man könnte sie auch gegen 15 oder12V Typen tauschen, das ist aber
> nicht das wesentliche Problem der Schaltung.

Lieber nicht (zumindest nicht ohne angepasste Widerstände). Sonst wird 
die Gatespannung für die oberen FETs zu klein.
Ist eh schon niedrig. Bei 21V und Vdd=30V:
47k / (27k+47k) * (30V-21V) = 5.7V

Uwe B. schrieb:
> Warum eigentlich sind die Gatewiderstände unterschiedlich groß? Da hat
> doch schonmal jemand im Nebel gestochert. Ein abenteuerlicher Versuch
> Totzeiten zu generieren?

Ich vermute mal weil beide aus der gleichen Quelle angesteuert werden, 
bei den oberen FETs aber Source auf höherem Potential liegt.

Grenzt an ein Wunder, dass das ganze mit ca. 0.3mA an max. Gatestrom je 
funktioniert hat. Dauert der Schaltvorgang immerhin grob 0.3ms.
Vielleicht hatte der Entwickler kein Oszi und wollte das ganze fürs 
Debugging per Drehspulinstrument hintrimmen.
Hoffentlich habt ihr mit dem Murks nicht auch noch PWM versucht ...

Uwe B. schrieb:
> Sind die Platinen schon bestückt?

Wäre interessant. Wenn die FETs das bislang überlebt haben muss der 
Anlaufstrom eigentlich unter 20A liegen. Dauerstrom dann vmtl. < 5A und 
sollte easy ohne Kühlkörper gehen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Paul schrieb:
> Problem an der ganzen Sache ist,
> dass da schon ein Jahresbedarf an Platinen bestellt worden ist

Dann macht alle beiden neu :-P

Du kannst bei der Highside auch P-Kanaler einsetzen, damit wird die 
Ansteuerung noch etwas einfacher.
Soll die H-Brücke auch bremsen oder reicht Freilauf?

von Jörg B. (joergb2)


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Der Vorteil an der Schaltung ist, das sie ohne spezielle high-side 
Versorgung auskommt. Das ist im IR2110 oder anderen high side Treibern 
meist nicht mit inbegriffen. Und Bootstrap-Versorgung passt nicht, wenn 
man nur selten schaltet. Wenn man aber so hochohmig einschaltet, dann 
kann man auch keine Frequenz fahren, die Schaltverluste sind hier übel. 
Aber funktionieren kann das schon, wenn man nur gelegentlich schaltet.
Bei den Zenerdioden hätte ich auch eher 15V-Typen genommen. Und R50,R58 
mal auf 10 k runtergenommen. Kann man ja mal ausprobieren und sich die 
Signale beim Schalten mal mit dem Oszi ansehen.

von Paul (lichtlord)


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Hallo zusammen,
vielen Dank für die Rückmeldungen. Also ich werde es jetzt mit 
geänderten Widerständen und geänderten Zenerdioden versuchen, habe 
hierfür schon alles bestellt. Versuch macht Klug.

Zum Motor: Keine PWM, hin und wieder Richtungswechsel, gebremst wird 
nicht aktiv. Im Dauerbetrieb sollte der Motor nicht mehr als 5A ziehen, 
bei einer Nennspannung von 24V DC.

Gruß
Paul

von Max M. (Gast)


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Mess die Ströme in der Brücke. Z.B. im Source Pfad von Q6 und Q7 im 
Schaltmoment (Crossconduktion).
Eine Hardwareverriegelung der beiden Halbbrücken ist in dem 
Schaltungsteil nicht zu sehen.
Überstromschutz gibts auch nicht.

5A Nennstrom sind fix 60A Anlaufstrom.
Mess die 24V in einer realen Maschine wenn der Motor gestoppt wird und 
er zurückspeist.

von Jörg E. (jackfritt)


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Beim Richtungswechsel ohne aktive Bremsung wars das dann. Die 
Motorspannung ist Drehzahl abhängig -> „Generatorbetrieb“ und im 
Leerlauf wie hoch?
Bestimmt laufen nur die Schaltungen die man niemals umgeschaltet hat 😊
Baut das neu mit ordentlichem Treiber auf. Bzw. Kauft nen Modul aus 
China…

von Mi N. (msx)


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Paul schrieb:
> Also ich werde es jetzt mit
> geänderten Widerständen und geänderten Zenerdioden versuchen, habe
> hierfür schon alles bestellt. Versuch macht Klug.

Das kann richtig schief gehen, wenn man den Kunden eine Lösung 
präsentiert, die es dann doch nicht ist.
So "komisch" die aktuelle Schaltung auch sein mag, bei 24 VDC kann man 
sie doch entspannt mit einem Oszilloskope testen. Da sollte sich zeigen, 
was zu ändern ist.

Jörg E. schrieb:
> Bzw. Kauft nen Modul aus China…

Da würde ich eher ein Relais zum Richtungswechsel verbauen, als mich auf 
zufällig verfügbare Angebote zu verlassen.

von S. K. (hauspapa)


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Eieiei, bei DEM Schaltbild erwarte ich selbst von unseren Lehrlingen 
wesentlich mehr.

Punkt1: Bei 24V Versorgung reichen 40V Mosfet. Vernünftig ausgelegt 
braucht das nie und nimmer einen Kühlkörper
Punkt 2: Die Schaltung hat keinen Überstromschutz. Bei blockiertem Motor 
wird sie entweder von Netzteil geschützt oder geht kaputt.
Punkt 3: D69, D70 braucht es nicht, R99, R100 vermutlich auch nicht
Punkt 4: D14,D24,D25,D48 besser 15V
Punkt 5: Wenn +21V und VDD da sind, 24V aber fehlt kann das Ding am 
Brückenkurzschluss sterben, ob das auch bei Drehrichtungswechsel 
geschehen kann ist aus dem Bild nicht ersichtlich.
Punkt 6: Für R53? und R55 hätte man wohl besser kleine Drosseln gewählt
Punkt 7: Die Versorgungsspannungen sind hoffentlich an anderer Stelle 
mit ausreichend Stützkapazität versehen. Für geordnete Funktion sollten 
diese aber nicht allzu weit weg sein.
Punkt 8: Wer hat euch eigentlich das Speisungskonzept mit mit 21V, 24V 
und 30V verbrochen?

Vermutung 1. Es muss extrem langsam eingeschaltet werden um Anlaufströme 
von Netzteil fernzuhalten.

Ich habe selten einen so unübersichtlich gezeichneten Schaltplan 
gesehen.

Die Verwendung vieler Einzelhalbleiter macht wesentlichen Mehraufwand in 
der Baugruppenprüfung.

Das geht einfacher, kleiner, zuverlässiger und am Ende billiger.

STDRIVE601 oder Infineon 2EDL23 Family mit beliebigem Mosfet währe ein 
Ansatz um mit halber Bauteilanzahl auf bessere Funktionalität zu kommen.

Evtl. solltet ihr einfach über 2 Relais nachdenken. Selbst das währe in 
diesem Fall zuverlässiger.

viel Erfolg
hauspapa

Ps: Morgen heult hier der nächste freie Entwickler weil ihm der Kunde 
die Stunden gekürzt hat...

: Bearbeitet durch User
von Stephan (stephan_h623)


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Da könnte doch fast eines der billigen Doppel-BTS7960-Module passen.

2 Inverter an die Eingänge und 5V statt 24V. Fertig.
Sogar die Funktion, dass die Brücke sich auflöst, wenn beide Richtungen 
gleichzeitig angesteuert werden ist vorhanden ;)
https://forum.arduino.cc/t/bts7960-burnout-second-time/849558/21?page=2
(Bild 2 bzw. 3; PWM halt auf Dauer-High 5V)

von S. K. (hauspapa)


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Falls die Dauerlast bei <130W bleibt schreit auch IFX9201SG "nimm mich"

: Bearbeitet durch User
von Max M. (Gast)


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S. K. schrieb:
> Falls der Strom unter 5A
Wird er wohl nicht beim Anlaufen.
Ich finde strombegrenzte Treiber ja auch echt schick, aber die interne 
Begrenzung hat ihre Tücken.
Z.B. Glühlampen anzusteuern ist tricki.
Solange die Glühwendel kalt ist, ist es fast ein Kurzschluss.
Da aber die int. Begrenzung so schnell ist, wird die Glühwendel nicht 
warm.

Das gleiche beim Motor.
Wenn man das Losbrechmoment nicht überwinden kann, nützten einem die 5A 
des laufenden Motors in einer gut gewarteten Maschine auch nix.

Bei einer selbst gebauten Überstromabschaltung kann man das 
Zeitverhalten selber festlegen.

100mR RDSon gegen 4mR ist auch so eine Sache.
Die dicken Fets sind schon okay. Die Schaltung drum herum ist nur Murks.

von Mi N. (msx)


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Max M. schrieb:
> Wenn man das Losbrechmoment nicht überwinden kann,

Ich breche auch gleich los :-(
Eine Strombegrenzung hält weder eine Glühwendel davon ab, zu leuchten, 
noch einen Motor, loszulaufen.
Das nennt sich "Sanftanlauf" und ist keine Geheimwissenschaft.

von S. K. (hauspapa)


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Max M. schrieb:
> Ich finde strombegrenzte Treiber ja auch echt schick, aber die interne
> Begrenzung hat ihre Tücken.

Selbstverständlich muss man da genauer hinschauen und ein einstellbares 
Stromlimit währe immer ein Freiheitsgrad mehr, macht aber auch mehr 
Aufwand.

Mit 2x150mOhm Schutzwiderständen in der bestehenden Schaltung glaube ich 
nicht an riesige Dauerströme. Auch müsste das Netzteil die riesigen 
Anlaufströme klaglos liefern können. Ich glaub das nicht. Eher gegen 4A 
Dauerstrom, sonst sind da zu viel Spannungsabfall und Wärme. Ist aber 
natürlich geraten.

Mit einem permanenterregten Gleichstrommotor hätte IFX9201SG dann gegen 
50% Drehmoment Reserve. Wenn das reicht ist es eine elegante, 
fehlersichere Lösung mit wenig Aufwand.
Wenn das nicht reicht gibt es besser geeignete Lösungen.

Zur Ursprungsschaltung ist mir noch aufgefallen:
-kein ESD Schutz,
-vermutlich eingeschränkte Störfestigkeit in Sachen EMV. Das kommt da 
sehr auf Kabellängen und das Umfeld an.

viel Erfolg
hauspapa

: Bearbeitet durch User
von Max M. (Gast)


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Mi N. schrieb:
> Nur sachunkundigen Blödsinn

von Mi N. (msx)


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Max M. schrieb:
> Mi N. schrieb:
>> Nur sachunkundigen Blödsinn

Ich habe halt meine Probleme damit, einen DC-Motor mit einer Glühbirne 
gleichzusetzen. Und bezüglich Motorstrom und Drehmoment, kann ich Dir 
auch nicht folgen.
Aber als angemeldeter Nutzer bist Du ja einer der Guten, völlig 
losgelöst von fachlicher Kompetenz.

S. K. schrieb:
> Zur Ursprungsschaltung ist mir noch aufgefallen:

Es bringt wenig, dem TO die vermeintlichen Fehler anderer um die Ohren 
zu hauen. Die bestehende Schaltung "erfolgreich" zu modifizieren, dürfte 
ihm aktuell am meisten nutzen.

von Uwe B. (uwebre)


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S. K. schrieb:
> Falls die Dauerlast bei <130W bleibt schreit auch IFX9201SG "nimm mich"

Wenn man ihn dann hinreichend gekühlt bekommt.

Ich nehme mittlerweile Abstand von allen noch so tollen Bauteilen von 
Infinion welche man auch in Autos einbauen kann.
Werden angekündigt, werden abgekündigt, sind nicht lieferbar...

Uwe

von Uwe B. (uwebre)


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Mi N. schrieb:
> Die bestehende Schaltung "erfolgreich" zu modifizieren, dürfte
> ihm aktuell am meisten nutzen.

An ehesten dürfte das mit der vorhandenen Platine hinzubekommen sein 
indem die oberne Mosfets durch P-Kanal Typen ersetzt werden und das 
Hühnerfuttergemüse weitgehend verschwindet.
P-Kanal können in diesen modernen Zeiten durchaus akzepable Rdson - 
Werte haben.

Uwe

von Max M. (Gast)


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Mi N. schrieb:
> Und bezüglich Motorstrom und Drehmoment, kann ich Dir
> auch nicht folgen.

Scheint so.
Ich habe gerade erst vor ein Paar Tagen einen L6502 mit Halogenlampen 
als Last testen wollen.
War ein Kampf, wegen der Strombegrenzung.
Eine 20W Halogenlampe bei 12V zieht 1,67A.
Der L6502 geht bei 5A peak in Begrenzung.
Wolfram ist ein Kaltleiter und der L6502 hatte seine liebe Mühe den 
Glühwendel überhaupt erst warm zu bekommen.
Waren die Glühwendel erst warm, war es kein Problem.
Das zu meiner Kompetenz sowas zu bewerten.

Motore haben einen Anlaufstrom der 10-12 fach Nennstrom sein kann.
Die bekommst du auch nicht 'Sanft' aus der Ruhelage, wenn da gelagerte 
Masse bewegt wird.

von Mi N. (msx)


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Uwe B. schrieb:
> An ehesten dürfte das mit der vorhandenen Platine hinzubekommen sein
> indem die oberne Mosfets durch P-Kanal Typen ersetzt werden und das
> Hühnerfuttergemüse weitgehend verschwindet.
> P-Kanal können in diesen modernen Zeiten durchaus akzepable Rdson -
> Werte haben.

Das würde ich auch so sehen, denn es geht ja offensichtlich nur um 
EIN-AUS-Betrieb. Aber nur der TO hat den Aufbau vor sich zu liegen.

Noch etwas: MOSFETs machen einen Kurzschluß, wenn sie Überspannung 
bekommen haben. Eventuell reicht die Spannungsfestigkeit in Verbindung 
mit Spannungsspitzen nicht aus. Wenn man nicht auf SMD-Gehäuse begrenzt 
ist, sollten sich doch jede Menge Ersatztypen anbieten.

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