Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kinder Orgel reparieren.suche Elektroniker/Bastler


von Oliver (oliver66)



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Hallo Zusammen,
ich suche Jemanden der mir aushilft bei folgender Problematik: Ich 
bastel grad an einer Kinder Orgel aus den 70ern?
Die Orgel hat einen Mikrofoneingang mit separater Vorverstärkung, 
besitzt nur einen Sound mit feststehendem Vibratio.
Die Tonhöhe wird über ein Widerstandsnetzwerk geregelt.
Da ich gern an Geräten die Möglichkeiten erweitere (Circuit Bending) 
experimentierte ich an verschiedenen Punkten u.a. mit einem LDR, der mir 
dann einen schönen portamento/Teremin- Sound herstellte. Als ich an der 
Modulation experimentierte, schoß ich das Ding ab...einige Lötstellen 
reagieren auf Brührung/Masse und ich wollte mit Kupferfolie Kontakte 
gestalten um diese außen am Gehäuse zu bedienen. Dabei muß sich wohl ein 
Kondensator verabschiedet haben...oder auch noch ein Transistor?
Ich machte ein Foto von dem Bauteil und schickte das nach Reichelt- 
Elektronik. Die sendeten mir (ohne Gewähr)ein equivalent zu. Hab ich 
dann eingelötet, das Ding beibt tot :(....brauche Hilfe. Hab noch den 
alten Kondensator.(Wiederstandsmessung: permanent OL)
Fakten:
- Die Ogel lässt sich einschalten (9V)
- Der Verstärker scheint es zu tun, rauscht und knackt gelegentlich
- Volumen geht (Rauschen wird lauter/leiser)
- Kein Sound
Ich glaube nicht das es was kompliziertes ist, aber ich weiß nicht 
weiter.
Ich würde das ganze Ding auch verschicken und je nach Umfang ein wenig 
Geld in die Hand nehmen...sollte wieder funktionieren können, da 
Kindheitserinnerungen von meiner Frau :)
Freu mich auch Atworten
Gruß
Oliver

: Bearbeitet durch User
von Andras H. (kyrk)


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Fotos machen wie die Platine aussieht. Vorne und hinten.
Schaltplan von der Platine zurück zeichnen.

Dann kann man weiter schauen.

von Edi M. (edi-mv)


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Das ist das Schlimmste, sozusagen der "Super- GAU", wenn jemand ein 
Gerät selbst total "verbastelt", und damit "abschießt".

Wenn das Gerät industriell hergestellt ist, Schaltplan bereitstellen 
oder im Internet / beim Hersteller besorgen, und hoffen, daß es ´jemand 
gibt, der die Orgel -vielleicht, und auch bestenfalls- in den Zustand 
vor der Verbastelung bekommt.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Wo wohnst oder arbeitest du? Ich frage, weil: jemand in der Nähe könnte 
dir die Versandkosten ersparen.

von Karl B. (gustav)


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Oliver schrieb:
> Die Tonhöhe wird über ein Widerstandsnetzwerk geregelt.

Hi,
und nur mit Transistoren "diskret" aufgebaut,
dann dürfte das nicht so extrem schwer sein. den Fehler einzugrenzen und 
auszumerzen. Bei "temperierten" Orgelteiler-ICs haperte es schon mehr. 
(Z.B.TMS3819 out of sale.).
Beitrag "Re: Hilfe beim Identifizieren von alten Wersi-Orgel-ICs"
Aber ohne Foto oder sogar abgemalten Plan wird das Gerate.

ciao
gustav

von Oliver (oliver66)


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Ich wohne in Regensburg, Bayern

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Oliver schrieb:
> Ich glaube nicht das es was kompliziertes ist, aber ich weiß nicht
> weiter.

Hallo,

es wird wohl in der Nähe des Oszillators etwas defekt geworden sein, 
denn dort warst du mit dem LDR unterwegs.

Aber ohne Schaltbild und/oder Platinenfotos kann hier keiner etwas dazu 
schreiben.

Kompliziert ist immer relativ. Erst mal muß der Fehler gefunden sein, 
wenn es nur einer ist, dann erst geht es daran, Ersatzbauteile zu 
finden, wenn diese nicht spezifisch nur für dieses Gerät gebaut wurden. 
Standardbauteile kann man ersetzen.

mfg

von Oliver (oliver66)


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Karl B. schrieb:
> Oliver schrieb:
>> Die Tonhöhe wird über ein Widerstandsnetzwerk geregelt.
>
> Hi,
> und nur mit Transistoren "diskret" aufgebaut,
> dann dürfte das nicht so extrem schwer sein. den Fehler einzugrenzen und
> auszumerzen. Bei "temperierten" Orgelteiler-ICs haperte es schon mehr.
> (Z.B.TMS3819 out of sale.).
> Beitrag "Re: Hilfe beim Identifizieren von alten Wersi-Orgel-ICs"
> Aber ohne Foto oder sogar abgemalten Plan wird das Gerate.
>

Es sind nur Widerstände auf der Kontaktleiste. Die Transistoren sind 
allesamt: C711 83E

Schaltpläne zeichen kann ich nicht.

Der blaue Glimmerkondensator ist der "Neue" 3.3nF
der alte (grün) hieß 332K100V

von Oliver (oliver66)


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Christian S. schrieb:

>
> es wird wohl in der Nähe des Oszillators etwas defekt geworden sein,
> denn dort warst du mit dem LDR unterwegs.
>
> Aber ohne Schaltbild und/oder Platinenfotos kann hier keiner etwas dazu
> schreiben.
>
> Kompliziert ist immer relativ. Erst mal muß der Fehler gefunden sein,
> wenn es nur einer ist, dann erst geht es daran, Ersatzbauteile zu
> finden, wenn diese nicht spezifisch nur für dieses Gerät gebaut wurden.
> Standardbauteile kann man ersetzen.

Ja ich hab nun Bilder hochgeladen...
Ich hab den LDR praktisch parallel zur Kontaktleiste geschaltet
(gelber und blauer Draht)
den blauen Kondesator hatte ich neu eingelötet, in der Hoffnung das der 
Fehler behoben war, denn diese Kontakte ergaben eine Soundänderung.
Direkt verbunden ist auch der Transistor...

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Nachdem was Du beschreibst, ist es ist extrem unwahrscheinlich, dass der 
Kondensator defekt war. Kondensatoren zeigen bei Widerstandsmessung am 
Multimeter OL (hochohmig) an. Das ist normal. Wenn das Multimeter 
Kapazitaetsmessung kann, dann ist diese zu verwenden um den Kondensator 
zu beurteilen.

Bei solchen Spielereien sterben doch zumeist die Halbleiter. Leider kann 
man nicht erkennen, was auf den Transistoren steht. Aber die durften 
sich fuer wenige Euros alle zusammen komplett neu beschaffen lassen. Das 
IC (schwarzes Ding mit den vielen Pins) duerfte ggf schwieriger sein. 
Aber auch da erkennt man die Beschriftung nicht.
Ein paar der Elkos sehen so aus, als wuerden sie sich schon ein bisschen 
aufblasen wollen. Aber das kann taeuschen.

und knipse bitte die ueberstehenden Beine des neuen Kondensators ab. 
Nicht, dass du da versehentlich den naechsten Kurzschluss produzierst.

sehe gerade, Du hast die Transistoren bereits identifiziert: C711 
duerfte ein 2SC711 sein. Ist ein Standard NPN-Transistor, der aber eine 
etwas unuebliche Pinbelegung hat. Ersatz sollte also die gleiche 
Pinbelegung haben.

: Bearbeitet durch User
von Edi M. (edi-mv)


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Nach den Fotos würde ich vermuten, da werkeln 2 Transistoren als 
Tongenerator, vielleicht ein Multivibrator, da ist auch ein Steller, 
wahrscheinlich für die Grundton- Einstellung, dann ein Transistor als 
Impulsformer/ Treiber, mit einem Steller für die Inpulsform, und dann 
ein kleiner NF- Endstufen- IC, der es wahrscheinlich noch tut, wenn das 
Rauschen noch in der Stärke verstellbar ist. Und ich denke, das ist kein 
außerirdischer Typ, den kriegt man sicher noch.

So könnte wirklich ein Transistor "abgeschossen" sein, es besteht m. E. 
noch Hoffnung.

Die Elkos sehen nicht so mies aus- die sind bestimmt ok.
Sind etliche drin- das Dingelchen soll ja ein paart tiefe Töne 
durchlassen.

Transistor... 2SC711 ? Den kriegt man ja für kleines Geld noch.

https://www.donberg.de/katalog/halbleiter/halbleiter_2sc/2sc_711.html

Sieht alles nicht so sehr kaputtgebastelt aus- Elektronikfreund in der 
Nähe suchen.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Kann man denn nachträglich noch Fotos einstellen in den ursprünglichen 
Beitrag?

mfg

von Ferdinand H. (Firma: Rentier) (bastler1958)


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Hallo,hast pn VG Ferdi

von Monk (roehrmond)


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Christian S. schrieb:
> Kann man denn nachträglich noch Fotos einstellen in den ursprünglichen
> Beitrag?

Offenbar ja, wie man hier sieht.

von Oliver (oliver66)


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Edi M. schrieb:
> Nach den Fotos würde ich vermuten, da werkeln 2 Transistoren als
> Tongenerator, vielleicht ein Multivibrator, da ist auch ein Steller,
> wahrscheinlich für die Grundton- Einstellung, dann ein Transistor als
> Impulsformer/ Treiber, mit einem Steller für die Inpulsform, und dann
> ein kleiner NF- Endstufen- IC, der es wahrscheinlich noch tut, wenn das
> Rauschen noch in der Stärke verstellbar ist. Und ich denke, das ist kein
> außerirdischer Typ, den kriegt man sicher noch.
>
> So könnte wirklich ein Transistor "abgeschossen" sein, es besteht m. E.
> noch Hoffnung.
>
> Die Elkos sehen nicht so mies aus- die sind bestimmt ok.
> Sind etliche drin- das Dingelchen soll ja ein paart tiefe Töne
> durchlassen.
>
> Transistor... 2SC711 ? Den kriegt man ja für kleines Geld noch.
>
> https://www.donberg.de/katalog/halbleiter/halbleiter_2sc/2sc_711.html
>
> Sieht alles nicht so sehr kaputtgebastelt aus- Elektronikfreund in der
> Nähe suchen.

Danke für die brauchbare Antwort, trotz dürftiger Information 
meinerseits.
Ja, direkt neben dem blauen (neuen) Konsendator ist der Poti zum 
Kalibrieren der Tonhöhe (Stimmen).
Ja, das Gerät macht den Eindruck das alle weiteren Funktionen da sind 
(Rauschen etc:) aber nur halt nichts oszilliert.
Fragen:
Die/ den Transistor austauschen?
Was meint der andi6510 mit anderer Pinbelegung?
Wie stelle ich sicher den richtigen Transistor zu bekommen?
Den alten (grünen) Kondensator wieder einlöten?
Das beste hoffen?

von Oliver (oliver66)


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Steve van de Grens schrieb:
> Christian S. schrieb:
>> Kann man denn nachträglich noch Fotos einstellen in den ursprünglichen
>> Beitrag?
>
> Offenbar ja, wie man hier sieht.

Und das stimmt so...
nachträglich möglich :-D

von Ferdinand H. (Firma: Rentier) (bastler1958)


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Hallo, kannst Du keine Emails/ PN lesen?
Eine Antwort wäre nett. VG Ferdi

von Oliver (oliver66)


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Ferdinand H. schrieb:
> Hallo, kannst Du keine Emails/ PN lesen?
> Eine Antwort wäre nett. VG Ferdi

Aaah, sry, hab ich nicht gecheckt....hatte Nachtdienst:
Oliver

von Edi M. (edi-mv)


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Oliver schrieb:
> Fragen:
> Die/ den Transistor austauschen?

Wäre eine Möglichkeit.

> Was meint der andi6510 mit anderer Pinbelegung?

Die meisten -anderen- Transistoren haben eine andere Pinbelegung.
Das ist eigentlich kein Problem, wenn man die Belegung kennt, und die 
Anschlüsse anderer Transis dementsprechend, wie vorgeschrieben, in die 
Lötstellenlöcher führt,

> Wie stelle ich sicher den richtigen Transistor zu bekommen?

Einfach.... den richtigen Transistor bestellen.
Einen Link zu dem Transi bei einem Anbieter habe ich gestellt, Beitrag 
vom  01.03.2023 12:48
Da kriegen Sie gleich 5 Stück für kleines Geld.

Wenn Sie selber Hand anlegen, ist wichtig::
Vorher die Einbauweise möglichst exakt skizzieren, oder Nahfotos machen, 
damit die neuen Transis genauso eingelötet werden, also die gleichen 
AnNschlüsse in die Lötstellenlöcher kommen.!
Auf die Skizze schreiben, ob von oben oder unten gesehen.
Das mache auch ich als Profi so.

> Den alten (grünen) Kondensator wieder einlöten?

Nicht nötig, hat die gleiche Kapazität.

> Das beste hoffen?

Kräftig beten könnte noch helfen..

: Bearbeitet durch User
von Edi M. (edi-mv)


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Edi M. schrieb:
> Kräftig beten könnte noch helfen..

Und... haben die Gebete gewirkt ? Orgelt's wieder ?

von Oliver (oliver66)


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Sehr freundlich, ja es orgelt wieder...hatte aber massive Unterstützung
von "bastler1958" vielen Dank an dieser Stelle nochmal :)

Kurz gesagt es war kein Bauteil kaputt....es war nur mein Lötmurks...
Es wurde entlötet, gereinigt und neu gelötet...ging wieder....viel 
gelernt

Gruß
OLiver

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Oliver schrieb:
> Es wurde entlötet, gereinigt und neu gelötet...ging wieder

Interessant, denn deine Lötstellen sehen auf den Fotos gut aus.

von Ferdinand H. (Firma: Rentier) (bastler1958)


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Sehr spezielles Flussmittel wurde verwendet
Die Isolierstrecken wurden niederohmig.

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